Hallo Niederrheiner,
sei ganz herzlich willkommen geheissen!
Einige Fragen können wir Dir nicht beantworten, so zum Beispiel warum der zweite Tumor nicht entfernt wurde. Die genauen Beweggründe kann Dir natürlich nur der damals diensthabende Neurochirurg beantworten.
Die Frage nach einem MRT direkt nach der OP kann man hingegen recht leicht beantworten: Es bringt nichts. Warum? Durch die OP, bei der ja auch, so wie ich es lese, bis ins gesunde operiert wurde, schwillt des umliegende Gewebe an. Es ist eine ganz normale Reaktion, die erst nach und nach wieder abklingt. Ein MRT würde also nur angeschwollenes Hirn- und Narbengewebe zeigen. Die Unterscheidung zwischen Tumor und Narbengwebe ist aber mittels MRT gar nicht so einfach. Ein MRT zur Verlaufskontrolle vor der Chemo wird auch nicht in allen Fällen durchgeführt und hängt vom Einzelfall ab. Ein CRT am Tag nach der OP, zur Kontrolle ob Blutungen aufgetreten sind, ist dagegen üblich. Warum keine Strahlentherapie gemacht wurde ist ebenfalls eine Frage, die nur der Arzt beantworten kann.
Die Redseligkeit der Ärzte ist recht unterschiedlich. Ist der Arzt der Meinung, dass zu viel Informationen dem Patienten eher schaden würde, darf er sie ihm gegenüber zurückhalten. Ich habe hier im Forum aber auch unterschiede in der "Firmenpolitik" in den einzelnen Krankenhäusern erkennen können. Während die einen recht großzügig mit den Informationen umgehen, sind andere Krankenhäuser mehr als verschlossen. Fest steht aber, dass die Ärzte den Patienten sämtliche Informtionen zur Verfügung stellen müssen, so er es verlangt. Dazu gehören: Aufnahmen, histologischer Bericht, OP-Berichte, etc.pp. Schlicht und ergreifend alles, was es dem Patienten ermöglicht bei einem anderen Arzt weiterbehandelt zu werden.
Beste Grüße
Probastel