HirnTumor-Forum

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Nachrichten - KaSy

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46
Och nee,
da bin ich doch ein wunderschönes Beispiel für Vergesslichkeit. Hätte ich mal vorher gelesen, was ich Dir geschrieben habe ....

Aber mein Augenarzt sagte mir vor drei Tagen,  dass ich ein sehr gutes Gedächtnis habe - und das stimmt!
Kannste glauben!
Bloß laaaangsamer bin ich geworden, aber das muss ja nicht schlecht sein, es sei denn, ich müsste "Deinen" portugiesischen Taxifahrer aushalten. Ich musste einen HNO-Arzt aushalten, der beim Sprech-Geschwindigkeits-Wettbewerb hinter Alexander Bommes (Gefragt - Gejagt) den zweiten Platz belegt hätte. Aber für die OP wird er sich sehr viel Zeit nehmen.
Tschüss, Meike!

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Hallo, Du liebste Meike,
Das ist ja ein Auf und Ab bei Dir. Streich' doch die "Ab"s" und denke ganz ganz oft an die "Auf's"!
Dass Du Dein drittes Enkelkind in diese Welt holen durftest, macht die Welt zu einem schöneren Ort. Es lohnt sich, das Leben zu leben, wenn so ein Goldschatz strampelnd und quietschend und mit großen Kulleraugen beginnt, die Welt zu begreifen.

Das Kleine lernt sich zu erinnern und Du lernst mit. Du bleibst nicht "doof"! Ehe dieser kleine Fratz sein erstes Wort aussprechen kann, wirst Du schon Deine Sätze vollenden. Und wenn es herumtappt und aus Zweiwort- Dreiwortsätze werden, plapperst Du wieder wie eine Kuckucksuhr.

Das mag scherzhaft klingen, aber ich habe solche Zeiten nach Bestrahlungen und OPs durchgemacht. Überall hatte ich Zettel, damit ich nichts vergesse. Meine Mama wollte sie vom Fußboden aufheben und ich sagte, lass sie liegen, ich brauche das so. Meine Termine hatte ich in drei Kalender geschrieben.Meine Msma ist mit knapp 90 ruhig gestorben und ich brauche kaum noch Merkhilfen.
Ich habe zu jener Zeit von Bekannten gehört, wieviel sie vergessen. Und bei mir wurde es besser. Toll! Was das Gehirn alles kann!
Und Deins wird das nach der PC-Chemo auch wieder lernen.

Mein siebentes Enkelkind kam auch geplant als Hausgeburt zur Welt und da kam auch die Hebamme zu spät, so dass der Papa das Töchterchen zur Welt holte, das zweite Kind der Beiden. Das ist ein so sehr schönes Erlebnis für eine kleine Familie. Ich war zu der Zeit gerade in einer Rehaklinik und meine Tochter rief mich an und erzählte, erzählte, erzählte ... So voller Glück war sie und dieses Glück übertrug sich über 750 km auch auf mich.

Ich glaube, inzwischen sind diese blöden Tumoren so hartnäckig geworden, also auch bei mir immer wieder, dass man schon die Geduld verlieren kann und sich tatsächlich ab und zu als den tiefer werdenden Tiefs mit enormer Kraft hochkämpfen muss, um wieder Land zu sehen.

Aber auf diesem Land spielen unsere Enkelkinder, die von ihren Eltern - unseren Kindern - mit Liebe, Bauchgefühl und Verstand großgezogen werden. Unsere Familien werden größer und sie brauchen uns! Vielleicht nicht zum Rumtoben, das können die Eltern tun, aber die "Zwerge" krabbeln auf unseren Schoß und kuscheln sich an und wir streicheln sie und erzählen ihnen Geschichten.

Das Leben ist immer wieder anders, aber immer wieder auch schön.

Bleib tapfer und stark und lass' Dich von Deinen Kindern und Enkeln umschwärmen, live, als Videos, als Fotos.
Bei mir hängen überall Kinderzeichnungen an den Wänden und in der Küche hängen drei Kalender - nee, nicht für Termine - mit Fotos vom jeweils letzten Jahr!

Alles Gute, Du Liebe!
KaSy

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Der Vortrag über Immunonkologie ist zukunftsweisend. Hirntumoren werden noch nicht genannt, aber es gibt viele Krebsarten, wo eine der vier Möglichkeiten bereits angewandt werden. Bei wenigen zuvor unheilbaren Krebsarten konnte es zu Heilungen kommen. Allerdings können die verschiedensten Nebenwirkungen in allen Organen auftreten. Derzeit ist die Nähe zu den ausführenden Zentren sowie eine recht gute Stabilität der Patienten und fitte Angehörige eine Voraussetzung, um die Risiken zu minimieren. "Solide" Tumoren scheinen weniger gut geeignet zu sein. (Hirntumoren könnten vielleicht wegen ihrer Lage im Gehirn eine besondere Herausforderung sein?)

Schaut Euch bei Interesse den Vortrag an!

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Eigene Geschichten / Antw:Fortsetzung folgt ...
« am: 25. Oktober 2022, 08:26:57 »
Vielen Dank!

50
Eigene Geschichten / Antw:Fortsetzung folgt ...
« am: 19. Oktober 2022, 01:26:32 »
Mit der für den 14.11.22 geplanten OP habe ich mich ja irgendwie abgefunden und auch keine wirklich realisierbaren und nachweislich gegen das Meningeom wirksamen Methoden gefunden. Alles ist experimentell, an wenigen Patienten getestet und die Nebenwirkungen wären "blöd".

Und nun war ich wegen dieses Meningeoms in der Ohrspeicheldrüse beim Chef-HNO-Arzt meiner Klinik und plötzlich sagt er, dass er es operieren muss. Ich hatte mich darüber belesen und einfach nur Angst vor den Folgen. Wer will schon eine Gesichtslähmung mit fehlendem Lidschluss, beim Essen fließt das Zeug raus, weil der Mund nicht ganz zugeht, der Gehörgang soll einfach mal verschlossen werden ... Hörgeräte sind ja gar kein Problem. Und natürlich kann er das, er hat ja schon hundert Patienten genau daran operiert. Das alles und noch unendlich viel mehr habe ich mir in einem Höllentempo anhören müssen. Langsamer reden ging nicht. Fragen stellen? Keine Zeit.
Ich konnte ihm immerhin die Frage stellen, ob er das "was er kaputt macht" auch selbst "wieder repariert". Nach einer Kaskade von Sätzen stoppte ich ihn und fragt, ob er einfach nur "ja" oder "nein" sagen könne. Er sagte "ja".
Der OP-Termin ist am 22.12.22.
Ich hatte das Glück, mit meiner Neurochirurgin sprechen zu können. Sie operiert sehr gut, lässt andere NCs das tun, was diese besser können, spricht sich mit ihnen ab. Sie nimmt sich Zeit, alles gut zu erklären und mich als Mensch zu sehen. Sie ruft mich auch mal zu Hause an, wenn es erforderlich ist. Sie beruhigte mich und sagte mir, dass ich dem HNO-CA wirklich vertrauen kann.
Ich vertraue ihm.
Er muss nicht unbedingt emotional sein, von mir aus darf er auch überheblich, eingebildet und eitel sein, weil er sich als den Besten sieht. Aber er muss für mich wirklich perfekt sein. Und das wird so sein.
Vielleicht ist das auch ganz gut so, wenn er mich nicht als Person zu gut kennt. Würde ihn das emotional beeinflussen? Als (im positiven Sinn) "Fachidiot" ist er sicher perfekt.
Nur, ich habe noch so viele Fragen, die er mir erst am Tag vor der OP in Ruhe beantworten will. Das ist doch blöd. Er plant für die OP den ganzen Tag ein, weil er nicht genau weiß, was ihn erwartet und das ist ja auch richtig. Aber wenn ich mich erst dann zu einem "Nein" entscheide, weil ich erst dann Antworten auf meine Fragen erhalte? (... Dann macht er eben früher Weihnachten ...  ::) ... und ich auch ...)
Ich glaube (das fällt mir gerade ein), ich werde den lieben HNO-Dr. anschreiben, der mich im Mai 2022 untersucht und so gut aufgeklärt hat, der mich am Sonnabend (!) per Telefon überredet hat, als ich die Biopsie doch nicht wollte, und er hat sie durchgeführt und sich so gut gekümmert.
Ich kann mit den unzähligen Erfahrungen, die ich habe, doch nicht "blind" in diese OP gehen, wenn ich nicht weiß, was daraus alles an Folge-OP und sonstigen Therapien folgen wird, die mich als Mensch doch nicht völlig wiederherstellen.
Beim Chefarzt kam ich mir vor wie eine Maschine, in die er reingeguckt hat, ohne mich mitgucken zu lassen, weil ich ja sowieso zu dumm bin. Und er will mich, die Maschine, reparieren und in den Ausgangszustand zurück versetzen. Schafft er doch sowieso nicht. Aber den Eindruck hat er erweckt. Egal, wenn er der Beste ist, dann ist er der Beste und - jetzt bin ich auch mal überheblich und eingebildet - es steht mir zu, vom Besten der Besten operiert zu werden! So.
KaSy
 

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Kummerecke / Antw:Wieder zum MRT
« am: 19. Oktober 2022, 00:47:05 »
Möge das kleine Meningeom ganz klitzkleine Füßchen haben und diese ganz ganz lange ganz ganz still halten!
KaSy

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Eigene Geschichten / Antw:Fortsetzung folgt ...
« am: 17. Oktober 2022, 00:25:01 »
Das Leben schön zu finden, ist ja ganz hilfreich, aber jetzt gerade muss ich es mir "schön reden".
Dieses atypische Meningeom, das 2016 zur Schonung des noch sehenden Auges nur teiloperiert und 2017 mit 30x1,8Gy bestrahlt wurde, hält einfach nicht still.
Zur Verkleinerung wurde 12/2020 und 01/2022 operiert. Nun "tangiert" es schon wieder den Sehnerv und zwei Muskeln (für nach außen und nach oben gucken) und 11/2022 ist die nächste OP vorgesehen.

Meine Idee, während dieser OP solche Jod-125-Seeds einzusetzen, die drinbleiben, könnte evtl.möglich sein, aber nicht in "meiner" Klinik.

Ich habe hier und sonstwo viel darüber gelesen, aber ich schaffe das nicht mehr, in irgendeine entfernt gelegene Klinik zu fahren.

Ich habe seit 1995 so viele OPs an den Augen und den Meningeomen hinter mir, drei Strahlentherapien.

Das hat Spuren vor allem bei meiner Belastbarkeit hinterlassen.

Ich finde es gut, dass die Neurochirurgen auf mein Sehen aufpassen und dass der Radioonkologe eine Bestrahlung einer bereits vorbestrahlten Region konsequent ablehnt.

Ich kann sehen, ich kann fast alles machen, nur viel kürzer. Ich kann schreiben und das ist mir sehr wichtig.

Aber wie oft kann man dieselbe Stelle noch operieren???

"Ich habe so viel hinter mir, so viel geschafft", sagen mir Ärzte und andere.
Ist das gut und soll mich das dazu bewegen, mich immer weiter behandeln, also am Kopf operieren zu lassen?
Oder ist es irgendwann genug?
Aber was dann?
Ich will doch leben!
Und nur selten geht es mir so wie jetzt, dass ich es aufschreibe.

Mein Papa, mein Bruder, seine Frau, meine Kinder - ich möchte für sie da sein.

Meine Erfahrungen und mein Wissen durch diese bekloppte endlose Krankheit, die ich konsequent kontrollieren und behandeln lasse, aber ansonsten erfolgreich verdränge, hat mir Möglichkeiten geschaffen, anderen zu helfen, auch in der Familie.

Aber sie sind ziemlich gesund und ich stehe auch immer wieder auf und daran haben sie sich gewöhnt oder vielleicht auch nicht, vielleicht machen sie sich große Sorgen und sagen es mir nur nicht. Ich sage es ihnen ja auch nur manchmal. Und dann leben wir einfach, wenn sie hier sind. Die Enkelkinder telefonieren schon mit mir und schreiben die Urlaubskarten selbst. Sie malen und kleben Bilder und ich liebe die drei Fotokakender, die ich jedes Jahr erhalte.

Warum ...

KaSy

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Von den 27 Vorträgen über die verschiedensten Krebsarten könnten die folgenden Themen für uns interessant sein:

Resilienz in harten Zeiten – Was schützt und stärkt die Seele bei Krebs?
Fatigue - Aktuelle Empfehlungen
Palliativ-Versorgung und Hospizarbeit - Palliativmedizinische Betreuung so früh wie nötig
Krebs und Bewegung - Aktuelle Empfehlungen
Komplementäre Therapien - Aktuelle Empfehlungen
Hirntumore - Aktuelle Möglichkeiten der Behandlung
Immunonkologie - Aktuelle Möglichkeiten der Behandlung
Ernährung bei Krebs - Aktuelle Empfehlungen
Kopf-Hals-Tumore - Aktuelle Möglichkeiten der Behandlung

KaSy

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Am Samstag, dem 22. Oktober 2022 findet der 21. Krebs-Informationstag in München in den Hörsälen der Chemie und Pharmazie in Großhadern statt – live und online. Wir erwarten Sie mit insgesamt 27 Expertenvorträgen - 18 live und mit der gewohnten Fragerunde im Anschluss und neun wurden vorab aufgezeichnet. Alle Vorträge sind bis 20. November 2022 online verfügbar.

Auf www.krebsinfotag-muenchen.de könnt Ihr Euch bereits heute für den Krebs-Informationstag 2022 anmelden. Die Anmeldung ist einfach und für die online Teilnahme wichtig, da das Live-Programm sowie die voraufgezeichneten Expertengespräche passwortgeschützt sein werden. Das Passwort wird Ihnen nach Ihrer Anmeldung per Email zugeschickt.

KaSy

 

55
Hallo, Johanna Teig,
Kennst Du die Therapie, die das COC-Institut in London (und irgendwo in den USA) auch als Ferntherapie für Glioblastompatienten anbietet?
Ich habe davon mehrfach aus dem Forum der DHH erfahren.
Betroffene wenden sich dorthin, ihre Daten werden ausgewertet und ihnen wird eine Therapie aus vier Medikamenten mit der individuell passenden Dosierung vorgeschlagen. Es sind Off-label-Medikamente, die für andere Krankheiten bereits zugelassen sind. In ihrer Zusammen- und Wechselwirkung sollen sie eine alleinige oder auch zu den Standardtherapien ergänzende Wirkung gegen Glioblastome haben. Es gab eine nicht sehr große Gruppe, bei der eine Studie erfolgreich war. Nun wenden sich so einige Betroffene dorthin, weil sie es sofort begleitend beginnen wollen oder es als "letzten Strohhalm" sehen.
Diese Medikamente sind:
der Cholesterinsenker Ator-Vastatin
das Wurmmittel Mebendazol
das der Malaria vorbeugende Doxycyclin
das gegen Diabetes wirkende Metformin

Gerade Metformin bestätigt bereits in der Anwendung mit anderen Mitteln gemeinsam (!) das, was Du geschrieben hast.
Die Wirkung ist natürlich individuell unterschiedlich, je nach Datenlage und Vorbefunden.

Zur Ernährung der Krebszellen aus Zucker gibt es durchaus Forschungen und verständliche Erklärungen. Ernährt man sich völlig zuckerfrei, also auch ohne Kohlenhydrate, dann "bauen sich die Krebszellen" aus den Bestandteilen der Proteine und Fette "selbst das zusammen", was sie zu ihrer Teilung und damit zum Wachstum des Tumors benötigen.

Weniger Zucker ist gesund, aber der völlige Verzicht auf Kohlenhydrate schadet gerade Krebspatienten, da sie nicht selten durch eine Chemotherapie oder auch allein durch die Krebserkrankung an Gewicht verlieren. Dieses braucht aber ein Körper, der nicht gesund ist, es aber wieder werden möchte.

Die o.g. Therapie ähnelt der von Halatsch erfundenen CUSP9 bzw. CUSP9v3-Therapie (Suche nutzen), bei der er Glioblastompatienten nach und nach neun Off-label-Medikamente erst in der halben und später bei guter Verträglichkeit in der vollen Dosis gab. Ein Chemotherapeutikum ist dabei.

Bei beiden Therapien besteht das Problem, dass es einen Arzt geben muss, der die Verschreibung der Medikamente und auch die Kontrolle des Patienten übernimmt. COC macht das aus der Ferne per Internet. Halatsch ist nun in der Schweiz tätig, es hat sicher seine Gründe. Will man diese Medikamente allein finanzieren, wird es teuer. Aber ganz ohne Arzt hätte ich Bedenken. Allerdings - wenn es um "den letzten Strohhalm" bei diesem so schnell tödlichem Verlauf geht, dann gehen die Menschen vielleicht jegliches Risiko ein.

Beste Grüße
KaSy

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Liebe Johanna Teig,
Ich sehe es nicht unbedingt so, dass Heidelberg DER EINZIGE ORT für die Forschung über Hirntumoren in Deutschland ist.
Es ist durchaus möglich, sich auch anderswo (Münster, Berlin, München, Greifswald, ...) Meinungen einzuholen. Es gibt an vielen Kliniken hervorragende Ärzte und Forscher mit Patientenkontakt, die sich untereinander austauschen und auch gegenseitig empfehlen. Zumindest habe ich das mehrfach so erlebt. Versteife Dich nicht ausschließlich auf Heidelberg.
KaSy

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Kummerecke / Antw:Wieder zum MRT
« am: 13. September 2022, 22:37:26 »
Det wird schon jut werden, liebe Sandra, kannste glooben.
Und wenn et nicht jut wird, denn haste tolle Ärzte, die imma bessa jewordn sind, dit sachste doch selba!
Und det stimmt!
Kann ick bestätichen.
KaSy

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Hallo, Stefan 0303
Es ist Deine Entscheidung und ich wünsche Dir sehr, dass Du rezidivfrei bleibst und bald wieder längere Strecken und auch Marathons laufen wirst!
Ich wünsche Dir alles Gute!
KaSy

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Glioblastom / Gliosarkom / Antw:MariaSP 14 Jahre und Glioblastom
« am: 26. August 2022, 23:14:02 »
Liebe Maria,
es ist so wunderbar, wieder und immer noch von Dir zu lesen!
Es ist erstaunlich und faszinierend, wie lange Du die Chemotherapie genommen hast.
Ich wünsche Dir sehr, dass Dein Tumor wegbleibt, keine neuen Sorgen hinzukommen und Du mit einer guten Lebensqualität DEin Leben leben kannst!
Alles Gute!!
KaSy

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Hallo, Stefan0303,
Natürlich glaubt man den Ärzten, wenn sie einem sagen, dass der Tumor im Kopf schon immer da war und mit den Kopfschmerzen nichts zu tun hat.

Sind sie nach der OP eigentlich geringer geworden? Es gibt etwa 100 Ursachen für die verschiedenen Kopfschmerzarten und die meisten haben keinen Hirntumor als Ursache.

Nach 3 Jahren war der Tumor ja auch nicht gewachsen, aber Dein Symptom "Spannungskopfschmerz" bestand noch weitere 14 Jahre.

Nun fand die OP statt und eine Bestrahlung mit Protonen sollte dem verbliebenen Rest an seiner weiteren Größenzunahme hindern.

Der Rest wurde von Deiner Neurochirurgin (NC) verantwortungsbewusst im Kopf belassen, weil sie sonst in irgendwelche wichtigen Funktionsbereiche eingedrungen wäre. Sie ist davon ausgegangen, dass sie den Tumor soweit wie möglich entfernen wird, jedoch ohne zusätzliche Schäden zu erzeugen. Das bedeutet auch, dass sie davon ausgeht, dass Du ein normal langes Leben haben wirst.

Nun ist durch die Untersuchung des entnommenen Tumormaterials festgestellt worden, dass es sich um ein Oligodendrogliom handelt. Das ist ein Tumor, der nicht abgekapselt, sondern "invasiv" wächst, das heißt, seine Zellen dringen zwischen die gesunden Gehirnzellen ein. Dort hätte Deine NC gesundes Hirngewebe entnehmen müssen, was sie nicht wollte. Deswegen wurde die Bestrahlung empfohlen und Du hast sie auch durchgezogen.

Der WHO-Grad II bedeutet, dass es ein etwas schnelleres Wachstum geben könnte. Ob die Bestrahlung wirklich alle Tumorzellen erreicht und deren DNA im Zellkern so sehr gestört hat, dass keine einzige Zelle mehr übrigbleibt, um zu einem neuen Tumor, also einem Rezidiv, heranzuwachsen, weiß weder Dein Strahlentherapeut noch Deine NC.

In den letzten 5-7 Jahren wurde festgestellt, dass Oligodendrogliome vermehrt dazu neigen, Rezidive zu bilden, wenn sie nur operiert wurden.

Demzufolge wurde empfohlen, gleich bei der ersten Therapie die komplette Kombination aus OP, Bestrahlung und Chemotherapie durchzuführen.

Deine genetische Tumorvariante (IDH-mutiert und Mutationen auf den Chromosomen 1p und 19q) spricht auf eine Chemotherapie gut an. Gezielt dafür wurde die PCV- Chemotherapie entwickelt.

Sie scheint "härter" zu sein, als die bisher übliche Temozolomid- Chemotherapie, die seit mehr als 15 Jahren bei anderen Hirntumorarten, leider nicht immer erfolgreich,   eingesetzt wird.
Aber immerhin gibt es derartige Medikamente, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden, und die PCV- Chemotherapie wurde genau für Deine Tumor-Mutation entwickelt. (Ein Hoch auf die Genanalyse!)

Sie kann zu Hause eingenommen werden. Blutkontrollen sind regelmäßig erforderlich. Wenn die Blutwerte zu schlecht sind, wird abgewartet oder (bei Dir vermutlich nicht) gegengesteuert. Geplant sind sechs Zyklen. Geschafft werden sie nicht von allen Patienten. Dann genügen auch weniger Zyklen.

Das "V" (Vincristin) wird zunächst auch gegeben, wird aber oft schlecht vertragen und dann abgesetzt, was man in Absprache mit dem Onkologen im Interesse der eigenen künftigen Gesundheit machen kann und sollte.

Du schreibst, dass Du Dein Leben lang keine Medikamente genommen hast. Wenn man gesund ist, ist das gut. Aber ein Hirntumor ist nun mal unbehandelt eine sehr schwere Krankheit, die zu schweren neurologischen Beeinträchtigungen und auch zu epileptischen Anfällen führen kann. Und da Du die OP und die Bestrahlung durchgezogen hast, dann lass auch die Chemotherapie noch folgen. Ansonsten könntest Du zu denjenigen gehören, die ein Rezidiv bekommen und die ganze Prozedur geht unter schlechteren Bedingungen von vorne los.

Ehrlicherweise weiß niemand, ob gerade Du es bist, der ohne Chemotherapie ein Rezidiv bekäme, aber es weiß auch keiner, ob die Chemotherapie Dich auf Dauer vor einem Rezidiv bewahrt. Was Du jetzt dagegen tun kannst, das tu.


In diesem Forum habe ich unter "Sonstiges" --> "Termine" eine Veranstaltung mit der Deutschen Hirntumorhilfe e.V. im St. Georg Klinikum Leipzig beschrieben. Im Vortrag des Neurochirurgen kommt genau Dein Problem vor, lies mal nach.

Dieser Verein hat auch ein Forum www.hirntumorhilfe.de . Dort beschreibt u.a. "Mego13" ihre umfangreichen Erfahrungen als Oligodendrogliom-Patientin mit PC- Chemotherapie und sie gibt enorm viele Tipps zur Ernährung und welche Blutwerte kontrolliert werden und bei Bedarf durch bestimmte Mittel ausgeglichen werden können. Sie verschweigt auch ihre gesundheitlichen Folgen nicht, die für sie individuell sind und auf viele nicht zutreffen.

Ich hoffe, dass sich hier Oligodendrogliom-Betroffene melden, die auch diese Chemotherapie durchgeführt haben.

Ich selbst habe keine persönlichen Erfahrungen. Ich habe mir als WHO-III-Meningeom- Patientin seit 1995 bis heute über viele Jahre dieses Wissen angeeignet.
Gegen Meningeome gibt es keine Chemotherapie und so habe ich viele OPs und drei Bestrahlungs-Serien hinter mir.

Nimm die dritte Therapiemöglichkeit an, zieh das jetzt durch, auch wenn es schwer wird. Pass dabei gut auf Dich auf, geh möglichst jede Woche zu Arzt und dränge auf regelmäßige Kontrollen aller (!) erforderlichen Blutwerte. Es geht um die Vermeidung des Rezidivs und Deine künftige Gesundheit mit möglichst derselben guten Lebensqualität, die Du bisher hattest.
(Das soll jetzt keine Aufforderung sein, es ist ein wirklich gut gemeinter Rat.)

KaSy

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