HirnTumor-Forum

Autor Thema: Meningeom, Krampfanfall  (Gelesen 24511 mal)

Penelope

  • Gast
Meningeom, Krampfanfall
« am: 25. Oktober 2008, 23:26:01 »
Hallo,
bei meinem "Fall" geht es um meine Mutter.
Bei ihr wurde im Febr. 08 ein Keilbein-Meningeom diagnostiziert (bei der Untersuchung nach einem Krampfanfall).
Seit Februar dann zuerst auf Tegretal eingestellt, dass sie aber überhaupt nicht vertragen hat, ihre Leberwerte stiegen extrem hoch an.
Dann auf Gabapentin umgestellt. Und dann im September der zweite krampfanfall.
Es erfolgte eine Vorstellung in der Kopfklinik (Heidelberg), und die hielten eine OP für unumgänglich.
Jetzt war meine Laien-Meinung: die krampfanfälle wurden durch das Meningeom ausgelöst.
Das sagte uns zumindest meine Mutter nach jedem Arztbesuch (auch nach den regelmässigen Neurologe-Besuchen).
Mittlerweile bin ich mir aber nicht mehr so sicher, ob ich alles glauben kann. Oder ob es mehr ein Wunschdenken war/ist.
Sie ist zwar 72 jahre alt, aber war die ganze Zeit noch sehr rüstig (Sauna, Seniorengymnastik, Freunde, Ausflüge etc).
Okay, das Meningeom wurde also operiert (am 8.10.08), OP verlief ohne Komplikationen, sie wurde am selben Tag spätabends noch von der ITS entlassen, erholte sich sehr (!) gut und ich sollte sie eigentlich 6 Tage später abholen und mit nach hause nehmen.
Als ich dann ins KH kam, lag sie im Bett und der Arzt erklärte mir dass sie am Vormittag mehrere kleine Anfälle hatte und dann einen großen epileptischen Anfall.
Und er sagte auch folgendes: Das Meningeom hätte überhaupt nichts mit ihren epileptischen Anfällen zu tun.
Der Gehirnlappen der dafür zuständig sei, wäre an einer ganz anderen Stelle als das Mengineom war.
Und ich hab jetzt noch so viele Fragen:
- welche Stelle im Gehirn ist genau für epileptische Anfälle zuständig?
- Kann eine Epilepsie auch im Alter aufterten? ich dachte entweder sie besteht von Kindertagen an oder wird später durch ein Trauma hervorgerufen (was bei hr nicht der Fall war)
- sie ist jetzt mit Keppra 1000 eingestellt (1-0-1)
- hat jemand vielleicht eine ähnliche Geschichte hinter sich und kann mit Erfahrungswerten dienen?
-Ihre größte Sorge gilt natürlich erneuten Anfällen. V.a. weil sie sich rührend und liebevoll um ihre 2-jährige Enkeltochter kümmert. Und jetzt natürlich Angt vor einem weiteren Anfall hat (sie hatte vor beiden Anfällen, vor der OP, eine Aura. Die sie aber selber nicht wahrgenommen hat, es war nur zufällig immer jemand von der Familie anwesend, der frühzeitig reagieren konnte.
- beim Anfall in der Klinik, nach der OP, war das Sprachzentrum betroffen und sie hatte eine Aphasie. Ich denke mal, dass kann immer wieder vorkommen?! Ist es auch möglich, dass sich eine dadurch hervorgerufene Sprachstörung nicht wieder zurückbildet?
Sorry, ist jetzt doch länger geworden.
Ich habe  einige Zusammenhänge ganz einfach beschrieben (damits nicht noch länger wird), mehr Infos kann ich natürlich liefern.
Beate

Offline 4pfoten

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #1 am: 26. Oktober 2008, 12:34:20 »
Hallo Penelope,

zu Deinen Fragen kann ich Dir teilweise antworten, ob Dir das dann weiterhilft mußt Du selber entscheiden:

Zitat
- welche Stelle im Gehirn ist genau für epileptische Anfälle zuständig?
Eine einzige spezifische Stelle gibt es nicht! Schläfenlappen, Hippocampus, Scheitellappen, Stirnlappen, Hinterhautlappen - alle diese Areale (und  noch andere) können Anfälle auslösen.

Zitat
- Kann eine Epilepsie auch im Alter aufterten? ich dachte entweder sie besteht von Kindertagen an oder wird später durch ein Trauma hervorgerufen (was bei hr nicht der Fall war)
Eine Epilepsie kann in jedem Alter und bei jedem Menschen auftreten; unterschieden wird die idiopathische (krankheitsbedingt)  und primäre (angeboren) Form.
Ob die Epilepsie bei Deiner Mutter angeboren oder krankheitsbedingt ist, müssen die Ärzte entscheiden. Ich würde bei dem Krankenhausarzt aber durchaus nochmals nachfragen, welcher Gehirnlappen denn für die Anfälle Deiner Mutter "zuständig" ist und wie dies festgestellt wurde?!
Bei Operationen/Eingriffen am Gehirn/im Kopf kommt es im Nachhinein öfter zu Anfällen und auf den Patienten-EinwilligungsFormularen, die unterzeichnet werden, steht diese Möglichkeit auch schon vorgedruckt drauf!

Mein Mann (Astrozytom) bekommt ebenfalls Keppra (750mg 2-0-2) und hat trotz allem noch hin und wieder fokale Anfälle (diese sind durch den Tumor ausgelöst, der am Schläfenlappen/Hippocampus liegt).

Lieben Gruß,
4pfoten






Penelope

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #2 am: 26. Oktober 2008, 15:07:27 »
Liebe 4pfoten,

vielen Dank für deine Antwort.
Natürlich hast du mir geholfen.
Ich war mir nämlich auch sicher, dass es verschiedene Stellen im Gehirn sind, die Krampfanfälle auslösen können. Deshalb hat mich die Antwort des Arztes auch verwundert.
Ich stelle mir halt ein "normales Leben" noch etwas schwierig vor (ist alles halt noch recht neu für uns).
Das ein weitere krampfanfall immer wieder kommen kann, deshalb kann man sich ja aber auch nicht in die 4 Wände verstecken.
Liebe Grüße
Beate

Offline kramescha

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #3 am: 26. Oktober 2008, 16:10:35 »
Hallo Penelope,

auch mein Tumor wurde aufgrund eines epileptischen Anfalls entdeckt. Das war am 21.02 diesen Jahren. Mir wurde gesagt der Anfall wurde durch Platzmangel im Hirn ausgelöst. Es gibt allerdings von haus aus Menschen bei denen ein Anfall warscheinlicher ist als bei anderen. Mein Bruder hatte einige Jahre zuvor auch 2 vermutlich durch Stress hervorgerufen.
Auch ich nehme 1 - 0 - 1 Keppra 1000 mg am Tag und hatte bis heute keinen erneuten Anfall. Das Risko noch einen zu bekommen ist aber nicht auszuschließen da so etwas auch wegen der Narbenbildung im Hirn entstehen kann.
Mir geht es allerdings gut und ich kann alles genauso machen wie zuvor. Jedoch verzichte ich komplett auf Alkohol da dieser Anfälle auslösen könnte.

Liebe Grüße
kramescha

Offline Bluebird

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #4 am: 26. Oktober 2008, 16:57:13 »
Hallo Beate,

zu den medizinischen Fragen haben Dir meine beiden Vorkommentatoren bereits geantwortet.
Was mich auch beunruhigen würde, ist die Tatsache, dass die Mutter oft verantwortlich für ihre kleine Enkelin ist. Auch wenn sie bisher fit war, kann man sagen, dass ein 72jähriger Mensch nicht mehr so leistungsfähig ist und schnell reagieren kann. Auch vermeintlich gut erzogene Kinder sind unberechenbar, da zählt jeder Bruchteil von Sekunden. (Ich weiß, wovon ich spreche, mein Neffe ist 2 1/2 Jahre und auch öfters bei der Oma (73 J.).
Jetzt kommt  die noch nicht abgeschlossene Genesung nach der OP hinzu und die mögliche Gefahr von weiteren epileptischen Anfällen.
Ich denke, wenn ihr vernünftig mit Mutter sprecht, wird sie einsehen, dass die Beaufsichtigung nur noch unter gewissen Vorkehrmaßnahmen möglich ist. Natürlich solltet ihr sie gerade jetzt einbeziehen in euer Familienleben, immer mit der entsprechenden Rücksicht und Auge darauf, dass sie sich nicht überanstrengt.

LG
Birgit
The best time to plant a tree was 20 years ago.
The second best time is NOW.
(Chinesisches Sprichwort)

Penelope

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #5 am: 26. Oktober 2008, 17:22:02 »
Hallo ihr lieben,

ich bin gerade so froh, dass es dieses Forum gibt! :-*

@kramescha: schön, dass es dir gut geht! Und es beruhigt mich und gibt auch Hoffnung, dass du bisher keinen neuen Krampfanfall hattest!!!!!
Die Ärztin die meine Mutter operierte, ist Oberärztin an der Heidelberger Neurochirurgie. Schätze sie mal auf Ende 40/Anfang 50, also schon mit etwas Erfahrung. Sie sagte zu uns, dass sie in ihrem ganzen Berufsleben bisher keinen Patienten hatte, der unter Keppra gekrampft hätte.

@Birgit: du hast natürlich recht. Und das ist auch unser Problem: würde ich ihr ihre kleine Enkelin (ist übrigens meine kleine Tochter) "entziehen", ich glaube sie würde wirklich abbauen, sich nutzlos fühlen. Sie war halt immer schon ein Mensch, der permanent unterwegs war. Auch zu hause wird nicht einfach sich so hingesetzt, nein backen, kochen, basteln..... (sie macht schon wieder Pläne wann und was sie mit der Enkeltochter Weihnachtsplätzchen backen wird). Aber sie macht es mit Freude, es war noch nie eine Belastung für sie.
Aber wir haben jetzt mal eine AHB für sie beantragt. Zuerst wollte sie nicht, aber jetzt sieht sie die Notwendigkeit schon ein.
Wir warten jetzt noch auf Nachricht von der KK, bzw. die Genehmigung (toi, toi,toi).
Und dort hoffe ich für sie auf viele gute Therapeuten.
LG
Beate

Offline 4pfoten

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #6 am: 26. Oktober 2008, 18:40:47 »
Hi Beate,

Zitat
Die Ärztin die meine Mutter operierte, ist Oberärztin an der Heidelberger Neurochirurgie. Schätze sie mal auf Ende 40/Anfang 50, also schon mit etwas Erfahrung. Sie sagte zu uns, dass sie in ihrem ganzen Berufsleben bisher keinen Patienten hatte, der unter Keppra gekrampft hätte.

Ich möchte Dir keine Angst machen, aber die o. g. Aussage halte ich (zumal sie von einer Ärztin kommt für etwas weit aus dem Fenster gelehnt und begründe Dir das auch gerne:

Es gibt schon bei den verschiedenen Formen der Epilepsie einige, die sich schwer bis GAR NICHT einstellen lassen - egal mit welchen Medikamenten/-Kombis und Wirkstoffspiegel im Blut - und da geht es um "reine" Epilepsie.

Bei Hirmtumoren hat man nochmal ein "Problem" mehr - nämlich eine Raumforderung, die u. U. auf ein bestimmtes Hirnareal "drückt" oder in dieses "hinein wächst"; soll heißen, wenn das Ding da verbleibt wo es ist, kann es auch mehr Ärger verursachen, als eine "reine" Epilepsie...

Insofern ist schon wichtig zu klären, woher nun der Anfall Deiner Mutter kam und solche Aussagen wie o. g. halte ich - mit Verlaub gesagt - für wenig seriös, wenn sie von Ärzten kommen (selbst wenn es gut gemeint ist, um die Angehörigen und/oder Patienten zu beruhigen). Wie auch schon im vorherigen Beitrag geschrieben: Mein Mann hat noch immer fokale Anfälle und diese hatten sich am Anfang der Einnahme sogar in der Häufigkeit gesteigert (bis eben der Wirkstoffspiegel konstant eingestellt war), was nicht so ungewöhnlich ist und auch in den gängigen Epi-Foren beschrieben wird (es reicht schon, wenn Du mal "Keppra trotzdem Anfälle" bei Google eingibst - da findest Du schon einige von den Leuten, die es angeblich nicht gibt *zwinker*)

Das soll Dir jetzt nicht den Tag vermiesen und ich möchte auch nicht als "Spielverderber" da stehen, aber ich denke Tacheles reden ist ehrlicher als drum herum eiern.

Lieben Gruß,
Mel
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2008, 18:44:13 von 4pfoten »

Offline kramescha

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #7 am: 26. Oktober 2008, 19:03:35 »
Hallo,

da muss ich leider zustimmen. Keppra ist ein Medikament welches Vorzüge hat da es wenig Wechselwirkungen gibt, es keine Probleme mit Narkosen oder hormonellen Verhütungsmethoden gibt. Noch dazu gibt es nach der Eingewöhnungsphase kaum noch Nebenwirkungen. Ich bin sehr zufrieden damit. Ich kann auch nicht sagen ob ich ohne dem Medikament Anfälle hätte. Allerdings gehe ich alle 3 Monate zum Neurologen und lasse ein EEG erstellen. Das finde ich besonders wichtig da ich meinen Führerschein fertig machen möchte.
An deiner Stelle würde ich die Ärztin auch auf Ihre Aussage ansprechen.

Liebe Grüße
kramescha

achja Keppra gibt es noch nicht so lange. Also hat das alter der Ärztin auch wenig damit zu tun

Penelope

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #8 am: 26. Oktober 2008, 19:52:07 »
Hallo ihr 2,

euer Einwand ist angekommen! Und ihr habt schon recht, es ist keiner Gott und kann genau voraussagen was passiert.
Und bei der nächsten Kontrolluntersuchung in der Klinik (in 3 Monaten) bin ich natürlich dabei und werde die Ärztin darauf ansprechen.

Da aber das Meningeom nun weg ist, gehe ich mal trotzdem vom positiven aus.
Sie hat natürlich auch einen guten Neurologen. Da hatte sie auch schon 2 Tage nachdem sie vom KH entlassen wurde einen Termin, EEG wurde auch gemacht. Und ebenfalls im Januar hat sie auch wieder einen Termin bei ihm. Natürlich werde ich auch schauen, dass wieder ein EEG gemacht wird.

Noch eine Frage: wie ist das korrekte Verhalten, wenn man merkt es kommt ein Krampfanfall? Bzw. wenn jemand krampft?
Notarzt? Einfach krampfen lassen und nur aufpassen dass derjenige z.B. sich an nichts verschlucken kann?
Und wenn man es vorher bemerkt (wie bei uns), in die nächste Klinik?
Gibt es ein "Notfallmedikament"?
LG
Beate
« Letzte Änderung: 26. Oktober 2008, 19:55:51 von Penelope »

Offline 4pfoten

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #9 am: 26. Oktober 2008, 20:55:00 »
Hi Beate,

bekommt Deine Mutter "Grand Mal"-Anfälle, also kippt sie zuckend um und verliert dabei das Bewusstsein??

Weißt Du, ich bin geneigt zu sagen: "Mach Dir nicht so viele Sorgen - es war bisher nach der OP und vorher nie..." aber garantieren kann ich Dir das auch nicht...

Sprich nochmal mit einem weiteren Arzt drüber und frag nach - es gibt Medikamente, die diese "Grand Mals" unterbrechen können, ob es sinnig ist oder nicht kann ich Dir hier nicht beantworten...

Mach Dich einfach nicht verrückt - ich weiß, das hört sich blöde an, aber ich kenne diese Tage nur zu gut, wo man morgens aufwacht und zu sich selber sagt "Mach, dass es einfach so ist wie früher".... wir müssen trotzdem alle da durch und WIR PACKEN DAS!

Lieben Gruß,
Mel

Penelope

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #10 am: 27. Oktober 2008, 20:16:42 »
Liebe Mel,

also im Bericht stand immer "fokaler Anfall". Das erste mal wurde sie von einer Joggerin beobachtet. Da fiel sie einfach nur hin (war leider auf der Straße). Gezuckt hat sie nicht. Es sah wohl eher wie so ein Kreislaufkollaps aus.
Aber sie hatte danach keine Erinnerung mehr was passiert ist.
Hmmmm....
Und der nach der OP, da sagte der Arzt sie hätte einen großen Anfall gehabt. (denke mal, er meinte damit einen Grand mal?)
Wobei der Arzt eigentlich recht cool war und sagte, das wäre keine unübliche Komplikation nach einer Schädel-OP.

Ja, eigentlich ist sie sehr zuversichtlich. Aber so sehr, dass sie nun auf keinen Fall mehr zur Kur möchte. "warum, was soll ich da? mir gehts doch gut".

Liebe Grüße
Beate

Offline kramescha

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #11 am: 27. Oktober 2008, 21:36:49 »
Hallo,

also ein Grand Mal muss nicht immer mit zucken zusammenhängen. Ich habe einfach alle meine Muskeln angespannt nur für ca 30 bis 60 Sekunden. Hat mir mein Freund erzählt. Ich kann mich auch für mehrere Stunden an nichts mehr erinnern obwohl ich mich mit Sanitätern und Ärzten unterhalten habe. Auf die Frage wie ich heiße und wie alt ich bin konnte ich halt nicht Antworten. Auf die Frage ob ich mit ihnen in den Sanka gehe habe ich aber anscheinend freudig JA geantwortet  :D
 Mit großen Anfall meint er einen Grand mal. Grand Mal heißt Großes Übel. Es kommt auch häufig vor nachdem im Hirn gearbeitet wurde. Da wurden vielleicht Bereiche gereizt die diesen Anfall dann hervorgerufen haben.
Ja es gibt auch Notfallmedikamente. Dazu findest du hier im Forum auch Beiträge!
Also ich weiß jetzt die Unterschiede zwischen Meningeom und Astrozytom nicht. Allerdings war ich auch auf keiner Kur. Bin allerdings auch jünger...

Grüße Melli

Offline Hannelore

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #12 am: 28. Oktober 2008, 08:15:02 »
Guten Morgen Beate,

ich wurde 2005 und 2006 an einem Meningeom operiert. 4 Wochen nach der 2. Op bekam ich einen epileptischen Anfall.
Ich bin im Bad gestürzt und meine Op-Narbe am Kopf platzte wieder auf. Natürlich war ich geschockt und wollte wissen, wieso das passieren konnte.

Der Operateur der Mainzer Uniklinik hat das ganze eigentlich ziemlich gelassen aufgenommen und mir erklärt: "das passiere eben nun mal nach Eingriffen am Gehirn" Er hat mir auch kein Medikament gegeben.

Die Neurologin, die ich einige Tage später aufsuchte, konnte nicht verstehen, dass man mir nicht vorsorglich ein Medikament gegeben hat, und verordnete mir umgehend Trileptal. Sie war auch sehr verständnisvoll hinsichtlich meiner Ängste und Unsicherheit.

Ich wollt aber unbedingt Genaueres wissen. Vorallem, wodurch solche Anfälle ausgelöst werden.
Also ging ich zur Epilepsie-Sprechstunde.

Dort wurde mir erklärt, dass diese Anfälle von den Blutresten, die sich in meinem Kopf befanden, ausgelöst wurden. und durch die starke Gehirnblutung, die meiner Tumor Op vorausging, hatte ich davon ja jede Menge. (siehe meine Krankengeschichte).

Letztendlich weiß ich jetzt auch nicht mehr als vorher.
Bin aber trotzdem recht zuversichtlich, dass kein Anfall mehr kommt

Liebe Grüße

Hanne

fips2

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #13 am: 28. Oktober 2008, 09:25:47 »
Hallo Hannelore.

Also unter Strich lag der Mainzer Neurochirurg eigentlich gar nicht so verkehrt oder?
Warum sollte man den Körper mit mehr Medikamenten als nötig belasten?

Es ist eigentlich die Regel und auch vernünftig,erst einmal abzuwarten ob es nicht ein einmaliges Ereignis war.Zumal driftige Gründe dafür sprechen..Antiepilpetika sind Medikamente die gar nicht so ohne sind.
Durch die Unterdrückung der Antiepileptika weis man im Endeffekt auch nicht ob es ein einmaliges Ereignis war,weil die folgenden Anfälle gar nicht durchkommen würden.
Hier ist also eher Besonnenheit statt Panik angesagt.

Beim 1 Anfall und einer Vorausgegangenen OP nimmt man vorerst an,dass die Anfälle aus OP bedingten Störungen ,wie Ödeme oder Restblutungen hervorgerufen werden.Wenn Diese entsprechend behandelt und abgebaut sind,werden die Anfälle höchstwarscheinlich auch verschwinden.
Anders sieht es bei Vernarbungen aus.Diese bauen sich ja nicht ab und da macht es dann Sinn gleich Antiepileptika zu verabreichen.

Die Angst,zumal du dich ja  noch bei dem Sturz leider dumm Verletzt hast,ist durchaus nachvollziehbar.Aber auch die Reaktion des Neurochirurgen.

Man muss ganz klar sehen.Epileptische Anfälle sind im Prinzip nicht lebensbedrohend, aber zugegeben unangenehm für den Patienten.

Gruß und ein Daumendrücken ,dass der Anfall einmalig war.
Fips2
« Letzte Änderung: 28. Oktober 2008, 09:28:00 von fips2 »

Offline Bea

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Re: Meningeom, Krampfanfall
« Antwort #14 am: 28. Oktober 2008, 11:11:28 »
Hallo zusammen,

bei der Sorge um die Epilepsie kann ich nur raten: EEG bei einem versierten Neurologen, Anfallspotenial checken lassen, Zweitmeinung einholen und überlegen.

Lieber fips, ich widerspreche dir äußerst ungern. Aber wenn du sagst:
Zitat
Epileptische Anfälle sind im Prinzip nicht lebensbedrohend, aber zugegeben unangenehm für den Patienten.
möchte ich ergänzen, dass damit wohl ausschließlich der Anfall gemeint ist. Lebensgefährlich wird es u.U. je nach Örtlichkeiten. Wir diskutierten schon das Autofahren unter Epilepsie.

Erkannte Gefahr ist gebannte Gefahr. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es weniger bedrohlich ist, wenn man seine eigene Art der Epilepsie kennt, diese versteht und sich damit auseinander setzen kann.

LG und alles erdenklich Gute,
Bea

 



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