ich glaube sie überdenkt gerade auch einiges, geht absoluter ans leben ran, will keine 'kompromisse' machen -
....Könnt ihr mir sagen wie der post-tumor, psychische werdegang eines betroffenen ist?
(sorry, wie das mit der Zitatfunktion geht, habe ich noch nicht verstanden).
Hallo Sd,
ja für mich war es so, ich konnte in den ersten 6 Monate nach der OP Entscheidungen treffen, die ich vorher vor mir hergeschoben habe, ich konnte meinem damaligen Freund mit dem ich eine "nicht so festgelegte" Beziehung führte sagen, dass ich möchte, dass er sich entscheidet und wenn er das nicht kann oder will,
ich nicht mehr möchte-
... und ich konnte mich sehr schwer den mir nahestehenden Menschen mit meinen empfundenen Defiziten mitteilen-
....saumäßig glückgehabt-neurologisch keine Ausfälle-bisschen mangelnde Krft- vllt. ein paar Wortaussetzer...die macht sich auch immer so einen "Kopf"...
so sahen ds "die Anderen", wie sollte ich da erklären, welche Angst mir das macht...dass es sich so anders anfühlt, dass ich mich nicht mehr kenne....
MEIN Anspruch aus der "Erfahrung" etwas gelernt haben (zu müssen) , jetzt endlich mein Potential entfalten wollen können... aus dem nochmal geschenkten Leben etwas machen (müssen)...
und daneben merken, dass ich z.B. bei einer kleinen Fahrradtour nicht mithalten kann, es aber gerne möchte bzw. es nicht merke, eher das letzte aus mir rausholen... und erst viel !später merken, dass meine Belastungsgrenze anders ist...Stadt, Menschen, Lautstärke, Musik ... alles war mir schnell zuviel...und dass ich nicht weiss, wie das beim Arbeiten gehen soll/kann...
... es war im nachhinein gesehen ein riesiges "durcheinander" in mir , das ich
mir nicht erklären konnte, daher wohl auch anderen nicht und die Ärzte waren da auch keine Hilfe...
IHR LEBEN AUF DIE SPUR KRIEGEN... das beschreibt den "Zustand" in etwa... ich hatte auch das Gefühl, die Orientierung verloren zu haben...was will ich, mit wem, wie...was muss "man"/ich...
meine damalige Hausärztin sagte in etwa, dass die Hirnoperation ein Angriff auf die Hauptschaltstelle meines ICHS darstellt... ich weiss noch dass ich mich da sehr verstanden fühlte-
(mein Tumor saß an ähnlicher Stelle, war recht groß... und da ist ja jetzt erstmal ein Loch... Umgehungskreisläufe müssen sich erst bilden... der Hirnstoffwechsel braucht Sauerstoff, hat mir mal ein Neurophysiologe später erklärt- das erklärt rein organisch die fehlende Kraft/mangelnde Belastbarkeit neben der psychischen Verarbeitung)
ich will damit sagen, ich brauchte fast meine ganze Energie
mich zu stabilisieren (neben dem dass ich noch meine damals 10j. Tochter alleinerziehend versorgte)
und ja ich kann mir gut vorstellen, dass in einer solchen (inneren) Belastungssituation-wenn es ihr ähnlich geht, "sie (momentan) nichts mehr für dich empfindet"... und sie die "Eigenständigkeit" braucht -zumindest, wenn sie das Gefühl hat, dass du etwas VON IHR möchtest...
Was Paujo geschrieben hat:
Und du solltest sie ihn dieser Zeit begleiten und drum bleib dran und versuche sie zu über zeugen das du sie trotz allem liebst.
Da hilft nur Hosen runter und alles was dich beschäftigt raus damit
kann ich nur bestätigen, dranbleiben:das kann ja auch "dezent" sein... ohne "kämpfen", zeigen, dass du DA bist...
begleiten, ihr zeigen, dass du sie liebst, und OFFEN MITEINANDER REDEN...
- was
dich beschäftigt... ich konnte mich leichter öffnen, wenn ein anderer mir sagte, wie er/sie sich fühlte oder was ihn/sie beschäftigt... das empfand ich "echt"... da-in solchen Situationen- entstand Nähe und Gefühl für den anderen... da empfand ich "etwas"...
...und so am Ende (oh das ist jetzt aber viel geworden) kommt mir gerade so eine Phantasie , wie wäre es, wenn ihr euch "neu" kennenlernt... ihr in einer Art "Spiel" euch "irgendwo" begegnet- ihr kennt euch nicht - und euch einander erzählt, wie es euch in den letzten 6 Monaten "ergangen" ist...und euch gerade geht ... und ihr seid da, wo ihr heute seid, nicht da wo ihr vor 6 Monaten wart...
... hoffe das kommt jetzt nicht "zu märchenhaft" an, schreib so wie ich es gerade denke...
auch weil ich daran dachte, wie ihr einen Weg heraus, aus den "Rollen", ( Pfleger und Kranke oder viellt. auch Papa/Mama- Kind -du schriebst overprotection... ) finden könntet ...
UND da gibt es ja auch noch professionelle (psychotherapeutische) Unterstützung, die mann/frau auch "nur " zur Beziehungsklärung "nutzen" kann- da reichen oft 1-3 Stunden...
hoffe das war jetzt nicht zuviel..-