HirnTumor-Forum

Autor Thema: Glioblastom und Temodal  (Gelesen 62536 mal)

Ulrich

  • Gast
Glioblastom und Temodal
« am: 02. August 2003, 15:32:09 »
Siehe auch hier: http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,3198.msg25154.html#msg25154


Hier eine Arbeit zur Verwendung von Temodal (Temozolomide)

Quelle: J Clin Oncol. 2003 Jun 15;21(12):2305-11.
   
Zitat:
Phase II Evaluation of Temozolomide and 13-cis-Retinoic Acid for the Treatment of Recurrent and Progressive Malignant Glioma: A North American Brain Tumor Consortium Study.

Jaeckle KA, Hess KR, Yung WK, Greenberg H, Fine H, Schiff D, Pollack IF, Kuhn J, Fink K, Mehta M, Cloughesy T, Nicholas MK, Chang S, Prados M.

Department of Oncology and Neurology, Mayo Clinic Jacksonville, 4500 San Pablo Blvd, Jacksonville, FL 32224; jaeckle.kurt@mayo.edu.

PURPOSE: Temozolomide (TMZ) and 13-cis-retinoic acid (cRA) have shown activity in prior single-agent trials of recurrent malignant gliomas (MG). This phase II trial evaluated efficacy and toxicity of combination temozolomide and cRA treatment in recurrent MG.

PATIENTS AND METHODS: Adults with recurrent supratentorial MG for whom surgery, radiation, and/or chemotherapy failed were eligible. Treatment included oral TMZ 150 or 200 mg/m2/d, days 1 through 5, and cRA 100 mg/m2/d, days 1 to 21, every 28 days. Primary end point was progression-free survival at 6 months (PFS 6); secondary end points included response, survival, and PFS12.

RESULTS: Eighty-eight eligible patients (glioblastoma multiforme [n = 40]; anaplastic gliomas [n = 48; astrocytoma, 28; oligodendroglioma, 14; mixed glioma, six]) received treatment. PFS 6 was 43% (95% confidence interval [CI], 33% to 54%) and PFS12 was 16% (95% CI, 10% to 26%). Median overall PFS was 19 weeks (95% CI, 16 to 27 weeks), and median overall survival (OS) was 47 weeks (95% CI, 36 to 58 weeks). OS was 46% (95% CI, 36% to 57%) at 52 weeks and 21% (95% CI, 13% to 31%) at 104 weeks. Of 84 assessable patients, there were two (3%) complete responses and eight (12%) partial responses (complete plus partial response, 15%). Among 499 treatment cycles, the most common grade 3/4 events included granulocytopenia (1.8%), thrombocytopenia (1.4%), and hypertriglyceridemia (1.2%).

CONCLUSION: TMZ and cRA were active, exceeding our 20% thresholds for PFS 6 success, assuming 20% improvement over our previously reported database (glioblastoma multiforme: expected, 30%; observed, 32%; anaplastic glioma: expected, 40%; observed, 50%).


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Und hier ein link zur "offiziellen" Temodal-Seite des Herstellers: http://www.temodar.com/

« Letzte Änderung: 23. Oktober 2008, 14:14:49 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Temodal (Temozolomid)
« Antwort #1 am: 30. Juli 2004, 21:33:35 »
Quelle: http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/07/30/393f1601.asp?cat=/medizin/krebs

Zitat:
Forschung und Praxis, 30.07.2004
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Temozolomid nützt Glioblastom-Patienten

Seit über 20 Jahren wird diskutiert, ob bei einem neu diagnostizierten Glioblastom bereits in der Primärtherapie zusätzlich zu Operation und Bestrahlung auch eine Chemotherapie sinnvoll ist. Denn bei den bisher geprüften Chemotherapie-Protokollen mit fraglichen Nutzen wurden erhebliche Raten unerwünschter Wirkungen beobachtet.

Hoffnungsvolle Ergebnisse einer aktuellen Studie mit Temozolomid könnten hier eine Wende einleiten, betonte Professor Michael Weller von der Neurologischen Universitätsklinik Tübingen auf einer Veranstaltung des Unternehmens Essex in München. Weller hat die maßgebliche, erstmals von Dr. Roger Stupp aus Lausanne beim ASCO präsentierte Studie (EORTC 26981) vorgestellt.

Einbezogen in die Studie waren 573 Patienten mit neu diagnostiziertem, histologisch gesichertem Glioblastom. Sie wurden randomisiert zwei etwa gleich große Gruppen zugeordnet, und bei allen Patienten wurde innerhalb von sechs Wochen nach Tumorresektion eine übliche sechswöchige Strahlenbehandlung mit insgesamt 30 Expositionen von je zwei Gray begonnen. 287 Patienten wurden zusätzlich chemotherapeutisch behandelt und erhielten während der sechswöchigen Bestrahlungsperiode täglich 75 mg / m2 Temozolomid oral (Temodal®) und anschließend sechs fünftägige Zyklen mit täglich 150 bis 200 mg / m2 Temozolomid oral alle vier Wochen.

Keine Progression der Erkrankung nach einem Jahr bei 27 Prozent

Durch diese zusätzliche, von den Patienten gut vertragene Chemotherapie verlängerten sich das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben signifikant (p < 0,0001), betonte Weller. Die mediane progressionsfreie Überlebenszeit betrug mit Temozolomid 6,9 Monate (Kontrolle: fünf Monate). Die mediane Gesamtüberlebenszeit war in der Prüfgruppe länger (14,6 vs. 12,1 Monate). Progressionsfrei überlebten in der Chemotherapie-Gruppe mindestens ein Jahr 27 Prozent (Kontrolle: 9 Prozent) und mindestens zwei Jahre 11 Prozent (Kontrolle: 2 Prozent). Die Zweijahres-Gesamtüberlebensrate betrug hier 26 Prozent (Kontrolle: 10 Prozent). (wst)


Glioblastom

Glioblastome sind die häufigsten primären malignen Tumoren des Gehirns. Sie entwickeln sich aus entarteten Gliazellen. Spezielle Risikofaktoren, die diese überproportional nach dem 60. Lebensjahr auftretende Erkrankung begünstigen, sind nicht gesichert. In Deutschland erkranken jährlich etwa 3000 Menschen an einem Glioblastom, das unbehandelt im Mittel innerhalb von vier bis fünf Monaten nach der Diagnosestellung zum Tode führt. Mit Operation und Strahlentherapie konnte die mittlere Überlebenszeit auf etwa 12 Monate verlängert werden.

Da es bislang weder chirurgisch noch strahlentherapeutisch gelingt, sämtliche satellitenartig auch in gesundes Gewebe eingestreute Tumorzellen zu erfassen, sind Rezidive bei Glioblastomen sehr häufig, und die Prognose ist trotz fehlender Metastasierungsneigung schlecht. Durch den möglichst frühen Einsatz von gut verträglichen Chemotherapeutika wie dem bei Patienten mit rezidivierten malignen Gliomen bereits seit 1999 zugelassenen Temozolomid hofft man, residuale Tumorzellen effektiver bekämpfen und so die Situation maßgeblich verbessern zu können. (wst)


juergen

  • Gast
GBM / Temodal
« Antwort #2 am: 03. August 2004, 10:04:10 »
Quelle:
Ärzte Zeitung, 03.08.2004

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Zitat:
Langzeittherapie mit Temozolomid bei Gliom-Kranken macht Hoffnung
Progressionsfreie Zeiten von bis zu 160 Wochen / Beobachtungen aus der Praxis
MÜNCHEN (wst). An einem malignen Gliom erkrankte Patienten haben bislang eine sehr schlechte Prognose. So liegt speziell bei den besonders bösartigen Glioblastomen trotz der bisher üblichen Therapie die mediane Überlebenszeit ab Diagnosestellung bei zwölf Monaten. Retrospektive Analysen geben nun Anlaß zur Hoffnung, daß eine langfristige orale Erhaltungschemotherapie mit Temozolomid die Überlebenszeit bei guter Verträglichkeit deutlich verlängert.

 
MRT eines Glioblastomes mit zentral nekrotischen Anteilen und peripherer Kontrast-mittelaufnahme. Foto: Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Neurochirurgie, Prof. K. Maier-Hauff
Temozolomid (Temodal®) ist bereits zur Behandlung von Patienten mit rezidivierenden Gliomen zugelassen und hat in einer aktuellen Studie auch in der Primärtherapie beim Glioblastom - zusätzlich zu Operation und Strahlentherapie - einen signifikanten Nutzen gehabt. Dies hat Professor Ulrich Bogdahn von der Neurologischen Universitätsklinik Regensburg auf einer Veranstaltung des Unternehmens Essex in München berichtet.

Therapie wird derzeit meist nach sechs Zyklen beendet
Bislang wird jedoch eine Behandlung mit Temozolomid selbst bei Patienten, die darauf ansprechen, meist nach sechs Therapiezyklen beendet. Möglicherweise könnten die Behandlungserfolge gesteigert werden, wenn eine solche Chemotherapie im Sinne einer Erhaltungstherapie fortgeführt werde, sagte Bogdahn. Da Temozolomid oral eingenommen werden könne und die Substanz keine kumulative Toxizität besitze, könne sie sich hervorragend für eine solche Langzeittherapie eignen.

Um erste klinische Daten zur Langzeittherapie mit dem Medikament zu sammeln, wurden deutschlandweit Neuroonkologen angeschrieben mit der Bitte, Gliom-Patienten zu melden, die mindestens zwölf Zyklen Temozolomid erhalten hatten. Von den 90 gemeldeten Patienten hatten 60 Temozolomid in der Rezidivtherapie und 33 in der Ersttherapie erhalten.

Die häufigsten Dosierungen waren täglich 150 bis 200 mg/m2 KO über fünf Tage in vierwöchigen Zyklen. Sowohl in der Primärtherapie als auch in der Rezidivtherapie waren bis zur Meldung im Median 14 Zyklen (maximal 40 Zyklen) absolviert worden, was von den meisten Patienten gut vertragen wurde. Sowohl in der Primär- als auch in der Sekundär-Langzeittherapie wurden bislang progressionsfreie Zeiten von bis zu 160 Wochen beobachtet, sagte Bogdahn. Er hofft auf baldige Daten aus prospektiven Studien.

STICHWORT
Glioblastom
Glioblastome sind die häufigsten primären malignen Tumoren des Gehirns. Sie entwickeln sich aus entarteten Gliazellen. Spezielle Risikofaktoren, die diese überproportional nach dem 60. Lebensjahr auftretende Erkrankung begünstigen, sind nicht gesichert. In Deutschland erkranken jährlich etwa 3000 Menschen an einem Glioblastom. Werden die betroffenen Patienten nicht behandelt, sterben sie im Mittel innerhalb von vier bis fünf Monaten nach der Diagnose. Mit Op und Strahlentherapie konnte die mittlerre Überlebenszeit auf zwölf Monate verlängert werden. Rezidive sind bei Glioblastomen sehr häufig, und die Prognose ist, obwohl keine Metastasierungsneigung besteht, schlecht.

 
« Letzte Änderung: 23. Juni 2008, 16:15:53 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Temodal
« Antwort #3 am: 10. März 2005, 17:23:47 »
Quelle: 10. März 2005, Neue Zürcher Zeitung


Zitat:
Ein Forschungsdurchbruch? Studie zur Therapie eines Hirntumors kritisch gelesen


ni. Wenn es um die Kommunikation von medizinischen Forschungsergebnissen geht, scheint Bescheidenheit keine Tugend mehr zu sein. Jüngstes Beispiel ist eine internationale Studie mit Schweizer Beteiligung, die den Nutzen einer Chemotherapie bei einem besonders aggressiven Hirntumor untersucht hat. An einem solchen Glioblastom soll auch der zurückgetretene Nationalratspräsident Jean-Philippe Maitre leiden. Die Resultate der Studie erscheinen am Donnerstag in der renommierten Fachzeitschrift «New England Journal of Medicine».


Virtuoses Spiel mit den Medien

«Medizinischer Forschungsdurchbruch» verkündet die European Organisation for Research and Treatment of Cancer in einer Pressemitteilung. Auch von «Hoffnung für Gehirntumorpatienten dank neuer Chemotherapie» ist im Titel zu lesen. Diese Schlüsselwörter lassen Journalisten aufhorchen. Rasch muss ein Bericht her. Wer kann es sich schon leisten, eine Sensation zu verschlafen? Leser, Zuhörer und Zuschauer müssen informiert werden, das wissen auch die PR-Verantwortlichen im Hintergrund des Wissenschaftsbetriebs. Geradezu nüchtern klingt da die Pressemitteilung des Universitätsspitals Lausanne, das neben anderen Instituten ebenfalls an der Studie beteiligt ist: «Fortschritte in der Krebsforschung».


Worum geht es bei diesem jüngsten «Durchbruch» in der Krebsforschung? Kann das Glioblastom dank dem neuen Medikament geheilt werden? Oder ist es wie bei einer HIV-Infektion, wo ein Medikamentencocktail aus einer rasch tödlichen eine chronische Krankheit mit guter Lebensqualität gemacht hat? Nein, so ist es leider nicht. Die Untersuchung an knapp 600 Patienten mit Glioblastom hat gezeigt, dass das Zytostatikum Temozolomid, eine Substanz, die notabene in der Schweiz seit fünf Jahren zur Behandlung aggressiver Hirntumoren zugelassen ist, die Überlebenszeit der Patienten im Schnitt um zweieinhalb Monate erhöht - von 12,1 auf 14,6 Monate.


Eine weitere Analyse an 206 Probanden hat zudem ergeben, dass Patienten mit einem speziellen genetischen Merkmal, das sich, wie man bereits seit längerem weiss, günstig auf die Prognose auswirkt, besonders gut auf die Chemotherapie ansprechen. Sie lebten im Schnitt gut sechs Monate länger als Patienten, denen dieser Faktor fehlte. Dafür mussten die Probanden in beiden Untersuchungen zusätzlich zur Standardtherapie - sie besteht aus chirurgischer Tumorentfernung und anschliessender Bestrahlung - täglich eine Tablette Temozolomid einnehmen. Kostenpunkt alleine für dieses Medikament: rund 20 000 Franken. Im Allgemeinen wird die Substanz gut vertragen, sie kann aber in seltenen Fällen die Blutbildung im Knochenmark unterdrücken. Das begünstigt Infektionen, die tödlich ausgehen können.


Damit kein falscher Eindruck entsteht: Die Studie genügt höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen. Für Krebsspezialisten ist sie zweifellos bedeutsam. Einige Experten bezeichnen sie denn auch als Meilenstein, weil sie die seit Jahren erwartete Verbesserung bei der Therapie dieses aggressiven Hirntumors dokumentiert. Bedeutsam scheinen insbesondere die Zweijahresdaten. So waren nach dieser Zeit ohne Chemotherapie noch 10 Prozent am Leben; in der Temozolomid- Gruppe waren es immerhin 26 Prozent.


Auf die Hoffnung folgt die Enttäuschung

Ärgerlich ist jedoch, wie Studienresultate in verzerrender Weise in die Öffentlichkeit getragen werden. Laien und Patienten machen sich leicht ein falsches Bild von den therapeutischen Möglichkeiten. Auf unrealistische Hoffnungen folgen unweigerlich Enttäuschungen. So bleibt die Prognose bei Glioblastom trotz Chemotherapie ungünstig. Mehr Bescheidenheit wäre deshalb angebracht. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die aggressive Kommunikation von Forschungsresultaten, wie sie in letzter Zeit immer wieder vorkommt, nicht die Information der Öffentlichkeit zum Ziel hat, sondern vor allem die kommerziellen Interessen von Firmen vertritt, die in die Studien involviert sind. Die zunehmende Vermarktung wissenschaftlicher Resultate ist aber auch Ausdruck dafür, wie sehr die Forschenden unter Druck stehen, erfolgreiche Projekte vorzuweisen. Denn davon hängen nicht nur ihre Karriere, sondern auch das Renommee und damit das Budget des Forschungsinstituts ab.

Diesen Artikel finden Sie auf NZZ Online unter: http://www.nzz.ch/2005/03/10/vm/articleCNIJU.html

Copyright © Neue Zürcher Zeitung AG


Ulrich

  • Gast
Re:Temodal / Temozolomid
« Antwort #4 am: 14. März 2005, 15:38:46 »
Quelle: Ärzte Zeitung, 14.03.2005

Zitat:
Durch Chemo längeres Überleben trotz Hirntumor

Nutzen von Temozolomid zusätzlich zur Bestrahlung

LAUSANNE (ple). Patienten mit einem Glioblastom profitieren bereits in der Primärtherapie - zusätzlich zur Strahlentherapie - von einer Behandlung mit Temozolomid. Dies bestätigen die Ergebnisse einer randomisierten Studie mit fast 600 Patienten.


Jährlich erkranken etwa 20 000 Menschen in Europa an dem Hirntumor. Die durchschnittliche Überlebenszeit bei Gliompatienten liegt bei einem Jahr. Durch die zusätzlich Behandlung mit Temozolomid läßt sich die Überlebenszeit deutlich verlängern. Den Ergebnissen der Studie zufolge lebten zwei Jahre nach Beginn der Therapie in der Gruppe ohne Chemotherapie noch etwa zehn Prozent der Behandelten, in der Vergleichsgruppe mit Temozolomid zusätzlich zur Strahlentherapie fast 27 Prozent (NEJM 352, 3005, 987).

Nach Angaben von Studienleiter Dr. Roger Stupp aus Lausanne belegten die Ergebnisse erstmals, daß sich diese Hirntumoren mit der Chemotherapie erfolgreich bekämpfen lassen.

Zudem gibt es Hinweise auf einen Marker für das Ansprechen auf Temozolomid (Temodal®). In einer weiteren Studie stellte das Team um Stupp fest, daß Patienten mit einem bestimmten veränderten Genregulator offenbar von einer Therapie mit dem Alkylans eher profitieren (NEJM 352, 2005, 997). Dies müsse jedoch in weiteren Studien überprüft werden.

Copyright © 1997-2005 by Ärzte Zeitung

Ulrich

  • Gast
Glioblastom und Temodal
« Antwort #5 am: 12. November 2005, 09:52:18 »
Quelle
http://www.presseportal.de/story.htx?nr=656533&search=glioblastom


Zitat:
"Medizinischer Forschungsdurchbruch: Hoffnung für Gehirntumorpatienten dank neuer Chemotherapie. Klare Verbesserung des Überlebens von Patienten mit Glioblastom bestätigt

10.03.2005 - 00:13 Uhr
 
   Brussel, Belgien (ots/PRNewswire) -

   - Veröffentlichung von zwei Artikeln im New England Journal of
Medicine

   Eine grosse internationale Studie der European Organisation for
Research and Treatment of Cancer (EORTC) in Zusammenarbeit mit den
National Cancer Institute of Canada (NCIC) Clinical Trials Groups
zeigte, dass die Strahlentherapie in Verbindung mit dem neuartigen
chemotherapeutischen Wirkstoff Temozolomid (Markenname: Temodal(R))
das Überleben von Patienten erhöht, die unter einem Glioblastom,
einer sehr aggressiven Variante des Gehirntumors, leiden. Darüber
hinaus konnten durch die Molekularanalyse des Tumors diejenigen
Patienten bestimmt werden, die von dieser Behandlung wahrscheinlich
am meisten profitieren werden. Die Studienresultate führen zu einem
neuen Standard bei der Behandlung von Patienten, die an dieser
schnell fortschreitenden und verheerenden Krebsart leiden. Die
Resultate dieser zukunftsweisenden Studie werden in zwei Artikeln in
der Ausgabe von dieser Woche des New England Journal of Medicine
(Veröffentlichung: 10. März 2005) ausführlich besprochen.

   Weniger als 5 % aller Krebsdiagnosen entfallen auf Primärtumore im
Gehirn. Dennoch befällt die Krankheit vielfach bisher gesunde, junge
Männer und Frauen mitten in ihrem aktivsten Lebensabschnitt.
Glioblastom ist bei Erwachsenen die häufigste Variante von bösartigen
Primärtumoren im Gehirn mit jährlich 5-7 Betroffenen pro 100.000
Einwohner. Folglich werden jedes Jahr rund 20.000 Patienten in den
EU-Ländern mit der Krankheit diagnostiziert. Glioblastom ist ein
schnell fortschreitender, bösartiger Gehirntumor mit normalerweise
tödlichem Ausgang.

   Bevor der Entdeckung dieser neuen Behandlungsweise betrug die
durchschnittliche Lebenserwartung von Glioblastom-Patienten ungefähr
ein Jahr. Die Resultate dieser Studie zeigen nun eine eindeutige
Verbesserung des Überlebens. Nach 2 Jahren überlebten noch 10 % der
Patienten, die nur mit Strahlentherapie behandelt wurden, verglichen
mit 26 % bei den Patienten, die mit einer Kombination von
Strahlentherapie und Temezolomid-Chemotherapie behandelt wurden.
Falls die Patienten gemäss ihrem molekularen Profil ausgewählt würden
- die Forscher analysierten die Funktion eines Gens, das für die
Reparatur von DNS verantwortlich ist, das so genannte MGMT-Gen -,
wäre die Verbesserung noch bedeutsamer, da fast die Hälfte der
Patienten, deren Tumore ein inaktives MGMT-Gen enthalten, nach 2
Jahren noch am Leben sind. Ein weiteres wichtiges Resultat dieser
Studie zeigte, dass diese neue Kombinationstherapie keine negativen
Auswirkungen auf die Lebensqualität der Patienten hatte. Die
Lebensqualität bezüglich der Gesundheit ist mittlerweile zu einem
immer wichtigeren Endpunkt bei Krebsstudien geworden.

   Für die Studie wurden fast 600 Patienten randomisiert innerhalb
weniger als eineinhalb Jahren. Der rasche, erfolgreiche Abschluss
wäre nicht möglich gewesen ohne die Hilfe von etablierten
akademischen Instituten für klinische Forschungen, wie die EORTC und
die NCIC Clinical Trials Group. Die kürzlich eingeführten neuen
Auflagen in Europa verursachen zusätzlichen administrativen Aufwand,
komplizierte Probleme bei Haftung und Versicherung sowie
explodierende Kosten. Dadurch ist die künftige erfolgreiche
Durchführung von klinischen Studien bedroht. Dieses Beispiel zeigt,
dass für Fortschritte bei der Behandlung von Krebs gut
funktionierende, internationale Kollaborationsnetzwerke und
integrierte, laborbasierende Wissenschaft nötig sind.

   Die EORTC stellte auch das Forschungsteam im Labor zusammen, dem
es gelang, eine molekulare Veränderung im Tumor festzustellen, dank
der die vorteilhafte Wirkung der neuen Behandlungsmethode
vorausgesagt werden kann. Zukünftige Gehirntumorstudien der EORTC
werden auch weiterhin klinische und grundlegende Forschungen
integrieren, um die molekulare Basis von Gehirnkrebs noch weiter zu
untersuchen, neue Behandlungsziele zu definieren und neue
Behandlungsmethoden zu entwickeln und testen.

   Kommentare der leitenden Wissenschaftler:

   "Dies ist die erste Studie, die zeigt, dass wir diese verheerende
Krankheit mit Chemotherapie bekämpfen können. Sie ist ein erster
Schritt Richtung einer Heilmethode für Gehirntumorpatienten und
sollte Interesse wecken und Ansporn sein für fortgesetzte
internationale Zusammenarbeit und Forschung, um den Ausgang für diese
Patienten zu verbessern", sagte der leitende Autor und
Studieninitiator Dr. Roger Stupp, MD, vom University Hospital
Multidisciplinary Oncology Centre in Lausanne in der Schweiz.

   "Ohne die enge Zusammenarbeit zwischen dem Forschungslabor und den
leitenden Ärzten wäre dieser interdisziplinäre Erfolg niemals möglich
gewesen. Ich hoffe, dieses Beispiel wird künftig eine engere
Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung und klinischer Forschung
anregen", bemerkte Dr. Monika Hegi, PhD, verantwortliche Autorin
Translational Research und Leiterin des Labors Tumor Biology and
Genetics der Abteilung Neurosurgery des University Hospital Lausanne
sowie Projektleiterin am National Center of Competence in Research
(NCCR Molecular Oncology).

   "Seit 25 Jahren akademischer Forschungen für Arzneimittel gegen
Krebs ist dies das erste Mal, dass ich einen solchen Fortschritt bei
einer der tödlichsten Krebsarten beim Menschen beobachten konnte. Die
Studie ist auch ein herausragendes Beispiel für interdisziplinäre und
internationale Zusammenarbeit mit ausserordentlichen Beiträgen von
vielen Beteiligten", sagte Co-Investigator und Radiation Therapy
Protocol Leader, Dr. René-Olivier Mirimanoff, MD, der Abteilung
Radiation Oncology des University Hospital in Lausanne in der
Schweiz.

   "Bis heute gab es nur wenige Behandlungsmöglichkeiten für
Glioblastom-Patienten", sagte Dr. Gregory Cairncross, ein Pionier in
der neuroonkologischen Forschung, einer der wichtigsten Forscher der
Studie und Leiter der Abteilung Clinical Neurosciences der University
of Calgary in Alberta, Kanada. "Die Resultate dieser Studie werden
die Behandlung und den Ausgang für viele dieser Patienten erheblich
verbessern und die Türe öffnen für weitere Studien, um diese
Kombinationsbehandlung auszubauen. Die Ursache für die Wirksamkeit
der neuen Behandlung liegt darin, dass Temozolomid nur wenige
Nebenwirkungen hervorruft und von den Patienten gut angenommen wird.
Das heisst, die Patienten können das neue Arzneimittel täglich
einnehmen, anstelle von einmal alle acht Wochen - der üblichen
Dosierung von anderen chemotherapeutischen Arzneimitteln."

   "Diese Landmark-Studie steht für den bedeutendsten Fortschritt bei
der Behandlung des Glioblastoms, seit vor 35 Jahren entdeckt wurde,
dass Strahlentherapie von Vorteil sein kann", kommentierte Dr. Warren
Mason, ein leitender Forscher in Kanada und Leiter der
neuroonkologischen Abteilung am Princess Margaret Hospital in
Toronto, Ontario/Kanada. "Die Studie hat auch MGMT als ersten,
klinisch relevanten, Molekülmarker beim Glioblastom identifiziert,
was nicht nur als prognostischer Faktor für das Überleben dient,
sondern auch Prognosen auf das Ansprechen auf eine Chemotherapie
ermöglicht. Diese Entdeckung bereitet den Weg für eine Nutzung der
spezifischen genetischen Signatur des Tumors für eine
individualisierte Behandlung und optimierten Ausgang."

   Näheres zur EORTC:

   Gegründet im Jahr 1962 ist die European Organisation for Research
and Treatment of Cancer (EORTC) eine private, gemeinnützige,
internationale Krebsforschungsorganisation, die der belgischen
Gesetzgebung unterliegt.

   Das Ziel der EORTC ist die Entwicklung, Durchführung,
Koordinierung und Förderung von Labor- und klinischen Forschungen in
Europa zur Verbesserung der Behandlung von Krebs und ähnlichen
Krankheiten, durch die Erhöhung sowohl der Überlebensrate, als auch
der Lebensqualität der Patienten. Das Hauptziel der EORTC ist die
Verbesserung des Standards der Krebsbehandlung in Europa durch die
Entwicklung von neuen Arzneimitteln und anderen innovativen
Herangehensweisen sowie durch die Erforschung von wirkungsvolleren
therapeutischen Strategien durch die Nutzung von bereits kommerziell
erhältlichen Arzneimitteln oder chirurgischen Eingriffen oder
Strahlentherapien. EORTC konzentriert sich auf einen vereinfachten
Entwicklungsprozess, von der experimentellen Entdeckung zur
modernsten Behandlung, durch das Einhalten von minimalen Zeitperioden
zwischen der Entdeckung von neuen Wirkstoffen gegen Krebs und deren
wirkungsvollen Anwendung bei Krebspatienten.

   Die EORTC fördert interdisziplinäre Krebsforschungen in Europa und
ist weltweit mit anderen führenden, biomedizinischen
Forschungsorganisationen verbunden. Die EORTC betreibt Forschungen in
über 300 Krankenhäusern, Universitäten und Krebszentren in 32 Ländern
und das einzigartige Netzwerk von Forschern der EORTC besteht aus
mehr als 2.000 Ärzten, die auf freiwilliger Basis in über 20
interdisziplinären Gruppen zusammenarbeiten.

   Für weitere Informationen über die Forschungsaktivitäten der EORTC
besuchen Sie bitte die Website www.eortc.be.

ots Originaltext: Schering-Plough
Im Internet recherchierbar: http://www.presseportal.de

Pressekontakt:
Media, Mathilde Fenoulhet of EORTC Cancer Communications Office,
Brussels, Belgium, +32-2- 774-16-51, Fax: +32-2-772-62-33,
mathilde.fenoulhet@eortc.be; or Tommy Lyssy of KLK Healthcare, Basel,
Switzerland, +41-61-338-92-00, Fax. +41-61-338 92-10, Mobile:  
+41-79-320-90-02, lyssy@klk.ch; or Carmen Kinniburgh of Canadian
Cancer Society, +1-416-934-5684, ckinniburgh@cancer.ca; or Karen
Thomas of University of Calgary Faculty of Medicine, +1-403-220-2431,
jgcairnx@ucalgary.ca or thomask@ucalgary.ca; or Roger Stupp, MD,
Multidisciplinary Oncology Center of University Hospital (CHUV),
+41-21-314-0156, Fax. +41-21-314-0737, Mobile: +41-79-330-6688,
Roger.Stupp@chuv.hospvd.ch; or Monika E. Hegi, PhD, Laboratory of
Tumor Biology and Genetics of University Hospital (CHUV),
+41-21-314-2582, Fax. +41-21-314-4138, Monika.Hegi@chuv.hospvd.ch "

Ulrich

  • Gast
Re:Glioblastom und Temodal
« Antwort #6 am: 26. Januar 2006, 10:34:11 »
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/docs/2004/12/22/234a0808.asp?cat=/medizin/krebs

Zitat:
"Ärzte Zeitung, 22.12.2004

EU-Zulassung für Temozolomid beantragt

MÜNCHEN (eb). Essex Pharma hat bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMEA die EU-Zulassung für Temozolomid (Temodal®) Kapseln zur simultanen Radiochemotherapie und anschließender adjuvanten Chemotherapie bei neu diagnostiziertem Glioblastoma multiforme beantragt.

Der Antrag stützt sich auf klinische Daten einer kürzlich abgeschlossenen Phase-III-Studie. Das Therapieregime brachte einen signifikanten Gewinn an Überlebenszeit, ohne die Lebensqualität der Patienten durch zu starke Toxizität zu beeinträchtigen, wie Professor Michael Weller von der Uni Tübingen sagte.


Copyright © 1997-2006 by Ärzte Zeitung"


Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/docs/2005/08/01/415f3401.asp?cat=/medizin/krebs

Zitat:
"Forschung und Praxis, 01.08.2005

Chemo verlängert Überleben von Glioblastom-Patienten

Vor kurzem ist Temozolomid (Temodal®) als First-Line-Therapie für Patienten mit neu diagnostiziertem Glioblastom zugelassen worden. Die Zulassung von Temozolomid erfolgte in Kombination mit einer Strahlentherapie gefolgt von sechs Zyklen einer Monotherapie.

Sie müssen den Original-Artikel aufrufen, um das MRT-Bild sehen zu können
 MRT: Okzipital ist ein Glioblastom zu sehen. Peripher nimmt es Kontrastmittel auf (heller Ring), zentral ist es nekrotisch (dunkel). Foto: Bundeswehrkrankenhaus Berlin, Neurochirurgie

Sie basiert vor allem auf den Daten der kürzlich veröffentlichten EORTC-Studie (European Organisation for Research and Treatment of Cancer, NEJM 352, 2005, 987).

In der randomisierten Studie mit 573 Patienten ließ sich die Überlebenszeit deutlich verlängern. So lebten zwei Jahre nach Therapiestart in der Gruppe mit Temozolomid zusätzlich zur Strahlentherapie noch fast 27 Prozent, in der Gruppe nur mit Strahlentherapie zehn Prozent. Die mittlere Überlebenszeit war in der Temozolomid-Gruppe ebenfalls signifikant länger als in der Vergleichsgruppe (median 14,6 vs. 12,1 Monate). (eb)


Copyright © 1997-2006 by Ärzte Zeitung"


Ulrich

  • Gast
Re:Temodal / Temozolomid
« Antwort #7 am: 02. August 2006, 09:50:39 »
Wie nimmt man am besten (wirksamsten) Temodal ein?

(Übersetzung eines Teils des unten stehenden Original-Artikels.)

Die Fragestellung dieser Studie (117 Patienten mit GBM IV) war: Wie kann man durch eine veränderte Gabe des Medikaments die Nebenwirkungen (Toxizität) verringern und gleichzeitig die Lebenszeit verlängern? Die Autoren verglichen über 6 Jahre hinweg folgende Gaben:

SS: 200-300 mg/m2 × 5 Tage, alle 28 Tage (das ist wohl das derzeitige Standardverfahren)
ES: 150 mg/m2 × 7 Tage alle 15 Tage
DS: 75 mg/m2 täglich

Ergebnis: Die tägliche Gabe einer geringeren Dosis ist für den Patienten am besten verträglich, führt zur höchsten Überlebensrate mit der geringsten Toxizität.

Die Temodal-Dosis ist in mg/m2 (Milligramm pro Quadratmeter Körperoberfläche) angegeben. Wenn Sie wissen wollen, wie man die Körperoberfläche berechnet, dann klicken Sie hier.



Und hier der Original-Artikel:
Quelle: http://virtualtrials.com/news3.cfm?item=3586

Zitat:
Posted on: 06/07/2006


Alternative schedules of adjuvant temozolomide in glioblastoma multiforme: A 6-year experience.

Sub-category: CNS Tumors Category: Central Nervous System Tumors

Meeting: 2006 ASCO Annual Meeting

Printer Friendly E-Mail Article Abstract No: 1511 Citation: Journal of Clinical Oncology, 2006 ASCO Annual Meeting Proceedings Part I. Vol 24, No. 18S (June 20 Supplement), 2006: 1511 Author(s): L. Buttolo, F. Giunta, V. D. Ferrari, S. Grisanti, G. Marini, P. Mortini

Abstract: Background: Temozolomide (TMZ) is an oral alkylating agent with proven efficacy in the therapy of glioblastoma multiforme (GBM). The activity of TMZ is drug-exposure dependent, however dosages are primarily limited by myelotoxicity. In the attempt to increase survival while limiting toxicity, we treated GBM patients (pts) with one of 3 alternative adjuvant TMZ schedules, including a low-dose daily regimen.

 Methods: We assessed the overall survival and the development of grade 3-4 myelotoxicity in pts with GBM who were treated in our centre (November 1998-October 2005), following surgery, with one of the following TMZ schedules: standard schedule (SS: 200-300 mg/m2 × 5 days, every 28 days); extended schedule (ES: 150 mg/m2 × 7 days every 15 days); daily schedule (DS: 75 mg/m2 daily). Pts were treated until death or tumour progression. The analysis of survival was based on the Kaplan-Meier (KM) and the Cox models. Adverse events were graded according to NCICTC 3.0.

 Results: We evaluated 117 pts (73 m, 44 f, avg. age 57 yrs, 53% received radiotherapy, RT) with histologically diagnosed gliomas (GBM=92.3%) treated with TMZ SS (tot pts=48, RT pts=22, no. cycles: 1÷33, avg 6) or ES (tot pts=35; RT pts=19, no. cycles: 1÷43, avg 16) or DS (tot pts=34; RT pts=21, days of treatment: 25÷671, avg 212). The overall survival significantly differed among the 3 schedules (KM), with DS providing the best outcome (p=0.0357, log-rank). Median survival time was markedly increased in DS pts (DS=29.47 months; ES=15.73 months; SS=11.90 months) as well as the survival rate at 2 yrs after diagnosis (DS=51%; ES=30%; SS=21%). DS, but not ES, significantly reduced the mortality hazard ratio (HR) compared to SS (Cox: HR=0.494; IC95% 0.253-0.966, p=0.039). Grade 3-4 myelotoxicity (leukopenia, LP; neutropenia, NP; thrombocytopenia,TP) occurred less frequently with DS (NP=2.9%; TP=2.9%; any=5.9%) than with ES (LP=11.4%; NP=14.3%; TP=17.1%; any=28.6%) and SS (LP=14.6%; NP=8.3%; TP=20.8%; any=22.9%).

Conclusions: In our experience with adjuvant TMZ in GBM, a continuous daily dose of 75 mg/m2 was on the whole more advantageous than a standard monthly or a biweekly regimen, as it resulted in the highest overall survival with the lowest hematologic toxicity.

« Letzte Änderung: 23. Juni 2008, 16:21:38 von Ulrich »

Ulrich

  • Gast
Re:Glioblastom und Temodal
« Antwort #8 am: 27. März 2008, 20:36:09 »
Quelle
http://idw-online.de/pages/de/news?print=1&id=221811

Zitat:
"Informationsdienst Wissenschaft
Pressemitteilung


Neues Behandlungsschema verbessert Therapieergebnis bei Hirntumoren


Dr. Annette Tuffs, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Heidelberg
15.08.2007

Heidelberger Wissenschaftler veröffentlichen klinische Studie zur Therapie des Rezidivs bei Glioblastom in "Journal of Clinical Oncology"
Patienten, die an einem bösartigen Hirntumor, dem Glioblastom leiden, können von einem neuen Therapieschema profitieren. Kehrt bei ihnen nach der primären Behandlung der Tumor zurück, so kann das Chemotherapeutikum Temozolomid die symptomfreie Zeit um rund 40 Prozent verlängern, wenn es alternierend jeweils für eine Woche eingenommen und dann ausgesetzt wird. Außerdem wird durch dieses Therapieschema die Resistenz gegen das Medikament überwunden, und die Nebenwirkungen fallen geringer aus.

Dies hat ein Wissenschaftlerteam um Professor Dr. Wolfgang Wick, Ärztlicher Direktor der Abteilung Neuroonkologie des Universitätsklinikums Heidelberg, in einer klinischen Studie festgestellt, die in der renommierten Fachzeitschrift "Journal of Clinical Oncology" veröffentlicht worden ist. Die Heidelberger Abteilung Neuroonkologie besteht seit Anfang 2007; die klinische Studie wurde von Professor Wick am Universitätsklinikum Tübingen in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Düsseldorf und Bonn durchgeführt.

Das Glioblastom ist der bösartigste Hirntumor. Jährlich erkranken in Deutschland ca. 2.500 Menschen; Männer sind öfter betroffen als Frauen. Die Prognose der Erkrankung ist sehr schlecht: Nach fünf Jahren leben noch ein bis drei Prozent der Patienten. Die Behandlung umfasst Operation und eine Kombination aus Bestrahlung und Chemotherapie. Dafür wird u.a. auch Temozolomid als bewährtes Chemotherapeutikum eingesetzt.

Wochenweise alternierende Einnahme überwindet Resistenz gegen Temozolomid

"Rund 50 Prozent der Patienten sprechen jedoch nicht auf das Medikament an, und im Verlauf der Therapie werden die meisten anderen Patienten resistent", berichtet Professor Wick. Beobachtungen im Labor haben Hinweise darauf gegeben, dass diese Resistenzentwicklung überwunden werden kann, indem das Medikament wochenweise alternierend verabreicht wird. Dadurch, so vermuten die Wissenschaftler, wird ein bestimmtes Enzym, die Methyl-Guanyl-Methyl-Transferase, das die Unempfindlichkeit gegenüber Temozolomid vermittelt, in seiner Wirkung deutlich eingeschränkt.

In der klinischen Studie wurden 90 Patienten, bei denen der Tumor wieder aufgetreten war (Rezidiv), mit dem neuen Schema behandelt. "Wir konnten erreichen, dass die symptomfreie Lebenszeit im Vergleich zu einer früheren konventionell behandelten Patientengruppe um einige Monate verlängert wurde und auch Patienten ansprachen, die zuvor unempfindlich gegen das Medikament waren", berichtet Professor Wick. Bei der angewandten Dosierung fielen zudem die Nebenwirkungen nur gering aus.

Die Wissenschaftler möchten nun diesen positiven Effekt in weiteren klinischen Studien überprüfen: Zum einen soll das Therapieschema bereits bei Behandlungsbeginn eingesetzt werden. Eine weitere Studie soll Patienten einschließen, die zuvor nicht mehr auf die allgemein empfohlene Dosierung von Temozolomid angesprochen hatten.

Weitere Information:

Prof. Dr. Wolfgang Wick
Ärztlicher Direktor
Abteilung Neuroonkologie
Universitätsklinikum Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 400
69120 Heidelberg
Email: wolfgang.wick@med.uni-heidelberg.de
Tel.: 06221/56 70 75
Fax.: 06221/56 75 54

Literatur:

Wick A, Felsberg J, Steinbach JP, Herrlinger U, Platten M, Blaschke B, Meyermann R, Reifenberger G, Weller M, Wick W.: Efficacy and tolerability of temozolomide in an alternating weekly regimen in patients with recurrent glioma. J Clin Oncol. 2007 Aug 1;25(22):3357-61.

(Der Originalartikel kann bei der Pressestelle des Universitätsklinikums Heidelberg unter contact@med.uni-heidelberg.de angefordert werden)

Information zur Abteilung Neuroonkologie im Internet:

www.klinikum.uni-heidelberg.de/Neuroonkologie

Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.:   06221 / 56 45 36
Fax:   06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
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Weitere Informationen:
http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/Neuroonkologie

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Offline KarlNapf

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Re: Glioblastom und Temodal
« Antwort #10 am: 02. April 2009, 17:21:48 »
Temodal über Jahre hinweg?

 J Clin Neurosci. 2009 Mar 19
Long-term use of temozolomide: Could you use temozolomide safely for life in gliomas?
Khasraw M, Bell D, Wheeler H.

Abstract (Zitat): Temozolomide (TMZ) is an alkylating agent used in the management of gliomas. Although TMZ is generally safe and acute toxicity is well documented, there are limited data on long-term toxicities. We present three patients with glioma; all patients started on TMZ after having progressed following primary treatment. These patients have continued TMZ for 5 years, 7 years and 8 years respectively. So far they have had no serious side effects. We discuss these patients while raising the question of prolonged TMZ use.
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Offline KarlNapf

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Re: Glioblastom und Temodal
« Antwort #11 am: 01. Mai 2009, 08:55:58 »
Geplante Studie in Frankfurt / M


Dosisintensivierte Re-Behandlung mit Temodal 7/14 (one week on/one week off) versus Temodal 21/28 (three weeks on/one week off) bei Patienten mit Progress oder Rezidiv eines Glioblastoms.
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