HirnTumor Diskussionsforum

Sonstiges zum Thema Hirntumor => Krankengeschichten => Thema gestartet von: werner am 29. Juni 2006, 17:56:27

Titel: Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 29. Juni 2006, 17:56:27
2 Wochen wohnte  mein Vater bei mir , er schlief nur noch , ass und trank nichts mehr , hatte Sprachschwierigkeiten,ich lies den Notfall Arzt kommen dieser diagnostizierte akute Demens. Nach 2 weiteren Tage ging ich mit ihm gegen seinen Willen ins Spital und die Diagnose war Glioblastome 4.
Seit 2 Wochen weiss ich dies nun und ich bin einfach so etwas von fertig.
Besuche ihn jeden Tag aber es ist so hart v...amtnochmal dies mit anzusehen. Er besitzt mehrere Wohnungen hat ein Geschäft und er kann nichts mehr selber machen. Muss oder musste alles übernehmen, es ist so v....mt belastend bin so traurig. Muss arbeiten möchte aber nur noch mit ihm zusammensein. Alles dreht sich nur noch um diesen Tumor ... lese hier von hoffnungsvollen Fällen und meistens aber von einem schlimmen Ende.
Gemäss Aerzte kann man diesen Tumor nicht operieren da mitten im Hirn und in der Brücke zwischen linker und rechter Hirnhälfte auch  kann man diesen nicht bestrahlen oder mit  Chemo behandeln
Hat hier niemand wirklich Kenntiss welche Methode man in einem solchen Fall anwenden könnte ?
Lese hier von radioaktiver Substanz ins Hirnverpflanzen .... wäre das was?
Brauche eure Hilfe ...... help mir gehts sowas von mies.
Ich liebe meinen Vater überalles er war immer so lieb und gut.
Werner
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: ROSL am 30. Juni 2006, 11:37:34
Hallo Werner,
meine Mutter leidet auch seid 15 Monaten an dieser Diagnose. Es ist eine sch... Krankheit. Ich dachte am Anfang, ich würde das alles nicht schaffen, aber mit der Zeit baut man eine enorme Kraft auf und nimmt das eben so wie es gekommen ist.
An deiner Stelle würde ich mir eine Zweitmeinung holen. Viele Tumoren, die als inoperabel galten, konnten dann doch nocht operiert werden. Wenn du hier im Forum rumliest, dass stößt du auf Dr. Vogel aus Berlin der solche Fälle löste. Nimm einfach die Befunde mach Kopien und verschicke sie an verschiedene Kliniken. Hab ich auch damals gemacht, schickte Befunde an Dr. Sturm aus Köln, dann waren wir nach Heidelberg gefahren und anschließend sind wir nach Dülmen!
Ich wünsche Dir viel Kraft und alles Gute für Dich und Deinen Vater
Gruß
RoSl
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 30. Juni 2006, 20:26:36
hallo rosl
danke für deine antwort. wurde deine mutter operiert und wie gehts ihr ?

ich war bereits bei 2 weiteren ärzten , einer davon ist proffessor der neuroligie. also folgendermassen lief alles ab.
also mein vater wurde in ein spital eingeliefert welches keine neurologie hat. also wurde er in einem anderen spital (mit riesiger neurologie abteilung)geröngt und der befund vom ersten oberarzt neurologie, unoperabel.
dies teilte mir der assistenz arzt des spitals mit in welchem er liegt mit.
ich war natürlich nicht zufrieden da ich persönlich mit dem oberarzt reden wollte und nicht mit dem assistenzarzt. zudem endeckte ich fehler im bericht des oberarztes. par tage später rief ich die direktion dieses spitals an , wies auf die fehler im bericht hin und bekam prompt einen termin beim tages neurolige oberarztes dieses spitales , dieser arzt teilte mir das gleich mit ... inoperabel. (er hat ebenfalls ein grosses hirnödem und der tumor sitzt im zentrum welches beide hirnhälften verbindet und die koordinationsstelle ist, kanns nicht genauer erklären sorry )
ok dachte ich mir nun war ich bei 2 instituten , ich möchte aber nun mindestens mit einem proffessor sprechen und arrangierte vorgestern einen weiteren termin bei einem prof.dr. neurologie und auch er bestätigte mir diese diagnose und meinte ebenfalls, eine vip oder super wichtige persöhnlichkeit würde man vielleicht operieren aber alles wäre nur alibie und würde nichts verbessern. er würde vielleicht längers leben doch könnte er nicht mehr gehen und sprechen, was er zurzeit noch kann, doch nur noch wirr.
was mir aufgefallen ist hier ist, dass viele einen thread eintrag gemacht haben mit ' ich bin selber betroffen und mir gehts gut' doch diese leute schreiben nach wenigen monaten nicht mehr und ich frage mich was ist mit denen geschehen ? leben sie noch , wie leben sie....... gibst hier noch leute die wirklich positives berichten können ab so einem jahr krank sein ?
bin echt ein wenig verzweifelt und aus meine analyse (ungenau) dieses forum
denke ich mir 90 prozent ist sehr negativ ....
sehe ich da was falsch ?
grüsse euch alle da draussen und bin in gedanken fest bei allen betroffenen.

werner
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: claus4711 am 30. Juni 2006, 20:53:56
Hallo Werner,


Bin selbst kein Glio-Patient (sonden 'hatte' nur ein Meningeom).

Glio-IV ist (wie Du inzwischen sicher weißt, eine schreckliche Disgnose).

Ein Neurologe ist aber sicher nicht der Richtige, diese Diagnose (Glio-IV) sicher zu stellen.  
Ihr müßt schnellstmöglich, wirklich schnellstens zu einem kompetenten Neurochirurgen und besser heute als morgen, am Besten an einer Universität, mit allen apparativen Möglichkeiten!
Eine radiologische Diagnose oder ein Beurteilung durch einen Neurologen reichen sicher nicht aus!
Also: Schnellstens zur neurochirurgischen Abteilung der nächstgelegenen Universitätsklinik!

Steht dann - nach Auskunft einer neurochirurgischen Universitätsklinik - ein Glio-IV wirklich fest,  dann kommt es auf die Lage des Turors (genauer: einen den 'Zugang') an, und dann, und erst dann, welche Belastungen man dem Patienten zumuten kann (Balanceakt).

Also: Ihr müßt allerschnellstens zur neurochirurgischen Ableilung/  Klinik des nahestgelegenen Universitätskrankenhaus !!!


Alles Gute!
Claus
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: claus4711 am 30. Juni 2006, 20:56:26
Werbner,

Laß mich bitte wissen, was Ihr unternehmt, und was dann  herausgekommen sein wird.

Danke.
Nochmals:
Alles Gute!
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 30. Juni 2006, 22:33:12
hallo danke für die antwort

klar war er im universitätsspital meiner stadt auf der neurochirugischen abteilung. klar hast du recht der titel des proffessors war

prof.dr.med.facharzt fmh neurologie.

mir kam die idee gar nicht zu fragen ob er chirurg sei , dachte dies sei klar ein chirurg. denke aber es ist einer werden nachfragen.

aber auf der neurochirugischen abteilung der uni war er . bei 2 oberärzten dort war ich .
der tumor ist mitten im hirn es kann nicht mal eine probe genommen werden laut diesen. es sei zu riskant.

danke trozdem für den tip und werde nun klar nach neurochirurgen ausschau halten.
oder hat jemand aus der schweiz erfahrung mit den titeln der dr. und profs?

liebe grüsse

werden
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: RR am 30. Juni 2006, 22:57:02
Hallo Werner,

kann mich sehr gut in Deine Situation versetzen, denn auch ich muss - so nebenher - die Geschäfte meines noch sehr jungen Mannes erledigen, der seit einem halben Jahr mit Glio 4 diagnostiziert ist. Du wirst merken, welche Kräfte und Reserven in Dir stecken, .. du steckst ja schon mittendrin!

Was mir jedoch unklar ist, wie die Ärzte behaupten, daß es ein Glio 4 ist, ohne daß sie eine Probe / Biopsie gemacht haben?? Dafür bin ich leider zu wenig von Fach. Ich kann nur von unserer Seite schildern, auch bei meinem Mann liegt der Tumor am "Balken" - an der Verbindung der beiden Gehirnhälften. Man sagte mir damals, wenn man dort operiert, würde man die gesamte Persönlichkeit des Menschen zerstören. Das wird wohl auch der Grund bei Deinem Vater sein. DU kannst mich aber gerne auch mal direkt anmailen, dann können wir ggf. mal telefonieren, sollte Dir dies weiterhelfen.  Liebe Grüsse, Bergziege
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 30. Juni 2006, 23:33:39
hallo bergziege

danke für die antwort.
diese frage stelle ich mir ja auch andauern warum wissen die was es genau ist.
fest steht es ist ein bösartiger tumor (kann es medizinisch nicht nacherzählen) . dass bei einer operation fast ein viertel des hirns betroffen oder operiert werden müsste.

klar werde wahrscheinlich noch weitere aerzte kontaktieren.
vorgestern hat seine freundin bereits einen geistheiler kommen lassen.
danach war er aus dem krankenhaus abgehauen , die polizei wurde avisiert. schlussendlich fand ich ihn in einer kneippe beim bier ;-)
manchmal bin ich mir nicht sicher ob er durch die vielen medis so verwirrt ist. er bekommt auch viele schlafmedis da er offenbar dauernd unterwegs ist im spital. ist wirklich ne verzwickte situation.
freue mich ihn morgen zu sehen, heute hat er nur halb geschlafen und wirre sachen erzählt. gönnte mir einen ruhigen abend und lies ihn schlafen.
wünsche allen eine gute nacht
werner
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: ROSL am 01. Juli 2006, 12:23:37
Hallo Werner,
ja meine Mama wurde am 1.3.05 operiert, und ihr ging es danach gut. Bis Oktober, denn da wurde erneutes Wachstum festgestellt. Im Januar ist dann auf der rechten Seite ein neuer Herd entstanden. Mama wollte es zu erst mit Chemo probieren, wollte nicht zur OP. Nun ja, und am 24.3.06 wurde keine Besserung gesehen, und somit sollten wir in paar Tagen mit dem Doc (war an dem 24.3 nicht dabei) besprechen, wie es mit der weiteren Behandlung aussieht. Nur kam es nicht dazu. Am 26.3. stürzte sie im Flur und ist seiddem ein kompletter Pflegefall. Sie kam ins Krankenhaus, die machten da auch Fehler beim Bericht. Vertauschten die rechte und die linke Hirnseite......Klasse!
Zitat
ich möchte aber nun mindestens mit einem proffessor sprechen und arrangierte vorgestern einen weiteren termin bei einem prof.dr. neurologie und auch er bestätigte mir diese diagnose und meinte ebenfalls, eine vip oder super wichtige persöhnlichkeit würde man vielleicht operieren aber alles wäre nur alibie und würde nichts verbessern. er würde vielleicht längers leben doch könnte er nicht mehr gehen und sprechen, was er zurzeit noch kann, doch nur noch wirr.
Als ob das eine Rolle spielt.......entweder man kann operieren oder nicht!!! Was ne Aussage! Ich finde, es spielt keine Rolle, wenn man jemanden das Leben verlängern kann, sollte man das auch tun, ob er nun eine Persönlichkeit ist oder nicht!
Meine Mutter hat in der Reha eine Frau kennengelernt, die man auch nicht operieren konnte, ihr ging es bis vor 4 Monaten immer noch gut. Sie meldet sich nicht bei uns, weil sie scheinbar nicht darüber sprechen möchte. So weiß ich auch nicht, wie es ihr heute geht.
Einen weiteren Herren lernte ich in der Uni kennen. Er wurde in 2.5 Jahren 3x operiert und jetzt ist wieder erneutes Wachstum festgestellt worden. Allerdings weiss man nicht ob das Tumor ist oder eine Reaktion der Chemo.
Jeder Patient ist anders, und somit bitte nicht die Hoffnung verlieren.
Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft und alles Gute für dich und deinen Vater. Wenn du Fragen hast, kannst du mir gern auch privat schreiben.
Gruß
RoSl
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 04. Juli 2006, 21:37:24
hallo zusammen

besuche meinen vater fast täglich und inverstiere viel zeit alle möglichen aufgaben zu erledigen wie , krankenkasse, taggeldversicherung, invalidenversicherung,verwaltung seines hauses sprich mieter informieren, schauen dass die mieten bezahlt werden. leider hat er fast nichts aufgeschrieben und ich muss alles irgendwie neu regeln.
er ist im spital und ist sehr wirr kann keine richtigen sätze mehr bilden, gehe zwischendurch mit ihm ein bier trinken(nur er und von den aerzten bewilligt) er hat den totalen koller und will nach hause , doch er macht in die hosen er will sich zigaretten anzünden wo keine sind oder versucht mit einer zigarette eine andere anzuzünden. ich kann ihn doch so nicht nach hause nehmen ver...ammt . er uriniert überall hin. denkt ein coca cola sein eine zigarette er will den aschenbecher austrinken, er schmeisst die asche der zigarette ins getränk und wills trinken, er fragt andere menschen um feuer und zigaretten obwohl er das feuerzeug und eine brennende zigarette in den fingern hat. ich bringe im geld und er sagt er hätte nie was bekommen. mit anderen worten er vergisst alles gleich wieder obwohl die anderen früheren grundstrukturen wie zb mir gehts gut
ja und nein und so die grund sachen kann er einigermassen rüberbringen.
hatte stress mit seiner ex freundin die ihn aufeinmal wieder extrem liebt und von heiraten spricht. muss ihn schützen und tu dies auch , habe angst das jemand irgend einen vertrag hinhält und er unteschreibt dies.
tausend fragen tausend sachen zu tun. es ist leid anzusehen dass diese ärzte nichts mehr machen ihn einfach zum tode verurteilen.
was soll ich noch machen ? noch mehr ärzte involvieren ? riskieren dass er gelähmt wird nicht mehr sprechen kann ?
zurzeit kann er sprechen freude zeigen laufen emotionen zeigen... so schön und doch so hart. er hat vertrauen in sein sohn so schön.an alle die mir ihre hilfe anbieten verneige und bedanke ich mich ,würde wahrscheinlich stundenlange telefone führen , wer weiss vielleicht mach ichs auch . habe eine sehr starke freundin die hilft mir ungemein. auf vier schultern tragen ist einfach doppelt so schön wie auf zwei. wünsche allen auch einen partner/freund zu haben welcher ihn/sie unterstützt. dies denke ich ist ungemein wichtig.
möchte mich am liebsten mit allen leidensgenossen stundenlang austauschen.
wie lange lebt er noch ....... wie wahrscheinlich ist es dass er das wunder ist welcher noch jahre lang lebt, der tumor zurückgeht ? vergesse ich was zu unternehmen ?
fragen über fragen .

ich grüsse euch alle
werner
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: regilu am 05. Juli 2006, 09:59:53
Lieber Werner, ich schreibe Dir (vielleicht) jetzt nur kurz, muss gleich weg. dann schreibe ich Dir noch heute abend.
Als erstes solltes Du Dich mit dem Sozialdienst im Krankenhaus besprechen. Ich weiss nicht, ob Du berufstätig bist und ihn immer betreuen könntest. Alleine kann Dein Vater jedenfalls nicht mehr sein.
Du brauchst dringend einen Pflegedienst, oder Pflegeheim oder Hospiz. Das solltest Du erstmal klären.
Liebe Grüsse regilu
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: bine1990 am 05. Juli 2006, 10:30:56
Lieber Werner,

auch ich will dir kurz schreiben. Reguli hat vollkommen Recht, in jedem Krankenhaus gibt es einen Sozialen Dienst, bzw. eine Schwester hierfür als Verbindungsglied, Frage danach und setzt dich mit ihr zusammen, hier kann man alles besprechen, vom Besorgen der Hilfsmittel für Zuhause, Pflegestufe bis hin zur Unterbringung bzw. Hilfe von Nachbarschaftshilfe, Sozialer Dienst bzw. Hospitz (gibt es auch ambulant). Es kommt hierbei natürlich immer auf den Zustand deines Vaters an, so wie du ihn beschreibst kann er aber eigentlich nicht mehr alleine daheim bleiben oder wenn dann nur mit 24h-Betreuung!
Klare Antwort, wenn auch hart, der Tumor wird niemals zurückgehen, man kann mit OP und Bestrahlung nur das Wachstum "verlangsamen" das Scheißding wächst auf alle Fälle weiter! (Die Geschichte meiner Mutter (65 Jahre) kannst du unter Glioblastom IV - Seiten 1-15 - nachlesen). Auch bezüglich einer OP kann dir niemand genaue Auskunft geben, was ist eine Lebensverlängerung wert, wenn der Angehörige anschließend ein kompletter Pflegefall ist?! Aber das sind Entscheidungen die ihr bzw. du treffen musst. Ganz wichtig für dich, besorge dir so schnell wie möglich eine "Generalvollmacht", hol keine übers Internet (gehen auch sind aber doch meistens anfechtbar) sondern gehe zum Notar, eine Generalvollmacht beinhaltet alles, also die Vermögensverwaltung, die Unterbringung und vor allen Dingen auch das ärztliche (Bestimmung über lebensverlängernde Maßnahmen usw.). Die notarielle Generalvollmacht ist auch bindend, alle anderen muss man regelmäßig "aktualisieren".
Sorry ich weiß, da kommt auch noch viel "Bürokratenscheiß" auf einen zu, aber das wäre, wie du selbst schilderst, mit eines der ganz wichtigen Dinge!!
Viel Kraft für alles was noch kommt!
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: supidupi am 05. Juli 2006, 17:05:38
Hallo Werner,
da kann ich meinen Vorrednerinnen nur zustimmem. Eine Generalvollmacht ist super wichtig. Mich hat es letztes Jahr mit meiner Mutter (Glio IV) erwischt. (Du kannst  es unter Glioblastom IV - Seiten 1-15 - nachlesen)
Der ganze Bürokratiesch... und das ganze Drumherum nimmt so viel Zeit ein. Leider wissen das nur die Betroffenen. Andere die keine Ahnung davon haben unterstellen, z. B. mir, ich sollte mich lieber mehr um meine Mutter kümmern als um den anderen Sch...! Als ob man nicht genug um die Ohren hätte, nein, man muß sich auch noch mit unqualifizierten Menschen rumschlagen, die bis jetzt noch keinen Finger krumm gemacht haben, aber lästern können ohne Ende. Ätzend!
Du siehst du bekommst die ganze Vielfalt der Krankheit gezeigt.
Nicht nur die Krankheit ist ein Problem, sondern auch das ganze Drumherum.
Man brauch viel Kraft.
Die wünsche ich dir auch!
Liebe Grüße

Tatjana
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 05. Juli 2006, 19:37:45
dane für die antworten

bekam heute vom doktor die nicht 1. botschaft , dass er schon wieder aus dem spital abgehauen sei  und man ihn auf der strasse gefunden hätte.
und dass das spital nicht mehr gewährleisten könne, habe mich (und nährerer familienkreis) entschlossen ihn in eine geschlossenen psychiatrische klinik zu verlegen. eigentlich sollte er in eine palliative klinik
doch dort gem. aerzten könne er kommen und gehen wie er wolle und das geht doch so nicht mehr? er kann nicht mehr alleine sein meiner meinung nach. alternative wäre demenz oder pflegeheim doch diese kosten extrem und wären nicht bezahlt im gegensatz zu der geschlossenen psychiatrie diese wäre bezahlt durch die kassen.
herje nicht alle entscheidungen fallen einem einfach doch wahrscheinlich solls so sein ?
werner
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: bine1990 am 06. Juli 2006, 07:03:51
Hallo Werner,
 ??? sorry aber willst du das wirklich??? Die geschlossene psychiatrische Klinik?? Da würde ich doch vorher nochmal nachfragen und schau dir (und die, die das mitentscheiden) das auch bitte erst einmal an, weiß nicht ob das der rechte Platz ist?!? Kosten, klar entstehen Kosten aber man muss sich da auch ein bißchen erkundigen. Ein Pflegeheim ist extrem teuer, aber auch da gibt es Ausnahmen aber, weiß ja nicht aus was für einer Ecke in Deutschland ihr kommt, aber in der Zwischenzeit gibt es Hospize überall, die sind bezahlbar und vor allen Dingen menschlich!!!!!!!! Ich weiß nicht ob ich meine Mutter in der geschlossenen Psychiatrie besuchen wollte und vor allen Dingen könnte. Sorry, keine Verurteilung von mir, aber bitte überleg dir das nochmal, jeder muss so handeln wie er kann.
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: regilu am 06. Juli 2006, 10:30:22
Ihr Lieben, ich denke, Werner spricht mit uns aus Österreich?
Da kennen wir uns natürlich mit den Gegebenheiten nicht so aus.
Aber eine Pallativklinik wäre, lieber Werner, für Deinen "reiselustigen"  Vater bestimmt besser.
Diese "Reislust" kommt bestimmt von starken Ängsten, die Dein Vater nicht anders bewältigen kann.
Ansonsten kann ich meine Vorschreiberinnen nur 100fach bestätigen!!!
Sie Dir mal so eine Psychartie an!
Viel Kraft wirst Du brauchen und viel Liebe, um Dich in den Kranken hinein zuversetzen.
Die wünsche ich Euch allen von ganzem Herzen
regilu
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: chiquita0405 am 06. Juli 2006, 16:04:26
sorry werner, aber du willst doch nicht, dass dein geliebter vater in einer geschlossenen anstalt stirbt, oder?

mein vater ist vor einem jahr, ähnlich jung wie dein vater, an dem glio 4 gestorben.
er lebte insgesamt nur 11 monate mit der diagnose und wir haben ihn vor die hunde gehen sehen.
er war bis zum letzten atemzug bei uns zu hause und es hätte mir das herz für immer gebrochen, wenn er in einem krankenhaus oder in einer psychatrie gestorben wäre.

glaub mir, diese scheisskrankheit wird noch hart genug für ihn und für euch und das letzte was du dann willst, ist ihn in einer psychatrie zu besuchen.

lies dir meinen thread durch, und du wirst sehen, bei meinem vater war es auch so, dass er eine zeitlang sehr verwirrt und verrückt war, auch er sollte in die psychatrie.( Thema: Glioblastom IV - nach der OP versagten Bestrahlung und Chemo - und nun?)


es ist bei ihm wieder weg gegangen und hat einzig und allein mit der krankheit zu tun gehabt.

also tue das bitte nicht!

viele grüße,
chiquita

Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 06. Juli 2006, 17:32:11
hallo ihr leidensgenossen
mein vater uriniert seit tagen einfach gerade torthin wos im passt, er erkennt fussgänerstreifen nicht mehr, er läuft einfach mitten über die strasse, er zündet sich die lippen an da er nicht merkt , dass er keine zigarette im mund hat, er weiss nicht wo er ist auch wenn ich es ihm tausenmal sage. er total keinen orientierungssinn. vor par tagen war er im spital im keller irgend in einer besenkammer gefunden worden. vor par wochen habe ich ihn in einem bauloch mitten auf einer strasse gefunden.
er weiss nicht welcher tag ist , er kann nicht 1 und 1 zusammenrechnen.
er fragt wo mein sohn sei dabei hatte ich noch nie ein kind.
er hat total keinen orientierungssinn, jede türe im spital tritt er ein und hat das gefühl dort würde es zum ziel gehen.
er war 2 wochen bei mir zum glück ist nichts schlimmes passiert, er stolpert über alle bodenerhöhungen , er könnte sich zu tode stürzen. die fenstergriffe im spital sind entfernt. er braucht 24 stunden betreuung und da ich nicht aus oestreich und deutschland kommen, weiss ich das pflegeheime locker monatlich 4000-5000 euro kosten.
wenn wir spazieren gehen läuft er mitten durch die büsche und über felder ohne coordination. zuhause pflegen seien wir ehrlich ist ein hundertprozent job wobei hundertprozent sich auf 8 stunden beziehen was ist den mit den restlichen 16 stunden ? ich bewundere alle die ihren geliebten patienten zuhause haben.
übrigens kommt die idee nicht von mir ihn in eine geschützte abteilung zu verlegen sondern vom spital, sie können seine sicherheit nicht mehr gewähren. leider kann ich hier in der schweiz nicht 3 polinnen angaieren die zu ihm schauen. klar vielleicht wärs machbar irgendwie.
ich habe keine geeignete dusche, soll ich als sohn in waschen , ds füdli putzen etc. dies führt doch zu agressionen und frust beiderseitig.
es ist nicht einfach. war heute auf der behörde antrag auf beistand habe ich gestellt.
klar möchte ich ihn zuhause doch dan müsste ich meinen job künden, ist das wirklich das wahre und richtige ? er versteht die sätze nicht mehr richtig. bei mir ist das ganze auf der emotionalen schiene nicht wie bei pflegepersonal , für die ists ein job .
ihr habt ja recht doch ich habs auch oder nicht ???
ich würde ihn nie einfach abschieben , aber für was haben wir den diese institutionen die spezialisiert sind auf solche fälle ?
geschlossen heisst hier in der schweiz, einzelzimmer, billiard raum , restaurant, freigang im hof, kein gitter am fenster, 24 std betreuung und dies auf kosten des staates in welchem er jahrzentelang gebühren bezahlt hat .
ich kann ihn doch so nicht alleine lassen ? soll ich ihn nach hause nehmen und er ist stundenlang alleine, in der nacht spaziert er durch die wohnung und ich finde keinen schlaf ?
es ist schwierig und ich bin auch dankbar für kritik oder anregungen

ich grüsse euch

wernder
werner
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: bine1990 am 06. Juli 2006, 20:03:23
Hallo Werner,

klar hast auch du Recht. Den Job kündigen.... das kann und darf niemand von dir verlangen!! Denn was machst du "danach"?! Nein, aber klar, in der Schweiz gibt es diesbezüglich andere Einrichtungen und dergleichen die mit unseren wohl nicht vergleichbar sind, denn die geschlossene Psychiatrie sieht bei uns dann so aus wie bei euch nicht (also Gitter vor den Fenstern abgeschlossene Zimmer, womöglich sogar Fixierung am Bett usw.). Ich denke aber auch bei euch in der Schweiz gibt es Hospize, kommt die Idee nicht sogar von dort???? Die Bezahlung dort ist ganz anders (werde dir diesbezüglich eine Mail schicken!). Aber du hast Recht, wenn das bei euch so aussieht, dann wäre das eine Möglichkeit (auch wenn sie für unsere Ohren "schlimm" klingt). Bekommt dein Vater eigentlich irgendwelche Medikamente?

Wünsch dir viel Kraft!
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: regilu am 06. Juli 2006, 20:16:23
lieber Werner, indem Du uns so sehr ausführlich über die wirklich entsetzlichen Ausfälle Deines Vaters erzählt hast, und Du auch offensichtlich das Heim kennst, muss ich Dir doch sagen, dass ich nun glaube, dass Du das Richtige für Deinen armen Vater willst und machst. Ich nehme an, Du besuchst Deinen Vater sooft Du kannst.
Mir ist es mit den Heimen schon aufgefallen, dass es immer gut für den Patienten  ist, wenn irgendein Angehöriger zu ganz unterschiedlichen Zeiten nach dem Patienten schaut. Dein Vater ja sehr krank und wenn er in einer geschlossenen Abteilung ist, ist er ja nicht nur, wie früher, eingesperrt, wenn er z.B. auch in einem Garten gehen kann.
Es wird nur für ihn gesorgt, damit ihm nichts passiert!
Ich denke nun doch, dass Du kein schlechtes Gewissen haben solltest. Du hast es ja so versucht und alleine kann das Keiner. Schon gar nicht ein beruftstätiger Mann. Vielleicht kehrt dann auch eine gewisse Ruhe bei Euch ein und Du kannst Dich viel besser um Deinen Vater kümmern.
Ich wünsche Dir für Deine Entscheidung viel Kraft
liebe Grüsse regilu
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: Anmari am 07. Juli 2006, 11:38:26
Lieber Werner,

so, wie du den Fall schilderst, glaube ich auch, dass eine Psychiatrie die einzige Lösung ist. Es ist vielleicht ja auch nicht für immer, denn irgendwann wird dein Vater leider wahrscheinlich auch nicht mehr laufen können und dann könnte er auch in ein Hospiz gehen - falls in der Schweiz finanzierbar.

Im übrigen sind psychiatrische Abteilungen auch nicht so gruselig, wie sie hier geschildert werden. Auch wenn natürlich die Begleitumstände alles andere als schön sind, kenne ich sehr gute, wohnlich und gemütlich eingerichtete Psychiatrien mit sehr schönen Parks oder Gartenanlagen und persönlicher und guter Betreuung. Es geht in deinem Fall ja nicht darum, deinen Vater einsperren zu wollen, sonder vor allem darum, ihn zu schützen - und evtl. auch andere, denn in diesem Zustand wäre es verantwortungslos, ihn alleine zu lassen.  

Ich finde es toll, wenn Kranke die Möglichkeit haben, so lange wie möglich zu Hause zu bleiben und auch zu Hause zu sterben. Aber nicht in allen Fällen ist das möglich. Meine Mutter ist in einem Pflegeheim gestorben und ich kann wirklich nicht sagen, dass sie dort allein oder anonym war. Das Personal hat sich sehr intensiv um sie und auch um mich als Angehörige gekümmert. Ich denke, jeder muss für seine spezielle Situation die richtige Lösung finden, man kann das nie verallgemeinern und auf keinen Fall solltest du ein schlechtes Gewissen haben. Du tust bestimmt alles und das Richtige für deinen Vater. Man merkt ja, wie sehr du dich um ihn sorgst.

Deinen Job solltest du auf keinen Fall kündigen - es ist hart, aber leider geht es hier nur um eine begrenzte Zeit und was dann?

Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute.

Liebe Grüße
Anmari
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: LenaB am 07. Juli 2006, 12:14:32
Hallo Werner,
es tut mir sehr leid, was Du im Moment durchmachst. Davon haben wir immer Angst gehabt. Bei meiner Oma wurde im Februar ein Glio IV festgestellt, dieser wurde entfernt und bis letzten Samstag war sie noch bei vollem Verstand. Natürlich mußten wir sie auch rund um die Uhr betreuen, dies war vom Arzt vorgeschrieben worden. Sie ist am Samstag ins Krankenhaus gekommen, ist jetzt nicht mehr wach zu kriegen und die Ärzte sagen, es geht zu Ende. Es ist zwar im Moment tottraurig, trotzdem "freue" ich mich für sie, das ihr das alles erspart geblieben ist, was Dein Papa jetzt mitmachen muß. Wäre es bei meiner Oma soweit gekommen, wir hätten sie nach Hause geholt. Allerdings ist meine Mutter da, unsere Firma hätten wir von zu Hause machen können (Telefon umstellen, etc.) und unseren Kiosk hätte ich für einige Zeit geschlossen. Aber wir wären dann halt zu zweit gewesen und ein ärztlicher Dienst wäre sicher auch noch vorbeigekommen. Aber ganz allein kann man sowas glaube ich wirklich nicht schaffen. Nicht nur körperlich, ich glaube das geht einem auch an die Substanz. Ich wünsche Dir in jedem Fall viel Kraft für alles.
Viele Grüße Lena
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: LenaB am 07. Juli 2006, 12:21:04
Hallo Werner,
was ich noch vergessen habe, aber vielleicht ist es auch nicht mehr wichtig für Dich. Du hast zu Anfang geschrieben, das Du nicht weiß, woher die Ärtze wissen, das es ein Glio IV ist, obwohl keine Probe entnommen wurde. Bei meiner Oma wurde eine Kernspintomographie gemacht und der Arzt sagte uns damals, wenn der Tumor so weiß und hell ist auf den Bildern, dann ist zu so und soviel Prozent, genau weiß ich das nicht mehr, auf jeden Fall mit sehr hoher Wahrschreinlichkeit ein Glio IV. Allerdings wurde bei meiner Oma trotzdem noch eine Gewebeprobe untersucht, um sicher zu sein.
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 07. Juli 2006, 21:03:37
habe schwierigkeiten mit meiner freundin

juhu probleme kommen meistens zweifach.
montag führe ich meinen vater in eine geschlossene anstalt.
dort ist er geschützt ich muss mir keine sorgen mehr machen ob er wohl abgehauen ist oder nicht . an alle betroffenen was gibt es schöneres als zu wissen das der patient an einem sicheren ort ist ?
trenne mich von der freundin juhu so schön
sorry

werner
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 08. Juli 2006, 14:07:34

war wohl zuvoreilig betreffend meinem letzten post.
seid wochen bin ich täglich mit meinem vater beschäftigt.
logisch führ dies zu reibereien innerhalb der nächsten.

meinen vater werde ich am montag in diesen geschützen raum bringen.
er weiss es nicht und würde es auch nicht verstehen.
für mich ist es beruhigend zu wissen , dass ich mir keine sorgen mehr machen muss betreffend sicherheit. klar es beschäftigt mich ungemein .
habe nun all seine finanziellen angelegenheiten überprüft und muss meinem vater ein kompliment aussprechen ... bis zuletzt ist er seinen verpflichtungen nachgekommen. es ist wirklich hart in seinen konten und sonnstigen angelegenheiten rumzuschnüffeln, doch ich muss doch ?
schlussendlich werde ich als sohn gerade stehen müssen.
meine mutter war gestern den ganzen abend bei ihm, so emotional was sie alle zu erzählen weiss von diesem abend. mein vater ist so lieb und will allen alles immer recht mache. ich denke das schwierigste ist das emotionale .
er kennt seine tochter nicht mehr und über sein grosskind fragt er obs schon grossvater sei. schlimm schlimm. ertape mich dabei schon über sein vermögen zu planen . mir wirds verdammt noch mal finanziell so gut gehen wenn er stirbt wie sichs millionen wünschen würden.
doch das stellt mich nicht im geringsten auf . immer träumte ich von geld doch nun muss ich festellten das geld shit ist. was ist schon geld aufgewägt gegen gesundheit ? nichts und nochmal nichts. sorry bin ein wenig depri und grüsse euch

werner

Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: bine1990 am 11. Juli 2006, 07:16:11
Hallo Werner,
wollte nachfragen wie alles mit deinem Vater gelaufen ist?!
Mit dem Geld hast du Recht, es kann beruhigen, dass ja, auch in so einer Zeit, aber man kann sich eben nicht alles für Geld kaufen, Gesundheit am wenigsten (außer man meint das Geld selbsternannten "Wunderheilern" in den Rachen werfen zu müssen). Man kann auch hier bis zu einem gewissen Grad etwas mit Geld erreichen (rein medizinisch, nicht mit den Wunderheilern) aber eben nicht alles, es gibt Grenzen. Meiner Ma geht es seit dem Wochenende wieder schlechter, heißt die Schmerzen kommen verstärkt, sie kleben nun ein höher dosiertes Morphiumpflaster und ich wünsche ihr von Herzen, dass sie einfach einschlafen darf .... :'( schlimm wenn man sowas über einen geliebten Menschen sagen muss, aber ich sehe dass auch sie leidet und "Leben" kann man das nicht nennen!!
Hoffe bei deinem Vater klappt alles soweit und er kann dort noch eine angenehme Zeit erleben und ihr könnt auch beruhigter sein, wenn er eine 24-Stunden Betreuung hat!
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 17. Juli 2006, 16:57:47
hallo zusammen
möchte euch gerne den aktuellen stand vermitteln.
seit einer woche ist mein vater nun in einer geschlossenen psychiatrischen klink.
er kann als fast einziger dort ungehindert mit begleitung raus.
logischerweise fühlt er sich eingeschlossen und nicht wohl unter diesen vielen sorry kranken leuten (vorallem drogenabhänige und versuchte selbstmörder und sonnstigen psychisch kranken. gestern war ich sechs stunden bei ihm . er suchte etwa 5 mal sein portmonaie obwohl er es in der tasche hatte, spricht von enten die kinder bekommen könnten und hinter seinem haus an einen pflock angebunden sind (die gibts nicht)
redet dauern über 2 morde die passiert sind und manchmal auch von 5 morden (sind nie passiert) will unbedingt noch geschäfte machen und geld verdienen . obwohl er sein eigenes portmonaie nicht erkennt er denkt es sei ein schreibstift. verschenkt alles geld will alles bezahlen obwohl alles gratis ist . will seine freundin nicht mehr sehen.
er weiss immer noch nicht dass er 4 wochen im spital war. er weiss nicht wo er genau ist, er weiss nicht warum er dort ist obwohl ich ims 10 mal gesagt habe (wegen eigenschutz)
es ist hart für mich anzusehen wie er dort unter psychisch kranken ist und nicht selbständig raus darf. wie er dauern mit jemandem sprechen will und offenbar keiner so richtig zeit hat.merke langsam wie ich an meine grenzen komme. letze nacht zum beispiel konnte ich keine minute schlafen. bin geredert muss aber leistung bringen auf der arbeit.
habe manchmal angst dass der tumor nicht mehr wächst und er für die nächsten par jahre so bleibt , habe gleichzeitig angst dass er morgen nicht mehr sprechen oder laufen kann oder stirbt.brauche einfach nur frei um mich zu erholen und seine und meine angelegenheiten zu erledigen.
höre leute die mir sagen für was willst du frei ist doch nicht so schlimm. oder aussage pass auf das du deinen job nicht verlierst.
logisch mein pa möchte raus dort aber wohin ? komme zum schluss das bei mir nicht möglich ist würde mich kaput machen und ein teures pflegeheim  wo er trozdem abhauen könnte da nicht geschlossen auch nicht die lösung ist .
wie gross ist die chance dass eine unoperierter,bestrahlter ohne chemo tumor aufhört zu wachsen ?
beantrage nun morgen beim chef 3 wochen unbezahlten urlaub. dies würde mir enspannung bringen. merke irgendwie das ich die leistung auf der arbeit weniger bringe......
habe eine riesen aufgabenliste, wie was mach ich mit diesen vielen wohungen die er hat, gehe ich dorthin , vermiete ich , mache ich neue mietverträge kann ich unliebsame mieter rausschmeissen, wer pflegt den umschwung ums haus, räume ich seine wohnung, mache ich selber in dem leeren geschäft ein eigenes auf, kommt genug geld rein,kann er in der pychiatrie nun bleiben , wird er verlegt einfach fragen über fragen.
er ist immer so fröhlich irgendwie , wie reagiere ich wenn er stirbt, drehe ich durch , kann ich damit umgehen oder stirbt er nicht ?

soweit zu uns
liebe grüsse an euch
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: bine1990 am 17. Juli 2006, 22:14:11
 ???Hallo Werner,

sorry, aber bei aller Belastung, komm langsam wieder runter! Ordne deine Dinge, überleg dir selbst was dir wichtig ist und was erledigt werden muss (ich denke doch vorrangig, dass das dein Vater ist, oder), alles andere kann man eins nach dem anderen in Angriff nehmen! Wenn da Wohnungen sind, die vermietet sind, musst du sowieso erstmal in die bestehenden Mietverträge eintreten, also schon einmal ein Ding das nicht ganz so dringend erledigt werden muss. Nimm dir Zeit für deinen Vater, du wirst ihn nicht mehr "lange" haben. Diese "lange Zeit" ist relativ, den genauen Zeitraum kann dir niemand sagen, nur eines, ein Glio IV wächst generell immer weiter, da es nie ganz beseitigt werden kann und auch die Chemo nur den Wachstum eindämmt, nicht jedoch stoppen kann (wenn sie denn überhaupt greift)!! Also, auch mit deinem Chef, denke ich, kannst du reden, oder!? Nimm dir Zeit für deinen Pa und dann nimm dir immer einen Punkt vor. Sorry klingt vielleicht alles pragmatisch, aber in meiner Familie bin leider Gottes auch immer ich diejenige, die alles regeln muss... nicht leicht aber es geht alles!!

Wünsch dir was
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: supidupi am 18. Juli 2006, 12:03:16
Hallo Werner,
du darfst nicht den Fehler machen Dinge die regeln willst alle auf einmal zu sehen. Dann drehst du durch. Ich bin auch in der Situation alles alleine regeln zu müssen, nicht nur für meine Mutter (Glio IV, 11.05), sondern auch für meinen Vater (Parkinson mit einhergehender Demenz).
Immer eins nach dem anderen, das mußte ich auch lernen. Die Kräfte sind beschränkt, man muß sich alles gut einteilen, sonst macht man selbst den "Schnapper" und das bringt keinen weiter.
Wie bine schon sagt, das hört sich alles pragmatisch an, aber ohne eine "to do" Liste, wo alles nacheinander abgearbeitet wird, geht es nicht. Es ist einfach zu viel.

Ich wünsche dir weiterhin viel Kraft!

Viele Grüße

Tatjana
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 24. Juli 2006, 09:49:55
hallo zusammen
seit 3 tagen ist mein wieder in  einem spital da er in der psychiatrie falsch war. gestern ist er dort weggelaufen und wollte nicht mehr zurück.
er will in seine wohnung oder sonnst irgendwo hin, kanns aber nicht genau sagen. er will unbedingt noch geschäfte machen sein haus verkaufen oder sonnst alles abheben ab der bank und weis ich was machen damit.
wie schon erwähnt erkennt er ein portmonaie nicht mehr ,weiss nicht was links und rechts ist , denkt ich hätte mehrere kinder , glaubt sich immer in einer anderen stadt als er wirklich ist.
eine frage würdet ihr so zulassen das er noch so grosse geschäfte machen will , sein haus verkaufen will , mit alle seinen x 10000 euros rumläuft etc ?
shit ich mache mir einfach so verdammt blöde sorgen , irgendwie kann ich ihn einfach nicht machen lassen , denke einfach er macht einen grosse mist, würdet ihr dies auch versuchen zu unterbinden ?
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: Karsten000 am 24. Juli 2006, 12:15:25
 ::) Hmmm...Werner.... hört sich nicht so dolle an. Für mich liest es sich so, als wenn Dein Pa noch unbedingt ein paar ganz große Dinge erledigen will um sich und anderen zu beweisen, daß er trotz seiner schweren Erkrankung  im Moment dazu in der Lage ist. Sachen die er bei vollkommener Gesundung so wie er sie jetzt plant nicht angegangen wäre. Auch wenn es sehr schwer fällt, ich glaube man muß ihn jetzt auch vor sich selbst schützen. Um es auf den Punkt zu bringen... nein, ich würde das so nicht hinnehmen. Besteht die Möglichkeit, das Du zumindest vorrübergehend als Vormund eingesetzt wirst?  Hört sich für mich im Moment wirklich so an, daß Dein Vater ein großes Problem mit seiner Krankheit hat. Das heißt aber auch, daß er sich nicht willenlos ergibt und das ist meiner Meinung nach kein schlechtes Zeichen!!!


Alles Gute


Karsten  
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: ROSL am 24. Juli 2006, 23:39:23
Hallo,
hab mir eben mal die Pupillen meiner Ma angeschaut. Also die linke reagiert auf Licht, und wird kleiner. Aber die rechte ist ganz schön groß und wird auch bei Licht nicht kleiner. Ich weiss, das ist kein gutes Zeichen, kann mir aber jemand mehr darüber sagen? Ich meine, ist das kurz vor dem Tod oder können die lange davor so aussehen? Danke!
Gruß an alle
RoSl
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 25. Juli 2006, 16:31:44
hallo karsten

ich war diese woche antrag machen auf vormund und diese behörde teilte mir doch tatsächlich mit das ich oder jemand von der familie keine chance hätte auf dieses amt , da wir weder immobilein, noch gesundheits, noch finanzexperten sind.
ich habe eine geschichte gehört wo ein statlich eingesetzer vormund eine immobilie total unter dem wert verkauft hat und die familie hatte das nachsehen. ich war sehr unzufrieden mit den frechen aussagen dieses mitarbeiters , ich könnte hier 30 sätze über diese begenung sagen und könnete k....tzen . sorry
habe heute nun ein gespräch mit dem arzt über das weitere vorgehen bei pa. gemäss vielen aussagen soll er nun offenbar ine pfleginstitution von ein tag 270fr.-300.fr kosten wird. da er ein haus hat sollen wir dies doch liquid machen. stellt euch vor 9000.--fr im monat das wären vielleicht fr. 6000.-- euro monatlich. ich weiss ich sollte nicht über geld sprechen doch es beschäftigt mich schon, ich habe kein recht irgend ein konto anzurühren noch geld flüssig zu machen um die rechnungen zu zahlen und eine vormundschaft oder beistand wollen die selber machen. etwas stinkt hier. denke die wollen kohle machen, da wartet doch schon lange irgend ein anwalt und immobilienheini der sich die sache unter den nagel reissen will . sorry bin ein wenig böse nun.

weiss jemand ob ein schweizer patient auch in deutschland oder betreut werden kann, oder gibts gute billige institution mit 24 stunden betreuung, von bauerhof , bis sonnstigen privaten leuten die sich für solche sachen anbieten, für pflege und unterkunft ?

grüsse euch
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: Bea am 25. Juli 2006, 22:46:42
Hallo Werner,

ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass (hier in D) ausschließlich die Amtsrichterin/der Amtsrichter in einer persönlichen Anhörung über eine Vormundschaft bzw. Bestallung entscheidet.
Das diese nicht an Familienmitglieder gegeben wird ist mir nicht nur neu sondern völlig fremd, da ich sie damals als Enkeltochter selbst hatte.
Zu den Konten/Immobilien/Werten: Über jeden Cent legt der "Verwalter" beim Amtsgericht Rechenschaft ab. Aber ist es völlig wurscht wer das in welchem Verwandschaftsverhältnis macht.
Kohle kann man damit nach meinem Wissen auch keine machen.
Erstattungen von anfallenden Kosten für Aufwendungen (Telefonate, Fahrkosten, Parkgebühren etc.) kannst du aus eigener Tasche zahlen. Hierbei handelt es sich um ein Ehrenamt. Jedenfalls war das bei uns so.

Pflege: Gute Pflege hat einen guten Preis. Bei Pflegestufe II im Einzelzimmer kann ich dir von ca. 3.200,--€/Monat berichten. Stand: März 2006.
Wenn ich deine Einträge aber richtig verstanden habe, ist das für euch mittelfristig kein gravierendes Problem.

Ich denke schon, dass sich auch ein Patient aus dem Ausland hier entsprechend betreuen lassen kann.
Allerdings würde ich zu entsprechenden Fachkräften raten. 24-Std-Pflege ist nicht gerade leicht.

Wünsche euch alles alles Gute,
Bea
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 05. September 2006, 20:14:08


mein geliebter vater ist heute nachmittag gestorben


30 mal war ich bei ihm noch wahrscheinlich warens nur 20 mal, so froh bin ich war heute mittag bei ihm war am sonntag bei ihm.

heute um 1505 ist er zu den kirchenglocken eingeschlafen


ich weine
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: maren194 am 05. September 2006, 20:18:09
Lieber Werner!
Ich habe die ganze Zeit deine Einträge verfolgt und ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen. Es ist unglaublich, wie schnell das gegangen ist. Ich hoffe, du kannst das alles verwinden.
Liebe Grüße  maren
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: bine1990 am 06. September 2006, 19:56:31
Hallo Werner,

auch von mir mein aufrichtiges Beileid, du siehst, viele "Probleme und Ängste" lösen sich manchmal von ganz allein, wichtig ist, dass er nicht mehr leiden muss und es nun besser hat!

Gruß
Gitte
Titel: Re:Mein geliebter Vater mit 58 an Glioblastom erkrankt
Beitrag von: werner am 06. September 2006, 22:00:06
Vielen Dank für euer mitgefühl.

mein vater war die letzten ca 6 wochen auf einer palliativen abteilung, letztendlich  war er fast erstickt und es musste öfters viel schleim abgesaugt werden. er schlief friedlich ein auf morphium ich denke schlussendlich wars das herz oder lunge .(kanns nicht genau sagen) ich dachte ebenfalls nicht das dies so schnell geht. vor 2 wochen bereits sagte mir der arzt er lebe noch stunden. es ist hart was ich nun sage, aber es ist schlussendlich eine erlösung für ihn und für meine familie.
hatte erst kürzlich ein par wochen frei und konnte mich überhaubt nicht erholen. ich wünsche allen betroffenen von herzen viel kraft und schaut für euch , nicht das unsere patienten noch uns überleben.

ganz liebe grüsse
werner