Hallo Blonder Engel,
du bist erst gerade aus dem Krankenhaus entlassen. Schone dich mit deinen Internetrecherchen noch etwas.
Ich weiß wovon ich schreibe. Nach der OP war ich sehr schnell fit und habe mich schon gleich aus dem Krankenhaus hier im Forum rumgetrieben.
Ich hatte ein Konvexitätsmeningeom li parietal. Vor der Diagnosestellung hatte ich 2x das Bewusstsein verloren. Erst Verdacht auf Blutdruckprobleme.
Es wurde ein MRT angeordnet und von da an nahm alles seinen Lauf. Die 2xligen Bewusstseinsverluste waren epileptische Anfälle die durch das Meningeom ausgelöst wurden.
Im Februar 2011 wurde ich operiert. WHO I.
Jetzt aber wieder zu dir.
Mit der vollständigen Entfernung und dem WHO I des Meningeom ist die Zukunftsaussicht optimal.
Was die Abstände der Kontroll-MRTs betrifft handhaben Kliniken es unterschiedlich. Ich hatte das erste Kontroll-MRT noch in der Klinik und dann nach 3 Monaten. Danach hatte ich Kontroll-MRTs in Abständen von 6 Monaten. Das letzte war im Mai dieses Jahres und wir haben uns jetzt darauf geeinigt in einem Jahr wieder zu kontrollieren.
Bei WHO I Meningeomen kontrollieren manche Kliniken nach den ersten 1-3 MRTs auch schon relativ früh erst wieder nach einem Jahr.
Länge der AHB – Meist oder oft wird die Genehmigung dazu für 3 Wochen ausgestellt, kann auch schon von Anfang an gleich mehr sein. Hängt auch von dem Arzt ab der die AHB befürwortet. Der soziale Dienst der Klinik leitet alles in die Wege, aber ein Arzt muss dafür unterschreiben.
Bei mir stand gleich 4 Wochen darauf und in der Rehaklinik wurde ziemlich schnell auf 6 Wochen verlängert.
Durch mein Meningeom hatte ich Taubheitsgefühle in meiner rechten Hand und in meinem rechten Fuß.
Während der AHB wurde an diesen Defiziten gearbeitet und es ist alles wieder okay.
Meine Therapien waren Koordinationstraining in der Gruppe, Hinrleistungstraining am PC, diverse Tests, Kraftraum, Ergomether, Nordic Walking u.a. Schwimmen durfte ich nicht wegen meiner Epilepsie. Dann gab es auch noch kreative Therapien.
Du hast auch die Möglichkeit psychologische Betreuung zu erhalten.
Bei dem Aufnahmegespräch wird auch gefragt was man sich von dem Klinikaufenthalt verspricht, welche Ziele man sich selbst gesetzt hat. – Das so als Info für dich was die Ärzte dich am Aufnahmetag fragen könnten.
Du schreibst
So habe ich z.B. in einem Beitrag gelesen, das viele gerade nach einer solchen OP anfangs glücklich und zufrieden sind und doch später (nach Monaten) unter einem Trauma leiden.
Ich weiß jetzt nicht was du unter Trauma meinst bzw. bei wem du davon gelesen hast.
Die Erfahrung vieler, auch meine, hat gezeigt, dass wir uns wirklich schnell fit fühlten, nach der OP oft schon. Die die eine AHB hatten fühlten sich danach sehr gut, körperlich fit.
Dann kam aber der Alltag mit all seinen Anforderungen. Und so einige erlebten, dass sie Defizite hatten wie Gedächtnisstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, nicht lange belastbar und andere kognitive Probleme. Bei den meisten hat sich das gelegt und so einige leiden auch noch nach einigen Jahren darunter, mal mehr, mal weniger. Und mit der Zeit bemerkt man auch, dass immer noch Verbesserungen möglich sind.
Ich kann dir nur wiederholt raten es ruhig angehen zu lassen. Das Meningeom hat lange Zeit gebraucht zu wachsen und einen Teil deines Gehirns zu verdrängen, es zu ärgern. Nun braucht dein Gehirn auch Zeit sich wieder zu erholen.
Gib dir Ruhe, genieße dein Zuhause und lass dich von deiner Familie verwöhnen.
Viele Grüße
krimi