HirnTumor Diskussionsforum

Sonstiges zum Thema Hirntumor => Kummerecke => Thema gestartet von: Texasgirl am 19. Dezember 2010, 23:45:13

Titel: Ein Engel will gehen
Beitrag von: Texasgirl am 19. Dezember 2010, 23:45:13
Meine  über alles geliebte Mutter wird gehen.Mein Schmerz ist so groß und ich kenne niemanden mit dem ich ihn teilen kann.
Ich bin so froh dass es euch gibt,da kann ich schreiben was ich fühle .

Meine Mama 72 Jahre ist bald erlöst.Im Sep wurde sie am Glio 4 operiert,dann Bestrahlung die nichts brachte und nach 4 Wochen Chemo ging es richtig los mit Erbrechen,Übelkeit,Magenkrämpfe und und und.Nun liegt sie in Heidelberg auf der Palliativstation.Isst nichts mehr,trinkt nichts mehr,macht die Augen nicht mehr auf und redet nicht mehr.Sie bekommt ihre Medikamente damit sie schmerzfrei ist.

Ich darf bei ihr schlafen,man hat mir ein Bett dazu gestellt,ich halte ihre Hand,sage ihr wie sehr ich sie liebe,wie stloz ich bin ihre einzige Tochter zu sein,ich sagte ihr dass sie die Erfüllung meines Lebens ist.Ich erzähle ihr von den vielen schönen Dingen die wir zusammen erlebt haben,ich sage ich nicht dass sie gehen wird,ich denke das weiß sie selbst.
Heute Nacht bin ich noch einmal zuhause,wasche und dusche mich,bringe frische Wäsche mit und werde morgen wieder bei ihr schlafen.Ihre Hand halten ,sie spüren,riechen ansehen.und Gott im Himmel danken dass er mir so eine aufopfernde,selbstlose,herzliche,liebevolle Mutter geschenkt hat.

Dann habe ich Angst wenn sie nicht mehr da ist.Angst in ein großes Loch zu fallen,habe leider niemanden mit dem ich mich austauschen kann.Meine Tochter 17 Jahre,aber sie möchte ich nicht belasten,sie leidet so schon genug.Dann stehen wir zwei alleine da und hoffen dass wir wieder ins Leben zurück finden,davor habe ich die meiste Angst.

Danke,dass ich hier meinen Schmerz von der Seele schreiben kann.Bestimmt etwas verwirrt,aber ich kann im Momen nicht mehr klar denken.Hoffentlich geht meine Mom nicht bis ich wieder bei ihr sein kann,denn meistens ist das so.Da wo ich bin,gibt es kein Internet.Aber in 3 Tagen bin ich wieder zuhause...Frische Wäsche holen



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Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: sonnenblume77 am 20. Dezember 2010, 10:31:23
hallo texasgirl.

hier findest du viele offene ohren und liebe menschen, die dir zuhören und dich aufbauen und mitfühlen....
die angst und traurigkeit gehört dazu, wenn jemand stirbt... aber es wird deiner mutter noch so viel kraft und liebe geben, deine worte an sie !! dass du ihr beistehst, bei ihr bist. sie merkt das und gibt ihr sicher auch kraft, mal loszulassen. ich wünsche mir jedesmal so fest, dass niemand mehr diesen weg gehen muss.

ich habe das gleiche erlebt wie du. wir sind 3 töchter, die hinterblieben sind, konnten die last, trauer und den verlust etwas "teilen", obwohl es heute noch unendlich schmerz und ich immer an meine geliebte mam denke... vieles was du schreibst, kommt mir bekannt vor und die erinnerungen kommen wieder hoch...

ich hoffe, dass du deiner mutter noch ganz viel kraft geben und sie begleiten kannst ! es wird einen weg "danach" geben - die zeit wird es zeigen... erst mal kommt die trauer, lass es zu, es tut gut...

ich wünsche euch ganz viel liebe, kraft und licht !!!

herzlich, chris
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: mija am 20. Dezember 2010, 11:52:43
Liebes Texasgirl, ich kann Dir so gut nachfühlen, es ist immer so wahnsinnig traurig.

Ich schicke Dir ganz viel Kraft und den Halt von guten Freunden!
Fühle Dich herzlich gedrückt von mir...
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Lucie am 20. Dezember 2010, 12:29:20
Hallo Texasgirl,

ich weiß, was ihr gerade durchmacht. Ich wünsche euch viel Kraft für die folgende Zeit.

Dass du deiner Mutter nicht direkt sagst, dass ihr spürt, dass sie gehen muß, ist sicherlich gut. Manchmal wartet ein kranker Mensch aber wohl drauf, dass seine Familie ihm "erlaubt" zu gehen. So erlebt bei meiner Freundin, die ihrem sterbenden Vater gesagt hat, dass alles gut wird und dass sie allein klar kommen wird. So konnte er beruhigt in ihrem Beisein sterben.

Fühl dich verstanden.

LG
Lucie
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Bea am 20. Dezember 2010, 13:09:51
Hallo texasgirl,

vielleicht klingt es kurios; sei froh, dass du das alles deiner Mutter sagen kannst. Vielleicht schaffst du es auch ihr zu sagen, dass du sie gehen lässt.

Das was wir von unseren einigartigen, unbeschreiblichen Müttern erhalten dürfen wir unseren Kindern weiter geben. Und es wird immer unser eigen sein, so lange wir leben.

Von ganzem Herzen wünsche ich euch alle Kraft für diese schwere Zeit.

Alles Liebe,
Bea
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Jens B am 20. Dezember 2010, 13:30:57
Hallo Texasgirl,

ich möchte mich den Vorrednern anschließen & dir ganz viel Kraft und noch viel Zeit mit deiner Mutter wünschen!
Du schreibst, dass du niemanden hast, mit dem du dich sonst noch austauschen kannst.
Es ist noch eine zusätzliche Qual & Sorge für dich! Das tut mir sehr leid!

Doch du hast uns, dass Forum! Schreibe hier deine Sorgen, Ängste & Probleme! Hier hört dir immer wer zu.
Alles Gute!

Herzliche Grüße
Jens B
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Eva am 20. Dezember 2010, 14:38:35
Hallo Texasgirl,

ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit. Es ist gut, dass Du Deiner Mutter noch alles sagen konntest und es wird Dir als Erinnerung helfen. Sei umarmt

Eva
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Texasgirl am 23. Dezember 2010, 15:44:00
Danke,ich danke euch so sehr.Hier zu schreiben und Antworten zu bekommen hilft unendlich.

Nun bin ich wieder zuhause.Kraft schöpfen für die hoffentlich nächsten Tage.Dann mache ich mich morgen wieder auf den Weg zu ihr und bleibe.
Dass ich bei meiner Mom schlafen kann hilft so sehr.In der Nacht wird sie wach,such mich und meine Tochter.Sie sagt ich bin beu euch,sie streichelt unser Gesicht.Man versteht sie zwar sehr schlecht,aber wir sprechen mit unseren Herzen.

Sie bekommt Glucose und Antibiotika,mehr nicht und trotzdem ist sie noch da.Ich denke wir können alle nicht los lassen.Ich sage ihr alles ist gut und sie soll sich in Ruhe zurück lehnen.Ich liebe sie so sehr,es tut so weh.Vielleicht schaffen wir es noch sie an Heiligabend zu begleiten.Ich bin bei ihr,sie wird nicht alleine sein.Ich danke euch,ihr helft mir so sehr,weil ihr versteht von was ich rede.Ein frohes Fest für euch alle.
L.G.
Tina

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Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Hexchen am 23. Dezember 2010, 18:50:40
Liebe Tina,
ich wünsche Dir viel Kraft für alles was jetzt kommt. Das loslassen, ist glaube ich das schwerste was auf dich zukommt.
Ich weiß wovon ich schreibe, denn mein Mann starb nach nur 10 Monaten an dieser sch... Krankheit.
Es hört sich vielleicht dumm an, aber diese Monate waren inniger und intensiver wie die letzten 10 Jahre unserer Ehe. Leicht war es nicht ihn zu versorgen und die letzten Schritte zusammen zu gehen, aber ich möchte keine Minute davon missen.
GLG Hexchen
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: anderle am 23. Dezember 2010, 19:31:26
Liebe Tina!
Ich wünsche Dir so viel Kraft die es gibt.Aber man glaubt gar nicht wieviel Kraft man hat.Ich kann mich Hexchen nur anschliesen,eines der schwersten Jahre meines Lebens aber die schönste intensivste Zeit mit meinem Mann.
Dafür werde ich immer dankbar sein.Das wird immer bleiben.Egal was kommt.
Alles Liebe
Anderle
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Cary am 23. Dezember 2010, 20:40:48
Liebes Texasgirl,

auch ich kann mir vorstellen, wie es dir jetzt geht. Meine Mama ist vor sechs Jahren an Darmkrebs gestorben. Sie wurde leider nur 70 Jahre alt. Zum Schluss lag sie nur noch mit geschlossenen Augen da und wir wussten nicht, ob sie uns noch hören kann.

Es ist gut, dass du nun noch Abschied nehmen kannst, dann schaffst du es auch, loszulassen.

Ich wünsche dir und deiner Tochter viel Kraft für die kommende Zeit. Ich wünsche euch, dass ihr euch gegenseitig Halt geben könnt.

Traurige Grüße
von Cary
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Texasgirl am 23. Dezember 2010, 21:10:46
Hallo Ihr Lieben,
ich danke euch so sehr für eure Worte,jetzt kann ich wieder durchatmen und morgen früh in aller Stärke wieder zurück in die Klinik zu meiner Mam.Wenn sie Heiligabend erleben kann,bin ich Gott im Himmel dankbar.Ich werde ihren Köper wieder mit Rosenöl einreiben,das liebt sie so ,vom vielen liegen tut ihr alles weh.Ich werde wieder meinen Kopf auf ihr Kopfkissen legen,denn sie mag mich immer streicheln.Mit ihrer wenigen Kraft die sie noch hat.Sie probiert zu sprechen,ich habe verstanden dass sie sagte,ihr seid bei mir und ich immer bei euch und ich soll mich endlich ausruhen.Sie macht sich auch Gedanken wegen dem Wetter und der Fahrt die wir auf uns nehmen um zu ihr zu kommen,das wäre doch gefährlich.Aber so ist meine Mom,immer Gedanken machen um andere,selbst jetzt noch.Ich wünsche euch von ganzem ein geruhsames und friedliches Weihnachtsfest.Seid beschützt.
L.G.
Tina
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Bea am 23. Dezember 2010, 21:52:24
Liebe Tina,

von Herzen wünsche ich dir geruhsame, besinnliche Weihnachtstage bei und mit deiner Mama. Für die kommende Zeit alle Kraft die du brauchst.

Gesegnete Weihnachten,
Bea
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Miriam am 24. Dezember 2010, 13:27:41
Liebe Tina,

ich wünsche euch auch eine gesegnete, ruhige Weihnachtszeit...Gott ist immer bei euch.

Tina, ich verstehe dich sehr. Ich habe es Ende November durchgemacht. Mein guter Freund ist verstorben.
Er lag am Ende auch im Bett, konnte nichts mehr sagen, war gelähmt, nur seine linke Hand konnte er sehr leicht bewegen, hatte rasende Schmerzen etc.

Ich erkärte ihm mit gezeichneten Bildern (er konnte die Sprache nicht mehr richtig verstehen, aber die Patienten haben immer ein Bewußtsein!!!!!!!), daß er im schlechten Zustand ist, er kann nicht mehr operiert werden, die Chemo hilft nicht mehr... er wird dann zu Gott gehen.
Er fühlte sich deutlich besser. Er nickte seinen Kopf und seine Augen sagten mir: Danke für die Ehrlichkeit. Dann weiß ich Bescheid.
Ich spürte, daß es ihm so sehr half wenn man neben ihm saß, seine Hand hielt. Dann streichelte er sie immer, schloß seine Augen und entspannte sich. Er fühlte sich freier.
Als ich nach Hause ging und Tschüß sagte, mußte ich weinen, er guckt mich verwirrt an und dachte: Warum weinst du? Ich sagte ihm dann: Ja, du wirst mich nie los. Wir beide mußten grinsen.

Er schlief ein, und ich war nicht bei ihm. Es ist schwer, aber ich war sehr froh, daß ich ihn vorher gesehen habe und wir alles "besprochen" hatten. Das half ihm und mir!

Tina, ich denke an dich.

Liebe Grüße, Miriam
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: evlat am 27. Dezember 2010, 11:13:43
Hallo Texas-Mädel,

Du bist ne Spitzen-Tochter! Deine Mama ist stolz auf Dich. Meine Mama ist auch stolz auf mich. Eure Liebe zueinander ist ein Band, das nicht nur Entfernungen überspannt, sondern sogar das Diesseits und das Jenseits. Selbst, wenn sie nicht mehr da sein sollte, wirst Du mit Deinem Herzen mit ihr verbunden sein. Glaubst Du ernsthaft, dass etwas so gewaltiges wie die Liebe einer Tochter ihrer Mutter gegenüber oder etwa die Mutterliebe nur dadurch zerstört wird, das jemand von dieser Welt geht? Ich bin mir sicher, dass ihr alle das meistert. Deine Mama will, dass Du glücklich bist und dass es Dir gut geht. Du machst alles was Du kannst und bist für Deine Mutter da. Mehr kann sich eine Mama nicht wünschen.

Hier hast Du lauter Menschen, die von den selben Sorgen geplagt werden. Dadurch, dass wir hier füreinander da sind, lernen wir es zu verarbeiten. Danke, dass Du auch da bist!
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: enola2 am 30. Dezember 2010, 20:14:41
hallo texas...
oh wie ich dich verstehe was du grad durchmachst :-[

wir haben die situation gerade mit meiner tante...
die ist nun leider nicht mehr ansprechbar!
gar nicht- morphium wird laufend erhöht sie kann  nur noch hin und wieder den kopf drehen, die augen macht sie gar nicht mehr auf

die familie und die ärzte waren und warten und wir hoffen das sie bald gehen darf, wir sind abwechselnd bei ihr, für morgen ist der seelsorger bestellt...

fühl dich gedrückt!! du bist nicht allein
lieben gruss aus wien
claudia
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Texasgirl am 01. Januar 2011, 15:03:22
Hallo ihr Lieben,
vielen vielen Dank für eure tröstenden Worte. Ich durfte mit meiner Mutter ein letztes mal Weihnachten zusammen sein.Es war so herzergreifend.

Ich schlafe bei ihr auf der Palliativstation.Man hat mir ein Krankenbett neben ihres gestellt,das teile ich mir mit meiner 17 jährigen Tochter.Es ist zwar nicht bequem,aber hauptsache ist,wir können bei ihr sein,Tag und Nacht.

An Heiligabend kam die Pastorin an ihr Bett und spielte meiner Mutter auf der Gitarre Weihnachtslieder vor.Sie spielte ihr " stille Nacht,heilige Nacht" ich dachte erst sie bekommt nichts mehr mir,aber dann öffnete sie ihr Lippen und sang dieses Lied leise mit.ich dachte es zerreißt mein Herz.Dann spiele die Pastorin " Love me Tender " von Elvis,in Gedanken an meinen Vater der vor kurzen in Amerika verstorben ist,auch das sang sie leise nacht.
Meine Tränen hörten nicht mehr auf zu fliesen.Da ging ich auf die Dachterrasse dieses Hauses und da stand ganz einsam mitten im Schnee eine Bank.Ich setzte mich und sang aus vollem Herzen " Ave Maria " das liebte meine Mutter so sehr und ich fragte Gott warum ? warum tust du uns das an.Meine Mutter war gläubig,aufopfernd,selbstlos und herzensgut.Sie hat nie jemanden etwas zu leide getan,warum sie ?

Ich wünschte mir ich wache auf aus einem bösen Traum und alles ist wie es früher war.Aber ist es nicht,es ist bittere ,blanke Realität.
Nun geht es mir wie deiner Tante,die Ärzte und ich,warten und warten bis sie gehen darf.An Silvester bekam sie wieder Morphium,denke sie hat die Knallerei garnicht mit bekommen,aber hoffentlich,dass ich bei ihr war.Ich kann sie nicht mehr leiden sehen,aber vor dem dass sie mich verläßt fürchte ich mich auch.

Ich bin so froh dass ich euch schreiben kann,wer würde sowas schon verstehen.Nun packe ich wieder meine Sachen,frische Wäsche für Mom,Essen und Trinken für meine Tochter und mich.Dann machen wir uns wieder auf den Weg zu ihr und bleiben vielleicht 3 Tage,wie Gott es will.

Ich wünsche euch allen ein gesundes neues Jahr mit viel Kraft und Hoffnung und Liebe

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Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Eva am 01. Januar 2011, 17:54:41
Liebes Texasgirl,

es ist so ergreifend, was Du schreibst. Ich bewundere Dich und Deine Tochter. Auch wenn es jetzt sehr schwer ist, hast Du doch später eine schöne Erinnerung an das letzte Weihnachten mit Deiner Mutter.  Hoffentlich kann Deine Mutter bald loslassen und in Frieden gehen. Für die kommende, sehr schwere Zeit wünsche ich Euch viel Kraft und Stärke.

LG Eva
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: evlat am 03. Januar 2011, 12:13:04
Ich denke nicht, dass es hilft Gott anzuklagen. Es ist die Suche nach einem Schuldigen - nicht mehr. Es verschafft auch keine Linderung. Meine Mama war und ist auch immer recht gläubig. Wir sind es eigentlich auch. Statt Gott anzuklagen, sollten wir lieber versuchen in ihm Trost zu finden. So wie diese Welt endlich ist, sind wir es auch. Das Leben unserer Lieben ist ein Lichtblitz, der unseren kurzen Gastauftritt hier auf Erden erhellt. Ich will hier niemanden zum Glauben missionieren, aber von Gott kommen wir und zu ihm kehren wir zurück. Wieso denken wir immer an das schlechte und vergessen in Notsituationen das viele Gute, was uns in unserem Leben widerfährt? Du hast auch eine Tochter? Dann sei für sie da und stark! Deine Mama würde es so wollen und Deine Tochter will es auch. Das schöne in dieser Welt ist immer noch da und immer noch schön, auch wenn Du es im Moment nicht wahrnehmen kannst. Was aber noch viel besser ist: Das Schöne ist auch für Dich da! Trotz der Krankheit Deiner Mutter.

Ich weiß, dass Du die Kraft und Geduld hast, das alles durchzustehen.
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Texasgirl am 05. Januar 2011, 00:46:11
Ich rufe zu Gott bis er mich hört.

Mein Engel ist gegangen
Oh Herr was tust du nur mit mir ?
Ich fühle mich so gefangen,
zu leben ohne ihn nun hier.
Er hat mich stets begleitet,
mein ganzes Leben lang.
mit Liebe und Geborgenheit geleitet,
opfernd,sorgend,gebangt.
Oh Herr,warum nimmst du mir meinen Engel?
ich brauche ihn doch hier.
Wie soll ich weiter leben ?
mein Engel gehört doch mir.

Meine geliebte Mutter ist heute von uns gegangen.am 4.1.11 17 Uhr hat sie ihren letzten Atemzug gemacht.
Ich war mit meiner Tochter bei ihr,ganz alleine und es war gut so.Und genauso wie ich das Gedicht geschrieben habe,so fühle ich mich.Keine Frage,dass ich für mein Kind da sein muß und werde und trotzdem darf ich auf die Knie gehen,denn ich weiß,ich darf nur nicht liegen bleiben.
Gott hat mich begleitet,er gab mir die Kraft das alles durch zu stehen und trotzdem bleibt die Frage  " WARUM "und ich bewundere alle über ihren Glauben in dieser Zeit,wenn ein geliebter Mensch uns verläßt.Nur bei mir wird es dauern bis ich verstehe was meint er nur damit.Ich kenne keinen Menschen der böse ist und so etwas erleidet.Die.die ich kenne und von denen ich höre waren alles Engel auf Erden.Dann darf ich berechtigt zweifeln.Wenn er uns liebt,warum nimmt er sie uns dann?der hat den ganzen Himmel schon voll damit,was will er noch?Er soll mal auf seine Erde sehen was er uns zurück läßt.Engel,auf Erden,gibt es immer weniger.
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: K-J-V am 05. Januar 2011, 07:24:24
Hallo Texasgirl,
gerade habe ich Dein Gedicht gelesen. Es hat mich zu Tränen gerührt.
Es ist schön zu lesen, dass Du Dir selbst sicher bist, alle notwendige Kraft zu haben.
Das ist wichtig.
Mein aufrichtiges Beileid!
LG
Karl-Johann
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: fips2 am 05. Januar 2011, 07:55:39
Hallo Texasgirl

Ich sende dir eine virtuelle, stille Umarmung und mein Mitgefühl.

Du wirst sehen. Irgendwann wirst du stolz auf dich und deine Tochter sein, deine Mutter bis zum letzten Atemzug begleitet zu haben. Einen größeren Liebesdienst könntet ihr Beiden ihr nicht erweisen.

Viel Kraft für die nächsten, schweren Tage.

Gruß Fips2
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: josch am 05. Januar 2011, 10:23:56

Texasgirl

                     Riss
Euer Leben bekam gerade einen großen Riss,
denn ab jetzt wird sie von euch für immer vermisst.
In euch werden die Bilder von ihr schweben,
als würde sie noch an euere Seite weiter leben.
Liebe und Wärme hat sie euch geschenkt,
an die ihr gern zurück denkt.
(js)

Mein Beileid und aufrichtige Anteilnahme,
um den Verlust deiner Mutti.

josch
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Bea am 05. Januar 2011, 10:37:13
Meine aufrichtige Teilnahme für dich, deine Tochter und deine Familie, liebes Texasgirl!

Zweifel entstehen, keine Frage. Und das warum kann man dir hier auf Erden nur vermutend beantworten. Wir sind nur Gast auf Erden und wandern..... oder: wenn der Weg zu steinig... dann holt Gott die Seinen heim.

Von Herzen wünsche ich euch dass die schmerzhafte Trauer bald der dankbaren und schönen Erinnerungen weicht.

Herzlichst,
Bea
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Bluebird am 05. Januar 2011, 11:11:25


Liebes Texasgirl,

Dir und Deinen Lieben, vor allem Deiner Tochter,
gilt mein aufrichtiges Mitgefühl.

Der höhere Sinn dessen, was uns im Leben widerfährt, bleibt oft ein Rätsel.
Umso wichtiger ist es, einander beizustehen, gerade in den schwersten Zeiten.
Ich wünsche Euch Kraft und Zuversicht.

LG
Bluebird
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: TinaF am 05. Januar 2011, 12:30:00
Liebes Texasgirl,

ich bewundere Dich und Deine Tochter für all das, was Ihr geleistet habt, ich wünsche Euch all die Kraft, die Ihr jetzt brauchen werdet und auch mich hat Dein Gedicht zum Weinen gebracht.

Mein aufrichtiges Beileid.

TinaF
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: evlat am 05. Januar 2011, 14:04:11
Liebe Tina,

ich bete für Dich und Deine Mama. Du packst das. Ich weiß es. Sie wird immer Dein Engel bleiben!
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Mama am 05. Januar 2011, 20:42:37
liebes texasgirl,
ich bin eine mutter, vielleicht um einige jahre älter als du.
ich habe meine mutter vor 13 jahren, sie war 75,  in ihren letzten lebensmonaten begleitet, hielt sie sterbend im arm. sie starb an einer anderen krebsform.
im jahr 2009/10 ging ich diesen weg zusammen mit meiner schwiegertochter und meinen beiden töchtern mit meinem sohn. er wurde 31 jahre alt und starb an einem hirntumor.
in diesem forum fand ich viel rat und hilfe und seelischen beistand.
der weg, den wir gingen, du und ich und viele andere, ist ein furchtbarer.
doch eines tröstet mich:
es war mir vergönnt, meine lieben begleiten zu dürfen, zu wissen, dass sie nie verlassen waren.
vielleicht kann auch dich der gedanke, deine mama begleitet zu haben, ein wenig trösten.
danke für die unterstützung, die du ihr gabst und dir viel kraft für den weg, der noch vor dir liegt.
sei innig umarmt
mama
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Texasgirl am 05. Januar 2011, 23:34:31
Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure tröstenden Worte.Ihr habt mir geholfen von Anfang an,als ich das erste Mal die Diagnose bekam im Aug 10 " ihre Mutter hat einen Glio Multiforme 5cm groß". Ich stand da und mir zog es den Boden unter meinen Füßen weg.Dann fand ich dieses Forum,zum Glück und ihr habt mich bis heute begleitet.
Liebe Mama,die die du mir geschrieben hast,ich habe ja meinen Engel verloren und bin daran verzweifelt.Nach euren Worten kam ich zu der Erkenntnis,vielleicht sollen wir, die hinterbliebenen jetzt die nächsten Engel sein.Ich denke du bist schon einer und ich...ich werde mir jetzt alle Mühe dieser Welt machen,auch ein guter zu werden.Ich werde meine Mutter zwar nie toppen können,aber ich gebe alles.Damit kann ich leben.Und für mich ist das der wichtigste Moment in meinem Leben gewesen,dass meine Mutter in meinen Armen sterben konnte,friedlich,das lag an den Ärzten,den Schwestern und dem Krankenhaus.Wer darf schon dort in einem Krankenbett neben der Mama ,4 Wochen lang  schlafen?
Zu fips,ich finde es lieb wie du immer schreibst,dass auch mal etwas positives geschrieben werden soll.
Lieber Fips,glaube mir von Herzen,wenn wir das könnten,wir wären die Ersten die das tun würden.Was ich tun kann,ist meine Erfahrung weiter  geben.Ich klinke mich unter Krankenhauserfahrung ein,Tipp`s über Medikamente,Ärzte und hoffe ich kann damit helfen.Denn dass es meine Mutter nicht geschafft hat,lag nicht am Krankenhaus oder an den Ärzten,sie war einfach zu schwach und es war schon zu weit..Aber diese Menschlichkeit die ich erfahren durfte in dieser Krankenhausrutine die eigentlich herrscht,das berührt mich jetzt noch.Schwestern die mich weinend in den Arm genommen haben,Schwestern auf einer Palliativ Station,wo am Tag um die 5 Menschen von uns gegangen sind,das war schon heftig,wir hatten nur 8 Zimmer....Aber wer schläft schon 4 Wochen neben seiner Mutter im Krankenbett? Das war auch für die außergewöhnlich,aber es geht.Ich bleibe weiter hier und hoffe ich kann helfen,auch Trost spenden,wie ihr es getan habt.Ich danke euch dafür.Nun gehe ich den nächsten schweren Weg,die Beerdigung,die soll am Donnerstag,den 13.01.11 sein,ich weiß noch nicht was auf mich zu kommt,drückt mir die Daumen
L.G.
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: fips2 am 06. Januar 2011, 07:57:20
Hallo Texasgirl
Schön dass du weiter hier bleiben und auch eine Empfehlung für die Klinik aussprechen willst.
Ja das Stimmt.
Wirklich eine Seltenheit, dass das dir ermöglicht wurde.

Und zum 13.
Lass deinen Schmerz ruhig auch in Tränen raus. Das soll dir als Tochter schon erlaubt sein und dafür musst du dich nicht schämen.
Im Gegenteil. Es tut gut zu weinen.
Tränen sind das Löschwasser der Seelenfeuerwehr gegen das Feuer der Trauer und Schmerzes.


Alles Liebe.
Fips2
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Cary am 08. Januar 2011, 22:38:32
Liebes Texasgirl,

du bist jetzt schon ein Engel auf Erden. Du hast deine Mama auf ihrem letzten Weg begleitet und ihr das Tor zum Himmel geöffnet. Du hast ihr so viel gegeben und ihr gezeigt, wie sehr du sie liebst. Mehr konntest du nicht tun. Ich bewundere dich und auch deine Tochter für das, was ihr für deine Mutter getan habt.

Für die kommende schwere Zeit wünsche ich euch ganz viel Kraft. Haltet zusammen, ihr zwei, dann schafft ihr alles, was ihr schaffen müsst. Versucht, euch gegenseitig Halt zu geben und euch bewusst zu machen, dass ihr einander habt und nicht allein seid.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass die kommende Zeit sehr schlimm wird, aber ich weiß auch, dass die Sonne irgendwann wieder scheint. Zuerst nur ganz schwach und zaghaft, dann mehr und mehr. Ich werde meine Mama niemals vergessen und denke oft an sie, aber der Schmerz wird mit der Zeit weniger und man kann sich auch wieder freuen. Und das ist es schließlich auch, was unsere Mütter sich für uns wünschen: Dass wir glücklich sind. Und sie sitzen dann auf ihrer Wolke und freuen sich für und mit uns, das glaube ich ganz fest.

Mein aufrichtiges Mitgefühl. Eine stille Umarmung von
Cary
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Miriam am 10. Januar 2011, 22:25:46
The guardian angels
of life sometimes
fly so high as to be
beyond our sight,
but they are always
looking down on us.

(Jean Paul * 21. März 1763 in Wunsiedel; † 14. November 1825 in Bayreuth; eigentlich
Johann Paul Friedrich Richter, war ein deutscher Schriftsteller).  



Liebe Texasgirl,

tief aus deinem lieben, großen Herzen, brauchtest du die ganze Kraft und Ausdauer deine Mutter zu begleiten. Jetzt schaut dich von oben deine Mama an und beschützt dich. Sie gibt dir die Kraft zurück. Sie möchte, daß es dir Schritt für Schritt besser geht. Gehe immer nach deinem Gefühl.

Ich denke ganz fest am 13. an dich/euch!
Mein aufrichtiges Beileid.

Umarmung, Miriam
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Wusel am 13. Januar 2011, 01:32:44
Liebes Texasgirl,

mit großer Bestürzung habe ich Deine Briefe gelesen. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für den heutigen Tag und auch für die folgende Zeit. Sei Dir sicher, Dein Engel begleitet Dich immer und auf allen Deinen Wegen, ist dankbar und glücklich solche Engel als Tochter und Enkelin zu haben.
Eine schwere Zeit kommt nun auf Dich zu, aber lass Deiner Trauer und auch Deinen Tränen einen Platz. Sicher wirst Du auch wieder lachen können, wieder auf die Beine kömmen und sicher auch die Kraft haben weiterzuleben.
Meine Mutter hat uns im Juli verlassen.  Leider konnte ich Sie nicht so umfasssend begleiten, da meine Kinder noch jünger sind und ich arbeiten musste. Aber die Zeit die ich wachen und mit ihr alleine verbringen konnte ist mit die wertvollste Zeit und ich bin froh und dankbar, daß ich bis zum Ende bei ihr sein konnte.
Bin heute in Gedanken bei Dir und Deiner Familie und schließe Euch ganz fest in meine Gebete mit ein.
Alles Liebe
Wusel

Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Texasgirl am 16. Januar 2011, 13:18:23
Die Beerdigung meiner Mutter verlief würdevoll, so wie sie es verdient hat.
Das Drumherum war der reinste Horror. Und ich habe mit aller Kraft probiert, dass es keiner mitbekommt.

Mein Vermieter, 80 Jahre alt, wohnt genau neben mir und kennt mich und meine Mutter über 20 Jahre. Meine Mutter hat für ihn schon so viele Botengänge gemacht, er hat sie regelrecht dafür benutzt all die Jahre. Er hat so viele Häuser und Wohnungen, und trotzdem hat er noch nicht einmal ein paar Pralinen für meine Mutter gehabt, um ihr zu danken. Aber wie meine Mutter halt war, selbstlos, sie wollte nie was für das, was sie getan hat.
Aber die Krönung an der Beerdigung war, dass dieser Vermieter mir an diesem Tag kein Beileid aussprach,  aber dafür die fristlose Kündigung meiner Wohnung in die Hand drückte.
Ich habe die Zeit nicht gehabt,  ihm die Miete für Januar zu bezahlen,die er immer in bar will.
Die Nebenkosten für die Jahresabrechnung ebenso.
Ich weiß wohl, dass er damit nicht durch kommt. Aber so zu wohnen und zu wissen, da will man mich raus haben, ist nach 20 Jahren furchtbar.
Dann kam meine Chefin und drückte mir die fristlose Kündigung in die Hand, statt ein Beileid auszusprechen. Am Tag als meine Mutter starb, hätte ich meinen Urlaub nehmen sollen oder mich krank melden, was ich nicht tat. Ich habe da einfach nicht daran gedacht. Ich war in Urlaub.
Habe 8 Jahre dort gearbeitet, keinen Tag gefehlt und immer gute Leistung gebracht.

Ich weiß, dass sie auch nicht so einfach damit durchkommt, aber die Rennerei, die ich jetzt habe, eine Wohnung zu suchen und einen Job, und das alles meiner Tochter bei zu bringen, die immer noch so sehr darunter leidet, ihre geliebte Oma zu verlieren.

Ja, das war ein zusätzlicher Schock. Ich bin so froh, dass meine Mutter dieses Elend nicht mehr mit bekommt. Ich sehe es jetzt wohl als Herrausforderung an, nur nicht aufgeben. Aber ich verstehe die Menschen nicht, die da sehen wie jemand so viel Leid erfährt und dann noch einen drauf setzen.
Es wird ein schwerer Weg für mich sein, der da kommt, und ich kann nur Gott im Himmel bitten, mir alle Kraft der Welt dafür zu geben, dass ich allem gerecht werde. Somit hat  mich nicht nur meine geliebte Mutter verlassen, sondern eine ganze Welt ist für mich zusammen gebrochen.

Vor Monaten hatte ich noch einen guten Job, eine schöne Wohnung und von der Krankheit meiner Mutter hatten wir auch noch keine Ahnung. So schnell kann sich ein Leben verändern.
Ich bin gespannt, was alles noch kommt. Ich danke euch für eure Unterstützung.
Hier war ich verstanden, geborgen und aufgehoben.
Wenn es dich gibt lieber Gott, dann zeige dich bitte jetzt, ich brauche dich und deine Unterstützung.

L.G.

Beitrag neu strukturiert wegen der besseren Lesbarkeit.
Mod. Bluebird

Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Eva am 16. Januar 2011, 22:06:13
Liebes Texasgirl,

mir fehlen die Worte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Menschen in so einer Situation so reagieren. Da trifft der Begriff Mensch nicht mehr zu. Es tut mir so leid für Dich und Deine Tochter. Übrigens ist die Kündigungszeit für den Vermieter 9 Monate, wenn seit der Überlassung des Wohnraums 8 Jahre vergangen sind. Ich kann aber gut nachvollziehen, dass Du momentan nicht in der Lage bist, Dich zu wehren. Für den Neubeginn drücke ich Dir die Daumen und schicke Dir ein Paket Kraft. Lass Dich virtuell einmal drücken.

LG Eva
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Bea am 17. Januar 2011, 10:10:44
Liebes texasgirl,

du bist den letzten Weg auf Erden mit deiner Mutter gegangen und hast einen weiteren Schritt Abschied genommen.
Gleichtzeitig musstest du leider erleben wie hart das Leben sein kann.

Dein Vermieter wird nicht durchkommen, wenn du nun die Mite direkt zahlst.
Deine Chefin wird ebenfalls nicht durchkommen, wenn dies dein einziger Verstoß ist und du dich im Urlaub befunden hast. Ob dir nun ein Tag Sonderurlaub (Angehöriger 1. Grades wird beerdigt) gutgeschrieben wird, sollte zweitrangig sein.

An deiner Stelle würde ich schon aus Gründen der Zeitbeschaffung kämpfen. Weder ein neuer Job noch eine neue Wohnung sind unter den derzeitigen Umständen schnell zu finden.
Die moralischen Gedanken solltest du erst einmal zur Seite legen.
Wenn es dir gut tut, so lege deine Situation möglichst sachlich in einem Gespräch offen. Ein Streit kostet dich nur weitere Kraft.

Hier im Forum bist du immer willkommen. Viele hinterbliebene sind hier und bereichern dieses Forum.

Herzliche Grüße,
Bea
Titel: Re:Ein Engel will gehen
Beitrag von: Texasgirl am 17. Januar 2011, 23:42:13
Danke für eure Lieben Worte.
Ich war beim Anwalt.Weder der Vermieter noch meine ehemalige Chefin kommen so einfach damit durch.

Meine Nachbarn haben mich angesprochen.In den letzten 4 Wochen als ich bei meiner Mutter war,hat mein Exmann meinen Vermieter regelrecht belagert und bezierzt ihm doch die Wohnung zu verkaufen in der ich drin wohne ( seit 20 Jahren )er braucht sie für sich und seine Freundin,er würde auch einen guten Preis bezahlen.Mit ihm war ich 20 Jahre verheiratet.

Meine Kolleginnen sagten mir,dass meine ehemalige Chefin nicht damit zurecht kam,dass ich bei den Kunden so beliebt bin und sie im Schatten stand.Sie hat das Geschäft im Aug. / 10 übernommen,ich bin seit 8 Jahren dabei.Da ist es doch normal dass man zu den Kunden einen Bezug bekommt.Die Kunden haben auch Kondolenzkarten für mich im Geschäft abgegeben,die sie unterschlägt.

Ich wußte dass es schwer wird ,wenn meine Mutter geht.Mir fehlt sie so sehr,weil sie immer einen Rat hatte .Jetzt bleibt mir der Weg zu ihr ans Grab,da kann ich mit ihr reden und überlege was sie wohl dazu gesagt hätte.Ich werde mir einen anderen Job suchen und eine andere Wohnung wohl auch.Ich möchte nicht an einem Ort sein,wo man mich nicht haben will.Nur so schnell wie die denken geht das nicht.
Mir fehlt meine Mom so sehr,ich kann immer noch nicht glauben,dass sie nicht mehr da ist.Wenn es uns auch schlecht ging,wir haben uns immer gesagt. Hauptsache wir haben uns und sind gesund,egal was passiert.Und jetzt ? jetzt haben wir noch nicht einmal uns.

Morgen werde ich wieder sämtliche Ämter abklappern,nach Job`s,nach Wohnungen und mir wieder anhören,warum sind sie nicht gleich an dem Tag gekommen als sie die Kündigungen bekamen??? weil ich auf Beerdigung war, ach ja......oh Welt,was ist aus dir geworden.Das hätte meine Mutter gesagt.
L.G.


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Zitat
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