HirnTumor Diskussionsforum

Sonstiges zum Thema Hirntumor => Nachsorge und Spätfolgen => Thema gestartet von: grisotte am 02. März 2009, 08:58:55

Titel: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: grisotte am 02. März 2009, 08:58:55
Hallo zusammen,
da ich vermute das vielen von Euch der Kopf aufgeschnitten wurde kann mir doch sicher jemand helfen.....
meine OP war am 31.10.2009 und seit Dezember juckt mir der Kopf wie verrückt. Wenn es gar nicht mehr geht schmiere ich mir Fenistil Gel auf den Kopf....aber das verklebt mir ganz schrecklich die Haare. Mein Freund sagt immer das ist ein gutes Zeichen....es heilt....aber ich werde dann immer leicht aggressiv.
Vielleicht hat ja von Euch jemand einen guten Tipp für mich.

Viele Grüße Grisotte!
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: mmolina am 02. März 2009, 09:56:03
Hallo Grisotte,
ich bin am 26.9. operiert worden, habe kein Kopfjucken, jedoch manchmal so eine Art kribbeln und das ist wohl so weil sich die Nervenzellen wieder neu bilden hat man mir gesagt vielleicht ist es bei Dir ja auch so und du empfindest es als Jucken. Ansonsten stimme ich deinem Freund zu, Jucken bedeutet eigentlich immer Heilung.

Gruss
Montse
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Bea am 02. März 2009, 10:23:02
Hallo Grisotte,

du meinst 2008 und das sind nun genau 4 Monate. Je nach Art der OP kann es sehr gut sein, dass ein großer Teil der Kopfhaut betroffen war. Ich hatte das damals auch. Allerdings rund um die Narbe mehr das Kribbeln welches "Montse" beschreibt.

Jucken bedeutet im Volksmund Heilung, das ist weit verbreitet und zum Teil auch richtig. Es kann sich aber auch um die Psyche handeln.
Verwende mal ein entsprechendes Shampoo - auch das hilft.

LG,
Bea
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: kramescha am 02. März 2009, 21:15:46
Meine Narbe juckt auch heute noch (ein Jahr nach der OP) Aber nur ab und zu. Ich vermute mal das ist normal, oder?
Nach der OP hat es auch gejuckt! Ich hab dann immer mit der flachen Hand darüber gestrichen um nichts zu verletzen. Ist zwar nervig aber das geht vorbei!
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Ulli am 03. März 2009, 15:06:29
Hallo Grisotte,
bei mir begann die Kopfhaut ein paar Monate nach der OP sehr  zu kribbeln. Es war nervig und dauerte ein paar Wochen, ging aber dann wieder vorbei. Der Neuochirurg meinte, es hinge mit der Regeneration der Nerven zusammen. Ich sollte die Kopfhaut immer wieder leicht mit den Fingerspitzen massieern oder darauf klopfen.
Gute Besserung wünscht dir
Ulli
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Kat_38 am 04. Juni 2009, 13:06:15
Hallo Grisotte.

Meine OP war am 12.03.2009. Zuerst war alles einfach nur taub: Die rechte Schädelseite, die Narbe am und im Haaransatz, die Stirn. Nach einigen Tagen verspürte ich ein angenehmes Kribbeln auf dem Kopf an einigen Stellen. Es war leicht und wie gesagt angenehm. Für mich bedeutet das Kribbeln auch das Zusammenwachsen der durchtrennten Nerven, was ja mehr als positiv ist. Doch seit einigen Wochen habe ich kein leichtes Kribbeln mehr, sondern ein abartiges, irres, starkes, ätzendes Jucken im und am Kopf. Und ich finde keine Möglichkeit, es abzustellen. Manchmals ist es so schlimm, dass ich so lange "kratze", dass die Haut geschwollen und rot ist. Auch nicht so klever, aber das Jucken ist echt irre.
Nun habe ich mir eine Babyhaarbürste gekauft und fahre damit sowohl über den Schädel als auch über die Stirn, die Augenbraue mit mehr oder weniger sanften Streichbewegungen im Lympffluss. Manchmal reduziert sich der Juckreiz dadurch ein wenig. Manchmal nehme ich eine Ibuprofen-Tablette, wodurch das Jucken auch betäubt wird. Ein spezielles Shampoo ist mir dafür nicht bekannt, ich nehme seit der OP sowieso nur Babyshampoo und Salben haben bei mir auch nicht geholfen.

Meistens sage ich mir aber, dass ich das Jucken als Preis für den Erhalt meines Augenlichtes gerne bereit bin zu zahlen. Das hilft mir auch - und natürlich die Babybürste!!  ;)

Beste Grüße
Kat
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: fips2 am 04. Juni 2009, 13:31:41
Hallo kat

Lass dir von deinem Hausarzt "Xylocain Pump-Spray" verschreiben. Das ist ein Pumpspray auf Lidocainbasis und Alkohol.Riecht etwas nach Banane.Das ist ein Lokalanästhetikum zu oberflächlichen Anwendung.

Eigentlich genutzt wird dieses Spray bei Magenspiegelungen um den Rachenraum zu betäuben oder um Verletztungen zu reinigen und die Wunde äüßerlich zu betäuben.Zahnärzte verwenden Lidocain zum Vereisen äußerlich oder als Injektion zum Bteäuben.Auch der Hausarzt verwendet oft lidocain zum quaddeln bei Hexenschuss o.Ä.
Sprüh dir das auf die Stelle die juckt und massier es ein.Dann lässt das Jucken nach.

Meine Frau hatte das selbe Problem durch ihren Clusterkopfschmerz und es hilft ihr prima.Ohne Spray würde sie sich die Kopfhaut wund kratzen oder die Haare ausreißen.

Einen kleinen Nachteil hat die Sache aber.Deine Haare sehen hinterher aus,als hättest du sie 2 Tage lang nicht gewaschen.Bei kurzen Haaren ist das aber kein Problem. Wenn die Wirkung eingeten ist,wäschst du das restliche Lidocain an den Haaren einfach aus.

Es hängt an dir was dir Lieber ist.Schmerzen, oder den Unmut mit der Haarewäscherei aber dafür keine Schmerzen mehr.Lidocain geht nicht durch die Organe wie Ibuprofen,das bei längerer Anwendung heftige Nieren und Darmprobleme bereiten kann.deshalb bekommst du Ibuprofen auch nur bis 400mg als freies Medikament.

Probiers einfach mal aus.

Gruß und sfZ Fips2
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: grisotte am 05. Juni 2009, 08:20:38
hallo kat
ich habe von meiner hausärztin ein kühlendes spray verschrieben gekriegt....Bepanthen Kühlendes Schaumspray.....musst du zwar selbst bezahlen hilft mit aber sehr gut.......da ich nach der bestrahlung ohnehin nicht mehr so viele haare habe....kann ich das prima auf meine kahlen stellen sprühen.....als haarwäsche verwende ich ....seba med sensitive.....so kann man das alles ertragen......aber schön zu wissen es gibt leidensgenossen...
liebe grüße grisotte
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Gati am 05. Juni 2009, 08:45:22
Hallo Kat, hatte meine OP am 17.4.09 auch mein Kopf juckt manchmal wie verrückt. Alles sagen das ist ein gutes Zeichen. Wie bei Dir auch. Aber diese zwar gutgemeinten Sprüche helfen einem nicht wirklich weiter. Werde auch das Bepanthen Schaumspay mal testen, berichte dann wieder von meinen Erfahrungen. Vielleicht gibts noch mehr Tips.
Alles Gute erstmal weiterhin
LG Gati
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Kat_38 am 07. Juni 2009, 11:01:46
Hallo Gisotte und Gati,

mein Hausarzt ist derzeit im Urlaub, so dass ich mich erst einmal mit Apothekern darüber unterhalten werden. Dankeschön für den Tipp mit dem Bepanthen Spray. Ich habe noch einen weiteren erhalten, nämlich TeebaumölGEL. Doch hier scheint das Problem zu sein, dass man es wohl nicht über die Apotheke beziehen kann, sondern nur, wenn überhaupt, über ein Reformhaus. Nächste Woche ist jemand mit einem Auto bei mir, der mich mal in den einen oder anderen Laden fahren wird.
Falls ich noch auf etwas anderes stoßen, werde ich berichten.

Hallo fips2,

danke Dir auch für Deinen Tipp mit dem Betäubungsspray. Sobald mein Arzt wieder da ist und die anderen Dinge nicht geholfen haben, werde ich auf jeden Fall ihn dazu aufsuchen, denn SO geht es keinen Monat weiter. Und bei der Juckintensität müssen nun langsam stärkere Sachen dran! 
Wie meine Haare dabei aussehen, ist sowieso zur Zeit egal. ;) Ich fette meine Narbe jeden Tag ein, wodurch die Ponyhaare permament fettig und ungewaschen aussehen. Dazu kommt noch das Nicht-Färben des Haaransatzes, was mich auch nicht gerade optisch schönen Haare näher bringt.  ;)


Ich wünsche Euch allen noch einen erholsamen Sonntag.

Kat


 
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: gwendolyne am 08. Juni 2009, 13:03:57
Hallo ihr,

ich habe das nach meiner OP im März 2007 auch gehabt. Es hat auch eine ganze Weile gedauert bis es weg ging, so ungefähr 1/2 Jahr.

In der Reha habe ich Akunpunktur bekommen und nach der Reha habe ich damit weiter gemacht, leider musste ich diese Behandlungen selber bezahlen.

LG
Manuela
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Gati am 10. Juni 2009, 10:22:39
Hallo, habe meinem Arzt gestern von dem Kopfjucken erzählt, er hat mir eine Lösung zur Anwendung auf der Kopfhaut verschrieben.
Alpicort von Dr. Wolff
Werde es testen und über die Ergebnisse wieder berichten.
LG Gati
Gruß an ALLE
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: fips2 am 10. Juni 2009, 13:44:58
hallo Gati
Frag mal deinen Arzt was du mit einem Mittel gegen Haarausfall und Psoriasis sollst????
Psoriasis auf der Kopfhaut juckt zwar auch,aber in diesen Mitteln ist meist auch Cortison enthalten.

Ich denk mir mal bei der Verordnung meinen Teil.

Hier noch ein Link zu einneme Test:
http://www.testberichte.de/test/produkt_tests_dr_wolff_alpicort_loesung_p76720.html

Das Testergebnis spricht von Stiftung Warentest für sich.
Yxlocain Pumpspray gibts auf Rezept mit 2 Euro Zuzahlung.

Ich geh mal davon aus,dass du das Aplicort selbst zahlen musst und das kostet den stolzen Preis von 28.- Euro.MMn entschieden zu viel für ein wirkungsloses Medikament.
Probieren kann man es ja mal........

Gruß Fips2
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Kat_38 am 10. Juni 2009, 14:59:45
Hallo Grisotte,

das kühlende Bepanthen Spray habe ich nicht bekommen, dafür aber kühlendes Bepanthen in Gel-Form. Es hilft mir insbesondere dann, wenn durch das Bürsten mit der Baby-Bürste die Haut an der Stirn bis Augenbraue zu geschwollen und gerötet ist. Ich nehme das Gel aber auch schon statt der Bürste..
Das Teebaumöl-Gel  ist noch immer auf dem Bestellweg, daher kann ich hier nicht Neues berichten.
In einer Woche ist mein Arzt wieder im Lande, mal sehen, ob ich dann problemlos die lokale Betäubungssalbe bekomme oder welche Alternative er noch sieht.

Beste Grüße
Kat
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: grisotte am 11. Juni 2009, 07:24:16
hallo kat....hallo gati.....
schön das dir das gel ein wenig hilft.....jeder von uns ist halt ein wenig anders...und was bei dem einen super anschlägt bringt bei dem anderen gar nichts......das muss halt jeder für sich probieren......ich fahr am mittwoch in AHB...mal sehen ob die da was mit akupunktur machen das würde ich gern mal probieren.....nehme meinen laptop auf alle fälle mit und halte euch auf dem laufenden
und gati....probier das medikament ruhig aus....testbericht hin oder her.....dein arzt hat sicher erfahrungen damit gemacht.....und vielleicht ja keine schlechten.......
liebe grüße grisotte
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Gati am 11. Juni 2009, 08:48:02
Hallo Fips2, vielleicht hat er Vorsorge getroffen, wenn bei der Bestrahlung die Haare ausgehen?? Schwach wirksame Corticosteroiden steht auf der Packung. Hab es übrigens auf Rezept bekommen, also nur die normale Zuzahlung. Habe das Mittel gestern getestet, es hat den Juckreiz schon etwas zurückgenommen. Also ganz wirkungslos wars nicht.
LG
Gati
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Ratzebär am 11. Juni 2009, 09:10:32
Guten Morgen,
das älteste, natürlichste Mittel ist Honig.
Es beruhigt die Kopfhaut und wirkt antibakteriell, gleicht die Kopfhaut aus.Es gibt gute Honigshampoos z.B. von "Biovalan, Honigshampoo mit Aloe Vera"  oder
"AMM, Honigshampoo mit Mango, je 30%  Honiganteil"
Man kann sich aber auch selbst eine Honigmaske machen.
2Eßl. Honig + 2Eßl. Joghurt + 3Eßl. Olivenöl= Maske.
Auf den Haaren verteilen und 10 Min warten, dann abspülen. ;D

Birgit                                                       
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Kat_38 am 19. Juni 2009, 19:05:12
Hallo,

ich war zwischenzeitlich sowohl beim Hausarzt, als auch beim Neurologen und in der Neurochirurgie, wo ich u.a. das irre Kopfjucken vorgestellt habe.

Mittlerweile ist meine rechte Stirnhälfte, Schläfe feuerrot und brennt - zusätzlich zum Jucken.
Die rechte Schädelhälfte, Stirn und Schläfe sind extrem stark geschwollen und schwellen auch über Nacht nicht mehr ab. :(

Seit mehreren Tag benutze ich werde Fingernägel, noch Babybürste oder andere Dinge gegen das Jucken.

FenistilGel u. a. Salben brennen so auf der Haut, dass ich sie nicht mehr benutzen kann. Ich mache nun kühle feuchte Waschlappenumschläge...

Der Neurologe hat eine "Neuropathie" festgestellt und LYRICA verschrieben.
Der Hausarzt hat das abgesegnet.
In der Klinik meinte man nur: Das kann schon wieder aufhören zu jucken! Kann! Irgend wann!
Das Thema "Lokalanästhetikum" wurde von mir angesprochen, aber zum jetztigen Zeitpunkt nicht als passend für mich beschieden. Als Spritze sowieso nicht, wegen der vielen Fremdmaterialien, aber als Salbe grundsätzlich ja. Aber erst nach Lyrica. Ok, die werden das ja hoffentlich wissen.

Außerdem wird die Schwellung an der Schläfe damit erklärt, dass mein als Kleber verwendetes Bauchfett wieder aus der Schädelöffnung und Umgebung austritt und daher die Schwellung rührt?!  ???
Wieso kann das austreten? Ich habe doch kein Loch im Kopf??!!!!

Wer hat denn schon Erfahrungen mit LYRICA in Zusammenhang mit diesem irren Kopfjucken gemacht?

Wessen Bauchfett wurde auch als Klebe- und Polstermittel verwendet? Gab es im Nachhinein irgend welche Probleme damit?


Ich danke Euch für Euer Feedback.

Beste Grüße
Kat

Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: fips2 am 19. Juni 2009, 19:32:31
hallo kat
Wer hat von Spritzen gesprochen im  Zusammenhang mit Lokalanästetikum?

Lyrica-----Na ja. wenns zwei Ärzte absegnen,und es einem nebenwirkungsfreien äußerlichen Medikament vorziehen----?
Du kennst hoffentlich die Nebenwirkungen von Lyrika.

Ich würde zur Sicherheit noch mal zu einem Hautarzt gehen vorm Lyrika.
Einfach hingehen,du bist deinen Schilderungen nach ein Notfall.Der muss dich dran nehmen auch nur mit Krankenkarte.Bringst halt die Überweisung nach,dann bekommst du deine 10 Euro wieder.Aber vieleicht ist dir da mehr geholfen.

Hast du auch noch Kopfschmerzen hinter dem Auge oder Nasenlaufen sowie gerötete Bindehaut?
Gruß Fips2
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Kat_38 am 21. Juni 2009, 09:22:21
Hallo Fips2,

ich danke Dir für Dein Feedback.

Um Deine erste Frage zu beantworten: In der Neurochirugie. Hier wurden die Verabreichungsformen eines Lokalanästikums für meinen Fall besprochen mit dem möglichen Hintergrund, dieses Ergebnis dem betroffenen (Haus-) Arzt mitzuteilen, damit nicht die falsche Form verabreicht wird.

Lyrica: Ja, die Nebenwirkungen sind immer ein Thema und beim Lesen des Beipackzettels kann einem wirklich mehr als übel werden.
Weisst Du, ich leide (hoffentlich litt!) unter einer Trigeminusneuropathie in drei Quadranten und ich tue ALLES, damit diese nicht chronisch wird und ich diese irren Schmerzen irgend wie ertragen kann. Wenn ich nun vom Neurologen höre, dass das an, auf und in meinem Kopf auf eine neue Neuropathie hinweist, dann tue ich auch in diesem Fall wieder alles, damit das Thema "chronisch" vom Tisch ist und "Heilung" auf dem Tisch liegt.
Und wenn er mit sagt, dass die Chancen, mit Lyrica an dieses Ziel zu kommen, nicht schlecht stehen, dann vertraue ich ihm.

Es wäre sicherlich in dieser Situation einfacher, wenn das ganze Gebiet zusätzlich so betäubt wäre, dass ich die stechenden und permanenten Schmerzen nicht mehr fühlen müsste (das Juckstadium ist ja leider überschritten).. aber bisher habe keine Verordnung dazu erhalten. Warum weiss ich nicht. Vielleicht gibt es dafür einen Grund, vielleicht auch nicht, ich werde meinen Arzt noch einmal dazu befragen  und dann wieder berichten.

In der Vergangenheit habe ich meine Erfahrung mit GABAPENTIN gemacht und hoffe, dass meine Reaktion auf Lyrica etwas "harmonischer" sein wird.
Ich weiss von vielen, dass und wie sie auf Gabapentin sehr extrem reagiert. Es ist interessant für mich zu erfahren, wie eine Reaktion auf Lyrica sein kann.

Danke für die Idee mit dem Hautarzt.

Ja, ich habe eine stechenden, ziehenden Schmerz hinter dem Auge. So war es auch, als die Stauungspupille diagnostiziert worden ist. Der Sehnerv ist leider noch geschwollen und der Augenarzttermin steht bereits..
Die anderen von Dir nachgefragten Sympthome habe ich nicht- zum Glück!


Einen sonnigen Sonntag und beste Grüße
Kat
 
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: fips2 am 21. Juni 2009, 13:25:48
Wenn der Schmerz sich äußert in einem Gefühl,als ob einem ein glühender Nagel ins Auge gestoßen wird,mit einem Ziehen in die Trigeminusäste.Du während des Schmerzes ein unbedingtes Gefühl hast dich bewegen zu müssen und wenn es auch nur ein Schaukeln des Oberkörpers nach vorn und hinten,würde ich den Neurologen mal fragen ob er Clusterkopfschmerz in Verbindumg mit Trigeminusneuralgie DEFINITIV ausschließen kann.

Clusterkopfschmerz hat eine Anfalldauer von ca 15-180 Minuten. Der Schmerz kommt relativ schnell einseitig und verschwindet auch genau so schnell.
Bei meiner Frau wurde der Clusterkopfschmerz,der schon vor der OP im Keilbeinflügel,bestand,aber noch nicht ärztlich diagnostiziert war drastisch verstärkt.Aber alle Symptome vor der Diagnose,insbesondere vor der OP deuteten auf Cluster hin,nur denken die Neurologen nicht daran,weil die Erkrankung sehr oft mit Migräne und Trigeminusneuralgie verwechselt wird.

Gerade bei Frauen kommt es sehr oft zur Fehldiagnose,da CK meist bei Männern auftritt,was aber nicht unbedingrt stimmen muss.Die gegenteilige Sachlage wird gerade statistisch erfasst.

Das mit dem Lidocain als Anästhetikum wird von meiner Frau und anderen Clusterbetroffenen,die das gleiche Symptom haben, beim Kopfjucken ÄUSSERLICH angewandt und bei denen wirkt das ohne Probleme.Also wieso solls bei dir nicht auch wirken.

Gruß Fips2
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Kat_38 am 08. Juli 2009, 18:50:51
Hallo Zusammen,

also, hier ein kurzes Update zum Thema Kopfjucken bei mir:

Die Dosis des Medikaments Lyrica wurde einschleichend erhöht, die Nebenwirkungen habe ich überwunden und es fängt nun endlich an zu wirken. Nur ein wenig, aber immerhin. Ich hoffe auf eine schnelle Steigerung.

Das Kratzen mit den Fingernägeln und mit der Babybürste habe ich mir so gut wie abgewöhnt - dank "Anaesthesulf Lotio". Das ist eine Lotion, die zur Linderung des Juckempflinden z.B. bei Windpocken und Gürtelrose verabreicht wird. Nachteil ist, dass die eingeschmierten Stellen schneeweiss sind. Da ich aber an mein Zuhause derzeit noch total gebunden bin und nicht weggehe, ist es ja egal, wie ich aussehe.  ;)


Beste Grüße und viel Kraft und Zuversicht uns allen"
Kat_38
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Kat_38 am 22. Juli 2009, 16:50:38
Hallo Zusammen,

hier der aktuelle Stand:
Das Mediakment Lyrica hat leider doch nicht den gewünschten Erfolg gebracht.  :(
Das Jucken, Brennen, Stechen etc hat zwar etwas abgenommen, aber eben nur etwas. Zudem habe ich auch noch richtig an Gewicht zugenommen. :( Da ich sowieso mit meinem Gewicht kämpfe, bin ich natürlich mehr als begeistert über diese Nebenwirkung!!!

Wie auch immer, ich  nehme nun ein Neues, Carbamazepin. Mal schauen, ob die Wirkung dieses Mal besser ist...

Bis bald und beste Grüße
Kat_38
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Ciconia am 19. August 2009, 15:09:53
Hallo Kat,
ich leide auch seit meiner 2.OP in 2002 in einer Trigeminusneuralgie 2+3. Ast.
Zuerst bekam ich Carbamazepin - nach 1/2 Jahr mußte ich es wegen der NW absetzen, hat aber geholfen.
Danach Gabapentin (Neurontin). Dieses nehme ich nun seit 2003. Es wirkt sehr gut gegen die Schmerzattacken und auch Mißempfindungen. Allerdings habe ich nach wie vor Taubheitsgefühle in der linken Wange.
Als das Lyrica neu auf dem Markt war,habe ich es auch probiert im Rahmen einer Großstudie. Es hat alledings nicht so gut wie das Gabapentin geholfen. Deshalb bin ich auch dazu zurück gegangen.
Leider sind bis heute alle Absetzversuche gescheitet - die Schmerzattacken kamen unvermindert wieder. So muß ich es wohl lebenslang nehmen.

LG
Ciconia
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Kat_38 am 20. August 2009, 10:28:57
Hallo Ciconia,

vielen Dank für Dein Feedback. Es tut mir leid zu hören, dass die Schmerzattacken nach Absetzen nicht ausgeblieben sind. Trigeminusschmerzen sind mehr als furchtbar. Man hofft auf die Wirkung des Medikaments gegen die Schmerzattacken, auf den erfolgreichen Kampf gegen ein Chronischwerden der Neuralgie und ist bereit, dafür viele Nebenwirkungen zu ertragen!!!  Ich wünsche Dir wirklich sehr, dass Deine Schmerzattacken nach einem möglichen weiteren Absetzversuch doch noch ausbleiben!!!!!

Ich bin derzeit dabei, nun auch Carbamazepin ausschleichend abzusetzen. Es hat wohl gegen das Missempfinden und Jucken ganz gut  geholfen, doch meine Haare sind in dieser Zeit sehr stark ausgefallen. Ich habe nur noch ganz dünnes und wenige Haare...und ich verliere weiterhin so unglaublich viele Haare, wie eine Katze, die sich ihres Winterfells entledigt.

Wie auch immer, nun bin ich letztlich wohl  wieder bei Gabapentin gelandet. Hatte es ja bereits wg meiner Trigeminusneuropathie Ende letzten Jahres nehmen müssen, kam leider gar nicht klar damit und werde es nun nach Absetzen des anderen Medikamentes erneut versuchen müssen. Ich hoffe auf eine bessere Verträglichkeit, da ich dieses Mal nur 300 mg nehmen soll - vorläufig- und letztes Jahr eben 1800-2400 mg.

Ich mache mir auch Gedanken darüber, wie groß das Risiko ist, dass diese Missempfindlichkeit chronisch werden/blieben könnte. Eines ist aber bisher klar geworden: Alle bisherigen Medikamente haben das Missempfinden und das Jucken nur gemindert (was auch schon toll war), doch die Nebenwirkungen über extrene, sehr extreme Gewichtszunahme und Haarausfall waren für mich nicht akzeptabel. Durch das Absetzen zeigt sich auch, dass die Schwellungen im Gesicht wieder zurückkommen.  Doch solange es noch Alternativen gibt, werde ich diese probieren. Daher bin ich eben etwas verwundert, dass ich "jetzt" schon wieder bei Gabapentin gelandet bin.

Viele sonnige Grüße, Kraft und Zuversicht
Kat
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Ciconia am 20. August 2009, 14:44:49
ZitatIch wünsche Dir wirklich sehr, dass Deine Schmerzattacken nach einem möglichen weiteren Absetzversuch doch noch ausbleiben!!!!!
Ja, das wünsche ich mir auch. Ich versuche es jedes Jahr im Frühsommer erneut.

ZitatIch hoffe auf eine bessere Verträglichkeit, da ich dieses Mal nur 300 mg nehmen soll - vorläufig- und letztes Jahr eben 1800-2400 mg.

Man hat mir gesagt, die Schwellendosis sei bei 1200mg. Also darunter wirke es nicht mehr. Ich nehme im Sommerhalbjahr 1200 mg (2x600) und im Winterhalbjahr 1800 mg (3x600). Im Herbst bei kalten Wetter merke ich dann immer, wenn die Sommerdosierung nicht mehr ausreicht.
Welche NW hast du dabei?
Bei mir sind es vor allem die Ödeme, die sehr lästig sind. Füße und Hände sind stark geschwollen.

Trotzdem ist das noch das verträglichste dieser Mittel. Carbamazepin führte zu einer totalen Persönlichkeitsveränderung und dicke struppige Haare sowie Zahlfleischprobleme (Bluten+Parandontose).

LG
Ciconia
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Kat_38 am 20. August 2009, 17:23:34
Hallo Ciconia,

mein damaliger Schmerztherapeut hat mir gleich eine Tagesdosis Gabapentin(einschleichend) von 1800 mg ( 3x600) verordnet.
Die NW: Auch nach der üblichen Eingewöhnungszeit bin ich nie richtig klar geworden im Kopf, habe ständig in Zeitlupe gedacht und gesprochen, manchmal war ich unsicher, ob ich wach oder schlafend war, meine Aufnahmefähigkeit und Konzentrationsfähigkeit waren bei - 20, ich fühlte mich ständig schlapp, habe unendlich viel geschlafen, war vergesslich.. und konnte in keinster Weise meinen Beruf ausüben, im Haushalt was tun, unter Leute gehen, spazierengehen - rein gar nichts konnte ich in dieser Zeit machen!
Nun, die NW vor Augen zu haben, erklärt, warum ich nicht gerade wild darauf bin, Gabapentin wieder zu nehmen. Ich befürchte, dass der Neurologe erst einmal mit den 300 mg als einschleichende Darreichung beginnen und dann die Dosis erhöhen wird. Seine Infos kommen bei ihm immer nur "bröklesweise".

Ich habe auch oft geschwollene Füße und Beine und zudem starke Schmerzen im Oberschenkel. Gerade vor zwei Wochen war ich wegen Verdacht auf Thrombose zur Untersuchung, was aber letztlich ausgeschlossen werden konnte. Eine Erklärung für die starken Schmerzen konnte man mir nicht geben. Man murmelte dort was von Weichteilrheuma und ich bekam den Tipp, meine Rheumawerte untersuchen zu lassen. Einen Zusammenhang mit den derzeitigen Medikamenten Lyrica bzw. Carbamazepin sah der Gefäßchirurg nicht. Vielleicht ist er dafür auch wieder der falsche Ansprechpartner. Ist ja meistens so, dass leider die ganzheitliche Betrachtung mangels "Fachwissen" fehlt. Leider.

Der Neurologe war zumindest über meine Schilderung der NW hinsichtlich akutem Haarausfall bei Carbamazepin verwundert. "Hätte er ja noch nie gehabt." Tja, was soll ich sagen? Ich finde es sehr interessant, dass bei Dir in Bezug auf die Haare die NW gegenteilig waren; dicke, wenn auch struppige Haare statt Haarausfall. Vielleicht kommt der doch von was anderem?! Alterbedingte Hormonumstellungen sollen ja u.a. auch Haarausfall zur Folge haben. Doch so heftig? Eine Freundin von mir hatte zwar auch über Haarausfall geklagt, als sie um die 40 war, doch ihr Haarausfall war nicht in den Ausmaßen wie bei mir und über einen kürzeren Zeitraum.


Die Schwellungen der Füße und Beine und die Schmerzen habe ich gar nicht in Verbindung mit dem Medis gebracht, sonst hätte ich den Neurologen auch daraufhin angesprochen. Werde ich aber Anfang Sept nachholen. Danke für den Hinweis.

Mich interessiert besonders die von Dir angesprochene Persönlichkeitsveränderung. Mein Mann und ich lernen gerade neue Eigenschaften/Eigenarten an mir kennen und können noch nicht wirklich damit umgehen. Er geht davon aus, dass es sich dabei um Nachwirkungen der Op handelt und dass es sich geben wird. Da ich aber m.E. das nicht nach der OP hatte, sondern erst viel später, könnte da ein möglicher Zusammenhang mit dem Medikament liegen?! Die Einnahmezeit war aber relativ kurz. Wenn es davon kommen sollte, dann müsste sich das ja geben, wenn ich es endlich abgesetzt habe. Denn so kann ich mich nicht akzeptieren.
Könntest Du mir etwas mehr darüber schreiben, wie das bei Dir war, gerne auch als PN?

Sonnige Grüße, Kraft und Zuversicht
Kat_38
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Horizontblau am 20. August 2009, 18:00:22
Hallo Kat,
den Treat "Kopfjucken nach der OP" habe ich bisher lesend verfolgt, ich wünsche Euch erst einmal gute Besserung und weniger Schmerzen.
Ich hatte zwar nur schwaches Kopfjucken nach meiner OP, aber auch starken mich sehr belastenden Haarausfall. Ich habe meine Haare kurz schneiden lassen und vom Friseur ein Aktivierungsshampoo benutzt. Ob es gewirkt hat, weiß ich nicht. Jedenfalls verlor ich die Haare büschelweise. Mich selber hat beruhigt, dass ich beim googlen "Haarausfall nach Operationen" gelesen habe, dass nach OPs es zu einem diffusen Haarausfall kommen kann (ebenso durch Medikamenteneinnahme) und der monatelang andauern kann. Bei mir hörte der Haarausfall zum Glück auch irgendwann auf, wie gesagt unterstützt vom Aktivierungsshampoo. Mein Neurologe war nicht erstaunt über meinen Haarausfall, meinte nur, dass er sich darüber freut, dass ich mir schon wieder über solche Themen Gedanken mache.
Leidet Ihr eigentlich auch so unter der Hitze?

LG
Horizontblau
Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Kat_38 am 21. August 2009, 11:13:16
Hallo Horizontblau,

Deine Haarerfahrung gibt mir ja Hoffnung, dass es damit bald ein Ende haben könnte. Das wäre sehr schön in Anbetracht der begrenzten Stückzahl auf meinem Kopf!!! :D Ich gehe nachher mal bei einem Frisör vorbei und werde ihn auf das Aktivierungsshampoo ansprechen. Super, dass Du Deinen Haarausfall wie auch immer in den Griff bekommen hast.

Die Wärme verursacht bei mir nach wie vor Schmerzen im Kopf und die Schwellungen im Gesicht und Schläfe nehmen wieder zu. Aber bei uns hat es heute Nacht geregnet, so dass es hier angenehme 23 Grad sind und keine Sonne in Sicht ist. Schööön...

Einen kühlen Tag und beste Grüße Kat

Titel: Re: Kopfjucken nach OP
Beitrag von: Ciconia am 21. August 2009, 13:41:50
Hallo Kat,

ZitatDer Neurologe war zumindest über meine Schilderung der NW hinsichtlich akutem Haarausfall bei Carbamazepin verwundert. "Hätte er ja noch nie gehabt."

Starken Haarausfall hatte ich nur bei Valproat (Valproinsäure). Das hatte ich als Migränevorbeugung probiert. Es hielt auch noch 3 Monate nach dem Absetzen an.

Zitatich interessiert besonders die von Dir angesprochene Persönlichkeitsveränderung. Mein Mann und ich lernen gerade neue Eigenschaften/Eigenarten an mir kennen und können noch nicht wirklich damit umgehen. Er geht davon aus, dass es sich dabei um Nachwirkungen der Op handelt und dass es sich geben wird.

Das Carbamazepin wird auch bei Manisch-depr. Menschen eingesetzt. Es gleicht starke Gefühle aus, laienhaft gesagt. Ich konnte mich nicht mehr freuen, aber auch Angst u.ä. nicht mehr richtig empfinden. War mir praktisch alles egal, hatte aber auch keinen Antrieb mehr.

Die Op selbst kann natürlich auch ein Trauma sein, welches zu Persönlichkeitsveränderungen als Ausdruck einer Posttraumatischen Belastungsstörung führt.
Im Men.bereich gab es mal den langen Thread "Psychische Folgen meiner Meningeom-OP".
Und auch im Bereich Psych. Betreuung findest du dazu Erfahrungen anderer Betroffener.
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,559.0.html (http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,559.0.html)


@ Horizontblau:

ZitatLeidet Ihr eigentlich auch so unter der Hitze

Ja. Aber noch schlimmer ist der ständige Wetterwechsel. Das macht diesen Sommer schlimme Kopfschmerzen bei mir.


LG
Ciconia