HirnTumor-Forum

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Nachrichten - Darksy

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Erstmal vielen Dank für eure lieben Worte.

Ich möchte hier auch gerne schreiben wie es weiter geht. Es passieren jeden Tag neue Dinge und wir haben immer einen neuen Arzt, der uns etwas über den Zustand meines Papas erzählt.

Im Moment sieht es so aus, dass er stabil ist ....

Die Ärzte haben die Medikamente runtergossest und die Hirnschwellung mit Cortison behandelt. Jetzt zeigt mein Dad eigene Atemaktivität zwar wenig aber immerhin. Also mit nicht aufwachen wird das leider nichts, da man beschlossen hat den Beatmungsschlauch zu entfernen. Dafür muss er laut Ärzten eine gewisse Wachheit mitbringen. Nur Schmerzen soll er nicht haben.

Jetzt lassen sie ihn langsam aufwachen um den Tubus zu entfernen und wir müssen abwarten ob er es schafft oder nicht.

Bitte haltet mich nicht für herzlos, wenn ich mir wünsche dass er es nicht schafft. Mein Vater wäre ein Pflegefall und würde noch Länderkämpfen müssen. Immerhin handelt es sich um  schnell wachsende Metastasen wo das Leben eine Qual wäre.

Wir haben Angst vor dem Zeitpunkt X.

Ich mache mir auch große Sorgen um meine Mama. Sie leidet schrecklich und meint immer wieder das sie es nicht schafft.

Meine Eltern sind 57 Jahre verheiratet und ich habe Beide immer bewundert wie sehr sie sich liebten. Sie waren wie siamesische Zwillinge und ich habe Angst das sie ohne meinen Papa nicht weiterleben will.

Seit Tagen schmerzt mein Herz und ich habe das Gefühl einen Sandsack auf der Brust liegen zu haben. Der Schmerz ist unbeschreiblich und ich könnte nur noch schreien. Ich versuch stark zu sein für meine Mama aber sobald ich allein bin, bin ich nur am weinen. Er fehlt mir so sehr.


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Auch wenn ich weiß das es keine Hoffnung mehr gibt möchte ich hier gerne den tapferen Kampf meines Papas niederschreiben.

Alles begann im Januar diesen Jahres. Mein Dad schwitzte immer sehr stark und bekam weniger Luft. Die Ärzte waren immer der Meinung es käme von seinem Herzen, da er auch Herzrhytmusstörungen hatte. Aber irgendwann bestand mein Vater auf ein CT und dann die Diagnose die alle umhaute ..... Lungenkrebs.

Es kam zu allen erforderlichen Untersuchungen, Operation und Chemotherapie. Ihm wurde eine halbe Lunge entfernt und die Lymphdrüse wohin der Krebs schon gestreut hatte. Trotz allem verlief die Op gut mein Vater erholte sich und hat die Chemotherapie gut überstanden.

Andere Probleme machten sein Herz und die künstliche Hüfte. Da die Herzrhytmusstörungen schlimmer wurden bekam er einen Pen fürs Herz, auch gut überstanden. Dann kugelte sein Hüftgelenk immer aus und musste 4x wieder eingerenkt werden... Operieren konnte man ihn wegen der Chemotherapie nicht. Also bekam er eine schwere Porthese die er die ganze Zeit getragen hatte. Aber trotzdem hat er alles Super überstanden.

In der Chemophase ist dann plötzlich mein Bruder verstoben. Gleiche Diagnose aber Metastasen im Rückenmark und im Hirn. Meine Eltern konnten nicht zur Beerdigung da mein Vater die Chemo geschwächt hatte. Ich muss dazu sagen, dass mein Bruder weit weg wohnte. Aber sie hatten sich das vorgenommen sobald alles okay ist.

Irgendwann kam das Licht am Ende des Tunnels. Der Onkologe gab grünes Licht für die Hüftoperation da mein Vater den Krebs besiegt hatte so wie man ihm das sagte. Also nahm er auch die letzte Hürde. Die Operation verlief gut, zwar lag er 5 Tage auf der Intensivstation da der Herzrhytmusstörungen wieder aus dem Lot geriet, aber er war gut drauf und hat uns Mut gemacht. Danach nahm alles den gewohnten Verlauf KH und Anschlussreha.

In der Reha klagte er nun über Atembeschwerden. Man hat ihn untersucht und eine Lungenentzündung festgestellt. Erst wurde ambulant behandelt aber es wurde nicht besser. Dann wurde die Reha abgebrochen und er kam ins KH.

Gleich in der ersten Nacht kam er auf die Intensivstation da er immer schlechter arbeitete. Man sagte uns dann das sie ihn gerne künstlich beatmen würden, da er kaum Luft bekam und die Lungenentzündung nicht besser wurde. Wir habe ihn gefragt und er meinte er versucht es, da zum Sterben immer noch Zeit sei. Wir haben uns bei ihm für die Zeit des Komas verabschiedet und er meinte er erzählt uns danach wie es war. Trotz Koma wurde es nicht besser und man stellte fest das die Pupillen unnatürlich groß sind und man hat ein Hirn C't gemacht. und dann die Diagnose er hat Hirnmetastasen und eine massive Hirnschwellung. Man kann nichts mehr für ihn tun.

Wir haben alle gemeinsam beschlossen ihn nicht weiter unnötig Leiden zu lassen und man hat die Medikamente auf ein Minimum reduziert. Wir haben gebeten ihn nicht mehr aufwachen zu lassen da er starke Schmerzen haben würde. Das hat man uns versprochen. Jeden Tag sind wir auf der Station und warten bis der Kreislauf versagt. Wir haben keine Ahnung wie lange das dauert aber ich hoffe das mein Dad irgendwann loslassen kann. Er hat so gekämpft und den Kampf doch verloren. Ich habe keine Ahnung wie es ohne ihn sein wird.


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