HirnTumor-Forum

Autor Thema: Sehstörungen nach OP- Bitte um Hilfe!!!  (Gelesen 11888 mal)

Jonah2005

  • Gast
Sehstörungen nach OP- Bitte um Hilfe!!!
« am: 08. August 2008, 12:24:48 »
Hallo, ich( 25 J., Krankenschwester) bin vor ein paar Tagen auf dieses Forum gestoßen, da mein Bruder "betroffen" ist. Kurz zu seiner Geschichte: Er ist 23, vor ca 1 1/4 Jahren hatte er nachts einen epi. Anfall. Daraufhin wurde nach div. Untersuch. eine " Raumforderung" im/ am Sehzentrum des Gehirn festgestellt. Er kam dann in die Uniklinik nach Würzburg, wo er eig. lich operiert werden sollte. Die Ärzte entschieden sich dann aber doch dagegen, da mein Bruder keinerlei " Anzeichen" hatte und die Raumforderung wohl auch erst einmal weiterhin beobachtet werden könnte. Er mußte dann regelmäßig zu EEG, CT u. MRT und blieb eine zeitlang völlig beschwerdefrei. Vor ca 3 Wochen stellte sich dann heraus, dass die "Raumforderung" gewachsen ist( die Ärzte sprachen dann in einem Befund schon von einem "höhergradigem Gliom"). Mein Bruder befindet sich nun seit über einer Woche in der Uniklinik WÜ, wurde am Mittw. vor 2 Tagen operiert. Ihm konnte wohl "alles" entfernt werden, im Schnellschnitt des entfernten Gewebes stellte sich heraus, das es sich um hirneigenes Gewebe( nicht wie von den Ärzten mehrmals vermutet eine Zyste oder eine alte Blutung) handelt, genaueres erfahren wir erst nach Biopsie in jetzt 8 Tagen. Das wir alle völlig geschockt, ich mit meinen Nerven völlig am Ende bin brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Mein Bruder sieht seitdem auf dem li. Auge sehr schlecht, auch rechts alles verschwommen. Dass das nach OP durch Schwellung usw. völlig normal sein kann wissen wir. Gibt es hier jemand bei dem das auch der Fall war? Am besten jemanden, dessen Seheinschränkungen dann auch schnell wieder vergangen sind? Mein Bruder ist mit den Nerven am Ende, hatte in der 1. Nacht nach OP einen epi. Anfall und hat die letzten 2 Nächte sogut wie keine Minute geschlafen. Er hat heute früh postoperatives MRT bekommen, von dem wir jetzt noch keine Ergebnisse haben. Vielleicht kann mir hier jemand helfen.. oder Mut machen... Ich rechne mit dem schlimmsten... Danke im Vorraus. Johanna

fips2

  • Gast
Re:Sehstörungen nach OP- Bitte um Hilfe!!!
« Antwort #1 am: 08. August 2008, 12:52:45 »
Hallo Johanna
Erst mal willkommen im Forum.

Die Panik und Unsicherheit kann man im Moment sehr gut verstehen und nachvollziehen.

Meine Frau hatte im Keilbeinflügel ein Meningeom,das auch in Mainz vollständig entfernt werden konnte mit einer minimalinversiven OP.
Wie du selbst schon geschrieben hast,weist du,bzw.ihr,dass die Sehstörungen ,gerade in diesem OP Bereich normal sind.Schon alleine wegen der Sehnerven die dort verlaufen.

Bei meiner Frau dauerten die Sehstörungen ca.6 Monate.Sie äußerten sich in Dopppelbildern und verschwommen sehen.
Gegen die Doppelbilder,die ja von einem Schielen herrühren,weil die Muskulatur teilweise gedehnt und die Nerven noch Zeit brauchen sich zu regenerieren,hilft eine Augenklappe oder eine Sonnebrille die man auf der einen Seite verdunkelt.Das hilft ein bissel.

Ich würde jetzt aber erst mal ruhig bleiben und die Reha abwarten.Dort wird schon viel getan dagegen,auch gegen evtl. auftretende Schwindelattacken.
Hier kann ich dir sehr zu der Median-Klinik in Bernkastel Kues raten.Meine Frau war auch dort und es wurde dort sehr viel positiv getan.

Was mich ein bissel wundert ist dein Bericht über den Schnellschnitt und die vorherige Diagnose.Will ich aber nicht weiter kommentieren.Hauptsache die Raumforderung ist erst mal ganz beseitigt.

Gruß und möglichst schnelle und gute Besserung an deinen Bruder mit weiterhin guten Befunden.

Fips2
 
« Letzte Änderung: 10. August 2008, 11:12:25 von fips2 »

Jonah2005

  • Gast
Re:Sehstörungen nach OP- Bitte um Hilfe!!!
« Antwort #2 am: 08. August 2008, 14:07:43 »
Vielen Dank für die schnelle Antwort. Hatte in meinem vorherigen Bericht völlig vergessen zu erwähnen, dass mein Bruder jetzt auch" nur" operiert wurde da er in der letzten Zeit vermehrt über starke Kopfschmerzen und Sehstörungen klagte, die Ärzte meinten, man könnte sogar erst mal noch weiter bebachten, haben ihn dann aber letztlich aufgrund der Beschwerden doch operiert. Was ist an der Sache mit dem Schnellschnitt komisch? So haben die Ärzte es gesagt. Das sie eben nur erkennen konnten das es sich nicht um eine Zyste o.ä. handelt sondern um hirneig. Gewebe. Kann man das wohl nicht??? Verwirrung.... Kennst du dich da näher aus??
Aber ja, die Sache mit der vorherigen Dia. bezügl. des höhergrad. Glioms fanden bzw. finden wir alle sehr komisch.... Auch die Ärzte in Wü meinten dass man das eig.lich nicht vor OP sagen kann und derjenige, der diese Dia. gestellt hatte sich sehr weit aus dem Fenster gelehnt hätte( dieser jemand ist ein Neurologe, bei dem mein Bruder war bevor er nach Wü kam). Wie geht es deiner Frau jetzt? Hat sie z.Zt. Beschwerden? Gruß, Johanna

fips2

  • Gast
Re:Sehstörungen nach OP- Bitte um Hilfe!!!
« Antwort #3 am: 08. August 2008, 20:24:53 »
Hallo Johanna
Na formulieren wirs mal so.
Von dem was das Meningeom und die Nachwirkungen der OP angeht,geht es ihr ganz gut.
Die Sache ist nur nicht ganz so einfach.
Eigentlich wurde meine Frau wegen Kopfschmerzen,starken Sehstörungen und Bindehautrötungen  behandelt.Bei einem MRT wurde das Meningeon als Zufallsfund entdeckt.
Meine Frau ließ sich sofort operieren,in der Hoffnung alle Beschwerden kämen daher.
Leider nicht.Erst ein halbes Jahr nach der OP kam ich, aus Zufall, selbst auf den Befund der Erkrankung meiner Frau.
Sie leidete die ganze Zeit unter Clusterkopfschmerz und der ist dummerweise durch die OP anscheinend leider noch verstärkt worden.Nur wegen der Seltenheit der Erkrankung kam halt leider kein Arzt darauf.
Mittlerweile hat sie einen Neurostimulator in den Spinalkanal implantiert bekommen,da sie von den Medikamenten her austherapiert ist und keine befriedigenden Ergebnisse erzielt werden konnten.Durch den Neurostimulator sind die Schmerzatakken jetzt aber in einem für sie vertretbaren Bereich.Schön wäre es wenn sie ntürlich ganz verschwinden würden,aber das ist nicht zu erwarten,da Clusterkopfschmerz, beim jetzigen Stand der Medizin, als unheilbar gilt.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 10. August 2008, 11:09:47 von fips2 »

Offline Iwana

  • Global Moderator
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1012
  • Ich liebe mein Leben!
    • Profil anzeigen
Re:Sehstörungen nach OP- Bitte um Hilfe!!!
« Antwort #4 am: 08. August 2008, 21:08:58 »
Hallo Johanna
Ich hatte vor der OP Sehtests, gerade nach der OP auch, da ich schwarze Flecken sah im Gesichtsfeld (ziemlich in der Mitte) später hatte ich das Gefühl auf einen See zu schauen, der schwarze Fleck flackerte so... Erst die 1-1.5stündige Untersuchung beim Augenarzt gaben mir erklärungen für meine Sehstörungen... nach der OP (Glioblastom), der Tumor lag auch sehr nahe am Sehnerv... hatte ich auch diverse Symptome, inkl. verschw. Sehen, Schwindel, setzte mich z.T. sogar neben Stühle, hatte Mühe meine linke Seite wahrzunehmen (knallte immer wieder mal irgendwo dagegen oder übersah Menschen.... es waren Symptome die mich stark einschränkten und auch ängstigten, die aber in den letzten Monaten stetig besser wurden (OP Januar 08). Ich hoffe das Spital hat auch einen Augenarzt hinzugezogen sodass dein Bruder das ganze besser einordnen kann... Wenn der Tumor ganz entfernt wurde und der Hirndruck sich normalisiert (hat er Cortison?) dann wird es sich wohl schon bald bessern... ein Vorteil wenn man jung ist... das Hirn regeneriert/kompensiert schnell.....

Drücke euch die Daumen für die Biopsieergebnisse....
Gruss Iwana

Jonah2005

  • Gast
Re:Sehstörungen nach OP- Bitte um Hilfe!!!
« Antwort #5 am: 08. August 2008, 21:31:30 »
Hallo Iwana, vielen Dank für deine Antwort!
Mein Bruder bekommt Cortison. Heute hatte er postopertives MRT, nach dem die Ärzte sagten dass wohl alles entfernt werden konnte... Die Sehstörungen machen ihm sehr zu schaffen, er hat das Gefühl das sein Leben nun vorbei ist... Die Ärzte sagten ihm dass es möglich ist das die Störungen vergehen oder bleiden- klar, es gibt nur diese beiden Möglichkeiten... Wir hoffen natürlich das beste, aber ich bin sehr skeptisch- vor allem nach den ganzen schlimmen Sachen die ich hier im Forum gelesen habe... Vielen Dank fürs zuhören... Johanna

Offline schwede

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 990
  • Schwedische Gardine
    • Profil anzeigen
Re:Sehstörungen nach OP- Bitte um Hilfe!!!
« Antwort #6 am: 14. August 2008, 14:23:23 »
Hallo Jonah2005 !
Ich wollte dir wegen der Sehstörungen nach der Op etwas sgen,
bei mir waren Sehstörungen nach der Op auch vorhanden. Doppelbilder und Verschwommene Bilder oder an bestimmten stellen im Auge konnt man garnicht lesen .
Erklärt würde mir das dadurch das die Sehnerven halt an schwellen, ein grund bei mir ist aber auch noch Blut hinter die Augapfel gelaufen das stört auch, und natürlich auch das Gehirn Sortiert dich neu.Die Ärzte hatten gesagt es gewieder weg, und so war es auch .
ich hoffe ich konnte dich etwas Beruihgen
Niemals werde ich Aufgeben

Nur du alleine schaffst es, aber du schaffst es nicht alleine !!!
(Verfasser Unbekannt )

Richtig sieht man nur mit dem Herzen, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen. Epikur von Samos

 



SMF 2.0.19 | SMF © 2022, Simple Machines
Hirntumor Forum © 1996-2022 hirntumor.de
Impressum | Datenschutzerklärung