Hallo zusammen,
was für ein Befund. "Ein Meni was? Meningeom? Was genau... ein Tumor? Ich? Sowas, da haben Sie sich aber vertan. Nicht?"
Mein Befund steht also fest. Ich, 30 Jahre, fern ab von allen Krankheiten oder Bösem soll also einen Gehirntumor haben? Nun gut. Durchatmen und mal weitersehen.
Mein Tumor sitzt im Spinalkanal im LWK 1/2. Er ist hübsche 4 cm groß und dick und rund.
Seit etwa 3 1/2 Jahren hatte ich Knieschmerzen welche im Laufe der Zeit vom Rücken ausgingen. Meine Sympthome waren übrigens die gleichen wie bei einem Bandscheibenvorfall. Schmerzen im Bein und so. Keine Taubheit etc.
Frohen Mutes ging ich dann also zum Sport und trainierte meine Rückenmuskulatur bis zum geht nicht mehr. Die Schmerzen waren weg und ich happy. Dann war mein MRT-Termin, den ich fast schon nicht wahrnehmen wollte weil es mir ja wieder besser ging. Dann das Ergebnis. Ein Schock ohnegleichen.
Jetzt muss ich heute zum Onkel Oberarzt in die Berliner Virchow-Klinik und mich beraten lassen. Wahrscheinlich wird er mir Dinge sagen wie:
es könnte sein dass Sie im Rollstuhl landen...
es könnte sein dass Sie Probleme mit dem Stuhlgang oder sonstigem Schließmuskel haben...
vielleicht aber auch nur ein nervöses Zucken...
Argh! Das kommt mir alles vor wie ein Alptraum. Ich meine, meine Hauptmotivation im Leben war bisher die Suche nach dem neusten Orlando-Schuhmodell und die perfekte Kombination mit dem entsprechenden Kleidungsstück. Und nun muss ich mich mit so ernsten Themen auseinandersetzen.
Am Montag gab es den Befund. Dienstag hab ich ohne abzusetzen geweint und heute habe ich die "mitmirnicht"-einstellung. Was ist schon so ein mieser Tumor im Gegensatz zu meiner Willenskraft? Frechheit, dass er sich denkt er könnte mich physisch oder psychisch oder beides niedermachen. Lächerlich.
Ich werde mit erhobenen Haupt in das Krankenhaus gehen, mir eine Narkose geben lassen, schön lange schlafen, aufwachen und nach einigen Tagen nach Hause gehen. Und zwar aufrecht und voller Stolz!
Bei bleibenden Lähmungen werde ich versuchen mit Sport einen Ausgleich zu finden. Und wenn ich querschnittgelähmt bleibe, hat meine beste Freundin mir bunte Bommel für den Rollstuhl zugesagt. Das ist auch eine Motivation. ;)
Allen denen es so geht wie mir:
laßt euch nicht kleinkriegen. Die Ärzte kennen ihr Handwerk. Das sind Spezialisten wie die Leute die miniaturkleine Segelboote in miniaturkleine Glasflaschen basteln. Die können das auch ohne was kaputt zu machen.
Ich berichte gerne über das weitere Geschehen zu meinem miesen Tumor.
Grüße
Mel
Hallo Mel,
herzlich willkommen hier im Forum.
Schön, daß du eine solch positive Einstellung hast und dich nicht unterkriegen läßt. Das wird dir helfen!
Aus deinen Zeilen entnehme ich, daß du dich bereits für eine Klinik entschieden hast?!
Es kann auch hilfreich sein, vor der OP nochmal eine Zweitmeinung in einer anderen Klinik einzuholen. Ich denke mal, bei der Größe an dieser Stelle wirst du wohl um eine OP nicht herumkommen. Es ist aber sehr wichtig, einen wirklichen Spezialisten für diese OP zu finden. Hat der OA diese OP schon öfter gemacht und mit welchen OP-Folgen?
Anregungen bekommst du auch hier:
http://www.mc600.de/forum/index.php?board=30;action=display;threadid=402 (http://www.mc600.de/forum/index.php?board=30;action=display;threadid=402)
Wir alle oder nahe Angehörigen haben diese Diagnose zu hören bekommen und kennen das Gefühlschaos in dieser Zeit. Fühl dich hier gut aufgehoben und laß uns weiter teilhaben an deiner Geschichte.
LG
Ciconia
Hallo Ciconia,
ich habe das große Glück, dass mein Freund Chirurg ist. Er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um für mich schnell einen guten Neurochirurgen zu finden. Dieser Arzt wäre wohl laut der Meinung verschiedener anderer Ärzte aus verschiedenen Krankenhäusern ein guter. Daher schaue ich mir das heute mal an. Mir wurde jedoch auch ans Herz gelegt, dass ich darauf achten soll ob ich mich wohl fühle in seiner Gegenwart, soll heißen ob ich ihm vertraue. Ansonsten hole ich mir natürlich auch noch eine zweite Meinung ein.
Dass operiert wird steht für mich fest. Ohne OP würde es wohl auf eine Querschnittlsähmung hinauslaufen. Daher bleibt mir keine Wahl.
Bin mal gespannt auf das Gespräch heute nachmittag.
Liebe Grüße
Mel
Hallo Mel,
Ich bin ebenfalls 30 und auch ein Berliner und habe am Montag den Befund eines Meningeoms im rechten medialen Keilbeinflügel bekommen. Falls es Dich interessiert: Hier http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=2071 meine Geschichte...
Ich drücke Dir die ganz fest die Daumen, wäre schön wenn man sich ein wenig austtauschen könnte, auch wenn es eine andere Region ist.
Liebe Grüsse
Thorsten
Hallo Thorsten,
dann haben wir ja diese Woche eine Menge gemeinsam.
Ich war vor ca 1 h bei dem angesprochenen Doktor der Neurochirurgie im Virchow. Er hat einen sehr guten Eindruck auf mich gemacht. Ein etwas älterer Herr, sehr ruhiges Wesen und vertrauenswürdige Ausstrahlung.
Brav hatte ich mir auch eine Menge Fragen parat gelegt, welche er alle zu meiner Zufriedenheit beantwortete. Vor allem dass er die OP schon oft gemacht hat fand ich gut. Die Erfolgschancen für eine völlige Genesung nach meiner OP hält er für relativ hoch. Das hört man doch gerne.
Ich meinte später zu ihm, dass ich ja noch nie im Krankenhaus war und außer einem Schnupfen sowieso nie krank war und es sehr schlimm finde gleich sowas böses zu haben. Da guckte er mich nur väterlich an und meinte "glauben Sie mir, ich sehe hier tagtäglich viel schlimmere Dinge und diese Leute würden sich wünschen so etwas wie Sie zu haben". Da hat er wahrscheinlich recht. Wir sollten uns über die positiven Seiten bewußt werden. Welche z.B. wären, dass
unser Tumor voraussichtlich positiv ist (meiner wächst schon seit 4 Jahren - somit wäre es ein wirklich larmer Krebs - die wachsen nämlich für gewöhnlich sehr schnell)
wir den Befund haben und nicht noch länger gewartet haben - somit können wir schnell davon befreit werden
und zu guter letzt: wir haben die Möglichkeit mit unseren Beschwerden mir nichts dir nichts einen Arzt aufzusuchen der uns unter hervorragenden Bedingungen operiert. Wie viele Menschen weltweit haben schon so eine Möglichkeit?
Außerdem bekommen wir bestimmt viel Schokolade von Besuchern ans Krankenbett gebracht. Und jeder hat Mitleid mit uns und wir können jeden Anschreien aber keiner darf uns böse sein, weil wir ja einen (aufgepaßt) GEHIRNTUMOR haben.
Das Wort Gehirntumor hat doch wirklich meines Erachtens ein wenig zuviel Gewicht in der heutigen Gesellschaft. Vor 30 Jahren war sowas vielleicht noch tödlich oder mit schweren Folgen belastet. Aber heute? Ich weiß ja nicht. Will ja den Tag nicht vor dem Abend loben aber wir sollten alle ein wenig lockerer an die Sache rangehen. Dann werden auch die psychischen Probleme weniger.
So, Thorsten, Kopf hoch und erzähl auch mal von Deinen weiteren Erfahrungen.
Ich werde wahrscheinlich noch in den nächsten 2 Wochen operiert. Mein Arzt sagt ich könne nach 2 Tagen schon wieder aufstehen und nach 1 Woche das Krankenhaus verlassen. Dann noch 2 Wochen frei und wieder ab zur Arbeit.
Gruß
Mel
Mel,
gute Einstellung. Bin ich mittlerweile auch drauf gekommen. Von den vielen Tumoren, die man so kriegen kann, ist das fast mit der Beste, so ein Meningeom. Ist eigentlich auch keine besondere Sache - nur die Lage macht ihn eben eventuell zum "Killer".
Alles Gute für Dich - ich bin vor einem Jahr operiert worden. Die Psyche arbeitet noch, aber solche Meldungen wie Deine sind gut und wichtig, um alles wieder etwas zu relativieren.
Ciao thueringer
Zitatunser Tumor voraussichtlich positiv ist (meiner wächst schon seit 4 Jahren - somit wäre es ein wirklich larmer Krebs - die wachsen nämlich für gewöhnlich sehr schnell
Ein gutartiges Meningeom ist kein Krebs. Nur in ganz seltenen Fällen, wenn es ein WHO III ist.
ZitatIch werde wahrscheinlich noch in den nächsten 2 Wochen operiert. Mein Arzt sagt ich könne nach 2 Tagen schon wieder aufstehen und nach 1 Woche das Krankenhaus verlassen. Dann noch 2 Wochen frei und wieder ab zur Arbeit.
Prima, wenn es so läuft. Mach dir aber keinen Druck und gib deinem Körper lieber etwas mehr Zeit zur Erholung. Die meisten Betroffenen, die schnellstmöglich wieder funktionieren wollten, hatten dafür später div. Probleme, meist psychischer Art.
Drück dir die Daumen für die OP!
LG
Ciconia
Hallo,
also mein OP-Termin steht jetzt für den 01.02.. Das war mir natürlich nicht unbedingt recht, da ich das so schnell wie möglich hinter mich bringen wollte. Aber egal, im Grunde ist es gut dass ich noch ein wenig Zeit habe. Mein Arzt hat mir empfohlen, weiter Muskelaufbau zu betreiben, damit man nach der OP wieder schnell fitt ist. Und so kann ich noch schön trainieren.
Außerdem fällt mir auf, dass ich tagtäglich weniger Angst habe vor dem OP-Tag. Im Gegenteil, ich sehne ihn förmlich herbei damit die Schmerzen im Bein endlich aufhören und ich wieder in meinen gewöhnlichen Lebenstrott zurückkehren kann. Ach, Angst ist eigentlich auch gar nicht das richtige Wort. Respekt paßt eher. Respekt vor der Schwierigkeit der OP.
Übrigens hat das ganze auch ein paar positive Seiten, die da sind:
1. ich habe das Rauchen aufgegeben und es ist mir noch nie so leicht gefallen. Liegt wohl daran dass ich mir denke "ein Tumor genügt"
2. ich bin sportlich. Man glaubt es kaum aber früher habe ich den Hintern nur von der Couch bewegt um die nächste Chipstüte aus dem Schrank zu holen ;) (übrigens hilft Sauna unheimlich gut bei diesen Schmerzen - anscheinend mag der kleine Gnubbel keine Wärme)
3. mein Chef hat so großes Mitleid dass er mir jeden Fehler verzeiht. Das hat sich wirklich schon bezahlt gemacht :)
4. anstatt im März 1 Woche mit meinem Freund ihmzuliebe Ski zu fahren (ich hasse Skifahren) wird es jetzt 1 Woche Wellness und Erholungsurlaub, weil ich ja wieder fitt werden muss ;D
5. ich habe aus lauter Panik zur Ruhe zu kommen und an den Tumor zu denken alle möglichen Dinge erledigt, die ich in letzter Zeit erledigen wollte (endlich DSL beantragen / Wohnung renovieren / Blumen umtopfen...)
6. ich habe endlich Verständnis für meine Mutter. Die klagt jedes Mal am Telefon über ihre Wehwehchen und das ging mir immer tierisch auf den Senkel. Jetzt verstehe ich dass es einfach besser wird wenn man drüber redet
Somit kann man mal wieder aus allem etwas gutes ziehen.
Für die ersten 3 Tage nach der OP habe ich mir übrigens ein Einzelzimmer gegönnt. Da ich in dieser Zeit eh keine neuen Schuhe kaufen kann, gebe ich das Geld halt dafür aus. Ich werde mein ibook mitnehmen und die ganze Zeit Gilmore Girls auf DVD gucken bis ich wieder aufstehen kann. Mein Freundin Franz hat mir bereits die Zurverfügungstellung ihrer tragbaren Playstation zugesagt. Für das Entertainment ist somit gesorgt.
Du liebe Zeit. Mal sehn ob das alles wirklich so easy wird wie ich mir das denke. Aber gewiss.
Ich melde mich nach der OP und berichte über den Verlauf der letzten Wochen.
Grüße an alle armen Hühner denen es so geht wie mir.
Mel
Hallo Mel,
mal wieder schmunzelnd habe ich den letzten Beitrag gelesen. Ich finde deinen herrlichen Optimismus toll, ich habe es mir da in den ersten Wochen schwerer gemacht, mit der Diagnose zurecht zu kommen.
Es ist dir sehr zu wünschen, dass du alles so umsetzen kannst.
Nach einer Erkältung nehme ich nächste Woche den zweiten OP- Anlauf.
Ich wünsche dir noch viel Spaß beim Fitness-Training und jetzt schon toi, toi, toi für die OP.
Liebe Grüße
"Mithuhn" Sabine
Hallo Sabine,
ich wünsche Dir ebenfalls viel Glück bei der OP. Es wird sicher alles gut gehen.
Hoffentlich geht meine Woche bis zum 01.02. schnell rum. Das Warten macht einen ganz bekloppt. :-\
Wäre schön wenn wir uns nach unseren OPs hier weiter austauschen könnten. Obwohl ich auch verstehen kann, dass man nach einer gelungenen OP und Genesung mit dem Tumor-Kram gar nichts mehr zu tun haben will und auch nicht mehr zurückschreibt wies gelaufen ist.
Liebe Grüße zurück
Mel
Hallo ihr Lieben,
ich drücke euch fest die Daumen für eure OP's.
Eine gesunde Portion Optimismus schadet sicher nicht.
Liebe Mel, setz dich nur nicht unter Druck. Gönn dir neben dem Einzelzimmer auch die Ruhe und vielleicht zu den DVD's alternativ ein paar Hörbücher. Am Anfang können einem die Bilder irgendwie auf den Nerv gehen.
Alles erdenklich Gute,
Bea
Hallo Mel,
ich melde mich garantiert wenn alles überstanden ist. :)
Ich habe "hausfrautechnisch" immer was zu tun :o und wenn das Wetter schön ist, schnappe ich mir unseren Hund und gehe nach draußen. Argwöhnisch höre ich in mich rein, nur kein neues Zipperlein, das die OP verhindert.
Also dann, das nächste Mal ohne Tumor!!
Liebe Grüße
Sabine
jaaaaaaaaaa, das nächste Mal ohne Tumor :D ;D :)
Geht bestimmt schneller als wir gucken können...
schön dass man nicht allein ist :)
Guten morgen,
ich lese in Verbindung des spinales Meningeoms immer wieder die Begriffe intramedullär und extramedullär. Die intramedullären Tumore sind wohl sehr schwierig zu entfernen. Jetzt meine Frage:
Mein Tumor hat sich unterhalb des Ende des Rückenmarks gebildet, kommt also wohl nicht mit dem Rückenmark in Berührung. Heißt das, dass ich einen extramedullären Tumor habe? Soweit ich das verstanden habe, unterscheiden die beiden Wörter, ob der Tumor sich im Rückenmark oder außerhalb des Rückenmarks befindet oder?
Grüße
Mel
Hallo zusammen,
du liebe Zeit, jetzt ist es bald soweit. Donnerstag heißt es "schnipp, schnapp, ab"
Ich habe mich schon ab heute krankschreiben lassen. Der heutige Tag gilt der gründlichen Wohnungsreinigung, Blumen gießen, Wäsche waschen und schon mal alles zusammensuchen fürs Krankenhaus. Erstaunlich was ich alles brauche. Ob da ein Koffer reicht... mal sehn.
Ich hab heut morgen mal den Vorgang "Fenstern" gegoogelt. Igitt igitt - laßt das bloß sein. Keine schöne Sache :-\ Aber immerhin kann mir kein jugendlicher Punk mehr vormachen er sei cooler als ich. Immerhin hab ich eine gepiercte Wirbelsäule nach der OP. Dagegen ist ein gepiercter Mittelnasenteil doch Kinderkram. ;D
Ich hab auch nochmal mit einem befreundeten Arzt gesprochen. Er sagt dass die Wahrscheinlichkeit, dass ich danach querschnittsgelähmt wäre etwa so hoch liegt, als dass jemand den Fehler macht und sich mit pudding gekleckert, es weg macht, sich wieder mit pudding bekleckert, es weg macht und sich darauf noch vier mal mit pudding bekleckert. Soll heißen, dass wenn überhaupt was schief geht, es höchstens 1 Nerv wäre der nicht mehr funktioniert. Ich stell mir dann immer vor wenn es der Nasennerv wäre und meine Nase ab dann runterhängt wie die von Gonzo. :)
Das blöde ist auch, dass ich hier rumhüpfe wie das blühende Leben und mir rein gar nichts weh tut. Durch die Rückenübungen hält der Muskel die Wirbelsäule so stabil, dass die früheren Schmerzen wie weggeblasen sind. Und dann die Vorstellung dass ich Donnerstag aufgeschnitten werde und die in mir rumwurtschteln ist ziemlich bedrückend. Am liebsten würde ich weglaufen vor dem ganzen und so tun als wäre alles in Ordnung. Aber das geht ja leider nicht.
Morgen hab ich den ganzen Tag Untersuchungen, Besprechungen, Stromschlagbehandlungen
;) und nochmal so ein widerliches MRT Ding. Mein Tumor hat nämlich einen Kreis um sich und die Ärzte fragen sich was das ist. Entweder hat in dem Röntgenlabor jemand seinen Kaffee auf das Bild gestellt oder es handelt sich um eine wirkliche komische Sache beim Tumor direkt. Aber wohl nichts schlimmes.
Übrigens darf man ewig vor der Narkose nichts essen. Na toll. Das ist doch das einzige was mich zur Zeit glücklich macht. Lese hier immer von Gewichtszunahme durch Medikamente. Hihi - bei mir ist der Grund für Gewichtszunahme schlicht weg die Erfindung von Snickers. Naja. Nach der Starksnarkose soll man angeblich 1 - 2 Tage Dauerbrechen. Da verliert man sicher die überflüssigen Pfunde im Nu...(think positiv)
So, dit wars jetzt. Nächste Woche um diese Zeit ist schon alles vorbei und ich packe bestimmt gerad 1 - 5 geschenke von Besuchern im Krankenhaus aus.
Küßchen ihr lieben
Mel
Hallo zusammen,
;D geschafft! Alles gelaufen wie geplant. Sitze heute schon im Schneidersitz auf dem Sofa, trinke Milchkaffee und esse dabei Schokolade.
Die Operation ist mehr als gut gelaufen. Sie haben zwar 6 Stunden gebraucht weil es sich wohl um einen Nerventumor handelte und die sind ein wenig schwieriger zu entfernen als Tumore am Ende des Rückenmarks aber ich hab ja geschlafen und hatte auch nichts weiter vor.
Nach der OP bin ich aufgewacht, spürte eine unangenehme Stelle am Rücken und starken Drang nach Kaffee und Essen. Ach so, und nach Schmerzmittel, gebe offen zu dass es nicht gerade angenehm war.
Die Leute im Aufwachraum fanden es ganz lustig dass ich nach der OP gleich Hunger hatte aber das hab ich gar nicht regestriert weil ich viel zu viel damit zu tun hatte, mit den Füßen zu wackeln und ihnen zuzuwinken. Ja, es gab tatsächlich immernoch diese wundervolle Verbindung zwischen meinem geistigen Befehl an die Füße und die sofortige Ausführung dergleichen zu wackeln. Blase und sonstige Schließmuskelei funktionierte auch. Somit war ich erstmal seelig und glücklich.
Auf dem Zimmer angekommen hab ich gleich allen einen sms geschickt wie es gelaufen ist, ca. 2 h später war mir nicht im entferntesten bewußt wie ich es je geschafft habe, das Handy zu bedienen. Ja, ihr lieben, es ist wahr, man leidet schrecklich unter Muskelverspannungen und Wundschmerzen nach der OP. Ich lag somit ca. 2 Tage bewegungslos wie ein Käfer auf dem Rücken und schaffte es lediglich ca. 50 x am Tag den Schwesternknopf zu drücken (von wegen gemütlich DVD auf dem Laptop gucken). Jedoch bereits nach 3 Tagen stellte sich eine enorme Besserung ein und nach 5 Tagen bin ich schon wieder rumgelaufen und hab Gratisessen von den Wagen auf den Fluren geklaut. Am 6. Tag war ich bereit nach Hause zu gehen. Durfte ich jedoch nicht aber am 7. dann. Zuhause angekommen scheint der Heilungsprozess noch weit schneller fortzuschreiten.
Der Tumor hat jedoch den Nerven an dem er wuchs schon brutal ermordet aber jetzt paßt auf was die anderen Nerven dann gemacht haben: sie haben einfach die Funktion des dahingeschiedenen Nerven mitübernommen. Leider konnten sie nicht alles für ihn erledigen - sie haben ja auch noch ihre eigenen Funktionen - und somit hab ich ein miniaturleichtes taubes gefühl im Knie, obere Wade und großer Zeh. Aber das stört mich nicht im geringsten und ich bin gewiß dass ich die zwei hilfsbereiten Nerven noch dazu kriegen kann, in Zukunft ihre Vertretung zu erweitern ;)
Empfehlung natürlich an den großartigen Dr. Lehmann vom Virchow-Klinikum Berlin. Er hat die OP vorbildlich erledigt und bekommt dafür auch noch ein richtig schönes Geschenk von mir.
Der Befund ist noch nicht da. Den bekomm ich erst morgen. Voraussichtlich ist es jedoch ein Nervenneurineom. Der Kreis um das Neuri war übrigens deshalb da, weil der Tumor innerlich schon zerfallen war und noch nur außen rum eine lebende Hülle verblieben ist. Widerliches Ding.
So, ihr seht, Optimismus zahlt sich aus... Die OP war nicht schlimm - da schläft man ja, danach die Schmerzen sind blöd aber wenn ihr euch ordentlich mit Schmerzmittel zudröhnt geht das auch. Heute hab ich z.B. schon keine Schmerzmittel mehr gebraucht und immerhin ist der Einriff gerade mal ne Woche her. Die Narbe ist übrigens potthäßlich aber ich muss mich ja nicht von hinten sehen. :-\
Das wars von mir. Vielen Dank für das Forum, hat mir wirklich Unterstützung in dieser miesen Zeit gegeben.
Viele Grüße
Melanie ;)
liebe melanie,
ich freue mich, dass du alles so gut überstanden hast und wünsche dir weiter gute besserung,
lieben gruß,
elisa
Hallo Elisa,
vielen Dank. Ich freu mich auch. Heute kam der Befund. Der Tumor - ein Neurinom, hat Grad I und das freut mich natürlich noch mehr.
Mel
Hallo Mel,
danke der Nachfrage, auch ich habe alles bestens überstanden. Wahrscheinlich sogar mit weniger Schmerzen als du. Manchmal kann ich es immer noch nicht glauben.
Ich hatte eigentlich schon am Donnerstag im Forum geschrieben, aber irgendwie ist der Beitrag nicht mehr zu finden. Habe vielleicht aus Versehen auf "Eintrag löschen" gedrückt. Die kurzfassung habe ich eben noch mal ergänzt.
Weiterhin gute Besserung!!
LG
Sabine
Hallo Mel
deine Einträge sind richtig erfrischend. Das klingt nach einem Bestseller.
Ich wußte, dass die Berliner ein lustiges Volk sind.
Wenn deine positive Einstellung ansteckend ist, möchte ich gerne infiziert werden.
Weiterhin alles gute und ordentlich Sport treiben, das bringts.
Viele Grüsse mtbleibi
Hallo zusammen,
da befand ich mich schon wieder im warmen, schützenden Sonnenlicht der Gesundheit, als mir eine kalte knöchernde Hand auf die Schulter tippt, ich dreh mich um und wer steht da? Die Krankheit. Sie grinst mich selbstverliebt an und weist in beängstigendem kalten Ton darauf hin, dass ich mich gar nicht verabschiedet habe. Ein Schlag in den Rücken und nun ist es da:
die nachfolgenden Komplikationen.
Ein äußerst unangenehmer Schmerz zieht sich vom Halswirbel durch meinen Körper bis in den Fuss. Ja, ja, ich weiß, das wird wohl ein Nerv sein der sich da bemerkbar macht. Na super. Also auffällig ist - und das ist schon mal gut - dass Bewegung den Schmerz lindert. Da ich jedoch noch keinen Sport machen darf, bleibt da diese brennende Frage, ob es helfen würde die Muskulatur aufzubauen oder nicht. Argh.
Liegen finde ich mittlerweile so langweilig wie einer Eintagsfliege beim putzen zuzugucken. Fernsehen werde ich glaub ich erst mit 40 das nächste Mal und mir soll bloß keiner mit "einem guten Buch" kommen. Soviel wie in den letzten Wochen habe ich ja noch nie gelesen. Würg. Ja, ja, langsam hab auch ich die Schnauze gestrichen voll. Da ging es so gut bergauf und jetzt wieder was nerviges (wortwörtlich). Wieder Schmerzen und wieder die Ungewissheit was es ist.
Ähm, ach ja, die Taubheit im Bein ist übrigens weg. Mal so als kleines Hoch. Und die Narbe ist sehr gut verheilt. Fühlt sich auch nicht mehr so instabil an. Habe das Gefühl als könnte ich bereits einen Marathon laufen aber nein, es kommt ja wieder was neues.
Man könnte wirklich denken, dass das schlechte der Welt sich tierisch aufregt, dass ich diese Tumorerkrankung gehandhabt habe wie einen Kindergeburtstag und jetzt unbedingt noch einen drauf setzen muss um mich zu Boden zu zwingen. Hihi, aber - röchel - nicht mit mir.
Gehe jetzt zum Sport und mache ganz leichte Übungen...
to be continuance...
Mel!!!
P.S., danke mtbleibi für den netten Eintrag. Freu mich immer über ebenso positiv gestimmt Forumfriends
;D
Hallo Mel,
willkommen im Club, könnte man da sagen. Nach 4 Tagen zu Hause blieb nur noch ein heulendes Bündel von mir übrig.
Nach dem Besuch bei meinem Hausarzt musste ich sofort zum Röntgen und ehe ich mich versah, lag ich schon wieder im Krankenhaus. Wieder stechen, Narkose, schneiden ....
Meine anhaltende Kurzatmigkeit entpuppte sich als Pneumothorax, d.h. ein Teil der rechten Lunge war zusammengefallen. Verursacht wurde das beim Legen des zentralen Venenkatheders, was ja eh das Schlimmste am ganzen ersten Krankenhausaufenthalt war.
Ich lag dann 3 Tage mit einer Lungendrainage an der Vakuumpumpe. Bewegungsradius = Schlauchlänge. Zum Glück hatte sich bis dahin wieder alles entfaltet und ich konnte am Freitag wieder nach Hause. Ich denke, damit sollte das Soll nun wirklich erfüllt sein.
Am Dienstag fahre ich zur Kur. Würde dir vielleicht auch gut tun. ??? ???
Liebe Grüße und gute Besserung
Sabine
Hallo Sabine,
ach Du liebe Zeit, das hört sich nicht gut an. Hoffentlich ist jetzt alles für Dich überstanden. Genieß die Kur und erhol Dich dort gut.
Nochmal ins Krankenhaus wäre für mich der absolute Horror. Paßt nicht in meinen Plan. Werde versuchen es ohne Krankenhaus hinzubekommen.
Heute war ich ja beim Fitness und habe alle Übungen mit ganz leichten Gewichten gemacht. Danach noch Ausdauer auf dem Fahrrad und Sauna. Hm, danach waren die Schmerzen erheblich weniger aber als ich heut Nachmittag mit Freunden auf fiesen Holzstühlen im Kaffee saß, war sofort alles wieder ganz schmerzhaft. Trotzdem werd ich weiter zum Sport gehen. Das hilft wie eine Schmerztablette ohne Nebenwirkungen.
Das hatten wir uns einfacher vorgestellt oder? Aber eigentlich verständlich dass der Körper auf so einen üblen Eingriff nicht ohne zu meckern reagiert. Wir sollten uns wirklich die Zeit nehmen. Ich denke mal in 1 Monat sieht das schon alles ganz anders aus. Meine OP ist auch gerad mal etwas über 2 Wochen her. Ich erwarte vielleicht ein wenig zu viel. Naja.
So, genug gejammert. Wird alles gut. Davon bin ich überzeugt.
Gute Besserung liebe Sabine.
Mel
Hallo :) ,
meinen Abschlussbericht will ich euch natürlich nicht vorenthalten:
Nach der OP traten ja bekanntlich starke Schmerzen auf, welche vermutlich von den Nerven herrührten. Ich versuchte also krampfhaft gegenzusteuern, jedoch musste ich nach einiger Zeit feststellen, dass auch das andere Bein anfing wehzutun.
Was tat ich also? Die erste Reaktion war ein Anruf bei meinem Freund und die Bitte an ihn, mir Zigaretten und Rotwein zu besorgen. Dann habe ich aus Frust geraucht (obwohl ich doch aufgehört hatte :( ) Es folgte der Gang in eine Kneipe und ein herrlicher Alkoholabsturz mit schwersten kopflastigen Folgen am nächsten morgen. Schlimm nicht wahr? Aber ich hatte so einen Frust, dass ich mich mal wieder wie ein gewöhnlicher Mensch fühlen wollte (ein gewöhnlicher Mensch mit 30 am Wochenende in Berlin).
Noch eine Woche gab ich mich dem Kampf hin, jeden morgen mit der Hoffnung zu erwachen, dass es besser geworden ist aber irgendwie kam da nichts. Ich sprach dann also doch widerwillig nochmal mit dem Arzt und der sagte mir, dass ich mich darüber eigentlich freuen sollte. Er erklärte es mir so, dass die Nerven jahrelang entweder eingeklemmt waren oder gar nicht betätigt wurden und sie durch die Entfernung des Tumors nun wieder "frei" sind und tierisch am meckern sind. Er meinte ich solle mir eher Sorgen machen wenn die Nerven gar nichts gesagt hätten. ???
Nun denn, ich ließ sie also meckern, fing an gutmütig auf sie einzureden, wehte ununterbrochen mit der weißen Friedensfahne und nach einigem Knurren, Murren und beleidigt von mir abkehren ließen sie sich auf mein Angebot ein.
Wir leben nun wieder ein einer herrlichen kleinen Wohn- und Lebensgemeinschaft in meinem Körper und ich habe versprochen dass ich alle notwendigen Vorkehrungen treffe, damit so etwas nicht wieder passiert. Die beiden Zicken sind jetzt wieder lammfromm und erfüllen lediglich den Zweck ihren eigentlichen Auftrages. Nämlich meine Beine höchstens mal darauf hinzuweisen wenn ich mir wehtue.
Soll heißen: die Schmerzen sind so gut wie weg!
Dies zur abschließenden Information. Ich finde es schade wenn man von Betroffenen nur das Leid in dem Forum hört aber nicht den endgültigen Ausgang. Das ist es nämlich was die Neudiagnostizierten suchen. Jeder möchte hören wie es ausgegangen ist um Hoffnung zu schöpfen.
Viel Glück euch allen.
Mel
P.S. was würden wir eigentlich ohne unsere Partner tun? Diese lieben sanftmütigen Menschen, die fast noch mehr leiden als wir selbst. Die uns ununterbrochen zur Seite stehen, die Hand halten und uns lieb haben. Sie stehen zitternd vor Angst im Krankenhaus, schauen hilflos auf die Uhr und verbringen Stunden damit zu warten, sie bringen uns danach ohne zu murren jede erdenkliche Art von Eis, Schokolade und Schmerztabletten ans Bett und opfern unmengen ihrer Zeit um uns aufzupäppeln. Wenn es uns besser geht, freuen sie sich glaub ich noch mehr als wir selbst darüber. Ohne ihre Zuneigung wäre das alles unerträglich. Ich kann gar nicht sagen wie dankbar ich meinem Freund dafür bin dass er da war. Das muss doch auch mal gesagt werden
:-*
:)Hallo Mel, erst einmal vielen Dank für deinen Umfassenden Bericht. Er hat mir ein wenig Mut gemacht. Bei mir ist gestern die Diagnose Neurinom im LW 3-4 gesstellt worden und mir ist zu einer Op geraten worden, dieser Gedanke macht mir jedoch eine Heidenangst. Wie geht es dir denn so inzwischen??? sind die Schmerzen weg??? Gut das du deinen Bericht zuende geschrieben hast.