HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Glioblastom / Gliosarkom => Thema gestartet von: Nanodiamant am 27. April 2012, 10:48:31

Titel: Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: Nanodiamant am 27. April 2012, 10:48:31
Hallo,
mal vorweg, ich bin neu hier und hab nicht die Medizinische Fachkompetenz das ich jetzt genau wüsste wovon ich schreibe.

Es geht um eine Frau mittleren Alters (50).
Gehirntumordiagnose durch mehrere MRT's (letztes im Forschungszentrum Jülich bei Aachen)
Angaben zum Tumor die mir bekannt sind:
Er besteht aus weniger als 30% der sogenannten Gliome (laut Ärzte gutartig)
Größe: 2,5cm x 1,3 cm (Angabe aus letztem MRT)
Laut Ärzten langsam wachsend.
Im/Am Sprachzentrum.

Was mich jetzt einwenig verwirrt ist folgendes:
Wie können die schon die Prozentuale Anzahl an Gliome bestimmen ohne eine Hirnbiopsie gemacht zu haben?
Die Biopsie steht in 2 Wochen an unter Vollnarkose.
Vor dem MRT in Jülich waren die Ärzte auch noch zu einer Operation und Teilentfernung des Tumors bereit doch dies haben sie dann nach einer weiteren Besprechung für zu gefährlich erachtet.
Sie sehen die möglichkeit nach dieser Operation nicht mehr Sprachen zu können.

Nun scheinen sie wieder recht zuversichtlich...
Kann mir vllt jemand anhand dieser Angaben schon sagen wie Gefährlich das ganze jetzt überhaupt ist?

Danke für alle Antworten und ich hoffe das ich das jetzt in den richtigen Bereich geschrieben hab.





Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: Andorra97 am 27. April 2012, 18:03:59
Hallo Nanodiamant,
im richtigen Bereich bist Du wahrscheinlich nicht (denn hier geht es um Glioblastome und das sind die bösartigsten Hirntumore), aber das macht wahrscheinlich nichts, denn ich nehme an, dass Dich ein Moderator in den richtigen Bereich verschieben wird.

Woran die Ärzte erkennen, dass es sich vermutlich um einen gutartigen Tumor handelt ist das Kontrastmittel. Je bösartiger der Tumor, umso mehr nimmt er Kontrastmittel auf. Daher können die Ärzte das am MRT schon ganz gut erkennen um welche Art Tumor es sich vermutlich handelt.

Gehirntumore sind kompliziert und nicht leicht zu operieren. Da geschieht es häufig, dass die Ärzte erst  genau gucken müssen, ob es geht oder nicht. Das Gehirn ist ja nun mal ein empfindlicher Bereich und man kann nicht einfach großzügig rausschneiden.

Ich drücke die Daumen, dass sich der Befund so bestätigt und der Tumor außerdem operabel ist!
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: Engel am 27. April 2012, 19:20:57
Hallo Nanodiamant,

Meine Mutter hat auch ein Tumor im Sprachzentrum (4 Jahre) und bei jeder Op haben die Ärzte gesagt:“kann sein das sie hinterher nicht mehr sprechen kann, kann sein das sie hinterher halbseitig gelähmt ist“, wior hatten 2 mal Glück und bei dritten mal halt nicht. Sie kann jetzt weder sprechen noch gehen, muss aber dazu sagen, sie hat einen bösartiger Tumor „Glioblastom“ Grad 4. Wir waren auch 2 mal in Jülich , aber erst nach dem eine Biopsie gemacht worden ist, deshalb wundert mich tatsächlich, wie sie dieses entscheiden können ohne die Biopsie gemacht zu haben. Kann euch nur ganz doll die Daumen drücken und vom ganzen Herzen wünschen, dass es tatsächlich nichts böses ist.

Kopf hoch

Engel
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: fips2 am 27. April 2012, 20:41:27
Hallo Andorra
Die Rubrik stimmt vorerst, den Angaben nach, schon.
Siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Gliom

Offensichtlich handelt es sich bei dem diagnostizierten Gliom, nach Auffassung des Arztes, um einen niedergradigen Tumor. Letztendlichen Aufschluss bringt die Biopsie, bzw. pathologische Untersuchung nach der OP.
Sollte sich danach doch eine Änderung der Diagnose ergeben, kann man weiter sehen wohin man den Thread schiebt.
Warten wirs ab.

Die Chancen sehen aber laut Ärzten sehr gut, dass sich der Patient zu der Gruppe der Langzeitüberlebenden einreihen darf.
Jeder im Forum wird wünschen , dass es so ausgeht.
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: Nanodiamant am 28. April 2012, 12:56:43
Hallo nochmal :)

Ich danke euch allen für die Beiträge, jetzt bin ich einwenig beruhigt weil ich das mit dem Kontrastmittel auch nicht wusste. Ich wusste nur das dies wohl gerade frisch hergestellt wurde und es da kleine Lieferprobleme gab woraufhin sie halt etwas warten musste bis das MRT gemacht werden kann.

Ich halte euch aber auf dem laufenden.
Biopsie findet am 07.05 statt, bis dahin bringts mir eh nichts zu grübeln.
Ich hoffe auch das alles gut ausgeht.

Gruß
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: Nanodiamant am 07. Mai 2012, 17:35:07
Hallo,
heute war der Tag der Biopsie unter Vollnarkose.
Ein zereißendes Warten von 4 Std aber alles verlief gut und komplikationsfrei.
Sie wurde nach der Biopsie aufgeweckt und konnte sprechen und hören.

Kapitel 1 geschafft!

Jetzt ergibt hoffentlich die Biopsie klarheit (Ärzte haben am Rande angemerkt das in seltenen Fällen die Biopsie wiederholt werden müsste.)

Wie lang dauert die Gewebeuntersuchung? Jemand ne Idee?

Gruß
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: Eva am 07. Mai 2012, 18:32:21
Hallo Nanodiamant,

das Ergebnis kann mehrere Tage dauern. Wenn ich mich recht erinnern, war die Biopsie bei mir am Freitag und am Mittwoch oder Donnerstag bekam ich meine Diagnose.

LG Eva
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: chucks am 07. Mai 2012, 22:00:57
Bei uns hat die Analyse auch fast eine Woche gedauert.
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: BumbleBee am 08. Mai 2012, 08:48:07
Haben die Euch nicht mal nen zeitlichen Anhaltspunkt gegeben??

Bei meiner Mutter war die Biopsie am 16.06. und am 22.06. war das Ergebnis da, um es zu besprechen... Also knapp eine Woche.
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: Nanodiamant am 09. Mai 2012, 15:37:06
Ja, mitlerweile weiß ich auch bescheid. Montags operiert und voraussichtlich Freitags das Ergebnis.

Gruß
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: Nanodiamant am 10. Mai 2012, 18:13:36
Das Ergebnis ist schon da, diffuses Astrozytom Grad II (gutartig).
Die Ärzte konnten die "schwellung" ziemlich gut erkennen.
Der Tumor liegt im Wernicke-Areal.

Der Wernicke-Bereich ist doch zuständig für die Verarbeitung und das Verständnis der Sprache, mich irritiert das die Ärzte gesagt haben das sie nach einer Operation (Teilentfernung) evtl. wieder alles Erlernen müsste.
Aber in wie weit ist sowas überhaupt vorstellbar?
Ist es jetzt kein Gliom mehr oder nur eine andere Bezeichnung?

Naja allem übel vorran wird sie daran wohl nicht sterben (Oberarzt).

Am Montag ist der nächste Termin zur Abklärung der Folgebehandlung in Form einer Teilentfernung via OP, Bestrahlung oder Chemo.
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: BumbleBee am 10. Mai 2012, 20:41:41
Na seht Ihr, ist doch nochmal "gut gegangen".

Für Astrozytome gibt es einen Extrabereich (unter "Astrozytome Grad I - III):

http://www.hirntumor.de/forum/index.php/board,33.0.html

Zum Thema Gliom:

http://de.wikipedia.org/wiki/Gliom

Sowohl Astrozytome als auch Glioblastome werden als sog. Gliome zusammengefasst, da sie aus den Gliazellen entstehen.

Das mit der OP und dem Wiedererlernen ist eine gute Frage. Der Tumor meiner Mutter liegt ebenfalls im Wernicke-Zentrum, sie konnte deshalb nicht mehr richtig sprechen (Wortfindungsstörungen). Die Ärzte wollten sie (wohlgemerkt mit einem Glioblastom, das äußerst bösartig ist!) nicht operieren, um ihr zu ersparen, dass sie nicht mehr sprechen kann.

Ich würde das nochmal mit den Ärzten besprechen, wie sie das gemeint haben. Die sind schließlich die Profis.
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: Paujo am 11. Mai 2012, 12:29:15
Hallöchen......

also mein Mann hatte auch nen Astro II und da hieß es "langsam wachsend u bösartig".
Das aus nem Astro auch ein Glio werden kann hat uns keiner gesagt.....erst als es dann so war.
Drum mein Rat : Klinik mit erfahrenen Ärzten suchen und am besten ne Zweitmeinung holen.

Im TV war mal ein Bericht der Charite. Dort wurde eine Wach-OP gemacht da die Ärzte auch nahe ans Sprachzentrum kamen und sie während der OP mit der Dame sprechen mußten. Vielleicht ist das auch bei euch so....??
Geht es hier um Deine Frau???

Letztendlich ist alles was im Kopf ist richtig schei........da sich nun mal das Gehirn verändert und keine Neubildung eines tumores ist.

Ich hoffe sehr das es für euch gut läuft.
Alles Gute
die bine
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: Nanodiamant am 14. Juni 2012, 00:46:48
Hi,
wie von BumbleBee schon gesagt besteht ein Glioblastom als auch ein Astrozytom aus den Gliaellen daher auch keine große Diffrenzierung.

Eine Operation ist leider nicht möglich, sie konnten die Schwellung halt sehr gut erkennen allerdings würde sie mit hoher Wahrscheinlichkeit dann nicht mehr Sprechen können.

Naja, noch ist er gutartig weil derzeit nur Grad II, aber was mich interessiert hat und mir vorallem keine Ruhe ließ war das "Warum?" - diagnostisch gesehen.

Dann fiel mir ein, sie hatte vor 6 Jahren einen Schlaganfall. Und jetzt große Raterunde: Wo? Tipp: Sie hat seitdem Wortfindungsstörungen und generelle Sprachstörungen.

Lösung: Im Wernickebereich...

Allerdings wächst dieser Tumor erst seit 2 Jahren meinen die Ärzte.

Einziger bitterer Trost ist halt das sie daran nicht sterben wird, sollte er jetzt anfangen schneller zu wachsen probiert man eine Chemotherapie. Wächst er dann irgendwann wieder weiter wird er halt rausoperiert werden müssen - so die Ärzte.

Gruß
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: chucks am 14. Juni 2012, 14:39:42
Hallo,

vielleicht gitb es für Euch doch die Möglichkeit einer Art OP. Ich habe einen Freund, der neulich einen Termin im Gamma-/Cyberknife Zentrum ind Frankfurt hatte(allerdings geschäftlich und GSD nicht, weil er krank ist). Er hat dem Dok von derErkrankung meines Mannes erzählt und gesagt, dass das die schonenste Artwäre solchen Tumore zu entfernen. Vielleicht setzt Ihr Euch mal mit den Zentrum in Verbindung

Dr. Ullrich
Tel.: 069 67735910
Mobil.: 0171-8113632
Schleusenweg 2 – 16
60528 Frankfurt am Main

Alles Gute

Chucks
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: fips2 am 14. Juni 2012, 17:57:45
Glioblastome kommen für eine Gammaknife-Behandlung, soweit mir bekannt ist, nicht in Frage.
Die Struktur dises Tumors ist im Randbereich nicht klar abgegrenzt, welches Grundvoraussetzung für die Behandlung ist.
Siehe:http://www.uniklinikum-saarland.de/de/einrichtungen/kliniken_institute/neurochirurgie/patienteninfo/behandlungsschwerpunkte/hirntumore/gliome/
Zitat
Die Anwendung einer lokalen Strahlentherapie, d.h. die interstitielle Brachy-Therapie oder die stereotaktische Zielbestrahlung mit einem Linearbeschleuniger (Gamma-Knife) ist bei Glioblastomen limitiert durch die Größe und das infiltrative Wachstum, so dass diese Therapieformen nur bei selektionierten Fällen und in hoch spezialisierten Zentren zur Anwendung gebracht werden.
Ich bin von der Aussage des Arztes, ehrlich gesagt etwas verwundert, ohne dass er die Aufnahmen des Patienten gesehen hat.

Zweitmeinung sicher einholen. Aber bitte nicht die Erwartungen zu hoch setzen.

Im Gegensatz zur konventionellen OP, bei der erst der operabele Bereich mittels vorheriger Testung des Opoerationsgebietes festgelegt wird, wird dies beim Gammaknife oder Cyberknife nicht gemacht, oder ist gar nicht möglich. Somit ist der Ausgang der Behandlung und die Nebenwirkung völlig offen.

Ich wünsche natürlich Jedem ,dass ihm mit dieser Therapie geholfen werden kann,
möchte aber auch auf die Risiken hinweisen.

Nicht alles ist Gold was glänzt.

Fips2
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: chucks am 14. Juni 2012, 22:16:42
@Fips: unser Freund weiß die genaue Bezeichnung des Tumors nicht. Mir ist es klar, dass mein Mann dafür wohl nicht in Frage kommt. Der Dok sagte nur, dass wir uns mal vorstellen sollen. Aber für ein Astro II käme es es vielleicht eher in Frage. Ein Versuch nachzufragen ist es sicher wert.

VG

Carola
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: Nanodiamant am 04. September 2012, 22:58:15
Hi Leute,

heute kam das Ergebnis des MRT's zur Kontrolle und irgendwie hats mich einwenig aus den Socken geschlagen...

Zunächst: Kein Wachstum erkennbar eher eine rückläufigkeit.

So viel zu den Worten des Berichtes, aber was bedeutet jetzt "rückläufigkeit" genau?

Theoretisch ist das ja möglich das sich son Tumor selbst zurückbildet aber da sprechen wir ja von extrem seltenen Fällen...

Naja ne gute Nachricht ist es auf alle Fälle.

Gruß
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: chucks am 05. September 2012, 13:49:43
Hey, das ist doch eine super Nachricht!!!
Titel: Re:Hirntumor im/am Sprachzentrum--- Vorstellung Nanodiamant (Angehöriger)
Beitrag von: BumbleBee am 05. September 2012, 17:48:05
Prima, ich freu mich sehr für Euch :-)