HirnTumor Diskussionsforum

Behandlungsmöglichkeiten => Reha- und Vorsorgeeinrichtungen => Thema gestartet von: fips2 am 22. August 2006, 13:06:18

Titel: Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: fips2 am 22. August 2006, 13:06:18
Kennt jemand die Median Klinik, Haus Burg Landshut in Bernkastel-Kues?

Meine Frau soll ab 24.8.06 dort hin zur AHB nach Meningeomentfernung hinter dem Linken Auge.
Infos aus dem Internet zur Klinik sind sehr dürftig.
 ???
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: Franz60 am 22. August 2006, 14:05:27
Hallo fips2,

die Klinik kenne ich zwar nicht, sieht aber doch gemäß Beschreibung und Bildern ganz gut und passend aus.

http://www.median-kliniken.de/median/deutsch/editor/dispatcher.php?PMD_AKTION=FrShowSite&PMD_CURKONT=244&PMD_CURELEM=244

Wenn Du auf der Klinik-Seite im linken weißen Feld die Themen anklickst, kannst Du Dir alles ansehen.

Franz


Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: fips2 am 22. August 2006, 14:40:57
Danke erst mal für diesen Link.
Das hilft mir mal schon ein wenig weiter. Den Fotos nach sieht es aus als wenn es eine ganz neue Klinik wäre.
Ich bin zwar bis zur Median Hauptseite gekommen aber alle weitern Forschungsversuche blieben stecken.

Ist dann mit dem Satz
Zitat:Zustände nach raumfordernden Prozessen im Bereich des Gehirnes und Rückenmarkes
 auch AHB nach Operationen am Hirn gemeint?
Sorry bin da noch etwas unbeholfen was Beschreibungen der Kliniken angeht. Bzw. was die da meinen.
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: Ulrich am 22. August 2006, 16:14:44
Ist dann mit dem Satz
Zitat:Zustände nach raumfordernden Prozessen im Bereich des Gehirnes und Rückenmarkes
auch AHB nach Operationen am Hirn gemeint?

Ja. Das trifft zu. Ein Tumor ist ein "raumfordernder Prozeß".
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: fips2 am 22. August 2006, 22:17:06
Danke für die Erklärung.
Für mich allas Neuland und spanische Dörfer.
Ich bin zwar davon ausgegangen ,dass die Überweisung an diese Klinik genauso fürsorglich gewählt war wie das ganze Drumherum in der Station der Neurochirugie der Uni-Klinik Mainz.Meine Frau schwärmt nur so von dem ruhigen und fürsorglichen Umgang des Pflegepersonals und der Ärzte mit ihr dort nach der OP.

Auch ich habe dort erfahren dürfen, dass man gerade in der Neurochrugie und auf der Intensivstation immer ein offenes Ohr und Zeit für den Patienten und die Angehörigen hat.Auch wenn man den Arzt im vorbeigehn löchert mit Fragen,bekommt man immer freudlich und verständnisvoll Antwort.
Kurzum man fühlt sich gut aufgehoben und kann die Klinik nur weiterempfehlen.

Gruß fips2

Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: Bea am 23. August 2006, 08:01:41
Hallo fips2,

aus eigener Erfahrung kann ich dir raten in der Klinik anzurufen.

Habe das damals nachdem ich mir meine Fragen notiert habe auch getan und wurde für die Fragen, die man mir nicht direkt beantworten konnte, mit dem Klinikarzt verbunden.

Schließlich wollt ihr die optimale Betreuung und die Kliniken sind in der Regel daran interessiert überzeugte Patienten aufzunehmen die "mitarbeiten". Letzteres ist aber nur gegeben, wenn die Umgebung/das Angebot der Klinik auch für den Einzelnen passend ist.

Ganz viel Glück!!!!

LG,
Bea
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: fips2 am 23. August 2006, 10:56:01
Danke für den Tip Bea
Werd ich machen.
Wir werden auf der anderen Seite das Ganze mal auf uns zukommen lassen, da meine Frau und ich gern hätten dass Sie möglichst schnell in die AHB kommt. Mit nem Sohnemann von 9 ist das noch so ne Sache. Da kann man doch nicht ganz so abschalten.

Sollte später noch mal eine Kur anstehen werden wir uns vorher genauer informieren.Im Moment sind wir halt ein bissel überfahren von der ganzen Sache und man hat es sich doch nicht ganz so extrem vorgestellt.
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: fips2 am 05. September 2006, 12:40:32
Also ich meld mich mal,nachdem meine Frau nun knapp 14 Tage hinter sich hat in dieser Klinik Burg Landshut.

Die Klinik ist Baujahr 86 laut, Typenschild im Aufzug, aber von Ihrem aussehen noch sehr modern.Die Zimmer sind hell mit Dusche und WC und kleinem Balkon.Telefon(gebührenpflichtig 70ct/Tg 12 Ct/Einh) und TV (frei) auf jedem Zimmer.
Alles Rollstuhlgerecht angelegt
Kostenlose Busverbindung in die Stadt Bernkastel-Kues besteht stündlich.Man muss nur an der Rezi ein Ticket abholen das einen als Klinikpatienten ausweist.

Das Umfeld ist mit einem schönen Park mit Ziegengehege, Springbrunnen,und Wanderwegen angelegt die auch am Wegesrand viele Bänke stehen haben,damit sich die Patienten ausruhen können.
Alles verläuft ruhig und leise damit die Patienten sich entspannen können.
Ganz in der Nähe ist eine Pizzaria in der man sehr günstig essen kann.Ferner ist eine kleine Geschäfts- Kuranlage mit Cafes,Restaurants und Hotels für Besucher in der zentralen Lage der Kliniken vorhanden. Man hat so von den jeweiligen Kliniken bis zur Anlage max 300m zu laufen.
100m von den jeweiligen Kliniken sind große kostenlose Parkplätze für Besucher und patienten die mit dem eigenen Auto angereist sind,sofern sie fahren dürfen.



Das Personal ist sehr angagiert und bemüht sich sehr um ein warmes Umfeld. Man hat das Gefühl verstanden und ernst genommen  zu werden und alles mögliche für die Genesung getan wird.
Die angrenzenden Kliniken für Orthopädie und andere Reha-Massnahmen arbeiten miteinander und so kann auch bei übergreifenden Erkrankungen in der Nachbarklinik Untersuchungen am Patienten durchgeführt werden und in die Behandlung mit einfließen.
Meine Frau berichtete über Schlaganfallpatienten die als Liegendtransportund schwer pflegebedürftig ankamen, Auskunft des Patienten selbst, und zu Fuß wieder die Klinik verließen,von meiner Frau selbst beobachtet. Das sagt doch schon einiges über die Qualität der Behandlung dort aus.

Hauptpatienten,in diesem Haus, sind Menschen mit Schlaganfällen,Hirn OPs Hirnblutungen und Bandscheibenvorfällen und psychische Erkrankungen.
Auch Clusterpatienten werden dort behandelt wie ich nach direkter Nachfrage beim OA erfahren habe.
 Das Alter ist gemischt zwischen zwanzig und siebzig Jahren.

Threapiestunden abzusagen, wegen momentaner Schwäche oder  Unwohlsein,  ist kein Problem und wird auch verständnisvoll gebilligt.
Man fühlt keinen Zwang und Druck ausgesetzt, wie in andern Kliniken in denen meine Frau schon war. Da war nur das Motto: Patient durchziehen,ob er will kann oder nicht, und für die gute Statistik auf dem Papier gesund (ob ja oder nein) Heim zu schicken.



Die Patienten dort sind alle per du miteinander und nur ganz Wenige versuchen den Mammon raushängen zu lassen.Die merken aber schnell dass sie damit  nicht besonders bei den Mitpatienten ankommen. Also lauter normale Menschen.
Ausgang ist bis 23.00 Uhr.Es besteht zu den Mahlzeiten kein Kleiderzwang. Man ist ja hier um gesund zu werden und nicht zur Modeschau.Wer darauf Wert legt ist hier fehl am Platze.

Bis jetzt kann ich sagen, dass sich meine Frau dort gut aufgehoben und wohl fühlt.Ausser der Trennung von der Familie.Aber das geht warscheinlich den Meisten so in dieser Phase.

Ich hoffe mein Beitrag ist eine Hilfe für Andere die auch dort hin sollen bzw. wollen.

Nach der AHB meld ich mich nochmal.

Gruß fips2


Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: Ivan am 17. September 2006, 18:15:32
Diagnose im Mai 2004: Keilbeinmenigiom (4x4x4cm) mit Einschluss des Sehnervs und der Hauptaterie.)
Ich hatte im Mai 2004 ein Vorstellungsgespräch in der Kopfklinik in Heidelberg und eines in der Uniklinik Mainz. Der Prof. in Heidelberg hat die Methode der Minimalinvasion als "neumodischen Humbug abgetan", wollte mir alle Haare vom Schädel rasieren und den Schädeln "aufklappen" und sagte dann recht lakonisch:"...danach sind sie halt halbseitig gelähmt." Im Gegensatz dazu hat mir Dr. Reisch von der Uniklinik Mainz ( inzwischen Prof) beim Gespräch versichert, dass ihm nicht nur eine erfolgreiche Entfernung des Tumors wichtig ist, sondern auch die Erhaltung meiner Lebensqualität- inklusive solcher "Kleinigkeiten" wie nicht Rasieren der Haare.  Ich wurde vor der Operation von ihm ausführlichst beraten, er hat mit Geduld und Ruhe all meine Fragen beantwortet und mir sogar angeboten, dass ich ihn jederzeit anrufen könnte- was ich dann gar an Pfingstsonntag tat. Er hat mich operiert und ich habe keinerlei Ausfälle, und der Tumor wurde trotz der Nähe zu einer großen Arterie vollständig entfernt.
Nach der OP wurde ich bestens von Dr. Stadie betreut, der nicht nur mit großer Geduld Fragen beantwortete, sondern sich auch Zeit nahm ,mit mir zu besprechen, ob und wann ich wieder arbeiten könnte, ob ich eine Reha machen sollte oder mich lieber bei meinen Eltern pflegen lassen sollte etc. Es gibt andere Ärzte, die führen solche Gespräche pauschal und gehen nicht auf die individuelle Situation des jeweiligen Patienten ein. Beide Ärzte gaben- und geben mir auch heute noch - das Gefühl, dass ich, meine Gesundheit, meine Sorgen ihnen wichtig bin, sie kümmern sich um mich und sie haben mir nicht nur mit ihrem fachlichen Können mein Leben gerettet, sondern diese schwere Zeit, (die 2 Jahre danach ja noch nicht vorbei ist!)mit ihrer Menschlichkeit erträglich gemacht!
Auch das Pflegepersonal in Mainz war immer freundlich, fürsorglich,inklusive dem Anästhesieteam, das sich soviel Mühe gemacht hat für mich ein Narkosemittel zu finden, das mir keine Übelkeit verursacht.( In anderen Kliniken ist man als Patient lästig und man soll nicht nerven - das war in Mainz nie so.)und die nette Schwester in der Intensivstation, die mich zu Lachen brachte, obwohl das Lachen mit dem Verband so weh tat! Ich habe den Ärzten und dem Pflegepersonal viel zu verdanken - was sie taten ist nicht selbtverständlich und ich kann jedem in diesem Forum die Neurochirugie Mainz wärmstens empfehlen.
Igna
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: fips2 am 17. September 2006, 22:29:09
Hi Inga

Glückwunsch erst mal zu dem bis jetzt sehr tollen Verlauf deiner Genesung.Hoffe und wünsche dir dass es weiter so positiv läuft bei Dir

Freut mich dass du genau so zufrieden warst in Mainz wie meine Frau.Gut. Bei Ihr sind noch Probleme mit dem Sehen. Aber da muss man mal schauen an was es hängt.Visusprobs und schwere Bindehautenzündung hatte sie aber schon vor der M-OP. Durch die Bindehautenzündung wurde das Meningeom bei einem MRT überhaupt erst entdeckt.
Die 1. AHB wird am Donnerstag vorerst beendet sein und dann muss erst mal genauestens abgechect werden wo die Visisproleme herkommen.Danach soll sie wieder zur 2. AHB um auf den Ergebnissen aufzubauen und die Behandlung darauf einzurichten.

Meine Frau hat in Bk-K vom Chefarzt erfahren  dass Prof. Reisch und Prof Heyd der Uni Mainz mit Prof Samii eng miteinander arbeiten würden und im engen Kontakt miteinander stehen.Da ist es doch anzunehmen, dass man dort in Mainz in guten Händen ist.Du bist ja ein leuchtendes Beispiel, dafür.

Sag mal was war das denn für Einer in HD? Von dem hätt ich mich auch nicht operieren lassen.Der baut ja im Vorgespräch schon ein Vertrauen auf dass man glatt aus dem Fenster springt vor Freude.

Warst du auch in Bk-K zur AHB?

Gruß fips2
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: maja am 18. September 2006, 10:17:12
Hallo Igna, hallo Fips 2,

ich wurde ja 1998 in der Kopfklinik Heidelberg operiert und kann nur das allerbeste berichten. Ich lass über das KH nichts kommen. Der Stationsarzt bei mir auf der Station war immer für mich da, die Schwestern, Zivis, Chef und Oberarzt und auch in der Erstbesprechung wurde ich tiptop beraten.
Auch da wurde mir gesagt, die Lebensqualität geht vor. Mir wurde nur unter den Haaren ein kleines Stück rasiert und ich selbst sagte, es ist mir egal ob der ganze Kopf rasiert wird und sie meinten sie machen es nicht. Und es war tatsächlich so, dass ich am Entlassungstag schon auf eine Weihnachtsfeier ging und die leute mich fragten, wann ich denn OP - termin hätte, da man nichts sah. Natürlich wurde ich dahingehend aufgeklärt über die ganzen Risiken, da sie tatsächlich vorkommen können.
Bei mir waren ja die ganzen Gefäße im Kopf mit dem meningeom verwachsen und da sprach man dann vom verlieren der Sprache , Lähmung halbsseitig oder ganz usw. aber das muss man über sich ergehen lassen, man muss ja auch bei anderen OP´s die Risiken unterschreiben. Im Gegenteil, Heidelberg hat mich vor der OP sogar nervlich stabilisiert, da mir kein Arzt ausserhalb irgendwelche Hoffnungen machte und mich ganz alleine ließ. Die Mitpatienten waren genausogut aufgehoben wie ich, es war damals sogar ein ganz schwerer Fall aus München geschickt worden, dem sie helfen konnten. Es gibt immer mal Ärzte, die vielleicht nicht so ganz sensibel sind, aber das findet man in jeder Klinik. Ich habe soviel schon in anderen Krankenhäusern miterlebt mit Verwandten, da wir ja ganz schön betroffen sind in der Familie mit schweren Krankheits- und Sterbefällen, da kann ich mitreden.
So, das war mir jetzt ein Bedürfnis, bitte nehmt es mir nicht übel, aber Heidelberg war sehr an meinem Überleben beteiligt und dafür bin ich ihnen sehr dankbar auch im Namen meiner 3 Kinder.

Liebe Grüße Jutta
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: fips2 am 18. September 2006, 11:13:50
Hallo Maja
Nein. Ich bin dir nicht böse. Warum auch? Dir wurde dort super geholfen. du warst zufrieden und das ist doch am Ende Ausschlaggebend für dich.Dass du dich jetzt verteidigend vor die Klinik stellst ist normal und auch gerechtfertigt.

Jeder kann nur die Suppen beurteilen die er selbst ausgelöffelt hat.Oder?
Man kann dem Andern nur sagen wie sie geschmeckt hat.

Bitte nicht verkehrt verstehen.ich glaub wir haben da ein bissel aneinander vorbei geredet.

Nichts über die Klinik an sich. Es war die Art und Weise, wenns wirklich so ausgesagt wurde wie beschrieben,mit der man einem Betroffenen nicht kommen darf.Der Patient hat an seiner Erkrankung schon genug zu knabbern, wem sag ich das?, und man muss mit gefühllosen Aussagen,meiner Meinung nach, nicht noch  mehr Öl ins Feuer giessen.
Nebenwirkungen nennen ist Verpflichtung des Arztes aus rechtlichen Gründen und auch in Ordnung.Das Wie ist die Frage,wie ichs dem Patienten beibringe.
Mit der Holz-Axt reinhauen würde mich persönlich auch abschrecken.Ein Arzt ist nicht nur Chirurg sondern sollt auch ein wenig Psychologe sein .Oder besser im Zweifelsfall einem Kollegen das Reden überlassen der es besser drauf hat mit Patienten umzugehen.

Im Extremfall bringt so ein ungehobelter Klotz einen Patienten dazu  sich gar nicht erst operieren zu lassen bis es dann zu spät ,oder ungleich schwerer ist ihm zu helfen. Von dem andern Extrem reden wir mal nicht.

Ich freu mich für Dich und für jeden Betroffenen hier dem geholfen wird. Egal wo und wie.Der Erfolg und die Lebensqualität danach ist entscheident.

Mal was anderes. Ich vermisse einen Bewertungsbericht über die Heidelberger Klinik.Schreib mal bitte Einen für die Allgemeinheit.

Gruß Fips2
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: fips2 am 19. November 2006, 11:13:29
Sorry dass ich mich jetzt erst so spät melde mit dem Endbericht über die Reha  meiner Frau in Bernkastel-Kues.

POSITV POSITIV POSITIV

Der Entlassungsbericht entsprach den Tatsachen!!!!!
Weiterhin arbeitsunfähig.

Also kein Statistikblabla zu Gunsten der Klinik.

Neurologe bekam im Entlassungsbrief Anweisungen für Weiterbehandlung und Medikation.

Es wird in ein paar Monaten nochmals über einen Aufenthalt in der Klinik entschieden.

Meinen Frau würde jederzeit wieder dort hin gehen.

Gruß Fips2
Titel: Re: Bernkastel-Kues Median Klinik-Therapien-Schlaganfall-patientin
Beitrag von: grisalha am 03. Mai 2009, 17:24:07
Hallo, ich bin fast 39Jahre alt und hatte vor fast 3Jahren einen schweren Schlaganfall (am 20.10.2006…., rechte Halsschlagader aus bisher ungeklärter Ursache verschlossen, mit Komplikationen wie erhöhter Hirndruck, etc., mehrere Schädel-OPs, insgesamt 7Monate Koma, anfangs beidseitig gelähmt, aber linke Seite/Arm+Bein schwerer betroffen als rechts, 3Monate Intensiv-Neurochirurgie in Homburg/Saar, danach 7Monate Anschluss-Reha in Schmieder-Klinik-Heidelberg, dann zu Eltern nach Hause+dortige Therapien - KG, Ergo, Reiten, Wassertherapie/WT, Arm+Bein mittlerweile rechts sehr gut, aber noch nicht „ganz gesund“, aber auch links/Spastik in letzter Zeit zum Glück+endlich einige Fortschritte (Bein im Rollstuhl etwas strecken+Fuß wippen, im Wasser auch beugen und im Wasser laufen, Arm aus Schulter heraus nach außen über linke Rollstuhl-Lehne+nach vorne bewegen, zeitweise freihändig reiten, Sprechen anfangs nach Koma nur flüstern, aber mittlerweile laut und sehr gut).

Mein Ziel/Wunsch+Traum ist jedoch vor allem, dass ich auch links Arm (vor allem, ist mir persönlich am wichtigsten!!)+Bein bewegen und nutzen kann und somit auch ins Laufen/aus dem Rollstuhl komme!!...

Letztes Jahr im Herbst war ich 6Wochen in Reha in der Schmieder-Klinik in Gailingen, mit der wir/ich, trotz ihres guten Rufes, gar nicht zufrieden waren, da u.a. dort nur „ganzheitlich“ (Rutschtransfer, etc…) gearbeitet wurde… und ich im Vergleich zu meinen Therapien zuhause bestenfalls Stagnation bis Rückschritte (!!...) gemacht habe und somit meinem Ziel LEIDER in keinster Weise näher kam, was wohl nicht Sinn einer Reha ist,oder!!??:-(((….

Das will+kann ich mir dieses Jahr jedenfalls nicht nochmal erlauben!!...
Aber nun möchte+müsste ich diesen Herbst wieder in Reha (wenn die TK-Krankenkasse hoffentlich genehmigt!?....), um meinem Ziel näher zu kommen, etc.!

Mir wurde vonEINEM Bekannten und Ex-Schlaganfall-Patienten die Medianklinik-Neurologie „Burg Landshut“ in Bernkastel-Kues wärmstens empfohlen….

Am 21.April war ich mit meiner Mutter zu einem Infogespräch mit der Oberärztin+Besichtigung der dortigen Klinik , habe auch hier im Forum Positives (von Fips2?) gelesen, bin mir aber noch immer unschlüssig, ob ich mich für diese Klinik entscheiden und den Rehaantrag dafür stellen soll!?....

Die Oberärztin ist bis 17.Mai in Urlaub (aber ab 8.Mai soll+will+müsste mein Neurologe den medizinischen Rehaantrag mit Empfehlung einer bestimmten Klinik stellen!...) und hat sich im Gespräch z.B. nicht konkret dazu geäußert, ob ich mit SPKatheter (Beutel vorne in wasserdichter Therapie-Badehose, was hier in der WT noch nie problematisch war!...) WT/Wassertherapie (meine beste, liebste+erfolgreichste Therapie hier!!!...) ins Wasser +WT haben kann!!??.... was für meine Entscheidung pro/contra eine große Rolle spielt!...

Ebenso meine Hauptsorge und –frage hier:

Wie konkret/gezielt wird in KG (Freihstehbarren/Stehtrainer, Laufband, „Bewegung anbahnen“, Freistehen, etc.) und Ergo gearbeitet und komme ich dort meinem Ziel näher!?

Hat hier jemand diesbezüglich und mit mir vergleichbar (Krankheit/Betroffenheit+Ziel) Erfahrungen gesammelt+kann mir weiterhelfen!?...

Ich hoffe auf viele und wegen des Rehaantrages möglichst schnelle Antworten!?


Liebe Grüße, Grisalha
Titel: Re: Medianklinik Bernkastel-Kues geeignet für Schlaganfall-Reha?
Beitrag von: fips2 am 03. Mai 2009, 20:14:12
Hallo grisalha
Willkommen im Forum erst mal.
Kann passieren, dass man mal einen Beitrag in die falsche Rubrik schreibt,gerade bei Neulingen.Da rückt unser KN das halt wieder gerade. :-)

Nun zum Thema.
Wie ich sehe hast du meine Beiträge anschened schon gelesen.Es ist wirklich so.Die Klinik hat einen sehr guten Ruf und meine Frau hat das mit dem Schlaganfallpatienten wirklich so erlebt.
Auch andere Patienten denen ich die Klinik empfohlen habe,waren begeistert.Es kamen bis jetzt noch keinerlei Negativmeldungen.

Wenn du mich anrufen willst,kein Problem. Ich schick dir gleich noch nen PN mit meiner Telefonnummer.

Ich bin auch ab 19.5. dort,aber in einer der benachbarten Kliniken, da ich ein orthpädisches und Gefäßproblem habe.Vielleicht läuft man sich über die Füße.

Schlaganfallforen hab ich mal gegoogelt,ob die auch was über die Klinik schreiben,bin aber leider auf keinerlei brauchbare Ergebnisse gestoßen.Also ist deine Frage hier bei uns durchaus berechtigt.

So viel mir bekannt ist,arbeiten die Kliniken auf dem Plateau interdisziplinär zusammen.D.h. Wenn ein Patient ein Problem hat,das in einer andern Klinik  der 5en untersucht werden kann und dann behandelt, wird er zu Anwendungen und Untersuchungen dort hin geschickt, da alle kliniken zu einer Einrichtung gehören.
Also besser wie da kanns gar nicht laufen,da fast alle Erkrankungen dort behandelt werden.

Gruß Fips2
Titel: Re: Medianklinik Bernkastel-Kues geeignet für Schlaganfall-Reha?-telefonieren?
Beitrag von: grisalha am 05. Mai 2009, 14:51:22
hallo fips2,danke für die antwort,würde gerne deshalb telefonieren-wann+welche nr!? :-[...lg,grisalha
Titel: Re: Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: rosalie am 14. Mai 2009, 13:27:57
Hallo grisalha,

ich habe Dir eine PN geschrieben bezügl. meiner positiven Erfahrungen in der Klinik Burg Landshut.

Herzliche Grüße
rosalie
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: fips2 am 30. September 2010, 15:42:23
Dieser Bericht stammt von User Andreas67 der mich gebeten hat den Beitrag hier einzustellen. Mod

Die Aufnahme in Bernkastel-Kues war für Mittwoch, den 28. Juli angesetzt.
Am Dienstag Abend kribbelt es schon so verdächtig im rechten Auge.

Mittwoch, der 28. Juli:
Mein rechtes Auge ist total verklebt und geht nicht mehr richtig auf.
Meine Eltern und meine Frau fahren mit mir nach Bernkastel-Kues.
Ich werde dort in der Klinik Burg Landshut bis zum 25. August bleiben.

Der erste Tag ist für mich schon sehr deprimierend.
Ich muss lange auf die Aufnahmeuntersuchung warten.
Im Speisesaal total viele Leute im Rollstuhl oder mit Rollator.

Am Donnerstag habe ich einen Vorstellungstermin bei der Krankengymnastik.
Wir legen hier gemeinsam den Therapieplan für die nächsten Wochen fest.
Wirbelsäulengymnastik, Koordinationstraining, Balancetraining, Medizinische Trainingstherapie (Muskelbude),  Spazieren im Kurpark, zwei Wochen später Wandern auf dem Kueser Plateau.

Am Freitag habe ich einen Termin bei der Psychologin.
Bei dem Gespräch kann ich mich für die weitere Therapie zwischen progressiver Muskelentspannung und autogenen Training entscheiden.
Ich habe mich für das autogene Training entschieden. Wie sich später herausstellt, eine gute Wahl.
Zwei Wochen später kommt dann noch Snoezelen dazu. So habe ich im Schnitt fünf Anwendungen pro Tag.

An diesem Freitag wird bei der Visite festgestellt, dass das Problem mit dem rechten Auge offensichtlich keine normale Bindehautentzündung
sein kann, da die Tropfen, die ich am Mittwoch erhalten habe nicht wirken.
Es wird festgelegt, dass ich dringend in der nächsten Woche einem Augenarzt vorgestellt werden soll.

Die dann folgende Diskussion zwischen den Ärzten ist meiner Meinung nach symptomatisch für eine Anschlussbehandlung nach einer Operation.
"Ist das jetzt interkurrent (zusätzlich hinzukommend) oder Konzil (patientenbezogen)."

Das Problem liegt in der Abrechnung. Die Reha wird durch die Rentenversicherung bezahlt.
Wird eine medizinische Weiterbehandlung eingeleitet, die mit meinem Aufenthalt zu tun hat,
dann muss sich das die Rehaklinik aus den Rippen leiern.
Besonders ärgerlich sind offenbar Transportkosten zu dem weiterbehandelnden Facharzt.
Wird etwas als interkurrent festgelegt muss ich mir die Fahrt zur Weiterbehandlung selbst
organisieren und beim Arzt meine Krankenkassenkarte vorlegen.

Ich habe also in der folgenden Woche am Dienstag einen Termin beim örtlichen Augenarzt.
Dieser diagnostiziert eine schwere Hornhautentzündung.
Nach seinen Worten war die Hornhautentzündung vorprogrammiert, weil durch die Entfernung des Neurinoms der Gesichtsnerv
lahm gelegt ist und damit auch die Empfindungsfähigkeit des Auges.
Fremdkörper auf dem Augen werden nicht wahrgenommen und der Lidschlag ist seltener.
Für die verordneten Medikamente bekomme ich ein Privatrezept und muss sie komplett selbst zahlen.
Ob ich die Auslagen zurück bekomme habe ich noch nicht geklärt.
Von nun an begleitet mich mein Wecker im Telefon, der mich stündlich an die Versorgung des Auges erinnern wird.
Da ich das Auge mit Salben versorgen muss werde ich während das gesamten Aufenthaltes nichts auf dem rechten Auge sehen.

Während der zweiten Woche stelle ich fest, dass sich das rechte Mittelohr langsam mit Flüssigkeit füllt.
In der Klinik gibt es nur eine Oberärztin mit einem Otoskop (Ohrenspiegel).
"Ja, das Trommelfell sieht anders aus. Bitte veranlassen Sie einen HNO-Termin über die Stationsschwester."
Der örtliche HNO-Arzt hat Sommerferien und der nächste ist in Wittlich.
Auch hier steht wieder die bekannte Frage an: Konzil oder Interkurrent ?
Bei einer Visite mit der Stationsschwester wird mir gesagt, dass das nichts mit der Behandlung zu tun hat und ich selbstverständlich
selbst organisiert nach Wittlich zum HNO-Arzt fahren kann. "Sie haben doch Ihre Versicherten-Karte dabei."
Mein Einwand, dass durch die mangelhafte Bewegungsfähigkeit des Unterkiefers und dem dadurch fast verschwundenen Kaumuskel
die Eustachische Röhre nicht geöffnet werden kann wird ignoriert.
Da ich nicht bereit bin, als halb blindes Meerschweinchen mit dem Bus durch die Gegend zu fahren warte ich weiter ab.

Bei der Chefarztvisite eine Woche später spreche ich das Problem an.
Der Chefarzt sieht sehr wohl die Verbindung zu der Operation, das der Kaumuskel durch den Nervus Trigeminus gesteuert wird.
Er legt fest, dass die Behandlung Konzil ist und ich in der folgenden Woche zum HNO-Arzt muss.
Beim Blick in die Runde der Visite sehe ich betretene Gesichter der Ärzte, die mich zuvor abgebügelt haben.

Auch der HNO-Arzt ist wie der Augenarzt super und weiß über die Folgen und Beeinträchtigungen eines operierten Trigeminus-Neurinoms Bescheid.
Die Untersuchung ist etwas beschwerlich, da ich ja den Mund nicht mal zwei Zentimeter auf bekomme.
Das die rechte Gesichtshälfte noch unsensibel und die rechte Nasenseite noch taub ist gereicht mir hier zum Vorteil.
Der Arzt kann, ohne das ich davon etwas spüre mit einem Endoskop durch das rechte Nasenloch den ganzen Bereich untersuchen.
Nachdem er geprüft hat, dass der Ausgang der Eustachischen Röhre frei ist, erklärt er mir wie man das Mittelohr durch Druckausgleich
von einer Sekretansammlung befreit.
Von nun an muss ich täglich mehrmals durch die zugehaltene Nase Luft in die Mittelohren drücken.

Die Anschlussheilbehandlung nähert sich nun langsam ihrem Ende zu.
Ich habe eine Menge nette Leute kennen gelernt. Das Wetter war während des gesamten Aufenthaltes gut und es war warm.
Das Essen war wirklich sehr gut, reichhaltig und abwechslungsreich.

Die Stationsärztin ist über meine Rekonvaleszenz begeistert.
Insbesondere da ich am Sonntag, den 22. August auf dem Kueser Plateau
fast vierzehn Kilometer unterwegs war um einen Aussichtsturm zu besuchen.

Die große Ernüchterung kommt, als sie mir mitteilt, dass ich arbeitsunfähig entlassen werden.
"Hat ihnen niemand gesagt, dass sie drei Monate nach dieser OP nicht arbeiten und Auto fahren dürfen?"
Sie erklärt mir, dass bis zu drei Monate nach einem neurochirurgischen Eingriff ein erhöhtes Risiko von Krampfanfällen besteht.

Am Vormittag des 25. August verabschiede ich mich von den meisten Therapeuten und Patienten, die ich kennen gelernt habe
mit etwas Wehmut. In vier Wochen hat man sich an eine neue Umgebung schon sehr gewöhnt.

Abschließende Bewertung/Resümee

In der Klinik Burg Landshut hatte ich mit den Schwestern und Therapeuten ebenfalls
gute Erfahrungen gemacht. Auf das Pflegepersonal war ich dort aber auch nicht angewiesen.
Ich musste mich nur jeden Morgen melden, obwohl ich keine Medikamente bekommen habe.
Über die Ärzte kann man sich kein Urteil bilden, wenn der Zug der Visite in wenigen Minuten
Ansprache durch das Zimmer gezogen ist. Auf die speziellen Probleme nach einer Tumorresektion
eines Trigeminusneurinoms war meine Stationsärztin offensichtlich nicht eingestellt, da sie Allgemeinmediziner und nicht Facharzt für Neurologie war.

Die beiden Fachärzte, die ich in Bernkastel-Kues noch besuchen musste fand ich sehr gut.
Sie waren beide sehr nett und einfühlsam und mit den möglichen Problemen nach so
einer Operation offensichtlich vertraut. Das waren der Augenarzt Dr. Thomas Schwarz
und der HNO-Arzt Christoph Schmitgen.

Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: fips2 am 07. August 2013, 17:11:05
Ist hier momentan jemand in Behandlung?
Bin auch hier vom 5.-24.8. 13 man kann sich ja mal treffen.
Kontakt per pn.
Gruß fips2
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: krimi am 07. August 2013, 18:20:50
Hallo fips,

ich bin zwar nicht dort, möchte dir dennoch einen guten und erfolgreichen Aufenthalt wünschen.

Viele Grüße

krimi
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: riki am 07. August 2013, 23:33:38
Hallo fips,

ich wünsche dir das dir die Reha den gewünschten Erfolg bringt, und das du dort viel positives für dich mitnehmen kannst!

Ich selbst bin ja zur Zeit im ZANR in Kaiserslautern, und ich bin da sehr zufrieden.Die Reha dort tut mir wirklich sehr gut.

Alles Gute und herzliche Grüße
riki
Titel: Re:Bernkastel-Kues Median Klinik
Beitrag von: Bluebird am 08. August 2013, 15:43:02


Hallo Fips2,

ich wünsche Dir einen angenehmen Aufenthalt und beste Therapieerfolge.

LG
Bluebird