Auch von mir ein herzliches Willkommen Nestel!
Die Diagnose Meningeom ist schon ein ziemlicher Hammer! Um sie zu verarbeiten benötigt man schon eine ganze Weile. Ich habe gemerkt, dass es am Besten ist darüber zu sprechen - am Besten mit Leuten, die gleiches schon einmal durchgemacht haben. Darum ist es gut, dass Du uns gefunden hast! Hier hat immer jemand ein Ohr für Dich, hilft Dir bei deinen Fragen weiter und kann Deine Ängste und Sorgen verstehen. Den von Dir beschriebenen Wechsel der Prioritäten kann ich Dir nur allzugern bestätigen.
Du hast Dich ja schon schlau gemacht, hast sicherlich viel gelesen und fleißig hier im Forum gestöbert, aber ich will es Dir selbst noch einmal ausdrücklich schreiben: Mit einem Meningeom hast Du einen recht harmlosen Hirn(haut)tumor. Meningeome sind gutartig, sie wachsen langsam und greifen das umliegende Gewebe nicht an! Viele Meningeome haben so langsame Wachstumsraten, dass das umliegenden Gehirn dem Druck ausweichen kann ohne in der Funktion gestört zu werden. So kann es vorkommen, dass Meningeome erst auffällig werden, wenn Sie die Größe einer Orange erreicht haben.
Zufallsfunde so wie bei Lineke und auch bei Dir, werden gerne nur beobachtet und erst dann operiert wenn sich Symptome oder plötzliches Wachstum einstellen. Wie lang diese Beobachtungszeit ist kann man natürlich im Vorfeld nicht sagen. Es ist durchaus möglich, dass ein Meningeom nie operiert werden braucht, da sie auch das Wachstum für immer einstellen können. Dies ist natürlich der Idealfall. Menigeome werde aber auch operiert, wenn man die psychische Belastung nicht aushält. Schließlich ist es ja nicht gerade angenehm zu wissen, dass da etwas im Kopf ist, was da nicht hingehört.
Dumme Fragen gibt es nicht und entschuldigen brauchst Du Dich auch nicht! Ganz im Gegenteil, es zeichnet Dich aus, dass Du Dir die Frage überhaupt stellst, ob Du überhaupt noch in der Lage bist ein Fahrzeug sicher zu führen.
Jeder Mensch kann plötzliche Krampfanfälle bekommen! Dabei ist es vollkommen unerheblich ob eine irgendwie geartete Schädigung des Gehirns vorliegt oder ob das Hirngewebe absolut unbeeinträchtigt ist. Andererseits muss ein Hirntumor nicht unbedingt zu Krampfanfällen führen.
Krampfanfälle kann man mit einer Komunikationsstörung in Hirnarealen beschreiben. Einige Nervenzellen senden immer wieder die gleichen Signale. In einem normalfunktionierenden Gehirn verebben diese Fehlsignale ohne Auswirkungen recht schnell wieder. In einem Gehirn welches zu Krampfanfällen neigt, schaukeln sich diese Störungen gleich einer Rückkopplung gegenseitig auf und führen so zu einem Krampfanfall.
Wenn Deine Ärztin, Dir das OK gibt und Sie Dich weiterhin in der Lage hält ein Auto zu führen, so darfst Du diese gerne tun.
Wenn Du noch Fragen hast - immer raus damit!
Beste Grüße
Probastel