Liebe Hilde,
schließe mich den guten Wünschen für euch für morgen nochmal an.
@Judith 1974: Ich weiß nicht, wie es ist, wenn man gleich schon mehrere Tumoren feststellt. Bei meinem Mann war es bis März nur der Rest des operierten Primärtumors, der von Jan. - März unter Hochdosis Temodal weiter gewachsen ist. Nun, unter Niedrig-Dosis Temodal hat er sich verkleinert.
Der Arzt hat erklärt, daß das Glioblastom verschiedene Tumorzellen hat, und wenn unter Temodal der Tumor kleiner wird und an anderer Stelle ein neuer auftaucht, dann sind die aggresivsten Zellen abgewandert und haben sich einen neuen Platz gesucht. Diese Zellen haben auf Temodal anders reagiert und sind dadurch als aggresiver und schnellwachsender einzuschätzen. Das zeigt halt die Erfahrung.
Der neue Tumor ist auf der gegenüberliegenden Hirnseite. Wenn der nun weiterwächst, werden auch auf der jetzt noch normalen Seite Lähmungen eintreten.
KÖNNT IHR EUCH DAS VORSTELLEN!!!!
?
Ich darf daran garnicht denken.
Heute hat er fast nur geweint. Es ist so schrecklich das zu sehen, das zu erleben. Mit den paar Worten, die er noch reden kann, sagt er immer das gleiche: Ich denke nach -- oh je, oh je--- schlimm, schlimm -- Katastrophe, Katastrophe -- Warum, warum ---- das gibts doch garnicht.
Das sagt er eine Stunde lang so gut wie ständig, und immer begleitet mit Weinen. Es ist einfach nur schlimm und traurig. Und ich weiß garnicht, was er so alles denkt. Ich glaube, er weiß schon, was der Arzt in Trier gesagt hat - auch wenn wir darüber nicht reden.
Derzeit hat er mit dem Gehen große Probleme, so daß er nicht mehr gehen will. Als ich gestern zum Einkaufen war, habe ich ihm die Urinente hingestellt, damit er nicht aufzustehen braucht.
Als ich zurückkam, war alles naß. Seine Kleider, die Couch (zum Glück Leder) und der Fußboden. Und er war total fertig und traurig. Keine Ahnung, wie lange er schon so dalag.
Es ist einfach schlimm und traurig.
Eine Polin kommt am Dienstag schon. Es wird eine Entlastung sein, aber ich muß halt schauen, inwieweit ich doch für Waschen bzw. Duschen da sein muß. Es ist ihm bestimmt auch zu intim - aber ich weiß es nicht.
Ich weiß nur, daß ich weiterhin für ihn da sein will und auch muß. Außer zum Schlafen werde ich wohl weiterhin nicht mehr bei mir zuhause sein. Aber ich möchte, daß er sich nicht verlassen und abgegeben fühlt. Die Polin wird ja dann im Gästzimmer schlafen. Und bei ihm im Doppelbett, das möchte ich nun wirklich nicht. Es wäre auch für jeden von uns wohl störend. So lange es ihm noch so geht wie jetzt und jemand 24 Std. da ist, werde ich über Nacht schon nach Hause zu mir können. Sollte es mal dramatischer werden, muß man weiter sehen.
Hoffe, daß bei euch allen soweit alles beim alten ist.
Liebe Grüße
Doro