Hallo Claudia
Danke für deine Mail.
Ja wie sieht die Situation bei uns aus? Deutlich ausgedrückt, ganz.....
Gesundheitlich ist der Stand so, dass zusätzlich noch ein Kehlkopfkarzinom festgestellt wurde und Metastasen an der Niere, Kehlkopf wurde inzwischen operiert und obwohl es nur eine Teilresektion gemacht wurde, hat man sich dann vorige Woche entschlossen, eine Sonde einzusetzen, da die Sprache überhaupt nicht mehr funktioniert hat.
Am Sonntag habe ich erfahren, dass wohl auf dem Röntgenbild neue Schatten aufgetaucht sind, jetzt müssen wir also das MRT am Kopf abwarten, was das genau heisst.
Nachdem ich Riesendruck gemacht habe, habe ich dann endlich auch erfahren, was es damit auf sich hat, dass ich keine Informationen erhalten habe.Er hat zwar mich und seinen besten Freund eingetragen, als die Leute, die im Ernstfall zu informieren sind, ABER ansonsten besteht er auf einer strikten Auskunftssperre und die Ärzte haben mir gesagt, dass sie daran gebunden sind, obwohl sie das selber als schlecht empfinden und unsere Untersäützung bräuchten
Einen Psychologen, der also in dieser Richtung mit meinen Freund gearbeitet hat, sprich, dass er endlich Besuch kommen lässt, uns mal mit Informationen versorgt, den hat der qausi zum Teufel gejagt.
Die Ärzte haben auch schon etwas die Nase voll, den so unbequeme Patienten wünschen sie sich dann bei allem Verständndis doch nicht.
Er beklagt sich dann über die Ärzte, wir dürfen nicht - ein im Kreis drehen ohne Ende.
Er ist also jetzt seit über 4 Monaten in Krankenhäusern, ohne Besuch, ohne Telefonate ( geht ja im Moment gar nicht) manchmal habe ich das Gefühl, er verkriecht sich dort regelrecht, will sich dort vor allem verstecken.
Er hat jetzt einen neuen Psychologen und ich kann nur hoffen, dass der bei ihm weiter kommt, aber da spielen natürlich auch Charaktereigenschaften eine wichtige Rolle und dieses " Thomas kann das alleine, Thomas will niemanden belasten" das kenne ich schon immer.
Also heisst es abwarten, mit den spärlichen Info`s die ich habe kann ich mich auch kaum irgendwohin wenden, weder an eine Selbsthilfegruppe oder die von dir vorgeschlagene Hilfe- was sollen die mir raten ohne mehr zu wissen.
Und sein gtößtes Problem ist halt im Moment die Psyche, die muss er erst in Griff kriegen.
Aber ich lasse mich nicht unterkriegen, versuche jetzt einiges für mich zu tun, gehe zur Akkupunktur, nehme endlich meinen Jahresurlaub ( eigentlich wollte ich mit zur Reha fahren, die ist aber erst mal verschoben).
Merkwürdigerweise störrt ihn aber, dass ich in meinem Urlaub immer mal so paar Tage wegfahren will, zu Freunden und Familie.Warum wenn er mich eh nicht sehen will.
Aber davon lasse ich mich nicht abbringen, ich muss versuchen selber Energie und Kraft zu tanken, nutzt ja nichts, wenn er rauskommt und ich auf dem Zahnfleisch krieche.
Du siehst, meine Devise ist durchhalten und nicht aufgeben, obwohl es manchmal verdammt schwer fällt.
So und jetzt gehe ich zum Sport, mich auspowern, dann kann ich nachts schlafen.
Liebe Grüße
Claudia