HirnTumor-Forum

Autor Thema: Wesensveränderungen nach Glioblastom OP Vorstellung löwe88 (Angehörige)  (Gelesen 10119 mal)

Offline löwe88

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Hallo,
bei meinem Vater wurde im August 2012 ein Glioblastom WHO Grad IV diagnostiziert. OP erfolgte,da der Tumor günstig lag. Danach 4 Wochen Krankenhausaufenthalt mit Rehabilitation in der Geriatrie, danach Bestrahlung plus Chemo mit Temodal. Nun nur noch 6 Zyklen Temodal (die ersten 5 Tage im Monat,dann Pause und Erhöhung der Dosis. Oder Verringerung.). Die Symptome die sich nun zeigen,sind wie vor der OP,nur stärker.

Extreme Vergesslichkeit, räumliche und zeitliche Desorientierung,Müdigkeit. Sind das alles nur! Nebenwirkung der Medikamente bzw.der Bestrahlung???.

Kein Arzt hat uns auf diese Veränderungen hingewiesen. Obwohl ich Arzthelferin bin und ausreichend informiert bin,habe ich Angst, das sich schon!ein Rezidiv gebildet hat. Laut Kontroll MRT befindet sich an der einstigen Tumorstelle nun ein Hygrom,eine Wassergeschwulst. Ansonsten wird sich nicht festgelegt,ob das andere Gewebe ein Resttumor ist oder ein Rezidiv. Ich habe Angst,das es noch schlimmer wird oder frage mich,ob sich nach Beendigung der Chemo so etwas wie Besserung zeigen wird ??!!

Die Prognosen ist mir dank dem Neurochirurgen bekannt. Der hat mir zu deutlich vorgerechnet,wie lange mein Vater noch zu leben hat. Ich bin dankbar für Meinungen oder ähnlich erlebtes.


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« Letzte Änderung: 30. Dezember 2012, 20:43:55 von fips2 »

Offline Pem34

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Re:Wesensveränderungen nach Glioblastom OP
« Antwort #1 am: 30. Dezember 2012, 20:46:55 »
Hallo Löwe,

die Verschlechterung KANN von der Bestrahlung herrühren. Kann aber auch auf alles mögliche andere hindeuten. Beimeinem Mann hat die Bestrahlung auch sehr großen irreparablen Schaden angerichtet. Aber hat man eine Wahl gegen das bösartige Teil? Ich wünschen euch, dass sich bald eine Besserung einstellt.

LG und einen guten Rutsch
Pem

Offline Iwana

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Hallo Löwe
Die Müdigkeit würde ich dem Temodal zuschreiben, die Müdigkeit kann z.T. so massiv sein, dass sie dich wahrlich verschlingt, ich fühle mich dabei manchmal wie schwimmend im Meer und dann runter gezogen bis ich wieder mal irgendwo auftauche um dann wieder irgendwo im Schlaf zu ertrinken... Wobei es auch Dinge gibt die man dagegen tun kann wie z.B. körperliche Aktivität, die holt mich aus diesem Meer des Schlafes raus, doch je nach Motivation und Umgebung stelle ich mit vor kann es schon schwierig sein.

Die Vergesslichkeit hat nichts mit der Chemotherapie zu tun, auch Desorientiertheit nicht. das würde ich eher der Bestrahlung zuschreiben und da braucht es viel Zeit bis sich das Hirn erholt.
Ich hatte das extrem, vorallem Kurzzeitgedächtnis war so ziemlich komplett weg für eine Zeit lang. Das heisst etwas abmachen und dann das aufschreiben wollen ging nicht da schon vergessen und dies mit 32. Hat sich ganz langsam erholt mit viel Geduld.

Ob für den Zustand deines Vaters auch noch zusätzlich schon ein Rezidiv verantwortlich ist wird sich wohl erst in den ersten MRT Bildern zeigen, habt ihr da schon einen Termin?
Gruss Iwana

Offline löwe88

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Vielen Dank schon mal für eure Antworten. Es ist schön, das man sich hier  austauschen kann. Denn wie vielleicht manche aus Erfahrung wissen,gelingt das eher mit Außenstehenden,als mit direkten Angehörigen (z.Bsp. Geschwistern,die das Ganze lieber nicht so genau wissen möchten. Aber auch das muss man wohl akzeptieren!?!).

Herzliche Grüße und alles Gute für das neue Jahr !!!!  :)

Offline BabsyO

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Bei meinem Vater wurde ende August, Anfang September 2012 ein Glio diagnostiziert. Inoperabel, rechts frontal, balken infiltriert.
OP war leider, wegen des Balkens nicht möglich.
Sein Zustand war erst, bis auf eine linksseitige Lähmung, relativ stabil. Geistig war er völlig auf der Höhe. Vier Tage nach Entlassung aus dem Krankenhaus hatte er seinen ersten großen Einbruch. Seit dem ist nichts mehr wie es war.
Chemo+Bestrahlung wurde wegen der akuten Verschlechterung fast eine Woche vorgezogen.
Bestrahlung hat ihn völlig fertig gemacht. Kurzzeitgedächtnis hat nicht mehr wirklich funktioniert. Er hat innerhalb von fünf Minuten teilweise zwei, drei mal Identisches erzählt. Er war sehr wirr. Zeitlich und räumlich völlig desorientiert.
Nach der Bestrahlung wurde das für ungefähr zwei, drei Wochen besser. Seit dem geht es ihm aber zunehmend schlechter. Das letzte MRT hat zwar ein Tumorstillstand mit teilweise Rückgang ergeben, allerdings ist das bei seinem derzeitigen (und bleibenden) Zustand irgendwie unerheblich.
Als wir Cortison ausschleichen wollten wurde sein Zustand NOCH schlechter (haben dann wieder erhöht).
Wenn er Chemo hat (5/23) ist er auch entweder extrem müde oder ruhelos. Mal so mal so. häufige Appetitlosigkeit und Verstopfung.

Mehr kann ich an Erfahrung "leider" nicht beitrage.

LG,
Babsy
Nur wer getröstet wurde, kann wieder trösten. Nur wer durch Leid ging, versteht den Leidenden.

 



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