Hallo,
nach mehreren Untersuchungen und erstmals Verdacht auf Morbus Paget (Beule an rechter Schläfe) hat sich nach Biobsie rausgestellt, das es sich um ein Meningeom handelt, Durchmesser 9 cm und Höhe 4,5 cm.
Lt. Befundbericht 1. Grad.
Nun stehe ich vor der Entscheidung OP oder Kontrolle. Der Tumor ist bisher nur auf der Hirnhaut und noch nicht nach innen gedrungen. Habe auch z.Zt. noch keine Beschwerden.
Wer kann mir hier mit Rat zur Seite stehen. Wer hat diese OP schon hinter sich und wer kann mir was über das Knappschaftskrankenhaus in Bochum sagen.
Viele Grüße
Ingrid
Der Beitrag hieß ja ursprünglich "Meningeom Schädel äußerlich". Ich hab' den Titel (provisorisch) geändert, da ich mir ein Meningeom außen, auf dem Schädelknochen nicht vorstellen kann. Das würde einfach der Definition widersprechen. Ein M. sitzt per definitionem in der Arachnoidea (oder geht von dieser aus), diese wiederum ist ein Teil der Hirnhaut.
Ich habe die Beschreibung auch nicht ganz verstanden (Beule). Beult sich der Knochen aus? Dann könnte es ein Meningeom sein. Sitzt die Beule auf dem Knochen, dann ist es keines.
Morbus Paget (http://de.wikipedia.org/wiki/Morbus_Paget)
Ja, entschuldige, ich war so durcheinander und habe keine richtigen Worte gefunden.
Der Tumor wächst von der Hirnhaut nach außen. Das Gehirn selbst ist noch nicht betroffen, aber die Beule am Kopf hat zwischenzeitlich eine Höhe von ca. 4,5 cm und eine Durchmesser von 9 cm. Dies sagt das CT aus.
Habe mich im Knappschaftskrankenhaus in Bochum vorgestellt und werde die OP
voraussichtlich im November dort machen lassen. Lt. Neurochirurgin muß Hirnhaut und Schädeldecke muß raus. Dann soll Muskel aus dem Oberschenkel (Ersatz für Hirnhaut) und eine Titanplatte (für die Schädeldecke) eingesetzt werden.
Es wurde mir gesagt, daß kein Eigenblut nötig sein wird.
Hat jemand mit dieser Art Meningeom, der OP und dem Knappschaftskrankenhaus in Bochum Erfahrung.
Viele Grüße
Ingrid
Vielen Dank für die Ergänzung.
Aus der Literatur weiß ich, daß Meningeome den Schädel nach außen drücken, sogar den Knochen infiltrieren können. Das gibt es!
Bevor Du Dich operieren läßt, hole doch bitte noch eine Zweitmeinung ein, lies den Beitrag durch "Fragen an Ihren Arzt vor der Operation" (http://www.mc600.de/forum/index.php?board=39;action=display;threadid=421) und vielleicht noch "Was jeder Hirntumor-Patient tun sollte" (http://www.mc600.de/forum/index.php?board=30;action=display;threadid=402).
Zitat von: BSIWeini am 12. August 2006, 17:39:25
Hat jemand mit dieser Art Meningeom, der OP und dem Knappschaftskrankenhaus in Bochum Erfahrung.
Viele Grüße
Ingrid
Hallo Ingrid,
mit dieser Art Meningeom nicht, aber mit dem Knappschaftskrankenhaus in Bochum. Mein Mann ist dort vor fast 2 Jahren an einem Falxmeningeom von privat Dozentin Frau Dr. Schmieder operiert worden.
Es war unser Wunsch, dass sie diese OP durchführt und der Termin ist so gelegt worden, dass sie auch Dienst hatte.
Wir haben ihr vorher (beim Erstgespräch)eine Stunde lang Löcher in den Bauch gefragt und sie hat alle unsere Fragen mit einer Engelsgeduld und offen und knallhart ehrlich beantwortet.
Diese Ärztin war ein Tipp von einem ehemaligen Operierten und der Tipp war super, deshalb gebe ich ihn hier weiter.
sooner
Hallo,
von meiner Beule am Kopf wurde eine Gewebeprobe entnommen (Biobsie). Im Untersuchungsergebnis steht u.a.:
Klinische Wertung:
Anteile eines meningotheliomatösen Meningeom mit Knocheninvasion
(Grad I) (PE: Schädelkalotte parietal ).
An vorliegenem Material kein Anhalt für Malingnität.
Kann mir jemand sagen was " meningotheliomatös" und "Malignität" heißt?
Viele Grüße Ingrid
Nach all dem Kummer ist das doch eine beruhigende Auskunft:
• WHO-Grad I (http://www.mc600.de/forum/index.php?board=30;action=display;threadid=153) => gutartig
• keine Malignität => nicht bösartig, kein Krebs
• meningotheliomatöses Meningeom => eine spezielle Art von Meningeom, etwa die Hälfte aller Meningeome sind von diesem Typ. Siehe hier (http://www.krebsinfo.de/ki/empfehlung/hirntumoren/827_15_Winkler.pdf), Seite 2, Tabelle 1.
Hallo,
hier bin ich mal wieder. Hatte nun gedacht, daß ich meine OP am 15.11. hinter mich bringen kann. Aber dann kam diese Erkältung/Rachenentzündung. Nehme schon seit 1 Woche Antibiotikum und noch keine merkliche Besserung.
Deshalb muß die OP verschoben werden auf?????????
Das ist noch nicht klar, denn nun muß erst abgewartet werden wann ich infektfrei bin. Muß 6 Tage antibiotikumfrei sein, dann erst kann operiert werden. Die gestrige Kernspint hat glücklicherweise keine Vergößerung des M. gezeigt.
Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, daß meine Nerven blank liegen.
Bis dann mal wieder - werde mich melden wenn ich alles hinter mir habe.
Gruß Ingrid
Hallo, liebe Ingrid, möchte nochmal dringend darauf hinweisen:
1. Tumore können das Immunsistem schädigen.
2.) Alle Hirntumorpatienten sollten sich vor einem Krankehausaufenthalt gegen Lungenentzündung impfen lassen, man weiss im voraus ja nicht, wie lange und wie oft man einen Krankenhausaufenthalt vor sich hat. Übrigends auch die Angehörigen.
Auch für alle Älteren kann das Lebenswichtig sein!!
Viel Glück fü Deine OP
wünscht
regilu
Hallo reguli,
so leid es mir tut, aber es gibt keine Impfung gegen "Lungenentzündung".
Man kann sich gegen die Virusgrippe impfen lassen, da wird jedes Jahr neu der Virus ausgesucht, der kommen könnte. Das ist also auch keine Garantie. Risikogruppen und auch Menschen älter als 60 sollten sich impfen lassen.
Jede andere "Grippe" ist eine bakterielle Erkrankung und sollte vor einer schwierigen Operation ausgeheilt sein um den Körper nicht noch zusätzlich zu schwächen.
Der 2. Punkt:
kein Tumor schwächt das Immunsystem. Es ist eher andersrum:
Wenn das Immunsystem nicht geschwächt wäre, würde es nicht zu einem Tumor kommen. Konnte ein Tumor erst einmal ungehemmt wachsen, stellt er natürlich eine zusätzliche Belastung dar und sollte deshalb auch entfernt werden..
Dies ist eine einfache Darstellung aus ärztlicher ( meiner ) Sicht
Liebe Grüße, Sigrid
Zitat von: Sigrid am 11. November 2006, 12:30:21
so leid es mir tut, aber es gibt keine Impfung gegen "Lungenentzündung".
Ich denke doch. Man kann sich gegen Pneumokokken impfen lassen. Das sind die klassischen Erreger von Pneumonie und Pneumonie heißt im Voksmund Lungenentzündung.
http://www.medizin.de/gesundheit/deutsch/2562.htm
Hallo!
Sigrid schreibt:
Zitatkein Tumor schwächt das Immunsystem.
Das verwirrt mich jetzt aber schon. Mit haben zwei unabhängige Neurochirurgen und ein weiterer Internist zur Immunstatusuntersuchúng geraten. Der Prof. in Bonn, so hieß es nach den Laborergebnissen, war erstaunt über meine guten Werte. Heute weiß ich zwar, dass das Gehirn ein eigenes Immunsystem hat, aber jeder Arzt weist mich immer darauf hin, dass ich auf genau dieses System viel Wert legen soll und es unbedingt unterstützen muss.
Ist das jetzt Quatsch oder nicht?
LG,
Bea
Hallo Bea,
ich hatte erklärt, daß die Antwort nur eine einfache, kurze Antwort ist.
Ein Immunstatuts gibt anhand der vorandenen Abwehrzellen Auskunft darüber, ob genug (z.B. T-Zellen ) Zellen vorhanden sind, um gegen Tumorzellen anzugehen. Das steht keinesfalls im Widerspruch zu dem was ich vorher geschrieben habe und was Deine Ärzte gesagt haben.
Ein Tumor hat jedenfalls keinen Einfluß auf die Immunabwehr.
Hier gibt es autonomes Wachstum von Körperzellen auf der einen Seitund ggf. eien Abqwhr durch das Immunsystem auf der anderen Seite, sofern das autonome Wachstum vom Körper als fremd erkannt wird. Und das ist nicht immer so.
Wenn nun auch noch die Abwehr geschwächt ist, dann ist das natürlich zusätzlich ungünstig.
Verändertes - meist übermäßiges - Wachstumsverhalten von Körperzellen gibt es bei vielerlei Krankheiten, meist verursacht durch Schädigungen der Zellen ( genetisch, dann auch vererbbar) wie z.B. durch Röntgenstrahlen, best. Medikamente, Zellgifte usw. Das ist u.a. bei der Schuppenflechte so ( und daran stirbt man nicht ) und es gibt jede Menge anderer Krankheiten, die auch ein übermäßiges Zellwachstum haben. Und trotzdem ist der Immunstatus normal.
Die Immunabwehr findet überall statt, die meisten Zellen für die Immunabwehr sitzen im Darm. Wenn woanders ein "Problem" auftritt und der Körper es als Problem erkennt, dann wandern die Abwehrzellen dort hin. Ggf. auch ins Gehirn.
Wenn der Körper übermäßig wachsende Zellen nicht als fremd erkennt - wie bei den Autoimmunkrankheiten ( MS als Beispiel) dann reagiert der Körper auch nicht auf den schädigenden Einfluß.
Wenn bei Dir genug Abwehrzellen vorhanden sind, dann ist das gut für Dich und freue Dich darüber.
Liebe Grüße, Sigrid
Hallo Sigrid,Regilu u. Bea ,
Mein Bruder bekam auch eine Pneumokokkenimpfung( Erytromycin ).
Inwiefern der TU. Einfluss auf das Immunsystem hat,weiss ich nicht.
Mit Sicherheit aber doch die Therapie-Chemo-.Da macht es doch Sinn,sich vor einer Lungenentzündung prophylaktisch impfen zu lassen.Wurde ihm zumindest von der Hämatologie Uni. Frbg. empfohlen.
Lieben Gruss Elke
Hallo,
eine Injektion mit Erytromycin ist keine Impfung.
Erytromycin ist ein Antibiotikum, das hier gegen die Pneumokokken ( das sind Bakterien )gespritzt wurde. Antibiotika gibt es als Tabletten, als Salben, als Lösung zum Trinken oder können auch gespritzt werden. Wenn es gespritzt wird, tritt die Wirkung schneller ein. Deshalb wird es in schlimmen Fällen meist gespritzt.
Wer sich genauer über das Antibiotikum imformieren will:
http://de.wikipedia.org/wiki/Erytromycin
Bei einer Impfung wird mit Antikörpern gearbeitet, die der Körper erst bilden muß, um es mal ganz einfach zu sagen. Beim Antibiotikum hält die Wirkung allenfalls so lange an, wie das Mittel gegeben wird. Bei einer Impfung kann die Wirkung lebenslang anhalten oder auch nur ein paar Monate.
Also bleibt also inhaltlich alles so, wie ich es vorher schon geschrieben habe.
Es mag sein, daß Eure Ärzte sich so ausgedrückt haben, aber so, wie es im Forum mehrfach wiedergegeben wurde , war die Aussage falsch.
Liebe Grüße, Sigrid
Ich hatte noch die Chemo-Therapie vergessen:
Hier wird die Zellteilung , die bei Tumoren meist öfter stattfindet als bei normalen Körperzellen, beinflußt. Durch das eingesetzte Medikament teilen sich Zellen wegen des Zellgiftes dann nicht mehr so oft, das Zell-Wachstum/ Anzahl der Zellen nimmt also ab. Das trifft nun aber auf alle Zellen im gleichen Maße zu, deshalb gehen im Rahmen einer Chemo-Therapie auch alle Zellen, die der Abwehr dienen, mit kaputt. Es existiert dann fast keine Immunabwehr mehr.
Das ist auch nur eine einfache Darstellung des Wirkungsmechanismus, es gibt inzwischen dank der Forschung unterschiedlichste Ansatzpunkte, wie ein Zellgift wirkt.
Eine Chemotherapie kann oder sollte man deshalb nur dann durchführen, wenn der Patient ansonsten gesund ist.
Die Immunabwehr muß gestärkt werden, und zwar mit den üblichen, bekannten Mitteln:
gesunde Ernährung, Verzicht auf Alltagsdrogen wie Alkohol , Nikotin und Tabletten, Reduktion des Gewichtes auf ein normales Maß, aber das ergibt sich bei Berücksichtigung der obigen Punkte von allein. Streß ist zu vermeiden, na ja .... das sind ja alles keine neuen Erkenntnisse.
Liebe Grüße, Sigrid.
Hallo!
Vielen Dank für die Antwort.
Tumormarker sind bei mir - trotz erwiesenem Resttumor - nicht zu finden.
Das erklärte man mir aber auch mit der Tatsache, dass dies bei einem Gehirntumor anders liegt.
LG,
Bea
Hallo Bea,
Fehlende Tumormarker sind keine Garantie, daß alles in Ordnung ist.
Man hat sich davon früher mehr versprochen. Insofern stimmt Dein Befund mit den heutigen Erkenntnissen überein.
Sehr gute Infos dazu gibt es vom Krebszentrum Heidelberg:
http://www.krebsinformation.de/Fragen_und_Antworten/tumormarker.html#content_Was%20sind%20Tumormarker? (http://www.krebsinformation.de/Fragen_und_Antworten/tumormarker.html#content_Was%20sind%20Tumormarker?)
Man sollte sich nicht zu viel Gedanken machen, denn je mehr man untersucht, desto mehr findet man. Alle Menschen, die nicht ständig mit den hochwertigsten Geräten untersucht werden, wissen gar, was sie möglicherweise alles für Krankheiten haben und leben deshalb ruhiger.
Die MRTs von heute sind auch schon sehr viel aussagekräftiger als vor 2 Jahren. Statt wie üblich ca. 150 Aufnahmen pro Kopf zu machen, machen heute gute Radiologen etwa 250 pro Kopf und haben wieder ganz neue Erkenntnisse.
Liebe Grüße, Sigrid
Hallo
bin nach 4 Wochen Klinikaufenthalt wieder zu Hause.
Meningeom wurde ganz entfernt. Die Schädeldecke und die Dura wurden im Durchmesser von 10 cm entfernt und mit Cad-/Cam-Implantat
(Titanimplantat) und Knochenhaut ersetzt.
Wurde am 29.11. operiert. Nach 2 Tagen hat sich eine Liquorfistel gebildet. Es wurde eine externe Lumbaldrainage gelegt - leider ohne Erfolg. Am 12.12. mußt nochmal operiert werden. Danach wurde direkt wieder diese externe Lumbaldrainage gelegt. Am 19.12. wurde die Drainage dann entfernt und das zittern began. Aber es war dann alles in Ordnung und am 22.12. wurden die Fäden gezogen. Am 23.12.
durfte ich dann nach Hause.
Anfangs war noch eine kleine Wasseransammlung über dem Ohr und auch der Kreislauf spielte ein bischen verrückt. Aber es wurde von Tag zu Tag besser und heute geht es mir schon wieder sehr gut.
Beim Husten oder Bücken habe ich noch so ein komisches Gefühl im Kopf und es gluckert schonmal durch die Löcher des Implantates.
Nur die Spannung durch die Narbenverkrustung macht mir ein bischen zu schaffen. Auch durch tägliches Kopf waschen löst sich die Verkrustung nicht.
Hat jemand eine Rat, wie dieses Problem gelöst werden kann.
Viele Grüße
Ingrid
Hallo Ingrid,
es gibt spezielle Narbencremes, die gute Wirkung zeigen (frag mal in der Apotheke nach - ich möchte hier keine Werbung machen). Ich selbst habe eine Creme/Salbe benutzt auf Panthenol-Basis, die gleichzeitig Wundcreme ist, aber auch fettig genug ist, um Verkrustungen zu lösen. Hat prima geklappt, nach 3 Tagen war es vorbei.
Schön, dass Alles doch recht gut für Dich gelaufen ist.
Liebe Grüße
Bri
Man kann auch einfach Olivenöl nehmen und damit vorsichtig die Narbe massieren. Wichtig ist, das die Narbe geschmeidig wird. Ich habe das mehrmals täglich gemacht auf Anraten einer Therapeutin auf der AHB und bin gut damit gefahren. Man merkt ja selbst, wie sanft man an der Narbe manipulieren kann. Ist m. E. jedenfalls besser, als eine Masseurin ranzulassen.
Hallo Ingrid, ich freu mich, daß letztendlich doch alles gut ging und du wieder da bist. Das war doch eine außerordentliche Größe, dein Meningeom!
LG
Ciconia