HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Meningeom / Meningiom => Nach der OP => Thema gestartet von: Igrainia am 23. April 2011, 10:11:20

Titel: Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 23. April 2011, 10:11:20
Hallo ihr Lieben, hiermit möchte ich mich wieder zurückmelden. Hatte am 13.04.11 meine Operation, von der ich ja selber nix gemerk habe. Aber das danach war schon heftig. Auf der ITS wurde ich noch ausreichend mit Schmerzmitteln versorgt, da war es auszuhalten. Aber nach 2 Tagen, auf der *normalen*Station, da sah es dann schon bissel anders aus. Ich musste immer wieder *nerven* und nach Schmerzmitteln verlangen. Ansonsten war ich mit dem Klinikum St.Georg ganz zufrieden. Selbst das Essen hat manchmal geschmeckt -lach.
Mein Problem im Moment ist, das ich nicht schlafen kann. Max. ein bis 2 Std. in der Nacht und das war es dann. Geht es anderen auch so??. Trotz Schlaftabeltte. Als ich dann den ersten Tag wieder zu hause war, dachte ich am Abend, na heute wirste bestimmt gut schlafen können, aber nix war. Ab 1 Uhr bin ich rumgewandert. Und dann kamen wieder die Kopfschmerzen. Hab ja ne heftige Narbe am Kopft, das hätte ich nicht gedacht, das die sooo gross wird. Im Haaransatz von einem Ohr zum anderen. 54 Klammern waren da drin-hab sie gezählt- lächel.
Mal noch eine ganz andere Frage, denn hier gibt es ja viele die sich mit solchen Dingen auskennen.
Also: Ich wollte meinen OP-Bericht zur Einsicht haben.  Bin ich dazu im Recht, oder ist das Eigentum des KH?? Als ich mein Ansinnen vorbrachte, hätte man ja meinen können, ich will denen ihre private Kontonummer haben. Das wäre noch nie vorgekommen und auch nicht üblich. Meine Tochter (selbst Krankenschwester) beharrte drauf, ich könnte das einfordern. Aber die hartnäckige ablehnende Weigerung der gesammten Ärzte hat mich dann doch etwas verunsichert.
Bin auf Eure Antworten gespannt.
Wünsche Allen hier noch ein schönes sonniges Osterfest.
Ganz liebe Grüsse von Igrainia
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: fips2 am 23. April 2011, 14:04:51
Deine Tochter hat schon recht.
Dir, als Patient, stehen erst mal alle Unterlage zur Einsichtnahme zu. Punkt.

Lediglich ein ganz geringer Prozentsatz davon, darf dir, aber auch nur unter sehr begrenzten Auflagen, vorenthalten werden. Psychologische Einschätzungen des Patienten, welche der Behandlung und Konsilartätigkeit (Beratung/erweiterte Zweitmeinung) der Ärzte untereinander, dürften wohl darunter fallen. Bei mortalitär sehr hohen Graden von Tumorerkrankungen, kann es auch sinnvoll sein, diese Ergebnisse dem Patienten vor zu enthalten, wenn er noch nicht in der Lage wäre, diese Informationen psychisch zu verkraften.

Lediglich wenn du Kopien willst, dann musst du diese zahlen.
Tip.
In den Kliniken ist es manchmal so, dass der Patient zu Untersuchungen die Krankenakte in die Hand bekommt, um sie zur Untersuchung, in einem andren Bereich der Klinik mit zu nehmen. Beispiel: Vorstellung zum MRT in der Radiologie oder Konsilardiagnosestellung in der HNO-Abteilung. Das ist deine Chance.
Eine stille Ecke mit genügend Licht und ein Fotohandy und klick, klick, klick, schwupps----hast du deine Kopien. ;)

Auch die Aufnahmen der MRTs oder CTs stehen dir als Kopien auf CD zu.
Verlange sie auf diese Argumentation, dass sie deine Folgeärzte bei der Mitbehandlung brauchen.
Meist bekommt man die CDs dann kostenlos. Für den Eigengebrauch, müsstest du evtl. den Rohling zahlen.
Sollten sich die Kliniken oder Ärzte beharrlich weigern, lass ruhig mal anklingen, dass du dich bei der kassenärztlichen Vereinigung beschweren wirst, wegen Krankenunterlagenvorenthalt. Meist werden die Ärzte ganz handzahm, weil sie wissen, dass dem Patienten die Unterlagen alle zustehen, damit der Patient über seine weitere Behandlung frei entscheiden kann. Das gäbe ordentlich Ärger mit der Rechtsabteilung.
Nutze diese Notbremse,aus taktischen Gründen, aber nur im absoluten Notfall.

Dieses PDF-File wird dir sicher bei der Argumentation weiterhelfen:
http://www.patientenschutz.de/cms/files/einsichtsrecht.pdf
http://www.vdk.de/perl/CMS_Page.cgi?ID=de7256&SID=IG6eGIQ/HnGb5Aa8wqD67U.G67ErD3

Ausdrucken und Vorlegen. Zeig ruhig, dass du dir der Gesetzeslage bewusst bist und bereit bist sie einzufordern.Spätestens deinem Anwalt, müssen sie die Unterlagen aushändigen und der Anwalt wird der Klinik ein Honorar, für seine eigentlich unnötigen Dienste, in Rechnung stellen, welches sie auch begleichen müssen. Da wird der Verursacher (Arzt) sich in der Haushaltsabteilung der Klinik dafür verantworten müssen. Sehr unangenehm.  >:( ;D ;D ;D

Man kann dann in der Richtung argumentieren: "Sie können sich es gern aussuchen. Entweder sie geben mir die mir zustehenden Krankenakte sofort zur Einsichtnahme in die Hand, oder ich werde leider meinen Anwalt, auf ihre Kosten bemühen müssen. Der wird sich sicher über dieses leicht zu verdienende Honorar sehr freuen."

Wir persönlich kennen das aus den Unikliniken in Mainz und Freiburg so, dass es dazu keinerlei Diskussionen bedarf. In unserer Feld-Wald-Wiesenklinik Vorort, musste ich auch schon etwas deutlicher werden.

Gruß Fips2
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: menno-meningo am 26. April 2011, 11:28:53
Hallo Igraina,

nur zur Ergänzung , wie einfach es auch gehen kann:

Bei meinem ersten Kontrollgespräch in der Uniklinik Heidelberg fragte ich nach dem OP-Bericht, es lag alles schon bereit und wurde ganz selbstverständlich mitgegeben. Von meinen mitgebrachten Unterlagen (MRT-CD, Reha-, Neuro-Befunde usw.) wurden Kopien angefertigt und mir meine Originale wieder ausgehändigt.

Die Herausgabe der Krankenakte ist kein Gnadenakt des hoheitlichen Krankenhauses sondern beruht auf einem Recht des Patienten.

Gruß
menno-meningo
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: KaSy am 01. Mai 2011, 20:26:28
Hallo, Igraina,
zu Deiner anderen Frage:
Ich hatte auch wochenlang mit derartigen Schlafproblemen zu tun. Ich habe im Krankenhaus und dann auch zu hause die nächtlichen Zeiten dann dazu genutzt, Briefe zu schreiben, Tagebuch über den Erkrankungsverlauf, hab gelesen. Ich hatte mir auch immer die Super-Schlaftropfen geben lassen, die allen Mitpatienten im Zimmer so gut halfen und trotzdem ...
Blöd war es, als mir eine der Frauen im Zimmer sagte, sie wäre nachts aufgewacht und hätte sich mächtige Sorgen gemacht, weil ich nicht im Bett lag. Naja, ich war eben in den Aufenthaltsraum gegangen, um Licht machen zu können.
Eine, also mittlerweile drei derartige Narben wie Deine kann ich leider auch vorweisen ...
Zum Glück ist die Kopfhaut nicht auf Dauer so schmerzempfindlich, ich habe jedenfalls keine Narbenschmerzen so wie es bei anderen Narben sein soll. Nur den Kopf darf ich mir nicht stoßen, das ist leider auch noch nach vielen Jahren viel schmerzhafter als vor den Operationen. Aber das kann man ja versuchen zu vermeiden.

Ich wünsche Dir einen guten Heilungserfolg, geh es sehr laaaangsam an und nutze die Möglichkeit der AHB! 

Gruß
KaSy
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 02. Mai 2011, 09:54:04
Hallo KaSy,

Danke für Deine Antwort. Das Schlafproblem hab ich immer noch. Da wandere ich eben in der Nacht durchs Haus oder geh mal kurz an den PC. Und dann versuche ich wieder einzuschlafen.
Eine AHB hab ich nicht genommen. Ich denke mal, dass ich zu hause mehr Ruhe habe. Mein Mann hatte extra Urlaub genommen und war noch eine Woche zu hause, ausserdem wohnt noch meine Mutter bei uns und meine Kinder sind täglich gekommen um irgendwie zu helfen. Da hab ich ganz neue Seiten an ihnen entdeckt. Grosse Sprünge kann ich noch nicht machen, das ist klar. Es muss alles in sehr sehr kleinen Schritten erfolgen.
Z.Z. schwillt auch mein Gesicht täglich noch heftig an.War das bei Dir auch so? Das Veilchen am rechten Auge will auch nicht verschwinden.
Hab mal noch ne gaz andere Frage. Wie ist das eigentlich mit dem Haarewaschen?? Jeder Arzt hat mir etwas anderes gesagt.Der eine sagte ne Woche warten, der andere 14 Tage.  Da meine Haare ja fast alle dran geblieben sind, sehen die mitlerweile wie ein Putzmop aus. Ich komm zwar nicht gross raus, aber ich fühle mich eben nicht wohl.
Ich wünsche Allen eine wunderschöne Woche
Ganz liebe Grüsse von Igrainia
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: probastel am 02. Mai 2011, 11:10:17
Hallo Igrainia,

zum Thema Haarewaschen kann ich Dir folgendes berichten:

Ich durfte noch im Krankenhaus, mit Verband und Nahtmateria,l meinen Kopf waschen. Ich musste allerdings darauf achten, dass meine Verband nicht nass wurde. Dies lies sich relativ leicht durch Handauflegen bewerkstelligen, da mein Verband nicht so groß war wie Deiner und ich eh einen Kurzhaarschnitt habe. Von den Ärzten hatte ich verständlicher Weise ein "Rubbel-Verbot" bekommen. Ich durfte meine Haare nur trocken tupfen bis der Schorf verschwunden war.

Generell für alle Narben gilt: Sobald der Schorf ab ist, ist man auch wieder dicht. Solange noch Schorf auf der Narbe ist, ist die Narbe nur begrenzt dicht. Allerdings ist es nicht so, dass der Schorf beim ersten Wasserkontakt direkt abfallen würde und die Wunde gleich wieder auf geht. Es ist allerdings zu vermeiden, dass der Schorf durchweicht. Eigentlich ist es nicht anders als bei einer normalen Schürfwunde oder Narbe, da die Kopfhaut aber unter Spannung steht ist hier besondere Vorsicht geboten.

Jetzt nach 18 Tagen seit Deiner OP solltest Du eigentlich wieder Deine Haare vorsichtig waschen können. Ich an Deiner Stelle würde Deine Mutter, Mann oder Kinder bitten Dir beim Haare waschen zu helfen. Während Du nur den "Kopf hinhältst" sorgen Deine Angehörigen dafür, dass nur Wasser und Waschmittel an die Regionen kommt die es auch vertragen. Rubbeln ist generell zu vermeiden. Die Region rund um die Nabe nur trockentupfen. Weiter entfernte Regionen und die Haarspitzen können auch geföhnt werden. Beim Föhnen die Narbe am Besten abdecken.

Generell gilt: Viele Fragen viele Antworten. UND Drei Ärzte drei Meinungen. Vielleicht melden sich ja mal ein paar langhaarige Leidensgenossen mit ihren "Waschanleitungen".

Bei mir hatte sich nach der OP ein kleines Liqourkissen gebildet. Es dauerte eine Weile bis es verschwand. Wie lange es dauerte kann ich Dir nicht mehr sagen. Aus der zeitlichen Entfernung würde ich 3 bis 4 Wochen sagen. Dies ist aber individuell verschieden. Die Überlebenszeit Deiner blauen Flecke hängt davon ab wieviel Blut in Dein Gewebe gesickert ist und wie hoch Deine Abbaurate ist. Ich meine mich erinnern zu können das mich mein blauer Fleck am ZVK über 6 Wochen begleitet hat.

Eine AHB hat nicht die Aufgabe den Patienten zu Ruhe kommen zu lassen, sondern Defizite, die während der OP oder durch den Tumor entstanden sind, schnell und effektiv aufzuarbeiten. Auch eine psychologische Behandlung wird bei HT-Patienten während der AHB, sofern notwendig, durchgeführt.

Ich wünsche Dir einen weiterhin gut verlaufende Genesung und erhole Dich gut.

Beste Grüße

Probastel
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Bea am 02. Mai 2011, 12:37:33
Hallo Igraina,

auch meine Narbe ist so wie deine.
Die Haare habe ich gewaschen indem ich mir die Dusche so eingestellt habe, dass sie meine Haare nass machen konnte, wenn ich den Kopf entsprechend zurück gelehnt habe.
Über der Narbe hatte ich immer ein entsprechendes Tuch welches ich im Nacken gebunden habe.

Was der Seele auch hilft ist ein nettes Makeup. Man fühlt sich einfach besser, wenn das Spiegelbild lächelt.

Schwellungen und blaue Flecken brauchen ihre Zeit. Dürfen auch sicher mal gekühlt werden.

Setz dich nicht der Sonne aus und achte auf entsprechende Kopfbedeckung. Auch wenn es noch nich sooo heiß ist, die Sonne hat ihre Strahlen und ihre Kraft.

Gute Besserung und alles Liebe,
Bea
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: TinaF am 02. Mai 2011, 16:14:23
Hallo Igrainia,

mir als langhaariger Leidensgenossin ;D sagte man, dass ich erst nach abgeschlossener Wundheilung -  dies war gleichbedeutend mit dem Ziehen der Fäden - also nach 10 Tagen wieder Haare waschen dürfte. Allerdings war meine Wundheilung sowas von mies, dass ich tatsächlich erst nach 25 Tagen Haare waschen durfte. Diese 25 Tagen waren irgendwann einfach nur noch ekelhaft und mittlerweile hatte ich bei der Vorstellung, meine Haare zu waschen, schon richtig Horror, so dass ich zu meiner Friseurin gegangen bin und großzügigerweise ihr diesen Job überlassen habe. Nach viermaligem Waschen waren meine Haare wieder so was ähnliches wie sauber.

Ich weiß aber von unserem Mitglied mmolina, dass sie bereits wenige Stunden nach der OP ihre Haare waschen durfte. Vielleicht meldet sie sích ja noch. Aber aus meiner Sicht darfst Du jetzt auf alle Fälle waschen, wie die anderen schon geschrieben haben, ganz vorsichtig, ohne viel rubbeln. Danach wirst Du Dich garantiert besser fühlen.

Mein Gesicht ist noch wochenlang angeschwollen, vor allem morgens, nach dem Aufstehen sah es übel aus, aber irgendwann war dann auch das Thema abgeschlossen. Ich habe abends vor dem Einschlafen immer noch gekühlt, das hat gut geholfen und ab und an auch noch tagsüber.

Weiterhin alles Liebe für Dich.

TinaF
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: menno-meningo am 02. Mai 2011, 16:22:11
Hallo Igraina,

meine  Haare hätte ich schon auf der Station  waschen dürfen, da war mir aber noch zu schwindelig bzw. übel. In der Reha hielt ich es dann nach etwa 14 Tage nach OP nicht mehr mit meinem "Fett-Mop-Kopf" aus und hab sie alleine vorsichtig gewaschen.
War im Nachhinein sehr leichtsinnig, daß ich auf die angebotene Hilfe verzichtet hatte. Es ging zwar alles gut, es stellte sich aber später heraus, daß eine Wundinfektion an der Drain-Stelle im Anmarsch war...

Auch das lernt man mit der Zeit nach einer schweren OP:
sich helfen lassen ist keine Schande.

Bea hat mich daran erinnert, daß ich mir noch lange die Stellen (Deckel bzw. Bohrlöcher) gekühlt habe, z.B. mit Kühlakkus und einem trockenen Tuch dazwischen. Das tat und tut auch heute noch gut bei Kopfweh oder wenn ich zu lange mit Helm Fahrrad gefahren bin.
Und auch heute halte ich mir beim Haarewaschen die empfindlichen Stellen fest damit sich die Kopfhaut nicht zu sehr verschiebt.  

Und noch etwas ist mir eingefallen bzgl. Schlafstörung:
Fast ein Jahr lang bin ich immer zwischen 3 und 4 Uhr morgens aufgewacht, häufig mit Kopfweh. Das hängt u.a. auch mit dem Hirndruck zusammen und hat sich langsam normalisiert. An den Rechner bin ich nachts nicht, aber Lesen war immer drin.

Eigentlich ist es doch gut, wieviel ich von dem ganzen Mist vergessen habe! ;) Naja, vielleicht nicht vergessen aber er engt mich nicht mehr ein!

Laß dich nicht unterkriegen, laß dir Zeit und gute Besserung.
LG
menno-meningo

 
    
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 03. Mai 2011, 12:21:08
Hallo Ihr Lieben,

das zu lesen baut mich wiedermal auf. Ich bin so froh, das ich dieses Forum hier gefunden habe. Man fühlt sich doch von Zeit zu Zeit ein bisschen alleingelassen. Und wer könnte einem besser helfen als ein Betroffener. Die Ärzte können manche Probleme garnicht nachvollziehen und reinversetzen in einen Patienten erst recht nicht.
Ich bin ja schon paarmal operiert worden, aber eben noch nie am Kopf. Diesmal ist alles so ganz anders, so langwierig und schwierig. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Bis jetzt war ich es nicht gewohnt so heftig ausgebremst zu werden. Aber da muss man sich eben fügen.
Nochmals vielen Dank für Eure hilfreichen Informationen.

Allen noch eine schöne Woche und ganz liebe Grüsse
von Igrainia
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: KaSy am 04. Mai 2011, 22:52:07
Hallo, Igraina.

Ich hab noch einen Tipp für ein schonendes Waschmittel für die Haare . Es heißt WOFACUTAN, das haben sie bei mir bei der ersten Haarwäsche im KH genutzt und ich hab es mir dann aus der Apotheke gekauft. Nach mehreren Haarwäschen habe ich wieder das normale Shampoo benutzt.
Das Wofacutan ist sehr sparsam und ich nutze es auch für sonstige, manchmal empfindliche Hautstellen.
(Denn für die Haare brauche ich es seit der Bestrahlung nicht mehr ...)

Ein geschwollenes Gesicht hatte ich zwar am Anfang nach der OP, zu Hause schon nicht mehr. Aber das hatte ich eigentlich auch vergessen wie menno-meningo). Ich war damals 14 Tage im KH.

Was ich dagegen nach einer HT-OP sehr lange hatte, war ein Liquorkissen (wie probastel). Es wurde nach gut zwei Jahren in einer Revisions-OP versucht zu vernähen/ verkleben, was nicht gelang, aber nach etwa drei Jahren war auch das so gut wie weg und (fast) vergessen.

Bei einer HT-OP hatte ich auch sehr lange noch ein geschwollenes und blaues Auge. Da ist Blut in die Augenhöhle geraten, was ein Druckgefühl erzeugte, an das ich mich erinnere, weil es erst nach wenigen Wochen wieder normal war. Außerdem betraf es mein unfallgeschädigtes Auge, mit dem ich seit 30 Jahren die Augenärzte beschäftige und zu der Zeit gerade akut.

Ich wünsche Dir alles Gute und freue mich über Dein Interesse an unseren "Erlebnissen", die Du so gern aufnimmst.
KaSy

Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 27. Mai 2011, 10:08:31
Ein nettes Hallo an Alle, die das hier vielleicht lesen.
Ich möchte mich jetzt, 6 Wochen nach meiner Op, mal wieder melden. Heut kann ich endlich sagen, es geht aufwärts, man merkt die Verbesserungen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn man seine Selbstständigkeit zurückbekommt. Mit dem Haare waschen, das hab ich auch in den Griff bekommen. Das erste Mal hab ich mir helfen lassen, dann ging es alleine. Da fühlt man sich wie ein neuer Mensch  ;D
Das Problem mit dem geschwollenen Gesicht hab ich immernoch, meist ab Mittag, aber das kühle ich dann immer, dann geht es wieder etwas. Selbst die Kopfschmerzen sind jetzt erträglich, was ich schon als grossen Fortschritt empfinde.
Ich wünsche allen ein schönes und hoffentlich sonniges We.
Viele Grüsse von Igrainia
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: TinaF am 27. Mai 2011, 16:11:38
Liebe Irgrainia,

schön, wieder von Dir zu lesen und schön zu lesen, dass Du so tolle Fortschritte machst! Das klingt doch alles ganz gut.

Nach dem Haarewaschen ist man ein neuer Mensch, ich fand schon die erste Dusche (ohne Haarewaschen) nach der OP sagenhaft ;D!

Kühlen kannst Du ja so lange, wie Du es brauchst und es Dir gut tut. Ich weiß das alles gar nicht mehr so genau, aber eine gewisse Zeit habe ich auch noch gekühlt.

Mach weiter so, es werden noch mehr Fortschritte kommen, aber lass Dich nicht unterkriegen, wenn auch wieder schlechtere Phasen kommen. Die gehen auch wieder. Lass Dir Zeit und gönne Dir Ruhe, so, wie Du es halt brauchst.

LG TinaF
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: krimi am 27. Mai 2011, 17:52:01
Liebe Igrainia,

ich kann mich nur dem anschließen was die anderen dir schon gesagt haben! Und auch dem was TinaF schrieb
Zitat
Mach weiter so, es werden noch mehr Fortschritte kommen, aber lass Dich nicht unterkriegen, wenn auch wieder schlechtere Phasen kommen. Die gehen auch wieder. Lass Dir Zeit und gönne Dir Ruhe, so, wie Du es halt brauchst.

Genieße auch die kleinen Fortschritte! Habe keine Scheu davor um Hilfe zu bitten oder anzunehmen. Ich gehöre auch zu denen die lieber alles allein schaffen wollen. Der Kopf zeigt uns unsere Grenzen und wir müssen sie akzeptieren, zu unserem Wohl.

Du machst das schon.  ;)

Freue mich immer von dir zuhören.

Alles Liebe von mir
krimi
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Melody am 27. Mai 2011, 19:01:29
Hallo Igrainia,
schön, dass es dir schon wieder besser geht. Hilfe annehmen ist mir am Anfang auch seeehr schwer gefallen. Das gute Gefühl die Selbstständigkeit wieder zu erlangen kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir ging es im Krankenhaus die ersten Tage sehr schlecht. Weil ich auch noch komplett "verkabelt" war.  War vor allem auch eine psychische Sache, mich gefesselt zu fühlen. Das fand ich schrecklich.  Als ich dann das erste Mal die Station auf und ab gelaufen bin, ging es nur noch bergauf, nachdem ich beim ersten Versuch im Badezimmer ohnmächtig geworden bin und dann auch ziemlich Schiss hatte. Was ein tolles Gefühl wieder alleine aufs Klo gehen zu können, duschen etc.
Kannst du denn inzwischen wieder einigermaßen schlafen?
Ich konnte in der Zeit auch nicht mehr als 2-3 Stunden schlafen. Das kam bei mir eindeutig vom Dexamethason, was mich derart aufgeputscht hat als wäre ich die ganze Zeit auf Extasy gewesen. Als es dann abgesetzt wurde, habe ich wieder tief und fest geschlafen. Hatte ja schließlich drei Monate Schlaf nachzuholen.
Ich wünsche eine stetig fortschreitende Genesung!

Viele Grüße Melody :D
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: mmolina am 28. Mai 2011, 18:51:25
Hallo Igrainia,

fast 3 Jahre nach meiner OP kühle ich auch ab und zu meinen Kopf bei starken Schmerzen.
Ich wundere mich immer wieder wie das in Deutschland mit dem Haarewaschen nach einer
HT-OP läuft. Ich wohne in Spanien und bereits 4 Std. nach meiner HT-OP (Keilbeinflügelmeningeom)
wurde mir schon in der Intensivstation die Haare gewaschen, und so alle 4 Std., um eine Infektion
zu vermeiden. Ich hatte auch kein Verband und meine Narbe läuft über die halbe Schädeldecke.
Zu hause musste ich dann die Haare jeden Tag waschen, das lief so über einige Monate.
Fön ertrage ich seit de OP überhaupt nicht mehr, und ich hab lange gelockte Haare, was im Winter
dann natürlich nicht sehr angenehm ist. Hab mich allerdings daran gewöhnt.

Auch ich kann Dir nur sagen, dass Du alles langsam angehen sollst, auch wenn Du manchmal denkst
Du bist schon wieder halbwegs fit, immer mit der Ruhe.

Ich wünsch Dir noch ALLES GUTE

LG aus Spanien
mmolina
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 29. Mai 2011, 11:01:16
Hallo mmolina,
liebe Grüsse nach Spanien zurück.
Das mit dem Haarewaschen war schon Anfangs ein Problem. Ich muss Eimerweise- so hab ich es jedenfalls gefühlt  :D- das braune Zeugs auf dem Kopf gehabt haben. Meine Haare waren wie Puppenhaare, ganz starr. Sie standen von meinem Kopf ab, als wenn ich in ne Steckdose gefasst hätte  ;D. Meine Tochter wollte mir im KH nach ner Woche die Haare mal vorsichtig waschen. Im Liegen, mit so ner Vorrichtung, sie hätte das von ihrer Station mitbringen können. Als ich da gefragt hab, ob ich das denn darf, da schauten mich die Schwestern an, als wenn ich wahnsinnig wäre  :o :o. Das wäre total verboten, von wegen der Infektion und da gibt es auch keine Diskussion-fertig. Da hab ich dann nix mehr gesagt. Als ich dann wieder zu hause war, bin ich zu meinem Frisör gegangen und die hat mir dann ganz vorsichtig die Brühe vom Kopf gewaschen. Danach hab ich mich wie ein neuer Mensch gefühlt. Klingt verrückt. aber es ist so. Genauso wars mit der ersten Dusche nach der Op. Da schätzt man Dinge, die vorher ganz selbstverständlich waren.

Hallo Melody,
mit dem Schlafen, das klappt noch immer nicht so gut. Mein Neurologe hat mir Tabletten verschrieben. Zuhause hab ich dann gelesen, das es so eine Art Antidepresiva sind. Die sollte ich zum Einschlafen nehmen, wenns nicht klappt, dann noch ne Schlaftablette. 4 Tage hab ich die komischen Pillen genommen, dann hab ich wieder aufgehört damit. Ich hatte früh immer heftige Kopfschmerzen und schlafen konnte ich trotzdem nicht. Ich denke, damit werde ich mich noch ne Weile rumärgern müssen. Hab ja gelesen, dass es vielen so geht.
Auch muss ich lernen noch geduldiger zu sein. Früh denk ich immer, ich kann die Welt einreisen, dann werd ich aber meist eines besseren belehrt. Man muss lernen, kleinere Schritte zu machen. Ich arbeite daran  :).

Ich freue mich immer von Euch zu lesen- Danke.

Ganz viele liebe Grüsse schickt Euch Igrainia

Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Melody am 29. Mai 2011, 15:03:50
Hi Igrainia,
meine Haare sahen auch so aus, wie du es beschrieben hats. Habe dann im Krankenhaus schonmal vorsichtig gekämmt, da sie kurz vorm verfilzen waren.
Bis das Jod von Kopf und Stirn gewaschen war vergingen auch so einige Wochen.

Zu den Tabletten: Man will ja nicht unnötig Chemie einwerfen, zumal es nicht mal wirkt, da kann man ja bei der Schlaftablette bleiben. Hätte, die Tabletten denke ich auch nicht weiter eingenommen. Vielleicht findet sich da noch eine akzeptable Lösung oder die Schlafstörungen verschwinden von alleine, wenn wieder ein bißchen Normalität eingekehrt ist. Das reguliert sich schon wieder mit der Zeit.

Viele Grüße und weitere Genesung! Weiter so!
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 21. November 2011, 11:25:19
Hallo Ihr Lieben,

nach ganz, ganz langer Zeit melde ich mich mal wieder.
Vor einem halben Jahr hätte ich mir nicht vorstellen können, dass es mir wieder so halbwegs gut geht wie jetzt. Vor kurzem war ich zur ersten offiziellen Nachuntersuchung. Es war alles ok. Leider sind die Kopfschmerzen nicht weggegangen. Manchmal haun die mich fast um >:(
Aber damit muss ich wohl leben, so wie die Ärzte sagen. Womit ich seit der Op auch nicht mehr so gut umgehen kann, ist Stress. Das war früher für mich kein Problem.  Aber ich glaube, dass sind wohl die kleineren Übel, es gibt viel Schlimmeres. Da will ich mal nicht meckern  :)

Ich freu mich immer hier zu lesen, auch wenn ich keine so aktiver Schreiberin hier bin.
Wünsche Allen viel Glück und Kraft
Ganz liebe Grüsse von Igrainia

Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: TinaF am 21. November 2011, 19:44:26
Hallo Igrainia,

schön, dass Du Dich mal wieder gemeldet hast. Dass die erste Kontrolluntersuchung gut gelaufen ist, ist klasse, herzlichen Glückwunsch. Die Aussage, dass Du mit den Kopfschmerzen einfach leben musst, halte ich für bedenklich, vor allem, wenn sie so stark sind. Führst Du ein Schmerztagebuch? Hast Du Dir schon mal überlegt, Dich an ein Schmerzzentrum zu wenden?

Ja, das mit dem Stress kenne ich auch. Früher habe ich auch mehr ausgehalten. Aber Deine OP ist ja noch nicht so lange her, da können schon noch Besserungen eintreten.

Ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und lass doch ab und zu von Dir hören!

LG TinaF
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: krimi am 21. November 2011, 20:03:40
Hallo Igrainia,

schön wieder etwas von dir zu hören.

Meine Glückwünsche zum guten Ergebnis deiner Kontrolluntersuchung. Freue mich mit dir.
Den Kopfschmerzen solltest du aber auf den Grund gehen. Sie rauben dir etwas von deiner Lebensqualität. TinaF's Tipp mit dem Schmerztagebuch und dem Schmerzzentrum ist gut. So kannst du selbst und ein Arzt nachvollziehen wann vor allem die Kopfschmerzen auftreten.

Ich wünsche dir weiter alles Gute und gute Besserung.

Bis bald einmal wieder

krimi
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 23. November 2011, 11:32:49
Hallo liebe TinaF, Hallo liebe Krimi,

 Danke für Eure Zeilen.
Mit dem Schmerztagebuch ist eine gute Idee, das werde ich mal machen.
Das mit dem Schmerzzentrum hab ich mir auch schon überlegt, da ich dort wegen meiner Wirbelsäule in Behandlung bin. Zurückgehalten dort etwas über die Kopfschmerzen zu sagen, hat mich der Umstand, dass ich wegen der WS schon sehr starke Schmerzmittel bekomme. Leider helfen die beim Kopf nicht.
Der Neurologe äusserte die Vermutung, das der Blutdruck vielleicht damit zu tun hat. Er ist manchmal ziemlich hoch neuerdings, ob wohl ich da Tabletten nehme. Aber ich habs kontrolliert. Wenn ich die ganz starken Kopfschmerzen hab, dann ist der Blutdruck mal hoch und ein andermal wieder niedriger. Ich seh da keinen Zusammenhang.
Manchmal hab ich das Gefühl, ich werd wahnsinnig, so stark sind da die Schmerzen und keine Pillen, die hab oder was ich tu hilft. Tja- und wenn dann der Arzt noch sagt, damit müssen sie wohl leben, es besteht kein zUsammenhang mit der Op, kann man schon mal verzweifeln.
Aber durch den Anstoss von Euch, werde ich mich doch mal an den Schmerztherapeuten wenden. Ich Danke Euch.
Ganz liebe Grüsse und noch nen wunderschönen Tag ( hier bei uns in Leipzig scheint ganz toll die Sonne)
wünscht Euch Igrainia
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: probastel am 23. November 2011, 11:47:21
Hallo Igrainia,

wenn Du schon in einem Schmerzzentrum in Behandlung bist, dann solltest Du Deine Kopfschmerzen dort unbedingt erwähnen! Und natürlich auch, dass Deine normalen Schmerztabletten Dir nicht helfen. Schmerzen müssen nicht sein! Sie sind ein wichtiges Warnsignal des Körpers, doch wenn Sie chronisch werden ziehen Sie Dir nur Deine Lebensenergie ab!

Ein Schmerztagebuch ist eine feine Sache und es lohnt sich auf jeden Fall es zu erstellen, doch würde ich schon mal im Schmerzzentrum vorfühlen, vieleicht haben die ja spontan eine Idee.

Beste Grüße

Probastel
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: fips2 am 23. November 2011, 11:52:34
Ingrinia
Beschreib mal bitte deine Kopfschmerzen, wann sie Auftreten und wie lange sie dauern.

Es gibt nur wenige Kopfschmerzarten die nicht auf Schmerzmittel reagieren.
Dein Neurologe ist schon halbwegs auf dem richtigen Weg mit dem Blutdruck.

Gruß Fips2
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 27. November 2011, 11:54:20
Hallo Probastel, Hallo Fips2,

Danke für Eure Antworten. Um einen Termin beim Schmerztherapeuten bemühe ich mich gerade. Mal sehen, ob es noch dieses Jahr klappt.

Ich prüfe jetzt laufend meinen Blutdruck, bei Schmerzen und auch wenn mal keine da sind, denn diese Tage gibt es zum Glück ja auch.
Aber leider kann ich da keinen Zusammenhang sehen. Mal ist der Blutdruck ziemlich hoch (170/90) und ich hab keine Kopfschmerzen, und das nächste Mal ist er ganz normal und mir reist es fast den Kopf ab. Ich bekomm Medikamente gegen den hohen Blutdruck, hab aber manchmal solche Spitzen drin.

Die Kopfschmerzen sitzen auf der Schädeldecke. Ein dumpfer Druck, der bis in die Schläfen zieht und hinter die Augen. Sie dauern meist 3 - 5 Tage an, kommen ganz plötzlich und gehen dann langsam wieder weg. Wenn sie da sind, dann fühle ich mich hundeelend, zu nichts zu gebrauchen. Der Kopf wirkt dann immer ganz schwer. Und wie schon gesagt, keine der mir verschriebenen Tabletten hilft.
Jetzt habe ich vom Neurologen ein neues Medikament bekommen-Carbamazepin Aristo. Die kenn ich überhaupt noch nicht. Da steht drauf- Antiepileptikum-. Ein bissel bin ich schon verwundert, weil ich damit eigentlich überhaupt keine Probleme habe, ich meine mit irgendwelchen Anfällen.

Aber ansonsten gehts mir gut- ist ja auch schon was   :D

Ich wünsche Allen, die das lesen einen wunderschönen 1. Advent.

Es grüsst ganz herzlich Igrainia

Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: fips2 am 27. November 2011, 12:31:15
Die Kopfschmerzen sitzen auf der Schädeldecke. Ein dumpfer Druck, der bis in die Schläfen zieht und hinter die Augen. Sie dauern meist 3 - 5 Tage an, kommen ganz plötzlich und gehen dann langsam wieder weg. Wenn sie da sind, dann fühle ich mich hundeelend, zu nichts zu gebrauchen. Der Kopf wirkt dann immer ganz schwer. Und wie schon gesagt, keine der mir verschriebenen Tabletten hilft.

Verstehe ich jetzt nicht ganz.
Bin ich richtig in der Annahme, dass dieser Kopfschmerz über Tage hinzieht, kommt und geht, vom Kopf über eine Gesichtshälfte zum Auge zieht?
Zwischendrin hat du aber kopfschmerzfreie Phasen?
Wenn ja, dann halte diese Schmerzphasen im Tagebuch fest.

Oder ist der Dauerdruck auf den Kopf immer da und nur ab und an zieht es hinter das Auge mit steigendem Schmerz?

Carbamazepin ist ein Antiepileptikum, das bei Trigeminusschmerzen, welche nicht vom Nerv, sondern vom Gehirn selbst (Phantomschmerz) ausgehen. Es sind quasi epileptische Auren.
Diese Auren versucht man mit dem Carbamazepin einzudämmen. Ein durchaus normaler Therpieversuch bei solchen Schmerzen.
Einfach mal abwarten, was die Zeit bringt, bis der Medikamenten-Spiegel im Blut sich eingestellt hat.

Zu den Blutdruckmitteln noch folgende Erklärung.
Der Blutdruck ist von 2 Faktoren abhängig. Dem Puls und der Arterienweite.

Die Adern haben eine Muskulatur, welche durch zusammenziehen und erschlaffen, eine Volumenveränderung des Gefäßsystems bewirken. Bei niederem Blutdruck sind die Gefäße weiter als bei hohem Blutruck. Wenn nun bei der Gefäßausdehnung die Gefäße auf Nervenstränge drücken, welche die Arterien kreuzen, oder stückwegs nebeneinander laufen, dann entsteht ein Druckschmerz im Nerv, den man mit normalen Schmerzmitteln nicht bekämpfen kann. Man benötigt dazu Medikamente( Triptane), welche die Arterien wieder dazu bringen sich zusammen zu ziehen und somit mehr Raum für die Nerven zu bieten.
Einen Gefäßverengung kann man in einem gewissen Rahmen selbst bewirken, indem man den Sauerstoffanteil im Blut vorsätzlich erhöht. Das geht mit Hyperventilieren. Also schnell und tief atmen. Das kannst du mal versuchen, ob dann der Schmerz nachlässt.
Die Blutdruckmittel wären eigentlich kontraproduktiv für deinen Kopfschmerz, wenn er aus diesem Grunde ausgelöst wird.
Kannst du gedanklich zurückverfolgen, ob deine Kopfschmerzen sich mit der Einnahme der BD-Mittel einstellten oder verstärkten? Wenn da einen Parallele besteht, unbedingt dem Arzt sagen. Evtl. kann hier eine Medikamentenänderung, welche die Blutdrucksenkung über einen anderen Faktor bewirkt, Abhilfe schaffen
Das heißt jetzt aber nicht, dass du diese Medikamente absetzten sollst, Um Himmels Willen bitte nichts ohne den Arzt machen.
Erwähne bitte auch beim Schmerztherapeuten, dass du Blutdruckmedikamente nimmst, welche den Blutdruck senken.

Gruß, einen schönen 1. Advent und schmerzfreie Zeit
Fips2
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: gattamatta am 28. November 2011, 12:09:31
Hallo,
ich habe auch immer Kopfschmerzen - aber eher niedrigen Blutdruck.....
Schmerztagebuch ist ok, nur habe ich eben leider immer Kopfschmerzen.... bei mir sagen die Doktoren auch, dass ich eben damit leben muss (wie ich auch schon oft erwähnt habe, schieben sie sich den schwarzen Peter gegenseitig zu). Warte immer noch auf einen Termin beim Neurologen (geht hier in Italien nicht ganz so schnell :-) )
Auch mit den Medikamenten ist das so eine Sache für sich, habe schon viel ausprobiert.... am besten hilft eigentlich - jedenfalls mir - kodeinhaltiges. Dann habe ich eine kurze schmerzfreie Zeit....
ich fühle mich manchmal als würde mir der Kopf auf der linken Seite (hat Meningeom links vorne oben) auseinandergerissen... es geht vom Scheitel zur Nase zum Ohransatz und ich könnte am laufenden Band schreien manchmal..... und dann ist der Moment in dem ich Medikamente BRAUCHE, egal was..... und dann hört es wieder auf um dann.... langsam aber sicher wieder anzusteigen (immer wieder gleich). Vorbeugende Medikamente die mir ein schlauer Arzt verschrieben hat helfen GAR NICHT, es ist immer wieder gleich.....
Und das verrückteste von allem ist, dass ich einigermassen schmerzfrei bin wenn ich jogge (aber ich kann doch nicht nur rumrennen wie eine Irre, oder?)
Entschuldige liebe Igrainia, ich wollte dir sagen ,dass ich dich echt gut verstehe mit den Schmerzen! Es tut mir leid und ich hoffe, du kriegst es in den Griff!!!! Bei mir hat es 6 monate nach der OP wieder angefangen und nimmt kein Ende...
Sei ganz fest umarmt und ich wünsche dir alles Gute!!!! Und allen anderen hier auch!!!
Ach ja, ich als Langhaarige habe mir die Haare nach 2 Wochen nach dem Fädenziehen waschen dürfen und es hat meine Mama gemacht, die hier war um mir zu helfen!!!!
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: fips2 am 28. November 2011, 12:38:51
Hallo,
ich habe auch immer Kopfschmerzen - aber eher niedrigen Blutdruck.....
Schmerztagebuch ist ok, nur habe ich eben leider immer Kopfschmerzen.... bei mir sagen die Doktoren auch, dass ich eben damit leben muss (wie ich auch schon oft erwähnt habe, schieben sie sich den schwarzen Peter gegenseitig zu).


Diese Aussage kann man so nicht akzeptieren Gattamatta. Ein solcher Arzt hilft dir keinen Schritt weiter, weil er selbst schon aufgegeben hat.
Schade dass ich selbst  dir in Italien nicht viel weiterhelfen kann.
Versuche aber mal in Italien zu Googeln, ob du Selbsthilfegruppen oder Organisationen findest die sich mit Kopfschmerzen befassen.
Guck mal hier:
http://www.cefalea.it/index.php?option=com_content&view=article&id=123:short-history-of-cluster-club-and-description-of-the-event&catid=42:attivita&Itemid=40
und da:
http://www.anircef.it/

Halte dich vielleicht eher an den ersten Link und frage dort im Forum mal nach, ob die gute Ärzte kennen in deiner Nähe.

Noch was. Schraube bei den Therapien bitte die Erwartungen nicht zu hoch. Manche Medikamente müssen erst einen Spiegel im Blut aufbauen, bis sie wirken.
Also jetz die Pille einwerfen und man ist kurz danach schmerzfrei funktioniert nur selten.
Wurden schon Triptane bei dir ausprobiert?

Viel Glück bei der Suche.

Gruß Fips 2
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: gattamatta am 29. November 2011, 12:55:27
herzlichen Dank Fips! Warte jetzt die MRT ab und dann sehen wir weiter.....
ich weiss, dass man die Profilaxe lange einnehmen muss und habe es auch lange gemacht, ohne jeglichen Erfolg.... Es ist mit und ohne gleich schlimm....
Gruss und bis bald
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 11. Dezember 2011, 11:35:31
Hallo Gattamatta, Hallo Fips2,

möchte mich heute gleich nochmal melden.
Ich nehme jetzt seit 14 Tagen das Medikament Carbamazepin Aristo, z.Z. 2 x eine halbe Tablette, ab nächste Woche 3 x eine halbe Tablette. Und was soll ich sagen, meine Kopfschmerzen sind fast weg. Im Gegensatz zu vorher sind sie nur noch minimal, also auszuhalten. Das ist im Moment gleich ein ganz anderes Lebensgefühl. Ich kann auch Nachts wieder ohne Tabletten schlafen, seit ner ewigen Zeit endlich wieder. Man fühlt sich wie ein neuer Mensch.
Man soll ja nix beschreien und ich hoffe, dass die Kopfschmerzen nun nicht diederkommen   :D

Ich wünsche Allen, die das hier lesen, einen schönen besinnlichen 3. Advent
Liebe Grüsse von Igrainia
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: TinaF am 11. Dezember 2011, 14:19:49
Hallo Igrainia,

na, das hört sich ja schon besser an. Ich glaube Dir gern, dass es ein ganz anderes Lebensgefühl ohne ständige Schmerzen ist. Diese Tabletten werden sowohl bei epileptischen Anfallserkrankungen als auch bei anfallsartig auftretende Gesichtsschmerzen (Trigeminus-Neuralgie) und zur Vorbeugung manisch-depressiver Phasen eingesetzt.

Ich wünsche Dir, dass Du sie gut verträgst und Du Deine Schmerzen dauerhaft in den Griff bekommst.

Dir auch einen schönen 3. Advent.

LG TinaF
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: fips2 am 12. Dezember 2011, 06:56:49
Hallo Igrainia
Das freut mich, dass endlich eine Therapie anspricht.
Aber bitte das Schmerztagebuch trotzdem weiter führen, auch wenn es jetzt vielleicht nutzlos erscheint und lästig ist. Man erkennt darin sofort, wenn sich Veränderungen einstellen und wie die Prohylaxe greift.
Außerdem brauchst du die Aufzeichnungen irgendwann, um evtl. einen Antrag auf GdB und deine Einschränkungen glaubhaft belegen zu können.

Ich wünsche dir viel schmerzfreie Zeit, besinnliche Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr mit immer guten Befunden.

Fips2
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: krimi am 12. Dezember 2011, 09:44:05
Guten Morgen Igraina,

es freut mich zu hören, dass endlich ein Medi gefunden wurde das dir hilft. Tage ohne Kopfschmerzen geben dir ein ganz neues Lebensgefühl, toll.

Soll die Medikation nun auf Dauer so sein? Irgendwann gewöhnt sich der Körper daran und die Dosis wird immer höher. Was sagt dein Arzt dazu?

Ich weiß wovon ich rede. Viele, viele Jahre hatte ich auch sehr extreme Kopfschmerzen. Hormonprobleme wurden angenommen, Halswirbelsäule untersucht und und und.
In einer meiner zwei Schwangerschaften begann ein Lipom zu wachsen. Erst als es eine gewisse Größe erreicht hatte habe ich es bemerkt und meinen Arzt danach befragt. Es hätte keine Auswirkungen auf meinen Kopf, da es sehr tief im unteren Rücken an der Wirbelsäule saß. Aus kosmetischen Gründen habe ich es mir trotzdem entfernen lassen und siehe da, die Kopfschmerzen waren seit dieser OP auch weg. Es war keine positive Begleiterscheinung einer Narkose, denn der zu operierende Bereich wurde nur örtlich betäubt. Mein Glück dabei war, es hatte begonnen sich zu einem Sarkom zu verändern.
Ich will damit nicht sagen, dass du irgendwo auch einen Tumor hast. Die Kopfschmerzen müssen aber eine Ursache haben. Wird dem denn weiter auf den Grund gegangen? Ich wünsche dir so sehr, dass du auf Dauer schmerzfrei wirst.

Alles Liebe und genieße diese neu gewonnene Schmerzfreiheit.

krimi
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 14. Dezember 2011, 10:27:11
Hallo Krimi,

ich nerve die Ärzte ja schon lange, seit ich eben diese Kopfschmerzen habe. Alle möglichen CT`s und MRT`s wurden von der WS gemacht. In der LWS ist ja ne Bandscheibe raus, da hab ich ne Versteifung drin, und die HWS ist auch nicht in Ordnung. Der Orthopäde sagt, da kann man nicht mehr viel tun, mit Schmerzmittel versuchen. Und eine OP kommt für mich da vorläufig nicht wieder in Frage. Die LWS wurde schon 4 x operiert und es wurde eigentlich nie besser.
Der Neurologe probiert nun schon ne ganze Weile verschiedene Tabletten aus, nun scheint eine Sorte endlich anzuschlagen. Wielange ich die nehmen muss, weiss ich nicht. Muss im Januar wieder hin. Aber ich werde das Problem, mit dem gewöhnen, mal ansprechen.
Ich sag mir ja auch, die Kopfschmerzen müssen ja irgend eine Ursache haben, aber wenn keiner was findet  :-\  , was soll man da tun.
Jetzt bin ich erstmal froh, dass die fürchterlichen Kopfschmerzen weg sind. Ein ganz leichter Druck ist ja manchmal noch, aber der ist auszuhalten.
Ich bin ja so froh, dass ich mich hier mal mit Menschen austauschen kann, die mein Problem verstehen. Denn jemand, der keine Kopfschmerzen kennt, der kann das nicht nachvollziehen.

Eine schöne vorweihnachtliche Woche wünscht
Igrainia





Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: fips2 am 14. Dezember 2011, 10:52:44
Bei Gelegenheit würde ich Prof Diener noch mal konsultieren.

Er ist einer der wenigen, sehr kompetenten, Kopfschmerzspezialisten in der BRD.
http://www.uni-due.de/neurologie/

Für die LWS-Schmerzen gibt es eine Spinalstimmulationsmethode die sehr gut funktioniert und völlig ohne Medikamente auskommt:
http://www.wirbelsaeulenklinik-berlin.de/therapien/wirbelsaeulentherapien/schmerzschrittmacher.html
Es ist ein erprobtes Verfahren. Nicht gerade günstig(15-25.000 € fürs Modul incl Implantationskosten. Deshalb wird es nicht gern verordnet.

Ich kann dir aber Kliniken nennen, die damit sehr gut arbeiten und auch die Kostenübernahme bei der KK durchboxen. Ist natürlich ein Rechenexempel. Je nach Kosten der Schmerzmittel, bzw. Nebenwirkungen der Medikamente, welche vielleicht weitere Behandlungen erfordern, kann sich das aber sehr schnell rechnen.
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 15. Dezember 2011, 08:32:52
Danke Fips2 für Deine Informationen.

Ich werde mich da mal reinvertiefen.
Aber wenn ich da so lese was Du über die Kosten schreibst, da hab ich so meine Bedenken. Na ich lass mich mal überraschen.

Danke und liebe Grüsse von Igrainia
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: Igrainia am 25. Februar 2012, 15:31:41
Ein Hallo an Alle hier,
heute möchte ich mich mal wieder melden. Habe mich mal wieder durch das Forum gelesen. Man freut sich ja immer, wenn man positives liesst.
Letzte Woche hatte ich mein 2.Kontroll MRT. Der Befund ist ok-grosse Freude  :D
Ich muss mir nur noch einige Dinge daraus erklären lassen, wie z.B. *Suszeptibillitätsartefakte*. Ein fürchterliches Wort.

Die Kopfschmerzen sind durch das Medikament, das ich jetzt nehme, weitgehen weg, aber eben nicht ganz. Vor allem wenn das Wetter umschlägt, dann platzt mir fast der Kopf. Ich könnte, glaub ich, jetzt als Wettervorhersager gehen  ;D

Ich wünsche Allen wunderschöne schmerzfreie Tage
liebe Grüsse von Igrainia
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: KaSy am 26. Februar 2012, 16:51:54
Hallo, Igraina,
dieses Wort "Suszeptibilitätsartefakte" hat nichts direkt mit Deinem Befund zu tun.
 
Es ist ein technischer Begriff. Artefakte sind Probleme, die durch die Art des verwendeten technischen Geräts die Qualität der Bilder beeinträchtigen.

Das kennst Du sicher von den Bildern eines guten Fotoapparats und einer preiswerten Digitalkamera oder auch von der Ton- und Bildqualität bei verschieden guten DVD- oder CD- Playern.

"Suszeptibilitätsartefakte" entstehen beim MRT dadurch, dass die verwendeten Magnetfelder nicht ganz gleichmäßig sind. Dadurch kann das Bild an einzelnen Stellen verzerrt oder sogar ausgelöscht erscheinen.
Das könnte nur insofern etwas mit Deinem Befund zu tun haben, dass man aus dem Auftreten dieser Effekte Aussagen über Blutungen im Gehirn treffen könnte.

Auch ich wünsche Dir sonnige Tage - hier gibt es gerade einen - und nur gemächliche Wetterumschwünge.
KaSy
 
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: TinaF am 26. Februar 2012, 19:54:05
Hallo Igrainia,

schön, dass Du Dich wieder meldest und toll, dass das 2. MRT so gut ausgefallen ist.

Ja die Wetterumschwünge, ich habe auch schon mehrmals gesagt, dass ich eigentlich einen ganz guten Wetterfrosch abgeben würde ;D, wobei ich doch eine gewissen Besserung feststellen kann. Ich wünsche Dir, dass es auch bei Dir noch viel besser wird.

LG TinaF
Titel: Re:Das möchte ich nie nie wieder erleben
Beitrag von: krimi am 26. Februar 2012, 23:28:24
Hallo Igrainia,

ich freue mich mit dir, dass das MRT gut ausgefallen ist. Weiter so.  ;)

Zitat
Die Kopfschmerzen sind durch das Medikament, das ich jetzt nehme, weitgehen weg, aber eben nicht ganz.
Wie soll es mit der Kopfschmerztherapie mittels Medikament weitergehen? Auf Lebenszeit Medi's? Ich glaube nicht, dass du das möchtest.
Was sagt dein Arzt dazu?

LG und weiter gute Befunde.

krimi