Ich meld mich mal nach meinem 7. Bestrahlungstag.
Die ersten 5 Tage verliefen recht locker mit vernachlässigbaren Nebenwirkungen und der üblichen noch etwas eingeschänkten Belastbarkeit, aber in sehr guter Stimmung.
Dazu trägt auch mein Taxifahrer bei, der wie ich auch vor etwa 11 Jahren im gleichen Klinikum (im Halsbereich) bestrahlt wurde. Da paart sich Verständnis wegen ähnlicher Erfahrungen mit jeder Menge Spaß beim Schwatzen und Lachen unterwegs auf den je 50km.
Das Wochenende war nicht so gut, ich kam nicht zur Ruhe, obwohl ich eigentlich müde war. Ich habe es nicht geschafft
, mich am Tage mal hinzulegen. Mein Sohn mit seiner schwangeren Freundin hatte sich angekündigt, wollte noch anrufen, bevor er losfährt und ich ...
... habe den Anruf verpasst und wurde aus meiner trägen Scheintätigkeit aufgeschreckt. Aber es war dann sehr schön. Wir sind vor den Mücken geflohen und in den "Kaiserpavillon" im Nachbarort chinesisch essen gegangen und waren vom neuen kleinen Chinesischen Garten am See begeistert. Ich habe übrigens das Gericht "Des Kaisers kleine Freundin" gewählt.
Es gab für jedes Gericht einen anderen originellen Namen, leider habe ich sie alle vergessen, wie es mir zur Zeit mit so vielem geht, was ich viel schneller als sonst vergesse. Wenn ich es anderen erzähle und die sagen, "Ich habe auch Kopfschmerzen.", "Ich bin auch müde.", "Ich vergesse auch alles.", dann versuche ich, darüber hinwegzuhören. Sie meinen es ja nicht so wie es bei mir ankommt.
Seit gestern bin ich weiterhin müde und Kopfschmerzen habe ich auch öfter. Dass ich noch ewiger als ewig für die Dinge des Alltags brauche, stört, weil ich zu Hause bin, nicht ganz so. Heute bin ich um 6 Uhr aufgestanden und war bis um 9 Uhr (Taxi) gerade so fertig ... und auch immer noch "fertig" im Sinne von müde.
Ein wenig hat das meiner Stimmung geschadet, aber wenn man sich aufraffen kann und zusätzlich zum Gute-Laune-Taxifahrer unter Leute geht, dann hat man doch einige Gelegenheiten, sich Freuden zu schenken, indem man freundlich-fröhlich mit ihnen redet. Auch in der Strahlentherapie sind alle sehr lieb und nett und freudig, so dass man kaum eine Chance hat,
oder
zu sein. Mir gönnen sie immer mal die Möglichkeit zuzuschauen, wie sie das Gerät mit seinen Zusatzteilen erst überreden müssen, seine Arbeit zu tun.... Ich finde es nach wie vor interessant und in seinen Wirkungen faszinierend.
Heute kam noch eine Kollegin überraschend vorbei, auch das war sehr schön und aufmunternd. Da hatte ich leider auch die ankündigende SMS zwar gehört aber nicht gleich gelesen. Da war ich nämlich gerade bei der "manuellen Therapie", die nicht ganz so wohltuend in meiner jetzigen Situation ist wie ich es aus meinen Erfahrungen damit von 2010 erhofft hatte.
Soweit erst mal.
Eure KaSy