Hallo zusammen vor etwa 4 Wochen wurde ich wegen einem Hirntumor operiert (rechtstemporal). Eine Woche später kam dann der Befund. Anaplastisches Astrozytom WHO III. Dazu habe ich hier auch schon einen Thread:
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,7538.0.htmlIch bin mit der Diagnose immer recht gut umgegangen und war auch immer sehr optimistisch. Bin es eigentlich jetzt auch noch. Aber seit etwa einer Woche habe ich ein ganz anderes Problem:
Ich habe irgendwie das Gefühl als ob sich alles fremd, unwirklich oder traumartig anfühlt. Ich bin zum Beispiel zu hause und es fühlt sich alles nicht mehr vertraut an. Natürlich weis ich, dass es mein zu Hause ist, aber die Vertrautheit fehlt. Auch wenn ich mich mit meiner Freundin treffe fühlt es sich irgendwie komisch an. Aber bevor ich hier weiterschreibe sollte ich lieber mit etwas anderem anfangen.
Vor etwa einem Jahr gab es einen Vorfall mit meiner Frau, der mich wirklich fertig gemacht hat. Sie war immer mein Lebensinhalt (seit ich 16 war). Ich habe mich immer darauf konzentriert, dass ich bei ihr sein konnte, was nicht einfach war, da sie in Süd Amerika gelebt hat. Ich war mal 3 Wochen da, sie war mal 3 Monate hier und ich war mal ein Jahr da. Nach 5 Jahren haben wir dann geheiratet und sie war immernoch mein Lebensinhalt. Aber leider ist sie mir nach etwa einem Jahr fremdgegangen und hat sich auch in diesen Mann verliebt. Ich habe damals gelitten wie ein Hund. ich habe gezittert und geheult. Ich war echt fertig, was ich gar nicht von mir kannte. Später hat es sich gelegt und wir haben es noch einmal versucht und hatten noch ein schönes Jahr zusammen. Aber irgendwie hat der andere Typ sich wieder gemeldet und ich war echt sauer und habe sie gehen lassen. Also gar nicht mehr versucht die Beziehung zu retten. Wir sind nun also twa ein halbes Jahr getrennt und haben beide eine neue Beziehung und noch guten Kontakt zueinander.
Soviel zur Vorgeschichte, die vielleicht etwas mit meiner Derealisation (?) zu tun hat.
Also wie gesagt, war die OP vor etwa 4 Wochen und die Diagnose vor etwa 3 Wochen. Alles lief eigentlich super. Ich hatte keinerlei neurologische Ausfälle und es ging mir recht schnell wieder gut.
Aber letzte Woche hat es aber mit dieser Derealisation (falls es sowas ist) angefangen.
Eine meiner Vermutungen ist folgendes: Zur selben Jahreszeit wie jetzt war der Vorfall mit meiner Frau. Durch das Wetter, die Luft und halt die ganze Atmosphäre kommt unterbewusst alles wieder hoch. Hinzu kommt noch, dass ich nun fast den ganzen Tag alleine in der Wohnung hocke, wo wir über 2 Jahre zusammen gewohnt haben und die wir zusammen renoviert haben. Vor der trennung habe ich auch immer gesagt, dass es in meinem Leben nur 2 wichtige Sachen gibt: Meine Frau und mein Sport. Wo die Frau weg war hatte ich ja immernoch meinen Sport und konnte mich darauf konzentrieren. Nun nach der OP darf ich nicht arbeiten und keinen Sport treiben und die Frau ist natürlich auch noch weg. Kann es vielleicht sein, dass es bei meiner derealisierung gar nicht um den Tumor geht, sondern eher um den Vorfall mit meiner Frau? Im Thread zur Posttraumatischen Belastungsstörung habe ich etwas davon gelesen, dass es auftreten kann, wenn man an ein traumatisches Ereignis erinnert wird, wie z.B durch einen Jahrestag. Da nun die Selbe Jahreszeit ist und ich zudem noch allein in UNSERER Wohnung rumsitze könnte es ja dadurch kommen.
Außerdem muss ich noch sagen, dass ich mich zur Zeit nur schlecht konzentrieren kann, was aber dnke ich "normal" ist wenn man neben sich steht. Erinnerungen sind aauch irgendwie komisch. Ich kann mich zwar an so ziemlich alles erinnern, aber es fühlt sich an, als ob es sich hinter einem Nebel befindet. Ich finde die Erinnerungen zwar, aber ich muss halt erst durch diesn Nebel.
Müde bin ich auch recht häufig, was ich aber auf die Inaktivität schiebe.
So jetzt habe ich wohl erstmal genug geschrieben. Kennt jemand solche Gefühle? Ist zur Zeit einfach alles zusammengekommen und es ist "nur" meine Psyche oder liegt es wohl doch an den Nachwirkungen der OP oder des Tumors. Ich habe ja schon öfters was von Wesensveränderung gelesen, aber alle die ich gefragt habe meinten ich wäre noch der selbe, nur halt leichte verständliche Änderungen wegen der Diagnose und so.
Hoffe mir kann hier jemand schonmal helfen, da mich das mehr fertig macht, als die Diagnose, die ich bekommen habe. Natürlich werde ich es auch nächste Woche mit meinen Äruten besprechen, abr bis dahin erhoffe ich mir hier Hilfe.