Hallo HeikeX,
auch von mir noch etwas zu deinen Fragen.
Die OP wird bei dir definitiv unter Vollnarkose durchgeführt.
Meine Operation war in der Uniklinik Münster.
Bevor ich in Richtung OP gefahren wurde nahm ich die „schöne“ Pille und bekam noch nicht einmal mehr das Einschleusen in den OP mit.
Im UKM wurde der Blasenkatheter, war jedenfalls so bei mir, während der Narkose gelegt, wie alle anderen unangenehmen Dinge auch:
Zugang für die Infusion, Beatmungsschlauch, Pulsmesser in der Vene am linken Handgelenk, sowie auch das Gestell in dem der Kopf fixiert wird. Und auch das Rasieren der Haare wurde bei mir gemacht als ich schon unter Narkose war.
Also: Alles was zur OP gehört bekommst du nicht mit. Die ganze OP-Vorbereitung – da bist du schon im Land der Träume.
Die Nacht nach der OP verbrachte ich nicht auf der Intensivstation, sondern auf der Intensivüberwachung. Nach dem am nächsten Tag der Katheter und sonstige Zugänge entfernt wurden, durfte ich mittags schon meine ersten Gehübungen auf der Normalstation machen.
Ich hatte keine Schmerzen und war 8 Tage nach der OP wieder Zuhause.
Der Verlauf der OP und auch der Postoperative ist bei jedem individuell.
Den Meisten geht es in der Regel nach der OP gut. Mäßige bis leichte oder gar keine Kopfschmerzen in den ersten Tagen. Auf längere Sicht gesehen haben Einige mit so manchen Defiziten zu kämpfen. Auch das ist unterschiedlich.
Bei manchen von uns Usern hier wurde der Tumor festgestellt, weil wir Ausfälle hatten. Die nach der OP dann nicht mehr vorhanden waren oder sich nach der OP mit der Zeit besserten.
Wahrscheinlich wird dir eine Reha-AHB angeboten werden. Wenn nicht, dann frage danach. Sie ist für die Zeit nach der OP und deine Genesung sehr wichtig. Wahrscheinlich wirst du dich sehr schnell fit fühlen. Und weil man sich doch recht gut fühlt, glaubt man keine Reha zu benötigen. Im Alltag wird einem dann schnell bewusst wo die Kräfte fehlen. Es geht nicht spurlos an uns vorbei. Nimm die AHB unbedingt an. Dort wirst du körperlich wie psychisch und auch Hirnleistungsmäßig gut aufgebaut.
Meine OP war im Februar 2011 und seit dem 2. Mai 2011 arbeite ich wieder. Das ist schon eine Weile her und ich bemerke, dass meine Kräfte, Konzentration und auch meine Aggressionsschwelle nicht mehr so sind wie vorher. In der Reha habe ich u.a. gelernt wie ich dem am besten entgegenwirken und damit umgehen kann. Ich hatte Anwendungen zum Gleichgewicht, Konzentrationsübungen, Koordinationstraining, Hirnleistungstraining, Kraftraum, Ergometer. Und eben auch psychologische Unterstützung. Nach der OP hatte ich ein Sprach Arrest und auch darauf wurde in der Reha eingegangen.
In der Klinik wird der Neurochirurg dich auch noch darauf hinweisen, dass nach einer Kopf-OP mind. ein Vierteljahr kein Auto gefahren werden darf.
Schreibe dir unbedingt auf was du an Fragen hast die du dem NC stellen möchtest. Arbeite sie auch der Reihe nach ab.
Der Arzt wird sie dir bestimmt ruhig und gewissenhaft beantworten. Ich durfte jedenfalls diese Erfahrung machen.
Hast du eine Begleitung zu deinem Termin? Das ist von Vorteil. Zu Zweit hört und behält man mehr als allein.
Das ist eine Erfahrung die fast jeder hier gemacht hat.
Noch Fragen? Dann stelle sie uns ruhig.
Dienstag werden wir dich in Gedanken begleiten.
Alles Gute wünscht dir
krimi