HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Astrozytom => Thema gestartet von: Fry1304 am 13. April 2011, 17:59:39

Titel: Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 13. April 2011, 17:59:39
Hallo an alle,

ich möchte mich jetzt mal bei euch "einklinken" da ich mich auch seit letzter Woche mit einer bevorstehenden OP herumschlagen muss.

Seit 04/2008 weis ich durch Zufall von einem niedrig malignem Gliom rechts frontal. Größe ca 2 cm.

Ich leide seit dem an keine spezifischen Beschwerden, ausser kurz vor den 6 monatigen Kontrollen. ( leichtes Kopfweh über dem rechten Augenbrauen)

Bisherige Behandlungen keine.
Kontrastmittel Aufnahme keine.

Beim Vergleich der Bilder jetzt zu die vor einem halben Jahr ist nichts auffällig.

Dann vorletzten Samstag kam mit der Post ein Brief.

Beim Vergleich der letzten Bilder mit denen von 2008 ist ein leichtes Wachstum erkennbar. Es wird eine operative Resektion empfohlen.
So, erst ein mal ein Schock!

Dann versuchte ich anzurufen. Samstag/Sonntag keiner da. Prima dachte ich.
Am Montag rief ich an. Worauf mir gleich für den 13.04. ein Termin in Regensburg gemacht wurde. ( auch noch an meinem Geburtstag) Ich war dann vom 12.04 bis 13.04 im KH. Wurde aber heute wieder Entlassen weil noch kein Fet-PET möglich war. Neuer Termin zur OP ist jetzt der 21.04.11

Diagnose läuft auf Astro II, jedoch muss ich anschließend auf die Probe warten ob nicht Tendenz zu III.
Von der Lage her gut zu operieren.

Ich sehe das für mich jetzt nicht so schlimm, bin auch nicht seelisch irgendwie geknackst. Die frage die ich mir nur stelle:

Wie ist die OP- schlimm?
Wie lange braucht man das man wieder Fit ist? ( Anmerkung in 5 Wochen werde ich zum 2x Vater)
Muss oder sollte man wirklich Angst haben vor Astro II oder III?
Ist ein Nachbehandlung falls er nicht ganz entfernbar war schlimm? (Chemo)
Sollte man evtl. auch eine Seelische Betreuung machen auch wenn man es nicht für so schlimm erachtet?

Sorry ein paar viele Fragen.

Würde mich aber freuen wenn ich gehör finden würde und sie mir jemand beantworten kann.

Ich wünsche euch natürlich alles erdenklich Gute !

Schöne Grüße

Armin

Titel: Re:Astrozytom Grad III (rechts frontal)
Beitrag von: Lucie am 13. April 2011, 18:15:29
Hallo Armin,

da ich gerade vor 2 Monaten operiert wurde, kann ich dir noch ganz aktuell Mut machen. Im Vorfeld wurde mir gesagt, dass ich 2 Tage auf Intensiv bleiben werde - tja, am nächsten Tag war ich aber schon auf Normalstation. Und nachmittags habe ich mir den Katheter ziehen lassen und bin herumgelaufen. Da das schon meine 2. OP war, weiß ich, dass es Unterschiede gibt. Nach der ersten brauchte ich etwas länger um wieder fit zu sein, beziehe das aber auf das gute Narkosemittel bei der 2. OP, dass es so schnell ging. Eine Woche nach der OP war ich wieder zuhause. Frag ruhig nach, wenn du Details wissen möchtest.

Mein Tipp: damit du dann euren Nachwuchs genießen kannst, würde ich mich im Vorfeld schonmal darum bemühen, wo du - falls erforderlich - Chemo und/oder Bestrahlung machen könntest, einfach schonmal vorstellig werden und die Docs kennenlernen.

LG
Lucie
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Bea am 13. April 2011, 21:09:07
Zitat von: Fry1304 am 13. April 2011, 17:59:39
Hallo an alle,

Kontrastmittel Aufnahme keine. .......................

Diagnose läuft auf Astro II, jedoch muss ich anschließend auf die Probe warten ob nicht Tendenz zu III.
Von der Lage her gut zu operieren.
...........................................

Wie ist die OP- schlimm?
Wie lange braucht man das man wieder Fit ist? ( Anmerkung in 5 Wochen werde ich zum 2x Vater)
Muss oder sollte man wirklich Angst haben vor Astro II oder III?
Ist ein Nachbehandlung falls er nicht ganz entfernbar war schlimm? (Chemo)
Sollte man evtl. auch eine Seelische Betreuung machen auch wenn man es nicht für so schlimm erachtet?

Armin

Hallo Armin,

die OP selbst ist in so fern nicht "schlimm" als dass man selbst nichts davon mitbekommt. Wie die genaue Art der OP bei dir aussehen und verlaufen wird, das kann dir nur dein Operateur genau erklären.

Wann du wieder fit sein wirst hängt vom Verlauf der OP ab. Ich wurde nach einer Woche entlassen. Allerdings geht man dann kaum direkt zum Alltagsgeschehen über. Eine Hirn-OP ist ein ziemlich großer Eingriff. Diesen muss man körperlich und psychisch verarbeiten.

Angst ist generell ein schlechter Ratgeber. Ob es sich wirklich um ein Astro III handelt, das kein Kontrastmittel annimmt wie du sagst, das wird sich zeigen.

Ob man deinen Tumor ganz entfernen kann, wird dir mit hoher Prognose dein Operateur sagen. Das kann hier niemand.

Du merkst sicherlich, dass es unheimlich schwer ist deine Fragen zu beantworten. So gern ich es möchte, dies kann niemand vorhersagen.

Wichtig ist, dass du dir alles notierst und mit deinem Arzt besprichst.

Noch etwas: wenn ich es richtig gelesen habe...... Alles erdenklich Gute zu deinem Geburtstag!!!

LG,
Bea
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 13. April 2011, 22:03:47
Hallo nochmal,

Vielen dank für die schnellen Antworten! Ich war anfangs schon mal aktiv in diesem Forum, dann dachte ich mir ach ist alles halb so wild und zog mich zurück. Naja es holt einem doch immer alles ein und bin froh jetzt auf dieses Forum zurückgreifen zu können.

Danke für eure Schilderungen. Irgendwie hab ich keine Angst vor der Op sondern komischer Weise auf das danach, auf das erwachen. Ob es schmerzt, ob alles noch so funktioniert wie vorher usw.
Ich hatte schon mal 2 Knie Op's und die taten schon extrem weh, und jetzt am Kopf das stell ich mir äusserst schmerzhaft vor. Naja ich werds schon sehen bzw. fühlen.
Naja auf jeden Fall schon mal Danke!
Morgen gehts zum Fet-PET. Schau ma mal...

Ich wünsch euch noch eine Gute Nacht!

Achja und Danke für die Glückwünsche Bea! stimmt heute hab ich Gb.


Schöne  Grüsse Armin
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 14. April 2011, 17:47:25
So jetzt bins ich nochmal,


ich war heute nochmal in Regensburg bei einer FET-PET.

Laut Aussage der Ärztin ist wurde kein Mittel aufgenommen. So wie ich das verstanden habe ist dies schon mal ein gutes Zeichen.
Jetzt muss ich nur noch warten bis nächste Woche und dann gehts nochmal ins KH.

Was meint Ihr dazu, das bei der FET-PET kein Mittel aufgenommen wurde?
Würd mich interessieren.

Schöne Grüße

Armin
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Bea am 15. April 2011, 08:18:12
Hallo Armin,

wenn meine Informationen stimmen, dann ist genau das was du schreibst ein gutes Zeichen. Du kannst hier mal lesen: http://www.neurochirurgie.uni-duesseldorf.de/index.php/forschung/tumor-forschung (http://www.neurochirurgie.uni-duesseldorf.de/index.php/forschung/tumor-forschung) Quelle: Uni Düsseldorf
Schau aber unter Gliom!

Sicher bekommst du noch ein Beratungsgespräch bei deinem Neurochirurgen der dich dann über das weitere Vorgehen berät.
Bitte schreibe dir wirklich all deine Fragen auf und stelle diese dann im Gespräch. Das ist sehr wichtig. So weißt du was du tun musst und wie das weitere Vorgehen ist. Stift und Zettel beim Arztbesuch um das Besprochene zu notieren sind ebenso hilfreich wie eine weitere Person. Vier Ohren hören mehr und man hat die Möglichkeit im Nachhinein nochmal mit jemandem der anwesend war zu reden.

Alles erdenklich Gute,
Bea
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 15. April 2011, 13:44:26
Hallo Bea,

vielen Dank für den Seitenhinweis.
Echt ein Guter Artikel um in meinem Fall nachzulesen.
Tja da bin ich dann mal auf nächste Woche gespannt. Wobei ich glaube an einer Op komm ich eh nicht vorbei.
Ich glaube das möchte ich auch nicht,  den sonst kann ich ja ohne Gewebeprobe nie sagen ob es mal schlimmer wird oder nicht  ??? und auf die OP habe ich mich ja eh schon eingestellt.

Also noch einmal besten Dank auch für die Verhaltenstipps bei dem Beratungsgespräch.

Schöne Grüße

Armin
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 27. April 2011, 20:55:30
So hallo da bin ich wieder....

wurde heute Entlassen. Die (Teil)Resektion ist soweit so gut überstanden. Aufgrund der ganzen Feiertage muss ich jetzt noch auf die Ergebnisse der Gewebeprobe warten. Wahrscheinlich Mitte der nächsten Woche.


Zum Ablauf:
Einweisung letzten Mittwoch.
OP am Donnerstag gleich in der Früh. Danach ab für eine Nacht auf die Intensiv. Schmerzen hatte ich keine. Ich musste mich jedoch des öfteren auf der Intensiv übergeben. Wahrscheinlich von der Narkose, jedoch meine ich das ich gehört hätte ich könnte auch eine "Sauerstoffvergiftung" haben. Da soll sowas auch vorkommen hab ich gelesen.

Am Tag darauf auf Normalstation.  Am Sonntag wurden dann die Zugänge wie Infosion... und Blasenkatheter entfernt.
Aufstehen funktionierte gut, jedoch kam es bei zu schnellem Aufstehen immer wieder zu Blutungen an der Naht.

Was ich jetzt noch so habe ist, wenn ich zu lange Gehe das ich so einen kleinen Tunnelblick habe und noch etwas unsicher auf den Beinen bin.
Da schwanck ich etwas und ich finde das meine Augen und mein Kopf noch nicht 100% aufeinander abgestimmt sind.
Tja und übermorgen werde ich dann mal die Fähden ziehen lassen.


Achja sorry falls ich Schreibfehler habe aber mir kommen teilweise Wörter vom "ausschauen" komisch vor....

irgendwie  ???

Schöne Grüße

Armin
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Iwana am 27. April 2011, 21:14:22
Hallo Armin
Gut dass du dich meldest. Die Abstimmung wird sich sicher noch regeln, nach so einem Eingriff braucht das Hirn Zeit um sich neu zu orientieren. Zudem wirst du dich im Moment auf jedes körperliche Symptom konzentrieren. Ev. wäre eine Möglichkeit das in eine Art Tagebuchform zu bringen, so kannst du auch später noch nachlesen was du alles erlebt hast in dieser Zeit, man vergisst leider viel zu schnell...
Gruss Iwana
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 28. April 2011, 08:47:52
Hallo Iwana,

danke guter Tipp das mit dem Tagebuch. Da hast du schon recht das man alles heutzutage so schnell vergisst.



Schöne Grüße !!!
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: probastel am 28. April 2011, 10:08:00
Hallo Armin,

es freut mich zu lesen, dass Du die Op gut überstanden hast. Du scheinst, genauso wie ich, ein unruhiger Geist zu sein, wie sonst kann ich den Satz :"jedoch kam es bei zu schnellem Aufstehen immer wieder zu Blutungen an der Naht" verstehen? Wenn ich eines gelernt habe dann dieses: Lass Dir Zeit und gehe die Sache mit Ruhe an. Es ist so ähnlich wie bei dem Hase und Igel-Rennen: Die Ruhigen werden die ersten sein.

Ein Hirn-OP kannst Du Dir wie eine sehr schwere Gehirnerschütterung vorstellen, da ist einiges durch die OP in Unordnung geraten. Dein Gehirn braucht eine Weile um sich wieder neu aufzustellen und neu zu sortieren.

Für die histologische Untersuchung drücke ich Dir die Daumen.

Beste Grüße und gute Besserung

Probastel

Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Bea am 28. April 2011, 12:24:06
Hallo Armin,

auc ich freue mich von dir zu hören.

Du wirst sehen, wenn die Fäden gezogen sind, bist du wieder einen Schritt weiter.
Frag direkt nach, ob du etwas auf die Narbe geben sollst, falls es Stellen gibt, die nachbehandelt werden sollten.

Für das Ergebnis der Probe drücke ich dir fest die Daumen.

Es sollte jeden Tag ein bißchen besser werden. Das dauert halt. Nur die Ruhe  ;)

Liebe Grüße,
Bea
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 04. Mai 2011, 13:54:25
So Hallo an alle  ;)


Ich hab nun das Ergebnis der Probe zwar nur telefonisch aber besser als nichts...

Es handelt sich um ein niedrig wachsenden Tumor.
Mir wurde jetzt für nächsten Mittwoch ein Termin bei der Strahlentherapie und der Neuroonkologie (wegen der Chemo) gegeben.
Die Termine sind gleich hintereinander und sollen eine reinen Aufklärungszweck verfolgen. Ich glaube da wird dann entschieden mit welcher Methode eine Anschlussbehandlung statt findet.

Bin jetzt mal gespannt, wobei mir aber zumindest ein Stein vom Herzen fällte es es sich um einen eher gutartigen handelt.


Achja seit dem die Fäden raus sind gehts jeden Tag berauf! Nur nach längerem Stehen, Gehen etc ist gleich mein Akku leer.


Ich wünsche euch noch eine schönen Tag!!!

Schöne Grüße


Armin :)
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: fips2 am 04. Mai 2011, 14:07:06
Na das hört sich ja gut an Armin.
Weiter so.
Lass dir Zeit. Verlang nicht so viel von dir und habe Geduld. Gut Ding braucht Weile.
Ein gesunder Antrieb ist schon in Ordnung, aber Bäume kann Keiner, nach so einer OP, ausreißen.
Auch wenn man sich so fühlt.
Lass die großen Bäume stehen und versuch dich erst mal an den Setzlingen :D

igB Fips2
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 05. Mai 2011, 21:00:32
Hallo fips2,

danke für den Rat,

ok dann versuch ich mich mal an einer Plantage von Jungbäumen.

Spass bei Seite.
Für mich ist es schon sehr schwer mich zurückzunehmen und etwas langsamer zu Fahren. Bei mir ist war vor her immer voll Action, im Garten, im Haus, mit der Familie, in der Arbeit und dann bin ich auch noch A-Jugend Trainer.

Dass schlimmste jedoch ist keine Auto fahren. Da beschränkt sich mein Aktionsradius gleich um Welten.

Naja aber irgendwie steh ich das auch noch durch  :P

Schöne Grüße

Armin
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: fips2 am 05. Mai 2011, 21:27:05
Hallo Armin
Die Zeit des Fahrverbotes geht recht schnell rum, wenn du keinerlei epileptische Anfälle haben solltest. Das Fahrverbot gilt der reinen Vorbeugung
Bis die Reha rum ist sind schon mal incl. OP-Woche 6-8 Wochen um. Vielleicht darfst du nach der Reha schon gleich wieder Auto fahren, falls der Test oder die Einschätzung des begutachtenden Arztes positiv (also nichts dagegen spricht) dazu ausfällt.
Hüte dich davor gegen das Fahrverbot zu verstoßen, auch wenn es noch so reizt. Wenn's raus kommt, dass du ein Fahrverbot auferlegt bekamst, dann gibts gewaltig Ärger mit der Versicherung und Gericht.
Die Verantwortung ist selbstredend.
Vielleicht mag ich da etwas hart klingen. Aber ich oder einer meiner Angehörigen könnte es sein, der deswegen in einen Unfall mit dir verwickelt sein könnte. Da würde ich sicher etwas sehr ungehalten reagieren. Genauso könnte es auch einen Angehörigen von dir selbst treffen. Das willst du sicher nicht.
Lass dich da lieber mal fahren, oder zum Training der A-Jugend von einem Elternteil oder Spieler mit FS fahren.

Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung und immer gute Befunde
Vielleicht sieht man sich mal auf dem Sportplatzt.
Bin der Johann eines Jungschiris (13J) :D

Gruß Fips2
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 05. Mai 2011, 21:59:18
Hi Fips,

nö ins Auto setzt ich mich bloss als Beifahrer. Das steh ich schon durch.
Die Frage die ich mich jetzt nur stelle ist REHA?
Also darüber hat noch niemand gesprochen, meinst du jetzt die Krankschreibung nach der OP von 6-8 Wochen???
Gut ich muss jetzt nächste Woche wie beschrieben zum Aufklärungsgespräch bezüglich Chemo oder Strahlentherapie das ist aber ja auch eher keine REHA.

Würd mich jetzt interessieren.... ist ja was ganz neues


Gruß Armin
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: fips2 am 06. Mai 2011, 06:39:01
Hi Armin

Lies am einfachsten hier:
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,2613.0.html

Eine Reha steht dir zu.

Gruß  igB
Fips2
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 06. Mai 2011, 07:50:22
Guten Morgen,


danke fips2 für den Link.
Puhh das ist wieder alles kompliziert. Das Problem: Ich bin Beamter beim Bund.
Also hier würde ja dann als Kostenträger die Beihilfe Bund einspringen.
Jetzt ist auch so, dann muss ich so wie ich gelesen habe zum Amtsarzt. Wenn das mein "normaler Polizeiarzt" ist, hätt ich kein Problem. Wenns aber der Sozialmediziner ist hätte ich bammel, den da hab ich angst, dass der mich gleich als Polizeidienstunfähig stempelt. Das würde bedeuteten ab nach Köln an die Verwaltungsschule des Bundes und dann irgendeine Stelle im Bundesgebiet. Hier bei uns im Süden ist alles Dicht.
Hab da so meine Erfahrungen mit Kollegen der Zucker hat.
Schon hundert mal vor Gericht Herr X gegen die Bundesrepublik Deutschland.
Oje da mag ich gar nicht darüber nachdenken. Da denk ich mir lieber keine schlafenden Hunde wecken.


Das zweite ist, das nächsten Dienstag schon 14 Tage nach dem KKH vorbei sind. Also Frist fast vorbei. Außer ist Sprech das mal an beim Aufklärungsgespräch nächste Woche bei der Strahlentherapie und bei den Chemoleuten.

Naja wieder mal alles kompliziert statt mal einfach ???


Schöne Grüße

Armin
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Bea am 06. Mai 2011, 10:58:59
Hallo Armin,

die Frage nach einer Reha solltest du dir zuerst einmal selbst beantworten.
Wenn du zu dem Entschluss kommst, dass du eine haben möchtest, dann gibt es auch hier Mittel und Wege. Es heißt ja nicht, dass man seinen Job nicht mehr ausüben kann weil man in die Reha geht. Diese dient nach meinem Wissen ausschließlich der Regeneration.
Evtl. ist es in deinem Fall auch so, dass eher eine Kur nach einiger Zeit in Frage kommt.
Auch bei euch sollte der Arzt eine Schweigepflicht haben.

So schwer es dir fällt, deine Aktivitäten ein wenig einzuschränken; mit einem gebrochenen Bein würde dir auch keine andere Wahl bleiben.

Aus eigener Erfahrung: zu schnell ins alte Lebensmuster zurück zu kehren kann zur Folge haben, dass es nachher nur niederschmetternd ist, wenn man von den Defiziten eingeholt wird.

Du wirst sicher die richtige Entscheidung für dich finden.
Viel Erfolg & alles Gute,
Bea
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 11. Mai 2011, 21:05:43
Hallo an alle!

Ich hab den Gesprächsmarathon hinter mir.
Also bis jetzt sieht es so aus das es ein Astro II ist.
Die Ärzte sagen sie hab auch nur sehr wenig entfernen können bei der OP weil Sie mit dem Auge nicht unterscheiden konnten was gut und böse ist. Bei den ersten Untersuchungen wurde auch kein Tumor festgestellt. Bei weiteren konnten jedoch kleine Spuren eines Tumor festgestellt werden die jetzt auf Astro II hindeuten. Es werden jetzt  aber noch Gentests gemacht und da kann man es dann sicher sagen.

Auf die Frage evtl noch Astro I - eher unwahrscheinlich
Auf die Frage evtl. Astro III - eher unwahrscheinlich eigentlich nicht

Ist ja schon mal gut oder?

Beide Ärzte Strahlen u. Chemo machten einen sehr sehr guten Vertrauensvollen und auch sympatischen Eindruck. Ich hab mich bei den Gesprächen sehr wohl gefühlt. Hab auch ziehmlich viele Fragen gestellt und alle sehr positiv beantwortet bekommen.

Fazit der Gespräche:
Sowohl der Neuroonkologe als auch der Strahlen Arzt rieten erst zu einer Chemo. Da die Strahlenregion im Frontallappen liegt und man Spätfolgen nie ausschließen kann. Der bereich ist ja für Antrieb, Persönlichkeit usw.

Da ich auch noch relativ Jung bin sollte ich erst die Chemo machen.
Die Strahlentherapie wär auch so eine Art As im Ärmel meinte der zuständige Arzt.
Zudem kann man ja nie wissen was die Forschung noch so bringt in den nächsten Jahren und deswegen sollte ich auf die Strahlentherapie verzichten. Ausser es wäre mein Wunsch.

Also bis jetzt bin ich für Chemo.

Von der Dauer her. 12 x 28 Tage Einnahme und 1 Woche Pause.


Da ich bald zweifacher Vater bin/werde. Was meint Ihr wie verkraftet man so die Chemo? Ist ja doch ein langer Zeitraum. Wie meistert man da den Alltag. Ohne Probleme oder wird es Einschränkungen geben? Mir ist bewusst das jeder die Chemo anders verträgt und jeder eine individuelle Wahrnehmung hat. Trotzdem, welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Ich bin für alle Antworten Dankbar!!!

Achja hat jemand Gds 50 ? Bringt das mehr Vorteile oder ist das bzg. der Arbeit ein Nachteil?

Schöne Grüße

Armin
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Iwana am 12. Mai 2011, 09:36:49
Hallo Armin
Was für eine Chemotherapie hat man dir vorgeschlagen. Nicht jede Chemo wird gleich vertragen.
Gruss Iwana
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 12. Mai 2011, 10:14:56
Hallo Iwana

Die Chemo wär mit Temodal.

Sieht ja aus als wenn ziemlich viele damit behandelt werden.


Gruss Armin
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 12. Mai 2011, 14:58:14
Kleiner Nachtrag.

Ich hab mich vertan. Die Einnahme ist 3 Wochen und eine Woche Pause.

Gruss Armin
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Iwana am 12. Mai 2011, 17:03:20
Hallo Armin
Ich habe während der Chemotherapie gearbeitet. Viele macht es aber sehr müde und natürlich müssen die Blutwerte regelmässig kontrolliert werden. Ich musste bei jedem Infekt zusätzlich noch Blutwerte kontrollieren. Dies heisst auch sich in acht zu nehmen vor Krankheiten. Bei mir führte Temodal ohne Anti-Brechmittel zudem zu erbrechen (etwa nach 2 Stunden) und dies über Stunden. Bekam dann ein Anti-Brechmittel vom Arzt, ohne dass ging es nicht.
Nach gewisser Zeit kam es zu zunehmender Leukozytopenie und Thrombozytopenie sodass ich die Chemofreien Zyklen z.T. auch verlängern musste, bis die Blutwerte wieder im Normbereich waren. Da dies immer stärker wurde, wurde mit Temodal nach 12 Zyklen aufgehört.

Das Temodal musste ich nüchtern nehmen, da ich aber jeweils einmal in der Nacht gegen morgen aufwachte, habe ich es jeweils dann genommen (meist 4Uhr morgens) und konnte dann nochmals schlafen.
Dies meine Erfahrung.
Gruss Iwana
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 19. Mai 2011, 21:25:39
Hallo an alle!

Heute ist der Abschluss Bericht der Molekularpathologie gekommen.

Befund:

Im Codon 132 des IDH1-Gens ist eine heterozygote Mutation nachweisbar

Im Codon 172 des IDH2-Gens liegt eine Wildtyp-Sequenz vor, keine IDH2-Codon172-Mutation nachweisbar.

Beurteilung:
Der Nachweis einer heterozygoten Mutation im Codon 132 bestätigt den  im Vorbefund geäußerten Tumorverdacht, da IDH-Mutationen hochspezifische Veränderungen im astrozytären Tumorzellen dastellen und mit Hilfe der Methode der Pyrosequenzierung sehr sensitiv auch in wenigen Tumorzellen detektiert werden können. Die Diagnose der Infiltrationszone eines diffusen astrozytären Glioms wird somit durch die zusätzlichen molekularen Analysen erhärtet.


Was meint Ihr? ??? Würd mich interessieren.


Schöne Grüße Armin
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: carpediem am 20. Mai 2011, 18:14:41
HAllo Armin,

ein Astro II genau pathologisch zu diagnostizieren ist recht schwierig.  Nach dem heutigen Stand der Forschung weiss man, dass mutationen in den IDH 1und IDH2 Genen auf einen Tumorgewebe hinweisen, was auch von den Aerzten so interpretiert wird "astrozytären Glioms wird somit durch die zusätzlichen molekularen Analysen erhärtet".

Ich denke, bin mir aber nicht genau sicher, dass Gliome mit IDH1 mutationen einen guenstigeren Verlauf haben.

'Heterozygote' bezieht sich darauf, dass nur eine Genkopie mutiert ist.  In der Regel haben wir zwei Kopien.   

Ich hoffe, dass es Dir etwas hilft.
Carpediem 
Titel: Re:Astro II (Armin - Betroffener)
Beitrag von: Fry1304 am 20. Mai 2011, 23:38:56
Zitat von: carpediem am 20. Mai 2011, 18:14:41
HAllo Armin,

ein Astro II genau pathologisch zu diagnostizieren ist recht schwierig.  Nach dem heutigen Stand der Forschung weiss man, dass mutationen in den IDH 1und IDH2 Genen auf einen Tumorgewebe hinweisen, was auch von den Aerzten so interpretiert wird "astrozytären Glioms wird somit durch die zusätzlichen molekularen Analysen erhärtet".

Ich denke, bin mir aber nicht genau sicher, dass Gliome mit IDH1 mutationen einen guenstigeren Verlauf haben.

'Heterozygote' bezieht sich darauf, dass nur eine Genkopie mutiert ist.  In der Regel haben wir zwei Kopien.   

Ich hoffe, dass es Dir etwas hilft.
Carpediem 

Hallo!

Danke das hilft mir schon einwenig. Ich finde es immer ungünstig wenn man nur einen Brief bekommt aber dazu nicht angerufen wird. Naja mal schauen wann ich mal einen erwische.

Danke nochmal!

Schöne Grüße

Armin