HirnTumor-Forum

Autor Thema: Ich will kein Keppra mehr!  (Gelesen 96048 mal)

Offline duff1985

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Ich will kein Keppra mehr!
« am: 12. April 2010, 16:14:11 »
Hallo!
Ich hatte am 01.08.2008 einen Epi Anfall, danach wurde erst der Hirntumor festgestellt. Nach der Op konnte ich zum Glück auf Tabletten verzichten. Am 05.11.2009 bin ich auf Arbeit umgefallen. Ich selbst war schon der Meinung das es ein kleiner Anfall war. Als ich im Laden umgefallen bin war eine Arzthelferin im Laden die mir vor kurzem berichtet hat, das es ein Kreislaufkollaps war und ich nur ruhig da lag ohne zu krampfen. Da die Ärzte aber dachten es war ein Anfall muß ich nu  Keppra einnehmen.
Ich nehme jetzt seit Anfang November 2009 Keppra. Früh und Abends je 500 mg. Am Anfang hatte ich nur wenige Nebenwirkungen aber nun wird es immer schlimmer.
Müdigkeit, Antriebslos, Depressionen, Schlafstörung, Hautausschlag, Kopfschmerzen und jede Menge Haarausfall.
Ich habe diese Probleme bereits meinen Ärzten berichtet und mir wurde empfohlen Lamotrigin oder Carbamazepin zu nehmen. Ich würde am liebsten ganz auf die Medis verzichten.
Am Donnerstag habe ich einen Termin beim Neurologen. Da will ich mich dann mit ihm darüber einigen.
Was sagt ihr welches Medikament am besten ist und wenig Nebenwirkung hat? Was passiert beim absetzen?
MFG Dani

Offline needlesde

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Re:Ich will kein Keppra mehr!
« Antwort #1 am: 14. April 2010, 11:14:36 »
Puh, die Liste ist sehr lang...

Du solltest dich hier von den Ärzten beraten lassen. Am Besten aber nicht von einem Metzger (Chirurgen) sondern von einem der was von Anfallsmedizin versteht. Ich hab nen Spezialisten für Epilepsie, der mich sehr gut berät. Bei mir gar nicht so einfach, weil ich trotz vielen ausprobierten Medikamenten immer wieder fokale Anfälle bekomme.
Wirklich funktioniert hat es nur in Kombination mit Frisium, aber das ist nicht wirklich eine Option, weil Benzo.

Carbamazepin ist ein Standardprodukt, das offensichtlich sehr gerne verschrieben wird. Mein Arzt meinte aber, daß es bei längerer Einnahme ( mehrere Jahre) Nebenwirkungen wie Demenz oder ähnliches haben kann.
Eine Alternative, die ich auch schon habe/hatte ist Oxcarbazepin (z.B. Timox). Das ist wesentlich besser verträglich.

Laß dich gut beraten und nimm dir viel Zeit. Das Einstellen von den Antiepileptika kann dauern.

Offline enie_ledam

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Re:Ich will kein Keppra mehr!
« Antwort #2 am: 01. Juni 2012, 13:26:33 »
Huhu,

was hast du denn jetzt bekommen und sind die Nebenwirkungen weg? Ich habe auch Probleme mit Keppra, anfangs war es ok aber 1 Monat nach der OP ging es los. Habe jetzt auch einen Termin bei Neurologen und will wechseln.

Ich hoffe ich bekomme dann direkt ein EEG und muss nichts mehr nehmen   :-\
Man kann nicht alles mit seinen Willen erreichen, aber man sollte wollen was man erreichen kann.

Offline Jörg66

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Re:Ich will kein Keppra mehr!
« Antwort #3 am: 02. Februar 2014, 12:58:16 »
Hallo liebe Forumsmitglieder,

ein viertel Jahr ist wieder rum seit meinem letzten MRT im Oktober 2013. Letztes MRT am 20.01.2014 war auch wieder soweit gut. 2 Jahre nache Rezidiv-OP AOA GradIII Jetzt wollt ich mein nächstes Ziel in Angriff nehmen. Wenn möglich Keppra ausschleichen.

Oh wie mich diese Entscheidung des Ausschleichens momentan quält. Mein klinischer Verlauf steht hier im Forum. Kurze Zusammenfassung: Erstdiagniose OA WHO II im Zuge Grand Mal am 30.07.2009, Seit dem Keprra 2000 mg Gesamttagesdosis mit Einnahmezyklus 1-0-1. Rezidiv in 01/2012, jetzt AOA WHO III und anschließender Temodalchemo bis 24.07.2012. Seither keine Veränderung(Letztes MRT am 20.01.2014). Jetzt bin ich hin- und hergerissen.Wage ich das Auschleichen? Wenn ich mir die Leberwerte vom 14.01.2014 anschaue, würde ich sofort ja sagen.
GPT(ALAT) = 1,41 mikrokat/l (Norm < 0.83)und Gamma-GT = 1,27 mikrokat/l(Norm < 1,0). Mein behandelnder Prof. der Uniklinik würde den Weg des Ausschleichens mitgehen. Die Neurologin sagt: 'eher nicht'!! Anfallsneigung und Potenziale sind durch Narben, Gliose, Rezidive immer vorhanden. Einhergehen würde das Ausschleichen mit einem 1/2-jährigen Fahrverbot. Würde ich aber in Kauf nehmen.Hab auch noch ein Gespräch mit dem Medical Service Center unsers Unternehmens. Unser BA ist auch Neurologe. Ich denke, da kommt auch arbeitsbeinflussend noch etwas. Andereseits kenne ich in unserer Selbsthilfegruppe auch einige, die nix mehr nehmen. Ich denke aber auch an andere Menschen, die ich u.U. gefährde, wenn die Fahreignung wieder erteilt wird. Ja, nein, ja, nein ............??????

Vielleicht habt Iht Antworten oder eigene Erfahrungen.

Liebe Grüße vom Jörschi aus DD
« Letzte Änderung: 02. Februar 2014, 17:10:21 von Jörg66 »

Offline enie_ledam

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Re:Ich will kein Keppra mehr!
« Antwort #4 am: 02. Februar 2014, 13:41:00 »
Hi,

Wie sieht denn dein EEG aus? Willst du nur wegen den Leberwerten ausschleichen? So ist das mit den ärzten. Jeder sagt was anderes. Du kannst in der Zeit keinen Alkohol trinken, musst Stress vermeiden und natürlich. Vorsichtig sein (im Straßenverkehr bei Wasser auf Treppen und Leitern.) Ich denke nicht das ich einen Anfall bekomme (Okt ausgeschlichen) aber alleine schwimmen gehe ich trotzdem nicht und einen Führerschein Habe ich auch nicht. Wenn der Prof dich unterstützt. Lass dir von ihm einen ausscheichplan geben und mach regelmäßig. EEG Termin. Vielleicht schaffst du es ja zu reduzieren, das wäre ja auch schonmal ein Erfolg. Du wirst ja wissen wie es ist einen Anfall zu haben, ich hatte meinen Nachts daher war die überlegung für mich einfach, ich weiß nicht was mich mit einem anfall erwartet. Ich wünsch dir viel Glück, 1000 dauert ja auch ne weile, mach es schön langsam!
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Offline Jörg66

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Re:Ich will kein Keppra mehr!
« Antwort #5 am: 02. Februar 2014, 17:12:44 »
Danke Enie für das Blitzposting. Also bei Dir geht es auch ohne. Man muss auch Loslassen können.  ;D

Offline enie_ledam

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Re:Ich will kein Keppra mehr!
« Antwort #6 am: 02. Februar 2014, 19:10:58 »
Mein Nc meinte mein Tumor ist bei einer für epi nicht gefährdete Stelle, vielleicht ist das bei dir ähnlich??! Dann hättest du glück. Erkundige dich auch was du im Falle von machen musst.
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Offline KaSy

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Re:Ich will kein Keppra mehr!
« Antwort #7 am: 03. Februar 2014, 22:45:01 »
Hallo, Jörschi aus DD,

Deine Überlegungen (ja-nein-ja-nein ...) klingen so, als wenn Du nicht unbedingt darauf bestehen würdest, das Keppra gar nicht mehr zu nehmen.
Du würdest Dich mit den Einschränkungen für das halbe Jahr abfinden.
Dein Prof. ist der Meinung ist, Du könntest es versuchen.
Wenn auch noch der BA das Ausschleichen positiv für Deinen Gesamtgesundheitszustand ansieht, dann solltest Du es tun.
Die Neurologin würde ich an Deiner Stelle begleitend mit "ins Boot nehmen".

Sollte tatsächlich ein Anfall beim Ausschleichen oder in der Zeit ohne Keppra passieren, dann, nehme ich an, würdest Du einem Wiederbeginn mit Antiepileptika nicht widersprechen. Das sollte auch Deine Neurologin wissen.

Wenn die Nebenwirkungen von Keppra, insbesondere auf die Leber, Deiner Gesundheit mehr schaden, dann könnte eine andere Medikation probiert werden, die langsam aufdosiert wird. Vielleicht ist ja eine vergleichsweise geringere Dosis eines Medikaments ausreichend für Anfallsfreiheit.

Gruß
KaSy


   
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