HirnTumor-Forum

Autor Thema: Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?  (Gelesen 15392 mal)

Volli

  • Gast
Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?
« am: 03. Oktober 2005, 13:00:38 »
Hallo zusammen.

Mich würde einfach mal interresieren was Ihr so für Probleme nach der OP hattet.
Ich bin am 14.09. operiert worden.
Kann alles bewegen und fühle mich den Umständen entsprechend körperlich fit.
Ich habe aber Probleme mit den Augen. Jedes Auge einzeln sieht normal.
Beide Augen zusammen sehen je nach Haltung des Kopfes doppelt.
Morgens geht es besser als Abends.

Wie lange hattet ihr Schwellungen im Gesicht ?
Schreibt einfach alles.
Danke und noch einen schönen freien Tag.

Grüße an alle
Volli


michaela

  • Gast
Re:Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?
« Antwort #1 am: 03. Oktober 2005, 13:48:10 »
Hallo Volli
Meine OP war im Juli 04.Ich hatte anschließend starke Doppelbilder, mein linker Augenmuskel war geschwächt,das linke Stimmband gelähmt und ich mußte 3 Monate über Bauchsonde ernährt werden, weil ich nicht schlucken konnte.Der linke Arm war auch geschwächt.Den konnte ich nicht richtig hochnehmen.
Meine linke Gesichthälfte war auch etwas "verzogen"

Das linke Auge war fast ein ganzes Jahr abgeklebt (erst mit Augenklappe, nach einem halben Jahr mit einer milchigen Folie), ansonsten hätte ich jeden Baum und jedes Verkehrschild mitgenommen.Inzwischen trage ich eine Brille mit Prismafolie.Die Doppelbilder sind nur noch da, wenn sich die Dinge schnell bewegen,z.B. Autos und wenn ich nach links schaue.
Das Schlucken geht wieder, wenn auch nur in sitzendem Zustand.Also....einen Hamburger im Laufen essen, ist für mich unmöglich.Getränke nehme ich immernoch mit Strohhalm zu mir.
Das linke Stimmband steht nach wie vor still, aber meine Stimme ist trotzdem lauter geworden, weil das gesunde rechte Stimmband Aufgaben vom linken übernommen hat.
Die Gesichtslähmung sieht nur noch ein Neurochirurg.Ich selber und meine Bekannten sehen nichts :-)

Hat man dir nach der OP eigentlich keine Reha angeboten?
Liebe Grüße
Michaela


Volli

  • Gast
Re:Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?
« Antwort #2 am: 03. Oktober 2005, 14:43:41 »
Nein mir wurde keine Reha angeboten.
Das lag wohl daran das ich sonst keine Probleme hatte.
Bin aber auch froh das mir keine angeboten wurde.
Ich hatte den Krankenhauskoller und wollte nur noch nach Hause.
Bei mir hat sich das doppelt sehen auch schon gebessert.
Am Anfang war es ganz schlimm und ich habe mir auch ein Auge
durch Augenklappe abgedeckt. Fühlte mich einfach sicherer beim laufen.
Jetzt hängt es wie gesagt von der Kopfhaltung ab.
Habe auch noch probs mit der Lichtempfindlichkeit.Die ist bei beiden Augen irgendwie unterschiedlich.

Grüße
Volli

jana.ochs

  • Gast
Re:Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?
« Antwort #3 am: 24. Mai 2006, 09:02:15 »
hallo, ich heiße jane, ich wurde im nov.05 operiert. jetzt ein halbes jahr später möchte ich bit jemanden über die folgen reden. also, bei mir war es eine not-op, da hatte ich keine zeit darüber nach zu denken, was da überhaupt mit mir passiert war. tumor war gutartig! da der tumor so groß war (8x4cm) hat es auf den sehnerv gedrückt. nach der op ist mein gesichtsfeld auf beiden augen nach rechts zu 50% eingeschrenkt. der frof. vogel der mich operiert hat meinte es wird besser. und lesen konnte ich aufeinmal auch nich, schreiben schon. die doppelten bilder sehe ich nur wenn ich ganz nach links und rechts schaue. ich habe auch die rehe abgelehnt, weil ich aus dem krankenhaus raus wollte und weil ich das nicht fassen konnte dass das alles mit mit passiert. habe jetzt aber eine kur geantragt. mit lesen geht schon besser, gesichtsfelder leider nocht nicht.  würde gerne über euere erfahrungen reden. viele grüße

Offline Bea

  • Global Moderator
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1823
  • Es geht immer weiter
    • Profil anzeigen
Re:Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?
« Antwort #4 am: 24. Mai 2006, 15:55:00 »
Hallo!

Meine OP war ja Ende Feb. 06 und ich denke, ich hatte sehr viel Glück.
Meine Schwellung im Gesicht war nach ein paar Tagen verschwunden und ich hatte keinerlei norol. Ausfälle.
Nachweislich ist mein Sehnerv betroffen. Aber das ist nur messbar und für mich nicht zu merken.

Was mir heute zu schaffen macht ist Abgeschlagenheit und vor allem diese Angstattacken.
Leider bin ich lange nicht mehr so belastbar wie früher und ich empfinde meine Grenzen heute deutlicher als direkt nach der OP.

Ich wünsche allen, dass es schnell wieder besser wird.
Sicher spielt auch die Tatsache, dass man nun erst einmal mit der gegebenen Situation fertig werden muss eine große Rolle.

Alles Liebe,
Bea

conny01

  • Gast
Re:Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?
« Antwort #5 am: 24. Mai 2006, 17:06:12 »
Hallo zusammen,
möchte auch in kurzen zügen meine Leidensgeschichte erzählen,
Ich wurde schon das zwite mal an einen Menigiom operiert, durch die erste Op 1992 verlor ich mein rechtes Augenlicht der Tumor hatte mir den Sehnervern abgedrückt deshalb besitze ich nur noch  das linke Auge das jetzt auch durch die zweite Op Januar 06 in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Habe nur noch ca 60 % Sehstärke, meine Augenärztin sagt man muß abwarten vielleicht erholt sich das ganze wieder und ich kann wenigstens auf einen Auge wieder komplett sehen.
Gesichtsfeld hab ich nur leichte Ausfälle.
Bin zur Zeit bei der Bestrahlung die mir aber sehr zu schaffen macht, bin sehr müde hatte ständige Kopfschmerzen dafür bekomm ich jetzt Kordison auch sonst fühle ich mcih sehr schnell ausgelaugt und kaputt, habe keine Ausdauer mehr.
Aber ich dneke positiv und hoffe das sich das alles wieder gibt denn so eine Kopf Op ist kein zehenbruch das braucht halt seine Zeit.
Euch auch weiterhin alles Gute
lieber Gruß conny

Jens B

  • Gast
Sehschule
« Antwort #6 am: 25. November 2008, 23:48:13 »
Hallo jana.ochs,

ich hoffe es geht Dir gut!?
Ich hatte, bzw. habe auch einen gutartigen Gehirntumor (Tentorium - Meningeom), WHO Grad 1, der schon die beachtliche Größe von ungefähr einem Hühnerei hatte! Ich wurde 2 x daran operiert. (am 16.01.2003 & am 01.07.2003) Anschließend jeweils eine stationäre Reha. Ich bekomme jetzt noch (Ende 2008) ambulante Physiotherapie. Da man durch die 2 Operationen den Tumor leider nicht vollständig entfernen konnte, bestrahlte man mich noch mit einer stereotaktisch fraktionierten Strahlenbehandlung. {27 x mit einer Gesamtdosis von 54 Gy (Gray), dass entspricht einer Einzeldosis von 2 Gy} Der Tumor konnte leider auch durch die Strahlenbehandlung nicht vollständig entfernt werden. Man hatte aber einen "Teilerfolg", man konnte das Wachstum stoppen! Mein Tumor hatte auch enorm auf den Sehnerv gedrückt, deshalb sah ich auch Doppelbilder. Um diese auszugleichen, hielt ich (unbewusst) den Kopf extrem schief. Daraufhin schickte mich der Augenarzt nach ausführlicher Kontrolle (Sehtests, Gesichtsfeld usw.) ein halbes Jahr zur Sehschule, damit man die Pupillen (besonders vom rechten Auge) "trainiert", d. h.: da durch die Tumorentfernung der Sehnerv zum Glück nicht ernsthaft geschädigt aber gelähmt war, wollte man die entstandene Trägheit ausgleichen, verbessern oder ganz "ausmerzen". Da mein Blickwinkel zu groß war, versuchte man das Problem mit einer Prismenbrille zu lösen. Dies gelang auch nicht. Dann empfahl man mir dringend zu einer "Schiel - OP". Denn es war nicht "nur" ein kosmetischer Aspekt, sondern auch die Tatsache, das ich durch das Schiefhalten meines Kopfes extreme Nackenbeschwerden (Verspannungen usw.) bekam. Da führte man 2 Augenmuskel OP's durch. Die 1. war am 31.07.2007 und die 2. am 29.11.2007. Sie verliefen ohne jegliche Probleme! Auch jetzt habe ich noch das "unerhörte Glück", dass ich auf beiden Augen 100 % sehe & dass Gesichtsfeld sehr gut ist. Ich brauche auch jetzt nicht - zum Verwundern und großen Erstaunen der Augenärzte - keine Brille.
Ich schreibe Dir diese Zeilen, da ich erst heute (25.11.2008) auf Deinen Beitrag gestoßen bin und weil Du "würde gerne über euere erfahrungen reden" geschrieben hast.

Es wäre toll, wenn Du Dich meldest und es Dir gutgeht!!!

Sei tapfer und alles Gute,
mfG Jens B.

Offline Iwana

  • Global Moderator
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1012
  • Ich liebe mein Leben!
    • Profil anzeigen
Re: Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?
« Antwort #7 am: 14. September 2009, 20:41:42 »
Hallo zusammen
Schreibe jetzt auch noch, obwohl die letzte Meldung solange zurückliegt... finde es nämlich spannend. Ich hatte OP Dez 07 bzw. Jan.08 Da Glioblastom die komplette Behandlung mit Bestrahlung und Chemotherapie Temodal 12 Zyklen. Was mir heute als Folgen bleibt, sind Kurzzeitgedächtnisstörungen, mühe mit Konzentration, und keine "Multi-Tasking-Fähigkeit" mehr. Wenn vieles gleichzeitig geschehen muss unter Stress blockiert es irgendwie und ich kann gar nichts... aber damit kann ich gut leben und auch die Rückmeldungen bei der Arbeit sind dahingehend dass Aussenstehende nichts merken, sie immer noch denken ich sei 100% Leistungsfähig. Ich bemerke jedoch deutlich, dass ich von den früher wohl 130% Leistung jetzt nur noch 80% bringen kann, doch langsam gewöhne ich mich daran...
Gruss Iwana

Jens B

  • Gast
Re: Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?
« Antwort #8 am: 14. September 2009, 22:36:37 »
Einen recht schönen guten Abend alle miteinander!

Nun möchte ich euch auch berichten.
Meine Gehirnoperation an einem Tentorim-Meningeom liegt nun schon bereits 6 Jahre zurück. Ich wurde 2 x operiert. Die 1. OP war am 16.01.2003 und die 2. bereits am 01.07.2003, weil man nicht alles entfernen konnte. Anschließend bestrahlte man mich noch.
Kurz nach den OP's hatte ich auch sehr starke Probleme mit Doppelbildern. Diese wurden später durch Augenmuskel OP's behoben. Auf der gesamten linken Seite ist keine Wahrnehmung von Temperatur, die Fein- und Grobmotorik ist wiederum auf der ganzen rechten Seite (Fuß, Hand) empfindlich gestört. Außerdem habe ich Krepitationen der HWS, mein Kurzzeitgedächtnis klappt nicht so, habe vermehrtes Schwitzen - regelrechte Schweißausbrüche - , Koordinations- und Konzentrationsprobleme – wobei die Ablenkbarkeit die Hauptrolle spielt - und ich habe Sprachprobleme. Des weiteren bin ich sehr lichtempfindlich geworden und meine Belastbarkeit ist deutlich herabgesetzt! Die Ärzte prophezeiten mir damals, dass das Immunsystem nicht mehr so sehr belastbar sei. Recht sollten sie behalten ...

Liebe Conny!

Du hast vollkommen recht, dass eine Operation am Kopf kein „lapidarer“ Zehenbruch ist. Es ist ein großer Eingriff, eine starke Belastung für den Körper und das Immunsystem! Ganz richtig, so ein Eingriff braucht seine Zeit! Dabei ist es aber äußerst hilfreich, wenn man der Sache positiv gegenübersteht!!!

Hallo liebe Iwana!

Obwohl wir beide einen unterschiedlichen Tumor haben, interessiert mich deine Geschichte sehr! Meine "Multitasking-Fähigkeit" ist ebenfalls mitunter sehr stark eingeschränkt und auch mit der Konzentration habe ich arge Probleme! Auch mit den Stresssituationen habe ich Probleme. Ich habe aber auch gelernt, damit umzugehen.

Den lieben Lesern - euch allen - alles Gute!

LG Jens B

Offline Ciconia

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1670
  • Am Ende ist alles gut-sonst ist es nicht zuende!
    • Profil anzeigen
Re: Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?
« Antwort #9 am: 28. September 2009, 14:35:05 »
OP-Folgen hängen stark von der Lage des Tumors ab, deshalb kann man nur vergleichen, wenn es sich um Tumore an ähnlicher Stelle handelt.
© Die Inhalte unserer Seiten sind urheberrechtlich geschützt (Copyright). Die Informationen sind nur für Ihren persönlichen Gebrauch bestimmt. Jede Verwendung, insbesondere die Speicherung, Veröffentlichung, Vervielfältigung (auch auf elektronischen Speichermedien oder in Diskussionsforen) und / oder jede Form von gewerblicher Nutzung - auch in Teilen oder in überarbeiteter Form - ist ohne Zustimmung ausdrücklich untersagt. Bitte beachten Sie die Hinweise und Nutzungsbedingungen des Forums.

Offline Iwana

  • Global Moderator
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1012
  • Ich liebe mein Leben!
    • Profil anzeigen
Re: Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?
« Antwort #10 am: 31. Oktober 2009, 22:24:48 »
@Ciconia:
Ja du hast recht, die Lage des Tumors wäre sicher auch noch hilfreich. Meiner lag Occipital rechts (Oberhalb des rechten Ohres bis zum Hinterkopf wurde der Knochen entfernt und dann wieder eingesetzt, kann dies immer noch ertasten)

@Jens:
Ich habe mich oft gefragt ob die "Multi-Tasking-Fähigkeit" nicht durch die Bestrahlung zerstört wurde... direkt nach der Operation bemerkte ich davon nämlich noch nichts... Ich könnte mir aber schon vorstellen dass es die Bestrahlung war, ich empfinde es ist schleichend gekommen und hat sich jetzt aber stetig wieder verbessert (einfach sehr langsam), dies auch zum allen Mut machen... unser Gehirn ist ein Wunder, wenn ich sehe wieviel ich noch kann und das eigentlich ohne wohl 1/6 meiner Hirnmasse (auf den jetzigen MRI deutlich zu erkennen, dass nebst dem OP-Loch ringsherum die Gehirnstruktur zerstört ist... und ich trotzdem noch alles kann... Gesichtsfeld hat sich komplett erholt, keine Lähmungen...) Bei mir gehen sie wohl eher davon aus, dass sich mein Tumor langsam entwickelt hat und somit das Hirn sich vorher schon "organisieren" musste... ist auch für mich die einleuchtendste Theorie... Gruss an alle Iwana

Jens B

  • Gast
Re: Was hattet Ihr für Probleme nach der OP ?
« Antwort #11 am: 01. November 2009, 21:59:47 »
Hallo Iwana!

Da hast du absolut recht. Unser Gehirn ist ein sehr großes Wunder der Natur! Es ist erstaunlich und völlig verblüffend, welche Leistung es erbringt und zu welcher Regeneration es fähig ist! ...faszinierend!
Bei mir befand sich der Tumor auch an sehr schwierig zugänglicher Stelle, war schon sehr groß und "verdrängte" wesentlich das gesunde Gewebe!

Liebe Grüße zum Halloween,
Jens B.

 



SMF 2.0.19 | SMF © 2022, Simple Machines
Hirntumor Forum © 1996-2022 hirntumor.de
Impressum | Datenschutzerklärung