HirnTumor-Forum

Autor Thema: Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama  (Gelesen 41441 mal)

Christel K.

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #30 am: 14. November 2006, 09:27:50 »
Liebe Romana, Liebe Bea!

Wie man mit dem Schmerz umgeht?!
Ich glaube jeder macht da seine ganz eigenen Erfahrungen.
Zudem man selbst auch den Schmerz unterschiedlich erlebt.

Als meine Mama krank wurde, war das erste halbe Jahr ihrer Erkrankung für mich die schlimmste Zeit. Denn auf einmal wurde mir MEINE Mama genommen, mein Fels in der Brandung, mein Rückhalt.
Man muss erleben wie hilflos ein bisdahin so starker Mensch wird. In dieser Zeit war ich oft verzweifelt, traurig, hilflos.

Ihre letzten Lebenswochen waren so schlimm, dass ich an ihrem Bett gestanden habe und ich GEWÜNSCHT habe, dass sie für IMMER einschlafen DARF.
Dies hätte ich mir vorher NIE vorstellen können.
Aber einen so geliebten Menschen SO leiden sehen zu müssen....

Als sie dann wirklich tot war, war es trotzdem ein Schock. Auf einmal ist es endgültig. Man kann sich auf soetwas nicht vorbereiten. Man erlebt es. Da wir uns wirklich Zeit mit ihr genommen haben und uns in Ruhe und ganz bewusst von ihr verabschieden konnten, habe ich viel Trauer verarbeiten können.

TROTZDEM, der Schmerz bleibt. Und ich vermisse sie jeden Tag. Sie fehlt mir so sehr. Ich möchte auch gar nicht, das diese Empfindungen aufhören, jeder muss seinen Weg finden mit diesen Gefühlen umgehen zu können und mit ihnen leben zu können. Sie sind ein Teil von mir.

Ich hab gesehen wie sehr sie sich quälen musste und ich habe gesehen wie friedlich sie aussah, als sie gestorben war. Der Tod war bei ihr echt eine ERLÖSUNG. Und diese Erkenntnis hilft mir natürlich, damit fertig zu werden.
Trotzdem, es gibt Tage da kann ich damit gut und es gibt Tage da kann ich damit schlecht umgehen......

Liebe Bea, bist du selbst erkrankt?

Alles Liebe, K.

Offline Bea

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #31 am: 16. November 2006, 07:36:58 »
Hallo Christel,

Zitat
Liebe Bea, bist du selbst erkrankt?

Ja. Astro WHO II. Meine OP war Ende Feb. 06.
Es ist - zum Glück - ein anderer Tumor als der meiner Mutter. Aber ich bin auch die Dritte innerhalb zwei Generationen, die an einem Gehirntumor erkrankt.

LG und alles Gute,
Bea

Christel K.

  • Gast
Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #32 am: 17. November 2006, 10:05:29 »
Liebe Bea,

ich wünsche dir gute Besserung und hoffe das du es mit dieser OP geschafft hast.

Die Schwiegermutter meiner Schwester hatte vor Jahren den gleichen Tumor wie du und es geht ihr gut!

Alles Liebe, K.

Jule

  • Gast
Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #33 am: 21. Dezember 2006, 19:13:03 »
Hallo liebe K.,

ich habe mich schon lange nicht mehr gemeldet und hoffe du schaust manchmal noch hier rein. Momentan geht es mir besonders schlecht, was du vielleicht gut nachvollziehen kannst. Es ist bald Weihnachte, das Fest der Familie und ich kann immer nur dran denken das meine Mutter so krank ist. Zwar dürfen wir sie Gott sei Dank an Weihnachten nach Hause hohlen, aber die Krankheit ist halt immer allgegenwärtig.
Am Sonntag ging es ihr sehr, sehr schlecht sie ist zusammengebrochen und hat den ganzen Tag und die nacht nur erbrochen, und wir dachten schon wir können sie Weihnachte nicht nach Hause hohlen.
Am 27.12 haben wir die MRT aufnahmen und am 4.01.07 besprechung der aufnahmen, ich hoffe sehr das uns das neue Jahr Glück bringt, und uns noch etwas Zeit schenkt. Ich wünsche dir schöne erholsame Weihnachten. Liebe Grüsse Jule  

Christel K.

  • Gast
Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #34 am: 27. Dezember 2006, 13:54:05 »
Liebe Jule!

Ich hoffe ihr hattet schönen Weihnachten und konntet es trotz der Krankheit ein wenig geniessen.

Heute ist der 27.12., d.h. HEUTE ist das MRT.... Ich bin in Gedanken bei euch und hoffe das es gut ausfällt.

Für mich war dieses Weihnachten natürlich recht 'komisch', zum ersten Mal OHNE meine Mama....
Aber ich konnte es im Kreise meiner Lieben feiern, das hilft!

Vor ein paar Wochen ist ganz plötzlich eine Arbeitskollegin / Freundin von mir verstorben ( 31J., Mutter eines 3 jährigen Kindes!)!!!
Solche Erfahrungen holen einen echt wieder 'runter'....
Man muss sein Leben echt versuchen zu LEBEN, denn keiner weiss wieviel Zeit einem bleibt!

Ich weiss in deiner Situation hat man andere Sorge.... Sorry.
Da wird das eigene Leben soooo von dieser Krankheit bestimmt!

Ich wünsche dir und deiner Mama für das nächste Jahr alles nur erdenklich Gute!

Alles Liebe, K.

Jule

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #35 am: 27. Dezember 2006, 21:12:30 »
Hallo liebe K.,

danke das du in Gedanken bei uns warst. Die erste Hürde ist jetzt mal geschafft, am 4. Januar wird das MRT besprochen.

Ich bin ehrlich gesagt sehr froh das Weihnachten rum ist, es war für mich sehr bedrückend, ich weis das das mit sicherheit das letzte Weihnachten
mit meiner Mutter war und das war für mich schlimm.
Auch geht es ihr momentan nicht sehr gut, sie ist eigentlich nur am erbrechen. Dazu kommt das sie immer agressiver wird und man fast nicht mehr normal mit ihr reden kann, da sie alles nur noch in den falschen Hals bekommt. Sie ist so misstrauisch geworden, denkt das man sie im Hospitz bestiehlt, und sie steigert sich dann so rein das sie über nichts anderes mehr reden will.
Es ist traurig wer weis wie lange wir noch sprechen können mit einander,
und dann besuch ich sie und wir disskutieren nur darüber das ihr jemand Unterhosen und so klaut, das ist echt traurig:

Ich frage mich wenn ich mal wieder mein LEBEN genissen kann, ich fühle mich nur noch furchtbar, seh aus wie ein Wrack.
Ich hóffe das ich mal an mich denken kann wenn das alles mal vorbei ist,
und nicht wieder ein nächster Schicksalsschlag kommt.

Bis Bald liebe grüsse Jul

Offline regilu

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #36 am: 28. Dezember 2006, 11:27:55 »
Hallo, liebe Jule, wenn ich die Beschwerden Deiner ma so lese, dann weiss ich plötzlich, warum mein Mann auch die "Beschwerden" hat und kann dann wieder besser damit umgehen!
Obwohl mein Mann "nur" ein Meningiom hat(te??) hat er genau zeitweise die Ausfälle, die Du beschreibst. Hat Deine Ma den Tumor auch in etwa frontal? Am 10 Jan. ist bei uns wieder das nächste MRT fällig....., egal welcher Tumor es ist, Achterbahnfahrt ist angesagt.
Dein Eintrag zeigt mir, dass ich mir das nicht  "Anziehen" darf, sonder das gehört offenbar zur Krankheit.
Als Angehöriger ist man jede Minute angespannt, um nur ja nichts zu versäumen und hat doch immer das Gefühl "zu spät" zu kommen.
Und ich kenne das Gefühl des "weglaufenmüssen", weil man glaubt, nicht mehr zu können.
Aber man kann noch viel mehr, wenn man nur will. Man ist immer wieder überrascht, woher die Kräfte kommen. Das habe ich schon öfter erleben müssen!
Ich wünsche Allen so viel Kraft und Ausdauer, wie  Ihr braucht
Eure regilu
PS. warum dauert das soo lange mit der MRT Besprechung? Unser Radiologe bespricht das MRT mit uns sofort.
Auch die dunkelsten Wolken haben,  der Sonne zugekehrt,  ihre lichten Seiten!
Friedrich Herter

Jule

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #37 am: 28. Dezember 2006, 12:26:29 »
Hallo liebe Regilu,

danke für deine netten Worte, es tut immer so gut wenn man weis das man nicht alleine ist und andere das gleiche Schicksal haben.
Meine Mutter hat den Tumor rechtsseitig.
Meine Mutter hat leider ein Glioblastom, das heißt wir Kämpfen sozusagen gegen Windmühlen. Die besprechung dauert so lange weil die Ärzte den Tumor bzw. die Tumoren, da meine Mutter Seit September einen zweiten Tumor dazubekommen hat noch ausmessen müssen, ob einer der beiden gewachsen sind, oder beide oder wie auch immer.
Es fällt mir auch sehr schwer das alles nicht persönlich zu nehmen wenn sie manchmal so agressiv und vorwurfsvoll ist. Man ist ja selber total angespannt und kann nich gelassen damit umgehen, daher ist es echt schwer.
Ich wünsche dir auch sehr viel Kraft mit deinem Mann, das durchzustehen es ist immer wieder erstaunlich was der Mensch aushalten kann.

Ganz liebe grüsse Jule

Christel K.

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #38 am: 02. Januar 2007, 11:48:47 »
Liebe Jule!

Ich hoffe du bist gut ins neue Jahr gekommen und deiner Mama geht es wieder besser !?

Nimmt sie wieder ihre Medikamente?

Für mich war die Persönlichkeitsveränderung meiner Mama ganz schlimm. Aber es hat mich 'beruhigt' das dies anscheinend ein Teil der Krankheit ist und es nicht nur meine Mama betroffen ist => daher wusste ich das wir nichts falsch machen und Mama nichts dafür kann.

Trotzdem tut es unheimlich weh den geliebten Menschen so zu erleben und man kommt nicht mehr an ihn ran....Man ist so hilflos!


Ich wünsche euch für übermorgen ein gutes Ergebnis! Und im Vorfeld starke Nerven!

Ich kann nicht wirklich behaupten das die Zeit DANACH wirklich besser ist, denn der Verlust ist einfach zu groß.
Aber man muss lernen damit umzugehen.
Mir hilft das Wissen das Mama zum Schluss einfach nur erlöst wurde und glaube ganz fest daran das es ihr dort - wo immer sie jetzt auch ist- es ihr besser geht!
Gestern war nicht nur Neujahr, sondern es wäre auch Mama's 65. Geburtstag gewesen..........

Alles Liebe, K.

Jule

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #39 am: 02. Januar 2007, 13:35:22 »
Hallo liebe K.,

danke ich bin den umständen entsprechend gut ins neue Jahr gekommen, ich hoffe du auch?!

Meine Mutter nimmt nach wie vor noch keine Medikament, ich hoffe das die Ärzte im Krankenhaus am Donnerstag noch man in ihr Gewissen reden
können, zumindet mit dem Cortison, damit wird ihre Lebensqualität wieder etwas besser. Wenn nicht?? Ich bin so machtlos!! ich könnte gegen eine Wand reden, es brallt ab, und ich fühl mich danach nur schlecht, dass sie sich wegen  mir wieder aufregt, und doch kann ich nicht aufhören zu Kämpfen, furchtbar.

Ich kann gut glauben das die Zeit danach nicht besser wird, der verlust meiner Mutter wird zu groß sein. Ich denke man hat erst Zeit nach dem Tod des Menschen, dass alles zu verarbeiten, während der Krankheit ist man so hin und hergerissen.

Drück uns die Daumen am Donnertag, ich hoffe immernoch das, dass erbrechen nur von einem Ödem kommt?!

Liebe Grüsse Jule

Offline Bea

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #40 am: 02. Januar 2007, 22:49:28 »
Hallo,

ja, wir Betroffenen muten unseren Angehörigen einiges zu. Und ihr dürft mir glauben, dass es uns manchmal auch sehr leid tut.

Mein Tumor sitzt front-basal. Angeblich beherbergt diese Region auch die Persönlichkeit. So erklärte mir jedenfalls ein Arzt meine "Reaktionen".

Jule, das Schlimmste ist diese Machtlosigkeit. Und es wird auch, wenn das Unausweichliche wirklich mal eintritt, nicht sofort besser.
Aber auch ich habe gelernt mit dem Tot zu leben. Mein Freund ist er nie geworden - zum Leben gehört er dazu.
Meine Mutter wäre heute so alt wie K's Mama. Irgendwann lernt man damit zu leben!

Ich wünsche euch unentlich viel Kraft und die Möglichkeit ganz viele Stunden gemeinsam so zu erleben, dass ihr sie später in dankbarer Erinnerung halten könnt.

Alles Liebe,
Bea

Jule

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #41 am: 03. Januar 2007, 21:37:45 »
Hallo liebe Bea,

ja es ist für alle verdammt schwierig, ob betroffener oder Angehöriger es ist die Hölle.

Hast du auch ein Glioblastom?

Wir haben morgen Besprechung im Krankenhaus wegen des MRTS, ich hab furchtbare Angst was uns erwartet, ich bin auf ziemlich alles vorbreitet, und doch hab ich Angst. Und wie wird es meine Mutter aufnehmen, wenn es sich zum negativen Verändert hat??

Drück uns die Daumen alles liebe Jule

Offline Bea

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #42 am: 03. Januar 2007, 21:44:52 »
Hallo Jule,

nein, ich habe ein Astro II. Wurde aber zum Teil herausoperiert.

Den "härteren" Tumor hatte meine Mutter. Aber das ist lange her. Sie starb vor 21 Jahren.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen.
Deine Mutter macht sich sicher die gleichen Gedanken wie du. Und auch sie stellt sich diese Fragen.

Es bleibt oft nicht viel. Drum versucht alles ganz bewußt zu erleben und euch gegenseitig zu stützen.
Auch du mußt ein Stück an dich denken. Das ist ganz wichtig.

Denke an euch.

LG,
Bea

Christel K.

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #43 am: 04. Januar 2007, 10:58:54 »
Liebe Jule!

Ich hoffe ihr habt ein gutes Ergebnis erhalten.....

Mit dem Cortison ist das so ne Sache.... Ich denke auch das es für deine Mama besser wäre wenn sie es nimmt. Aber ich glaube auch das die Nebenwirkungen nicht ohne sind....Trotzdem die Wirkung z.Z. sollte für deine Mama jetzt das Wichtigste sein...

Bea hat recht, es ist ganz wichtig auch mal an sich zu denken!
Ich weiss, dass dies kaum möglich ist, aber man zerbricht sonst selbst.
Man braucht Kraft um dies alles durchzustehen und für seinen Angehörigen da sein zu können.

Alles Liebe, K.

Jule

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Re:Glio: Hyperthermie, Geschichte meiner Mama
« Antwort #44 am: 04. Januar 2007, 19:01:39 »
Hallo liebe K.,

heute war grundsätzlich für uns ein guter Tag, und doch kann ich mich nicht so recht freuen. Ich hab das Gefühl ich steh noch etwas neben mir.

Der Arzt war heute ganz fertig, weil meine Mutter so gut aussieht, und das mit neun Monaten Glio, ohne Op. Das war der gleiche Arzt der mir sagte, das ich bis Weihnachten mit großer Wahrscheinlichkeit keine Mutter mehr haben werde.

Aber jetzt der Befund, der 1 cm große Tumor meiner Mutter also der zweite, ist komplet weg gegangen, und das nur nach zwei Wochen Chemo mit Glivec und Litalier. Der Haupttumor ist immer noch gleich groß wie im April, was ja auch noch mehr als positiv ist.

Um so schlimmer für mich jetzt, das sie sich weigert etwas zu nehmen.
Vielleicht hätten wir durch die Chemo eine echte Chance, da meine Mum so gut darauf anspricht.
Der Artzt hat ihr versucht ins Gewissen zu reden, sie soll es doch nochmal versuchen zu nehmen, nur 14 Tage und dann wieder Pause machen.
Was sagt meine Mutter "Ich überlegs mir", ich könnte schreien.
Jetzt kann ich noch schlechter damit umgehen, das sie so aufgibt, das ist für mich schlimmer mommentan, als die Krankheit selbst. Ich weis nicht mehr weiter, ich würd so gerne mit ihr Kämpfen, und alleine schaff ichs nicht. Man fühlt sich eh schon so machtlos.....................

Liebe Grüsse Jule

 



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