Hallo und danke für deinen Bericht. Es ist immer wieder schön zu lesen, dass es auch gut gehen kann und man wieder "heile" wird, auch wenn der Weg dahin sicherlich schwierig ist.
So sieht die aktuelle Therapie bei meinem Freund aus:
Die zunächst geplante Bestrahlung wurde in Absprache zwischen dem Onkologen und der Strahlentherapeutin vorerst abgesagt. Auf die Frage "Warum?" hieß es, dass die Strahlentherapeuten i. d. R. nicht wirklich detailliert über die Krankengeschichten Bescheid wissen und nur nach Schema F aggieren. Bestrahlung wäre im Falle meines Freundes zum jetzigen Zeitpunkt "zuviel". Es ist wirklich erschreckend und zeigt, dass man selber unheimlich aufpassen muß, bevor möglicherweise Dinge gemacht werden, die vielleicht nicht nötig sind.
Nun ja, die Bestrahlung kommt ggf. irgendwann zum Einsatz, falls der Resttumor wieder wachsen sollte. Aber jetzt "verbrauchen" wir dann immerhin nicht alle Therapiemöglichkeiten auf einmal.
Als Chemotherapie wurde nun doch die PCV-Variante gewählt. Ein Zyklus dauert ca. 6 Wochen (4 Wochen Natulan- und CCNU-Einnahme, 2x Vincristin-Infusion; 2 Wochen Pause zur Blutbildkontrolle). Wenn er die Chemo gut verträgt werden es max. 6 Zyklen a 6 Wochen. Am 05.06. muß er zur ersten MRT-Kontrolle nach der OP (11.03.) . Mir erscheint das ziemlich spät aber bei der neulichen Verlaufskontrolle in der neurochirurgischen Ambulanz hieß es, dass dies schon in Ordnung sei und man nicht davon ausgehe, dass der Tumor derzeit wächst. Ich frage mich, woher die Ärzte das wissen können???
Nun gut, meinem Freund geht es wirklich gut derzeit. Er nit derzeit Tabletten gegen Übelkeit und wenn er Glück hat, kann er bald das Zentropil gegen Krapfanfälle absetzen. Er lacht wieder und wir können unsere Späße machen. Die Haare sind wieder tüchtig gewachsen, wodurch derzeit die OP-Narbe zwar noch deutlicher auffällt, aber sobald die Haare wieder zu seinen üblichen und von ir so geliebten Löckchen werden, dann fällt sie bestimt weniger auf.
Allerdings hat er Probleme mit dem Kurzzeitgedächnis, das Zittern in einer Hand und ein leicht veränderter Geschmackssinn auf der Zunge (beides kommt lt. Arzt vom Zentropil) lassen ihn auch stutzen aber er kommt soweit klar damit.
Kurzum, wir leben derzeit ganz gut mit seiner Krankheit. Ich hoffe sehr, dass dies auch so bleibt und wünsche jedem Betroffen auch einen so positiven Verlauf
Wenn ich daran denke, was ich nach der Diagnosestellung alles befürchtet habe und wie es jetzt ist, das sind wirklich Welten. Es muß nicht immer zum Schlimmsten kommen, das lässt die Hoffnungen wachsen
Hätte auch nicht gedacht, dass wir so schnell wieder fröhlich sein können. Nur seiner Mutter fällt das noch sehr schwer aber das kann ich ihr auch nicht nehmen...leider.