Guten Morgen an Alle !
Ich bin froh darüber das es so ein Forum gibt, welches ich durch Zufall entdeckt habe.
Es geht um meinen Vater (60 Jahre) der seit dem 11.04.2007 an einem Glioblastom Typ IV leidet und deswegen auch an diesem Tage operiert wurde.
Heute nach mehr als einem Jahr wird bei ihm ein zweites MRT gemacht und uns anschließend (Mir,meiner Mutter und meiner Schwester) mitgeteilt wie es um ihn steht.
Wir ahnen das wir keine gute Nachricht bekommen werden, denn es geht mit ihm immer weiter bergab.
Er wird immer ruhiger, hat Zuckungen am linken Arm, kann nur schwer reden, schwer essen und kaum noch laufen.
In einer Stunde bin ich mit meinen Lieben im Krankenhaus und dann werden wir das Ergebnis der MRT erfahren.
Ich bin ziemlich aufgeregt und schreibe diese Mail mit zitternden Händen.
Doch ich muß stark bleiben, denn meine Lieben sind völlig fertg mit den Nerven.
Auch wenn ich eigentlich mehr leide als Sie, muß ich so tun als ob ich über diesen Dingen stehe.
Wenn ich mich auch gehen lassen würde, hätten Sie gar keinen Halt mehr.
So, ich mache mich jetzt auf die Socken und werde euch auf dem laufenden halten.
Wünsche allen Betroffenen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
Hallo Peter,
als ich eben Deinen Eintrag gelesen habe.....habe ich aus die Uhr geschaut....und
hoffe das ihr positives nun zu berichten habt. Es gibt hier im Forum viel negatives ...ich wünsche Dir ...vor wallem deinem Vater ....nur Positives !!!!
Ich weiß was ihr zur Zeit durchmacht....kann Dich absolut verstehen.
nur die besten Wünsche!
Guten Morgen an Alle !
Leider wurde das MRT meines Vaters erneut verschoben.
Für Mama scheint es irgendwie ein kleiner Trost zu sein, das wir das erwartete Ergebnis erst Donnerstag früh bekommen werden.
Für mich ist es eine Qual das sich diese Sache in die Länge zieht, denn ich möchte endlich wissen was auf unsere Familie zukommt.
Ich habe das Gefühl das das Krankenhaus ihn abgeschrieben hat und deshalb das MRT immer wieder verschiebt, denn andere die eine größere Überlebenschance haben, werden wie ich es beobachten konnte, beim MRT immer wieder vorgezogen.
Wir überlegen gerade was wir machen sollten, wenn er nur noch eine kurze Lebenserwartung haben sollte.
Mama möchte ihn bis zum Ende gerne zu Hause haben aber ich würde ein Hospiz vorziehen weil er immer wieder umfällt, Dinge umschmeißt oder urplötzlich extrem aggressiv wird.
Wir können nicht rund um die Uhr an seinem Bett sein und eine von den Ärzten vorgeschlagene häusliche Hilfe kann auch nur stundenweise vor Ort sein.
Erst letztens hat er meiner Schwester mit einem Faustschlag die Lippen aufplatzen lassen.
Er regt sich wenn er für kurze Zeit beisammen ist, über alles mögliche auf.
Fahre jetzt zu Mama weil ich mich um viel Papierkram kümmern muß, von denen Mama und Schwester leider kaum etwas verstehen.
Werde Papa erst Morgen wieder besuchen, sonst falle ich noch selber irgendwann um, denn ich muß nebenbei noch arbeiten gehen.
Habe seit Tagen kaum geschlafen und kaum etwas gegessen und bin nur am Rauchen.
Mittlerweile bis zu 3 Schachteln am Tag.
Werde euch weiterhin auf dem laufenden halten.
Wünsche euch allen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
P.S.: Lieben Gruß an Sorry 121 und Danke für die netten Worte !
Lieber Peter, erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Eure Panik ist ja nur zu verständlich und alle hier im Formum kennen das.
Wahscheinlich hat Dein Vater den Tumor im vorderen Stirnbereich. Lies mal "Hirntumore allgemein" im Thread: Was sitzt wo und welche Wesensveränderungen sich daraus ergeben. Ausserdem solltest Du "Fragen an den Arzt" lesen und Dir alles aufschreiben.
Eine Frage: ist das jetzt das erste MRT nach der OP??
Das wäre doch sehr ungewöhnlich!!
Wenn Dein Vater solche starken Ausfälle hat, würde ich mit meiner Mutter ganz vorsichtig die Situation besprechen. Vielleicht kannst Du schon mal vorab ein Hospiz in Deiner Nähe besuchen und mit den sehr kompetenten Mitarbeitern die Vorgehensweise besprechen.
Dann sitzt Du auch nicht zu Hause und musst mit Rauchen Deine Nerven beruhigen.
Aber es hat keinen Sinn, sich vorab zu viele unnötige Sorgen und Planungen zu machen, denn es wird oft anders, als man geplant hat. Und dann hat man zu viele Nervenkraft umsonst verloren, die man anderer Stelle noch nötig braucht.
Mach nur, was heute nötig ist, morgen kann es schon wieder ganz anders sein!
Übrigends habe ich gestern erfahren, dass meine Freundin wahrscheinlich ein Glio hat!
Woher kommen plötzlich diese ganzen Monster her?
Viel Kraft in dieser schrecklichen Zeit
wünscht regilu.
Hallo Peter
In deinem 1. Beitrag hast du geschrieben, du musst stark bleiben. Und jetzt rückst du deiner Gesundheit mit 3 Packungen Zigaretten zu Leibe? :o Ich weiss, es ist doof, einem Raucher so etwas zu sagen. ::) Doch vielleicht denkst du bei jeder Zigarette nicht nur an die vermeintliche Beruhigung deiner Nerven, sondern erst mal an deine Lieben und kannst dann auf die eine oder andere verzichten. ??? ;)
Ich pflichte Birgit bei. Man muss über verschiedene Möglichkeiten nachdenken, ein wenig planen, aber nicht zu weit. Ich habe hier schon mal einen Spruch geschrieben und musste selbst feststellen, dass was Wahres dran ist. Deshalb will ich ihn auch dir mit auf den Weg geben:
Mach es dir nicht unnötig schwer,
indem du zuviel darüber nachdenkst, wie es weitergehen soll.
Deine Kraft brauchst du vor allem
für das, was jetzt geschehen muss."
Und noch ein Tip aus eigener Erfahrung :
erledige den Papierkram, wenn möglich, gemeinsam mit deiner Mutter. Es ist einfacher für dich, sie lernt damit umzugehen und die Arbeit lenkt auch deine Mutter ein wenig ab, wenn auch nur zeitweise.
Ich wünsche euch allen viel Kraft.
Akya
Zitat
Lieber Peter, erstmal ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Eure Panik ist ja nur zu verständlich und alle hier im Formum kennen das.
Wahscheinlich hat Dein Vater den Tumor im vorderen Stirnbereich. Lies mal "Hirntumore allgemein" im Thread: Was sitzt wo und welche Wesensveränderungen sich daraus ergeben. Ausserdem solltest Du "Fragen an den Arzt" lesen und Dir alles aufschreiben.
Eine Frage: ist das jetzt das erste MRT nach der OP??
Das wäre doch sehr ungewöhnlich!!
Wenn Dein Vater solche starken Ausfälle hat, würde ich mit meiner Mutter ganz vorsichtig die Situation besprechen. Vielleicht kannst Du schon mal vorab ein Hospiz in Deiner Nähe besuchen und mit den sehr kompetenten Mitarbeitern die Vorgehensweise besprechen.
Dann sitzt Du auch nicht zu Hause und musst mit Rauchen Deine Nerven beruhigen.
Aber es hat keinen Sinn, sich vorab zu viele unnötige Sorgen und Planungen zu machen, denn es wird oft anders, als man geplant hat. Und dann hat man zu viele Nervenkraft umsonst verloren, die man anderer Stelle noch nötig braucht.
Mach nur, was heute nötig ist, morgen kann es schon wieder ganz anders sein!
Übrigends habe ich gestern erfahren, dass meine Freundin wahrscheinlich ein Glio hat!
Woher kommen plötzlich diese ganzen Monster her?
Viel Kraft in dieser schrecklichen Zeit
wünscht regilu.
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Hallo liebe Regilu !
Danke für deine netten Zeilen.
Ja, es ist das erste MRT nach der OP meines Vaters am 11.04.2007.
Das MRT hat heute am späten Nachmittag stattgefunden und die Ergebnisse erwarten wir morgen früh.
Ansonsten wurden nach der OP hin und wieder CT´s gemacht die keine Besorgniserregende Ergebnisse ergaben.
Nein, ich sitze nicht nur rauchend zu Hause herum.
Ich bin derzeit sehr stark überlastet, daher die Qualmerei.
Abgesehen von der Krankheit meines Vaters, stehe ich kurz vor der Arbeitslosigkeit bzw. Kündigung.
Daher werden recht bald gravierende Veränderungen in meinem Leben stattfinden.
Ich mache mir halt Sorgen um Papa und um meine Zukunft.
Mama hat sich mittlerweile gegen ein Hospiz entschieden und möchte Papa bei sich zu Hause haben.
Sie will während dieser Zeit stundenweise von Ärzten unterstützt werden.
Einerseits kann ich sie verstehen aber andererseits macht sie sich und meine Schwester damit kaputt.
Das mit deiner Freundin ist furchtbar.
Ich hoffe das sie keines dieser Monster in sich trägt.
Es ist eine furchtbare Krankheit und meines Erachtens eine unheilbare Krankheit.
Ich hoffe das sie es nicht hat.
Woher diese Monster kommen weiß ich nicht, aber es ist sehr seltsam das sie in letzter Zeit überall und sehr verbreitet auftreteten.
Ich wünsche allen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
Zitat
Hallo Peter
In deinem 1. Beitrag hast du geschrieben, du musst stark bleiben. Und jetzt rückst du deiner Gesundheit mit 3 Packungen Zigaretten zu Leibe? :o Ich weiss, es ist doof, einem Raucher so etwas zu sagen. ::) Doch vielleicht denkst du bei jeder Zigarette nicht nur an die vermeintliche Beruhigung deiner Nerven, sondern erst mal an deine Lieben und kannst dann auf die eine oder andere verzichten. ??? ;)
Ich pflichte Birgit bei. Man muss über verschiedene Möglichkeiten nachdenken, ein wenig planen, aber nicht zu weit. Ich habe hier schon mal einen Spruch geschrieben und musste selbst feststellen, dass was Wahres dran ist. Deshalb will ich ihn auch dir mit auf den Weg geben:
Mach es dir nicht unnötig schwer,
indem du zuviel darüber nachdenkst, wie es weitergehen soll.
Deine Kraft brauchst du vor allem
für das, was jetzt geschehen muss."
Und noch ein Tip aus eigener Erfahrung :
erledige den Papierkram, wenn möglich, gemeinsam mit deiner Mutter. Es ist einfacher für dich, sie lernt damit umzugehen und die Arbeit lenkt auch deine Mutter ein wenig ab, wenn auch nur zeitweise.
Ich wünsche euch allen viel Kraft.
Akya
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Hallo liebe Akya !
Danke für deine netten Zeilen.
Natürlich ist es nicht besonders toll das ich derzeit eine nach der anderen rauche aber bei dem Stress läßt sich das momentan kaum vermeiden.
Meinen Lieben geht es da nicht viel anders.
Auch sie essen kaum noch etwas und sind nur noch am qualmen.
Mama hat sich mittlerweile gegen ein Hospiz entschieden und will Papa bis zum "Ende" zu Hause pflegen.
Sie sagt das sie es nicht übers Herz bringen kann, ihn in ein Hospiz "abzuschieben".
Wir werden zusätzlich zu Mamas Pflege häusliche Unterstützung von Ärzten beantragen, die regelmäßig und stundenweise vor Ort sein werden.
Den Papierkram würde ich gerne mit meinen Lieben erledigen aber leider ist meine Schwester zu 80 % geistig behindert und Mama ist der deutschen Sprache nicht mächtig.
Daher bleibt seit etwa 30 Jahren alles schriftliche meiner Lieben leider immer an mir hängen.
Ich wünsche dir einen schönen Tag.
Lieben Gruß, Peter !
Guten Morgen an Alle !
Das MRT meines Vaters hat gestern am späten Nachmittag stattgefunden.
Das Ergebnis der MRT müßte daher jetzt den Ärzten vorliegen.
In etwa einer Stunde werde ich zu meinen Lieben fahren und dann mit ihnen ins Krankenhaus fahren und mir das Ergebnis der MRT erklären lassen.
Ehrlich gesagt erwarte ich nichts Gutes aber Mama ist noch voller Hoffnung und glaubt an ein Wunder.
Ich versuche sie auf den Boden der Tatsachen zu holen, ernte damit aber nur Unverständnis und Tränen.
Ich verstehe nicht wie sie so sehr an ihm hängen kann, denn schließlich hat dieser Mann (mein Papa) mir und meinen Lieben über 30 Jahre das Leben zur Hölle gemacht.
All die Jahre war er sehr geizig, sehr aufbrausend und extrem aggressiv.
Zahlreiche Narben an meinem Körper und auch eine an meiner Nase zeugen von seiner Gewalt.
Nach seiner Erkrankung hat sich seine Aggressivität verständlicherweise noch ein wenig gesteigert.
Trotz dessen ist er mein Vater und ich liebe ihn immer noch, doch ich weiß das sein Ende auch ein Neuanfang für mich und meine Lieben bedeuten wird.
Ein Neuanfang in Frieden und Freiheit.
Ansonsten ist mir gerade schwindelig und schlecht.
Habe seit gestern 15 Uhr nichts gegessen und trinke gerade Kaffee und rauche eine nach der anderen.
Nur noch 45 Minuten, dann bin ich weg.
Ich halte euch auf dem laufenden.
Wünsche allen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
Hallo Peter,
ich kann eure Situation gut nachvollziehen. Mein Mann hatte auch ein Glio IV im vorderen Stirnbereich und auch er hatte teilweise massive aggressive Ausraster, obwohl er immer ein äußerst ausgeglichener und fröhlicher Mensch war. Ich habe zwei Töchter, 23 Jahre und 12 Jahre. Vor allem die Kleine musste diesen Verfall miterleben. Mein Mann war 50, als im Juli 2005 die Krankheit diagnostiziert wurde und im April 2007 ist er verstorben. Er bekam immer mehr epileptischen Anfälle und eine wahnsinnige Unruhe, z.B. rund um die Uhr jede Stunde zur Toillette, obwohl er fast nicht mehr gehen konnte.
Es verwundert mich doch sehr, dass bei euch erst nach 1 Jahr wieder ein MRT gemacht wird. Bei meinem Mann wurde direkt nach der Bestrahlung nochmal ein MRT gemacht und dann alle 3 Monate.
Ich muss Akya recht geben, grüble nicht zuviel und plane auch nicht zu viel im voraus. Versuche deine Kraft einzuteilen so gut es geht, ich weiss von was ich rede! Bei dieser Krankheit kann sich alles innerhalb kürzester Zeit ändern, und du wirst noch sehr viel Kraft brauchen.
Ich hoffe sehr für euch, dass das MRT gut ausfällt. Ich denke an euch.
Liebe Grüsse
Brigitte
Hallo liebe Brigitte !
Das MRT ist wie erwartet nicht gut ausgefallen.
Es wurde ein erneuter Tumorwachstum festgestellt und man schätzt das er nur noch maximal ein halbes Jahr leben wird.
Die Ärzte haben uns geraten, ihn für den Rest seiner geschätzen Lebensdauer in ein Hospiz verlegen zu lassen.
Dies ist natürlich in meinem Interesse, denn ich kann nicht mehr tatenlos zusehen wie auch meine Lieben langsam zugrunde gehen.
Sei es durch seine extrem aggressiven Schübe oder durch seine ständigen Wünsche nach seltsamen Dingen die nur schwer oder nur sehr zeitaufwendig zu beschaffen gehen.
Meine Lieben und ich waren in letzter Zeit nur noch in Bewegung um ihn seine merkwürdigen Wünsche (dutzende Armbanduhren die er dann unbeachtet liegen ließ, dutzende teure und exotische Speisen die er dann nicht aß, dutzende Rasierer und Rasierklingen die er dann nicht benutzte und dutzende Handys samt Guthaben die er dann plötzlich doch nicht wollte usw. usw.) zu beschaffen bzw. zu erfüllen.
Liebe Brigitte, das mit deinem Mann tut mir sehr leid und ich erkenne an den Verhaltensmustern die du geschildert hast, große Ähnlichkeiten zu den Verhaltensweisen meines Vaters.
Auch er hat das ständige Bedürfnis auf Toilette zu gehen und hat in letzter Zeit immer wieder ins Krankenbett uriniert.
Mittlerweile haben sie ihm so eine Art Urinsack angeschlossen weil es am Ende doch sehr unhygienisch wurde.
Nun gut liebe Brigitte.
Ich muß jetzt zur Arbeit fahren obwohl ich völlig übermüdet, ausgehungert und mit den Nerven fertig bin.
Ich wünsche dir einen schönen Abend.
Lieben Gruß zurück, Peter !
Lieber Peter,
ich habe es zwar befürchtet, bin jetzt aber dennoch sehr erschüttert über den neuerlichen Befund Deines Vaters.
Mit der voraussichtlichen Lebenserwartung ist das so eine Sache. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwierig ist, hier eine Prognose zu geben. Mir wurde im Dezember 2006 gesagt, dass mein Mann den Januar 2007 vermutlich nicht überleben wird, denn zu der Zeit ging es ihm sehr, sehr schlecht. Aber es war noch ein langes Auf und Ab (mit Epi-Anfällen, Wutausbrüchen, viel Weinen und tiefsten Depressionen) bis zum April 2007. An einem Tag konnte er fast nicht mehr laufen, war halbseitig gelähmt etc., am nächsten Tag saß er aufrecht auf dem Stuhl und konnte teilweise sogar wieder selbst essen. Vor allem aber konnte er sich nicht mehr mitteilen, es war furchtbar mitansehen zu müssen, dass er etwas sagen will, aber die Worte nicht mehr formulieren kann.
Ich kann Deine Mutter sehr gut verstehen, dass sie ihren Mann nicht in ein Hospiz geben will. Ich wollte meinen Mann auch so gerne zu Hause pflegen und für ihn da sein. Aber die letzten Wochen war er auch im Hospiz. Es hat mir damals unheimlich weh getan, aber es war zuhause nicht mehr zu bewältigen, da ich und auch meine damals 10-jährige Tochter psychisch und physisch komplett am Ende waren. Zu diesem Zeitpunkt hat der Hausarzt das einfach in die Hände genommen, und im nachhinein muss ich sagen, dass dies die richtige Entscheidung war (obwohl ich lange Zeit ein schlechtes Gewissen hatte).
Ich war jede freie Minute bei ihm, habe ihm sein Essen gegeben, bin mit ihm im Rollstuhl an den See gefahren (Bodensee) usw., konnte aber dennoch am Abend daheim wieder etwasKraft schöpfen. Ich konnte mich nur um ihn kümmern, den Rest der Pflege erledigten die Schwestern. Vor allem hat es mir geholfen, dass da immer jemand da war. Ich habe mich nicht mehr so hilflos gefühlt. Geh doch einfach mal selbst in ein Hospiz in eurer Nähe, schau es Dir an, sprich mit der Leiterin. Wenn du dann ein gutes Gefühl hast, versuch mit deiner Mutter darüber zu sprechen bzw. kann dies vielleicht auch euer Hausarzt übernehmen.
Ich bin in Gedanken bei Euch.
Liebe Grüsse
Brigitte
Zitat
Lieber Peter,
ich habe es zwar befürchtet, bin jetzt aber dennoch sehr erschüttert über den neuerlichen Befund Deines Vaters.
Mit der voraussichtlichen Lebenserwartung ist das so eine Sache. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr schwierig ist, hier eine Prognose zu geben. Mir wurde im Dezember 2006 gesagt, dass mein Mann den Januar 2007 vermutlich nicht überleben wird, denn zu der Zeit ging es ihm sehr, sehr schlecht. Aber es war noch ein langes Auf und Ab (mit Epi-Anfällen, Wutausbrüchen, viel Weinen und tiefsten Depressionen) bis zum April 2007. An einem Tag konnte er fast nicht mehr laufen, war halbseitig gelähmt etc., am nächsten Tag saß er aufrecht auf dem Stuhl und konnte teilweise sogar wieder selbst essen. Vor allem aber konnte er sich nicht mehr mitteilen, es war furchtbar mitansehen zu müssen, dass er etwas sagen will, aber die Worte nicht mehr formulieren kann.
Ich kann Deine Mutter sehr gut verstehen, dass sie ihren Mann nicht in ein Hospiz geben will. Ich wollte meinen Mann auch so gerne zu Hause pflegen und für ihn da sein. Aber die letzten Wochen war er auch im Hospiz. Es hat mir damals unheimlich weh getan, aber es war zuhause nicht mehr zu bewältigen, da ich und auch meine damals 10-jährige Tochter psychisch und physisch komplett am Ende waren. Zu diesem Zeitpunkt hat der Hausarzt das einfach in die Hände genommen, und im nachhinein muss ich sagen, dass dies die richtige Entscheidung war (obwohl ich lange Zeit ein schlechtes Gewissen hatte).
Ich war jede freie Minute bei ihm, habe ihm sein Essen gegeben, bin mit ihm im Rollstuhl an den See gefahren (Bodensee) usw., konnte aber dennoch am Abend daheim wieder etwasKraft schöpfen. Ich konnte mich nur um ihn kümmern, den Rest der Pflege erledigten die Schwestern. Vor allem hat es mir geholfen, dass da immer jemand da war. Ich habe mich nicht mehr so hilflos gefühlt. Geh doch einfach mal selbst in ein Hospiz in eurer Nähe, schau es Dir an, sprich mit der Leiterin. Wenn du dann ein gutes Gefühl hast, versuch mit deiner Mutter darüber zu sprechen bzw. kann dies vielleicht auch euer Hausarzt übernehmen.
Ich bin in Gedanken bei Euch.
Liebe Grüsse
Brigitte
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Hallo liebe Brigitte !
Mittlerweile haben ich und die Ärzte meine Lieben davon überzeugen können, das mein Vater in den nächsten Tagen in ein Hospiz gebracht werden soll.
Das Argument das wir alle paar Tage keinen Notarzt holen können (wenn ihm schlecht wird oder er einen Anfall bekommt) und ihn nicht immer wieder ins Krankenhaus einliefern lassen können, war entscheidend.
Mama hat bis zuletzt gekämpft um ihn zu Hause behalten zu dürfen, aber irgendwann hat sie es eingesehen das sie ihm nicht die permanente und medizinische Pflege bieten kann, die ihm ein Hospiz oder ein Krankenhaus bieten kann.
Der Sozialpsychologische Dienst des Krankenhauses sucht momentan nach einem freien Hospizplatz in unserer Nähe weil wir kein Auto haben.
In der Zwischenzeit versuche ich meine Lieben mit anderweitigen Dingen abzulenken damit sie nicht andauernd weinen und depressiv sind.
Ich habe Mama einen nagelneuen Luxuskühlschrank gekauft.
Es ist das erste mal das sie etwas neues bekommt, denn mein Vater (ist geiziger als ein Schotte je sein kann) hat ihr in all den Jahren nur gebrauchte oder halb kaputte Möbel gekauft.
Den alten Kühlschrank und ein paar andere Sachen die sie schon immer gehasst hat, habe ich gleich entsorgen lassen.
Soweit ich verstanden habe, möchte sie aus ihrer derzeitigen Wohnung ausziehen wenn es mit Papa zu Ende gegangen ist.
Sie meint das sie die vielen Erinnerungen in der derzeitigen Wohnung nicht ertragen könnte, wenn er nicht mehr da ist.
Ich werde mich darum kümmern und dafür sorgen, das der Tod meines Vaters (so makaber das auch klingen mag) ihnen Freiheit und ein Leben in Wohlstand bringen wird.
Das haben sie nach 30 Jahren Unterdrückung, Tyrannerei und Gewalt verdient.
Ansonsten habe ich mich gestern mit meiner Freundin gestritten.
Du kennst das bestimmt auch, das manche Menschen sehr unsensibel und verletzendl sein können, wenn sie selber nicht betroffen sind.
Sie hat gestern Abend tatsächlich ihre Lieblingsmusik laut aufgedreht und hat dann angefangen vor mir zu tanzen.
Ich war fassungslos wie man an so einem Tag lustig rumtanzen kann.
Tja, so ist das nunmal wenn man eine Partnerin hat die 15 Jahre jünger ist.
Sie muß noch viel lernen und verstehen.
So, ich muß jetzt langsam Schluß machen.
Ich wünsche dir einen schönen Tag.
Lieben Gruß zurück, Peter !
Hallo an Alle !
Mittlerweile haben ich und die Ärzte meine Lieben davon überzeugen können, das mein Vater in den nächsten Tagen in ein Hospiz gebracht werden soll.
Das Argument das wir alle paar Tage keinen Notarzt holen können (wenn ihm schlecht wird oder er einen Anfall bekommt) und ihn nicht immer wieder ins Krankenhaus einliefern lassen können, war entscheidend.
Mama hat bis zuletzt gekämpft um ihn zu Hause behalten zu dürfen, aber irgendwann hat sie es eingesehen das sie ihm nicht die permanente und medizinische Pflege bieten kann, die ihm ein Hospiz oder ein Krankenhaus bieten kann.
Der Sozialpsychologische Dienst des Krankenhauses sucht momentan nach einem freien Hospizplatz in unserer Nähe weil wir kein Auto haben.
In der Zwischenzeit versuche ich meine Lieben mit anderweitigen Dingen abzulenken damit sie nicht andauernd weinen und depressiv sind.
Ich habe Mama einen nagelneuen Luxuskühlschrank gekauft.
Es ist das erste mal das sie etwas neues bekommt, denn mein Vater (ist geiziger als ein Schotte je sein kann) hat ihr in all den Jahren nur gebrauchte oder halb kaputte Möbel gekauft.
Den alten Kühlschrank und ein paar andere Sachen die sie schon immer gehasst hat, habe ich gleich entsorgen lassen.
Soweit ich verstanden habe, möchte sie aus ihrer derzeitigen Wohnung ausziehen wenn es mit Papa zu Ende gegangen ist.
Sie meint das sie die vielen Erinnerungen in der derzeitigen Wohnung nicht ertragen könnte, wenn er nicht mehr da ist.
Ich werde mich darum kümmern und dafür sorgen, das der Tod meines Vaters (so makaber das auch klingen mag) ihnen Freiheit und ein Leben in Wohlstand bringen wird.
Das haben sie nach 30 Jahren Unterdrückung, Tyrannerei und Gewalt verdient.
So, ich muß jetzt langsam Schluß machen.
Ich wünsche allen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
Hallo lieber Peter,
das ist gut, dass ihr euren Vater ins Hospiz bringt. Deine Mutter wird bald feststellen, dass dies eine enorme psychische und physische Erleichterung ist und sie bei Bedarf sich auch zurückziehen kann, gerade im Hinblick auf Euer Verhältnis zum Vater. Sie kann ihn auf seinem letzten Weg begleiten und für ihn da sein, hat aber auch Hilfe und vor allem seelische Unterstützung, wenn er aggressiv wird. Es ist schlimm, dass ihr alle in den vergangenen Jahren so unter ihm gelitten habt.
Mein Mann war ein ganz lieber Mensch, gutmütig und großzügig in allem. In den Monaten nach seinem Tod habe ich das ganze Haus frisch renoviert, ins Wohnzimmer ne neue Couch gekauft usw., eben auch, weil mich so vieles - aber im positiven Sinn - an ihn erinnert hat. Nur so konnte ich langsam wieder einen Neustart beginnen. Ich habe ein ganzes Jahr gebraucht, bis ich wieder einen einigermaßen normalen Alltag hatte.
Das mit Deiner Freundin tut mir leid. Aber ich bin davon überzeugt, dass sie im Moment mit der ganzen Situation einfach überfordert ist. Sie wollte Dich wahrscheinlich einfach nur ablenken. Das hat nicht unbedingt mit dem Alter etwas zu tun. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Umfeld (Familie, Freunde und Bekannte) gerne helfen würden, dies aber einfach nicht möglich ist. Vor allem ist man auch selber bis aufs Äußerste angespannt und auch leicht reizbar (war ich zu diesem Zeitpunkt auch, ich hatte manchmal das Gefühl ich stehe unter Strom), einfach weil man auch selbst komplett überfordert ist. Also nimms ihr nicht zu übel, sie hat es sicherlich nicht böse gemeint.
So, nun wünsch ich Dir aber trotz allem noch einen schönen Abend.
Liebe Grüße
Brigitte
Guten Morgen an Alle !
Guten Morgen liebe Brigitte !
Die Tage plätschern vor sich hin.
Meine Lieben fahren jeden Tag ins Krankenhaus und halten sich jedesmal 6-8 Stunden bei Papa am Krankenbett auf.
Ich versuche ihnen beizubringen das sie sich nicht kaputt machen sollen und das ein täglicher Besuch bzw. ein Besuch an jedem zweiten Tag (a 2-3 Stunden) völlig ausreichen würde.
Doch leider hören sie bzw. Mama hört nicht auf mich.
Mama nimmt durch den Stress immer mehr ab und hat kaum noch Schlaf und Ruhe.
Ich mache mir Sorgen um sie.
Gestern hatte sie ihren 60. Geburtstag und hat ihn an Papas Krankenbett verbracht.
Wir warten immer noch auf einen freien Hospizplatz.
In der Zwischenzeit wird Papa immer ruhiger und schwerfälliger.
Manchmal ist er voll da und redet mit uns und manchmal starrt er wortlos in eine Richtung und schläft dabei urplötzlich ein.
In einer Stunde fahren wir gemeinsam zum Krankenhaus, denn Papa soll den Wunsch geäußert haben, mich sehen zu wollen.
Es ist sehr schwer für mich gleichzeitig Zeit für die Arbeit (6-Tage-Woche), für meinen Haushalt (dutzende unerledigte Rechnungen und Briefe) und für meine Lieben zu finden.
Auch ich bin völlig fertig und habe mittlwerweile hier und da ein paar körperliche Beschwerden.
Mama möchte das ich die Ärzte heute erneut befrage, ob eine zweite OP etwas bringen würde und was er für Medikamente bekommt.
Sie macht die Medikamente dafür verantwortlich, das er immer ruhiger und regloser wird.
Abgesehen davon, zweifelt sie immer noch ob ihre Entscheidung Papa in ein Hospiz zu verlegen, richtig war.
Ich habe da auch eine Frage an die Ärzte.
Wo verdammt sind die Befunde der CT und der MRT ?
Wir haben noch nichts schriftliches zu Gesicht bekommen, nur mündliche Befunde und Ergebnisse.
Das finde ich ein wenig seltsam.
Nun gut, mache mich so langsam fertig.
Ich werde euch auf dem laufenden halten.
Wünsche allen Betroffenen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
Lieber Peter
Wenn du wirklich für deine Lieben etwas tun willst, dann solltest du aufhören, ihnen vorzuschreiben, was sie tun sollen, z.B. deinen Vater nur alle 2-3 Tage besuchen. Wenn deine Mutter das Bedürfnis hat, jeden Tag bei ihm zu sein, dann ist es ihr wichtig. Lass deine Mutter das tun, was SIE für richtig hält. Es ist ihr Wille und den musst du respektieren! Wenn deinem Vater die tägliche Präsens deiner Mutter zu viel wäre, würde er dies sagen. Und es geht deiner Mutter sicher nicht besser, wenn sie daheim sitzt. Vielleicht spürt sie, dass sie deinem Vater schon alleine damit hilft, dass sie einfach nur bei ihm ist. Und dein Vater braucht vielleicht die Anwesenheit deiner Mutter, um zu sehen, dass er nicht alleine ist, dass sie ihn begleitet. Dein Vater hat bestimmt auch davor Angst, was auf ihn zukommt und deine Mutter hilft ihm, diese Zeit zu tragen. Es ist vielleicht eine innere Bindung zwischen deinen Eltern, die du als Sohn nicht spürst und nicht nachvollziehen kannst. Auch wenn dein Vater in deinen Augen viel falsch gemacht hat in seinem Leben, ich glaube nicht, dass deine Mutter im Moment neue Möbel etc. braucht. Du verarbeitest die Situaton vielleicht damit, dass du deine Mutter verwöhnen möchtest. Das hat Zeit! Im Moment braucht deine Mutter nur deine Liebe und deine Unterstützung. So wie deine Mutter deinen Vater begleitet, solltest du deine Mutter begleiten, ihr zur Seite stehen, einfach für sie da sein, wenn sie dich braucht.
Ich weiss, das klingt hart. Ich will dir auch nicht zu nahe treten oder dich verletzten.
Aber ich sage das aus eigener Erfahrung. Mein Vater hatte Lungenkrebs. Er lebte danach noch 18 Jahre und er hat immer gesagt, ohne meine Mutter hätte er es nie geschafft; sie sass wochenlang jeden Tag an seinem Bett. Ich weiss, bei deinem Vater ist die Situation ganz anders. Aber ich kann auch diese Situation nachvollziehen; meine Mutter starb an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ich will dir damit auch nur aufzeigen, wie wichtig nur schon das "bei einem sein" für einen kranken Menschen ist, und je schwerer die Krankheit ist, desto wichtiger ist es, nicht alleine gelassen zu werden - an keinem Tag!
Und der 60. Geburtstag deiner Mutter? Es hat deinen Eltern sicher viel mehr bedeutet, gerade an einem solchen Tag beisammen zu sein. Man weiss nie, ob es einen nächsten gemeinsamen Geburtstag gibt. Hätte sie alleine zu Hause "feiern" sollen? Meine Mutter hatte damals ihren 50. Geburtstag. Du siehst, hier im Forum stösst man immer wieder auf Parallelen.
Ich will dir auch nicht sagen, was du tun sollst. Ich will einfach nur, dass du mal darüber nachdenkst, ob dein Weg der richtige ist.
Weiterhin viel Kraft!
Liebe Grüsse Akya
hallo peter
ich bin auch der meinung, dass jeder sich so verhalten soll, wie er fuehlt...moechtest du, dass deine mutter sich irgendwann vorwuerfe macht, sie haette nicht genug getan?
das waere schlimmer als die jetzige ueberanstrengung
ich verstehe, dass du dir sorgen machst, aber im moment sind sie ueberfluessig
steh deiner mutter zur seite, aber kritisiere ihr verhalten nicht
un bacio
heifen
Guten Morgen an Alle !
Guten Morgen liebe Akya und liebe Heifen !
Gestern um 15:30 Uhr wurde Papa unerwartet aus dem Krankenhaus abgeholt und in ein nahegelegenes Hospiz gebracht.
Von dem Transport hat er kaum etwas mitbekommen, das sich sein Zustand leider noch etwas verschlechtert hat.
Auch vor dem Transport hat er nicht wahrgenommen, wer alles bei ihm im Zimmer war (Ich und meine Mama).
Obwohl ich neben ihm stand und seine Hände und Arme massiert habe, hat er (soweit ich das verstehen konnte) nach mir gefragt.
Man konnte ihn kaum noch verstehen, er redete sehr leise und unverständlich und ich hatte das Gefühl das er phantasierte.
Mama ist beim Transport mitgefahren, während meine Schwester aus Erschöpfung zu Hause geblieben ist.
Auch ich bin vor dem Transport nach Hause gefahren, weil ich mich um meine eigenen Arzttermine (VERDACHT AUF BAUCHSPEICHELDRÜSENENTZÜNDUNG) kümmern muß, die ich seit Wochen verschoben habe.
Heute in etwa einer Stunde werden wir alle zusammen ins Hospiz fahren.
Mama hat große Angst das Papa (wenn er wieder beisammen sein sollte) ihr Vorwürfe machen wird, warum man ihn in ein Hospiz und nicht Hause gebracht hat.
In der Zwischenzeit habe ich wieder mit den Ärzten gesprochen und mir leider erneut sagen lassen müssen, das eine zweite OP keine Verbesserung, ja sogar eine Verschlechterung seines Zustands verursachen würde.
Auch das er mit hohen Mengen an Cortison vollgepumpt wird, wurde von den Ärzten als dringend erforderlich bezeichnet, weil ansonsten dann der Druck in seinem Kopf und der entsprechende Schmerz unerträglich für ihn sein würde.
Mama hegt mittlerweile wieder andere Pläne.
Sie möchte ihn (wenn es mit ihm zu Ende gegangen ist) mit ihn die Heimat (Türkei) nehmen, ihn dort bestatten lassen und dann auch selber dort bleiben.
Ich halte mich mittlerweile aus ihren Plänen raus und versuche sie zu unterstützen so gut ich es kann.
Es kommen wieder riesige Papierkramberge auf mich zu.
Sei es wegen der Krankenkasse, wegen der Befreiung von der Zuzahlung und wegen diversen anderen Formalitäten die der bisherige Krankenhausaufenthalt mit sich gebracht hat.
Ich weiß nicht was ich zuerst machen soll und worum ich mich zuerst kümmern soll, ich bin total überlastet.
Ich werde euch auf dem laufenden halten.
Lieben Gruß, Peter !
hallo peter
kuemmere dich um den papierkram, das kannst nur du tun und leider ist er wichtig,
deinem vater reicht es, wenn deine mutter bei ihm ist...nur wenn sie um abloesung bittet, wuerde ich einspringen
nimm alle kraft zusammen, bleib stark fuer dich und deine lieben
ich wuensch uns alles gute
heifen
Guten Morgen an Alle !
Guten Morgen liebe Heifen !
In einer Stunde fahren wir wieder zu Papa ins Hospiz.
Die Entwicklungen sind nicht sehr erfreulich.
Papa wird von Tag zu Tag schwächer und hat sogar selber geäußert, das er das Gefühl hat, das es mit ihm langsam zu Ende geht.
Er kann kaum noch reden, kaum noch essen und wird mit so einer Art Seilwinde aus dem Bett gehoben (sein Gewicht beträgt derzeit ca. 120 kg), wenn er auf die Toilette muß oder gebadet werden muß.
Die Gefühle meiner Lieben und meine Gefühle, schwanken zwischen tiefer Trauer und Mitleid.
In der Zwischenzeit habe ich mich um die Krankenkasse und um die Befreiung von der Zuzahlung gekümmert.
Ich denke das wird alles irgendwie klappen.
Abgesehen davon, habe ich im Hospiz gleich einen Termin beim Sozialpsychologischen Dienst.
Ich weiß nicht was die Dame vom Sozialpsychologischen Dienst von mir will, aber sie klang sehr ernst und sagte das es sehr wichtig sei.
Ansonsten hatte ich gestern wieder Streit mit meiner Freundin.
Sie meint das sie derzeit "in gewissen Bereichen" zu kurz kommt.
Wie kann man in so einer Situation an so etwas denken ?
Damit dieses Problem nicht eskaliert, habe ich ihr ihren Wunsch mehr schlecht als Recht "erfüllt".
Auch an meinem Arbeitsplatz geht es weiter bergab.
Ich werde zum 31.September gekündigt und muß bis dahin einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben.
Ich spiele mit dem Gedanken mich selbständig zu machen, falls ich bis dahin keinen neuen Arbeitsplatz gefunden haben sollte.
Mal sehen.
Mein Kopf ist voll mit allem möglichen und ich versuche den Überblick zu bewahren.
Ich werde euch auf dem laufenden halten.
Wünsche allen Betroffenen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
hallo peter
tut mir echt leid, dass (wie immer) so viel zusammen auf dich zukommt...was soll ich sagen: halte durch, es kann nur besser werden!
die situation waechst dir (und nicht nur dir ) ueber den kopf und im moment hast du alle haende voll zu tun um schritt zu halten...uebernimm dich nicht, du wirst deine kraft brauchen...mach dir jetzt keine gedankem, was dein berufsleben anbelangt, eines nach dem anderen...du wirst schon den richtigen weg einschlagen...ich verstehe allerdings deine freundin nicht, in solchen situation sollte man eine hilfe sein und nicht noch ein problem...aber ich kenne euch nicht und will keine urteile faellen
bacio
heifen
Hallo Peter,
da kann ich heifen nur zustimmen. Versuch deine Kräfte einzuteilen und vergiß dabei dich selbst nicht. Nimm dir öfter mal eine Auszeit - nur für Dich - und versuche da zur Ruhe zu kommen. Ich weiß, man kann sich in solch einer Situation auf nichts richtig konzentrieren. Ich habe damals angefangen ruhige Musik zu hören und da konnte ich auch einigermaßen entspannen. Diese Auszeit habe ich mir dann irgendwann einfach selbst "verschrieben" da ich gemerkt habe, dass meine Kraftreserven sonst nicht ausreichen (der Psychologe im Hospiz hat damals das Gespräch mit mir gesucht und mir dies dringend angeraten).
Das mit deiner Arbeitsstelle tut mir echt leid, aber da würde ich mich im Moment gar nicht zu sehr damit befassen, für weitere Berufspläne musst du deinen Kopf "frei" haben und bis September ist noch ne Weile hin.
Und deine Freundin, also das kann ich auch nicht mehr nachvollziehen, da fällt mir nichts mehr dazu ein!
Liebe Grüße
Brigitte
Guten Tag an Alle !
Guten Tag liebe Heifen und liebe Brigitte !
Bin gerade erst nach Hause gekommen und bin völlig erschöpft.
War seit sieben Uhr früh am Unterlagen zusammen suchen, am Unterlagen ausfüllen, am Unterlagen kopieren und am Unterlagen Versand- und Vorlagefertig machen.
Mir raucht der Kopf, mir ist schwindelig und ich habe tierischen Hunger.
Was für ein Aufwand wenn man die Hospizkosten (Eigenanteil etwa 800 Euro im Monat nach Abzug der Pflegeversicherungsleistung) selber nicht aufbringen kann und auf Ämter angewiesen ist.
Bin trotzdem Stolz auf mich, habe in so kurzer Zeit fast alles geschafft.
Leider konnte ich Papa heute wegen dem langandauernden Papierkram nicht besuchen.
Gestern war ich bei ihm und es war für mich und meine Lieben nicht sehr angenehm.
Er wird von Tag zu Tag schwächer und in den wenigen Momenten in denen er einigermaßen ansprechbar und stabil ist, wird er leider wieder sehr aggressiv.
Er hat Mama am Krankenbett urplötzlich wieder ein paar schwere Schläge versetzt und hat auch nach mir ausgeholt.
Ich konnte gerade noch so ausweichen.
Er regte sich über Mamas Klamotten auf und forderte sie nach ein paar heftigen Schlägen an ihre Brust auf, das sie sich femininer und nicht wie eine Obdachlose bekleiden soll.
Dabei ist Mama wegen dem derzeitigen Stress, überhaupt nicht nach figurbetonten und schicken Klamotten zumute.
Mich wollte er schlagen weil ich ihn nett danach gefragt habe, ob ich ihm noch ein bisschen Wasser einflößen soll, weil ihm beim erstenmal Wasser einflößen fast alles aus seinen Mundwinkeln geflossen ist.
Tja, so ist nunmal mein Papa und so war er die letzten 30 Jahre.
Nach wie vor weiß ich nicht, ob ich mich über sein höchstwahrscheinlich baldiges Ende freuen soll oder traurig sein soll.
Während ich diese Zeilen schreibe, erreicht mich gerade ein Anruf aus dem Hospiz.
Die Krankenschwestern teilen mir mit, das er einen heftigen Anfall hatte, schwarzblau angelaufen ist und mit diversen Medikamenten und Spritzen halbwegs wieder stabilisiert worden ist.
Mama war auch am Telefon und sie weinte bitterlich.
Das sind natürlich Nachrichten und Entwicklungen die mich bei meinem heutigen Dienst sehr belasten werden.
Fahre in 45 Minuten zur Arbeit.
Ich werde euch auf dem laufenden halten.
Wünsche allen betroffenen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
lieber peter
vergib deinem vater, was er im moment tut, das hat kaum etwas mit seinem (ehemaligen) charakter zu tun...das ist das biest von krankheit...er ist nicht er selber...sei lieb zu ihm, auch wenn es nicht leicht ist...vor allem hilf deiner mutter, ich weiss nicht, wieviel dein vater noch mitbekommt, deine mutter dagegen braucht sicher ein paar liebe worte
ich denke an euch
bacio
heifen
Lieber Peter,
das ist schlimm, wie dein Vater reagiert. Aber ich kenne diese Aggressionen auch von meinem Mann, und er war früher ein ganz liebenswerter Mensch. Ich kann euch gut verstehen, das tut verdammt weh. Aber es ist wie heifen schon sagt, dieses verdammte Biest und wenn das drückt, dann wissen die Kranken einfach nicht mehr was sie tun. Ein Arzt hat zu mir mal gesagt, von der Persönlichkeit ihres Mannes wird am Schluß nichts mehr da sein, und genau so war es. Ich hatte immer furchtbare Angst, dass ich später nur an diese Bilder erinnert werde, aber schon bereits kurz nach seinem Tod kamen aufeinmal wieder Bilder von früher zum Vorschein, und das hat mich vieles auch wieder vergessen lassen.
Ich finde es toll, wie sehr du dich um deine Familie kümmerst. Sei momentan einfach für deine Mutter da, sie braucht dich und nimm sie immer wieder in den Arm. Das tut in so einer Situation einfach nur gut!
Liebe Grüße
Brigitte
Guten Morgen an Alle !
Guten Morgen liebe Heifen und Brigitte !
Frauchen ist gerade zur Arbeit (Rechtsanwalts-und Notargehilfin) gefahren.
Habe so getan als ob ich tief und fest schlafen würde und gewartet bis sie die Wohnung verlassen hat, damit wir uns nicht schon am frühen Morgen verbal angreifen.
Ich komme mit ihrer lockeren, sorglosen und ziemlich sexuell interessierten Art derzeit gar nicht klar.
Vielleicht will sie mich ja ein wenig ablenken aber ihre ständigen Wünsche nach körperlicher Nähe und nach romantischen Spaziergängen und Restaurantbesuchen, finde ich derzeit irgendwie völlig fehl am Platz.
Nun gut, wie auch immer.
Ein weiterer Tag hat begonnen.
Trinke gerade meinen zweiten Kaffee, rauche vor mich hin und bereite mich auf alles mögliche was heute passieren könnte, seelisch vor.
In einer Stunde werden meine Lieben und ich wieder zum Hospiz fahren und Papa besuchen.
Ich hoffe das es ihm heute ein wenig besser geht.
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Liebe Heifen und liebe Brigitte, glaubt mir das mein Papa schon immer so depressiv, aggressiv und gewalttätig war.
Mag sein, das dieses "Biest in seinem Kopf" seine Aggressivität noch ein wenig erhöht, aber einen Unterschied zu den Zeiten vor seiner Krankheit spüre ich kaum (wenn er ansprechbar ist).
Hier eine WIRKLICH KLEINE ZUSAMMENFASSUNG über das was meine Lieben all die Jahre ertragen mußten:
Über 30 Jahre hinweg hat er meinen Lieben verboten die Heizung höher als Stufe 1 oder 2 zu drehen (sie saßen im Winter fast immer mit Jacken im Wohnzimmer), es war fast immer verboten den Geschirrspüler zu nutzen (sie mußten fast immer alles per Hand und mit kalten Wasser abwaschen), es war fast immer verboten Warmwasser zu nutzen und länger als ein paar Minuten zu duschen, Wannenbäder waren total verboten, selten war das Licht im Wohnzimmer an (sie saßen fast immer im Dunkeln oder bei Kerzenschein), sie mußten fast immer nur seine Sendungen im Fernsehen anschauen (politische Diskussionen sowie ernste und religiöse Themen), es war fast immer verboten heiter zu sein, laut zu lachen und fröhliche Musik zu hören, es war verboten die Herdplatten beim kochen über Stufe 1 zu drehen und Tee wurde mit Teelichtern heiß gemacht, sie durften nirgendwo anders einkaufen als bei Lidl oder Aldi und mußten manchmal angegammeltes Obst-und Gemüse essen, die er von Gemüsehändlern kostenlos mitbrachte, sie bekamen täglich immer nur ein paar Euro Taschengeld, obwohl er seit 1995 aus Faulheit nicht mehr arbeiten gegangen ist, sie waren wegen seines Geizes noch nie in einer anderen Stadt außer Berlin und noch nie in einem anderen Land außer der Türkei, sie hatten noch nie neue Möbel, alles war aus zweiter Hand, sogar die Bad-und Küchenmöbel, und sie mußten (und müssen heute noch) nur Klamotten tragen die er jeden Sonntag vom Flohmarkt mitbrachte.
Egal ob sie meinen Lieben gefielen oder nicht.
Immer wenn meine Lieben gegen ein "Verbot" verstoßen hatten, wurde er aggressiv und schlug zu Hause alles kurz und klein und hin und wieder auch meine Lieben und mich.
Daher habe ich leider drei Narben am Kopf, eine am Bein und eine an meiner Nase, die er mir im Alter zwischen 8 und 16 Jahren verpasst hat.
All die Jahre habe ich meine Mutter gebeten das sie sich von ihm scheiden lassen soll, aber leider hat sie es aus Mitleid nie übers Herz gebracht weil (so wie sie es sagt) er ein Waisenkind ist und außer uns niemanden hat.
Geliebt hat sie ihn nie wirklich, denn sie hat (so wie sie es sagt) ihn damals nur geheiratet, weil sie aus ihrer ebenfalls extrem geizigen und religiösen Familie ausbrechen wollte.
Nun gut, mache mich so langsam auf die Socken.
Werde euch auf dem laufenden halten.
Wünsche allen betroffenen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
Guten Morgen Peter,
ich lese täglich deine Einträge, für mich sind sie bizar, ich weiß nicht was glauben, ganz ehrlich. Ein bisschen denke ich an "Fight Club", an den Film, in dem Menschen Selbsthilfegruppen besuchen, um weinen zu können. Ich kann mir nicht helfen, doch bei deinen Einträgen stimmt was nicht, so denke ich. Das ist mein ganz persönliche Eindruck.
Ich will dich nicht verletzen, doch ich muss dir das heute schreiben.
Grüße und auch dir ganz viel Kraft!
Klaramarie
Guten Morgen liebe Klaramarie !
Wollte gerade die Wohnung verlassen und habe in letzter Sekunde deinen Eintrag bemerkt.
Also antworte ich dir schnell noch.
Mag sein das dies alles dir bizarr und unglaubwürdig vorkommt, aber es ist wirklich die reine Wahrheit über mich und meine Familie.
Was hätte ich davon hier irgendetwas erfundenes oder unnötig dramatisiertes zu schreiben ?
Das wäre allen Betroffenen gegenüber respektlos und meines Erachtens sehr unmenschlich.
Ich verarbeite mit dem Schreiben meine innere Unentschlossenheit gegenüber meinem Vater.
Ich habe große Probleme damit, ihm alles zu vergeben und doch liebe ich ihn irgendwie.
Ich stehe zwischen zwei Stühlen und schwanke ihm gegenüber, ständig zwischen tiefer Trauer und Gleichgültigkeit.
Das Schreiben und der Halt durch die anderen Leser und Schreiber hilft mir, alles so gut wie möglich zu verarbeiten und das beste daraus zu machen.
Muß jetzt los.
Wünsche dir alles Gute und Liebe, Peter !
Guten Morgen an Alle !
Der gestrige Tag und Abend war besonders schlimm.
Während ich am Arbeitsplatz war, wurde mir von Mama per Anruf mitgeteilt, das mein Vater einen schweren epileptischen Anfall bekommen hat.
Sie war total aufgelöst und sagte das sie das Gefühl hat, das es mit ihm langsam zu Ende geht.
Während ich die Schlange an der Kasse warten ließ, versuchte ich sie per Handy zu beruhigen, was mir leider nicht so gelang.
Ein paar Stunden später kam der zweite Anruf von Mama.
Sie teilte mir mit, das er einen zweiten Anfall bekommen hat.
Erneut ließ ich die Kunden an der Kasse warten und versuchte sie zu beruhigen, was mir wieder nicht besonders gut gelang.
Abgesehen davon, wurde mir durch diese furchtbaren Meldungen von Mama ganz schlecht.
Mein Kreislauf spielte verrückt, mir wurde schwindelig und es fiel mir sehr schwer die Kunden weiter zu bedienen.
Kurz vor Feierabend kam dann leider der dritte Anruf von Mama.
Sie sagte, das Papa kurz bevor sie das Hospiz verlassen hat, einen dritten Anfall bekommen hat.
Sie sagte das sie jetzt zu Hause wäre, total ratlos wäre und sie nicht wüßte, was sie jetzt unternehmen solle.
Um sie zu beruhigen ließ ich alles im Laden stehen und fuhr am späten Abend zu Mama.
Vor Ort gelang es mir, sie ein wenig zu beruhigen und wir diskutierten über die Zeit nach Papa und was danach so alles auf uns zukommen könnte.
Auf ihren Wunsch hin, rief ich spät in der Nacht beim Hospiz an und erkundigte mich nach Papas Zustand.
Anscheinend rief ich zum richtigen Zeitpunkt an, denn er hatte in dem Moment einen vierten Anfall.
Zum Glück konnte das Hospiz ihn mit hohen Dosen an Valium wieder beruhigen und stabiliseren.
Doch insgesamt gesehen, sieht das alles leider nicht so gut aus und ich befürchte das in kurzer Zeit alles vorbei sein wird.
Der behandelnde Arzt sagte: "....wir sprechen im Falle ihres Vaters nicht mehr von Monaten, sondern von Tagen und Wochen Herr...." !
Nun gut, ich muß mich langsam fertig machen weil ich auch heute wieder arbeiten muß.
Werde euch auf dem laufenden halten.
Wünsche allen Betroffenen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
Hallo Peter!
Ich war bisher nur stille Leserin in Deinem Thread. Dass es so schnell bergab mit Deinem Vater geht, tut mir leid. Hast Du das Gefühl, dass alles in dem Hospiz getan wird, um ihm Leiden zu ersparen? Ich bin keine Ärztin, aber ich frage mich, ob allein Valium ((Tranquilizer) Schmerzen und Krämpfe bei diesem gravierenden Krankheitsbild mildern kann. Bekommt er Morphium, Cortison, krampflösende Mittel wie Keppra? Selbst wenn die Ärzte meinen, dass Euer Vater nicht mehr lange lebt, so sollte doch alles getan werden, ihm diesen Weg zu erleichtern.
Ich wünsche Deiner Familie und vor allem Dir, der neben seiner Arbeit noch alles organisiert, weiterhin viel Kraft!
Herzliche Grüße
Bluebird
Hallo an Alle !
Hallo liebe/r Bluebird !
Bin gerade von der Arbeit nach Hause gekommen.
Auch heute war es ein schlimmer Tag.
Heute hat Papa so viele epileptische Anfälle gehabt, das sich das Hospiz für eine permanente Zufuhr von Schmerz-und Beruhigungsmitteln (Spritze an der Bauchdecke) entschlossen hat.
Cortison und Keppra bekommt er auch, aber Morphium wurde bisher nicht verwendet.
Abgesehen davon, wurde ihm ein Serum mit Nährstoffen und Wasser angeschlossen weil er nichts mehr essen und trinken kann.
Es geht rapide bergab mit ihm und es fällt mir immer schwerer meine Lieben zu beruhigen.
Mama hat sich diese Sache dermaßen sehr zu Herzen genommen, das sie mittlerweile auch dringend einen Arzt braucht.
Zur Zeit hat sie Herzbeschwerden sowie Brust-und Armschmerzen.
Werde versuchen sie morgen zu einem Arzt bringen, denn sie weigert sich und will immer nur bei Papa sein und bleiben.
Ich bin ziemlich am Ende, doch ich werde nicht aufgeben meinen Lieben Halt zu geben und für sie den "starken Mann" zu spielen.
Sie brauchen jemanden der stabil ist und bleibt.
Gehe jetzt schlafen und werde versuchen meiner Freundin gegenüber "unterhaltsam" und "lustig" zu sein.
Höre gerade wie sie im Schlafzimmer die Serie "Autopsie" schaut.
Ob das jetzt die richtige Sendung für mich ist ?
Egal, das Leben geht weiter, es muß irgendwie weiter gehen.
Wünsche euch allen eine gute Nacht und viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
Hallo Peter
Du schreibst von Brust und Armschmerzen bei deiner Mutter.
Bitte lasst nichts anstehen.Das sind meist Symptome eines bevorstehenden Herzinfarkts.Bei dem Stress eigentlich kein Wunder.
Geht schnell zum Arzt. Im Vorfeld kann er evtl. jetzt noch mit ensprechenden Venenerweiternden Medikamenten gegenwirken.Wenns zu spät ist muss sie in die Klinik und dann kann sie vorerst gar nicht zu deinem Papa.
Versuche sie mit diesem Argument zu überzeugen.
Mit einem Infarkt ist nicht zu spaßen.
Toitoitoi dass es nur eine Herzschwäche ist und kein Infarkt.
Gruß Fips2
Guten Morgen an Alle !
Guten Morgen lieber Fips !
Danke für deine besorgten Zeilen.
Auch ich befürchte das die derzeitigen Symptome von Mama nichts gutes bedeuten.
Wie bereits erwähnt, werde ich heute versuchen, sie mit aller Gewalt zu einem Arzbesuch zu überreden.
Ansonsten geht der Stress in einer Stunde wieder los.
Meine Lieben und ich werden dann wieder ins Hospiz fahren und nach Papa schauen.
Ich erwarte keine ermutigenden Bilder.
Abgesehen davon, stresst mich dieser verdammte Papierkram der leider erforderlich ist, ohne Ende.
Habe mittlerweile Berge an Unterlagen und Kopien und muß heute unbedingt zur Krankenkasse fahren.
Ich weiß nicht wie ich das alles bis 14 Uhr schaffen soll, denn dann muß ich wieder zur Arbeit.
Derzeit bin ich nicht mehr ich und ich habe an kaum noch etwas Spaß.
Das Leben rauscht irgendwie total an mir vorbei.
Manchmal vergesse ich für kurze Zeit alles und lache über die Späße meiner Kunden, die ich tagtäglich an der Kasse bediene und manchmal versinke ich in Gedanken und werde still und traurig.
Werde euch auf dem laufenden halten.
Wünsche allen betroffenen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
hallo peter
diese up und downs kennen wir alle...lachen ist gesund, deshalb auch sehr wichtig...solande du manchmal auch nur fuer 10 minuten an etwas anderes denken kannst, tu es(und bitte ohne schuldgefuehle, die bringen eh nichts)...kannst du dir bei dem papierkram nicht helfen lassen?
der mist macht einen fertig wenn man auch sonst nichts um die ohren hat, geschweige dann in deinem fall!
wuensch uns alles gute
bacio
heifen
Hallo an Alle !
Hallo liebe Heifen !
Diese Mail schreibe ich gerade in einem Internetcafe in der Nähe des Hospizes.
Es geht zu Ende.
Die Prognose der Ärzte ist erschütternd.
Er wird entweder heute oder morgen sterben.
Momentan sind meine Lieben an seinem Krankenbett.
Er atmet sehr schwer und hat trotz der Beruhigungsmittel ständig irgendwelche Krämpfe an der linken Hand und an den Füßen.
Habe mich vorhin für die nächsten Tage vom Dienst beurlauben lassen und meiner Freundin Bescheid gesagt, das ich heute Nacht nicht nach Hause kommen werde.
Meine Lieben werden heute Nacht mit mir (und falls erforderlich auch bis morgen Nacht) in seinem Krankenzimmer bleiben und Wache schieben bis es vorbei ist.
Vorhin war so eine Art Priester da und hat an seinem Krankenbett für ihn gebetet.
Es war furchtbar.
Ich habe dabei ohne Ende geweint und hatte für kurze Zeit auch überall Krämpfe.
Nun gut.
Ich muß jetzt wieder los und für meine Lieben etwas zu essen besorgen.
Sozusagen Vorräte für de Nacht.
Werde euch auf dem laufenden halten.
Wünsche allen betroffenen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
hallo peter
tut mir unsagbar leid...mach dich stark auf das, was auf dich jetzt zukommt...es wird schwer sein, deine mutter braucht dich jetzt...weiss nicht, was ich schreiben soll
ich denke an euch und hoffe, dass dein vater nicht leidet
bacio
heifen
Hallo lieber Peter,
es tut mir so leid, dass es jetzt doch so schnell mit deinem Vater zu Ende geht. Ich denke an euch und wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die nächsten Stunden.
Liebe Grüße
Brigitte
Hallo an Alle !
Hallo liebe Heifen und liebe Brigitte !
Wir mußten unsere Nachtwache vorzeitig abbrechen weil meine Lieben und ganz besonders meine Mama kurz vor dem Nervenzusammenbruch war.
Habe meine Lieben erstmal nach Hause gefahren und bin danach in meine Wohnung gefahren.
Ich habe mein Handy auf laut gestellt und warte hier bei ein paar alkoholischen Getränken (zur Beruhigung) auf den "unerwünschten" Anruf aus dem Hospiz.
Erst nach diesem "unerwünschten" Anruf werde ich sie wieder von ihrer Wohnung abholen und dann wieder ins Hospiz fahren.
Wir haben uns entschlossen, seinen Tod nicht Live anzusehen und wollen erst nach seinem Tod bzw. erst nach diesem unerwünschten Anruf ins Hospiz zu fahren.
Mag sein das ich angetrunken sein werde, aber ich weiß mir momentan nicht anders zu helfen.
Er ist noch am Leben und atmet nach wie vor sehr schwer.
Die Beruhigungs- und Entkrampfungsmittel wurden auf das dreifache erhöht weil er immer noch heftige Zuckungen hat.
Es wird eine lange Nacht werden.
Ich werde euch auf dem laufenden halten.
Wünsche allen betroffenen viel Kraft.
Lieben Gruß, Peter !
Lieber Peter,l
ich kann dich gut verstehen, aber jetzt heißt es auf der letzten Wegstrecke Nerven bewahren. Ein Gläschen zur Beruhigung ist absolut o.k., aber bitte kontrolliert trinken. Du hast dich die ganzen letzten Wochen so tapfer geschlagen, mach jetzt bitte nicht schlapp. Du würdest es sonst vielleicht im nachhinein bereuen.
Liebe Grüße
Brigitte
Hallo liebe Brigitte !
Danke für deine umsorgenden Zeilen.
Keine Sorge, ich bin trotz ein paar Biere hellwach und starre wie Irre dauernd aufs Handy.
Meine Freundin schläft bereits.
Mache gerade meine Kamera startbereit, denn Mama will noch ein paar Fotos von Papa haben, bevor wir ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Ich fühle mich total fertig.
Gut das es dich und all die anderen gibt !!!
Lieben Gruß an dich, Peter !
Na dann bin ich ja beruhigt, denn bei so viel psychischer Belastung hat der Alkohol manchmal unerwartete Auswirkungen (weiß ich aus eigener Erfahrung, bin deshalb so vorsichtig geworden)!
Also ich denke das wird in eurem Hospiz nicht anders sein als bei uns. Als mein Mann starb, bekam ich so viel Zeit wie ich wollte, um mich von ihm zu verabschieden. Es wurde auch noch eine richtig schöne Verabschiedungsfeier gemacht, bei dem alle Verwandten und auch Freunde sich noch verabschieden konnten. Erst danach wurde er abgeholt.
Also, dann wünsch ich dir ganz viel Kraft für heute nacht.
Liebe Grüße
Brigitte
Liebe Brigitte !
Leider haben wir kaum jemanden der sich von ihm verabschieden kann.
All unsere Verwandten leben nicht in Deutschland und die paar Freunde die wir hier in Deutschland hatten, hat mein Vater schon viele Jahre zuvor, durch seine aggressive und abweisende Art verloren.
Die letzten Jahre kam niemand mehr zu meinen Lieben zum Kaffee oder wegen gemeinsamer Unternehmungen zu Besuch.
Es wird ein Abschied in kleinem Kreise sein.
Nur meine Lieben, ich und ein älteres Ehepaar (welches ihm seine Fehler vergeben kann) werden vor Ort sein.
Trinke jetzt mein letztes Bier weil ich merke das ich sehr schläfrig werde.
Werde so lange es geht, wach bleiben.
Ganz lieben Gruß an dich und Danke für alles, Peter !
Hallo an alle !
So langsam geht mir die Kraft aus.
Zwar ist es ein angenehmes Gefühl vom Alkohol so benebelt zu sein, doch wirklich helfen tut es nicht.
Werde jetzt mein Handy mit ans Bett nehmen und mich zu meiner Freundin ins Bett legen.
Ich bin in Gedanken und hoffe das Gott (wenn es einen geben sollte) ihn friedlich einschlafen läßt.
Ach Vater !
Was soll ich sagen ?
Du bist mein Vater aber leider auch der Mensch für den meine Lieben und ich, 30 Jahre ihres kostbaren Lebens sinnlos geopfert haben.
30 Jahre Unterdrückung, Enthaltsamkeit, Gewalt und Tyrannerei.
Nun liegst du da und ich weiß noch nicht mal ob du in diesem Moment noch atmest und lebst.
Warum konntest du kein guter Mensch sein ?
Warum all diese Aggressivität und all diese Gewalt ?
Warum durften wir unser Leben nicht in vollen Zügen genießen ?
Warum durften wir nicht menschenwürdig leben und glücklich sein ?
Was hast du jetzt davon, das du all die Jahre so warst ?
Wieviele Euros wirst du jetzt mit auf die andere Seite nehmen ?
War es das alles Wert ?
Wir sind am Ende und haben nichts von unserem Leben gehabt.
Du aber auch nicht !
Mein armer Vater.
Ich bin in Gedanken bei dir und ich hoffe das du trotz allem in den Himmel kommst.
Falls ja, werde ich irgendwann bei dir sein und dir diese Fragen persönlich stellen, denn reden kannst du in dieser Welt leider nicht mehr mit mir.
Alles Scheiße, das wars erstmal.
Gute Nacht an Alle.
Euer Peter !
Guten Morgen an Alle !
Mein Vater ist vor 20 Minuten gestorben.
Ich wurde gerade eben benachrichtigt.
Werde jetzt Mama abholen und dann zum Hospiz fahren.
Ich werde euch auf dem laufenden halten und weiter über mich und meine Lieben berichten.
Wünsche allen betroffenen viel Kraft und Danke euch allen, für eure bisherige Unterstützung.
Euer Peter !
Hallo lieber Peter!
Mein tiefes Mitgefühl - ich hoffe und wünsche, dass dein Vater in Frieden eingeschlafen ist.
Ich wünsche euch für die nächsten Tage viel Kraft, dir ganz besonders.
Bitte nehmt in Frieden Abschied und verzeiht ihm. Sicher hatt er auch einen guten Kern. Wieviele Menschen können ihre Gefühle nicht zeigen.
Traurig aber wahr.
Ich habe deine ganzen Einträge gelesen - du hast viel geleistet - HUT AB
Alles Liebe auch für deine Mama und Schwester!
Mirjam
Herzliches Beileid an dich und deine ganze Familie.
Ich denke hier,wenn ich so deinen Beträge lese, an die Predigt unsres Pfarrers bei unsrer Trauung.Diese Worte klingen mir immer im Ohr wenn ich mich von Jemandem ungerecht behandelt fühle.
Ein Kernpunkt der Predigt war das Verzeihen was zum Zusammenleben und in Beziehungen der Menschen unwarscheinlich wichtig ist.
Jesus sagte:
Nicht 7x sollst du verzeihen.
Nein. 7x70 mal sollst du verzeihen.
Es ist ja nur noch ein einziges mal ihm für alles vermeindlich ungerechte zu verzeihen.
Ich wünsche euch,dass ihr ab jetzt nur noch die guten Seiten an ihm seht, die er sicher auch hatte, und ihn in Frieden verabschieden könnt.
-Herzliches Beileid
-Allah razi olsun..
Sage Selam Aleyküm und Streichelte seine Hand,
Der Abschied ist schwierig..
-Auf wiedersehen Vater möge Allah dir Verzeihen
und dich mit Paradies Belohnen..
Gruß Fips2
Lieber Peter,
mein herzliches Beileid. Dass es so schnell ging, ist furchtbar, aber auch eine Erlösung für Euren Vater wie für seine Familie.
Es wird viel über das Verzeihen geschrieben. Ich weiss nicht, ob Ihr gläubig seid und welcher Glaubensrichtung Ihr angehört. Meine Meinung hierzu ist, dass ich - wenn ich selbst nicht in der Lage bin, aus vollem Herzen zu verzeihen - es der höheren Macht überlasse, ob dem Menschen Vergebung widerfährt.
Liebe Grüße und Frieden
Bluebird
hallo peter
er leidet nicht mehr
wie gesagt, wird die naechste zeit schlimm fuer dich sein
steh deiner mutter zur seite, sie wird dich brauchen
und auf dich wartet neuer papierkram
ich denke an euch
mehr kann ich nicht tun
un bacio
heifen
Hallo und danke an alle die mir an diesem schweren Tag zur Seite stehen.
Es war ein furchtbarer Anblick.
Papa war kreidebleich aber immer noch warm als ich mit meinen Lieben bei ihm im Hopiz eingetroffen bin.
Ich habe ihn gestreichelt, geküsst und lange mit ihm geredet.
Dabei sind mir die Tränen in Strömen geflossen.
Man sagt das er friedlich eingeschlafen sei und sein Tod innerhalb von wenigen Sekunden eingetreten ist.
Kurze Zeit später wurde er vom Bestattungsinstitut abgeholt.
Ich habe ihn mit den Leuten vom Bestattungsinstitut in den Leichenwagen getragen.
Mittlerweile liegt er ganz alleine in einem dunklen und kalten Kühlraum, in dem ich ihn samt Bahre selbst hineingeschoben habe.
Morgen am späten Nachmittag wird er in die Türkei überführt und dort beigesetzt.
Wir werden Morgen früh in die Türkei fliegen und auf seinen Sarg warten.
Ich bin völlig fertig.
Fahre jetzt zur Krankenkasse.
Habe noch viel zu tun bevor wir morgen früh fliegen.
Werde euch trotzdem auf dem laufenden halten.
Wünsche allen betroffenen viel Kraft und bedanke mich nochmals bei allen guten Seelen, die mir zur Seite gestanden haben und immer noch stehen.
Danke, euer Peter !
Hallo ihr Lieben !
Nur noch wenige Stunden bevor ich in die Türkei fliege.
Ich bin völlig fertig und kann kaum noch geradeaus schauen.
Dabei muß ich in der Türkei noch so viel organiseren.
Erkläre gerade meiner Freundin alles was sie wissen und machen muß wenn ich nicht da bin, denn hier muß auch noch viel Papierkram bewältigt werden.
Sie muß auch zu manchen Behörden und Ämtern.
Jegliche Vollmachten von mir und meiner Mutter hat sie bekommen.
Wie auch immer.
Der Gedanke das mein armer Vater jetzt ganz alleine in einem eiskalten und dunklen Raum liegt, macht mich total fertig.
Mein armer Vater.
Er hat nichts von seinem Leben gehabt, dabei wollte er noch so lange leben und sich vielleicht sogar ändern.
Ich werde ihn trotz allem sehr vermissen.
Gute Nacht an alle und bis bald.
Euer Peter !
Hallo lieber Peter,
mein herzlichstes Beileid! Nun hat er es überstanden und ist friedlich eingeschlafen. Ihm geht es jetzt gut, er hat keine Schmerzen mehr.
Ich wünsche dir und deiner Familie einen guten Flug und viel Kraft für die kommenden Tage.
Liebe Grüße
Brigitte
Guten Morgen an Alle !
Guten Morgen liebe Brigitte !
Es ist soweit.
In zwei Stunden fliege ich in die Türkei.
Habe häufig Weinkrämpfe und kann mich kaum beherrschen wenn ich alleine bin.
Versuche dies jedoch nicht vor meinen Lieben zu machen.
Überall Erinnerungen an Papa.
Gestern Nacht lief eines seiner Lieblingslieder im Fersehen und ich konnte mich nicht mehr beherrschen.
Und dauernd diese Meldungen über Krebserkrankungen von irgendwelchen Promis im Fernsehen.
Fühle mich gar nicht gut aber ich muß mindestens bis zur Beerdigung auf den Beinen bleiben.
Werde am nächsten Dienstag wieder da sein.
Meine Freundin ist auch völlig fertig.
Habe mich vorhin von ihr verabschiedet.
Sie war total aufgelöst.
Wünsche allen Betroffenen viel Kraft.
Es ist nicht einfach so stabil zu bleiben.
Bis bald und Danke an dich und an alle anderen.
Euer Peter !
P.S.: Nutzt jede Sekunde um bei eurem erkrankten zu sein, es kann so schnell gehen, das man es bereut nicht jede Kontaktchance genutzt zu haben !
hallo peter.
mein herzlichstes beileid.
wünsche dir und deiner familie viel viel kraft,seit bitte für einander da und sprecht über eure gefühle...das hilft...
auch ich hatte so einen fall in der familie und er ist auch noch ganz frisch
(meine mutter 53 jahre, 28.01.2006<--- diagnose glio grad 4
11.03.2008<--- vorrausgegangen
wünsche euch einfach viel viel kraft für die zukunft!!!
Hallo lieber Peter....
ich habe Deine Seite ( Zeilen ) bisher still verfolgt und möchte Dir auch mein herzliches Beileid aussprechen.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit!
Liebe Wünsche
Marion
Guten Tag an Alle !
HINWEIS !!!
WER KEINE STARKEN NERVEN HABEN SOLLTE, SOLLTE BITTE NICHT WEITERLESEN !!!
Ich habe die Hölle hinter mir.
Habe den Sarg meines Vaters am türkischen Flughafen abgeholt und ihn zusammen mit einem Leichenwagenfahrer, in ein Leichenschauhaus mitten in der Stadt gefahren.
Die Temperatur des Kühlfaches, in das ich meinen armen Vater eigenhändig hineingeschoben habe, ließ zu wünschen übrig.
Leider gab es in nächster Nähe nichts besseres.
Am nächsten Morgen habe ich mich um einen Friedhofsplatz bemüht.
Dies wurde zu einem sehr schwierigen Problem.
Angeblich gab es für meinen armen Vater nirgendwo in der Nähe einen freien Platz, obwohl auf diversen Friedhöfen ein paar freie Stellen zu sehen waren.
Erst als ich ein hohes Tier (ein bekannter Abgeordneter) eingeschaltet habe, bekam ich recht schnell einen Platz zugewiesen, den ich aus Zeitmangel vorher nicht besichtigen konnte.
Ohne diesen Bekannten hätte ich in diesem korrupten Land für einen freien Platz etwa 10.000.- Euro zahlen müssen.
Also holte ich meinen armen Vater wieder eigenhändig aus dem Kühlhaus heraus und beförderte ihn (leicht streng riechend) auf den Friedhof.
Mit Hilfe von ein paar Leuten trugen wir ihn (mit Sarg etwa 120 Kg schwer) etwa 200 Meter in den Friedhof hinein.
Erst danach wurde uns gesagt das wir einen falschen Weg gegangen sind.
Mit dem Sarg auf unserem Rücken, trugen wir ihn wieder zurück und fuhren zum richtigen Eingang des Friedhofes.
Sein Platz lag inmitten von frisch beerdigten Menschen und es war kein Weg vorhanden.
Wir mußten mit dem Sarg über alte und neue Gräber laufen um an seinen Platz zu gelangen.
Am Platz angekommen, bin ich mit ein paar Helfern in die Grube meines Vaters hinabgestiegen und ein paar andere Helfer die oben am Rande des Grabes standen, haben ihn uns hinuntergereicht.
Kurz danach habe ich ihm seine Armbanduhr die er noch an seinem blassen Arm trug abgenommen, und sie um meinen Arm gelegt.
Anschließend habe ich meinen armen Vater mit den Helfern zusammen begraben.
Es war ekelhaft.
Jeder Schaufel Erde den ich in die Grube fallen ließ, war voller Käfer, Würmer und Fliegen.
Ich weiß nicht wie ich das alles durchgestanden habe.
Ich weinte und schaufelte und war wie in Trance.
Am nächsten Morgen weckte mich meine Schwester zum Frühstück.
Ich schimpfte weshalb sie mich so früh wecken würde, denn Papas Armbanduhr zeigte die Uhrzeit 5:50 Uhr.
Sie sagte das es schon wesentlich später sei.
Erst dann merkte ich was los war.
Mich überkam ein kalter Schauer, denn Papas Uhr zeigte genau die Zeit an, nach dem er laut Hospizbericht in Berlin gestorben war.
Jetzt in diesem Moment bekomme ich auch eine Gänsehaut.
Das war es erstmal.
Werde euch weiterhin auf den laufenden halten.
Wünsche allen betroffenen viel Kraft und möchte auch für andere da sein.
Schreibt mir ruhig.
Lieben Gruß, Peter !
hallo peter
als ich dir geschrieben habe, dass du noch alle deine kraefte brauchen wuerdest, haette ich mir nie so etwas vorgestellt...als wenn nicht alles schon schlimm genug gewesen waere...
bacio
heifen
Guten Morgen an Alle !
Mittlerweile sind fast 2 Wochen vergangen seit dem mein armer Vater gestorben ist.
Meine Lieben haben sich von diesem Schock immer noch nicht erholt und bekommen tagtäglich mehrmals Weinkrämpfe.
Es ist schwer für sie, denn sie leben immer noch in der Wohnung meines armen Vaters die voller Erinnerungen an ihn ist.
Bemühe mich derzeit um eine neue Wohnung für meine Lieben und um Mamas Witwenrentenantrag.
Abgesehen davon, sortieren wir seit ein paar Tagen Papas Klamotten aus und verschenken sie an bedürftige Menschen.
Alle anderen Sachen von Papa, werde ich nach und nach auf diversen Flohmärkten verkaufen.
Es sind wertvolle und teure Dinge die wir nicht nutzen können, aber zum wegwerfen bzw. verschenken wären sie viel zu schade.
Bin immer noch entgeltlos vom Dienst beurlaubt um all diese Dinge erledigen zu können.
Lange wird das mein Chef nicht mehr mitmachen, das weiß ich.
Ich werde versuchen, das ich ab dem 19. wieder zu arbeiten anfange, denn ich brauche das Geld und will nicht auf meine Lieben angewiesen sein, die ein paar Taler von meinem armen Papa geerbt haben.
Nun gut, werde mir jetzt einen Kaffee gönnen.
Meine Freundin schläft noch und ich genieße die momentane Ruhe.
Wünsche allen betroffenen viel Kraft und Geduld
Lieben Gruß, euer Peter !
Guten Morgen an Alle !
Eine neue Woche hat begonnen.
Zwar beginnt sie leider mit einem 13. (bin etwas abergläubisch) aber was solls.
Wird schon alles irgendwie klappen.
Habe mittlerweile eine schwere Grippe bekommen.
Werde gleich zum Arzt fahren und mir ein paar Antibiotika verschreiben lassen.
Anschließend die Wohnung ein wenig aufräumen und dann zu meinen Lieben fahren.
Werde den Tag intensiv nutzen um für meine Lieben endlich eine passende Wohnung zu finden.
Sie wollen unbedingt aus der alten Wohnung ausziehen und haben schon Berge an Sachen aussortiert, die mein armer Vater in den letzten Jahren aus Flohmärkten angeschleppt hatte.
Gestern habe ich 6 blaue Müllsäcke voller Klamotten mit einem Taxi durch die Gegend gefahren und sie an bedürftige Menschen verschenkt.
Etwa weitere 10 blaue Säcke mit diversen Gegenständen warten noch auf mich.
Unter anderem etwa 50 Armbanduhren, 20 Handys, mehrere DVD-Player, Fernseher, SAT-Zubehör und dutzende elektrische Rasierer.
Meinen armen Vater zu verstehen fält mir wenn ich diesen Kram vor mir sehe, sehr schwer.
Einserseits sparte er uns jegliche Lebensqualität weg und andererseits hat er anscheinend sehr viel Geld für Sachen ausgegeben, die er nie benutzt hat.
Ich muß das alles bis zum Samstag erledigen, denn Samstag werde ich wieder zu arbeiten anfangen.
Ich muß, denn mein Geld wird immer knapper.
Werde euch weiterhin auf dem laufenden halten, denn ich möchte euch darstellen wie es mit dem Leben weitergeht, wenn man einen Menschen verloren hat.
Wünsche allen betroffenen viel Kraft und Geduld.
Lieben Gruß, euer Peter !
Hallo Peter37
Da hast du ja jetzt einiges hinter dir und noch vor dir.Ich wünsch dir Kraft für die weitere Zeit.
Einen Bitte hätte ich an dich.
Es wäre nett wenn du die weiteren Berichte über dich,deine Familie und deinen armen Vater ab jetzt im Hinterbliebenenbereich schreiben würdest,da es ja eigentlich nun weiter nichts mehr im Bereich Krankengeschichte zutrifft.
Danke.
Gruß Fips2
Hallo Peter37,
Zuerst spreche ich dir und deiner Familie mein Beileid aus.
Ich weiss aus eigener Erfahrung wie schwer es ist, einen geliebten Menschen zu verlieren (Vater beim 9. Schlaganfall, Mutter an Krebs). Ich kenne die Verlustangst, die Trauer und den endgültigen Verlust. Und jetzt bin ich selbst von dieser Krankheit betroffen. Ich weiss also, wovon ich rede.
Nach deinem Beitrag von heute Morgen habe alle Beiträge, die deine Familie betreffen, noch einmal gelesen.
Es hat dir schon mal jemand geschrieben (Zitat): "ich lese täglich deine Einträge, für mich sind sie bizarr, ich weiß nicht was glauben, ganz ehrlich. Ein bisschen denke ich an "Fight Club", an den Film, in dem Menschen Selbsthilfegruppen besuchen, um weinen zu können. Ich kann mir nicht helfen, doch bei deinen Einträgen stimmt was nicht, so denke ich. Das ist mein ganz persönliche Eindruck...."
Deine Antwort war, dass du nichts erfinden und nichts dramatisieren würdest, weil das allen Betroffenen gegenüber respektlos und sehr unmenschlich wäre.
Genau da liegt das Problem:
Ich möchte dir nicht zu nahe treten und dich und deine Gefühle auch nicht verletzten.
Natürlich ist es tragisch, dass du deinen Vater verloren hast, aber du schreibst von 30 Jahren Unterdrückung und Tyrannei, wovon ihr jetzt befreit seid. Genau deshalb empfinde ich die Art deiner Berichte irgendwie als Spott gegenüber allen, die hier ehrlich über den Verlust eines wirklich geliebten Menschen berichten.
Mach dir vielleicht mal ein paar Gedanken darüber, wie andere denken, fühlen und empfinden! Auch andere haben Gefühle, nicht nur du.
Was ich vor allem lese ist, was du für deine Lieben alles tust, was du alles mitgemacht hast und immer noch mitmachst, was du Schlimmes erlebt hast, wie schlecht es dir ging und immer noch geht, .....!
Es gibt so viele hier im Forum, die dasselbe gerade durchmachen oder schon durchgemacht haben, aber sie berichten sachlich, informativ und still ohne zu dramatisieren.
Und dann der Hinweiss (Zitat): "WER KEINE STARKEN NERVEN HABEN SOLLTE, SOLLTE BITTE NICHT WEITERLESEN !!!
Ich habe die Hölle hinter mir. ..."
Sorry, aber ich brauche Nerven, um deine Beiträge zu lesen - nicht was du erlebt hast, sondern die Art, wie du alles ausschmückst. ::) Du magst in der Türkei einiges durchgemacht haben, das mag alles passiert sein - das tut mir leid. Ich habe auch schon davon gehört, dass Uhren genau zur Todeszeit stehen geblieben sind, aber auch das passiert gerade bei dir ???
Du zerfliesst in Selbstmitleid. Im Endeffekt drehen sich vor allem deine letzten Beiträge nur um dich. Findest du nicht auch, dass das alles nicht in dieses Forum passt.
Du hast mal geschrieben: (Zitat) "Ich verarbeite mit dem Schreiben meine innere Unentschlossenheit gegenüber meinem Vater." Das glaube ich dir sogar, aber genau das gehört nicht in dieses Forum. Dies hier ist ein HIRNTUMOR-FORUM für Betroffene und ihre Angehörigen zum Informations- und Erfahrungsaustausch betreffend Hirntumor, aber nicht zur Bewältigung persönlicher, familiärer Probleme.
Ich möchte dir einen wirklich gutgemeinten Rat geben (auch eigene Erfahrung):
Wenn ich Mühe habe etwas zu verarbeiten, schreibe ich wie du. Ich habe schon seitenlange Briefe geschrieben, aber nie abgeschickt und ich wusste schon beim Schreiben, dass ich sie nicht abschicken würde. Aber ich habe mir alles von der Seele geschrieben und es hat mir geholfen, mit der Sache fertig zu werden (z.B. Trennung von meinem Ehemann - denkt man nicht, ist aber auch ein Verlust eines geliebten Menschen und was noch schlimmer ist, es gibt keine Trauerarbeit, denn er lebt noch und ich sehe ihn ab und zu mit seiner Freundin). Sogar bei diesem jetzigen Beitrag habe ich es mir lange überlegt, ob ich ihn veröffentlichen soll, 1. weil er so lang ist und 2. weil er sehr direkt ist - aber es steht nichts Unwahres drin. Und wenn ich damit bewirken kann, dass du einfach nur mal objektiv darüber nachdenkst, hat es sich gelohnt.
Und noch eine Überlegung: Hast du schon mal über eine Gesprächstherapie nachgedacht, gerade bei deinem unklaren Verhältnis zu deinem Vater?
Sei mir nicht böse . Ich hatte einfach das Bedürfnis, dich ein bisschen "wachzurütteln". So was kann ja auch helfen, wieder klar zu sehen und daran zu denken, dass es viele Menschen in solchen Situationen gibt. Wie Fips2 ja schon geschrieben hat, es gibt auch den Bereich Hinterbliebene - aber bitte nur Dinge, die das Thema Hirntumor betreffen.
Trotz allem viel Kraft für die kommende Zeit.
Liebe Grüsse Akya