HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Meningeom / Meningiom => Vorstellung => Thema gestartet von: Pamela am 23. Oktober 2006, 09:49:56

Titel: Vorstellung Pamela--Schnellwachsendes Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Pamela am 23. Oktober 2006, 09:49:56
Hallo zusammen,
ich bin neu im Forum und schreibe meinen Beitrag wegen meiner Mama. Ihr wurde vor einer Woche ein Meningeom diagnostiziert. Leider spricht sie nicht gut deutsch und der Artzt nicht gut italienisch. Was ich erfahren habe ist, dass der Tumor so gross ist wie ein Pfefferkorn. Zum Neurolog geht sie ende Oktober. Symptome: sie fühlt an den Backen ein kribbeln, hatte vor ein paar Wochen einen Moment lang eine Sprachstörung und leichte Schwindelgefühle. Der Fleck den ich auf dem MR gesehen habe ist rechts etwas höher des Ohrs.
Nun hat sie angst, dass man ihr den ganzen Schädel aufschneidet und alle Haare abrasiert werden. Wer kann mir bitte sagen wie das ist? Der Artzt hat ihr gesagt, dass sie nicht länger als eine Woche im Spital bleiben wird. Da ich aber mit Arzt nicht gesprochen habe ist es für mich schwierig nachzuvollziehen was jetzt geschiegt. Kann mir jemand ein bisschen Klarheit verschaffen? Vielen lieben Dank

Pamela
Titel: Re:Meningeom
Beitrag von: Ulrich am 23. Oktober 2006, 11:21:43
Ein Meningeom "wie ein Pfefferkorn" wird sicher nicht operiert und kann auch keine Probleme machen.

Also: erkundige Dich wegen der Größe und dann ist noch wichtig, wo es liegt. Dann sehen wir weiter.
Titel: Re:Meningeom
Beitrag von: Pamela am 23. Oktober 2006, 11:37:49
Hi Ulrich,

danke für deine Antwort. Der Artzt der meine Mam momentan in Behandlung hat ist kein Neurolog. Er hat das MR ausgewertet und jetzt muss sie in einer Woche zum Neurolog. Der momentan behandlende Arzt hat ihr gesagt dass es wie ein Pickel aussieht, nicht grösser als ein Pfefferkorn ist und dass man sie Operieren muss. Ich hab das MR gesehen und es ist auf nur einem Teil sichtbar und wirklich nicht gross. Auf dem MR hab ich gesehen dass es auf der rechten seite über dem Ohr liegt. Genaueres kann ich jetzt leider noch nicht sagen. Aber woran könnten denn die Symptome liegen? Das kribbeln im Gesicht und die Schwindelgefühle? Ich bin total verwirrt und da ich nicht in der Nähe meiner Mam bin möchte ich wissen was ich resp. sie zu erwarten hat damit ich sie auch trösten kann denn sie hat extrem Angst

Vielen Dank
Titel: Re:Meningeom
Beitrag von: Ciconia am 23. Oktober 2006, 12:15:46
Hallo Pamela,

es ist ganz normal, daß man auf eine Diagnose Meningeom erstmal mit Angst reagiert. Aber je kleiner das M., desto leichter wird es auch zu entfernen sein.

Wichtig ist, daß ihr euch vor der OP eine Zweitmeinung einholt in einer Neurochirurgie. Laßt euch Zeit, die OP wird sicher nicht sofort sein müssen. Und ev. kann man ja auch erstmal beobachten? Wie Ulrich schon oben schreibt, ist es sehr unwahrscheinlich, daß ein solch winziges M. operiert werden muß. Da müßte es schon sehr ungünstig liegen, um Beschwerden zu verursachen.

Versuche ruhig zu bleiben und macht einen Termin bei 1 oder besser 2 Neurochirurgen in eurer Nähe.

LG
Ciconia
Titel: Re:Meningeom
Beitrag von: Pamela am 23. Oktober 2006, 12:24:17
Hallo Ciconia

vielen Dank für Deine Worte. Es ist wirklich schwierig damit umzugehen. Ich versuche meine Mam und meine ganze Familie zu beruhigen. Allen voran mich. Leichter gesagt als Getan!

Ich warte jetzt mal ab was der Neurolog sagt und rate ihr sich eine andere Meinung einzuholen.

Danke nochmals
Pamela

Titel: Re:Meningeom
Beitrag von: nh3_andre am 23. Oktober 2006, 13:58:00
Hallo Pamela,

schreib doch einfach mal aus welcher Umgebung Du kommst.
Wahrscheinlich können wir Dir dann auch Tips geben, wo Du mit deiner Mutter hinfahren könntest für eine weitere Diagnose bzw. Zweitmeinung.

Die meisten hier im Forum haben sehr viele verschiedene Kontakte.

LG
Andre
Titel: Re:Meningeom
Beitrag von: Pamela am 23. Oktober 2006, 14:07:06
Ciao Andre

ich bin aus der Schweiz. Meine Eltern leben in der deutsch Schweiz und ich lebe im italienischsprechenden Raum der Schweiz. Ich weiss dass das Inselspital in Bern sehr gut ist, da auch mein Papa wegen anderer Leiden dort war.

Ich würde gerne nachdem meine Mam beim Neurolog war, diesen Anrufen, weiss aber nicht ob der mir Infos weitergeben wird. Wisst ihr da was?

Vielen Dank
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Ulrich am 23. Oktober 2006, 14:09:42
Wie alt Deine Mutter ist, das wäre auch interessant.

Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, Dich zu korrigieren, Ciconia. Aber Pamela sollte nicht zwei NeuroCHIRURGEN fragen, sondern zwei Neurologen. Neurochirurgen werden eher zu einer Operation "antreiben" als Neurologen. Ist meine Erfahrung. Die Stelle, an der das M. sitzt, ist sicher leicht erreichbar. Parietal dürfte das sein.
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Pamela am 23. Oktober 2006, 14:15:02
Meine Mam ist 53 Jahre alt.

Im Falle einer OP, wie gross wäre denn die Fläche des Eingriffs? Wird/kann in einer solchen OP Mikrotechnik verwendet?

Danke
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: nh3_andre am 23. Oktober 2006, 14:22:33
Vielleicht kann man bei der Größe auch noch etwas über Bestrahlung machen !!??

Ulrich ist da sicherlich mehr im Thema wie ich es bin.

Außerdem denke ich, dass bei einem derart kleinen M. wahrscheinlich auch ein sehr kleiner Eingriff gemacht wird, wenn die Lage günstig ist.

Wie gesagt, Ulrich kann sicherlich noch einiges mehr dazu sagen, weil er schon sehr viele Infos zusammen getragen hat.

Andre
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Pamela am 23. Oktober 2006, 14:31:00
Das habe ich mich auch gefragt. Da das M. wirklich nicht grösser ist als einige mm, könnte es vieleicht mit einer Strahltherapie entfernt werden. Hat da jemand erfahrung mit?

1000 dank
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: thueringer am 23. Oktober 2006, 14:44:19
Vielleicht kann man bei der Größe auch noch etwas über Bestrahlung machen !!??

Ulrich ist da sicherlich mehr im Thema wie ich es bin.

Außerdem denke ich, dass bei einem derart kleinen M. wahrscheinlich auch ein sehr kleiner Eingriff gemacht wird, wenn die Lage günstig ist.

Wie gesagt, Ulrich kann sicherlich noch einiges mehr dazu sagen, weil er schon sehr viele Infos zusammen getragen hat.

Andre
Die Frage ist doch, ob man bei der Größe und dem Alter (vielleicht ist Deine Mutter 60) ja auch am besten abzuwarten! Ich bin ja sonst grundsätzlich für OPs (je länger ich drüber nachdenke), aber bei Pfefferkorngröße und Ohrlage, kann man ja uahc mal an Lagerungsschwindel o.ä. denken. Mus ja nicht unbedingt das Meningeom sein, das die Probleme macht.

Ciao
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Ulrich am 23. Oktober 2006, 15:57:12
Natürlich könnte man (theoretisch) ein M. dieser Größe (ca. 4 mm) bestrahlen. Aber bedenkt doch bitte, dass man dann mit „Kanonen“ auf „Spatzen“ schießen würde.

In der Medizin geht man so vor:

Zuerst erhebt man

a)   einen subjektiven Befund (was fehlt Ihnen?), dann
b)   einen objektiven Befund (Laborwerte, apparative Diagnostik: EKG, Ultraschall, Röntgen, etc. oder – wie hier – MRT)

Diese beiden Informationen verknüpft man und stellt eine: Diagnose

Wenn man die Diagnose hat, dann überlegt man sich, welche Therapie am besten wirksam wäre, was unmittelbar dringend zu tun ist und was noch warten kann.

Im Fall von Pamelas Mutter passen (nach meiner laienhaften Kenntnis) a) und b) nicht zusammen. Die subjektiven Beschwerden werden durch das pfefferkorngroße Meningeom nach meinem Dafürhalten NICHT erklärt.

Wozu also Operation oder Bestrahlung? Warum nicht zuerst einmal ein Vierteljahr warten und dann ein neues MRT? Und gleichzeitig nach einer anderen Ursache für die subjektiven Beschwerden suchen.

Mein Rat: Eine Zweitmeinung einholen in einer Uni-Klinik, am besten noch bei jemand, der über Meningeome publiziert hat und damit nachgewiesen hat, dass er sich intensiv damit beschäftigt hat.

Bei Sprachstörung ist immer auch an einen Schlaganfall zu denken oder an ein TIA, eine transitorische ischämische Attacke. Einen Neurologen dazu befragen!

(P.S. In Stuttgart gibt es am 15.11.06 ein Neuroonkologisches Symposion zum Thema: Das Meningeom, immer ein gutartiger Tumor? Mit diesen Leuten müsste man sich unterhalten.)
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Pamela am 23. Oktober 2006, 16:16:56
Als sie diese Symptome aufwies, wurde zuerst ein Schlaganfall vermutet. Nachdem sie das Blut untersucht hatten und die Blutwerte ok waren, wurde aber gesagt es sei kein Schlaganfall, sie solle ein MR machen. Auf dem MR nun dieser kleine weisse Fleck.....
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Pamela am 30. November 2006, 08:38:48
Hallo zusammen, nach über einem Monat melde ich mich wieder. das meningeom meiner mama (es ist scheinbar so gross wie ein fingernagel) wird nächste woche entfernt. scheinbar wachse es sehr schnell. sie wird eine woche im spital bleiben und dann wieder ihr normales leben aufnehmen können. habt ihr infos dazu? leider habe ich noch immer mit keinem der ärzte gesprochen....  und das kribbeln im gesicht ist damit auch nicht erklärt. ist es wahr dass sie in 3 wochen reisen kann? vielen dank!!
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Bea am 30. November 2006, 08:56:13
Hallo Pamela,

es ist anscheinen nicht mehr unüblich, dass man nach einer Woche die Klinik verlassen kann. Weiter scheint es auch nicht mehr unüblich, dass man die Meinung bekommt, der Patient kann danach wieder sein normales Leben führen.

An dieser Stelle möchte ich aber aus Erfahrung etwas zu bedenken geben: Wir Patienten werden fast von jetzt auf gleich mit der Diagnose, der Prognose, der OP und den Risiken konfrontriert. Die Aufregung ist verständlicherweise groß, die Belastung auch. Nach der OP ist man erleichtert.... der Körper beginnt alles zu verarbeiten. Und genau da ist für mich der Punkt. Er benötigt Zeit. Genau wie die Psyche auch!
Ich habe es so gemacht. OP, eine Woche Klinik, drei Wochen zu Hause und der Alltag stellte sich inkl. Job zu 100% wieder ein. Heute bereue ich es zutiefst. Ich habe weder meinem Körper noch meiner Psyche die erforderliche Regeneration gegeben.

Erkundigt euch. Lasst euch sagen was für deine Mutter das Beste ist! Sie benötigt eine starke Psyche um ein starkes Immunsystem aufrecht zu halten.

Alles erdenklich Gute für die OP.
Lass was von dir hören.

LG,
Bea
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Pamela am 30. November 2006, 10:31:54
ciao bea

vielen dank für deine Worte. Meine mam ist eine sehr starke frau. sie lässt sich praktisch nicht umwerfen. ich hab ihr auch gesagt sie soll sich zeit nehmen. die reise wäre nach hause, zu ihren geschwistern und mutter wo sie sich erholen könnte um weihnachten zu feiern. sie würde dann nicht sofort wieder zur arbeit gehen. ich hoffe wirklich das alles sauber über die bühne geht.

danke nochmals
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Pamela am 15. Januar 2007, 12:14:30
Hallo an alle, da bin ich wieder, nun ist es soweit, meine mama wird mittwoch operiert. sie hat mir gesagt dass der chirurg ihr gesagt hat, dass das M. unter der linken schläfe sei, und damit sie ihr nicht die ganze stirn aufmachen müssen würden sie von oben her mit einer sonde da rein und das M rausnehmen, es bestehe aber das risiko dass nicht das ganze M entfernt werden kann. hat jemand erfahrung mit einem solchen eingriff? und wie ist es mit den haaren? wird der ganze kopf kahl rasiert?

vielen dank und gruss
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Ciconia am 15. Januar 2007, 12:20:53
Zitat
wird der ganze kopf kahl rasiert?
Mit Sicherheit nicht! Man rasiert minimal im Zugangsbereich, nur wenige Zentimeter.Meist kann man das mit den umgebenden Haaren leicht kaschieren bis zum Nachwachsen.
Also ich denke mal, das ist das kleinste Problem!

Drück deiner Mutter die Daumen! Wo wird sie denn operiert?

LG
Ciconia
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Pamela am 15. Januar 2007, 12:26:27
Hi Ciconia, vielen Dank. Davor hat sie so extreme angst... dass sie das Psychisch nicht verkraftet. ich werd ihr das sagen! Danke nochmals

sie wird in Bern operiert, da wir in der schweiz wohnen

Liebe Grüsse
pamela
Titel: Es ist soweit
Beitrag von: Pamela am 17. Januar 2007, 08:22:10
guten morgen  zusammen,
es ist soweit, meine mama wird gerade operiert. der chirurg hat ihr gesagt dass sie sich keine sorgen machen soll. der eingriff wird von 0730-0930 dauern. wie lange wird es dann noch gehen bis sie wieder wach ist? wie haben sich betroffene gefühlt nach so einem eingriff?

vielen dank
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Bea am 17. Januar 2007, 08:34:09
Hallo Pamela,

ich drücke deiner Mama ganz fest die Daumen.

Nach meiner OP, sie dauerte 7 Stunden (Astro), war ich nach ca. 30 min. kurz wach. Nach einer weitern Stunde erwachte ich als mein Lebensgefährte am Bett saß.
Mir war schlecht und ich habe mich ein paar mal übergeben. Ansonsten habe ich einen grimmigen Eindruck hinterlassen und meinem Operateur gesagt dass ich ihn jetzt nicht mehr brauche. Es ging mir gut. Meine Knochen spührte ich und meine Schläuche nervten mich.
Am nächsten Mittag wurde ein MRT gemacht, danach kam ich wieder auf die Station. Von da an ging alles nur noch bergauf!

Das Warten, so weiß ich von meinen Lieben, macht einen mürbe. Aber die Ärzte und Schwestern haben sofort informiert und waren bei jedem Anruf sehr nett.

Kopf hoch, für die Ärzte sollte es Routine sein.

Alles alles Gute,
Bea
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Pamela am 17. Januar 2007, 09:54:42
Der Eingriff ist geschafft! Scheinbar soll alles gut gelaufen sein. Jetzt müssen wir nur noch warten bis sie erwacht um zu sehen wie's ihr geht! puh bin ich erleichtert!
Jetzt warten wir wies weitergeht.

viele grüsse
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Ciconia am 17. Januar 2007, 10:12:53
Glückwunsch und gute Besserung für deine Mutter! Bestimmt wacht sie bald auf und es ist normal, daß sie sich erst mal mies fühlt. Aber es wird jeden Tag besser werden!

LG
Ciconia
Titel: Re:Meningeom meiner Mutter
Beitrag von: Pamela am 18. Januar 2007, 07:45:06
Hi zusammen, das M konnte völlig entfernt werden und schon gestern nach 2 studen war sie wach! gestern abend war sie gesprächig! mal sehen wie's ihr heute geht! bin ich froh ist alles gut gegange!
Titel: GESCHAFFT
Beitrag von: Pamela am 29. Januar 2007, 11:14:16
Hallo zusammen.

meiner mama geht es sehr gut. sie wurde schonnach 5 Tagen Hospitalaufenthalt entlassen. Sie fühlt sich zwar noch ein bisschen schwach, aber ich denke das ist normal.
Schlussendlich wurde sie von der schläfe bis hin vor dem ohr aufgeschnitten, aber die Wunde heilt sehr schön.
An diesem Zeitpunkt wollte ich ALLEN danken die mich in diesen schwierigen Monaten unterstützt haben!