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Autor Thema: Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)  (Gelesen 119476 mal)

Offline probastel

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #30 am: 18. April 2013, 09:33:58 »
ich wollte nur noch kurz auf das Posting von Krimi eingehen:

Zitat
Von Probastel und KaSy hast du sicher gelesen, dass sie wiederholt an einem Meningeom operiert wurden.  Das gibt es leider auch.

Dazu fällt mir der allseitsbekannte Satz ein:
Zitat
Keiner ist unnütz, er kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen!
  ;D

Wir sind tatsächlich ein schlechtes Beispiel, da Rezidive bei Meningeomen relativ selten vorkommen. Immerhin sind auch solche Rezidive operativ gut beherrschbar. UND  last but not least: Mir geht es gut! Eine Meningeom-OP ist psychisch ein Angang, keine Frage, man kommt sich vor als müsse man einen Bungee-Sprung  ohne Gummiband absolvieren. Man hat die Angst, dass das Gehirn nach der OP durch den Mixer gegangen ist.
Rückblickend kann ich sagen, dass dies aber keinesfalls so ist. Den Zustand nach einer OP kann man ungefähr mit dem einer (schweren) Gehirnerschütterung vergleichen.
Jetzt, gut 1,5 Jahre nach der letzten OP und Bestrahlung, fühle ich mich fit und voll belastbar. Eine wiederholte OP ist also unschön und ich hätte sie gerne vermieden, aber soweit bist Du noch lange nicht! Du kannst erst einmal davon ausgehen, dass bei einer OP,  falls denn eine OP bei Dir notwendig ist, Dein Meningeom restlos entfernt wird und Du nie wieder Probleme mit einem Meningeom haben wirst. Ok?

Beste Grüße

Probastel
Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren!

Antoine de Saint-Exupéry

Offline Bluebird

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #31 am: 18. April 2013, 10:39:22 »


Liebe Frau Y.,

da mein Benutzername in einem Beitrag genannt wurde, möchte ich auch kurz was schreiben.
Mein Meningeom wird seit 2005 kontrolliert, ich habe weiterhin keine Beschwerden. Dennoch wird es entfernt werden müssen, weil es das sehr langsame Wachstum nicht einstellt und doch mit der Zeit Schaden anrichten könnte. Ob für Dich diese Wait-and-See-Strategie in Betracht kommt, wird Dir der Neurochirurg erklären. Man muss da auch eine gewisse Gelassenheit mitbringen, ständige Angst um den Tumor ist da sicher kein guter Wegbegleiter.
Ich teile KaSy's Meinung insofern, dass man nicht zwangsläufig sämtliche NC-Kliniken nach ihrer Meinung fragen muss, wenn man sich bei einem Neurochirurgen gut aufgehoben glaubt. Eine Zweitmeinung ist aber nicht verkehrt, um die Therapieempfehlung zu untermauern.

Verlasse Dich beim anstehenden Gespräch auf Deinen Verstand aber auch auf Dein Bauchgefühl.

Viel Glück
und Gruß
Bluebird
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Offline frauypsilon

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #32 am: 25. April 2013, 11:46:24 »
heute hatte ich meinen Termin beim Neurochirurgen und wollte euch kurz auf den neuesten Stand bringen und danke sagen für die tollen und hilfreichen Kommentare und das Mit-Fühlen:

Zunächst: Ich hatte meinen Mann mit dabei und wir hatten beide ein gutes Gefühl beim Neurochirurgen. Er hat mich ernst genommen, meine Fragen beantwortet und machte eine kompetenten Eindruck. Solange sich also nichts ändert, brauche ich, denke ich, keine Zweitmeinung einzuholen.

Ich habe den Arzt so verstanden:

Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich bei meinem Tumor um ein Konvexitätsmeningeom, welches ich nun endlich auch gesehen habe (es ist übrigens auf den Bildern sehr gut zu erkennen - soviel zur "Professionalität" der Neurologin).

Die Lage ist leider suboptimal. Es liegt an einer Hirnwindung im Bereich, der für das Empfinden der rechten Körperhälfte zuständig ist. Bei der derzeitigen Größe besteht kein Handlungsbedarf, aber es muß engmaschig kontrolliert werden und sobald sich in der Größe etwas ändert und/oder Störungen/Lähmungen u.ä. auftreten, die zweifelsfrei dem Tumor zugeordnet werden können (was bei meinen derzeitigen Symptomen nicht zweifelsfrei der Fall ist), muß neu überlegt bzw. wohl operiert werden.

Im Juni wird ein MRT gemacht und dann überlegen wir gemeinsam, wie es weitergeht. Sollte die Größe unverändert sein, wird im Abstand von sechs Monaten kontrolliert, es sei denn, ich habe vorher Beschwerden. Somit gehöre ich wohl die nächste Zeit zur "wait and see"-Fraktion - danke bluebird für deine hilfreichen Worte dazu.

Also, im Moment bin ich ein wenig ruhiger, weil ich vor einer OP auch eine Riesenangst habe und nachvollziehen kann, dass man eine Kopf-OP nicht ohne absolute Indikation macht. Aber es ist trotzdem ein Scheißgefühl, ein unberechenbares Teil im Kopf zu haben, was wohl irgendwann raus muss.

Soviel erst einmal von mir. Danke, dass ihr an mich denkt und Anteil nehmt. Das hilft mir viel weiter. Wenn ich weitere Fragen habe oder im Juni das neue Ergebnis, melde ich mich.

Ich bin superfroh, hier im Forum gelandet zu sein!

Eure frauypsilon
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Offline Bluebird

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #33 am: 25. April 2013, 12:34:25 »
Hallo Frau Ypsilon,

so, wie Du das Gespräch mit dem NC schilderst, klingen sein Befund und seine Empfehlungen vernünftig. Ich glaube, Du hast viel Glück gehabt, direkt beim ersten Mal einen so kompetenten und
besonnenen Arzt anzutreffen. Dies ist ein beruhigendes Gefühl, wenn man weiß, wo man gut aufgehoben ist und Hilfe erwarten darf. Der Gedanke, dass das Meningeom wachsen und Ausfälle verursachen könnte, ist natürlich alles andere als beruhigend. Dass Du Dich zunächst in der Beobachtungsphase wohler fühlst als knapp vor einer OP, kann ich nur zu gut nachvollziehen. Dennoch solltest Du - ohne in jeder Minute Panik zu schieben - eine möglicherweise notwendig werdende OP nicht völlig ausschließen und Dich mit dem Gedanken auseinander setzen.
Ein Kontrollabstand von 6 Monaten ist engmaschig, so dass keine Gefahr bestehen dürfte, dass ein wichtiger Zeitpunkt verpasst wird.
Und natürlich sollte immer ein Funken Hoffnung bleiben, dass das Meningeom nicht wachsen wird.
Wie stand kürzlich auf einem Yogi-Teebeutel-Fähnchen: "Ich glaube nicht an Wunder, ich vertraue darauf..."
In dem Sinne alles Gute und bis dahin
Viele Grüße
Bluebird
« Letzte Änderung: 25. April 2013, 12:37:31 von Bluebird »
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Offline frauypsilon

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #34 am: 08. Mai 2013, 07:43:15 »
Hallo, guten Morgen, Ihr Lieben alle,

ich muss mir doch noch mal eine Einheit Unterstützung abholen. Ich dachte, mit "wait and see" kann ich ganz cool umgehen und weil das Meningeom ja noch so klein ist und derzeit nicht unbedingt gehandelt werden muss, kann jetzt alles so weitergehen wie bisher.

Gestern habe ich mit einer befreundeten Ärztin gesprochen, die sagte, dass die Stelle, an der mein Meningeom sitzt, zwar gut erreichbar, aber doch nicht so einfach ist, weil dort einfach ganz ganz viele Nerven laufen.

Ich habe die letzten Tage wohl wetterbedingt ganz schlimm Migräne und heute nacht fürchterliche Alpträume von einer Hirn-Op, die ohne Zweitmeinung bei mir sofort mit irgendwelchen fachlich nicht ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden sollte und bin schweißgebadet aufgewacht. Schrecklich.

Heute geht es mir miserabel und ich bin wohl nicht so cool wie gedacht. Man kann wohl mit so einer Diagnose nicht so einfach wieder zum Alltag übergehen. Ich dachte, ich hätte so viel Lebenserfahrung und könnte Dinge gut verarbeiten.
Und jetzt habe ich das arme Tier und Angst, was noch passiert und würde am liebsten weinend in der Ecke liegen.

So, dass musste ich jetzt mal loswerden, danke euch allen fürs Zuhören.

Eure frauypsilon
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Offline TinaF

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #35 am: 08. Mai 2013, 09:54:06 »
Hallo FrauY,

weinen ist vollkommen in Ordnung. Ich habe vor meiner OP ganze Badewannen mit Tränen gefüllt, jedenfalls hat es sich so angefühlt und das, obwohl ich vor meinem Tumor schon das ein oder andere erlebt habe, das sich nicht unbedingt in jedem Lebenslauf findet. Zu erfahren, dass man einen Tumor im Kopf hat, ist ein Schock, eine unglaubliche psychische Belastung. Der Gedanke, dass man vielleicht am Kopf operiert werden muss, lähmt einen, macht einen vollkommen fertig, auch wenn man zuvor schon so einiges er- und überlebt hat. Natürlich erlebt es jeder etwas anders und es gibt sie ja angeblich wirklich, diese coolen Typen, für die das alles nur ein Spaziergang war (oder die jedenfalls so tun ::)). Ich war nicht cool und für mich war es kein Spaziergang, ABER es ist zu schaffen! Schau uns Betroffene an, die wir schon operiert wurden, wir haben es alle geschafft.

"Wait and see" muss man aushalten können, das ist nicht für jeden geeignet. Wir haben hier Mitglieder, bei denen schon seit Jahren gewartet und beobachtet wird. Vielleicht gewöhnt man sich im Laufe der Zeit auch daran, das kann ich nicht beurteilen. Bei mir gab es damals keine Alternative zur OP und auch wenn ich einen Horrorangst hatte, war mir doch von dem Moment an, in dem ich die Diagnose erhalten habe, klar, dass das Teil raus muss. Ich hatte aber den großen Vorteil, dass bei mir alles total schnell ging, wochen-, monate- oder gar jahrelang hätte ich nicht warten wollen, aber das kam bei mir ja auch nicht in Frage.

Die Aussage der befreundeten Ärztin verunsichert Dich jetzt natürlich wieder. Vielleicht bedeutet das für Dich, dass es doch Zeit für eine Zweitmeinung wird. Oder ist die Ärztin zufällig Neurochirurgin? Vielleicht beruhigt es Dich wieder, wenn Dir ein zweiter NC bestätigt, dass bei Dir noch abgewartet werden kann. Vielleicht rät er Dir aber auch zu einer OP, dann musst Du wieder ganz anders an die Sache ran gehen.

Klar hast Du Angst, das versteht hier jeder, und wenn einen dann noch so schreckliche Träume quälen, dann zeigt das ja nur, wie groß die Angst und Verunsicherung ist.

Du weißt, dass hier immer jemand ist, der Dir zuhört. Bleib ruhig noch weinend in der Ecke liegen, aber denk mal darüber nach, ob Du nicht doch eine weitere Fachmeinung haben möchtest. Dadurch wirst Du wieder aktiv und holst Dich aus dieser lähmenden und passiven Haltung raus.

Wir sind immer für Dich da!

LG TinaF
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Offline krimi

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #36 am: 08. Mai 2013, 10:06:50 »
Hallo frauypsilon,

du hattest ein gutes Gefühl nach dem Gespräch mit dem Neurochirurgen. Ich denke, das hast du immer noch.
Aber dein Inneres scheint mit der „wait-and-see“ Strategie nicht klarzukommen. Das kann auch nicht jeder.

Zu Anfang  hattest du geschrieben, dass dein Meningeom noch sehr klein sei. Die Ärzte nicht glauben, dass es bereits in dieser Größe Ausfälle verursacht.
Mein Meningeom war auch ein Konvexitätsmeningeom und es lag nahe Sprachzentrum und Motorik. Nach Meinung verschiedener Ärzte war es auch nicht sehr groß und im Vergleich zu den Meningeomen anderer User war es auch so. Es saß aber leider an der richtigen Stelle, sodass ich bereits Ausfälle hatte die dem Meningeom zugeordnet werden konnten.

Bei dir ist es scheinbar nicht so genau zuzuordnen.

Du hast trotzdem Zeit genug den nächsten Kontrolltermin im Juni abzuwarten. Kommst du mit dem Zeitraum nicht klar, kannst du vielleicht ein vorgezogenes MRT erhalten.

Eine Frage sei erlaubt: Deine befreundete Ärztin – ist sie vom Fach der Neurochirurgie?
Sie hat es mit ihrer Aussage sicher gut gemeint.
Wenn es dich aber sehr verunsichert, hast du immer noch die Option dir weitere Meinungen anderer Neurochirurgen einzuholen.

Weine ruhig, das entlastet die Seele und Druck baut sich ab.

Ich wünsche dir alles Gute. Und schreibe hier wann immer du es brauchst.

krimi
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http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,6956.msg50233.html#msg50233

Offline frauypsilon

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #37 am: 08. Mai 2013, 17:06:22 »
Danke euch für eure tröstlichen Worte,

nein, die Freundin ist keine NC, sie ist Allgemeinmedizinerin und ihr Mann Anästhesist. Sicher ist sie keine Fachfrau. Ich werde das MRT versuchen, Anfang Juni zu bekommen. Ich stehe für den Termin trotz meiner Diagnose auf der Warteliste, reguläre Termine für Kassenpatienten gibt es erst im September wieder. Aber ich werde nächste Woche vorbeigehen und versuche, einen festen Termin zu bekommen. Die waren das letzte Mal auch sehr nett.

Das wird dann schon eine Beruhigung für mich sein. Wenn ich dann beim NC war, werde ich entscheiden, ob ich dann direkt eine zweite Meinung haben will oder noch warte und wie ich überhaupt weiter verfahren möchte.

Du hast recht, Krimi, ich hatte ein gutes Gefühl beim NC.

Ich sitze im Moment einfach im Loch. Danke auch für deine Worte, TinaF. Auch in meinem Lebenslauf gibt es ähnlich wie bei dir vieles, was so nicht jeder hat. Wie ein sehr guter Freund von mir sagt: Du schreist auch immer hier, wenn was verteilt wird.

Grundsätzlich habe ich dennoch eine positive Lebenseinstellung, aber manchmal denke ich, es reicht einfach jetzt und dann kippt es eben. Ich habe heute einfach mal das Weinen und alles andere zugelasse; danke, dass ihr mir Mut dazu gemacht habt.

Und morgen geht es bestimmt wieder besser. Danke für eure guten Wünsche!
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Offline frauypsilon

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #38 am: 06. Juni 2013, 17:40:41 »
Hallo, ihr lieben alle,

ich komme gerade vom NC und bin ein wenig durch den Wind.

Im Juni sollte ja ein Kontrolle-MRT gemacht werden, welches ich mir errungen hatte, da die tolle Neurologin ja meinte, in 12 Monaten wäre früh genug. Ich hatte leiden keinen festen Termin (GKV) fürs MRT, sondern stand auf der Warteliste, falls jemand absagt. Feste Termine gab es erst wieder Ende September, und das, obwohl ich im April da war. Ich hatte danach schon 2x nachgefragt, aber es war nichts frei.

Vorgestern hatte ich Geburtstag und bin dann einfach mit meinem Mann persönlich hingegangen und habe nachfragt, ob vielleicht was frei geworden sei für Juni. Dies wurde verneint. Ich habe dann einfach gesagt, dass ich heute Geburtstag hätte und ein MRT-Termin doch ein schönes Geschenk sei. Woraufhin die Sprechstundenhilfe sagte, ich solle kurz warten und mir dann einen Termin für in zwei Stunden gab. Ich war sehr froh und auch fassungslos und habe mich 1000mal  bedankt.

Nach dem MRT rief mich dann der Radiologe herein, um mir mitzuteilen, dass es so aussähe, als habe sich das Meningeom ein wenig vergrößert, er sei aber nicht sicher, es könne auch am Winkel der Aufnahme liegen.

Ich bin direkt zum NC mit den Bildern. Den Termin dort hatte ich für Ende Juni gemacht, in der Hoffnung, bis dahin ein MRT gehabt zu haben. Habe dann dort die Situation geschildert und um einen früheren Termin gebeten. War aber nichts frei. Habe dann noch mal ganz nett gefragt und den Geburtstagsjoker gezogen und für heute einen Termin bekommen mit Wartezeit.

Dann wurde ich direkt als erste hereingerufen und der NC teilte mir mit, dass sich das Meningeom in den letzten drei Monaten von der Größe her nahezu verdoppelt habe. Damit habe er selbst nicht gerechnet. Es läge noch keine Ödembildung vor. Ob ich schon Ausfälle hätte? Ich sagte, dass ich oft dasselbe doppelt erzähle, viel Kopfschmerzen habe und öfter Kribbeln im rechten Arm. Da ich aber eben so schlimme Migräne habe und meine HWS übel aussieht, ist es schwer zuzuordnen, woher diese Symptome kommen, sie könnten aber vom Meningeom sein.

Er sagte mir dann, weil mein Meningeom so klein entdeckt wurde, würde er trotz des Wachstums jetzt noch nicht operieren wollen, sondern noch mal drei Monate warten, dann erneut kontrollieren und - sollte es dann wieder gewachsen sein - operieren wollen. Sollte ich aber weitere oder andere Ausfälle bekommen, solle ich mich sofort melden. Gestartet bin ich bei einer Größe von 1,2x1 cm. Ich sagte dann, ich würde auch noch nicht so gern unters Messer, so eine Hirn-OP sei ja kein Spaß. Er meinte, für ihn schon, er würde sehr gern operieren (Humor hat er ja....), aber der Tumor liege bei mir sehr nah an der Region, die für die rechte Körperhälfte zuständig sei und - sinngemäß - das sei nicht so ohne.

Ich bin absolut deprimiert, weil damit hatte ich irgendwie nicht gerechnet. Was würdet Ihr tun? Würdet ihr jetzt schon eine Zweitmeinung einholen, oder erstmal die drei Monate abwarten? Ich tendiere eher zu letzterem, will aber nichts versäumen.

Ich bin dankbar für alle Antworten und Tipps. Ich habe vor einer OP voll die Panik und hatte auf "wait and see" gehofft. Zum Glück hat mein Mann noch Urlaub diese Woche und kann mich mental unterstützen.

Danke für alle Antworten, Hinweise, Ideen, Mutmachmails.

Eure ein wenig deprimierte
frauypsilon
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Offline Bluebird

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #39 am: 06. Juni 2013, 20:40:47 »
Hallo Frau Ypsilon,

erst einmal nachträglich meine Glückwunsche zu Deinem Geburtstag- Das war ja leider eher eine böse Überraschung. Offensichtlich war Deine Intuition, die MRT-Kontrolle jetzt anzugehen, genau richtig.
Also, irgendwie erscheint mir die Meinung des NC nicht plausibel. Dein Meningeom hat sich in drei Monaten größenmäßig nahezu verdoppelt, hat aber zum Glück noch kein Ödem gebildet. Es liegt an einem kritischen Punkt, weshalb eine OP dort nicht unbedingt leicht durchzuführen ist.
Du sollst in 3 Monaten wieder zur Kontrolle...und wenn das Meningeom sich bis dahin nochmals um einiges vergrößert hat? Die neurochirurgische Entfernung würde doch dadurch nicht einfacher?

Also, wäre ich an Deiner Stelle, ich würde mir schnell eine oder auch zwei weitere fachklinische Meinungen einholen. Noch ist nichts passiert, kann auch sein, dass das Wachstumstempo runter geht, aber verlassen würde ich mich nicht darauf. Handel jetzt, dann bist Du auf der sicheren Seite.

Hoffe, dass Dein Mann Dich wieder aufrichtet und ihr gemeinsam diese Situation meistert.

LG

Bluebird
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Offline krimi

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #40 am: 06. Juni 2013, 22:53:16 »
Na liebe frauypsilon,

da hast du ja alle Register gezogen und deine ganze Charmeoffensive genutzt.  ;)

Das Ergebnis ist leider weniger schön.

Du kannst dir jederzeit eine Zweitmeinung holen. Warum dann nicht schon jetzt!
Würde es mich betreffen, wollte ich keine 3 Monate auf ein neues MRT warten.

Dein Meningeom wurde klein entdeckt. Jetzt ist es schon wieder gewachsen. Es sitzt an einer kritischen Stelle. Darum, je größer es wird, kommt es der kritischen Stelle immer näher.

Da es Wachstumstendenzen zeigt, ist es wohl sinnvoller zu handeln bevor es neurologische Ausfälle verursacht.

Besprich das Ganze in Ruhe mit deinem Mann und noch einmal mit dem NC.
Teile ihm deine Sorgen und Ängste mit.

LG krimi
« Letzte Änderung: 07. Juni 2013, 12:51:12 von krimi »
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Offline KaSy

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #41 am: 07. Juni 2013, 16:07:01 »
Liebe FrauY,
ich verstehe den NC nicht!!!
Als bei mir durch die regelmäßigen MRT-Kontrollen Rezidive entdeckt wurden, waren sowohl der NC als auch ich froh, dass sie so klein entdeckt wurden. Bei mir war klar, dass sie, wenn sie erst mal aufgetaucht sind, auch weiter wachsen würden. Wieso warten???
Die OP wird nicht einfacher sondern komplizierter, wenn der NC schon sagt, dass der Tumor nahe der Region für die rechte Körperhälfte ist.
Die Möglichkeit von Schäden durch die OP wird für Dich größer!
Und Dein Respekt vor der OP wird nicht kleiner, je länger Du wartest!
Wenn er schon gesagt hat, dass er es operieren würde, dann hin mit Dir und vereinbare einen OP-Termin!
Mit verdammt gut gemeinten Wünschen
Deine KaSy
Wenn man schon im Müllkasten landet, sollte man schauen, ob er bunt angemalt ist.

Der Hirntumor hat einen geänderten und deswegen nicht weniger wertvollen Menschen aus uns gemacht!

Offline frauypsilon

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #42 am: 07. Juni 2013, 16:56:15 »
Hallo,
danke euch erstmal für eure guten Tipps und Hinweise.

Liebe Kasy,
ich hänge hier mit einem dicken Migränekopf und versuche meine Gedanken zu sortieren.
Ich verstehe den NC auch nicht. Er sagte, er würde frühestens nach dem nächsten MRT operieren wollen, wenn ein weiteres Wachstum da ist. Aber ihr habt recht, warum nicht schon jetzt, bei der kleinen Größe. Ich war gestern so durch den Wind, dass ich danach gar nicht explizit gefragt habe. Seine Argumentation war, dass mein Meningeom ja immer noch recht klein sei und wenn die Werte von gestern der erste MRT-Befund seien, würde er auch nicht operieren.

Aber im Nachhinein hätte ich argumentieren müssen, dass ja bei mir nicht die Größe entscheidend ist, sondern die Tatsache, dass das Teil in nur drei Monaten relativ stark gewachsen ist (wenn auch insgesamt noch klein), was niemand erwartet hat. Aber das ist mir nicht eingefallen.

Der NC hat aber definitiv gesagt, dass er mir eine OP zum jetzigen Zeitpunkt ausreden würde.

Jetzt sitze ich da und überlege, wo ich mir die Zweitmeinung hole und ob mein Bauchgefühl bei dem NC mich getäuscht hat oder ob ich zu übervorsichtig bin oder überreagiere, wenn ihr versteht, was ich meine. (Der NC sprach von mit Kanonen auf Spatzen schießen bei einer OP zum jetzigen Zeitpunkt)
Wir wollen morgen Duisburg angucken (Welthirntumortag) und ich habe aus dem Internet einen sehr guten Eindruck von Mainz, auch wenn das nicht um die Ecke bei mir ist.

Danke für die guten Wünsche und bitte bitte gern noch eine Stellungnahme zu meinen Gedanken,

eure verwirrte migränige frauypsilon
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Offline flamme111

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #43 am: 07. Juni 2013, 18:11:47 »
Hallo liebe Ypsilon,
jetzt sag erst mal Deiner Migräne, dass sie sich verziehen soll. Wie soll man da klare Gedanken fassen..
Ich würde an Deiner Stelle schon jetzt eine Zweitmeinung einholen, das wird Dich entweder beruhigen oder die Entscheidung für eine baldige OP leichter machen. Ich hab damals das INI angeschrieben, wegen der Zweitmeinung, das am schnellsten reagiert hat (es hat trotzdem noch lange genug gedauert).
Du findest hier im Forum Links dazu.

Ganz liebe Grüsse und gute Besserung...

Flamme
Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass der Sturm vorbeizieht.
Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen . .
-Unbekannt-

Offline krimi

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Re:Meningeom Diagnose-- Vorstellung frauypsilon (Betroffene)
« Antwort #44 am: 07. Juni 2013, 18:35:48 »
Liebe frauy....

Jetzt leg erst einmal deinen Kopf weg, damit es dir besser geht.  ;D

Ich hab dir eine PN geschrieben.
Unter den Links findest du wiederum Links für Zweitmeinungen.

Gute Besserung!

Krimi
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