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Wissenschaftler aus Heidelberg, Genf und Tübingen veröffentlichen in „Brain“ / Impfstoff gegen neu entdeckte Tumormarker wird in klinischen Studien geprüft
Wissenschaftler der Universitätskliniken Heidelberg und Genf, der Tübinger Biotechnologie-Firma immatics und des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) sind in der Erforschung eines äußerst aggressiven Hirntumors, des Glioblastoms, einen großen Schritt weitergekommen und haben damit die Tür zu einem neuen Therapiekonzept geöffnet: Sie erfassten erstmals systematisch sämtliche Eiweiße auf der Oberfläche der Glioblastomzellen und identifizierten zehn Marker, die besonders charakteristisch für diese Tumorart sind. Die Marker eignen sich als Angriffspunkt für eine Impfung gegen den bislang unheilbaren Krebs. Die Arbeit wurde in der renommierten Fachzeitschrift „Brain“ veröffentlicht.
Die Forschungsergebnisse fanden bereits Eingang in die klinische Anwendung: immatics entwickelte aus den neu identifizierten Markern den therapeutischen Krebsimpfstoff IMA950, der aktuell in zwei klinischen Studien der National Institutes of Health (NIH) in Bethesda (Maryland), USA, und der Cancer Research UK in England zum Einsatz kommt. Eine weitere Studie am Universitätsklinikum Heidelberg ist in Planung.
Das Glioblastom ist der häufigste und bösartigste Hirntumor bei Erwachsenen. Jährlich erkranken in Deutschland ca. 3.500 Menschen. Die Behandlung besteht aus Operation mit anschließender Bestrahlung und Chemotherapie. Eine Heilung ist derzeit allerdings nicht möglich: Aus wenigen verbliebenen Krebszellen entwickelt sich in der Regel innerhalb weniger Monate erneut ein Tumor (Rezidiv). Weniger als fünf Prozent der Patienten überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnosestellung.