HirnTumor-Forum

Autor Thema: Kliniksuche Neurochirurgen in/um Hamburg  (Gelesen 80080 mal)

Offline rosalie

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #75 am: 21. März 2008, 15:09:00 »
Hallo,

wollte nur mal kurz von dem Gespräch im Gamma Knife Krefeld berichten.

Dr. Horstmann war sehr freundlich und hat sich fast eine 3/4 Std. Zeit für das Gespräch genommen.

Vorab wurde im Warteraum ein Video über den Ablauf der Behandlung  im Gamma-Knife berichtet, u. a. berichteten ein paar Patienten über ihre Erfahrungen der Behandlung, die erfolgreich war. Zumindest war ihr Tumor kleiner geworden oder zum Stillstand gekommen.

Als mein Mann und ich dann aufgerufen wurden, klärte Dr. Horstmann nochmal ausführlich im Gespräch auf:

Da mein Menengiom größtes Maß 2 cm Ende Dez. war, meinte er, daß man es zum jetzigen Zeitpunkt noch gut bestrahlen könnte. 3 cm größtes Maß findet er schon etwas zu groß, besser wäre darunter. In meinem Fall würde nur einmal bestrahlt werden müssen, der ganze Vorgang mit Vorbereitung könnte ca. 2 Std. dauern. Dann würde man in einem halben Jahr wieder per Kernspin kontrollieren, ob sich schon etwas getan hat, der Tumor zumindest nicht weiterwächst.  Dann 1/2 Jahr später nochmalige Kontrolle - spätestens dann müßte man schon einen Erfolg sehen können - entweder Verkleinerung des Tumors oder zumindest weiterer Wachstumsstillstand. Bei Erfolglosigkeit könnte man nochmal bestrahlen. Es muß allerdings weiterhin zumindest anfangs engmaschig per Kernspin kontrolliert werden. Falls das Meningeom kleiner wird und über längere Zeit so bleibt, kann man später die MRTs in größeren Abständen machen.

Voraussetzung für die Bestrahlung wäre, daß man nicht schon neurologische Ausfälle hat, dann wäre eine OP besser angeraten.

Wenn Bestrahlung garnichts gebracht hätte, könnte man sich dann noch immer zur OP entschließen.

Bei OP besteht die Möglichkeit zu bis 40 % , daß das Menengiom wieder wachsen könnte, bei Bestrahlung ca. 2 %. Er meinte allerdings auch, daß, wenn man mein Menengiom gänzlich entfernen könnte, also ein Teil der Dura? mit, dann müßte es an dieser Stelle ein für alle mal weg sein.

Ich fragte ihn noch, was wäre, wenn der Tumor erstmal kleiner und er womöglich dann später doch wieder wachsen würde, wie es dann im Fall einer nachfolgenden OP aussähe. Könnte es dann z. B. durch eine stattgefundene Formveränderung des Tumors eine Erschwernis geben, das Ding herauszuoperieren? Er meinte, daß das nicht so ist.

Nebenwirkungen der Bestrahlung (lt. Aufklärungsbogen):  

Der Schädel wird unter örtlicher Betäubung in einem stereotaktischen Rahmen fixiert. Folgen davon können sein: Eine allergische Reaktion auf oder eine kurzfristige Störung der regelmäßigen Herztätigkeit durch das Betäubungsmittel, eine Infektion der Haltestellen des Rahmens an Stirn und Hinterkopf, eine auch bleibende, umschriebene Pelzigkeit der Kopfhaut.

Dann können als Folge der Behandlung strahlenbedingte Reaktionen am zentralen Nervensystem und im Bereich der Kopfhaut auftreten, die Krankheitssymtome verursachen können. Solche Reaktionen sind ca. ca. 3 % der Patienten zu beobachten und oft vorübergehend. Welche Krankheitssymptome durch solche Strahlenreaktonen auftreten können, ist abhängig von der Lage und der größe des behandelten Prozesses.

In meinem Fall ist mit folgenden Symptomen zu rechnen:
Epilepsie, Gefühlsstörung rechts (beides vorübergehend).

Falls ich mich zu dieser Gamma-Knife-Behandlung entschließen sollte, müßte sie innerhalb der nächsten 3 Monate erfolgen. Bei Überschreitung dieser Frist ist mit teilweise erheblich höheren Risiken zu rechnen, auch kann eine radiochirurgische Behandlung danach evtl., z. B. bei deutlichem Tumorwachstum, nicht mehr erfolgen.

Auf meine Frage, ob durch die Bestrahlung eines gutartigen Tumors dieser evtl. bösartig werden könnte, meinte Dr. Horstmann, daß es in solchem Fall nicht durch die Strahlen käme, sondern, daß der Tumor dann auch ohne Bestrahlung entartet wäre. Ihm ist in seiner Praxis solch ein Fall noch nicht bekannt.

So Ihr Lieben, ich hoffe, daß ich diejenigen, die dieses Thema interessiert, ein wenig aufklären konnte, falls sie es noch nicht wußten..

Die Möglichkeit, daß in meinem Falle z. B. 1 Bestrahlung ausreichen könnte, um das Meningiom zu verkleinern, klingt schon sehr verlockend. Trotzdem habe ich gestern noch den ganzen Tag gegrübelt, was wohl besser in meinem Fall wäre - OP oder Bestrahlung??

Was ist, wenn die Bestrahlung im Nachhinein doch bei mir nicht greifen würde, wieder vielleicht ein Jahr vergangen und es evtl. letztlich doch zur OP kommen würde? Mit jedem Jahr, das man älter wird, steigt auch evtl. das Risiko für eine OP.

Dr. Horstmann meinte auch, daß man den seelischen Aspekt mit berücksichtigen sollte, ob jemand damit leben kann, daß so ein Ding im Kopf bleibt im Falle einer Bestrahlung oder man es lieber herausoperiert haben möchte. Das käme immer auf den Patienten an, wieweit er damit klarkommt und es ist seine ganz individuelle Entscheidung.

Nun muß ich erstmal überlegen, was für mich besser ist. Leider weiß man nicht vorher, wie sich das Meningeom entwickelt.

Wenn ich 10 Jahre jünger wäre, würde mir die Entscheidung für eine evtl. Bestrahlung leichter fallen - aber so läuft mir auch ein wenig die Zeit davon für den Fall einer evtl. OP... nicht so einfach!


Zunächst einmal wünsche ich allen hier ein frohes, entspanntes und sorgenfreies Osterfest!

Herzliche Grüße
rosalie

Offline Bluebird

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #76 am: 21. März 2008, 16:32:07 »
Liebe rosalie!

Danke für die wirklich umfassende Information über Gamma-knife, vor allem, was mögliche Nebenwirkungen betrifft. Hier im Forum gibts persönliche Erfahrungsberichte, einfach als Suchbegriff " Gamma knife " eingeben. Eine Weiterentwicklung des GK ist das Cyberknife, vielleicht informierst Du Dich darüber zusätzlich?

Ginge es um mich, würde ich eine einmalige Bestrahlung vorziehen; diese Alternative wird in meinem Fall nicht in Erwägung gezogen.

Du wirst die richtige Entscheidung finden.

Alles Liebe und ein friedliches Osterfest

Bluebird/Birgit
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Offline Ciconia

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #77 am: 21. März 2008, 17:09:50 »
Zitat
Auf meine Frage, ob durch die Bestrahlung eines gutartigen Tumors dieser evtl. bösartig werden könnte, meinte Dr. Horstmann, daß es in solchem Fall nicht durch die Strahlen käme, sondern, daß der Tumor dann auch ohne Bestrahlung entartet wäre. Ihm ist in seiner Praxis solch ein Fall noch nicht bekannt.

Das ist wohl richtig, aber es kann als Spätfolge an anderer Stelle im Kopf zur Tumorbildung kommen (gut- oder bösartig). In dem Aufklärungsbogen geht man von den eher unmittelbaren oder kurzfristigen NW aus.
Ich will hier niemanden die Bestrahlung gleich welcher Art ausreden. Auch für mich ist sie nach 2 OP´s durchaus eine Alternative, falls mein Tumor wieder wächst und nicht mehr operiert werden kann. Aber auch nur dann. Wenn eine OP möglich ist, würde ich persönlich immer die OP vorziehen und ich habe in den 8 Jahren seit dem Gründonnerstag in 2000 als ich meine Diagnose bekam schon einiges zu dem Thema gehört bzw. gelesen. Die OP-Methoden werden immer schonender und besser, die Nervenreaktionen werden während der OP laufend kontrolliert.
Ich höre noch auf dem 2mal operierten Hörnerv, meine Gesichtslähmung ging wieder weg, allerdings blieb mir mein Tinnitus. Aber damit kann man leben, man lernt es.

Gruß
Ciconia
Meningeom-OP im KHBW in 2000 und 2002, 2 kleine Konvexitätsmen., die beobachtet werden
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Offline rosalie

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #78 am: 21. März 2008, 18:35:54 »
Hallo Ciconia,

danke für Deine ehrliche und offene Antwort!

Mir war auch speziell diese Frage an den Arzt sehr wichtig, denn ich meinte, auch hier im Forum schon einmal kritische Meinungen hinsichtlich der Bestrahlung gelesen zu haben.

Meine Frage hierzu an Dich: Woher hast Du diese Information? Es würde mich sehr interessieren, wo man sowas nachlesen kann.. Sicher, wenn ein Tumor z. B. inoperabel ist, ist eine Gamma Knife-Bestrahlung immerhin eine Hoffnung, ehe man garnichts unternehmen kann.

Wie schon erwähnt, habe ich mir gestern wirklich lange Gedanken gemacht und mache sie noch, welchen Weg ich gehen soll. Wenn doch nur die verdammte Angst nicht wäre - mal geht es mir besser, dann wieder schlechter. Meine Stimmungen schwanken ständig - am besten ginge ich bald in die OP - Augen zu und durch! Manchmal ist es vielleicht besser, man hat keine andere Wahl und muß schnell handeln - dann ist das Thema schneller vom Tisch...

LG
rosalie


Offline Bluebird

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #79 am: 21. März 2008, 19:22:09 »
Hallo Ciconia,

danke für Deine ehrliche und offene Antwort!

Mir war auch speziell diese Frage an den Arzt sehr wichtig, denn ich meinte, auch hier im Forum schon einmal kritische Meinungen hinsichtlich der Bestrahlung gelesen zu haben.

Meine Frage hierzu an Dich: Woher hast Du diese Information? Es würde mich sehr interessieren, wo man sowas nachlesen kann.. Sicher, wenn ein Tumor z. B. inoperabel ist, ist eine Gamma Knife-Bestrahlung immerhin eine Hoffnung, ehe man garnichts unternehmen kann.

Hallo Ciconia,

wie Rosalie hätte ich auch gern eine Quelle genannt, wo man das über Gamma Knife nachlesen kann.

Über CyberKnife habe ich u.a. das gefunden:

   3.2.3 Nebenwirkungen
Direkt nach der Behandlung können Hautrötungen im bestrahlten Bereich auftreten. Bei
Anwendungen im Kopfbereich sind Schleimhautentzündungen im Mund-Rachen-
Bereich und Entzündungen der Speiseröhre möglich. Bestrahlungen im Bauchbereich
können zu Völlegefühl, Übelkeit, Durchfall sowie Blasenbeschwerden führen.
Mittelfristig ist bei Kopfbestrahlungen auch Haarausfall möglich.
Als Spätfolgen treten eventuell Verfärbungen der Haut auf und das
Unterhautfettgewebe verhärtet sich. Schwere aber seltene Nebenwirkungen sind
Darmverengungen und Einschränkungen der Lungenfunktion. Das Risiko durch
Zellschäden an einem neuen Tumor zu erkranken wird als äußerst gering eingestuft. Es
liegt im Promillebereich.
Quelle: Patienteninformation [8]


LG
Birgit
« Letzte Änderung: 21. März 2008, 19:33:43 von Ulrich »
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Offline Ciconia

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #80 am: 22. März 2008, 14:56:15 »
Hallo Rosalie,
wie ich schon erwähnte, ist dies meine persönliche Meinung, die sich weniger auf konkrete Studien stützt (es gab mal am INI eine, wurde aber wohl abgebrochen, da die M. sehr unterschiedlich reagierten von garnicht über vermehrtes Wachstum bis hin zum Stillstand oder Schrumpfen). Bei meinem Besuch am INI wurde mir vom OA Fernandez deshalb ausdrücklich abgeraten, und das GK nur als allerletzte Option empfohlen - besser noch wenn nötig eine fraktionierte Einzelbestrahlung als Alternative.
Soweit dazu. Meine Meinung stützt sich auf persönliche Erlebnisse, Menschen die ich kennenlernte, die selbst bestrahlt wurden (z.B. dernil - ihre M. wuchsen ja trotz Protonenbestrahlung munter wieder neu) bzw. auch Claudia, die in meiner Gegend wohnt und deren Mutter an den Bestrahlungsfolgen starb - nicht am KHBW-Meningeom. Claudia treffe ich bis heute regelmäßig und sie ist der Geschichte nachgegangen. Das M.rezidiv ihrer Mutter war wohl für die Bestrahlung schon zu groß, die Schwellung drückte nach 4 Monaten das Stammhirn ab und sie starb.  Aber das ist eine andere Geschichte. Andere Geschichten kenne ich nur vom Hörensagen. Ein Arzt in meinem Bekanntenkreis hat allerdings meine Meinung bestätigt - privat. Er würde es ähnlich machen, wenn er selbst betroffen wäre.
Eine kleine Episode noch. Einige Mitglieder waren mit mir im Nov. 2006 in Stuttgart zum Meningeomsymposium und am Rande sprach man auch über AN und die GK-Bestrahlung. Auf die Frage aus den Zuhörerreihen an den Strahlenarzt ob er mit seinem heutigen Wissen ein AN bei sich selbst lieber mit dem GK bestrahlen lassen würde oder operieren lassen würde, antwortete er spontan : OPERIEREN.

Vielleicht finde ich die Beiträge von Claudia im Forum noch, dann hänge ich später noch einen Link an.

http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=1267
Hier antwortet Claudia als 2. Beitrag. Nachdem ihre Mutter so schnell verstorben war, hat sie sich aus dem Forum abgemeldet. Mit dem Thema Men. hat sie sich aber noch länger beschäftigt, da sie für sich Klarheit wollte. Nun habe ich lange gesucht, aber die eigentliche Geschichte von Claudias Mutter nicht mehr gefunden, wahrscheinlich hat sie sie gelöscht, als sie sich abgemeldet hat. Aber der obige Beitrag faßt eigentlich alles zusammen.

Im AN-Bereich sind in letzter Zeit einige Mitglieder erfolgreich bestrahlt worden und sehr zufrieden. Aber erstens ist das AN ein ganz anderer Tumor und zweitens sind die Bestrahlungen noch nicht lange her. Man sollte wohl einige Zeit abwarten, um ein abschließendes Ergebnis festzustellen.

@ Birgit: Danke für die Infos zur Bestrahlung.

LG
Ciconia

Jo hatte hier schonmal eine kritische Studie gefunden:
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=2119
« Letzte Änderung: 22. März 2008, 15:19:21 von Ciconia »
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Offline Bluebird

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #81 am: 22. März 2008, 16:04:41 »
Hallo Ciconia, Hallo Rosalie!

Danke Ciconia für die Links.
Da ich auch weiterhin hoffe, an einer Op vorbeizukommen, hatte ich mich im Vorfeld für eine Bestrahlung als Alternative interessiert. Sowohl die Neurochirugie des AK, Essen als auch mein Neurologe schließen eine Bestrahlung in meinem Fall grundsätzlich aus. Auf Nebenwirkungen oder Spätfolgen wurde zwar nicht verwiesen. Mein Neurologe meinte aber, dass Meningeome eine sehr harte Konsistenz haben und auf Bestrahlung kaum ansprechen. Die obige Studie sagt hingegen was anderes aus, benennt Fälle, wo Meningeome nach Bestrahlung verstärktes Wachstum zeigten. Der Lt OA im AK, Essen vertritt die Meinung, dass ein gutartiger, komplett zu entfernender Tumor nicht mit GK als erste Option behandelt werden sollte.

LG
Birgit
« Letzte Änderung: 22. März 2008, 18:03:08 von Bluebird »
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Offline rosalie

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #82 am: 22. März 2008, 23:32:56 »
Hallo Ihr Beiden,

ich danke Euch für die Mühe, die Ihr Euch gemacht habt, um mich ein Stück weiter aufzuklären...

Das bestärkt im Grunde genommen meine Skepsis, denn ich habe am Donnerstag und gestern nicht umsonst so lange gegrübelt, ob eine Gamma-Knife-Bestrahlung in meinem Fall eine Alternative wäre, obwohl es sich ja schön anhört - nur eine oder evtl. 2. Bestrahlung gegen eine OP.

Die Fragen, die ich mir in den letzten Tage gestellt habe:

Wirkt sie überhaupt in meinem Fall? Das ist ja erst einmal die große Frage und überhaupt nicht sicher.

Wieviel Zeit geht ins Land, bis man überhaupt beurteilen kann, ob die Bestrahlung was bringt? Und wenn es nichts bringt, vergeht schon wieder eine gewisse Zeit bis zur OP - bei Tendenz des Wachstums zum Sinus ein Risiko!

Was kann die Bestrahlung u. U. auslösen? Evtl. genau das Gegenteil - daß womöglich mein Menengiom entartet in Richtung Bösartigkeit oder Größenzunahme? Jedes Menengiom kann ja anders reagieren, denke ich mir...

Ist die Methode lange genug erprobt?

Könnte dies u. U. bei mir eine Epilepsie auslösen oder sich daraus eine entwickeln? (hatte ja vor etwas über einem Jahr einmal einen Hinweis auf fokale Epilepsie im EEG, was sich aber bisher nicht mehr im EEG gezeigt hat, auch nach Absetzen von KEPPRA seit Okt. letzten Jahres. Gemerkt habe ich allerdings nichts von dieser "fokalen Epilepsie". Aber muß man es immer merken? Lt. Neurologen könnte es sein, daß das Menengiom vorübergehend auf eine "Schaltstelle" gedrückt hat).

Und schlußendlich bleibt in jedem Fall das Ding in meinem Kopf, selbst wenn geschrumpft, aber es bleibt, und es könnte dann an der gleichen geschrumpften Stelle wieder aufflackern und weiterwachsen.

Auch wenn ich zugegebenermaßen Angst vor einer OP habe, scheint mir das doch die bessere Alternative zu sein...

Vielen Dank für Eure Informationen, denn diese haben mich noch mehr in meiner Entscheidung bestärkt. Das ist ja das Schöne an diesem Forum, daß man sich austauschen kann!

Bis zum nächsten Mal in diesem Forum!

Herzliche Grüße und ein frohes Osterfest

rosalie
 










Offline Bluebird

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #83 am: 23. März 2008, 08:43:17 »

Liebe Rosalie!

Auch Dir ein besinnliches Osterfest!

LG
Birgit
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Offline sina

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #84 am: 24. März 2008, 11:22:28 »
Euch allen erstmal frohe ostern,

sehr interessant mit zulesen.

ich habe ja auch noch 5 kleine menigeome, die evtl bestrahlt werden müssen.

diesbezüglich hat mich dr. bundschow in der ini beraten.

aber er hat nichts von schlechten erfahrungen berichtet. auch nicht über die studi die sie in der ini begonnen haben.

habe mich noch nicht soviel damit beschäftigt , da die dinger noch sehr klein sind.

man ließt nur viel das die bestrahlung auch viel negativ bewirken kann.

stimmt es das die bestrahlung evtl den tumor bösartig machen kann?

gruss sina
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Offline Bluebird

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #85 am: 24. März 2008, 16:23:26 »
Hallo Sina!

Dir und allen anderen auch noch eine schöne Rest-Osternzeit.
Ciconia war ja so lieb und hatte einige Beiträge vorher auf Links verwiesen. In dem Fall hat die Bestrahlung leider katastrophale Folgen gehabt. Ich habe der anderen genannten Teilnehmerin, die vor der Entscheidung stand, eine PM geschickt mit der Bitte, uns freundlicherweise an ihren Erfahrungen teilhaben zu lassen, sollte sie sich für GK entschieden haben.
Ich weiss nicht, wie man sonst an realistische Statistiken über Spätfolgen gelangen kann-hm?! Solange werden die Bestrahlungen, egal ob GK oder CK noch nicht angewandt; Langzeitstudien werden also nicht vorliegen.
Andererseits, welche Chance hat jemand, dessen Tumore Wachstumstendenz zeigen, aber aufgrund der Lage inoperabel sind? In unserem Forum gibt es durchaus positive Erfahrungsberichte von Betroffenen, die vor kurzem bestrahlt wurden. Tumore reagieren offenbar sehr unterschiedlich auf diese Behandlung. Bei dem einen Patienten zeigt sich keine Veränderung des Tumors, bei anderen schrumpft er tatsächlich, und dann gibt es die noch unbekannte Anzahl von Tumoren, die nach der Bestrahlung rapide wachsen .
Vielleicht hast Du Glück und musst Dich nie dafür entscheiden, weil die Meningeome sich nicht verändern.

LG
Bluebird/Birgit
« Letzte Änderung: 24. März 2008, 16:31:20 von Bluebird »
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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #86 am: 25. März 2008, 10:35:13 »
Hallo Sina,
man sollte auch bedenken, das sich Forum fast immer nur Menschen mit Problemen melden - also die Leute, bei den alles gut geht, leider selten.
Ganz sicher gibt es viele postive Verläufe nach Bestrahlung, für mich selbst schließe ich die Bestrahlung ja auch nicht aus. Aber wenn man die Wahl hat, sollte man halt die OP vorziehen. Mehr wollte ich nicht rüberbringen ;).

Danke auch an Birgit, genauso habe ich es gemeint.

LG
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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #87 am: 25. März 2008, 19:51:37 »
hi Ciconia, hi bluebird,

ja da habt ihr wohl recht. im forum sind wahrscheinlich mehr leute denen es nicht gut geht, als welche denen es gut geht.

aber sicherlich ist was dran.

aber es gibt auch leute die rat brauchen.

vg sina
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Offline rosalie

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #88 am: 03. August 2008, 09:36:37 »
Hallo,
nach langer Zeit melde ich mich wieder in diesem Forum.
Am Montag gehe ich nun in die Gutenberg-Klinik Mainz zur OP. Ich hatte ja ursprünglich nach meinem ersten Gespräch im INI vor, dorthin zu gehen, aber die Krankenkasse hatte es abgelehnt, sich an der Kostenhöhe, die sie auch für eine Vertragsklinik zahlen würde, zu beteiligen.

Aber das macht überhaupt nichts, denn nach meinem zweiten Gesprächstermin in der Klinik Mainz hatte ich einen sehr guten Eindruck von dieser und besonders auch von Dr. Ayyad, der das Gespräch mit mir führte. So werde ich mich vertrauensvoll nach Mainz begeben und bin sicher, daß das eine gute Entscheidung ist. Die Klinikbewertungen in diesem Forum taten das übrige, mich für Mainz zu entscheiden, denn diese waren durchweg sehr positiv.
 
Um auf das Thema Bestrahlung zurückzukommen, ist Dr. Ayyad auch der Meinung, daß, wenn das Meningeom noch gut operierbar ist, wie es ja in meinem Fall noch zu sein scheint, dies die erste Wahl ist. Einen aktuellen Kernspin bekomme ich in der Klinik gemacht - der letzte war Ende Dezember 07. Ich denke aber, daß nach der Prognose sowohl im INI als auch in Mainz mein Meningeom nicht allzuviel gewachsen ist seitdem. Ich hoffe das Beste..

So, das wäre es erstmal, nach langem "Mich-Vertraut-Machen" mit der OP bin ich nun gelassener als vorher und bereit, diesen Schritt jetzt zu gehen. Ich bin auch froh, daß ich die Sache nicht länger vor mir herschieben muß, denn wer weiß, was das Ding in meinem Kopf noch anrichten könnte und womöglich irgendwann zu nahe an den Blutleiter herankommt..

Ich melde mich wieder, wenn ich alles überstanden habe und berichte, wie es gelaufen ist.

Herzliche Grüße
rosalie  :)


Offline Bluebird

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Re:Neurochirurgen in/um Hamburg
« Antwort #89 am: 03. August 2008, 09:44:31 »

Liebe rosalie,

nach ausgiebigem PN-Wechsel nun an dieser Stelle offiziell von mir alle guten Wünsche.  Wir werden sicher bald wieder von Dir hören!

Bis dahin
LG
Bluebird
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