HirnTumor-Forum

Autor Thema: Meningeom- panische Angst  (Gelesen 27808 mal)

Eva W.

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Meningeom- panische Angst
« am: 14. Januar 2006, 22:03:04 »
Hallo ihr Lieben,
seit 10 Tagen lese ich Eure Seiten und ich traute mich nicht bei Euch Hilfe zu suchen.Jetzt ist aber so weit.

Ich habe das Neue Jahr (am 2.01.2006) mit schreckliche Nachricht begrüsst: Meningeom an der Schädelbasis mit Pelottierung des Chiasma opticum. Alles läuft jetzt sehr schnell, mein Neurologe schickte mich zur A.Krupp im Essen.Man hat sich die Befunde angeschaut und man rät mich in zwei Wochen Op.Ich habe gefühl jeden Tag langsam zu sterben.Mein Neurologe sagte mir "machen sich keine sorgen, so ein Meningeom ist heute kein Problem, man kann den soger durch die Nase operieren"
Der Neurochirurg möchte die Op über der Stirn durchführen.
Ich bin grade dabej beruflich die Richtung zu ändern (Umschulung).Es wurde mir gesagt  besser jetzt operieren und danach umschulen.Ich zweilfe das dannach ich das noch kann.
Ich habe z.B. einen Tag (Stunden) Sehstörungen, Gleichgewichtstörungen, Kribbeln in der Arme oder Zunge anderen Tag (Stunden)geht mir ganz gut, Das Meningeom ist 2,5x1,1cm.
Ich habe panische Angst, Nacht wache ich auf und ich habe gefühl ich ersticke oder von Panik platzt mir  ???mein Kopf, ich lebe nur mit Angst. Ich bin verh., 43J, hab eine 9J Tochter. Ich habe tausend Fragen und keine Antworten: überstehe ich die OP, wenn ja mit welchen Folgen, ist das der richtige Wahl von Neurochirurgische Klinik, kann ich noch Auto fahren, kann ich mein Kind weiter groß ziehen - mit ihr lachen und spielen??????? Wer hat ähnliche Erfarung mit gemacht?????
Herzliche Gruss an alle. Eva

Offline Ciconia

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Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #1 am: 15. Januar 2006, 14:06:26 »
Hallo Eva,
gut, daß du dich meldest. Ist jedenfalls viel besser, als alleine damit fertigzuwerden. Hier kannst du alle Fragen und Sorgen loswerden. Viele von uns sind schon durch diese Hölle gegangen.
Zu der Klinik in Essen kann ich dir nichts sagen, wurde in Würzburg operiert. Vielleicht hat ja jemand anderes Erfahrungen mit Essen?
Richtig ist, daß man das M. operieren kann, wenn auch die Schädelbasislage schwieriger ist als andere Lagen. Ich selbst bin 2mal an einem M. der Schädelbasis (Felsenbein) mit Stammhirnkompression operiert worden und kann dir noch schreiben! Das Leben ist nicht vorbei. Aber welche Einschränkungen du haben wirst, weiß man vorher nicht. Oft ist es nur eine geringere Belastbarkeit über einen gewissen Zeitraum. Viele gehen bereits nach rel. kurzer Zeit wieder arbeiten. Nach meiner 1. Op waren es 10 Wochen.
Wenn die Panikanfälle kommen (sind mir wohlbekannt und in dieser Situation durchaus normal), versuche ruhig in den Bauch zu atmen.
Sprich auch mit den Ärzten über deine Ängste. Vieles läßt sich durch ein Gespräch ausräumen.
Vielleicht kannst du ja vor dem geplanten Termin doch noch eine andere Klinik mit deinen Bildern aufsuchen für eine Zweitmeinung. Das ist dein gutes Recht. Fühlst du dich aber in Essen gut aufgehoben, so vertraue den Ärzten und sei sicher, sie werden ihr Bestes tun.
Bei meiner Erstdiagnose war meine jüngste Tochter auch erst 11 Jahre. Kinder können nach entsprechenden Gesprächen erstaunlich gut damit umgehen. Hast du jemand, der dir hilft: Mann, Mutter, Schwester? Für das Kind hast du auch Anspruch für eine Haushaltshilfe. Sprich mit der Krankenkasse darüber. Man ist einfach ruhiger im Krankenhaus, wenn zuhause alles läuft; Hausaufgabenbetreuung etc.
Was das Autofahren betrifft, so konnte ich nach beiden OP´s nach einer Pause von 12 Wochen wieder damit beginnen.

Wenn du hier schon viel Negatives gelesen hast, so denke daran, hier melden sich meist Leute, die irgendwelche Probleme haben. Wer die OP gut überstanden hat, meldet sich leider nur selten. Deshalb ist das hier auch nicht unbedingt repräsentativ.  
Viel Glück und das Beste für dich und die behandelnden Ärzte
von ciconia
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Ulrich

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Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #2 am: 15. Januar 2006, 16:16:27 »
Wenn du hier schon viel Negatives gelesen hast, so denke daran, hier melden sich meist Leute, die irgendwelche Probleme haben. Wer die OP gut überstanden hat, meldet sich leider nur selten.

Ganz richtig. Ich kenne da auch einige. Das macht auch den Moderatoren-Job nicht einfacher. Viele sagen nach der gut überstandenen Op: Laßt mich in Ruhe, diese Phase meines Lebens ist vorbei, ich will damit nichts mehr zu tun haben. Herzlichen Dank, liebe Ciconia, für Deine psychologische Unterstützung (nicht nur in diesem Fall).

michaela

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #3 am: 15. Januar 2006, 16:17:02 »
Hallo Eva
Ich kann deine Ängste gut verstehen.Ich habe dieses Forum erst kennengelernt, als ich schon operiert war.
Ich glaube, das es für mich von Vorteil war, hier vorher nicht mitgelesen zu haben,weil dieses "was wäre wenn" und "was kann passieren" für mich nicht so vorhanden war.
Ich selbst hatte ein Meningeom im Kleinhirnbrückenwinkel,doppelt so groß wie deines.Es konnte total entfernt werden (Clemenshospital Münster) und die OP ist jetzt 1,5 Jahre her.Autofahren durfte ich nach der Reha wieder,um mein Kind konnte ich mich auch wieder kümmern und seit einem halben Jahr arbeite ich wieder.Aber wie Ciconia schon sagte:hol dir Hilfe von Freunden und Familie.Und wenn du dir mit der Essener Klinik nicht sicher bist, dann hol dir eine Zweitmeinung.
Ich habe mich in Münster von Anfang an wohl gefühlt und bin mit einem guten Gefühl nach der ersten ambulanten Vorstellung nach Hause gefahren.
Vielleicht wäre es auch ratsam, dass du zu den Vorgesprächen mit dem Arzt noch eine vertraute Person mitnimmst.Ich hatte meine Schwester dabei,weil man ja selbst etwas durcheinander ist.
Liebe Grüße und alles Gute für dich!
Michaela

Eva W.

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #4 am: 15. Januar 2006, 18:38:50 »
Hallo Ciconia,
Hallo Michaela,

Tausendmal Dank für Eure warmen Wörter. Ihr schenkt mir mit Eure Mittelungen einen kleinen Trost in der schrecklichen Geschichte. Über die ganze Situation  rede ich  überhaupt nicht gerne mit anderen (Freunde, Bekannte) außer mit meinem Mann. Deshalb  weis ich Eure Nachrichten gut zu schätzen. Mein Mann ist ein toller Ehemann und Vater und er macht für unsere kleine Familie alles um uns glücklich zu machen, aber er kann mir meine Angst nicht  nehmen.
Meine Tochter ist noch zu jung um das ganze zu verstehen. Aber sie ist für mich da wenn es mir nicht gut geht.

Liebe Ciconia,
ich würde gerne mit den Ärzten über meine Ängste sprechen wenn sie für mich Zeit hätten, aber beim meinem Neurologen kriege keinen Termin –erst im Februar – ich kann kommen und warten irgendwann komme ich rein (letztes mal um über MRT zu sprächen nach 6 Stunden), in der Neurochirurgische Klinik lief alles gut , man hat mir ganz genau das Op verfahren erklärt, ev. Nebenwirkungen und Komplikationen aber ich hatte das Gefühl gehabt die Psyche ist voll im Hintergrund – „machen sie sich keine Sorgen“. Vielleicht verlange ich auch zu viel als Gesetzlich versicherter Patient.
Ciconia, wie wurde bei dir die OP durchgeführt?

Liebe Michaela,
Du hast Recht, man soll immer vertraute Personen mitnehmen. Bei mir kann das nur mein Mann sein und er muss leider seine arbeit nachgehen. Auf jeden fall zur Gespräch vor der OP nehme meinen Mann mit. Du hast ein Jahr gebraucht um zurück ins Arbeitsleben zu kommen. Das ist schon lange her. Hattest  Du viele Probleme nach der OP? Ich möchte im September eine Umschulung anfangen, nach einem Bandscheibenvorfall vor einem Jahr bin ich mein alten Job los.
Ich danke noch mal Euch herzlich für Eure nette Worte.

Gruß Eva

michaela

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #5 am: 15. Januar 2006, 19:43:32 »
Hi Eva
Ja,ich hatte nach der OP einige Probleme,weil durch die Größe des Tumores einige Nervenbahnen arg strapaziert wurden.Und die relativ lange Arbeitsunfähigkeit liegt auch an meinem Beruf: ich arbeite im Pflegedienst in einer Einrichtung für geistig behinderte Menschen.Ist halt körperlich und psychisch nicht die einfachste Arbeit ;-)

Mach dir nicht so viele Gedanken wegen deiner Umschulung.Wichtig ist jetzt erstmal, dass du diesen Tumor im Kopf los wirst.
Alles andere sollte jetzt erst mal nebensächlich sein.Ich weiß...es ist einfach gesagt,wenn man alles schon hinter sich hat,so wie ich. ;)

Liebe Grüße
Michaela

Eva W.

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #6 am: 15. Januar 2006, 19:57:33 »
Hallo Michaela,

vielen Dank nochmal für Dein Rat. Die gleiche Wörte sagt mein Mann- erst Gesundheit und dann alles andere.

Schönen Gruß
Eva

brikri

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #7 am: 15. Januar 2006, 22:22:18 »
Hallo Eva!

Deine Sorgen und Ängste sind auch mir sehr gut bekannt, doch möchte ich dir auch Mut machen.
Ich bekam vor fast 3 Jahren (am 22. Jänner 2003) die Diagnose Meningeom (Lage: hintere Schädelgrube links mit Kompression des Stammhirns, Durchmesser 3 cm). Nie und nimmer hätte ich meine damaligen Beschwerden (leichte Taubheit und ein Ziehen in der linken Gesichtshälfte und ein- bis zweimal im Jahr eine Migräneattacke ) mit einem Gehirntumor in Zusammenhang gebracht.
Zwischen Diagnose und Operation lag nur eine Woche. Die Operation verlief sehr gut (in Graz, Österreich).  Nach sechs Tagen Krankenhausaufenthalt durfte ich wieder nach Hause. Ich war dann 10 Wochen krank geschrieben und ging dann wieder arbeiten (halbtags, Büro). Einen Reha-Aufenthalt (welcher unmittelbar nach dem Krankenstand am besten wäre), konnte ich erst einen Monat später antreten. Autofahren durfte ich nach ungefähr acht Wochen wieder (vorher wegen der Gleichgewichtsstörungen nicht möglich).
Ich war zum Zeitpunkt der Operation 45 Jahre und mein jüngster Sohn 7 Jahre alt. Mein größter Halt in dieser schwierigen Zeit war meine Familie (Ehemann, Tochter, Geschwister) und Freunde. Sie haben mir Mut gemacht, haben mit mir geweint und haben für mich gebetet.
Ich bin eine jener Personen, die die Operation ohne größere Probleme (außer Wetterfühligkeit und gelegentlich Migräne) überstanden hat. Ich arbeite 30 Stunden in der Woche, versorge meine Familie und bin auch sportlich aktiv.
Auch ich habe dieses Forum erst nach meiner Operation kennen gelernt und war bis jetzt kein aktives Mitglied. Ich verstehe deine Sorgen, Ängste, die Panik und Ungewissheit. Mit meinem Bericht möchte ich dir Mut machen. Mein Leben ist fast so wie vor der Operation, und doch ist alles anders.

Ich wünsche dir alles, alles Gute

Brigitta  
 :)

Sybille

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #8 am: 16. Januar 2006, 12:47:55 »
Liebe Eva,

machmal ist es gut, vorher nicht allzu viel zu wissen, aber andererseits ist die Angst, was auf einen zukommt und wie es mit dem Danach, wenn es das geben sollte, aussieht.So habe ich, haben wir es empfunden.

Bei mir ging damals alles recht flott, obwohl das Meningeom ca. 14 Jahre unentdeckt blieb. Erst nach einigen kleinen cerebralen Anfällen ( black outs, Vergesslichkeit), falsche Geruchswahrnehmung, Taubheitsgefühlen in den Armen,Übelkeit , ständige Müdigkeit und Wesensveränderung, kam dann ziemlich schnell die Diagnose: Tennisballgroßes Meningeom, frontal, auf das Atemzentrum bereits drückend. Kurz vor der OP fiel der Geruchsnerv aus und der Tumor drückte bereits auf die Sehnerven.

Mein Mann fragte mich abends vor der OP, ob ich ihn heiraten wollte. Es war eine schnell organisierte Not-Trauung, aber ich möchte mit keiner anderen jemals tauschen wollen. Meine Tochter war zu dem Zeitpunkt 13 Jahre alt und genauso voller Angst, was passieren würde.

Wir wussten weder, ob ich die 8 Stunden im OP überleben würde, wie ich herauskomme, oder ob ich irgendwelche Defizite hätte oder ein Pflegefall sein würde. Keiner hat uns diesbezüglich aufgeklärt. Es wurde nur gesagt: Du bekommst den besten Arzt dafür, und heute ist das kaum noch ein Problem. Unsere Angst war trotzdem und verständlicherweise riesengroß !

Die OP verlief hervorragend, und ich wurde glücklich lächelnd auf die Inteniv-Station gebracht, wo mich bereits mein Mann erwartete. Mir ging es gut, ich hatte kaum Schmerzen und das Leben war auf einmal so wundervoll. Uns konnte nicht mehr erschüttern. Ich konnte sehen, mich bewegen, aufstehen, und mein Geschmackssinn war noch da.
Probleme hatte ich natürlich, wie meist nach so einer OP, mit dem Kurzzeitgedächtnis, den Zahlen, dem Schreiben, dem Lesen, und ich war ungeduldig deswegen. Ich glaube, das "Schlimmste" für mich war eigentlich, dass ich nach soviel Cortison, dass ich vorher bekam, nicht schlafen konnte in der ganzen Zeit, bis ich nach Hause kam. Aber auch das verging irgendwann. Vielleicht ist es auch das Gefühl, man könnte etwas verpassen ;-)!

Mein Mann saß tagsüber an meinem Bett, pflegte mich, versorgte mich.
Nachts saß er am PC und holte fehlende Informationen ein und versorgte unsere Tochter.
U.a. befragte er auch unermüdlich befreundete Ärzte, was nun mit mir eigentlich passiert war. So wurden wir also erst weit nach der OP klüger.Kein Arzt hat uns vorher über alles aufgeklärt. Es ging nur um die kurze Aufklärung, den evtl. Folgen und um die Einwilligung.

Einige Wochen danach passierten aber weitere Probleme, die ich momentan nicht weiter erörtern möchte, weil sie nicht in der Regel sind, nur ich möchte dich um folgendes bitten. Bestehe bitte nach Drainagezug ( nach ca. 5 Tagen) auf ein Kontroll-CT! Du wirst später weitere MRT`s und direkt nach der Op ein CT bekommen, aber das CT nach dem Drainagezug ist sehr wichtig. Damit erkennt man Blutungen, die schon mal passieren können,aber nicht müssen oder die Regel sind.

Heute bin ich Rentnerin! Mit 41 Jahren! Wenn es nur bei der einen, superguten OP geblieben wäre, wäre ich heute wieder in meinen Berufen, die ich geliebt habe. Die REHA danach brachte mir sehr viel ( 6 Wochen), ich machte immense Fortschritte, auf die ich bis heute stolz bin. Und ich kenne einige Mitbetroffene, die nach einiger Zeit wieder erfolgreich ins Berufsleben zurückgekehrt sind. Es kommt halt immer darauf an, wo das Meningeom sitzt oder saß.

Was ich eigentlich dir sagen möchte ist, dass wir dich und deine Angst verstehen, und wir ( ich rede mal von wir, die es schon erfolgreich hinter sich haben) die gleichen Ängste hatten.
Ich hoffe, du meldest dich nach deiner OP, wenn du wieder an den PC kannst und uns mitteilst, dass alles gut verlaufen ist.

Die Angst wird dir keiner nehmen können, aber du bekommst Unterstützung von deiner Familie und vielleicht später von den anderen Betroffenen und Angehörigen hier.

Wir haben noch etwas gelernt: Man soll nie frühzeitig aufgeben oder resignieren!

Noch etwas: Die OP wurde über die Stirn ( Stirnmitte bis hinter dem rechten Ohr) durchgeführt. Die Narbe sieht man so gut wie gar nicht mehr, nur wenn man ganz genau am Ohr hinsieht. Ich "lästere" heute immer noch über diese Narbe, die so unauffällig aussieht, als wenn
ich eine Schönheits-OP hinter mir gehabt hätte. Lästern insofern, dass man im Gesicht doch ein bisschen hätte mehr nach oben ziehen können, damit einige Falten somit weggeglättet worden wären ;-)!

Ich möchte nicht alles beschönigen, aber ein bisschen Humor tat meiner Familie und mir doch ganz gut.

Viele Glück bei deiner Operation, und ich hoffe, dass wir demnächst von dir lesen können: Alles ist gut verlaufen! Ich bin wieder da!

    :)

Liebe Grüße von Sybille

Eva W.

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #9 am: 16. Januar 2006, 20:46:15 »
Hallo Brigitta,
Hallo Sybille,

ist wirklich nett , das ihr mich versteht und nachvorziehen könnt was ich durch mache. Mein Mann hat heute mit dem Neurochirurgen aus der essener Klinik gesprochen und der Arzt hat noch mal das ganze vorhaben über die Operation und danach erklärt. Ich muss sagen wenn ich es so das zweite mal höre, denke ich mir "es muss gut laufen" und wenn nicht? Tja dann muss es so sein. Der Neurochirurg meinte die OP wird nächste Woche ev.Montag erfolgen.Den Bescheid bekomme ich am Freitag.
Ich habe keine dauer Neurologische schäden aber ich habe immer wieder neurologische Symptome, die immer wenn sie da sind mir eine riesen Angst bereiten. Deshalb  hoffe ich, das die OP  mein Leben verbessert. Ich versuche nicht meher so intensiv nach zu denken über die OP, über ev.Komplikationen, über ev. Schäden . Die Gedanken machen mich total kraftlos und  ängstlich. Jetzt versuche ich möglichst viel Sachen Zuhause zu regeln, vorbereiten etc. Mal schauen ob ich die ganze Woche so durchhalte.
Ich danke nochmal Euch allen für den Trost und glaubt  mir ihr seid für mich eine Medizin.

Lieben Gruß
Eva


Sybille

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #10 am: 16. Januar 2006, 21:28:31 »
Hallo Eva,

uns hat es geholfen, in der Zeit des Wartens, wieder anzufangen mit dem Beten.Wir waren Dauergäste in der kleinen Klinik-Kapelle!
Meine Tochter schrieb ihre  Hoffnungen, Ängste und Bitten in das kleine "Sorgenbuch", das in der Kapelle auslag. Als ich es später noch einmal lesen konnte, habe ich geweint,....vor Glück, dass die Gebete erhört wurden.

Wir sind keine Kirchgänger gewesen, Gott wurde oft vergessen, aber seither schicken wir oft genug ein kleines Gebet nach oben und sind auch zumindest Weihnachten in unserer Kirche, um  dort DANKE zu sagen. DANKE an jemandem, dem wir unsere Sorgen und Nöte mitteilen konnten, ebenso die Hoffnungen und Ängste. Alle brauchten einen gewissen Halt! Wir haben ihn uns gegenseitig gegeben und den Glauben mit einbegriffen.

Liebe Eva, lenke dich etwas ab, packe deine Sachen in Ruhe, verbringe die Zeit bis dahin mit deiner Familie, gehe spazieren, tue etwas für dich und für Euch. Und nimm alles mit, was du brauchst als Ansporn dafür , gesund nach Hause zu kommen ( Bilder deiner Familie,ein angefangenes Strickteil, ein noch unvollendetes Bild etc.).
Und nimm genug zum Schreiben mit! Du wirst es brauchen als dein neues "Kurzzeitgedächtnis" für den Anfang, und auch als eine Art Tagebuch in der Zeit deines Klinikaufenthaltes. Ich habe die Blätter noch heute, und sie sind oft hilfreich.

Die Essener Klinik hat einen guten Ruf! Ein Arzt , der mir indirekt das Leben rettete, arbeitet dort als Professor in der Augenklinik. Am 30.01. sind wir zu seiner Habilitationsrede im Hörsaal eingeladen.
Um diese Zeit herum wirst du schon befreiter sein,..befreiter vom Tumor und befreiter von deinen Ängsten. Ich werde an dich bestimmt denken!

Halte dich wacker, und nicht verzagen. Du hast einen Mann und ein Kind, die für dich da sind.

Herzlichen Gruß von Sybille

Mara

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #11 am: 17. Januar 2006, 19:28:57 »
Hallo Eva,
genau wie meine Vorschreiberinnen kann auch ich Deine Ängste nur zu gut verstehen.
Mein Meningiom wurde am 22.08.05 entfernt. Es lag über der Hypophyse und drückte beide Sehnerven nach oben, sodaß ich seit März letzten Jahres immer schlechter sehen konnte. Über ...zig Jahre hatte ich wahnsinnige Kopfschmerzen, die als Migräne diagnistiziert wurden und ich Tabletten ohne Ende geschluckt habe. Und da ich eine leicht verlaufende MS habe, wurden meine Sehstörungen auf die MS geschoben und ich bekam Cortison satt.
Erst am 29.07.05 durfte ich zur MRT und bekam die Diagnose Meningiom.
Mein Mann und meine Söhne kümmerten sich sehr liebevoll um mich, aber mit meinen Ängsten mußte ich letztlich allein leben, denn die sind in einem selbst. Ich habe geraucht wie ein Schlot, obwohl ich erst im Februar damit auf gehört hatte.

Auch ich habe vor der Op hin und her überlegt, was wäre wenn, habe ganz klare Worte mit meinen Männern gesprochen und nach dem Gespräch mit dem Professor bin ich ganz ruhig in die Op gegangen, vollkommen ohne Angst.
Ich habe mich vollständig und leicht in Gottes Hände gelegt und zu ihm gebetet: "Herr Gott, Du hast mir das Ding in meinem Kopf gegeben. Du wirst wissen warum, aber nun sieh auch zu, daß es wieder verschwindet!"

Mein Gebet wurde erhört  :)
Ich kann wieder sehen, darf wieder Autofahren, die Narbe, (von Mitte Stirn bis zum rechten Ohr), ist nicht mehr zu sehen, die Haare sind darüber. Sie Sybille schon schrieb, hätte ein Lifting sein können, allerdings einseitig.
Ich habe keine "Migräne" mehr, seit Jahren ohne Kopfschmerzen, es ist ein völlig neues Leben!!! :)

Auch meine Ehe hat eine Neugeburt gefunden!!!
Wir sind wieder eine glückliche Familie!!!

Liebe Eva, ich wünsche Dir alle Kraft die Du brauchst!!!
Ich bete für Dich!!!

Viele liebe Grüße
Mara







Eva W.

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #12 am: 17. Januar 2006, 21:52:51 »
Hallo Sybille,

mit Deine Worte wächst meine Hoffnung  und ich fange an zu glauben, das alles wieder Gut wird. Ich versuche zu beten aber anderseits denke ich mir Gott möchte mich jetzt gar nicht hören, wenn mir gut ging habe ich mich um ihn nicht gekümmert und jetzt wo ich Hilfe brauche rufe ich nach ihn.
Trotzt allem würde ich beten und ich hoffe Er erhört mich

Sybille, mit dem Tagebuch ist eine gute Idee, ich schreibe mein Tagebuch seit ein paar Tagen schon, ich beschreibe bereits jetzt meine Symptome und meine psychisches wohl oder unwohl.

Ich fühle mich wie auf einer Schaukel. Mal denke ich es ist kein Problem, ich schaffe es, mein Hausarzt hat mir heute gesagt dass die Essener Klinik sehr gut ist. Ich versuche daran zu glauben. Andermal kommen schwarze Wolken und versuchen meine positive Einstellung total durcheinander zu bringen.
So wie Du mir gesagt hast Sybille habe ich angefangen zu packen, das nötigste noch besorge, mit meine Familie zusammen zu sein. Es ist schwierig auf das Ungewisse zu warten.

Noch mal danke Sybille für Deine psychische Unterstützung.

Hallo Mara,

Deine Meningeom-Geschichte könnte meine Geschichte sein. Bei mir wurde auch alles auf Migräne und auf Stress geschoben. Und von der Lage ist auch fast der gleiche M.
Mein Mann ist voll und ganz für mich da .meine Tochter weißt, das ich wg. Kopf-OP ins Krankenhaus muss, aber ich will sie nicht schockieren mit Einzelheiten. Sie leidet schon genug wenn sie mich manchmal traurig oder weinen sieht.
Ich Hoffe auf dieses WUNDER, das bei Dir geschehen ist: keine Migräne, keine Sehstörungen etc.
Deine Mitteilung ist noch eine Glückspille mehr die ich mit großem Hunger und hastig schlucke. Ich danke Dir dass Du dich bei mir gemeldet hast. Danke.
Ich hoffe das unsere Gott vergisst mich nicht.

Vielen Dank und tollen Gruß an alle
Eva

Sybille

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #13 am: 18. Januar 2006, 15:38:09 »
Hallo Mara,

zu deiner Aussage " Ehe und Neugeburt"!

Bevor meine Diagnose stand, war meine Beziehung am Ende, und keiner wusste warum. Ich hatte eine Wesensveränderung, aber alle anderen hatten, aus meiner Sicht damals, schuld.

Nach einem größeren black out wurde endlich ein MRT gemacht.
Als ich die Diagnose bekam und danach eine Professorin, die die Behandlung mitübernahm, gegenüber saß , die uns ansah und sagte: "Mich wundert es, dass Ihre Beziehung noch besteht! Die meisten Ehen sind kaputt gegangen, bevor man endlich erfahren hat, dass da ein Tumor gewachsen ist, der eine so starke Wesensveränderung und somit immense Beziehungsprobleme verursacht hat.", war das für uns wie ein AHA-Erlebnis hoch 3!
Einige Tage später fragte mich mein Mann, ob ich ihn heiraten will! Ich sagte JA!

Nach meiner 1.OP waren wir glücklich wie noch nie! Durch weitere OP´s und nach einem epileptischen Anfall wurde diese Ehe oft auf einen erneuten Prüfstein gelegt, aber auch das haben wir überstanden.

Demnächst fahre ich wieder Auto! Nach fast 2 Jahren Pause! Ich freue mich darauf, und doch habe ich gleichzeitig Angst. Aber ich werde es schaffen! Step by step!

Ich freue mich sehr Mara, dass es dir besser geht und du somit auch ein besseres Leben führen kannst.

Ich hoffe, dass ist auch für Eva ein kleiner "Ansporn", diese schwere Hürde mit Hoffnung und Glauben zu nehmen.

Liebe Grüße von Sybille
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Liebe Eva,

glaube daran, dass es gut wird. Und Gott kümmert sich nicht nur um diejenigen, die regelmäßig beten und ständig in die Kirche rennen.
Ich will jetzt nicht wie eine Predigerin wirken, ich war selbst lange Zeit skeptisch auf unsere Religion und welcher Missbrauch damit getrieben wird/wurde, aber mir und meiner Familie hat es in dieser schweren Zeit und auch jetzt noch viel Halt gegeben.

Ich würde es sogar mal so sagen, dass Gott sich nicht "wehrt", wie es irgendwann mal unsere Verwandten oder eigene Familie tun könnten, wenn wir ihm ständig etwas Vorjammern, ihn vollweinen, uns bemitleiden und ihm auch gleichzeitig unsere Hoffnungen und Träume mitteilen, um seine Mithilfe und Güte bitten.
Wir sollten aber auch eines nicht vergessen: Danke zu sagen, und nicht nur dann, wenn man lächelnd wieder aus dem OP gekommen ist.
Glauben findet nicht unbedingt in der Kirche statt, sondern in uns selbst. ( Hätte ich auch vorher nie gedacht, dass ich mal so denken, geschweige denn reden könnte.) Und Glauben heisst auch, dass du es schaffst, Eva !

Ich hoffe, ich werde von den anderen hier jetzt nicht gleich zerrissen ob meiner Worte, aber uns hat es geholfen.

Worüber man allerdings auch nachdenken und damit rechnen sollte ist, dass Ärzte keine Götter in Weiß sind, aber ihr Möglichstes tun.

Eva, ich denke an dich, wie manch andere hier bestimmt auch ,die es schon hinter sich haben. Du schaffst das!

Liebe Grüße von Sybille



Mara

  • Gast
Re:Meningeom- panische Angst
« Antwort #14 am: 18. Januar 2006, 19:52:55 »
Liebe Sybille,

ich drücke Dir alle meine Daumen, (habe 2 davon ;)) für das Autofahren!!!
Wenn Du da etwas sehr verunsichert bist nach so langer Zeit gehe doch zu einer Fahrschule und nehme zur Sicherheit ein paar Fahrstunden. Das kommt in "meiner"
Fahrschule öfter mal vor.
Seit letzter Woche gehe ich wieder zum (Kraft-) sport, aber ganz vorsichtig und langsam.
Nach dem ersten Mal hatte ich starken Druck im Kopf, habe also noch mehr heruntergeschraubt. Aber es macht Spaß!!!Mein Sohn, 24, geht mit solange er Schlechtwetter hat und nur Winterdienst machen muß.

Unsere Ehe war sehr,sehr starken Belastungen ausgesetzt gewesen, nicht nur durch den Tumor, aber ich muß schon ein echter Kotzbrocken gewesen sein!!! :'(
Mein Jüngster, 23, jetzt bei der Bundeswehr,
sagte Weihnachten lachend zu uns:" Was ist denn bloß los mit Euch? Ihr macht mir ja richtig Angst!"

Im Oktober haben wir Silberhochzeit. Für eine Feier fehlt  uns das Geld, aber da wollen wir, nur mein Mann und ich, eine Woche ins Elbsandsteingebirge fahren. Ich freue mich riesig darauf, in der Hoffnung, daß alles so gut bleibt.

Genau wie Du denke ich, der Glaube sitzt im Herzen, nicht in der Kirche.
Ich finde wieder einmal nicht die richtigen Worte um auszudrücken, was ich sagen will. Ich lass es heute lieber, vielleicht geht's andern Tag besser.

Liebe Grüße
Mara




 



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