HirnTumor Diskussionsforum

Behandlungsmöglichkeiten => Alternative Behandlungsmethoden => Thema gestartet von: Ulrich am 12. Februar 2007, 11:25:20

Titel: Misteltherapie
Beitrag von: Ulrich am 12. Februar 2007, 11:25:20
Misteltherapie:

http://de.wikipedia.org/wiki/Misteltherapie

http://esowatch.com/index.php?title=Misteltherapie

http://www.brainlife.org/integrative/iscador.htm



http://www.krebsinformationsdienst.de/themen/behandlung/mistel.php

ZitatMüssen Patienten bei der Anwendung mit Nebenwirkungen rechnen? .... Probleme mit dem Hirndruck, zum Beispiel bei Metastasen im Gehirn oder bei Hirntumoren, werden ebenfalls in einigen, aber nicht allen Beipackzettel aufgeführt.

Darauf wurde in unserem Forum schon häufig hingewiesen.
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: Ciconia am 16. April 2007, 10:12:00
Im der Zeitschrift der Deutschen Hirntumorhilfe "Brainstorm" in Ausgabe 1/2007 ist ein interessanter Artikel zu "Sinn und Unsinn der Misteltherapie" von Prof. Dr. Kleeberg enthalten.
Es werden Studien zu Mistel und Krebs vorgestellt.
Fazit: Vorsicht bei Mistel und Hirntumoren - unerwünschte NW und sogar ev. tumorwachstumsfördernde Effekte!
Jeder Betroffene kann die Zeitung kostenlos von der Deutschen Hirntumorhilfe anfordern, um sich selbst zu informieren.
www.hirntumorhilfe.de (http://www.hirntumorhilfe.de)
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: Ulrich am 05. Juli 2007, 09:35:34
Quelle: Ärzte Zeitung, 05.07.2007 (http://www.aerztezeitung.de/docs/2007/07/05/123a0404.asp?cat=/medizin/alternativmedizin)

Zitat:
Kassen müssen Mistelpräparat bezahlen

SPEYER (dpa). Gesetzliche Krankenkassen müssen Arzneimittel der alternativen Medizin grundsätzlich bezahlen, wenn sie standardmäßig eingesetzt werden. Dies entschied das Sozialgericht Speyer in einem Urteil.

Die Richter gaben der Klage einer Patientin statt, die von ihrem Arzt zur Krebsbehandlung ein Mistelpräparat verschrieben bekommen hatte. Die Krankenkasse hatte die Kostenübernahme mit der Begründung verweigert, das Präparat sei nicht verordnungsfähig. Die Richter befanden, das Medikament sei zum Beispiel allein im Jahr 2003 insgesamt 125 000 Mal verordnet worden. Damit seien fast 65 Prozent aller Krebspatienten behandelt worden.


Urteil des Sozialgerichts Speyer, Az.: S 7 KR 283/06
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: alexhoppe am 12. August 2008, 22:43:38
http://www.thieme-connect.com/ejournals/abstract/dzo/doi/10.1055/s-2008-1044045



edit: Der Titel der Arbeit lautet: Tumorwachstumsstimulation durch Mistelpräparate? Fakten und Artefakte. Ulrich
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: alexhoppe am 05. September 2008, 19:33:32
http://www.mrw.interscience.wiley.com/cochrane/clsysrev/articles/CD003297/frame.html



Der Artikel heißt Mistletoe therapy in oncology und einer der Autoren ist Dr. Horneber, Onkologe, Klinikum Nürnberg, wo man sich auch telefonisch Rat holen (http://www.med5-nbg.de/klinik/agbkt/agbkt_beratung.html) kann. Dr. Horneber ist auch im ersten Faulstich-Film (http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,3540.msg25635.html#msg25635) zu sehen.

Ergänzung durch Mod.
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: omela am 05. Januar 2010, 19:15:31
ZitatMüssen Patienten bei der Anwendung mit Nebenwirkungen rechnen? .... Probleme mit dem Hirndruck, zum Beispiel bei Metastasen im Gehirn oder bei Hirntumoren, werden ebenfalls in einigen, aber nicht allen Beipackzettel aufgeführt.

Darauf wurde in unserem Forum schon häufig hingewiesen.

hallo :)
hier muss ich dazu schreiben:
es trifft nicht für alle Mistelpräparate; sie unterscheiden sich auch nach der Mistel-Verarbeitung (Fermentierung) von Pharma zu Pharma. Ein Heilpraktiker kennt sich da normalerweise aus, welcher Mistelextrakt mehr für den intrakranial-intraspinalbereich geeignet ist. Ebenso auch, womit er zusätzlich naturheilkundlich behandelt (antientzündlich, entiödematös)...

Abgesehen davon, dass die Mistelauszüge in der Krebstherapie nur in Ampulenform (ambesten subkutan) in Frage kommen, empfehlen manche Anbieter speziell bei Hirntumor auch perorale Applikation; da sind mir persönlich keine Erfahrungen bekannt; widerspricht sich auch meinem Wissen, - da  sich die Mistelwirkstoffe, auf die man bei der Krebsbehandlung vetraut, in der Passage durch den Verdauungstrakt chemisch verändern (denaturieren), so dass dann keine zytostatischen Effekte und auch keine Immunstimmulation zu erwarten sind.
Was, aus meiner Sicht, per Inhalation nicht zutrifft...

Ob die Anbieter dafür jetzt eine (mir nicht bekannte) Erklärung haben, werde ich mal nachfragen und dann hier mitteilen.  
lg
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: omela am 23. Juli 2010, 07:34:51
Zitat von: omela am 05. Januar 2010, 19:15:31
Ob die Anbieter dafür jetzt eine (mir nicht bekannte) Erklärung haben, werde ich mal nachfragen und dann hier mitteilen. 
lg
Also, andere Arten von Einnahme bezieht sich genauso auf parenterale Aufnahme, hier eben über die Schleimhäute.
So viel dazu.
Ich bin jetzt von einer alten Seite (2001) hier gestrandet; dort habe ich schreckliches gelesen, nur möchte ich nicht gegen irgendwelche Regeln verstossen; es wäre aber gut dort was dazu zu schreiben, weil die Menschen Hilfe im Internet suchen und bekommen falsche Infos.

@alexhoppe,
das ist Schnee von gestern, genauer gesagt von Gabius. Wenn es Probleme mit Mistel gibt, dann muss man den Behandler wechseln.  Es ist bekannt, welche Präparate man bei Hirntumor nicht anwenden sollte (schon wegen der Art der Verarbeitung). Auch wenn man sich die Mistelprodukte selbst kaufen und injizieren kann, das heißt noch lange nicht, dass man das in eigener Regie machen sollte.

Insgesamt gibt es bislang keinen stichhaltigen Beleg für ein Tumorenhancement. Details zur empirischen Datenlage siehe:
Kienle, G. S. and H. Kiene, Stellenwert, Dosierung und Gefährlichkeit (Tumorenhancement) des ML I - immunologische Schlußfolgerungen und experimentelle Untersuchungen. In Die Mistel in der Onkologie. Fakten und konzeptionelle Grundlagen. pp. 301-332, Schattauer Verlag, Stuttgart, New York 2003.

@Ulrich
bei vorsichtigen Dosierung und mit Christrose ist ok, aber nicht im Alleingang oder bei einem Arzt, der nur hier und da einen Krebspatienten behandelt. Auch nicht Christrose statt Mistel, wie ich heute schon hier irgendwo gelesen habe... Da behandelte sich auch Jemand noch mit Horvi dazu. Das geht natürlich nicht. auch keine zusätzliche Immuntherapien neben der Mistel. Auch keine Nahrungsergänzungsmittel (außer Enzyme).

Hirndruck ist da auch ohne Mistel; wird mit Kortison behandelt, dass Krebs streut  >:(
quelle: http://idw-online.de/pages/de/news156782

lg
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: Bluebird am 23. Juli 2010, 09:18:52
Aus der Zeitschrift "Brainstorm" der Deutschen Hirntumorhilfe

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Teil 1
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: Bluebird am 23. Juli 2010, 09:19:40
Aus der Zeitschrift "Brainstorm" der Deutschen Hirntumorhilfe

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Teil 2
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: Bluebird am 23. Juli 2010, 09:25:12
Aus der Zeitschrift "Brainstorm" der Deutschen Hirntumorhilfe

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Teil 3
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: omela am 24. Juli 2010, 08:32:06
Zitat von: Bluebird am 23. Juli 2010, 09:25:12
Aus der Zeitschrift "Brainstorm" der Deutschen Hirntumorhilfe
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Teil 3
Danke für den Beitrag. Der Name des Arztes ist mir zwar unbekannt, aber als ich die Tabelle gesehen habe, wusste ich, da stimmt was nicht. Desweiteren habe ich dann noch das genannte Mittel Iscador gefunden. Und da steckt der Wurm drin. Iscador hat auch das Mittel mit rekombinanten (Lektinen. Es ist nicht alles natürlich, was unter anthroposophisch oder phytotherapeutisch genannt wir. Nebenbei ist Iscador auch nichts für Hirntumoren geeignet - schon wegen der Art der Fermentientierung.

Auf jeden Fall gibt es auch in der Forschung verschiedene Arbeitsgruppen. Gerade, weil sie versuchen die Therapie zu vereinfachen, können keine andere Ergebnisse erzielen. Die klasische Misteltherapie kann man aber nicht vereinfachen, weil sie individuell ist und richtet sich nach der jeweiligen Immunantwort.

Die meisten dieser Populationen berichten nicht genau, welches Mittel genommen wurde (Iscador special oder genau welches bei welchem Tumor und wieviel und in welcher Frequenz). Ich frage mich, wozu gibt es dann die Ausgabe "Forschende Komplementärmedizin", wenn sie uns solch´ ein Schunt vermittelt.
Es war einmal von einem Fall der kompleter Remission in 5 Jahren berichtet und einem Fall, wo mehrere Mistel ausprobiert wurden und Patientein starb in paar Wochen. In erstem Fall handelte sich wohl - angesicht der Dauer der Therapie - um die Behandlung nach antroposophischen Richtlinien. Beim zweiten Fall aber nicht, weil da wäre schon die Misteltherapie als Monotherapie kontraindiziert. Es wurden keine Mittel genannt, Haptsache mann konnte den Zweck einer bestimmten  "Informations-Verbreitung" erfühlen.

Gerne lasse ich mich von besseren belehren :)
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: KarlNapf am 14. November 2010, 10:48:25
http://allgemein.mistel-therapie.de/index.php5?page=64&lang=0

ZitatBesondere Vorsicht ist geboten, wenn es sich um einen Hirntumor oder Hirnmetastasen handelt. Dann kann es sein, dass sich der Hirndruck unter einer Misteltherapie erhöht.
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: KarlNapf am 12. April 2011, 15:37:22
http://www.fakodh.de/content/mistelvortrag.html
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: KarlNapf am 14. Mai 2011, 17:13:24
Ich berichte von einem Fall, den ich persönlich kenne. Es geht um einen Menschen mit einem anaplastischen Astrozytom °III, der aktuell bestrahlt wird (28 Sitzungen bis 60 Gy). Dieser Mensch gibt sich zusätzlich 3 mal die Woche Mistelspritzen (Abnova Vicum Aceris), Wirtsbaum also Ahorn.

Diese adjuvante (=komplementäre) Therapie wurde von einem anthroposophischen Arzt verordnet. Informationen zur Misteltherapie kann man von der Lukasklinik in Arlesheim anfordern. Link (http://www.lukasklinik.ch/cms.asp?AE=2&IDN=111&Plugin=1&H='202'&T=0).

Wie ich an anderer Stelle (http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,3666.0.html) bereits schrieb, ist die Kombination Schulmedizin plus Komplementärmedizin manchmal / oft / häufig wirksamer als Schulmedizin allein.
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: Thom am 30. Juni 2011, 21:12:34
Zitat von: KarlNapf am 14. November 2010, 10:48:25
http://allgemein.mistel-therapie.de/index.php5?page=64&lang=0

Und was heißt das genau?
Ich las, dass es zu "geringfügigen peritumoralen Entzündung und Größenzunahme des Tumors, die im Schädelinneren vermehrten Hirndruck" kommen kann: http://www.windstosser.ch/museum/themen/mistel/bedeutung.html

Aber wenn der Tumor entfernt wurde, bzw nur noch zB. 2mm Resttumorgewebe vorliegt, das bestrahlt wird. Kann ich mir Hirndruck durch Größenzunahme des Tumors nicht richtig vorstellen. Gibt es dazu nähere angaben, Erfahrungen?
Danke
Titel: Re:Misteltherapie
Beitrag von: Bea am 01. Juli 2011, 08:33:53
Hallo Thom,

vielleicht magst du ja auch hier mal lesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Misteltherapie#Nebenwirkungen (http://de.wikipedia.org/wiki/Misteltherapie#Nebenwirkungen)
Die einzelnen Begrifflichkeiten werden durch anklicken nochmal erklärt.

Die von KarlNapf genannte Seite zeigt mir wieder, dass man eine Misteltherapie nicht ohne ärztliche Kontrolle macht. Es gibt eben auch bekannte Nebenwirkungen.

LG,
Bea