HirnTumor Diskussionsforum

Sonstiges zum Thema Hirntumor => Psychologische Betreuung => Thema gestartet von: martina24 am 16. März 2009, 12:55:49

Titel: Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: martina24 am 16. März 2009, 12:55:49
Hallo,

ich wurde 2004 wegen eines Tumors am Kleinhirnbrückenwinkel operiert. Dabei wurde der Gleichgewichts- und der Hörnerv verletzt. Nach der OP kam ich auch von der psychischen Seite nie wirklich auf die Beine und habe immer wieder Depressionen. Meine Therapeutin meinte, dass die Depressionen auch teilweise Organisch sein könnten und dadurch mit der OP in Zusammenhang stehen könnten.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen nach einer OP gemacht?

Liebe grüße
Tine
Titel: Re: Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: KarlNapf am 16. März 2009, 12:59:46
Damit bist Du nicht allein:

http://www.hirntumor.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=1094

http://www.hirntumor.de/forum/index.php?board=22;action=display;threadid=559

http://www.hirntumor.de/forum/index.php?board=22;action=display;threadid=1465
Titel: Re: Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: martina24 am 16. März 2009, 13:46:17
Hallo KarlKnapf,

vielen dank für deine Antwort. Ich habe mir die anderen Threads angeschaut. Ich mache zwar die OP als Knackpunkt meiner Depressionen bzw. verminderte Leistungsfähigkeit verantwortlich. Ob es sich, wie bei dem einen Beispiel um eine Belastungsstörung handelt vermute ich nicht, da ich ja lange nicht an die OP gedacht habe.

Seit der OP bin ich nicht mehr so Belastungsfähig und habe Konzentrationsschwierigkeiten. Ich bin schnell müde, habe aber gleichzeitig Probleme zur ruhe zu kommen und bin oft total unruhig sowie ich ständig unter Strom stehen würde. Hin und wieder habe ich Tinnitus, der manchmal wie ein Bohrer anhört. Verspannungen im Nackenbereich habe ich seit der OP ständig und bekomme sie auch nicht los. Außerdem wache ich oft auf und es geht mir körperlich nicht gut und es ist von jedem etwas dabei, vergleichbar mit einem Katergefühl nach einer durchzechten Nacht.


Über die ganze Geschichte denke ich sehr wenig nach und Erinnerungen vom Krankenhaus habe ich erst in letzter Zeit wieder. Auch habe ich Erinnerung an den Albtraum vor der OP, da sah ich mich immer halblebig auf einen Stuhl sitzen und jemand stand mit einem Bohrer hinter mir.

Liebe Grüße
Tine
Titel: Re: Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: KarlNapf am 16. März 2009, 13:54:32
Ich hab' jetzt noch einmal Deine ganzen Beiträge angeschaut. Du berichtest im Januar 2005 von Deiner Op. Das ist schon ein paar Jahre her. Aber die Menschen sind unterschiedlich in ihrer "Verarbeitungsgeschwindigkeit". Du brauchst Dir nur auszumalen, wie lange die Winnender Schüler brauchen werden, bis... Ich weiß, man soll nicht Äpfel und Birnen vergleichen, aber als "Einbruch" der seitherigen Lebenswelt kann eine Hirntumor-Op auch empfunden werden.

Meine Gedanken gingen in Richtung "reaktive Depression (http://de.wikipedia.org/wiki/Depression)". Vielleicht gibt es auch ganz andere Ursache(n)? Vielleicht helfen ein paar Stunden psychotherapeutisches Gespräch, um die Ursache(n) herauszufinden und zu klären?
Titel: Re: Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: Ciconia am 16. März 2009, 14:47:21
Hallo Tine,

wie du ja weißt, lag mein Meningeom auch ím KHBW und ich leide bis heute unter ähnlichen Beschwerden - dazu noch die Schmerzproblematik.

Eine Therapie habe ich bereits gemacht, hat auch gut getan, die Beschwerden aber sind geblieben.

Interessant finde ich das:

Zitat
Meine Therapeutin meinte, dass die Depressionen auch teilweise Organisch sein könnten und dadurch mit der OP in Zusammenhang stehen könnten.

Bisher glaubte ich und meine behandelnden Ärzte, da gebe es keinen organischen Hintergrund.
Vielleicht kannst du ja die Therapeutin nochmal näher dazu befragen?

LG
Ciconia

Gerne kannst du mir auch eine PN schicken, wenn du noch eigehender darüber schreiben magst.
Titel: re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: kerstin br. am 13. Januar 2010, 19:47:44
 Hallo Tine,

 ich wurde 2008 an einem tumor im KHBW operiert nach der OP sagte man mir das es sich um ein
 Vagusneurinom handelte!
 Es ging mir nach der OP viel schlechter als vorher,alles was ich vorher nicht hatte,war aufeinmal
 da. Schluckbeschwerden,Facialesparese,Sprach und Luftstörungen.Ich habe Panikatacken sowie ich in grosse Räume komme und den Ausgang nicht mehr sehe!

 Ich habe mal zu meinem Prof. gesagt,,Das ich es bereue mich unters Messer gelegt zu haben"
 Er hat geantwortet,,wenn er es nicht gemacht hätte,würde es mich heut nicht geben!"

 Ich habe dann auch in meinen Unterlagen gelesen,das es eine Lebensgefährliche OP war danach ging es mir noch schlechter!

 Ich bin jetzt in Behandlung beim Psychologen und mache Autogenes Training,das hilft mir echt gut!!!

 LG kerstin br.
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: enie_ledam am 15. Januar 2013, 12:35:38
Huhu.

Ich habe das auch. Nimmt hier denn jmd. Antidepressiva der Epilepsie gefährdet ist? Meine Neurologin will mir nichts geben. Ist da einfach der neurologe schlecht oder kann ich woanders hin und Das bleibt weiter so? Ich schaffe mitlerweile Haushalt nicht und finde es auch extrem schwer zu meiner ergo und physio zu gehen. Ich liege eigentlich einfach nur auf den Sofa
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: fips2 am 15. Januar 2013, 13:26:47
Hallo enie
Deinen Beschreibungen sind ganz normale Nebenwirkungen der Medikamente.
Antidepressiva machen am Anfang etwas müd und träg.
Epilepsiemedikamente genau so.
Wenn bei dir jetzt noch Beides zum Tragen kommt, dann reagierst du ganz nocrmal.

Epilepsiemedikamente bremsen die Synapsen im Hirn aus, da mit sie langsamer feuern, was ja beim eplieptischen Anfall das Hauptübel ist.

Antidepressiva wirken sich ähnlich auf den Stoffwechsel im Hirn aus. Sie bremsen gewollterweise gewisse Vorgänge ab.
Somit potenziert sich die Wirkung beider Medikamente, was auch ein Grund sein kann, warum dir der Arzt Beides nicht so gern verordnet. Das wird nur im absoluten Notfall gemacht. Meist ist man dann auch noch in klinischer Beobachtung.
In der Regel wird es ambulant so gehandhabt, dass man zu erst das wichtigste Übel behandelt und abwartet bis die Nebenwirkungen stabil sind, oder sich abgeschwächt haben. Danach geht man die  2. oder weitere Erkrankungen medikamentös an.
Mehrere Medikamente gleichzeitig zu verabreichen ist wenig therapeutisch sinnvoll, da man so nicht nachvollziehen kann welches Medikament für welche Nebenwirkung verantwortlich ist.

Lass dir die Sache noch mal vom Neurologen oder Psychologen erklären. Sie müssen dich darüber aufklären. Ausweichen is nicht. Nimm dir ne Vertrauensperson mit welche einfach nur mithört. Manches wird falsch aufgefasst oder verwirrt. Mit einer Vertrauensperson kannst du das hinterher noch mal in Ruhe besprechen.

Gruß Fips2
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: Bea am 15. Januar 2013, 13:27:01
Hallo zusammen,

mein Neurologe hat mir in der Zeit, als meine Antriebslosigkeit besonders hoch war und ich schon eine Tendenz zur Depression entwickelte, ein Antidepressiva angeboten.
Da ich es ausgeschlagen habe, kann ich leider den Namen des Medikamentes nicht nennen.

Was mir hilft klingt sicher sehr banal: abends geht es mir besser und ich erledige dann mehr oder ich notiere mir auf einem Zettel eine Sache, die ich am nächsten Tag unbedingt erledigen muss. Es ist schön, nach getaner Arbeit den Zettel zu zerreißen.

Weiter hilft es mir, wenn ich mich verabrede. Manchmal fält mir schon der Spaziergang mit dem Hund schwer. bin ich dazu verabredet "muss" ich ja los  ;)

Was ich einbaue, sind oft Dinge, die mir persönlich Freude bereiten.

Ein Thema, welches nicht zu unterschätzen ist. Kann man auch gut bei einer/ einem Osteopatin/ Osteopaten ansprechen.

Alles Liebe,
Bea
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: enie_ledam am 15. Januar 2013, 16:37:37
huhu,

da bin ich froh über die schnellen Antworten, habe jetzt auch den Laptop das geht besser.

Also ich nehme nur Keppra und nur 2x 500mg und das seit letztem März. Seitdem habe ich auch die NW und die werden auch nicht besser. Aber die Depression wird immer schlimmer.

Meine Neurologin wollte mit nichts geben wegen der Anfallsschwelle. Ich habe jetzt gelesen Johanneskraut ist eine natüriche Alternative.

Keppra absetzten oder umstellen will auch kein Arzt machen, weder Sie noch in der Reha - es würde nur noch schlimmer werden mit den NW. Ich habe gehört Lamotrigin wirkt stimmungsaufhellend gibt es da schlimmere NW als bei Keppra?

Ich denke wenn meine Packung zum Ende hin geht werde ich das selbstständig Ausschleichen zumindest wenn das nächste EEG auch o.B. ist.

Ich merke eine Änderung in dem fast 1 Jahr. Ich kann besser meine Belastbarkeit einschätzen und mache fast immer rechtzeitig Pause somit habe ich weniger Kopfschmerzen und langsam geht das 1&1 zusammenzählen besser - wenn ich einen guten Tag habe.

Aber ich bin immer noch Agressiv und extremst leicht Reizbar - was auch nicht gerade für meine Ehe gut ist. und ich kann mir diskussionsreihenfolgen nicht merken und mische alles in 1 Topf. Mein Mann weiß ich bin krank aber es ist für ihn ja auch nicht einfach immer über alles hinweg zusehen. Und er hört auch noch mit rauchen auf  :o explosive stimmung hier :D

Ich wollte eine Therapie anfangen, aber dann muss ich in die nächste Stadt für einen Psychologen und wieder rumtelefonieren. Ich habe schon mit einfacheren Dingen probleme.

Ja mit dem Zettel schreiben mache ich schon lange, aber ich bin momentan so fertig, dass ich "solala" verabredungen gar nicht mache oder es mir egal ist. nur ergo und Arzt halte ich ein. Am freitag gehe ich meine Kollegen auf Arbeit besuchen, aber das reicht mir dann schon wieder.

Ich soll Sport machen und mich bewegen und sachen die mir spaß machen - aber mir macht nichts spaß und mir geht es nach dem Sport auch nicht besser. Die 15 min. zur Physiotherapie sind mir schon zuviel und dann noch die anstrennung. Heute habe ich durch den Schnee Kopfschmerzen der rettet mich vor dem Sport. Ups und jetzt noch Tinitus.
Ich habe heute auch wieder gemerkt das zu wenig schlaf das alles noch schlimmer macht, mein Mann sagt schon ich soll heute um 10 schlafen gehen. Morgen habe ich auch wieder Ergo. Danach bin ich aber auch fertig weil ich dann 30min. hin laufe.

Ich wollte mit den Hunden im Tierheim raus gehen aber das ist auf nem Berg. Ich habe heute mal wieder etwas im Haushalt gemacht aber nur weil sonst weder Geschirr noch Wäsche da wäre.

Ich bin Ende der Woche wieder bei dem Neurologen und ende des Monats habe ich MRT. Ich habe keine Angst das was gewachsen ist selbst wenn wäre es mir monentan egal.

Ich weiß nicht mal wovon das jetzt alles kommt. Von der OP oder Keppra oder alles zusammen aber wie soll ich da dann wieder rauskommen wenn rumsitzen nicht heilt und ich keine Lust auf etwas habe. Und mein Monatszyklus verschlimmert das dann auch nochmal alles.

Ah ich hatte noch was schönes gefunden...

http://www.uniklinik-freiburg.de/epilepsie/live/infos/depressionen/depres.pdf
depression bei epilepsie

so mal abschicken, der text wird immer länger....

oh osteopatie hatte ich in der Reha. die hat mich summen lassen nachdem die blockierung weg war. und meinte ich soll so ein aus brustkrebszellen hergestelltes zeug nehmen. Eine andere hat gesagt, dass die stunden für eine Anamese braucht und das "etwas auf einen Zettel schreiben und vor dem bauch halten" methode nicht so glaubwürdig ist. War die Ostopatin eine virtuosin in Ihrem bereich oder wie findet man das raus?
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: krimi am 15. Januar 2013, 17:16:09
Hallo enie,

ich nehme seit März 2011 Keppra und bin jetzt bei einer Dosierung von 1500-0-1500 mg. Von Anfang an hatte ich mit NW keine Probleme. Eine Zeit lang hatte mir mein Neurologe wegen depressiver Verstimmungen Johanniskraut verschrieben. Der Apotheker riet mir davon ab dies zu nehmen. Johanniskrautkapseln und Keppra vertragen sich nicht. Johanniskraut als Stimmungsaufheller hebt die Wirkung von Keppra auf, das ja dämpfend auf bestimmte Regionen des Gehirns einwirken soll.
Der Apotheker ist als Pharmazeut der Spezialist und ein guter Ansprechpartner zu Wechselwirkungen bei Tabletten oder auch zu pflanzlichen Mitteln.

Also habe ich das Johanniskraut weggelassen, etwas anderes gegen die depressive Phase unternommen und behandele diese dadurch erfolgreich.

So viel wie möglich draußen sein und Tageslicht besser noch Sonne tanken (wenn vorhanden), bewirkt auch schon wahre Wunder.

Wenn ich so deine Berichte über deine Neurologin und dich lese, dann denke ich, dass die Chemie zwischen euch nicht stimmt. Du könntest dir überlegen, ob du dir nicht einen anderen Neurologen suchen solltest. Der dich dann begleitet und auch bei der Umstellung auf ein anderes Epi-Medie behilflich ist. Allein solltest du das Keppra nicht ausschleichen.

Mit ihm oder ihr könntest du überlegen: sind es NW oder habe ich eine feste Depression. Dann wäre es sinnvoll wirklich eine Therapie zu machen. Eine Therapie kann dir auch dabei helfen, deine Krankheit, die OP zu verarbeiten. Du leidest unter der momentanen Situation und dein Mann auch.

Ausreichend Schlaf ist für uns äußerst wichtig und eine rigorose Zeiteinhaltung bei der Einnahme des Keppra ist auch wichtig.

Auch wenn du gelernt hast dich und deine Kräfte einzuschätzen, unterschätze nicht die Wirkung eines Epilepsiemedikaments und das Ausschleichen dessen. Ohne Arzt solltest du es wirklich nicht machen.

Ich wünsche dir alles Gute und einen schönen Abend.

krimi

Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: uli am 15. Januar 2013, 20:07:35
Mein Mann hatte ja auch massive Depressionen nach den Hirntumor. Er nahm Valproat und ein Medikament gegen Depressionen. Da seine Depressionen, seine Teilnahmlosigkeit, seine Müdigkeit, aber auch seine Aggression immer stärker wurden, habe ich im Internet nach Erfahrungsberichten gesucht und beide Ärzte informiert, dass es eventuell einen Zusammenhang zwischen der Kombination der beiden Medikamenten und dem Verhalten meines Mannes geben könnte. Leider hatten wir eine Neurologin und eine Psychiaterin, die leider nicht mit einander telefonieren konnten oder wollte. Nach 4 Monaten bitten und erinnern, hatte ich die Nase voll und wir haben die Ärztinnen gewechselt, jetzt geht mein Mann zu einer Ärztin die beide Fachrichtungen studiert hat.
Die Medikamente wurden nach Voruntersuchungen und Gesprächen ganz ganz ganz langsam ( 6 Monate) umgestellt. Mein Mann hat 23 Kilo wieder abgenommen, die er durch die Medikamente zugenommen hatte, seine Depressionen sind fast verschwunden.
Mein Mann hält sich aber auch an einige Verhaltensvorschläge.
Eine eigenständige Medikamentenumstellung halte ich für mega gefährlich, suche dir Hilfe.   
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: Iwana am 16. Januar 2013, 15:19:46
Hallo Uli
Selbstständig das Keppra ausschleichen kann sehr gefährlich sein, da kann das EEG noch so unauffällig sein... es gibt genug die dann ohne grosse Anzeichen plötzlich einen Grand Mal Anfall bekommen.

Ich an deiner Stelle würde nochmal mit Nachdruck anmelden dass du eine Umstellung auf z.B. Lamotrigin wünschst. Jede Umstellung ist mühsam da man die Medikamente überschneidend nehmen muss, aber sobiel ich weiss gibt es die Kombination Keppra-Lamotrigin schon als Standard und somit sollte das schon gehen.

Lamotrigin wird auch gegen Depressionen eingesetzt da hast du recht, ob man mit einem Medikament deine Probleme lösen kann, wird dir wahrscheinlich niemand im Voraus sagen können.
Gruss Iwana
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: enie_ledam am 25. Januar 2013, 13:41:42
So ich habe mal die Benachrichtigung bei Antwort eingestellt  ;D

@iwana: ja das wollte ich probieren aber bekomme ich nicht. Ich habe mal gefragt warum es denn alternativen zu Keppra gibt, wenn das ja angeblich die Goldene Lösung sein soll was es nicht ist.

zu der Chemie: mein Neurochirurg, mein Funktionsarzt in der Reha die Sationsärztin in der Reha und mein Hausarzt - also 4 Ärzte von Hausarzt über psychosomatische Chefärztin, Psychiater und Neurologe und Chirurg haben alle abgelehnt Keppra zu wechseln.

in der Reha hat meine Stationsschwester erklärt (ob das stimmt weiß ich nicht) das die Op und das Keppra auf meinen Affekt und Antrieb einwirken genauso wie die Depression (die mir ja 3 Ärzte (gyn, neurologe und hausarzt nicht geglaubt haben) und das ein anderes AntiEpi ja noch viel mehr NW haben würden. Wie viele Ärzte soll ich noch fragen ob die das wechseln? Im März ist 1 Jahr rum und ich soll es angeblich nur 1 Jahr prophylaktisch nehmen.
Am 30. habe ich wieder MRT und sehe auch den Chirurgen mal sehen was ich den Fragen kann nur was Medikamente angeht hat der ja auch nichts zu sagen.

Im Rehabericht wird die Depression nicht aufgelistet aber Pseudoneurastenie (F06.6 Organische emotional labile [asthenische] Störung

Eine Störung, charakterisiert durch Affektdurchlässigkeit oder -labilität, Ermüdbarkeit sowie eine Vielzahl körperlicher Missempfindungen (z.B. Schwindel) und Schmerzen, jedoch als Folge einer organischen Störung.)

So für mich ist es schwierig einzuschätzen ob es eine richtige Depression (im Test hatte ich 42/60 Punkten) ist oder durch die Hauptkrankheit sich so anfühlt.

Ich habe jetzt aber nach 2,5 stunden telefonieren eine Psychologin gefunden in einer Gemeinschaftspraxis mit Neurologen vielleicht habe ich da ja mehr Glück.
Bin da am 12.2.

@krimi glaube ich: seit der Reha werde ich "aktiv behandelt" mit kognitiver ergo therapie (macht mir Spaß) und Krankengymnastik am gerät, also Fitness. Die Psychologin in der Reha meinte ich soll jeden Tag rausgehen und mich treffen, aber das stresst mich total und ich möchte auch gar nicht raus gehen. und Spaß habe ich auch nicht am Sport, nur wenn ich endlich meine runde im zirkel gedreht habe das ich fertig bin. Ich will mehr Musik hören, drinnen beim Putzen. Aber selbst dazu bekomme ich mich nicht wirklich motiviert.
Ich habe Di und Mi Therapie und wenn ich nach Hause komme gegen 12 Uhr schlafe ich erstmal 2 Stunden zu den 10 die ich nachts schlafe bin danah aber auch nicht fit &aktiv.

Das blöde ist, dass es ja mindestens 3 Monate dauert bis etwas Antidepressiv hilft und je länger ich warten muss um so später fängt es an sich zu bessern. Und beim wechsel von Keppra dauert es ja auch ganz lange obwohl das Krankenhaus in 4 Tagen meine Dosis verdoppelt hatten.

Keppra nehme ich immer nach dem aufstehen und nach Möglichkeit 2 stunden vorm schlafen gehen (bzw. wenn ich schlafen möchte da bekomme ich dann ein echten müde-schub) gestern habe ich morgens und abends vergessen. Katzen mussten zum Arzt und schwupps vergessen trotz Pillendöschen.

Meike hat das echt gut beschrieben, das man in der Reha in einer großen Gebärmutter ist. Am 1. tag zuhause war ich schon geschockt das ich mein essen selbst machen musste. mein Mann hatte noch bis 7.1. Urlaub und da habe ich beim Neurologen-Termin gar nicht so wahrgenommen das ich nicht mal meinen Haushalt schaffe.
Aber habe von anderen gehört das die auch Probleme nach der Reha hatten, weil der Alltag total anders ist.

Aber ich informiere mich ja über das Carcinosinum was die Osteopatin empfohlen hat. Und lasse noch ein großes Blutbild machen wegen Cholesterin und Schilddrüse (meine 20kg bekomme ich auch nicht runter).

Ich denke nicht das am 30. was negatives raus kommt  dann gehe ich ende März in Frankreich snowboarden, das macht mir echt immer Spaß aber unser Auto ist zu klein um im Westerwald schnell mal fahren zu gehen.  :-\

ich hoffe ja ich befinde mich am tiefsten Punkt und es wird nur noch besser, aber wer in unserer Situation hofft was anders ;)

p.s.: oh man ich darf echt mal keinen von euch real treffen.  :o (anonymität  ;))
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: krimi am 25. Januar 2013, 15:10:41
Liebe enie,

ich bin echt über deinen Bericht betroffen.

Deine Entscheidung, dir eine andere Psychologin in einer Gemeinschaftspraxis mit Neurologie zu suchen, finde ich sehr gut.
Das ist ein Schritt in eine gute Richtung. Ich wünsche dir dabei viel Erfolg.

Zitat
p.s.: oh man ich darf echt mal keinen von euch real treffen. :o (anonymität  ;) )

Wie meinst du das oder hast du dich etwas verschrieben?

Viele Grüße

krimi
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: enie_ledam am 25. Januar 2013, 16:32:22
Ich sage Ärzten wie es mir geht, wenn ich der Meinung bin die können wir helfen und ansonsten niemanden. deswegen
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: krimi am 25. Januar 2013, 17:24:56
Hi enie,

im Frühjahr ist bestimmt wieder ein Hirntumorinfotag.
Das Datum werden wir hier auch wieder bekannt machen.

Komm doch einfach auch dazu. Da kannst du einige aus dem Forum kennenlernen.
Deine Anonymität hier im Forum bleibt trotzdem gewahrt.

Es bleibt natürlich deine Entscheidung.

Zitat
Psychologin in der Reha meinte ich soll jeden Tag rausgehen und mich treffen, aber das stresst mich total und ich möchte auch gar nicht raus gehen. und Spaß habe ich auch nicht am Sport, nur wenn ich endlich meine runde im zirkel gedreht habe das ich fertig bin. Ich will mehr Musik hören, drinnen beim Putzen. Aber selbst dazu bekomme ich mich nicht wirklich motiviert.

Für Betroffene die depressiv sind, ist es wirklich schwer unter Menschen zu gehen. Das verstehe ich. Manchmal igele ich mich auch lieber ein und denke, dass das genau das Richtige für mich ist.
Habe ich mich überwunden und bin raus, spüre ich hinterher, dass es gut war.
Du hörst also gern Musik?! Ich auch. Ich stöpsel mir dann meinen MP3 Player ein und drehe meine Runden, entweder mit Walkingstöcken durch den Wald oder ohne eine größere Runde oder auch eine Kleine durch meinen Ort. Dann bin ich unter Menschen, ohne dass ich mit ihnen reden muss. Aber ich habe etwas anderes gesehen.
Und danach belohne ich mich zu Hause mit einem heißen Kakao oder Tee bei diesem Wetter.
Und ich bin dann auch froh, meinen inneren Schweinehund überwunden zu haben.

Enie, gern hören wir hier allen zu und versuchen uns auch gegenseitig zu ermuntern.

Ich wünsche dir alles Gute.

krimi
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: Iwana am 26. Januar 2013, 14:26:00
Hallo Enie
Was mir bei den Treffen bisher immer am Besten getan hat waren die AHA Effekte, wenn ich die anderen reden hörte und dann bemerkte denen geht es ja genau gleich wie mir... Zu bemerken dass man nicht alleine ist tut gut. Zudem hilft es auch die Symptome einzuordnen. Gerade das Einigeln ist wohl für ein Hirnoperiertes Hirn eine gute Möglichkeit um zur Ruhe zu kommen. Aber nur Ruhe reicht uns ja nicht und so fordern wir uns Heraus und stossen an Grenzen, Grenzen zu überwinden beflügelt... Mich jedenfalls, aber es gibt auch Menschen die sind zufrieden wenn sie ihre Ruhe haben, Mein Mann ist z.B. so einer, ev. gehörst du ja auch zu dieser Sorte und dann ist dies doch auch OK.

Ich fände es jedenfalls auch schön wenn du einmal an einem Hintumor Informationstag kommen würdest.
Gruss Iwana
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: Thinking am 27. Januar 2013, 03:54:01
Hallo,

zu vielen Dingen kann ich leider nichts sagen, wovon Du schreibst, weil ich mich nicht damit auskenne.
Aber dazu:
Zitat
Das blöde ist, dass es ja mindestens 3 Monate dauert bis etwas Antidepressiv hilft

Das muß wirklich nicht so sein, das es so lange dauert, es können auch schon nach zwei Wochen Verbesserungen eintreten.
Das schwierige ist, das richtige Medikament zu finden und evtl. erste Nebenwirkungen muß man durchhalten, dann können sie auch wieder zurück gehen und die positiven Wirkungen kommen.
Ich bin wirklich froh über meine Antidepressiva, hatte auch in der ersten Zeit ein wenig doofe Nebenwirkungen, die aber nicht so schlimm waren und es war richtig, durchzuhalten. Denn es ist so erleichternd, wenn man wieder "normal" wird, es einem besser geht.

So wünsche ich Dir, das Deine Ärztin eine sehr gute ist und Dir hilft - und Dir viel Kraft.

Liebe Grüße
Renate
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: enie_ledam am 03. März 2013, 03:25:02
Ja, wenn es diesmal passt dann würde ich da auch mal gerne hin auf ein Treffen. Ich würde ja annehmen das ich dann wieder nicht da bin aber ich sehe das mal positiv und es ist bestimmt nach meinem Urlaub und nicht wenn ich die Renten/Umschulungs-beratung habe.

Ich halte die Augen und die Suchfunktion offen :)

zu den ADs habe ich jetzt eine Dokumentation gesehen bezüglich suizid und anderen negativen Auswirkungen. Ich lasse erst meine Shilddrüse untersuchen und nehmen die Hormone statt mit ADs zu beginnen. Ich habe auch immer "hier" geschrien bei der Vergabe von Krankheiten?!?! Ich glaube ich habe zu oft angebrannte Sachen gegessen oder wie war das mit dem Acrylamid ::)
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: Iwana am 04. März 2013, 11:14:45
Hallo Enie
Ich denke dass ist eine gute Entscheidung, ich hoffe einfach dass du bei einem guten Endokrinologen bist um deine Schilddrüsengeschichte in den Griff zu kriegen.
Du kannst auch mal Googeln unter Schilddrüsenunterfunktion und dir die Symptome ansehen und dann vergleichen mit deinen und den Symptomen einer Depression. Ist wirklich eine knifflige Sache.
Gruss Iwana
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: krimi am 04. März 2013, 12:30:20
Hallo enie,

zum Thema Schilddrüse habe ich dir eine PN geschrieben.

krimi
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: Thinking am 04. März 2013, 23:49:00
Hallo Enie,

mittlerweile kann ich wohl was zum Thema sagen. Denn seit einer Hirnschwellung nach meiner OP bekomme ich Keppra, da eine Schwester meinte, sie hätte ein Zucken im Gesicht gesehen. Vorher hatte ich nie Probleme mit Epilepsie und ob das tatsächlich was mit Epilepsie zu tun hatte oder nur mit der Hirnschwellung, ist unklar.
Mein OP-Arzt ist gründlich und gegen überflüssige Medikamenteneinnahme und meinte bei der Entlassung, ich könne das Keppra großzügig ausschleichen.
Mein Neurologe allerdings hat die Erfahrung, das man es auf jeden Fall ein halbes Jahr nehmen soll - aber mein OP-Arzt unterstützt mich, es demnächst langsam abzusetzen.

Kurz zu meiner Vorgeschichte - ich hatte letztes Jahr große Probleme durch Depressionen und sozialen Ängsten und bin in Behandlung mit Antidpressiva - nehme also beides.
Hab aber gleich gemerkt, das Keppra mir auf die Stimmung schlägt und vermute, das es noch viel übler wäre, wenn ich keine Antidepressiva nehmen würde.

Leider sind gute Ärzte, zu denen man ein Vertrauensverhältnis hat, sehr selten und ich kenne meist auch nur die andere Seite und bin umso froher, wenn ich was positives erlebe - grade in so einer Situation ist es so wichtig. Meinen Neurologen/Psychologen hab ich über Empfehlungen/Bewertungen im Internet gefunden. Ich wünsche Dir, das Dir endlich geholfen wird.

Mit der Schilddrüse kenn ich mich auch gut aus - leidest Du unter einer Unterfunktion? Übriges sind oft "einfache" Unterfunktionen Autoimmunkrankheiten. Wurden bei Dir mal die Antikörper bestimmt? Auch bei der Schilddrüse ist es ganz wichtig einen Arzt zu haben, der hilft, die Hormone einzustellen. Ich kann Dir auch gerne ein ganz tolles Schilddrüsenforum empfehlen - wenn es Dich interessiert oder Du noch andere Fragen dazu hast - schreib mir gerne eine PN :)

Allgemein könntest Du mal versuchen, einen B-Vitamin Komplex zu nehmen. Der kann nicht schaden, sondern Dir hoffentlich helfen. Er wirkt aber nicht sofort, sondern nach einigen Tagen - 1 bis 2 Wochen. Ist pro Person unterschiedlich.
Die B-Vitamine sind gut für Nerven, gegen Schmerzen und für die Stimmung.

Liebe Grüße
Thinking
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: krimi am 05. März 2013, 00:22:00
Hallo enie,

ich möchte dir empfehlen hier noch einmal zu lesen.

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,3839.msg640328.html#msg640328
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,3839.msg640334.html#msg640334

LG krimi
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: enie_ledam am 05. März 2013, 18:18:07
Hallo @ all,

das ist ja echt lieb von euch so viele Antworten.
Ich habe mir inzwischen vieles zur Schilddrüse durchgelesen. Mein T3 und T4 sind ok aber mein TSH ist bei 8 (normal ist zw. 0,35 - 2) das ist das Hormon das vom Gehirn ausgeschüttet wird um die Schilddrüse anzutreiben. Das deutet auf eine "autoimmune Hashimoto-Thyreoiditis" hin. Habe auch direkt Tabletten bekommen die ich sofort nehmen soll Anfangen mit 25 mg und nach ner Woche 50mg. Wollte erst warten aber je mehr ich lese um so überzeugter bin ich die doch schon zu nehmen. Je früher um so besser heißt es da wohl. Die Symtome die bei einer Unterfunktion auftreten treffen 1:1 auf mich zu, bis auf den Haarausfall aber meine Haare sind ja momentan eh so kurz da würde ich das glaube ich gar nicht merken, will aber nichts beschwören.
Ich bekomme noch zur genauen Bestimmung eine Schilddrüsen-Sonografie, und Szintigrafie  :o ich hoffe das tut nicht weh, hab da was von Nadelpunktion gehört.

Ich vermute das beides - das Keppra und die Unterfunktion mich so fertig machen. Meine Ärztin hat ja gesagt März darf ich das Keppra ausschleichen. Die andere Gemeinschaftspraxis war richtig scheiße.

Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: TinaF am 05. März 2013, 18:33:24
Hallo enie_ledam,

hier http://de.wikipedia.org/wiki/Untersuchung_der_Schilddr%C3%BCse kannst Du was zu Sonografie und Szintigrafie nachlesen, beides tut nicht weh. Was Du meinst, ist die Feinnadelpunktion, die habe ich bisher "verweigert", deshalb kann ich da nicht mit eigenen Erfahrungen dienen.

LG TinaF
Titel: Re:Hirntumor und Depressionen
Beitrag von: krimi am 05. März 2013, 20:09:28
Hallo enie,

Sonografie ist Ultraschall, das weißt du ja. Und bei der Szintigrafie bekommst du eine ganz leichte Radiojod-Lösung gespritzt und darfst dich dann ganz dicht für einige Minuten vor ein Gerät setzen. Dieses Gerät zeichnet auf oder misst, wo in der Schilddrüse Jod gespeichert wird. Es ist dann ein schönes buntes Bild. Tut alles nicht weh, nur ein kleiner Pieks von der Spritze.

LG krimi