HirnTumor-Forum

Autor Thema: Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!  (Gelesen 18229 mal)

Offline Holdi

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Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« am: 07. Januar 2011, 23:03:27 »
Hallo an Alle!

Meine Mutti musste am 27.12. zwangsweise in die Psychatrie eingewiesen werden, weil sie uns fast die Wohnung auseinander genommen hätte. Ich muss dazu sagen, dass meine Mutti schon immer ein schwieriger Mensch war und alles kontrollieren musste, und alles musste nach ihrer Nase gehen, sonst wurde sie böse.
 
Am 28.12. habe ich dann erfahren, dass bei ihr ein CT und MRT mit Kontrastmittel gemacht wurde, und sie haben einen Gehirntumor entdeckt, der die ganze rechte Gehirnhälfte einnimmt. :'(
Die ganzen Anzeichen wurden verkannt.

Sie hatte seit einem Jahr leichte Sprachstörungen. Im Juni wurde sie abends vom Pflegedienst auf dem Küchenboden gefunden, schnelle Einlieferung ins Krankenhaus. Es wurde ein CT gemacht, und es wurde eine Hirnblutung und ein Oedem gefunden. Befund angeblich Schlaganfall( sie hatte keine Lähmungen). Nach einer Woche wurde sie entlassen.
Es hieß, sie wird in einer Woche in die Neurochirurgie überwiesen, bis dahin wollte man das Oedem verringern. Das wurde auch gemacht und es hat geholfen, sie kann wieder sprechen.

Man hat ihr am 30.12. das Untersuchungsergebnis mitgeteilt und sie hat gesagt, dass sie nicht in die andere Klinik gehen werde. Die Ärzte haben aber gesagt, dass sie das nicht mehr beurteilen kann. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, wo sie ist, wann sie Geburtstag hat, und sie keine Entscheidung alleine mehr treffen könne. Sie hat seit zwei Jahren auch schon eine Betreuerin.

Heute sollte sie nun in die andere Klinik verlegt werden, aber sie hat trotz Beruhigunsmittel so getobt, dass man das Unterfangen abgebrochen hat und die Betreuerin hinbeordert hat.

Was ist passiert?. Man hat sie wirklich wieder ins betreute Wohnen entlassen, sie ist wieder zu Hause, wo jetzt keiner ist, weil in der Nacht keiner da ist. Sie hat nicht mal einen Notfallknopf, um einen Arzt zu rufen, wenn es ihr nicht gut geht.
Ich bin total am Ende, weil ich nicht weiss, was ich noch machen kann, wie ich ihr helfen kann. Dass sie keine OP möchte, weiss ich ja und kann ich akzeptieren. Habe mich auch wegen Hospiz beraten lassen, und sie könnte schon ab Montag da hin. Aber ich bin mir sicher, dass sie sich stur stellen wird.
Angst macht mir, dass sie einen zu hohen Hirndruck hat, und es sollte ein Schlauch gelegt werden, um das in den Griff zu bekommen. Meine Mutti glaubt nicht, dass sie einen Tumor hat, wir spinnen alle. Was soll ich nur tun?
Obwohl sie uns immer beschimpft hat und wir unter ihr leiden mussten, möchte ich nicht, das sie unter Schmerzen sterben muss, und das wird aber kommen, wenn ihr keiner hilft. Ich stehe ganz alleine da, meine Geschwister wollen nichts mehr mit ihr zu tun haben.  :'( :'( Was kann ich tun??

liebe Grüße  


Beitrag zwecks besserer Lesbarkeit neu strukturiert.
Mod. Bluebird


« Letzte Änderung: 08. Januar 2011, 09:17:44 von Bluebird »

Offline Bluebird

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #1 am: 08. Januar 2011, 09:30:43 »

Hallo Holdi,

Du beschreibst eine sehr schwierige Situation. Leider geht aus Deinem Beitrag nicht hervor, wie alt Deine Mutter ist, um welchen Tumor es sich handelt (ist es tatsächlich ein Meningeom?) und welche Pflegestufe sie bereits hat, für die auch eine Erhöhung beantragt werden kann.

Du sagst zwar, dass die Ärzte meinen, sie sei nicht mehr in der Lage, ihre Situation zu beurteilen.
Im Falle einer Patientenverfügung, die die Mutter noch im Besitz ihrer geistigen Kräfte verfasst hat, käme diese zum Tragen.
Im Falle, dass keine Patientenverfügung vorliegt und die Ärzte schriftlich fixiert haben, dass die Mutter außerstande ist, Entscheidungen zu treffen, kannst Du als Tochter entscheiden, d.h. u. U. auch, dass  auf lebenserhaltende Maßnahmen verzichtet werden soll. Vielleicht hast Du mit der Mutter vor einiger Zeit mal über ihre Wünsche gesprochen.

Haben die Ärzte konkrete Prognosen zum weiteren Verlauf gestellt, weil sie bereits in ein Hospiz einziehen sollte? Eine würdige Alternative zum Hospiz ist die Palliativstation.

An Deiner Stelle würde ich jedoch die weiteren engsten Familienmitglieder mit in die Verantwortung nehmen. Allein bist Du überfordert. Wenn alle einbezogen werden, kann später niemand über die Entscheidungen schimpfen.
Viel Kraft und

alles Gute
Bluebird
« Letzte Änderung: 08. Januar 2011, 09:32:36 von Bluebird »
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Offline Ratzebär

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #2 am: 08. Januar 2011, 09:47:54 »
Hallo Holdi,

Du schreibst, das Deine Mutter seit 2Jahren eine Betreuerin hat.
In diesem Fall würde ich mit ihr sprechen.
Entscheidungen fallen in so einem Fall zugunsten des Patienten aus, aber letzendlich
Entscheidet der Betreuer.

Ich lese aus Deinem Schreiben, das Du trotz Betreuung, informiert wirst. Teilnehmen kannst
vielleicht noch mitsprechen darfst. Solltest Du einen guten Draht zur Betreuerin haben, sprech mit ihr über das Weitere Vorgehen.

Eine schwierige Situation für Dich.

Ich wünsche Dir viel Kraft
LG
Biggi
Aegroti salus suprema lex.=
Das Wohl des Patienten ist höchstes Gesetz.

Amicus certus in re incerta cernitur.=
In der Not erkennst Du den wahren Freund.

Offline Evi

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #3 am: 08. Januar 2011, 10:35:08 »
HAllo Holdi!

zum  BETREUTEN WOHNEN (BW ):

 ich kann deine Ängste verstehen !!!

Leider macht man sich von BW eine ganz FALSCHE Vorstellung !

Wenn die Ärzte meinen deine Mutter kann nicht mehr selbst für sich bestimmen und schon eine Betreuerin da ist - wie kann man sie da wieder ins BW entlassen ?

Es ist noch nicht so lange her als meine Mutter (im BW) plötzlich Schwierigkeiten hatte sich zu recht zu finden.

Die immer sehr ruhige und freundliche Frau terrorisierte plötzlich andere Bewohner, weil sie meinte die würden zB in ihrem Bett schlafen.

Da die Leute tatsächlich die ganze Nacht ALLEINE sind ist man als Angehöriger immmer unruhig.

Da nützt auch so ein Notfallknopf nicht, den drücken sie nämlich NICHT (aus den verschiedensten Gründen !) .

Das mit dem Starrsinn kenne ich nur zu gut.

Sie haben Angst, das man ihnen was antun will und diese Angst KANN man ihnen NICHT nehmen !

Es tut ja weh, wenn man sie so entmündigt um sie irgendwie aus ihrem BW heraus locken muß um ihnen helfen zu können.


Aber man hat KEINE Wahl ... .
Es kann zuviel passieren wenn sie die ganze Nacht alleine sind .

Die Pflegedienste sind ja zwischen ca.20 und 8 Uhr nicht im Haus und es müßte immer jemand in der Nähe sein.

Wegen der Bereuerin pflichte ich Biggi bei, scheinst Du Glück zu haben. Ich meine auch weil Du mit ein bezogen wirst, was nicht üblich ist.

Die wird dann auch die letzte Entscheidung treffen.

Wenn die Krankheit so weit fortgeschritten ist, man keine OP mehr durchführen kann : wäre ein Hospiz die ideale Lösung !

Meine Freundin hat auch in einem H. gewohnt und man hat sie dort sehr lieb und nett bereut und ihr sehr geholfen die schwere Zeit  durch zu stehen.

Es ist nicht einfach, aber wie schon biggi  schreib, berate dich mit der Betreuerin und wie Birgit schrieb : wenn noch andere nahe Angehörige da sind die möglichst auch mit einbeziehen ( falls es um Beteiligung bei der Finanzierung geht ).

Das mit der Pflegestufe ist ja auch wichtig, muß das nicht die Bereuerin machen ?

Das muß doch schnell gehen, gerade, wenn der Gesundheitszustand so schlecht ist.

Ich hoffe, das es bald eine akzeptable Lösung gibt ... mit der Du und auch deine Mutter klar kommt.

Viele Grüße      Evi

 


Offline Holdi

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #4 am: 08. Januar 2011, 21:57:10 »
Hallo ihr lieben, danke für eure Antwort.
Ich war gestern so von der Rolle, das ich nicht richtig klar denken konnte, deshalb ist alles ein wenig konfus von mir geschrieben.

Also meine Mutti ist 75 Jahre alt. Sie hat seit August die Pflegestufe I.

Bis jetzt wurde nur durch MRT festgestellt, das sie einen Hirntumor hat, der die ganze rechte Hälfte einnimmt. Es gab noch keine weitere diagnostig, weil sich meine Mutti nicht in die Neurochirurgie verlegen lassen wollte.

Symtome sind bis jetzt Wortfindungsstörungen, Gleichgewichtsinn ist gestört, sie hat Schluckbeschwerden( kann schlecht bis garnicht mehr Tabletten schlucken) und ihre Wesensveränderung soll vom Tumor kommen ( kann ich nicht beurteilen, weil sie schon immer böse war).

Meine Mutti hat keine Patientenverfügung, um sowas hat sie sich nie gekümmert, hat sie nicht interessiert. Sie lässt sich von mir sowieso nichts sagen.

Ich habe versucht,mit ihr zu reden, das sie einen Tumor im Kopf hat und das sie behandelt werden müsste, aber sie hat mich nur beschimpft, das sie keinen Tumor im Kopf hat, das wir alle spinnen.
Das kommt warscheinlich daher, weil sie im Moment wieder reden kann und glaubt, das sie geheilt ist.

Das mit dem Hospiz war meine eigene Idee, weil sie sich doch nicht mehr operieren lassen möchte und es ihr im betreuten Wohnen doch auch nie gefallen hat. Ich möchte doch nur das sie keine Schmerzen haben muss. ( Mein Vati ist vor 2 Jahren schon an Krebs gestorben  :'( ).
Aber sie versteht meine Hilfe falsch  :-[.

Paliativstation wäre auch nicht schlecht, aber wie bekommt man sie dahin, wenn sie nicht möchte.

Ihre Betreuerin macht nichts gegen den Willen meiner Mutti, weil sie dei Betreuerin schon mal körperlich angreifen wollte, sie hast die Betreuerin, weil sie ihr das Geld zu teilt, das kann meine Mutti nicht haben, weil sie unter Kontrollzwang leidet.

Ich dachte zumindest, das ich mit der Betruerin zusammen arbeiten kann, aber seit gestern glaube ich das nicht mehr  :-[.
Die Betreuerin selber hat zugestimmt, das meine Mutti ins betreute Wohnen entlassen wird und hat uns gesagt, wir sollen mit meiner Mutti reden, was besser für sie wäre.

Wir sollen meiner Mutti bei bringen, das sie im Hospiz besser aufgehoben wäre.

Familienmittglieder einbeziehen, wäre schön, wir sind ja vier Kinder.
Aber ich bin seit Jahren schon die einzige die für meine Mutti da ist, weil ich nicht die Kraft habe mich von ihr los zu sagen.

Von meinen Geschwistern kann ich nichts erwarten. Sie wohnen ja auch viel zu weit weg. Berlin, Schwarzheide, Bad Kreuznach. Meine Mutti und ich wohnen in Zittau. Da ist es einfach zu sagen, kleine kümmere dich um Mutti.

Ich habe mit meinem Bruder schon versucht, zu reden, aber er hat gesagt, das er nicht mehr will, sie wird alleine sterben. Warum, kann ich erklären. Meine Mutti hat meinem Bruder nach der Abschiednahme die Polizei auf den Hals gehetzt und ihn mitten in der Nacht samt Familie aus dem Haus geschmissen. Er hat gesagt, das ist das letzte was sie ihm angetan hat und er kommt nicht mehr zu ihr.

Meine anderne Geschwister sind als Kinder zwangsadoptiert worden und wollen deshalb nichts von ihr wissen( sie ist nicht mehr ihre Mutter).

Also stehe ich alleine da. Mein Mann versucht mich zu unterstützen, wo er nur kann.

Was soll ich nun tun. Ich werde nochmal versuchen mit der Betreuerin zu reden, glaube aber nicht, das es mir weiter helfen wird.
Ich kann im Moment an nichts mehr glauben, von allen Seiten wird man nur belogen :'(.
Die Ärztin hat gesagt, das meine Mutti nichts mehr alleine entscheiden kann, weil sie sich auch nicht mehr zurecht findet, aber weil meine Mutti sich geweigert hat, sich verlegen zu lassen und weil sie getobt hat, wurde sie dann mit Zustimmung der Betreuerin entlassen.
Sie haben gesagt, das es wieder eskalieren muss, dann kann sie wieder eingewiesen werden und was dann? Die haben meine Mutti entlassen, weil sie unbequem wurde, so sieht es für mich aus.

Ich habe kein Vertrauen mehr zu Ärzten, Betreuer. Alle reden nur, aber Helfen tut niemand.
Sorry, ich bin selber Krank( Psychische Erkrankung) und es wächst mir alles über den Kopf, zumal meine Mutti ja auch gegen mich arbeitet, wie soll ich ihr denn da helfen  :'( :'(.

Ich weis, das die Diaknostik fehlt. Sie hat soviel neben erkrankungen, das ich nicht weis, ob es was bringen würde,meine Mutti noch zu operieren und das alter dazu. ( Diabetis, Parkinson, Rheuma, Herzkrank, hoher Blutdruck).

Das war sicher wieder sehr konfus geschrieben. Wenn ihr noch Fragen habt, stellt sie nur. Ich versuche sie zu beantworten.

glg Holdi

Offline Bluebird

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #5 am: 08. Januar 2011, 23:02:23 »


Hallo,

betreutes Wohnen hat viele Gesichter, und eigentlich soll es älteren Menschen weitestgehend die Selbstständigkeit erhalten. Wie ich informiert bin, ist  bei vorübergehender Krankheit Kurzzeitpflege eingeschlossen. Da es aber keine allgemein gültigen Standards gibt, mögen die Bedingungen bei Deiner Mutter anders aussehen. Meist ist es jedoch so, dass das betreute Wohnen für schwere Krankheitsfälle ohne Aussicht auf Besserung nicht vorgesehen ist.
Eigentlich sollten die Betreuer mit den Angehörigen kooperieren und nicht über die Köpfe der Bewohner und deren Familie hinweg entscheiden bzw. sie entmündigen.
Ich würde an Deiner Stelle mit der Betreuerin und der Leitung der betreuten Wohnanlage unter Hinzuziehung eines Arztes besprechen, wie am besten weiter vorgegangen werden soll im Sinne der bestmöglichen Pflege der Mutter.
Dazu werden natürlich die Befunde aus der behandelnden Klinik benötigt.
Wenn sich der Zustand verschlechtert, kann eine höhere Pflegestufe beantragt werden.
Da Dein Mann Dich sehr unterstützt, so ist er sicher gern bereit, an dem Gespräch teilzunehmen. Es ist traurig, dass die Geschwister sich abgewandt haben, zumal bereits der Vater an einer schweren Krankheit verstarb und es so aussieht, dass der Mutter vielleicht nicht mehr viel Zeit bleibt.
Dass Dir aufgrund Deiner psychischen Erkrankung die Dinge über den Kopf wachsen, kann ich mir vorstellen. Andererseits denke ich, ist es der letzte Liebesbeweis, den Du der Mutter erbringen kannst, und ich merke ja an Deinen Beiträge, dass Du nur ihr Bestes möchtest. Wäre toll, wenn Du alle Deine Kräfte mobilisieren könntest.

LG
Bluebird
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Offline Holdi

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #6 am: 09. Januar 2011, 18:03:16 »
Hallo Bluebird, ich danke dir für deine schnelle Antwort.
Ja werde morgen mal die Betreuerin anrufen und wegen einem Termin mit dem betreuten Wohnen fragen. Mein Mann lässt mich zur Zeit nicht zu meiner Mutti, weil er Angst um mich hat. Ja trotzdem was meine Mutti mir alles angetan hat und ich von ihr nie eine Dankeschön erwarten kann, habe ich sie lieb und werde versuchen ihr alles zu ermöglichen, das sie nicht leiden muss.
Wir haben die letzten zwei Tage nichts von ihr gehört, also scheint es im Moment zu gehen, sonst hätten die Pfleger uns schon informiert. Ich habe das Wochenende jetzt genutzt ein wenig Kraft zu sammeln. Meine Kinder brauchen mich ja auch noch  :).

Meine Mutti sagt immer sie möchte wieder eine eigene Wohnung haben, sie fühlt sich da nicht wohl, weil alles so klein ist. Kann ich auch gut verstehen, sie wurde ja aus ihrem zu Hause förmlich raus gerissen und musste viel zurück lassen,oder besser gesagt, haben wir einen Teil bekommen.

glg Holdi

Offline Bluebird

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #7 am: 09. Januar 2011, 18:31:27 »


Hallo Holdi,

jetzt ist die Mutter alt und sehr krank. Ihr solltet in Erfahrung bringen, wie die genaue Diagnose lautet. Vielleicht gibt es ja doch eine Möglichkeit, ihr Leiden zu erleichtern, wenn sie nur bereit ist, die Hilfe anzunehmen. Ich meine, nun ist die Mutter alt und sehr krank, da sollte man Dinge der Vergangenheit ruhen lassen, damit sie - irgendwann - in Frieden gehen kann.
Es ist ja wirklich hart für einen alten Menschen, das vertraute Umfeld zu verlassen und sich neu einzustellen auf veränderte Bedingungen. Da kann man vielleicht verstehen, dass sie oft deprimiert ist und auch böse wird.

Ich hoffe, dass sich alles zum Guten regeln lässt. Bis bald.
LG
Bluebird
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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #8 am: 10. Januar 2011, 09:06:35 »
Hallo Bluebird, so es ist soweit, meine mutti wurde gestern Abend wieder ins Krankenhaus eingewiesen,wegen starken Kopfschmerzen und Toraxschmerzen. Die Ärztin will uns sofort sprechen.
Sie hat mich auch gefragt,was ich meine ob meine Mutti noch alleine Entscheidungen treffen kann, habe ihr gesagt, das ich das nicht glaube. So mache jetzt los ins Krankenhaus.

glg Holdi

Offline Bluebird

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #9 am: 10. Januar 2011, 09:35:27 »
Hallo Bluebird, so es ist soweit, meine mutti wurde gestern Abend wieder ins Krankenhaus eingewiesen,wegen starken Kopfschmerzen und Toraxschmerzen. Die Ärztin will uns sofort sprechen.
Sie hat mich auch gefragt,was ich meine ob meine Mutti noch alleine Entscheidungen treffen kann, habe ihr gesagt, das ich das nicht glaube. So mache jetzt los ins Krankenhaus.

glg Holdi




Liebe Holdi,

ich wünsche Dir viel Stärke für das, was nun ansteht und hoffe, dass sich alles zum Guten wenden kann.

Ganz liebe Grüße

Bluebird
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Offline Bea

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #10 am: 10. Januar 2011, 12:50:28 »
Hallo Holdi,

auch ich wünsch dir erst einmal ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Sprich offen mit der Ärztin über eure Situation, auch in Bezug auf die Betreuung. Es kann nicht sein, dass die Betruerin für die Dinge verantwortlich ist, ihr aber eurer Mutter erklären sollt was für sie das Beste ist. Das ist ein "wasch mich aber mach mich nicht nass -Prinzip".
Ggf. musst du das mit der Betreuung durchsprechen und ganz genau klären wie die Betruung inhaltlich geregelt ist. Ansonsten muss genau das neu geregelt werden.

Du benötigst für deine eigenen Entscheidungen auch diagnosen und ärztl. Beratungen. Schließlich müssen alle mit Entscheidungen leben können.

Bluebirds Worten möchte ich mich noch anschließen; lasst die Vergangenheit ruhen. Sie hilft niemandem in der derzeitigen Situation weiter und behindert euch auch enorm auf diesem schweren Weg.

Alles Liebe,
Bea

Offline Holdi

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #11 am: 10. Januar 2011, 15:22:13 »
Liebe Bluebird,liebe Bea, danke euch für eure Worte, das hilft mir schon sehr.
Meine Mutti wurde mit einem angina pecturis eingeliefert, ihr tat die Brust und der linke Arm und der Kopf sehr weh. Heute geht es ihr etwas besser und sie war auch sehr klar,konnte gut sprechen  :).

Ich habe aber als erstes mit einem Arzt gesprochen. Der war auch geschockt, das man meine Mutti mit ihrem Zustand einfach entlassen hat, aber geschehen ist geschehen.

So jetzt wird der Arzt alle unterlagen in die Neurochirurgie nach Görlitz schicken und wenn die sagen, eine Bestrahlung wäre gut, dann bekommt meine Mutti eine Schlafspritze und wird nach Görlitz verlegt. Sollte es aber so sein, das nichts mehr getan wird, dann wird meine Mutti ins Hospiz verlegt.

Ich habe heute die Chance genutzt und meine Mutti gefragt, wo sie gern bleiben möchte. Sie fragte, warum ich das wissen möchte und im betreuten wohnen natürlich. Ich erinnerte sie daran, das sie doch immer von einer eigenen Wohnung geredet hat. Sie so, ja aber die kann ich doch eh nicht bezahlen, daran sah ich heute ist ein guter tag  :).

Ich habe ihr dann nur Bilder vom Hospiz gezeigt und sie meinte, ist das schön, darf ich dort hin? Ich so, ja, wenn die AOK zustimmt und wir ein Zimmer bekommen, darf sie dort hin und dann habe ich ihr gesagt, das es ein Hospiz ist. Sie meinte, das ist egal, darf ich dort auch raus. Ich so, ja natürlich und wenn du nicht laufen kannst, dann eben im Rollstuhl. Ihre Augen haben geleuchtet, das war so schön.
 Einen dämpfer muss ich mir aber leider geben, sie kann in fünf minuten schon ganz anders darüber denken.

Ich bin dann zur Schwester und sie sollte dem Arzt ausrichten, das Mutti erstmal wegen dem Hospiz zugestimmt hat, könnte sich aber wieder ändern.

Mutti will aber von einem Tumor nichts wissen, sie hat keinen und basta. Das werde ich ab jetzt berücksichtigen. Habe ihr nur gesagt, das sie ihren Lebensabend da schön geniesen kann und soll. Das man da für sie da sein wird, wie sie es möchte.

Die Betreuerin habe ich auch gesprochen und heute kann ich es ein wenig besser verstehen. Sie konnte nichts entscheiden, weil sie noch nicht das Aufenthaltsbestimmungsrecht für Mutti hatte. Sie hat es aber am Freitag beantragt udn jetzt werden wir uns gemeinsam mit dem Arzt an einen Tisch setzen und besprechen, was für Mutti gut ist.  :)

Es wird schwer werden, weil der Arzt der Meinung ist, das es jetzt sehr schnell gehen kann und wir uns auf den Abschied vorbereiten müssen, aber sie wird jetzt hoffentlich doch nicht mehr leiden müssen. :'( :). Sie hatte irgendwie im Unterbewußtsein doch gewußt, wo sie besser aufgehoben ist und ihr geholfen wird,hier in Zittau im Krankenhaus.

glg Holdi

Offline Bea

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #12 am: 10. Januar 2011, 17:15:10 »
Hallo Holdie,

du schreibst:
Zitat
Es wird schwer werden, weil der Arzt der Meinung ist, das es jetzt sehr schnell gehen kann und wir uns auf den Abschied vorbereiten müssen, aber sie wird jetzt hoffentlich doch nicht mehr leiden müssen.

Das sollte eine klare Aussage für das Hospiz sein.

Es ist doch gut, dass du dich mit deiner Mutter so klar unterhalten konntest. Es sollte dich in den Entscheidungen bestätigen und dir Kraft geben.

Weiter alles erdenklich Gute und LG,
Bea

Offline Bluebird

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #13 am: 10. Januar 2011, 18:21:29 »



Hut ab, Holdi! Da hast Du allen Mut zusammen genommen und die Kraft gehabt, offen anzusprechen, was vermutlich auf die Mutter und Euch zukommt.

Es ist ein gutes Gefühl zu spüren, dass sie sich in dem Hospiz wohlfühlen könnte.
Dort wäre sie in den besten Händen, rundum betreut und ohne Angst oder Schmerzen.
Es wird kein leichter Weg, aber ihr werdet es schaffen.

LG
Bluebird
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Offline Holdi

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Re:Ich bin neu hier als Angehörige und erbitte Hilfe!
« Antwort #14 am: 11. Januar 2011, 11:18:06 »
Hallo ihr lieben!

Cia das Rennen geht weiter. Das Krankenhaus hat vorhin angerufen und meine Mutter wird auf eigenen Wunsch wieder ins betreute wohnen entlassen. Heute möchte meine Mutti weder nach Görlitz noch ins Hospiz.

Ich habe mit der Betreuerin schon gesprochen und sie tut alles um den Antrag auf das Aufenthaltsbestimmungsrecht durch zu bekommen. Solange muss Mutti eben wieder ins betreute wohnen.

Komisch inzwischen rege ich mich darüber garnicht mehr auf. Sicher ist diese hin und her anstrengend, aber ich bin mir fast sicher, das Mutti nicht lange zu Hause sein wird, wenn was ist, geht sie wieder ins Krankenhaus.

glg Holdi

 



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