HirnTumor-Forum

Autor Thema: Befund gerade erfahren-helft mir  (Gelesen 40593 mal)

schneeweischen

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #45 am: 11. Juli 2005, 17:57:23 »
Bei uns sieht es leider immer schlechter aus. Bei meinem Vater ist Mundespeicheldruesenkrebs diagnostiziert worden (ZUSAETZLICH).
Ich kann momentan nicht mehr schreiben.


Offline Britta

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #46 am: 12. Juli 2005, 07:03:23 »
Hallo Schneeweisschen, hallo reguli,
das ist ja furchtbar. Als ob das eine nicht genug wäre. Ihr tut mir wahnsinnig leid.
Sei stark liebes Schneeweisschen, es wird eine harte und schwere Zeit kommen. Ich bin in Gedanken bei dir. Und wenn du kannst melde dich wieder.
bis dahin liebe Grüße
Britta

Offline regilu

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #47 am: 12. Juli 2005, 09:17:52 »
Liebe Janina, liebe Britta!Ich umarme Dich und denke an Euch, ich muss jetzt ein Kerzchen anzünden für einen lieben Freund, der jetzt unterm Messer liegt, ich zünde noch ein zweites an für Euch!
Morgen kommt mein Mann aus dem Krankenhaus. (nichts Schlimmes) aber immer was Neues.
Seid lieb umarmt von
regilu
Auch die dunkelsten Wolken haben,  der Sonne zugekehrt,  ihre lichten Seiten!
Friedrich Herter

schneeweischen

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #48 am: 13. August 2005, 03:11:01 »


Mein Vater ist heute nacht im Schlaf gestorben.

Offline regilu

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #49 am: 13. August 2005, 11:40:54 »
Ihr Lieben, alle, besonders jetzt, liebes Schneeweisschen,
Ich bin traurig und mein ganz herzliches Beileid an Dich und Deine Familie!
     :'(
Lasst Euch Zeit für das Abschiednehmen!!! Man braucht nicht gleich den Bestatter anzurufen! Man hat auch 1Tag Zeit, das wissen viele nicht!

Bis jetzt habe ich mich nicht getraut, über meine Erfahrungen mit der Trauerarbeit zu hier zu schreiben. Ich denke, jetzt ist wohl eher der richtige Zeitpunkt, denn viele sehen, erschrocken und wie gelähmt, auf ihre Gefühle, die doch ganz normal sind.
Zuerst ist ein Erschrockensein über die plötzliche Ruhe, das Loch in der Magengrube, man will es nicht Wahrhaben, der ganze Kampf soll umsonst gewesen sein???  Habe ich vielleicht was vergessen? (Also Schuldgefühle!)
Ich z.B.  bin nach dem Abschied oft nachts schweissgebadet aufgewacht mit dem inneren Angstgefühl: Du kommst zu spät!"
Dann wird man evtl. wütend auf sich selbst, Angehörige, Freunde, Ärzte und Schwestern. Man sucht nach Fehlern und findet selbstverständlich welche!
Und vor allen Dingen: Man will das Endgültige nicht akzeptieren!!
Ich habe mal hier aus einer Zeitschrift was abgeschrieben, vielleicht hilft es:
Was Trauer so alles Auslösen kann:
Betäubt sein,  Gedächtnisverlust und Schlaflosigkeit, Übermüdung und Stimmungsschwankungen,Weinkrämpfe, Gewichtszu-oder abnahme,Teilnahmslosigkeit, nicht arbeiten können (obwohl, ich war eher froh, arbeiten zu müssen)
Das alles muss nicht sein, ist bei jedem anders.
Mir ist z.B. etwas komisches passiert: Ich habe die "Angelegenheiten" für  meinen Vater alle erledigt: aber alles nur übers Telefon! Bis mir nach 3 Monaten auffiel, daß ich die ganze Zeit nicht auf dem Friedhof war!!!! Ich hatte immer einen großen Bogen um den Friedhof gemacht!!
Dann habe ich mich überwunden und bin gegangen und habe erstmal eine Stunde am Grab geheult, endlich! Danach ging es mir erst besser!

Erst später kommt Sehnsucht mit einhergehender Traurigkeit und man erinnert sich an nette Stunden oder lustige Situationen mit dem Verstorbenen.
Dann spricht man in Gedanken mit dem Verstorbenen, das ist bei mir heute noch so und ich schäme mich nicht dafür.
Hoffentlich ist das hier nicht zu lang geworden.
Ich umarme Euch
regilu
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Friedrich Herter

marwin

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #50 am: 14. August 2005, 17:47:29 »
Liebes Schneeweischen,
mein herzliches Beileid. Ich wünsche Dir und deiner Familie ganz viel Kraft.
In meiner Trauer bin ich auf dieses Forum gestossen und habe alles von Dir und auch die Antworten gelesen. Die Hoffnungen, die Du in der ganzen Zeit noch hattest, hatte ich auch einmal. Ich habe es schon geahnt, dass es so kommt. Bei meiner Schwester wurden im Oktober (nach Brustkrebs, Lebermetastasen usw. Chemos und vielen Bestrahlungen in den letzten 3 Jahren) je eine Hirnmetastase im Klein- Groß- und Stammhirn entdeckt. Man sagte uns da schon, dass sie höchstens noch 5-7 Monate leben würde. Es wurde ein Shunt gelegt, der auch einige Zeit half. Aber es kamen immer andere Beschwerden dazu. Wir haben es mit einem Heiler versucht, aber......ein ständiges auf und ab. Am 9.6. bekam sie epileptische Anfälle und wurde Gott sei Dank in die Nähe meines Wohnortes ins Krankenhaus eingewiesen. Von da an war ich von morgens bis abends dort um sie zu waschen und zu füttern, eben nur da zu sein. Mein Schwager und meine beiden Nichten wechselten sich immer ab. Ich habe meinen ganzen Mut zusammen genommen und mit ihr über den Tod gesprochen, danach konnten wir auch alle zusammen weinen.  15 schwere Tage, denn sie wurde zum Schluß blind, konnte nicht mehr sprechen und nicht bewegen, aber sie hörte alles. Und wir waren so traurig, dass wir sie gehen lassen müssen. Die letzten sieben Tage habe  ich Tag und Nacht mit ihr verbracht wofür ich unendlich dankbar bin, dass mir diese Zeit geschenkt wurde und sie es zugelassen hatte.  Am 24.6. ist sie dann morgens im Alter von 54 Jahren ganz ruhig eingeschlafen. Unser Trost ist, sie muß nicht mehr leiden. Die Familie ist viel enger zusammen gerückt. Ich weine oft, nichts ist mehr wie es mal war, denn sie war nicht nur Schwester, sondern beste Freundin. Sie fehlt mir so sehr, aber ich gönne ihr die Ruhe.
Innerlich bin ich zufrieden, weil ich alles getan habe, was ich tun konnte, das wird mir helfen.
Ich wünsche Dir  und auch regilu alles, alles Liebe
Es tut so gut, mit seiner Trauer nicht allein zu sein.
Eins möchte ich den Forumlesern, die jetzt das durchleben,  was wir schon hinter uns haben ans Herz legen: Sprecht über den Tod, es ist eine große Erleichterung für alle auch wenn es noch so schwer fällt.
Ganz liebe Grüße und viel Kraft für Euch alle
von marwin  (Sonja)

Offline Britta

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #51 am: 15. August 2005, 13:44:34 »
Liebes Schneeweißchen,
ich denke ganz fest an dich und möchte dir sagen wie leid es mir tut. Mein aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl.
Ich wünsche dir für die nun kommende Zeit sehr viel Kraft.
Mit traurigen Grüßen
Britta

chiquita0405

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #52 am: 16. August 2005, 18:03:24 »
Liebes Schneeweißchen,

ich weiß genau, wie du dich jetzt fühlst, und es tut mir leid, dass auch dir ein wundervoller mensch genommen wurde.
ich wünsche dir viel kraft für die nächsten tage und wochen.
aber denk daran: dein vater wird in deinem herzen immer bei dir sein. und vielleicht spürst du jetzt ganz doll, dass er irgendwie noch bei euch ist...

alles gute,
lg,
chiquita  

schneeweischen

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #53 am: 17. August 2005, 13:29:56 »
Mein Vater ist am 13. August friedlich neben meiner Mutter liegend um 02:15 Uhr eingeschlafen. Ohne Vorwarnung, niemand ahnte es. Seitdem liegt unsere Welt in Scherben.

Moritz

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #54 am: 17. August 2005, 16:28:59 »
Liebe Schneeweischen,
passende Worte für Dich und Deine Mutter zu finden ist sehr schwierig, vielleicht auch gar nicht möglich. Mir hat in der Situation ein Zitat von D. Bonhöffer sehr geholfen:

"Es gibt nichts, was die Abwesenheit eines geliebten Menschen ersetzen kann. Je schöner und voller die Erinnerung, desto härter die Trennung, aber die Dankbarkeit schenkt in der Trauer eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne wie ein kostbares Geschenk in sich."

Vor allem mit dem Abstand einiger Zeit, den ich inzwischen gewinnen konnte, bekommt dieser Spruch sehr viel an Bedeutung für mich, obwohl ich auch heute noch, nach gut einem halben Jahr, das Gefühl habe, dass es ein Vakuum gibt, welches nie zu füllen sein wird.

Für die kommende Zeit wünsche ich Deiner Mutter und Dir ganz viel Kraft und Menschen in eurer Nähe, die euch eine Stütze sind. Ich wünsche euch ganz besonders eine Erfahrung, die ich inzwischen machen durfte. Meine Lebensgefährtin hat mir sehr viele "Geschenke" hinterlassen, die sich mir nach und nach erschließen. Ich hoffe, dass es euch genau so ergeht!

Moritz

schneeweischen

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #55 am: 27. Oktober 2005, 20:27:46 »
Ihr Lieben,

ich danke euch allen.

Es wird oft die Frage gestellt: Wie geht es dir? Mittlerweile kann ich sagen besser, aber nicht gut. Ich denke, dass es nie wirklich gut werden kann, nur kann man wahrscheinlich irgendwann damit leben. Doch kann ich mir nicht vorstellen, dass das entstandene Vakuum irgendwann wieder gefüllt werden kann. gerade wenn ich etwas schönes erlebt habe, etwas erzählenswertes gelesen habe oder ihm einfach nur sagen möchte wie sehr ich ihn liebe, gerade dann fällt es mir besonders schwer mit dem Tod meines Vaters zurecht zu kommen.

Aber trotzdem: Life goes on - nichts ist schlimmer als stehen zu bleiben. Also werde ich weiter gehen.

schneeweischen

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #56 am: 23. November 2005, 14:10:02 »
Ich habe gestern von meiner Mutter erfahren, dass bei meinem Vater direkt ein Grad IV festgestellt worden war.

Wisst ihr was ich noch immer nicht begreife?
Ich begreife nicht weshalb niemand wusste, dass er sterben würde. Die behandelnden Ärzte, unserer Hausärztin, selbst der Notarzt, der am Abend vorher bei meinen Eltern war - niemand hat auch nur im geringsten daran gedacht, dass mein Vater sterben könnte. Wieso?

schneeweischen

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #57 am: 15. Februar 2006, 12:07:17 »
Lieber Papa,

heute sind es 6 Monate und 2 Tage seit unsere Welt zerbrochen ist. Wir vermissen dich unendlich.

In Liebe,

deine Tochter

schneeweischen

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Re:Befund gerade erfahren-helft mir
« Antwort #58 am: 17. Oktober 2006, 15:28:44 »
Ich möchte euch allen etwas positives mitteilen. Ich werde im Frühjahr mein Studium beenden! Außerdem sieht es so aus, dass ich meinen Schnitt von 1,0 halten kann.

Paps, ich danke dir.

 



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