HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Meningeom / Meningiom => Vor der OP => Thema gestartet von: Zino am 19. November 2006, 19:08:30

Titel: Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Zino am 19. November 2006, 19:08:30
Ich habe morgen einen Termin beim Neuro-Ophthalmologen und Anfang Dezember beim Neurochirurgen um zur klären, wie lange man mein Keilbeinmeningeom (7 mal 11 Milimeter in der Nähe des rechten Sehnerven) noch beobachten soll/kann.
Ich frage mich jetzt, was denn wohl die Kriterien zur Beurteilung dieser Frage sind. Nähe zum Nerv, zu Blutgefässen...  Ist die absolute Größe auch entscheidend? Wie ist das mit der Op - Methode? Was geht bis zu welcher Größe? Was soll ich fragen?  Wer kann mir Tipps geben, welche Fragen wichtig sein könnten - woran macht sich die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für die OP fest? ???

Danke Zino
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: thueringer am 19. November 2006, 20:06:38
ich würde sagen, es hängt von der Nähe zum Sehnerv und zu Blutgefäßen ab. Die absolute Große ist doch eher noch nichts im Vergleich zu dem, was ich schon gelesen habe.

Alles gute
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Bea am 20. November 2006, 08:14:58
Hallo Zino,

Zitat
Nähe zum Nerv, zu Blutgefässen...  Ist die absolute Größe auch entscheidend? Wie ist das mit der Op - Methode? Was geht bis zu welcher Größe? Was soll ich fragen?

Genau das sollte als erstes auf deinem Fragenkatalog stehen. Schreib dir einfach alles auf, auch wenn es dir noch so banal erscheint.
Frage gleichzeitig wie du den Arzt/die Ärzte erreichen kannst, wenn du weitere Fragen hast. Einige werden sich dir nach dem Gespräch auch noch stellen.

Die Lage und die Größe sind nach meiner Erfahrung immer entscheidend.

Viel Glück und lass' mal was von dir hören.

LG,
Bea
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Ciconia am 20. November 2006, 10:30:36
Hallo Zino,

erstmal Glückwunsch, daß du einen Neuro-Ophthalmologen gefunden hast. Die sind nämlich nicht gerade häufig.

Dein M. ist noch rel. klein. Aber aufgrund der Lage könnte sich doch die OP-Frage stellen. Eine weitere Meinung mit den Bildern einzuholen, ist nicht schlecht. Auf jeden Fall bei dieser Größe nicht in Panik verfallen, es wird genug Zeit für eine Entscheidung sein.

LG
Ciconia
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Jo am 20. November 2006, 16:58:05
Hallo,
aus welcher Gegend kommst du? Denn wie Ciconia schon schreibt, Neuroopthalmologen sind schwer zu finden. Vorallem solche, die wirklich Interesse und Kenntnisse über Meningeome haben.
Tübingen scheint einen gutinformierten sympatischen Arzt dieser Richtung aufweisen zu können...aber ich wäre trotzdem interessiert an weiteren Empfehlungen.
Also, wenn du einen guten Eindruck hast, dann berichte doch bitte.
Lieben Gruß, Jo
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Zino am 20. November 2006, 17:54:16
Hallo,
bin gerade vom Neuroophtalmologen in Heidelberg (Prof. Kollinger) zurück mit der guten Nachricht, dass mein relativer  Gesichtsfeldausfall auf beiden Augen sicher nichts mit dem Meningeom zu tun hat (zu weit weg, keine Druckzeichen).  - Es sei auch sicher nichts neurologisches. Allerdings hatte er auch keine befriedigende Erklärung, wie man zu einem Ausfall auf beiden Augen (oberes Gesichtsfeld links und rechts) kommt, wenn im Chiasma und den Nerven alles in Ordnung ist. Am ehesten leichte Schädigungen durch Gefäßunterversorgung, zufällig beidseits, aber sicher harmlos....
Zu meinen Erfahrungen: Als ich in der Kopfklinik HD angerufen hatte um mit einem Neuroophtalmologen verbunden zu werden, hat man mich mit der Neurologie verbunden, und die waren auch nach längerem Suchen sicher, dass es in der Kopfklinik keine Neuroophtalmologen gibt. Erst mein Epileptologe aus Kork hat sie dann über ihre eigenen Ärzte im Haus informiert :-\. Ansonsten waren alle ganz nett, nur ein junger Assistenzarzt schien seine Überforderung nicht eingestehen zu wollen und behauptete einfach mal, bei ihnen haben die PCs kein CD-Laufwerk um meine Kernspinn-Aufnahmen einzulesen - er hatte wohl nicht die Berechtigung an den PC der Kollegen zu gehen. Aber solche Dinge passieren sicher überall und sollte man beschmunzeln. Was das Ergebnis von Prof. Kollinger angeht, bin ich noch auf den schriftl. Befund gespannt, vielleicht verstehe ich es dann besser. Auf jeden Fall kann ich den Termin beim Neurochirurgen gelassen angehen.
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Zino am 06. Dezember 2006, 18:59:59
Hallo,
ich komme gerade vom Neurochirurgen und bin etwas irritiert, dass ich 14 Tage nachdem ich bei Neuroophtalmologen war jetzt eine völlig andere Bewertung meiner Bilder bekommen habe. Prof. Unterberg sagt, das M. hat den Sehnerv erreicht, keine Zeit lange zu warten, ich sollte mich zur OP durchringen. Vor 14 Tagen waren meine Sehprobleme mit dem M. angeblich gar nicht zu erklären, weil es zu weit weg sei.
Beide Ärzte müssten ja eigentlich solche Bilder auswerten können.
Was ich mich im Nachhinein frage - vielleicht kann es jemand von euch beantworten: Prof. U. sprach davon, dass er befürchte, das M. könne den Sehnerv rasenförmig "bewachsen" oder so ähnlich. Aber der Sehnerv ist ja nicht von Hirnhäuten umgeben (?), wenn das M. auf den Sehnerv trifft, geht es dann eine Verbindung ein? Ändert es seine Art zu wachsen? Wird es bösartiger durch das Zusammentreffen? Wer hat dazu schon einmal was gehört?
Viele Grüße

Zino
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Ciconia am 07. Dezember 2006, 13:50:14
Hallo Zino,

ich denk mal, der Neuro-Ophthalmologe ist der kompetentere Ansprechpartner, er befaßt sich ja ausschließlich mit diesem Bereich.

Ja, M. können Nerven regelrecht umwachsen und sind dann extrem schwer zu entfernen. Ähnlich sieht es mit Gefäßen aus. Bei mir war eine Arterie vom M. umwachsen, dort mußte man einen Rest stehenlassen. Das M. wird dsdurch nicht bösartiger, es trifft halt auf ein Hindernis und umwächst es. Die Schwierigkeit besteht darin, daß der Operateur dann große Probleme hat, alle Zellnester zu entfernen. Oft bildet ein rasenförmig wachsendes M. winzige Zellnester in der Dura, die der Operateur dann nicht sieht. Dies kann zu einem Rezidiv führen.

Der Sehrnerv liegt ja in einer schmalen Rinne und diese ist mit Hirnhäuten ausgegleitet. Daher auch die Gefahr, daß der Nerv rasenförmig bewachsen wird.
 
Hat man auch mit dir über die Möglichkeit einer Bestrahlung gesprochen? Du weißt ja, ich stehe sonst der Bestrahlung von M. sehr skeptisch gegenüber. Aber gerade bei den Opticuscheidenm. ist oft eine Bestrahlung der schonendere Weg, um die Sehkraft zu erhalten. Der Prof. Wilhelm in Tübingen hat bei der Bestrahlung in diesem Bereich langjährige Erfahrungen (10 Jahre) und gute Erfolge vorzuweisen.

LG
Ciconia
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Zino am 07. Dezember 2006, 14:32:12
Hallo Ciconia,
Inzwischen habe ich nochmal mit dem Neurologen gesprochen - der dritte im Bunde - und der sagt, die Einschatzung des Neurochirurgen käme seiner näher, und er würde da lieber kein Risiko eingehen. Tja.
Zu der Bestrahlung: Den Neurochirurg habe ich genau danach gefragt, und er hat - obwohl ich von der homepage weiß, dass er Bestrahlungen in anderen Fällen wohl sehr favosisiert - davon abgeraten, wenn der Sehnerv so nah ist, weil der Schaden nehmen würde.
Sollte dies doch möglich sein, wäre es vielleicht aber auch noch ein Ausweg falls man einen Rest nicht entfernen kann, oder?
Liebe Grüße

Zino
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Bri am 10. Dezember 2006, 00:13:48
Hallo Zino,
das muss wohl stimmen mit den Bestrahlungen, hab diese Auskunft hier im Forum auch schon gelesen: "in der Nähe von Nerven wird nicht bestrahlt, da diese Schaden nehmen können". Leider kann ich Dir nicht sagen, wo - sicher kann das Ulrich bei seiner Erfahrung.
Liebe Grüsse
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Ulrich am 10. Dezember 2006, 09:25:50
Ich würde keinen Weg scheuen, mir eine weitere kompetente Meinung zu holen. Ciconia hat den Prof. Wilhelmi aus Tübingen erwähnt, warum nicht? Ein Tag im Leben. Hinreise, Konsultation, Rückreise. Gönn' es Dir als Weihnachtsgeschenk.

Das mit dem Bestrahlen in der Gegend von Nerven ist eine heikle Sache. Das Gehirn ist ja nicht aus Beton. Es liegt in der Liquor"hülle" wie in einem Dämpfungselement. Jetzt leg' Dich auf die Seite, was macht das Gehirn? Es drückt sich auf diese Seite, der Raum "oben" wird größer. Und jetzt bestrahle... Und dann bewege den Kopf nur ein paar cm, was macht das Gehirn? Es verändert die Lage. (Das ist es übrigens auch, was den Neurochirurgen die Arbeit so schwer macht. Kaum öffnen sie den Kopf, wird der intracranielle Druck kleiner, das Gehirn verlagert sich, die MRT-Bilder stimmen mit der Realität [und wenn nur um mm] nicht mehr so genau überein).

Also: von mir nur eine Andeutung, kein Zuraten. Das ist ein sehr heikles Thema.
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Zino am 19. Dezember 2006, 16:23:26
Hallo,
danke erst mal euch allen für eure Unterstützung.
Gestern war ich in Karlsruhe und kam - trotz der nicht nur guten Nachrichten - doch entschlossen und irgendwie auch beruhigt zurück. Prof. Spetzger vermutet, dass mein M. evtl größer ist als es auf den ersten Blick erscheint (durch die ungünstigen Bild - Schnitte ist das nicht gut sichtbar, aber es gibt Hinweise, dass es Ausläufer zum anderen Sehnerven gibt). Es ist am Sehnerv - wenn es ihn nicht sogar schon umwächst. Außerdem sagt er es wächst rasenförmig. Er hält es dennoch für gut operierbar und macht mir Mut! Länger als 3 bis max. 6 Monate sollte ich auf keinen Fall  mehr warten. Was mir vor allem gut getan hat war, dass er sich nicht nur Gedanken um die körperliche Wiederherstellung gemacht hat, sondern auch gesagt hat man solle nicht unterschätzen, wie lange man anschließend braucht alles verarbeitet zu haben. Mir hat das gut getan, dass der mich nicht nur als Operationsfeld vor Augen hatte. Auch das ist bei Ärzten ein Qualitätskriterium, das man nicht unterschätzen sollte.
Kaum war ich zu Hause rief mich mein Hausarzt an, um wieder Verwirrung zu stiften, mit dem Hinweis, dass jeder Neurochirurg, der anschließend selbst operiert in dem Verdacht steht seine Diagnose aus dem Blickwinkel finanzieller Interessen zu stellen und ich solle zu einem Neurochirurgen in freier Praxis gehen, der überhaupt keine M. operiert und daher überhaupt kein Interesse an dem Thema hat.
Für mich ist diese Entscheidung inzwischen aber gefallen - ich gehe am 22. 01.!
Trotzdem interessiert mich: Wie würdet ihr das sehen - kann man einem solchen Arzt ohne aktuelle Erfahrung (auch wenn er in der Ausbildung mal irgendwann mal ein M. operiert hat) eine solche Entscheidung zutrauen? Mein Hausarzt sagt Meningiome sind so häufig, dass jeder Neurochirurg sich damit auskennt.
Liebe Grüße
Zino
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Ulrich am 19. Dezember 2006, 17:26:45
Mein Hausarzt sagt Meningiome sind so häufig, dass jeder Neurochirurg sich damit auskennt.

Mit "normalen" Meningeomen vielleicht schon (man sagt auch: "sie sind des Neurochirurgen Freund" oder: "das macht bei uns der Assistenzarzt"), aber nicht mit rasenförmigen (en plaque). Und wenn dann auch noch Nerven umwachsen sind...

Ganz ehrlich, den "Tip vom Hausarzt" halte ich für kontraproduktiv. Ich denke, Dein Hausarzt ... nein ich schreib's lieber nicht, keine Beleidigungen hier im Forum...
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Bea am 20. Dezember 2006, 08:16:12
Hallo Zino,

die Meinung, Chirurgen greifen schnell zum eigenen Messer ist weit verbreitet. Allerdings sollte man dann zum Neurologen mit Erfahrung raten um eine weitere Meinung zu hören.

Deinem Hausarzt sollte daran gelegen sein, den Besten für dich zu finden! Damit meine ich einen Arzt, der sich mit der Form des M's auskennt.

Mein Internist (das ist mein Hausarzt) hat mir damals gesagt, genau darum gibt es Fachärzte, damit man sich den für seine spezielle Diagnose erfahrensten heraus suchen kann. Halte es auch so!
Und deinem Hausarzt wünsche ich einen etwas weiteren Blickwinkel!

LG,
Bea
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Ciconia am 20. Dezember 2006, 16:53:27
Der ideale Ansprechpartner für ein Meningeom mit dieser Lage wäre ein Neuro-Ophthalmologe. Leider sind diese Fachärzte extrem selten. Den einzigen, den ich bisher kennenlernen durfte, ist der Prof. Helmut Wilhelm, Oberarzt in der Uni Tübingen.
Den Beitrag von Ulrich kann ich sofort unterschreiben, auch die gedachten Worte.
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Zino am 20. Dezember 2006, 19:02:09
Hallo Ciconia,
rein fachlich hast du vermutlich recht, aber meine Erfahrung war eine andere - siehe andere Einträge. Der Neuroophthalmologe hat meine Bilder garnicht selbst angesehen, hat sich auf die Beurteilung anderer Radiologen verlassen, die ich nie selbst sprechen konnte und gesagt: Da die Symptome nicht zweifelsfrei zur Lage des Meningioms passen haben sie auch nichts miteinander zu tun - das M. kann langfristig beobachtet werden. - es genügt wenn ich regelmäßg zum Augenarzt gehe. Das M. sei weit genug vom Sehnerv entfernt. Innerhalb von 4 Wochen danach haben mir jetzt unabhängig voneinander jetzt ein Neurologe und 2 Neurochirurgen bestätigt, dass das M. direkt den Sehnerv berührt. EIner hat den Verdacht, dass es die Opticus scheide besiedelt, der andere, dass es den Sehnerv umwächst.
Das hat mein Vertrauen in den Neuroophthalmologen ganz schön erschüttert!
Dazu muss man sagen: der letzte Neurochirurg hatte sich eine 3/4 Stunde Zeit genommen, der Neuroophthalmologe keine 10 Minuten und sein Assisten der die Vorarbeiten gemacht hat, hatte noch nicht einmal die Erlaubnis den PC zu benutzen und konnte deshalb nicht die Bilder ansehen.
- So jetzt bin ich diesen Frust wieder mal los!!!!!!
Außerdem muss man bedenken: Dieser N. - O. ist auf Schielprobleme spezialisiert! Auch das ist ein Teilgebiet der N. O.  Das kann von Meningiom-Problemen ganz schön weit weg sein!
So weit meine Erfahrungen - aber bestimmt gibt es auch Neuroophthalmologen, die mit unseren Problemen was anfangen können.
Liebe Grüße
Zino

Zino
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Zino am 20. Dezember 2006, 19:12:27
Hallo Ulrich, liebe Bea
danke für eure Einschätzung. Ich kam mir schon langsam undankbar vor bei all den "guten" Ratschlägen meines Hausarztes. Aber was nützen mir diese Bagatellisierungen. Mit der Konsequenz leben muss ich - nicht er.
Ich glaube als kleiner Landarzt und Freund der Familie ist er einfach Eiferüchtig wenn ich zu den "großen" Professoren gehe   :-\

Liebe Grüße

Zino

Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Sigrid am 21. Dezember 2006, 20:28:42
HalloZino,
von meinem Prof. für Neurochirurgie bekam ich die Auskunft, die anderen Kollegen zu fragen, wie oft sie Tumore ... schon operiert hätten. Wer ehrlich ist, der beantwortet diese Frage auch.
Andererseits gibt es im Rahmen des Qualitätsmanagements die Berichte der Krankenhäuser, in denen aufgeführt ist, wie oft im entsprechenden Jahr bestimmte Operationen erfolgt sind.
Am Beispiel Neurochirurgie Plau am See (http://www.mediclin.de/download/QB/2004/SQB-04_KHPlau.pdf) kann man die Fallzahlen für ein Jahr sehen.
Ich kann mir keine Situation vorstellen, in der Abwarten eine Verbesserung der Ausgangslage bringt, zumal ja in der Zwischenzeit auch nichts anderes  gemacht wird.
Auch läßt sich "Meningiom" nicht pauschal als "einfacher" Tumor einordnen. Je nach Lage , Verbacken mit dem umgebenden Gewebe, Gefäßen oder Nerven , nach Größe ... kann auch dieser Tumor schwierig sein.
Wie schon mal an anderer Stelle gesagt:
jeder Neurochirurg hat auch sein Lieblings(Speziel)gebiet, danach sollte man sich erkundigen, mir hat mein Neurologe die entsprechenden ausgesucht, für den einen hatte ich mich dann auch entschieden.

Jeder neue gutgemeinte  Rat von Ärzten bringt leider neue Verunsicherung. Wenn man einigermaßen informiert ist, ist man allerdings in der glücklichen Lage, klärende Fragen zu stellen.
Dieses Forum sehr gut geeignet, sich zu informieren.

Alles gute für den OP-Termin im Januar,
Sigrid
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Ciconia am 22. Dezember 2006, 11:56:54
Zitat
Hallo Ciconia,
rein fachlich hast du vermutlich recht, aber meine Erfahrung war eine andere - siehe andere Einträge. Der Neuroophthalmologe hat meine Bilder garnicht selbst angesehen, hat sich auf die Beurteilung anderer Radiologen verlassen, die ich nie selbst sprechen konnte und gesagt: Da die Symptome nicht zweifelsfrei zur Lage des Meningioms passen haben sie auch nichts miteinander zu tun - das M. kann langfristig beobachtet werden. - es genügt wenn ich regelmäßg zum Augenarzt gehe. Das M. sei weit genug vom Sehnerv entfernt. Innerhalb von 4 Wochen danach haben mir jetzt unabhängig voneinander jetzt ein Neurologe und 2 Neurochirurgen bestätigt, dass das M. direkt den Sehnerv berührt. EIner hat den Verdacht, dass es die Opticus scheide besiedelt, der andere, dass es den Sehnerv umwächst.
Das hat mein Vertrauen in den Neuroophthalmologen ganz schön erschüttert!
Dazu muss man sagen: der letzte Neurochirurg hatte sich eine 3/4 Stunde Zeit genommen, der Neuroophthalmologe keine 10 Minuten und sein Assisten der die Vorarbeiten gemacht hat, hatte noch nicht einmal die Erlaubnis den PC zu benutzen und konnte deshalb nicht die Bilder ansehen.
- So jetzt bin ich diesen Frust wieder mal los!!!!!!

Sorry, Zino. Das tut mir wirklich leid, denn du hast nun wirklich nicht gerade einen kompetenten Vertreter dieses Berufsstandes erwischt. Oft ist es leider so, daß fachlich sehr gut ausgebildete Ärzte den Draht zum Patienten nicht finden, bzw. wenig soziale Kompetenz haben.
Aber du machst es schon richtig, wenn du dich für eine Klinik entscheidest, wo du dich letztendlich auch menschlich gut aufgehoben fühlst. Ich habe mich damals aus reinen Vernunftgründen nochmal für meine erste OP-Klinik entschieden, obwohl ja bei der ersten OP so ziemlich alles schief ging. Aber beim 2. Mal bekam ich einen exzellenten Operateur, man wollte wohl etwas gut machen. Da habe ich das Chaos nach der OP in Kauf genommen (Medikamente doppelt verordnet mit fatalen Folgen, beim Röntgen fiel eine schwere Metallkassette auf meinen Schoß und beschädigte meine Brille, Baulärm jeden Tag von 7 bis 16 Uhr etc.). Wahrlich keine guten Bedingungen nach einer Kopf-OP. Aber auch nach 4 Jahren wurde das OP-Ergebnis vom Prof. Samii mit "ausgezeichnete Arbeit" bewertet. Und das ist doch letztendlich entscheidend.
Es ist eine schwere Entscheidung Zino, für dich. Die kann dir keiner abnehmen. Da schließe ich mich Sigrid an, man sollte ruhig direkt fragen, wie oft der Arzt diese OP schon gemacht hat! Das war für mich auch ein Entscheidungskriterium. Ich wünsche dir dafür das Beste!

LG
Ciconia
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Zino am 20. Januar 2007, 11:30:02
Hallo an alle, die mich bishierher begleitet haben,
jetzt läuft auch bei mir der Countdown. Alles ist geregelt. Drückt mir die Daumen, dass ich nicht noch am letzten Tag krank werde, so wie Sabine (die ich ganz lieb Grüße - die paar Tage vergehen auch noch, dann haben wir das hinter uns  ;)).

Viele Grüße

Zino
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: disa am 20. Januar 2007, 17:26:44
Hallo Zino,

alle guten Wünsche für die OP   :-* :-*. Ich denke, wir werden uns bald voller Erleichterung hier wieder treffen.

Ich zähle schon wieder die Tage, aber anders als vor dem ersten Anlauf. Jetzt drängt es mich, die Sache hinter mich zu bringen. Die Angst ist erst mal weniger geworden. Der Infekt ist jetzt weg und ich halte mich weiterhin von allem fern, was ansteckend sein könnt. Außerdem setze ich brav meine Mütze auf, wenn ich mit dem Hund rausgehe. Meine Haare sind ja schon ganz kurz.

Ich wünsche dir sehr, dass bei dir nichts dazwischen kommt und der Chirurg ein gutes Händchen hat.

Liebe Grüße
Sabine
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Zino am 31. Januar 2007, 18:44:32
Hallo an alle,
damit die positiven Nachrichten nicht ausgehen möchte ich mich wohlbehalten von der OP zurückmelden.
Sie war viel komplizierter und umfangreicher als gedacht, aber Prof. Spezger in Karlsruhe war wohl wirklich der richtige Mann für diese Sache.
Das M. ar in die Opticusscheide eingewachsen, bis zum Olphactoriusnerv und an die Arterie herangewachsen.
Heute ist der erste Tag, den ich ohne Kopfschmerztabletten geschafft habe.
Es geht jeden Tag besser.
Viele Grüße Zino
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Jo am 31. Januar 2007, 19:33:48
Hallo Zino,

schön von dir zu hören!
Ich wünsch dir, dass deine Genesung weiter so gut voranschreitet!
Was macht dein Gesichtsfeld und dein Sehen allgemein?
Drück dir die Daumen, dass die Zeit der Schmerzmittel vorbei ist.

Lieben Gruß, Jo
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Zino am 03. Februar 2007, 11:28:23
Hallo Jo,
so richtig gemessen und untersucht wurde bei meinen Augen noch nichts. Es gibt sicher keinen Totalausfall einen Bereichs - das hätte ich sicher gemerkt. Aber ich glaube, dass ich auf dem rechten Auge insgesamt schlechter sehe. Im Moment kann man da aber sicher noch nichts sagen,  - es ist einfach noch alles von der OP  gereizt. Wenn ich innerlich noch so lädiert bin wie äußerlich ....   ;). Mein Auge ist auch von außen noch etwas zugeschwollen, ich habe das Gefühl, dass der Bluterguss vom Schädel langsam Richtung Gesicht wandert.
Die Schmerzmittel war ich übrigens schneller los als ich dachte: In dem Moment als ich beschlossen hatte mit der regelmäßigen Einnahme, wie sie das Krankenhaus eingeführt hatte aufzuhören, sondern nur noch nach Bedarf zu nehmen, stellte sich heraus, dass der Bedarf zumindest tagsüber gar nicht so hoch war!
Im Moment machen mir drei Dinge mehr Gedanken: Ich habe das Gefühl, das mit meinem Gehör was nicht stimmt - dauerndes Rauschen links und arge Geräuschempfindlichkeit. Im Krankenhaus meinten sie das käme vom Hirndruck und liese nach - merke ich aber nix von.
Und die Narbe ist sehr wulstig und hart und ich habe über große Teile des Schädels kein Gefühl.
Und ein bißchen denke ich natürlich immer noch drüber nach, ab wann man wohl sicher sein kann keine Liquorfistel mehr bekommen zu können - besteht die Gefahr wohl nur direkt nach der OP? Ich will schließlich nicht immer wenn die Nase läuft, erschrecken.

Aber egal --- das Meningiom ist draußen  ;D es geht mir gut!!!

Zino
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Jo am 03. Februar 2007, 15:13:20
Hallo Zino,

ich hatte nach der Op schlimme Schmerzanfälle, Sehstörungen und extreme Licht und Geräuschempfindlichkeit.

Die Schmerzanfälle und die Sehstörungen sind schon in den ersten beiden Wochen abgeklungen.
Die Licht -und Geräuschempfindlichkeit hat sich gebessert, ist aber geblieben. Auch bald zwei Jahre nach der Op habe ich  Probleme mit  schnellem Wechsel von Licht und Schatten, schnellen Bildschnitten bei Filmen...  wird ein bestimmter Geräuschpegel überschritten, kann ich mich auf kein Gespräch mehr konzentrieren. Es fällt mir schwer die verschiedenen Eindrücke zu "filtern".
Aber damit kann man ganz gut zurecht kommen, wenn man den Zustand einmal akzeptiert hat und sich nicht zu lange solchen Überforderungen aussetzt.

Die Narbe wird noch flacher. Manche haben sie mit einem Babyöl oder ähnlichem massiert. Ich hab es lieber so gehalten, dass ich gar nicht daran manipuliert habe, denn es waren anfangs immer  wieder Haarwurzeln entzündet, die direkt an dem Hautschnitt lagen.
Aber auch so ist die Narbe flach geworden und das Gefühl wiedergekommen.

Dauert alles seine Zeit,
lieben Gruß, Jo
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: disa am 10. Februar 2007, 10:00:28
Hallo Zino,

schön zu lesen, dass du auch alles gut überstanden hast. Mir geht es nach wie vor gut, wenn man davon absieht, dass ich nachts nach wie vor schlecht schlafe. Schmerzmittel konnte ich schon weit runterfahren. Da ich meinen Hausarzt erst am Montag erreiche, nehme ich nur meist nur 2 Analgin am Tag.
Vorgestern habe ich nzw. mein Mann die "Verkrustungen" auf der Kopfhaut, jenseits der Narbe, abgeweicht.  War wie eine dünne Salzkruste auf der Kopfhaut. Spätestens morgen gönne ich mir Prozedur noch mal. An die Narbe traue ich mich noch nicht ran. Das hat Zeit bis Montag.
Ansonsten steh ich auf Abruf - die Kureinrichtung informiert mich über den Anreisetermin.
Weiterhin gute Besserung!!!

Sabine
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Zino am 10. Februar 2007, 10:14:40
Hallo Sabine,

ich freue mich so viel Gutes zu lesen.
Wohin gehst du zur Reha? Ich weile zur Zeit in Konstanz - Schmieder-Kliniken.
An sich ganz schön. Leider sind die Räume alle sehr hallig und da ich sehr geräuchempfindlich bin macht mir das sehr zu schaffen.

Aber ist es nicht wunderbar, wie schnell es anschließend aufwärts geht  :D

Zino
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Ciconia am 10. Februar 2007, 11:19:55
Zitat
Leider sind die Räume alle sehr hallig und da ich sehr geräuchempfindlich bin macht mir das sehr zu schaffen.
Das Problem kenne ich auch von der Reha. Ich habe daher den Speiseraum möglichst schnell wieder verlassen nach dem Essen. Das wird aber im Laufe der Zeit wieder besser :).
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: Ulrich am 10. Februar 2007, 14:42:07
Ich weile zur Zeit in Konstanz - Schmieder-Kliniken.
An sich ganz schön. Leider sind die Räume alle sehr hallig und da ich sehr geräuchempfindlich bin macht mir das sehr zu schaffen.

Ich war da auch schon. Hatte das gleiche Problem mit dem Lärm im Speisesaal. Mir hat es geholfen, einen Platz vorne an einem Fenster zu bekommen und dann Richtung See zu sehen oder den Vögeln zuzuschauen. Das lenkte mich ab. Ansonsten: Schmieder/Konstanz: besser kann neurologische Reha nicht sein.
Titel: Re:Richtiger Zeitpunkt für OP
Beitrag von: disa am 10. Februar 2007, 15:23:10
Hallo Zino,

werde in die Brandenburgklinik (Unternehmensgruppe Michels) in Wandlitz, bei Berlin gehen. Ich  
hatte telefonischen Kontakt mit "einer" Sibylle aus Brandenburg, die im Dezember dort ihre Reha gemacht hat und die sehr zufrieden war. Das ist ja immer die halbe Miete, wenn man jemanden sprechen kann, der den Ablauf erlebt hat.
Streckenmäßig ist es von uns aus ca. 2 Stunden zu fahren, so dass ich am Wochendende auf jeden Fall Besuch von meinen Lieben bekommen kann.
Jetzt bin ich gespannt, wann sich die Klinik bei mir meldet.
Zino, du hast recht. Es ist nicht nur für mein Umfeld, sondern auch für mich unglaublich, wie schnell man wieder "fit" ist. Aber .... das haben wir uns ja auch verdient. ;D
Liebe Grüße
Sabine