HirnTumor Diskussionsforum

Behandlungsmöglichkeiten => Neurochirurgie => Thema gestartet von: Sanni am 14. März 2008, 14:55:25

Titel: Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Sanni am 14. März 2008, 14:55:25
Hallo Liebe Fories,
die supraorbitale Kraniotomie wird durch einen Zugang in der Augenbraue gemacht, jedenfalls war das bei mir so.
Oben weiter  in der rechten Schläfe wurde dann der Zugang gebohrt, dieser ist mit Titan nachher befestigt worden.
Dieses wurde in Mainz vor 5 Jahren wegen Clipping und Wrapping zweier Hirnaneurysmen durchgeführt.

Diese OP-Methode wird auch bei Hirntumoren in Mainz durchgeführt.

Meine Frage dazu:
Nach der Op hatte ich oft Kopfschmerzen im OP-Gebiet, damals hat mir craniosakrale Therapie geholfen.

In der letzten zeit ist es aber schlimmer geworden, ständig ist die Augenbraue entzündet und ich habe in der Mitte oberhalb der Augenbraue eine Schwellung, die schmerzt wie Zahnschmerzen, denke, es ist der Nerv, der da liegt.

Hat jemand von euch ähnliche Probleme nach dieser OP-Methode?



Craniotomie

Titel: Re:Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Bluebird am 15. März 2008, 10:44:34

Liebe Susanne,

bin auch gespannt, ob sich Betroffene mit Erfahrungswerten melden, zumal diese OP-Möglichkeit auch bei meinem Falx-Meningeom in Betracht gezogen würde,

Andererseits hat meine Schwester (ruptiertes Aneurysma 01/2005) mehrmals jährlich eine starke Schwellung an der Schläfe und ein entzündetes, verquollenes Auge, obwohl der größte OP-Schnitt vom Haaransatz ausging.
Dr. Diesner OA Alfried-Krupp-Kr., Essen, hat sie dahingehend beruhigt, dass sich hier Lymphe staut, es aber ein ungefährliches, wenn auch schlimm anmutendes Symptom ist.

LG
Birgit
Titel: Re:Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Sanni am 26. März 2008, 00:07:32
Danke Birgit  :)
war heute beim neurologen, leider war das Ct kaputt, dafür soll ich übermorgen ins CT, er vermutet eine evt. Entzündung des Knochens ::)
Titel: Re:Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Bluebird am 26. März 2008, 10:14:01


Hallo Susanne,

und der hat keinen Vertreter? So ein CT dauert doch nicht länger als eine MRT.
Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen, dass sich die Ursache schnell klären lässt und Dir geholfen wird!

Liebe Grüße
Birgit
Titel: Re:Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Sanni am 26. März 2008, 10:23:41
Hallo Birgit,
der Neurologe ist in einem kleinen Krankenhaus, ein MRT haben die dort auch, aber er wollte wohl ein CT mit Knochenfenster.
Habe 2004 auch eins gehabt wegen meinem Liquor aus der Nase.
Wo die Knochenplombe sitzt oben an der Stirn/Schläfe ist der Knochen nicht zusammengewachsen.
Könnte ja sein, wenn man dann Entzündungen im Gesicht hat, das sie eher den Knochen angreifen.
Wenn ich morgen was weiß, melde ich mich wieder.
Liebe Grüße
Susanne
Titel: Re:Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Sanni am 14. Juni 2008, 00:15:56
Eine Entzündung ist nicht zu sehen, der neurologe meinte, durch die Schwere der Hirn-Op würde ich wohl mein Leben klang zwischendurch Schmerzen haben.
10mal im Monat eine Novalgindröhnung zu nehmen wäre dabei noch akzeptabel  :o
Nun denn, habe in knapp 2 Wochen einen MRT-Angiotermin, da meine Kopfschmerzen viel öfter in der letzten Zeit auftreten.
Titel: Re:Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Bluebird am 14. Juni 2008, 09:26:14

Liebe Sanni,

wo lässt Du die Angio machen? Ich werde auf jeden Fall an Dich denken und hoffen, dass der Befund nichts Aufregendes ergibt! Meine Schwester muss erst im September zur Angio.

Ich habe hinsichtlich MRT erstmal etwas Ruhe, das Meningeom ist seit einem Jahr nicht gewachsen.

Wäre ja toll, wenn bei Dir auch mal wieder etwas Frieden einkehren würde. Gibt es keine andere Möglichkeit, die Kopfschmerzen zu bekämpfen?

Liebe Grüße
Birgit
Titel: Re:Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: fips2 am 14. Juni 2008, 09:59:24
Zitat von: Sanni am 14. Juni 2008, 00:15:56
Eine Entzündung ist nicht zu sehen, der neurologe meinte, durch die Schwere der Hirn-Op würde ich wohl mein Leben klang zwischendurch Schmerzen haben.
10mal im Monat eine Novalgindröhnung zu nehmen wäre dabei noch akzeptabel  :o
Nun denn, habe in knapp 2 Wochen einen MRT-Angiotermin, da meine Kopfschmerzen viel öfter in der letzten Zeit auftreten.

Hallo Sani
Was mich stutzig macht ist das immer öftere Auftreten der Kopfschmerzen und das wirkungslose Zudröhnen mit Novalgin und keiner erkennbaren Entzündung.

Beschreib mal bitte deinen Kopfschmerzen.

Vergleiche mal deine Kopfschmerzen mit dieser Beschreibung
http://clusterhomepage.de/waisclus.htm

Sollten Parallelen bestehen, meld ich per PN bei mir.Ich geb dir dann Tipps und Adressen,wo dir schnellstens geholfen werden könnte,falls sich die Diagnose bestätigen würde.

Gruß
Fips2
Titel: Re:Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Sanni am 14. Juni 2008, 11:00:14
hallo Fips,
die Kopfschmerzen sind im OP-Bereich, ähnlich wie Zahnschmerzen, die Stirn schwillt an über der Augenbraue, der Schmerz ist Anfang der Augenbraue, zieht sich da längst bis hinters Ohr und geht dann dort über den Kopf und Stirn zurück zur Augenbraue.
Da würde ich am liebsten dieses Stück rausreißen ::)
Der Schmerz ist anhaltend von ein paar Stunden bis manchmal eine Woche und länger, da helfen etwas wenn ich 2 mal an dem Tag mind jeweils 50 Tropfen Novalgin nehme.
Ich gehe davon aus, das es der Nerv supraorbital ist, der endet sozusagen in der Mitte der Augenbraue, da versüre ich dann auch eine verdickte Stelle wie eine Ader.
Dieser nerv wird so viel ich weiß auch der erste Trigemiusnerv genannt, da habe ich auch eine leichte Fazialisparese zurückbehalten, sprich eine Lähmung, bekomme meine Augenbraue nicht runter, böse schauen geht da nicht mehr auf der rechten SEite ;)
An Cluster hatte ich auch schon gedacht, aber dafür sind die Schmerzen wohl zu langanhaltend.

Das Problem ist nur, das ich jetzt auch wieder öfter linksseitige Kopfschmerzen habe, da saßen die 2 behandelten A`s, die wurden über diesen rechten Zugang operiert. Und da hat ich seit der OP im November 2oo2 keine Schmerzen mehr ::)

Mal schauen, was das MRT sagt
liebe Grüße
Sanni
PS:
vielleicht sind auch die zwei Stellen in den Hinterkopfarterien schuld, da bilden sich neue Aneurysmen, Aufweitungen sind schon zu sehen, allerdings noch nicht behandlbar.
Titel: Re:Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: fips2 am 14. Juni 2008, 12:44:08
Lass dir mal von deiner Neurologin einen Sauerstoffflasche mit Druckminderer  der bis 15L/min geht verordnen.Aber als Maske unbedingt einen Vollmaske mit Reservoirbeutel.KEINE NASENBRILLE UND KEINEN SAUERSTOFFKONZETRATOR  sondern Flaschensauerstoff.Konzentrator und Sauerstoffbrille ist wirkungslos.
Wenn du nun die Kopfschmerzen bekommst,inhaliere Sauerstoff mit einem Flow von 15/l/min.Gehen dann die Schmerzen zurück ist es ein ziemlich sicheres Zeichen für Clusterkopfschmerz.Was ebenfalls dafür spricht dass du Cluster hast sind die Anayrismen. Die können auf Nervenäste drücken und Schmerzen verursachen bei denen normale Schmerzmittel nicht helfen.Sogar Morphium ist da machtlos.
Der Sauerstoff bewirkt ein Zusammenziehen der Adern,der Druck auf den Nerv und der Schmerz geht zurück.

Einfach mal Testen wenns nicht hilft,ist es auch nicht schlimm und man gibt die Flasche samt Anlage wieder zurück.

Gruß Fips2
Titel: Re:Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Ciconia am 14. Juni 2008, 14:29:15
ZitatDieser nerv wird so viel ich weiß auch der erste Trigemiusnerv genannt, da habe ich auch eine leichte Fazialisparese zurückbehalten, sprich eine Lähmung, bekomme meine Augenbraue nicht runter, böse schauen geht da nicht mehr auf der rechten SEite

Mm, das läßt mich auch an eine Trigeminusneuralgie denken - da dieser Nerv ja anscheinend direkt im OP-Bereich liegt. Ich habe eine Trigeminusneuralgie des 2. und 3. Astes (Die Lähmungen sind inzwischen weg, aber Taubheitsgefühle blieben). Es sind Schmerzen ähnlich sehr starken stundenlang anhaltenden Zahnschmerzen. Man hat mich schließlich nach vielen Fehlversuchen (Novalgin hilft leider nur sehr bedingt) auf Gabapentin eingestellt. Das ist ein Epimittel, verhindert aber auch z.T. diese Schmerzattacken. Seitdem habe ich eine Besserung von mind. 50 Prozent.

Neben der Möglichkeit der Clusterattacken solltest du ev. das auch ansprechen.  :)

Ein schönes WE an Sanne und Fips
Ciconia
Titel: Re:Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Bluebird am 14. Juni 2008, 17:59:46
Hallo zusammen,

fips Vorschlag ist nicht von der Hand zu weisen. Aneurysmen verursachen häufig eine Unterversorgung des Gehirns mit Sauerstoff. Vielleicht ist die Sauerstofftherapie eine wirksame Alternative, ausprobieren würde ich es auf jeden Fall.

Allen hier ein schönes Wochenende
Birgit
Titel: Re: Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Amy72 am 18. November 2009, 07:01:54
Huch... habe gerade diesen Beitrag durch Zufall gefunden. Bei mir soll am 2. Dezember der Zugang über die rechte Augenbraue zum Tumorgeschehen auf der Sehnervenkreuzung gelegt werden... Prost Mahlzeit, wenn man dann im Anschluß Probleme mit dem Trigeminusnerv u. ä. hat!  :-[
Titel: Re: Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Bluebird am 18. November 2009, 09:31:41
Zitat von: Amy72 am 18. November 2009, 07:01:54
Huch... habe gerade diesen Beitrag durch Zufall gefunden. Bei mir soll am 2. Dezember der Zugang über die rechte Augenbraue zum Tumorgeschehen auf der Sehnervenkreuzung gelegt werden... Prost Mahlzeit, wenn man dann im Anschluß Probleme mit dem Trigeminusnerv u. ä. hat!  :-[

Liebe Amy,

hast Du Dich erkundigt, warum dieser Zugang gewählt werden soll? Welche Vorteile bietet er, welche Risiken birgt er? Du musst als Patientin nicht alles kommentarlos schlucken, was man Dir vorsetzt. So entstehen im Vorfeld Missverständnisse und bei Dir vielleicht Angst und Wut, wo ein klärendes Gespräch hätte Abhilfe schaffen können.
Die Neurochirurgen geben auf Anfrage gern ausführliche und für den Patienten verständliche Erklärungen und besprechen mit Dir Alternativen.
Mein Meningeom sitzt links-mittig in der Falx. Für einen notwendig werdenden Eingriff stehen die Meinungen 2:1 bei den Neurochirurgen für einen Zugang am Haaransatz gegen den Augenbrauenschnitt.

LG
Bluebird
Titel: Re: Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Bluebird am 18. November 2009, 10:00:20


Hier ist ein kurzer Filmbeitrag zu dieser Operationsmethode (auf Englisch):

http://www.skullbaseinstitute.com/video_meningioma.htm


Bluebird
Titel: Re: Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Amy72 am 18. November 2009, 13:11:42
Soweit ich das verstanden habe wird dieser Zugang gewählt, weil von dort möglichst wenig beschädigt werden kann. Aber ich werde mich mit dem Arzt nochmals in Verbindung setzen und nachfragen, da ich noch ein, zwei weitere Fragen an ihn habe.

Vielen Dank  :)
Titel: Re: Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Bluebird am 18. November 2009, 19:37:05
Zitat von: Amy72 am 18. November 2009, 13:11:42
Soweit ich das verstanden habe wird dieser Zugang gewählt, weil von dort möglichst wenig beschädigt werden kann. Aber ich werde mich mit dem Arzt nochmals in Verbindung setzen und nachfragen, da ich noch ein, zwei weitere Fragen an ihn habe.

Vielen Dank  :)

Hallo,

schreibe Dir die wichtigsten Fragen auf und nimm vielleicht eine Vertrauensperson zum Gespräch mit.


Gruß
Bluebird
Titel: Re: Supraorbitale Kraniotomie (durch Augenbraue)
Beitrag von: Amy72 am 19. November 2009, 06:38:29
Habe gestern noch Antwort von dem Arzt erhalten: Der Weg über die rechte Augenbraue erscheint nach den jetzigen Bildern der zu sein, bei denen man den Prozeß am besten und schnellsten erreicht, ohne dabei Gefahr zu laufen wichtige und gesunde Strukturen des Gehirns zu schädigen. Genauer wird man das aber noch wissen, wenn die hochauflösenden MRT Bilder in der Uniklinik gemacht werden.