Mobiltelefon und Hirntumor?

Begonnen von Ulrich, 02. März 2003, 17:04:53

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Ulrich

Zitat aus:
http://www.wapmag.de/News/Januar2001/1201_2.htm

Keine Gefahr für das Gehirn durch Handys(12/01/2001)

Jetzt kommt Entwarnung aus den USA für Handy-Nutzer. In einer Studie des National Cancer Institute über vier Jahre wurde erneut kein Hinweis darauf gefunden, daß bei Mobiltelefonierern das Risiko für Gehirntumoren erhöht ist. Wie die Situation langfristig bei Dauernutzern aussieht, sei jedoch nach wie vor unklar, so das Fazit.

In der Untersuchung wurde das Telefonverhalten von 782 Patienten, die mit einem Gehirntumor - Meningiom, Gliom oder Akustikusneurinom - im Krankenhaus lagen, mit dem von 799 Patienten verglichen, die wegen nichtmaligner Erkrankungen stationär behandelt wurden.

Das Ergebnis: Egal ob noch nie ein Handy benutzt worden war oder ob es regelmäßig in Gebrauch war - es gab keinen statistisch eindeutigen Zusammenhang mit dem Risiko für Gehirntumoren, wie die Wissenschaftler berichten (NEJM 344, 2001, 79). Auch für die einzelnen Tumortypen sei kein erhöhtes Risiko in Abhängigkeit von Dauer und Häufigkeit des Handy-Gebrauchs gefunden worden. Ebensowenig habe die Haltung des Handys an eine bestimmte Kopfseite Einfluß gehabt.

Die Forscher räumen jedoch ein, daß sich ihre Daten auf Telefone mit 800 bis 900 MHz beschränken. Um die Änderungen in der Geräteentwicklung und die dramatische Zunahme bei der Häufigkeit des Molbiltelefonierens in den vergangenen Jahren beurteilen zu können, müßten daher die Daten weiterer großer Langzeitstudien abgewartet werden.


Ulrich

http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=040407009

Handys können theoretisch Blutkörperchen schädigen
Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung untersucht

  Linköping (pte, 7. April 2004 09:15) - Die Strahlung von Handys kann Zellen durch die Verstärkung der zwischen ihnen wirkenden Kräfte schädigen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der schwedischen Linköpings universitet http://www.liu.se/en gekommen. Die Wissenschaftler untersuchten mittels einer mathematischen Theorie die Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung auf die roten Blutkörperchen. Sie könnte laut NewScientist http://www.newscientist.com der Schlüssel zu jenen Annahmen sein, die davon ausgehen, dass Handys Krebs und andere gesundheitliche Probleme verursachen. Experten weisen darauf hin, dass es sich um theoretische Erkenntnisse handle und es keine Beweise für eine Gesundheitsgefährdung gäbe.

  Bisher wurde davon ausgegangen, dass Radiowellen Zellen nur schädigen können, wenn sie über genug Energie verfügen, um die chemischen Verbindungen anzugreifen. Die von Handys abgegebene Strahlung ist dafür laut BBC http://www.bbc.co.uk zu gering. Das Team um Bo Sernelius untersuchte die Eigenschaften von roten Blutkörperchen. Wassermoleküle verfügen über positiv und negativ geladene Pole, die zum Entstehen von Kräfteverhältnissen zwischen den Zellen führen. Diese Kräfte sind normalerweise extrem gering.

  Das vereinfachte mathematische Modell untersuchte die Auswirkungen von elektromagnetischer Strahlung im Bereich von 850 Megahertz auf Blutkörperchen. Es zeigte sich, dass alle Moleküle ihre Pole in die gleiche Richtung ausrichteten. Die Kräfte zwischen den Zellen schnellten unerwartet um elf Größenordnungen in die Höhe. Werden diese Ergebnisse durch Tests bestätigt, könnten sie eine Erklärung für Gewebeschäden liefern. Stärkere Anziehungskräfte zwischen den Zellen könnten zu einem Zusammenklumpen oder einem Zusammenziehen der Blutkörperchen führen.

Ulrich

http://www.emf-forschungsprogramm.de/forschung/epidemiologie/epidemiologie_verg/epi_verg_010.html
Thema


Erweiterungsstudie einer multinationalen epidemiologischen Studie des möglichen Zusammenhangs zwischen hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung und dem Auftreten von Tumoren des Kopf- und Halsbereiches (INTERPHONE-Studie)


Beginn 01.07.2001
Ende 31.12.2004


Projektleitung


INTERPHONE-Studiengruppe (Koordination: Institut für Med. Biometrie, Epidemiologie und Informatik der Universität Mainz)


Zielsetzung


Bisherige epidemiologische Studien lieferten keine belastbaren Hinweise auf ein erhöhtes Hirntumorrisiko bei Verwendung eines Mobiltelefons. Die Aussagekraft aller Studien ist jedoch eingeschränkt, da die Fallzahlen zum Nachweis kleiner Risiken nicht ausreichend groß waren, die Latenzzeiten zwischen dem Beginn einer Handy-Nutzung und der Tumordiagnose recht kurz waren und zudem die Studien vor allem Rückschlüsse auf die ältere, analoge Technik erlauben. Deshalb wurde von der WHO eine internationale Fallkontrollstudie initiiert, die nun in 13 Ländern nach einem einheitlichen Studienprotokoll durchgeführt wird. In die Studie werden mehr als 7.000 Patienten mit einem Gliom, Meningeom oder Akustikusneurinom aufgenommen, so dass selbst der Nachweis eines kleinen Risikos möglich ist. Es handelt sich um eine richtungsweisende Studie in dieser Fragestellung.


Die Studienregion in Deutschland setzt sich aus den Großräumen Bielefeld, Heidelberg, Mainz und Mannheim zusammen, was sich aus der Kooperation der drei Zentren "AG Epidemiologie und Medizinische Statistik" der Universität Bielefeld, "AG Umweltepidemiologie" des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg und des Instituts für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik der Universität Mainz in der Interphone-Studiengruppe ergibt. Patienten im Alter zwischen 30 und 59 Jahren, die neu an einem Gliom, Meningeom oder Akustikusneurinom erkrankt sind, werden direkt in den Neurochirurgien und HNO-Kliniken der Studienregion kontaktiert und um Mitarbeit an der Studie gebeten. Die Kontrollgruppe wird aus der Allgemeinbevölkerung rekrutiert, wobei pro Fall eine alters- und geschlechtsgleiche Person selektiert wird. Mit Fällen und Kontrollen wird das gleiche computergestützte Interview geführt. Die einzelnen Zielsetzungen sind im internationalen Studienprotokoll der Interphone-Studiengruppe definiert. Die Auswertungsstrategie für die internationale Studie wird von einer "Analysis Task Force" vorgeschlagen, in der auch die deutschen Studiengruppe vertreten sind. Die Haupthypothesen der internationalen Studie sind, ob die Exposition gegenüber hochfrequenter elektromagnetischer Strahlung aus verschiedensten Quellen das Risiko erhöht, an einem Hirntumor zu erkranken, und ob die Nutzung eines Handys das Risiko erhöht, an einem dieser Tumorformen zu erkranken.


Die Erweiterungsstudie, mit der die Aussagekraft des deutschen Studienteils gestärkt und die Übertragung der Ergebnisse der internationalen Studie auf deutsche Verhältnisse verbessert wird, sieht die Ausdehnung der Feldphase von 2 auf 3 Jahre sowie die Ziehung einer zweiten Kontrollperson pro Fall und den Einschluss der 60-69-Jährigen vor. Zusätzlich wird auch die Exposition durch Basisstationen von Schnurlostelefonen einbezogen. Messungen haben gezeigt, dass die Basisstationen der nach dem DECT-Standard arbeitenden Schnurlostelefone in ihrer direkten Umgebung Feldstärken emittieren, die innerhalb der Wohnung mit denen externer Sendeanlagen vergleichbar sind. Insofern wird in der Studie erhoben, ob Probanden DECT-Basisstationen direkt am Bett aufgestellt haben und sich somit nachts einer kontinuierlichen Exposition aussetzen.


Zwischenergebnisse


Für den deutschen Studienteil wurden bis Mitte November 2003 447 Patienten mit einem Meningeom, 445 Patienten mit einem Gliom und 115 Patienten mit einem Akustikusneurinom identifiziert. Von diesen wurden 816 interviewt, bei 55 steht die Entscheidung über eine Teilnahme noch aus. Nur 47 Patienten wollten bisher nicht an der Studie teilnehmen, 74 Patienten verstarben vor dem Interviewtermin oder waren bereits zu krank, bei 14 weiteren Patienten ging der Kontakt verloren. Die Teilnahmerate unter den Fällen liegt somit bei erfreulichen 85,8%. Von den 816 Interviews mit den Patienten wurden 22 mit dem nächsten Angehörigen geführt, da der Patient selbst zur Teilnahme gesundheitlich nicht in der Lage war. Zu diesen insgesamt 816 teilnehmenden Fällen wurden bisher 2.504 Kontrollpersonen gezogen, von denen 221 noch nicht kontaktiert werden konnten. Mit 1.378 Probanden wurde das Interview geführt. Diesen Zusagen stehen 831 Ausfälle entgegen, von denen die meisten (n=702) auf Absagen zurückzuführen sind. Die Teilnahmerate unter den Kontrollen liegt derzeit bei 62,4%.

Ulrich

http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060120008



   Kein Zusammenhang zwischen Handys und Gehirntumoren
   Großangelegte Studie ergab keine Erhöhung des Krebsrisikos


   London (pte/20.01.2006/09:15) - Die bisher größte Studie zu diesem Thema
   hat keine Beweise für einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von
   Mobiltelefonen und Gehirntumoren nachgewiesen. Britische Wissenschafter
   interviewten 966 in Großbritannien lebende Tumorpatienten und 1.716
   gesunde Kontrollpersonen. Die Befragungen wurden zwischen Dezember 2000
   und Februar 2004 durchgeführt. Die epidemiologische Erhebung ergab keine
   Hinweise dafür, dass das Telefonieren mit einem Handy das Risiko der
   Entstehung eines Tumors erhöhte oder dass ein verstärkter Handyeinsatz
   das Risiko erhöhte.

   Nachgewiesen wurde ein Zusammenhang zwischen der Position des Tumors und
   der Seite des Kopfes mit der Patienten am häufigsten telefonierten. Als
   die Händigkeit der Betroffenen berücksichtigt wurde, die der
   entsprechenden Kopfseite entspricht, ergab sich kein Zusammenhang. Die
   Wissenschafter gehen aufgrund der Ergebnisse der gesamten Studie davon
   aus, dass es sich bei diesem Zusammenhang um eine Abweichung gehandelt
   hat. Sie halten es für wahrscheinlich, dass die Patienten sich nicht
   richtig an ihre Handynutzung erinnerten, um so eine Erklärung für den
   Tumor zu haben. Die Ergebnisse dieser Studie wurden im British Medical
   Journal http://bmj.bmjjournals.com veröffentlicht.

   Die aktuelle Studie wurde von den Universitäten Leeds, Manchester und
   Nottingham in Zusammenarbeit mit dem Institute of Cancer Research
   http://www.icr.ac.uk durchgeführt. Die Finanzierung übernahmen die
   britische Regierung und einige Mobiltelefonhersteller. Diese Studie ist
   Teil des derzeit laufenden größeren Forschungsprojekts Interphone, das
   schließlich Daten aus 13 verschiedenen Ländern erfassen soll.

   In der Vergangenheit haben mehrere Studien einen möglichen Zusammenhang
   zwischen dem Einsatz von Mobiltelefonen und der Entstehung von
   Gehirntumoren nahe gelegt. Mitautor Anthony Swerdlow von der Health
   Protection Agency http://www.hpa.org.uk warnte davor, uneingeschränkte
   Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen der aktuellen Studie zu ziehen.
   Der relativ kurze Zeitraum der starken Handynutzung mache es schwer,
   eindeutige Folgerungen zu ziehen. Es werde noch für lange Zeit eine
   gewisse Unsicherheit geben. Lennart Hardell von der Örebro unviersitet
   http://www.oru.se stellt die Gültigkeit der Forschungsergebnisse in
   Frage. Er publizierte im Mai 2005 die Ergebnisse einer in Schweden
   durchgeführten Studie, die einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von
   Mobiltelefonen in ländlichen Regionen und einem erhöhten Risiko einer
   Krebserkrankung im Gehirn herstellt. Hardell erklärte gegenüber New
   Scientist, dass Interviews mit Gehirntumorpatienten problematisch sein
   könnten, da sie fallweise auch unter kognitiven Problemen leiden. Der
   Wissenschafter geht davon aus, dass es noch mindestens zehn Jahre dauern
   wird, bis sichere Aussagen über die Langzeitrisiken des Einsatzes von
   Mobiltelefonen gemacht werden können.

Ulrich

 http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060130018

   pts060130018
   Forschung/Technologie, Medizin/Wellness

   FMK-Barmüller: Kein Hirntumor durch GSM-Handys
   Deutsches Teilergebnis der Interphone-Studie veröffentlicht

   WIen (pts/30.01.2006/11:24) - Nach Dänemark, Schweden, Finnland,
   Norwegen und Großbritannien liegt nun auch das deutsche Ergebnis der
   Interphone-Studie vor. Alle kommen zu demselben Ergebnis: Kein erhöhtes
   Hirntumorrisiko durch das Telefonieren mit Handys und auch kein höheres
   Risiko für Vielnutzer, die mindestens 30 Minuten pro Tag telefonieren.

   FMK-Geschäftsführer Mag. Barmüller erklärt: "Durch diesen weiteren
   Teilbericht aus Deutschland im Rahmen der Interphone-Studie der
   Weltgesundheitsorganisation (WHO) festigt sich die bisherige
   wissenschaftliche Einschätzung weiter, dass Mobilfunk eine sichere
   Technologie ist."

   In der aktuellen Studie wurden unter Koordination der International
   Agency for Research on Cancer (IARC) in Lyon (Frankreich) und
   Federführung der Universität Bielefeld die Studienregionen Bielefeld,
   Mainz, Heidelberg und Mannheim miteinbezogen. Seit dem Jahre 2000 wurden
   844 Patienten mit einem Hirntumor untersucht und diese mit 1.535
   Kontrollpersonen verglichen.

   Insgesamt gesehen wurde in Deutschland bei Nutzern von Handys und
   Schnurlostelefonen kein erhöhtes Risiko für einen Hirntumor beobachtet.
   Im Unterschied zu den anderen Studienländern, wurde ein leicht erhöhtes
   Risiko für ein Gliom bei Personen, die seit zehn Jahren ein Handy
   nutzen, gefunden. Dieses abweichende Ergebnis begründen die
   Studienautoren mit der möglicherweise zu geringen Fallzahl: Am
   Schläfenlappen (Temporallappen) und am Scheitellappen (Parietallappen),
   die am stärksten von den Funkwellen des Handys betroffen sind, traten
   Tumore nicht häufiger auf als in anderen Teilen des Gehirns.

   Von den 13 am Interphone-Projekt beteiligten Wissenschaftsteams sind
   jetzt noch die Berichte von Frankreich, Italien, Israel, Australien,
   Neuseeland, Japan und Kanada ausständig. "Die Puzzleteile fügen sich
   langsam zu einem Gesamtbild zusammen. Um eine endgültige Aussage treffen
   zu können, sind seriöserweise alle nationalen Teilergebnisse in der
   internationalen Gesamtauswertung zusammen zu führen. Die Größe der
   Stichprobe in den bisherigen Studien-Ländern lässt aber nicht mehr
   ernstlich daran zweifeln, dass Mobilfunk, so wie er betrieben wird, eine
   sichere Technolgie ist", so Barmüller abschließend.


nh3_andre

Hallo Ulrich,

was steht den in den Artikeln genau drin?
Mein Englisch ist leider nicht so perfekt, dass ich die Texte übersetzten könnte !

Vielleicht hat ja mein AN auch mit dem vielen telefonieren zu tun.
Mein erstes Firmenhändy habe ich schon Anfang der 90er jahre bekommen.
Damals noch den Motorola "Knochen"!

Andre

Ulrich

In dieser Untersuchung ging es darum, herauszufinden, um wie viel höher das Risiko ist, an bestimmten Tumoren zu erkranken bei der Benützung von Mobiltelefonen. Es werden analoge und digitale Mobiltelefone betrachtet. Analoge Mobiltelefone benützt hierzulande sicher niemand mehr, also interessieren hier nur die Werte für digitale Mobiltelefone. Drei der Studien betrafen Hirntumoren.

Jetzt kommt ein Begriff aus der Statistik: das Odds-Verhältnis oder Odds Ratio. Der wird hier sehr gut erklärt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Odds_Ratio

Zitat: ,, Das Odds Ratio drückt [...] aus, um wieviel größer die Chance zu erkranken in der Gruppe mit Risikofaktor ist (verglichen mit der Gruppe ohne Risikofaktor). Das Odds Ratio nimmt Werte zwischen 0 und Unendlich an. Ein Wert von 1 bedeutet ein gleiches Chancenverhältnis."

Ich zitiere aus der Zusammenfassung von Medline (zweite Literaturstelle in meinem letzten Beitrag):
,,RESULTS: Regarding acoustic neuroma analogue cellular phones yielded odds ratio (OR) = 2.9, 95 % confidence interval (CI) = 2.0-4.3, digital cellular phones OR = 1.5, 95 % CI = 1.1-2.1 and cordless phones OR = 1.5, 95 % CI = 1.04-2.0. The corresponding results were for astrocytoma grade III-IV OR = 1.7, 95 % CI = 1.3-2.3; OR = 1.5, 95 % CI = 1.2-1.9 and OR = 1.5, 95 % CI = 1.1-1.9, respectively. The ORs increased with latency period with highest estimates using > 10 years time period from first use of these phone types. Lower ORs were calculated for astrocytoma grade I-II."

Und das bedeutet jetzt:
Was das Akustikus-Neurinom anbetrifft, so ergibt sich ein Odds Ratio von
2,9 bei der Benützung von analogen Mobiltelefonen
1,5 bei der Benützung von digitalen Mobiltelefonen
1,5 bei der Benützung von schnurlosen Telefonen (vermutlich DECT, Anmerkung von mir)

Was das Astrozytom III oder GBM IV anbetrifft, so ergibt sich ein Odds Ratio von
1,7 bei der Benützung von analogen Mobiltelefonen
1,5 bei der Benützung von digitalen Mobiltelefonen
1,5 bei der Benützung von schnurlosen Telefonen

Das Odds Ratio nahm zu, wenn die Nutzungsdauer länger als 10 Jahre betrug. Niedrigere Odds Ratios wurden für Astrozytome Grad I und II gefunden.

Meine Schlussfolgerung bzw. mein Kommentar: Dies ist eine Untersuchung, die der Mobilfunkindustrie nicht gefallen dürfte. Die Gefahr ist zwar nicht übermäßig groß. Aber: Das Risiko, an einen Hirntumor (Akustikus-Neurinom, Astrozytom, Glioblastom) zu erkranken, steigt nach dieser Untersuchung um das Anderthalbfache bei Benützung eines Mobiltelefons.


hexe

hallo
habe die tage im tv einen bericht gesehn,in einer studie hat man festgestellt,das leute die viel mit dem händy telefonieren,30 proz.mehr einen bösartigen hirntumor bekommen.bei funktelefonen soll es auch so sein.hat noch wer von euch davon gehört?
mfg hexe
allzeit bereit


Sigrid

Auch wenn in dieser Studie in England festgestellt (!, nicht bewiesen ) wurde, daß Handys nicht am Entstehen von Gliomen beteiligt sind, würde ich aus der Sicht eines Mediziners nicht davon ausgehen, daß man das jetzt so als Tatsache als Entwarnung hinnehmen kann.

Die Auswirkung , bzw. der Einfluß von elektromagnetischen Wellen ist noch nicht genau bekannt. Genauso wenig wie bei den neuen MRT-Geräten mit 7 Tesla.
Schon vor Jahren haben im Krankenhaus  beschäftigte Techniker vor dem Einfluß dieser Strahlen  gewarnt, wenn sie viel Kontakt mit sensiblen Geweben haben. Das sollte man nicht ganz ignorieren und auch nicht vergessen, daß hier ein immens großer Wirtschaftszweig dahinter steht.  Im letzten Jahrzehnt konnten die Umsätze endlos gesteigert werden. Also ist das Interesse groß, daß keine negativen Zusammenhänge  bekannt werden.

Es wird wohl nicht grundlos sein, wenn empfohlen wird, nicht im Auto zu telefonieren, weil aufgrund der geschlossenen Kammer die Strahlung extrem erhöht werden muß, um gut senden und empfangen zu können.

Es empfiehlt sich auch nicht, das Handy nachts neben sich am Bett liegen zu haben. Immerhin gibt es alle 20 Minuten Rückmeldungen ( Sendung und Empfang ) zwischen den Sendestationen, auch wenn nicht telefoniert wird.
Der Dauereinfluß von Strahlen kann sich ja auch auf andere Organe negativ auswirken.
Deshalb soll man das Handy auch nicht in der Brusttasche von Hemden tragen ( Herz! das ebenfalls einer elektrischen Reizleitung unterliegt und beeinflußt werden kann) oder in der vorderen Hosentasche ( direkte Nähe zu den Gonaden, Bildung von Eizellen und Spermien).
Man sollte sich keiner Dauerbetrahlung durch das Handy aussetzten, wenn es sich vermeiden läßt.
Denkt an die Röntgenstrahlung:
Noch in den 50-er Jahren wurde in den Schuhgeschäften mittels Röntgenbestrahlung kontrolliert, ob die Schue passen. Heute darf ein Röntgenstrahler noch nicht mal unabgeschirmt benutzt werden, um schädliche Einflüsse auf andere zu vermeiden. Man hat es eben damals nicht besser gewußt.






Jo

#11
Hallo,

bei dem momentanen Presseberichten geht es anscheinend um diese Studie:

http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/114072761/ABSTRACT


Was sie aussagt oder nicht aussagt, sollten wir selber entscheiden.

Gruß, Jo

Ulrich


Ulrich

J Neurooncol. 2007 Jul 10


Cellular phone use and brain tumor: a meta-analysis.

Kan P, Simonsen SE, Lyon JL, Kestle JR.

Division of Pediatric Neurosurgery, Department of Neurosurgery, University of Utah, 100 N. Medical Drive, Salt Lake City, UT, 84113-1100, USA,

BACKGROUND:
The dramatic increase in the use of cellular phones has generated concerns about potential adverse effects, especially the development of brain tumors. We conducted a meta-analysis to examine the effect of cellular phone use on the risk of brain tumor development.

METHODS:
We searched the literature using MEDLINE to locate case-control studies on cellular phone use and brain tumors. Odds ratios (ORs) for overall effect and stratified ORs associated with specific brain tumors, long-term use, and analog/digital phones were calculated for each study using its original data. A pooled estimator of each OR was then calculated using a random-effects model.

RESULTS:
Nine case-control studies containing 5,259 cases of primary brain tumors and 12,074 controls were included. All studies reported ORs according to brain tumor subtypes, and five provided ORs on patients with >/=10 years of follow up. Pooled analysis showed an overall OR of 0.90 (95% confidence interval [CI] 0.81-0.99) for cellular phone use and brain tumor development. The pooled OR for long-term users of >/=10 years (5 studies) was 1.25 (95% CI 1.01-1.54). No increased risk was observed in analog or digital cellular phone users.

CONCLUSIONS:
We found no overall increased risk of brain tumors among cellular phone users. The potential elevated risk of brain tumors after long-term cellular phone use awaits confirmation by future studies.




Es bleibt also alles beim alten. No increased risk heißt: kein erhöhtes Risiko. Und das möglicherweise erhöhte Risiko (potential elevated risk) wartet auf zukünftige Studien, um es salopp auszudrücken. Ulrich