HirnTumor-Forum

Autor Thema: Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)  (Gelesen 90896 mal)

Offline Lackenkogel

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #30 am: 27. November 2012, 12:19:10 »
Hallo Heike,
na, da seid Ihr ja an eine sehr liebevolle und sensible Ärztin geraten - diese hat doch sicherlich auch noch einen Chef. Den würde ich um ein Gespräch bitten und zwar "zz" = ziemlich zügig. Mach denen Dampf unterm Hintern. Es kann ja wohl nicht wahr sein, Euch so im Unwissen zu lassen.

Ich gehe mal davon aus, dass Dir auch Niemand gesagt hat, dass Dein Vater die Bestrahlung auch stationär machen kann, oder? Dazu sind die Krankenhäuser sogar verpflichtet, wenn nicht für eine adäquate Versorgung zu Hause gesorgt ist, zumal dann, wenn Sturzgefahr besteht! Das heißt, Dein Vater könnte sich die ganze Transportprozedur ersparen, wenn er die 6 Wochen im Krankenhaus verbringt. Du meinst sicher, dass er aber zu Hause doch aber ganz gut sein eigenes Leben weiterleben könnte. Das wird er nicht, Heike, die Bestrahlung wird ihn so dermaßen schlauchen, dass er froh ist, wenn er seine Ruhe hat!

Die Anfertigung der Maske dauert ca. 20 Minuten.
Dein Vater hast hoffentlich einen Entlassungsbrief erhalten? Dort steht die Medikation drin. Sein Hausarzt darf ihm diese verschreiben, wenn Nachschub besteht.
Ich habe mir von den Entlassungsbriefen immer eine Kopie gemacht. Das Original geht an den Hausarzt. Ebenso die MRT-Bilder haben wir auf CD.
Wann soll denn die Chemo beginnen?

Liebe Heike, es ist ganz alleine Eure Entscheidung und in erster Linie die von Deinem Vater: Aber möchte er diese Prozedur wirklich über sich ergehen lassen? Der Tumor ist nicht ganz entfernt und trotzdem geht es ihm recht gut. Er hat keine Einschränkungen. Und er ist 87 Jahre alt!.Ich hatte ja schon einmal geschrieben, dass ich mir das mit der Erkenntnis von heute zehnmal überlegen würde, ob ich einem älteren/alten Menschen dies zumuten würde. Es wird die Hölle und mit Würde sterben ist auch nicht mehr drin.
Wir hätten unsere Mutter lieber gepackt und mit ihr noch eine schöne Reise und andere tolle Dinge unternommen. Hätte sie mehr von gehabt.

Gestern war sie in einer Art "Wachkoma". Ich weiß nicht, wie ich diesen Zustand sonst beschreiben soll. Sie war zwar einigermaßen wach, ließ sich von mir am Abend füttern, aber aus ihrem Mund kamen nur Laute. Nicht einen Satz, noch nicht mal ein einziges Wort. Während des Fütterns ist sie dann eingeschlafen. So tief, dass sie noch nicht einmal mitbekommen hat, dass die Pflegerinnen sie umgebettet haben. Ich war zutiefst erschrocken. So habe ich sie noch nie gesehen. Ihre Atmung setzte bereits einige male aus, aber ihr Puls ist stark.

Ich hoffe, Du bist mir nicht böse über meine offenen Worte, Heike!

So, und nun ran an den Speck und der Ärztin, dem Krankenhaus mal sagen, wo es lang geht. Die haben jedenfalls die falsche Richtung eingeschlagen!

Drück dich
Astrid

Offline Pem34

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #31 am: 27. November 2012, 13:06:37 »
Liebe Heike,

ich lese bei dir auch schon die ganze Zeit mit und habe mich bisher noch nicht zu Wort gemeldet. Zu sehr kommt mir alles bekannt vor. Doch jetzt wo Lackenkogel dir geantwortet hat, möchte ich dir unbedingt sagen, dass ich mich Ihrer Meinung nur anschließen kann.

Hätte wir gewusst, was die Bestrahlung letztendlich alles anrichtet, wie die Chemo den Körper ausmergelt und letztendlich stehst du doch genau da, wo du gar nicht hinwillst, hast nur ein paar Monate Qual rausgeschunden... wir hätten es wohl auch gelassen. Aber mein Mann ist nicht mal halb so alt gewesen, wie dein Vater und wir hatten die Erfahrung halt vorher auch nicht und immernoch Hoffnung. Außerdem steht man ja immer in der Zwickmühle, nicht alles probiert zu haben.

Jetzt steht mein Mann genau an der Stelle, wo Lackenkogels Mama steht... und ich sage: Hätten wir es mal gelassen. Die verbleibende Zeit wäre sehr wahrscheinlich kürzer, aber qualitativ hochwertiger und würdiger gewesen.

Die Bestrahlung ist sehr anstrengend für den Körper und viele, die Bestrahlung bekommen, müssen sich den Rest des Tages nur ausruhen. Ich weiß jetzt nicht wie weit die Klinik von euren Zuhause weg ist, aber es schlaucht. Von daher denke ich schon, dass ihr über einen stationären Aufenthalt nachdenken solltet während der Zeit.

Ein großes Kompliment, wie ihr das jetzt innerfamiliär regelt. Dein Papa ist bestimmt stolz auf euch. Ich hoffe, dass ihr die gemeinsame Zeit miteinander genießen könnt. Ja, bei den Ärzten immer hinterher sein. Die sind auch allesamt überfordert (zeitlich gemeint), da heißt es immer: Selbst ist die Frau!

Ich wünsche euch ganz viel Kraft und
LG
Pem

Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #32 am: 27. November 2012, 17:11:49 »
hallo ihr Lieben,

nein, man hat uns nicht gesagt, dass er während der Bestrahlung auch stationär aufgenommen werden kann. Er hat sich für eine Bestrahlung - also die anschließende Therapie entschieden, er ist ja nicht entmündigt.

Nein, ich habe keine Ahnung wer die Bestrahlung durchführt und Nein, ich weiß nicht wann der Termin für die Maske sein soll.

Ich weiß gar nichts.

Ein Beschwerdeschreiben an das Krankenhaus ist schon raus, ich wäre sonst erstickt.

Mein Vater ist nicht alleine, meine Schwester ist bei ihm, bzw. immer erreichbar, allerdings müssen wir da auch noch optimieren.

Wir werden mit dem Hausarzt, meinem Vater und der Familie gemeinsam beraten was für ihn die beste Lösung ist.

Den Entlassungsbericht konnte ich noch nicht einsehen, weil ich heute bis 18.00 uhr arbeiten muss.

Für Morgen steht ein Telefonat mit dem Hausarzt an und ich werde ihn um einen Hausbesuch und ein klärendes Gespräch für morgen oder Donnerstag Abend bitten.

Die Medikation wird ab morgen durch den Pflegedienst gewährleistet, die holen den Bericht ab, bringen ihn zum Hausarzt, schauen gleichzeitig nach ob alle Medis zuhause vorhanden sind und lassen notfalls neue Rezepte ausstellen. Das läuft.

Mehr kann ich momentan nicht machen.

Falls eine weitere Operation notwendig ist und mein Vater diese auch durchfrühren lassen will, möchte ich aber ein anderes Krankenhaus aussuchen. Da werde ich mich mal hier im Forum umsehen wo es gute Erfahrungsberichte aus der näheren Umgebung gibt (Ruhrgebiet).

In dieses Krankenhaus jedenfalls wird er nicht mehr zurück kehren wenn es nicht sein muss.

Unglaublich!
Von Zeit zu Zeit musst du lernen zu fliegen, wie Piloten im Nebel. Vertraue blind der Führung eines anderen. Hab Geduld, hab viel Geduld auch mit dir selbst.
Phil Bosmans

Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #33 am: 27. November 2012, 17:18:35 »
Ach so, zur Größe des Tumors kann ich nur sagen, dass er zu 99% bis auf 2 mm komplett entfernt werden konnte.

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Phil Bosmans

Offline Lackenkogel

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #34 am: 27. November 2012, 18:20:41 »
Hallo Heikeq die erste Öl meiner Mutter fand in Lünen statt.
Sie war in Schwerte zu Gast als es passierte. Sie war sehr zufrieden. Die anderen OPs waren dann in Köln.

Offline Lackenkogel

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #35 am: 27. November 2012, 19:35:24 »
Sorry für meinen unleserlichen Text; habe eben vom Handy aus geschrieben.

Ich hatte eigentlich nach dem Beginn der Chemotherapie gefragt; dass Du nicht weißt, wann die Bestrahlung anfängt, habe ich gelesen.

Heike, wenn Du noch Fragen hast, antworte ich Dir gerne. Ansonsten klinke ich mich hier jetzt aus - ich habe den schweren Verdacht, dass meine (und auch Pems) Anmerkungen bzgl. der Therapie für Deinen Vater bei Dir in den komplett falschen Hals gekommen sind. Tut mir leid, war nicht meine Absicht. Ich brauche aber meine Kräfte anderweitig und mag nicht großartige Erklärungen abgeben müssen. Die Entscheidung Deines Vaters für diese Therapie war doch VOR Deinem Thread hier, oder? JETZT bist Du aber um Einiges schlauer und könntest theoretisch mit ihm noch einmal darüber sprechen......

Alles Gute für Euch
Astrid

Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #36 am: 27. November 2012, 21:22:01 »
Oh ... nein, ich habe nichts in den falschen Hals bekommen, Astrid, wie kommst du darauf?

Ich habe heute von der Arbeit aus etwas kurz und knapp geschrieben, das kam vielleicht ein wenig komisch rüber. Aber ich hatte wenig Zeit und habe versucht mich auf die wichtigsten Details zu beschränken. Der etwas harsche Ton war auf die Unmöglichkeit des Krankenhauspersonals bezogen, nicht auf die Beiträge von euch!!!

Ich nehme die Informationen von euch gerne an und bin dankbar dafür... weil ich unbedingt auch wissen will wie andere damit umgehen. Aber ich kann meinen Vater nicht überzeugen, die Therapie nicht zu machen, die Ärztin hat mit ihm gesprochen, erst letzten Freitag. Sie hat ihn gefragt ob er jetzt weiter machen will, hat gesagt, dass die Bestrahlung auch müde machen kann, da er aber in einr solch guten Verfassung ist, würde sie die Therapie befürworten.

Er hat zugestimmt.

Das ist erst einmal Fakt. Heute habe ich ihm gesagt, dass wenn er die Bestrahlung nicht gut verträgt, dass wir dann noch einmal darüber reden ob er weiter macht oder stationär aufgenommen wird um die Therapie zu beenden. Er weiß, dass es kein Zuckerschlecken wird, das habe ich versucht klar zu machen.

Über die Chemo hat noch niemand mit uns gesprochen, wann die anfängt weiß ich nicht. Ich dachte nach der Bestrahlung.

Der Termin für die Maske war heute um 13.30 Uhr (ein Datum stand nicht dabei, ich gehe mal davon aus, das der Termin heute war), das haben die uns vom Krankenhaus freundlich wie sie sind noch in den Entlassungsbericht geschrieben, den ich  heute Abend lesen konnte.

Der Termin ist verstrichen, ich werde morgen dort anrufen. ich bin was das angeht wirklich auf 180!

Die haben mir einfach nicht Bescheid gesagt, dabei habe ich heute zweimal dort angerufen und mit der Schwester und einem Pfleger gesprochen.

Unmöglich!

Bitte, bitte ich habe nichts in den falschen Hals bekommen, nicht so etwas denken. Ich bin so froh, dass ihr mir mit Rat und Tipps zur Seite steht, dafür bin ich dankbar.

LG
Heike
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Phil Bosmans

Offline Lackenkogel

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #37 am: 27. November 2012, 21:42:40 »
Unser beider Nervenkostüm liegt blank ;-).

Tut mir leid, dass ich überreagiert habe.

Diese Ärztin ist in der Tat eine Nummer für sich. Das ist doch nicht zu fassen, dass sie Dir das Datum für die Maskenanfertigung nicht gesagt hat. Wie diletantisch ist das denn, bitte.

Auch die Befürwortung der Therapie........bei einem 87jährigen!.........befürworten in erster Linie die Ärzte, weil sie und die Pharmaindustrie nicht schlecht daran verdienen. Mit gesunden Menschen kann man kein Geld verdienen, das ist klar. Also macht man sie doch noch kranker als sie eh schon sind. Jetzt bin ich auf 180!
Wäre ich in Deiner Situation, dann würde ich dies als einen Wink des Schicksals deuten und mir schnellstens eine 2. Meinung einholen, was Therapie und auch eine weitere OP angeht. Heutzutage ist das mit Mailverkehr kein Thema mehr und die Ärzte reagieren auch schnell - so zumindest unsere Erfahrung.

Was mir noch eingefallen ist: Dein Vater ist gesetzlich versichert? Hat er eine Zusatzversicherung für Krankenhausaufenthalte?
Die Krankenkasse meiner Mutter (DAK) hat die Kosten für die Krankentransporte abgelehnt, solange sie keine Pflegestufe bzw. einen Behindertenausweis hatte. Für die Bestrahlung lag sie ja komplett im KH, aber alle anderen Fahrten zu ihrem Onkologen z. B. (nach Entlassung) durften wir erst einmal vorstrecken. Würde die KK Deines Vater hierzu einmal befragen. Die Pflegestufe kriegst Du nicht von jetzt auf gleich - das dauert. Und den Behindertenausweis...............7 Monate später *Ironie*.

Schönen Abend, liebe Heike - und schlaf gut - wichtig!
Astrid


Offline Lackenkogel

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #38 am: 27. November 2012, 21:45:54 »
Nachtrag: Nach der Strahlentherapie fing das Desaster bei uns erst richtig an. Die hat nichts gebracht, außer zwei Rezidiven und jede Menge Unwohlsein für meine Mum, die vorher fit und in einer sehr guten Verfassung war!!

Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #39 am: 28. November 2012, 07:35:30 »
Ja, liebe Astrid, unsere Nervenkostüme liegen blank, wen wundert das? Ich habe heute Nacht drei Stunden wach gelegen und geweint, mein Mann hat mich getröstet, ich konnte nicht aufhören.

Wie ging es deiner Mutter gestern? War sie immer noch in diesem wachkomatösen Zustand?
Ich bin dir auch nicht böse wegen der offenen Worte, ich will wissen was auf uns zukommt. Es tut mir so leid für dich und ich habe so schreckliche Angst vor dem was nun auf meinen Papa und auf uns zu kommt.

Ich werde gleich bei der Strahlenpraxis anrufen und nachfragen wann der Termin ist oder war, ich gehe davon aus, er war gestern. Mein Vater hat einen Schwerbehindertenausweis, 80 % mit Zusatz G.

Das werde ich später bei der AOK abklären ob die deshalb die Transporte bezahlen oder gebe das an meinen Cousin mit dem Plfegedienst weiter. Kopien der Entlassungspapiere werde ich anfertigen lassen und mir eine zweite Meinung einholen.

Punkt! Danke dir!

Wink des Schicksals, du hast es geschrieben, vielleicht ist es so.

Heute mittags habe ich einen Telefontermin mit dem behandelnden Hausarzt, den werde ich zu meinem Papa zitieren, darin bin ich eigentlich ganz gut! Vielleiht kann ich ihn schon für heute Abend überzeugen, dann könnten wir wichtige Sachen besprechen.

Vor allem, wer schaut sich Papas Narbe an und verbindet neu? Ich? Meine Schwester? Oh mein Gott, wenn ich alle meine Fragen aufschreiben müsste, dann wäre ich heute Abend nicht fertig.

Liebe Grüße und einen dicken Knuddler
Heike
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Phil Bosmans

Offline Pem34

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #40 am: 28. November 2012, 08:10:04 »
Hallo Heike,

mit dem Transporte bezahlen... so viel ich weiß, hat das eher was mit der Pflegestufe zu tun. Wenn ich richtig informiert bin, ab PST II mit Transportschein.

LG
Pem

Offline Lara

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #41 am: 28. November 2012, 08:28:16 »
Hallo Heike,

pass gut auf Dich auf und höre auf deinem Körper und nicht erst , wenn gar nichts mehr geht. Also mit dem Nachts nicht schlafen können, dass hatte ich auch. Mein Hausarzt hat mich, dann erst mal krank geschrieben und nach einer Woche nach der Diagnose meines Mannes (ca 6Kg Gewichtsverlust) habe ich eine Spritze bekommen, was es war keine Ahnung, es sollte ein Aufbaupräperat sein und ich müsste damit erstmal auch wieder schlafen können. Ich habe danach auf jeden fall die erste Nacht durchgeschlafen. (wenigstens eine Nacht)
Also mit der Strahlentherapie durfte erst begonnen werden nachdem die Narbe gut verheilt war. Falls die  Narbe bei Deinem Vater noch nicht verheilt ist kann ich mir nicht vorstellen, dass man schon mit der Strahlentherapie beginnen darf. Die Strahlen verursachen meistens einen heftigen "Sonnenbrand" an der Kopfhaut und wenn dann dort eine nicht verheilte Narbe ist... Frag da bitte noch mal nach.
Bei meinem Mann wurde die Strahlenmaske angefertigt und besprochen, wie es weiter geht. Bei dem Termin in der MNR Klinik  hat der Radiologe die Nebenwirkungen  erklärt.
Mein Mann musste die Chemo+Strahlentherapie + vorbeugend Anibiotika gegen Lungenentzündung währen der Therapie nehmen. Er hat vom Arzt einen Taxischein bekommen damit er täglich zur Strahlentherapie fahren konnte. Der Taxischein vom Arzt musste von der Krankenkasse bestätigt werden, und dann konnte er täglich damit zur Therapie fahren. Das erste mal bin ich jedoch mitgefahren um zu kontrollieren ob er das alleine mit dem Taxifahre schaffen kann. Als das alles organisiert war, konnte ich auch wieder arbeiten gehen (nebenbei noch Haushalt und Garten ,drei Kinder eines noch zusätzlich mit einem gebrochenen Arm, Hausaufgaben und der ganze Verwaltungskram...)
Da Mein Mann noch jung (37) und sportlich war hat er sich erholt. (01/2009) Bei uns hat sich die Therapie gelohnt.
Bei Deinem Vater würde ich mir eine Zweitmeinung einholen. Oder ihn zumindest bei dem Besprechungstermin mit dem Radiologen bei dem auch die Maske angefertigt wird begleiten. Dort kann man sicherlich noch abwägen ob man die vorhergesagten Nebenwirkungen in kauf nehmen möchte oder nicht.

Ich wünsche Dir viel viel Kraft und achte auf auf Dich sonst kannst Du Deinem Vater auch nicht helfen.


Liebe Grüße

Lara

Offline Lackenkogel

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #42 am: 28. November 2012, 10:35:55 »
Guten Morgen zusammen,
Lara hat einen ganz wichtigen Punkt angesprochen: Solange die Narbe nicht verheilt ist, kann gar nicht bestrahlt werden!
Die Kontrolluntersuchungen und der Verbandswechsel sollte eigentlich die Klinik machen. Eventuell kann das aber auch der Hausarzt. Wenn Du eh mit ihm heute sprichst, frag ihn doch. Er wird Dir sicher Auskunft geben. Ebenso was Nebenwirkungen, Therapie etc. angeht. Wenn es Dir hilft, dann schreib Dir alle Fragen auf - das ist doch nicht schlimm. Gerade in so einer Situation sprudeln die Gedanken und Fragen doch nur so im Hirn rum, und man vergisst leicht.

Meine Mutter hatte sich anfangs gegen eine Chemotherapie ausgesprochen. Ansonsten wäre auch Beides gleichzeitig verlaufen.

Wäre für alle Beteiligten beruhigend, wenn eine Begleitperson mitfahren würde. Alleine schon wegen der Sturzgefahr. Zumal 4 Ohren mehr hören als 2.

Danke der Nachfrage: Ich war gestern am späten Nachmittag bei ihr und der Zustand war wie am Tag zuvor. Witzigerweise hat aber meine Schwester mit ihr mittags telefoniert und das ganz normal! Ich kapiere das nicht. Und bei mir hat sie erneut nur mit Zeichensprache und komischen Lauten kommuniziert. Sie isst und trinkt ganz normal, hat Appetit. Also ich denke, das zieht sich noch eine ganze Weile hin. Weiß nicht, was ich davon halten soll.

@Lara: Es ist unglaublich toll, auch mal schöne Nachrichten zu hören. Deinem Mann geht es nach wie vor gut? Klasse! :-)

@Pem: Bin in Gedanken oft bei Dir und wünsche Dir weiterhin viel, viel Kraft.

Wünsche Euch Allen nur das Beste, liebe Grüße
Astrid


Offline HeikeD

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #43 am: 28. November 2012, 21:31:25 »
hallo Lara, Pem und Astrid,

ich fasse mal kurz den heutigen Tag zusammen.

Die auf dem Entlassungsschreiben angegebene Uhrzeit für die Strahlenpraxis war ja ohne Datum, der Termin ist am 10.12.! Hat ein wenig gedauert, bis die gute Frau das im PC gefunden hatte, aber jetzt wissen wir mehr! Ich hasse dieses Krankenhaus und die oberflächlichen Ärzte.

Die Transporte zur Bestrahlung und wieder zurück bekommt mein Vater bezahlt soweit ich das verstanden habe - mindestens einen Taxischein. Darüber hinaus werden wir das wahrscheinlich selber bezahlen (müssen und wollen weil es erforderlich ist).

Mein Cousin war da und eine seiner Pflegekräfte, die medizinische Versorgung meines Vaters steht, morgens und abends kommt jetzt jemand, schaut nach ihm und verabreicht die Medis. Zudem wird Dienstags und Freitags Blutzucker gemessen und Blutdruck gemessen und das Plaster am Hinterkopf erneuert, die Wunde angeschaut und einmal in der Woche (mindestens) geduscht.

Heute habe ich mir auch ein Herz gefasst und meinen Vater über die Möglichkeit des Umzugs in die Wohnung meiner Schwester unterrichtet. Er hat kurz überlegt und dann gesagt, dass er sich mit dem Gedanken anfreunden kann. Wir sollen die entsprechenden Schritte einleiten. Mein Cousin hält diese Lösung auch für gut, vor allem auch dann, wenn mehr Pflege benötigt wird und eine Pflegestufe bewilligt ist.

Die Anträge für die Pflegestufe und alle erforderlichen Wege zur Krankenkasse usw. erledigt er. Ich bin darüber sehr froh!

mit dem Hausarzt habe ich auch gesprochen, da gehe ich Montag noch einmal persönlich hin, der Termin steht ja schon.

Gleichzeitig habe ich mein heutiges Seminar dazu genutzt die anwesende Personalchefin zu informieren, dass ich evtl. in den nächsten Wochen / Monaten öfter fehlen werde und wir eine Lösung finden müssen wie die Stunden / Tage dann von mir nachgearbeitet werden können. Sehr verständnisvoll und ich soll morgen mit meinem direkten Vorgesetzten darüber reden.

Die Unterlagen (auch die CD) für eine Zweitmeinung habe ich hier. Jetzt muss ich nur noch einen Arzt finden, dem ich das alles online schicken kann.

@Lara, ich werde auf mich achten, ich muss auf mich achten, denn lange halte ich diese Anspannung nicht aus. Morgen habe ich Therapie (wegen des BurnOuts) und da wird auch mein  Allgemeinzustand besprochen. Ich freue mich für deinen Mann / für euch, dass es zurzeit gut läuft und wünsche auch für die Zukunft alles Gute!

@Astrid, komisch, dass deine Mutter mittags mit deiner Schwester telefoniert und abends nicht mehr sprechen kann. Ist diese Symptomatik typisch?

@Pem, die Pflegestufe wird beantragt, das läuft auch. ich bin froh, dass mir mein Cousin eingefallen ist, der kann mir viel abnehmen.

Mein Vater bat mich heute ihm seinen Namen und die Adresse groß leserlich aufzuschreiben, er hat Angst zu vergessen wer er ist.

Als er uns die Uhrzeit sagen wollte, es war auf der Uhr mit den Zeigern 20.20 Uhr, da sagte er, es ist zwanzig vor neun... also praktisch seitenverkehrt. So wie er auch jung und alt, Euro und DM und andere Dinge vertauscht. Anstelle von 26 schreibt er 56 (die 5 sieht geschrieben wie eine auf die andere Seite gelegte 2 aus). Ansonsten kann man mit ihm reden wie vor der OP.

heute hat er viel gelegen sagte meine Schwester, er war müde und dafür aber heute Abend fit. Meine Schwester ist bis 21.00 Uhr bei ihm geblieben und er ist dann zu Bett gegangen.

Jetzt werde ich schlafen, bin vor 20 Minuten erst nach Hause gekommen und schlagkaputt.

Bis morgen!
LG
Heike
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Phil Bosmans

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Re:Auf einmal ist alles anders, mein Vater ist krank.Vorst. HeikeD ( Angeh)
« Antwort #44 am: 29. November 2012, 10:40:46 »
Guten Morgen Heike und natürlich auch an alle Forianer hier,
habe mich richtig gefreut zu lesen, dass Du schon viele wichtige Dinge super auf den Weg gebracht hast und hierfür auch Unterstützung bekommst! Auch, wenn man es anfangs sich nicht vorstellen kann, aber irgendwie kriegt man wieder ein klaren Kopf und nimmt die Dinge in Angriff.

Dass Dein Vater auch so unkompliziert mitspielt, ist auch eine große Hilfe.

Ich hatte Dir ja geschrieben, dass die erste OP meiner Mum in Lünen bei Dortmund war. Ist das weit von Euch weg? Diese ist wohl auf Gehirntumore spezialisiert. Und der Neurochirurg dort war sehr, sehr nett und verständnisvoll. Überhaupt das Personal dort - klasse.
Gutes habe ich auch von Münster gehört.

Ob das typisch für das Krankheitsbild ist, dass meine Mum zwischenzeitlich lichte Momente hat und telefonieren kann, weiß ich nicht. Dass wir uns nicht falsch verstehen: Sie konnte klar sprechen, aber die Geschichten waren schwer nachzuvollziehen - ich weiß nicht, wo und wie sie das alles erlebt hat, was sie da erzählte :-).

Gestern war das "Highlight" schlechthin: Ich war gegen 17.00 Uhr bei ihr und wurde mit einem fröhlichen "Hi!" von ihr begrüßt. Sie lag im Bett, war wach und plauderte munter mit mir. Ich konnte es nicht fassen. Gut, was sie mir erzählte, war lustig. Irgendein Max aus Bayern feierte seinen 18. Geburtstag und es gab Leberkäse und Fleischwurst mit einer Brezen, sagte sie. Und da hätte sie jetzt auch so richtig Appetit drauf (ich kenne keinen Max aus Bayern :-)). Und das alles in Mannheimer Dialekt, obwohl sie eine waschechte Kölnerin ist, aber ihre Mutter kam aus Mannheim und bis zu ihrem Tode nur gebabbelt! Schon lustig :-)
Was habe ich gemacht: Kurzerhand den nächsten Metzger aufgesucht, eine Leberkässemmel gekauft und wieder zurück. Ich war keine 10 Minuten weg! Und als ich wieder kam, war von der in Feierlaune befindenden Mutter nichts mehr da! Ihr Zustand war fast wieder so, wie am Abend zuvor. Sie hat zwar gegessen, ist aber zwischendurch wieder eingeschlafen, nörgelte ein wenig rum und wollte nur noch ihre Ruhe. Der Hammer - binnen 10 Minuten so einen Wechsel.

Und der Zustand wurde noch schlimmer. Sie war sehr, sehr unruhig. Hat sich von mir tränenreich verabschiedet, wie lieb sie uns hätte, wir sollten auf ihren Lebensgefährten aufpassen, etc. etc..
Meine Schwester war zwischenzeitlich auch eingetroffen und wir haben überlegt, die Nacht dort zu bleiben. Wurden aber vom Personal nach Hause geschickt. Keine Anzeichen dafür, dass sie jetzt verstirbt. Sind dann auch gefahren - wir wohnen eh nicht weit weg. 5 Minuten mit dem Auto. Heute Morgen dann die Auskunft, dass der Zustand wie gestern Abend ist, heute Vormittag sicher nichts passieren wird, wir uns aber darauf gefasst machen sollen, dass es nun ernst wird. Heute Mittag kommt die Ärztin.

Ich habe mich gestern krankschreiben lassen - ich kann nicht mehr, bin völlig leer und am Limit angekommen. Werde daher gleich rüber fahren, um auch mit der Ärztin zu sprechen.

Oh man - obwohl wir ja wissen, dass dieser Zeitpunkt kommen wird, und dass es auch gut ist, dass er kommt, ist es unfassbar schwer. Ich kann das alles immer noch nicht verstehen und glauben. 

Traurige und fassungslose Grüße
Astrid


 



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