HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Meningeom / Meningiom => Bestrahlung => Thema gestartet von: Pedro am 26. März 2010, 23:56:19

Titel: Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 26. März 2010, 23:56:19
Hallo Leute,
Anfang 2008 wurden bei mir zwei Keilbein-Meningeome (WHO Grad II) diagnostiziert, die in zwei OP's in Wien teilresektioniert wurden. Ende 2008 folgten zwei Gamma Knife Behandlungen im LKH Graz. Beim soeben wieder erfolgten MRT zeigt sich

... im Vergleich mit den Bildern der Letztuntersuchung vor 6 Monaten eine weitere geringe Größenzunahme des Meningeomrests links auf 16x15x15 Milimeter (14x12x12 Milimeter bei der Letztuntersuchung).  Die ebenfalls bekannte Veränderung rechts hoch frontal im subkortikalen Marklager hat an Größe zugenommen, mißt bei der heutigen Untersuchung bis zu 15x13x10 Milimeter und weist überaus hyperintense bis 10 Milimeter grosses Signal auf ...

Mir war schon klar daß ein Größenwachstum bei einem Grad II Meningeom auch nach einer Gamma Knife Behandlung leider nicht allzu unwahrscheinlich ist. Ich werde den Befund kommende Woche mit meinem behandelnden Arzt besprechen. Soweit ich vom letzten Gespräch weiß wird für einen solchen Fall eventuell eine weitere Gamma Knife Behandlung angedacht. Dazu wollte ich fragen wer von euch dazu schon Erfahrungen sammeln konnte.

LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Bluebird am 27. März 2010, 10:19:05


Hallo Pedro,

eine Gamma Knife Behandlung kann wiederholt werden, sollte aber genauestens mit den Ärzten abgestimmt sein.  Es besteht wohl das erhöhte Risiko für Nebenwirkungen.
Du wirst Dir ja sowieso alle erdenklichen Infos einholen.
Vielleicht käme auch eine stereotaktich-fraktionierte Bestrahlung in Frage? Die ist weitaus schonender.

LG
Bluebird



Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 30. März 2010, 18:43:54
Danke, Bluebird für deine Antwort.
Ich hatte gestern den Termin im LKH Graz. Mein behandelnder Arzt versicherte mir, daß kein Grund zur Sorge bestehen würde - das im MRT-Befund angeführte Größenwachstum wäre nicht klar genug erkennbar und könnte auch auf eine Schwellung zurückzuführen sein. Die Sache wird natürlich weiter beobachtet, meine nächste Kontrolle soll in sechs Monaten stattfinden. Wir hätten, so wurde mir gesagt, für den Fall dass das Wachstum fortschreitet alle Möglichkeiten offen...

LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Bluebird am 30. März 2010, 20:28:10

Hallo Pedro,

zunächst einmal hört sich das gut an, aber um was für eine Schwellung handelt es sich?
Genau das würde ich kurzfristig den behandelnden Arzt fragen, damit er ggf. ein entsprechendes Medikament verschreiben kann.
Mag ja sein, dass es ohne Bedeutung ist - aber geklärt werden sollte es allemal.

Dir alles Gute und beste Gesundheit, vor allem möglichst kein Wachstum.

LG
Bluebird
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 27. September 2010, 19:16:24
Mittlerweile sind wieder 6 Monate verstrichen und ein neuer MRT Kontrolltermin stand an.  Das liest sich folgendermaßen ...


Leichte Größenzunahme des Tumorrestes linksfrontal an der Falx, sonst unverändert zur Voruntersuchung. Ausgedehnte postoperative Veränderungen im linken Frontallappen, gering rechts frontobasal.


Mit diesem Befund war ich heute in der Neurochirurgie des LKH Graz. Nachdem auf den MRT Bildern nun ein weiteres Größenwachstum zu erkennen ist wurde mir gesagt, daß man über eine weitere Gamma Knife Behandlung oder auch eine weitere Operation oder unter Umständen einer Kombination aus beiden Behandlungsmöglichkeiten nachdenken sollte. Die Ärzte würden sich in den kommenden Tagen beraten und mir einen Therapievorschlag zukommen lassen. Es wurde betont,  daß keine Eile notwendig wäre, man aber verhindern wolle daß sich das offenbar bestehende Größenwachstum ungehindert fortsetzt. Ich werde vorerst mal abwarten, was mir vorgeschlagen wird ...

LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Jens B am 27. September 2010, 19:29:04
Hallo Pedro!

Es tut mir sehr leid, dass ein weiteres Größenwachstum festgestellt wurde und nun über eine Gamma Knife Behandlung oder sogar OP nachgedacht wird.
Wollen wir ganz stark hoffen, dass man sich nicht für eine Operation entscheidet, sondern "nur" für eine Bestrahlung!
Aber immerhin ist es "Glück im Unglück", dass keine Eile geboten ist!
Alles Gute!

LG Jens B
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Bluebird am 27. September 2010, 20:43:58

Hallo Pedro,

leider keine guten Nachrichten für Dich. Da offensichtlich keine große Eile geboten ist, kannst Du weitere Meinungen in anderen Kliniken einholen, falls Du Dir über die Chancen und Risiken der angedachten Therapien nicht sicher sein solltest.
Du hattest in einem früheren Beitrag geschrieben, dass Du sehr wohl weisst, dass Meningeome WHO II nachwachsen können und dass Du damit umgehen kannst.
Diese Stärke und Zuversicht bewahre Dir.

LG
Bluebird
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 15. Oktober 2010, 11:06:53
Hallo Jens,
Hallo Bluebird,
Ich danke euch für eure Worte.  :)

Lasst mich kurz erzählen was sich in den letzten Wochen getan hat. Aufgrund eines Rezidives von letztlich 12 mm in den letzten zwei Jahren - lt. Ärzten an einer Stelle, die damals nicht mit Gamma Knife behandelt wurde - riet mir das Landeskrankenhaus nun zu einer neuerlichen Operation. Begründet wurde dieser Therapievorschlag damit, dass dieses Rezidiv nun "gut zugänglich" wäre. Andererseits muß man sagen, dass das Restmeningeom aber dennoch nicht vollständig entfernt werden könnte und nach der OP wahrscheinlich eine neuerliche Strahlenbehandlung notwendig wäre.

In einem Gespräch mit den Ärzten am vergangenen Montag fragte ich ob denn nicht auch eine neuerliche Gamma Knife Behandlung eine sinnvolle Option wäre. Es wurde mir zwar gesagt, dass die Behandlung auch für Gamma Knife "eine Herausforderung" wäre, letztlich wurde mir aber versichert dass es, wenn ich mich dafür entscheiden sollte, eine vernünftige Therapiemöglichkeit darstellt. Wir vereinbarten die mittlerweile 3. Gamma Knife Behandlung für den 10. November 2010.

Schon klar, die Strapazen einer OP (ich hatte schon drei Schädel-OP's) waren natürlich auch ein Grund für meine Entscheidung - das habe ich den Ärzten auch gesagt, was sie durchaus auch verstanden haben. Ich will mich einer neuerlichen OP nicht gänzlich verschließen, solange ich andere Möglichkeiten sehe bzw. es nicht unbedingt sein muss ist es mir aber ganz recht.

LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Bluebird am 15. Oktober 2010, 11:17:05


Hallo Pedro,

noch einmal an dieser Stelle alle guten Wünsche für Deine 3. GK-Behandlung.
Die Daumen sind am 11. November gedrückt.
Ich würde mich freuen, an dieser Stelle wieder von Dir zu lesen.

LG
Bluebird
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Jens B am 15. Oktober 2010, 13:09:44
Hallo Pedro!

Als erstes mal H A P P Y   B I R T H D A Y!

Danke für den Zwischenbericht.
Na da möchte ich dir alles Gute für die 3. Gamma Knife Behandlung wünschen!
Wie heißt es so schön? "Aller guten Dinge sind drei"!
Ich würde nach drei OP’s vermutlich auch so handeln und eine Bestrahlung der OP vorziehen.
(Ich wurde 2 x operiert und habe auch noch einen Rest. Mein MRT wird vermutlich im Januar 2011 sein.)
Alles Gute!

LG Jens B
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 06. November 2010, 09:30:07
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen für den 10. d. Monats!!!!
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 12. November 2010, 22:37:48
Meine nunmehr 3. Gamma Knife Behandlung im LKH Graz ist eigentlich sehr gut über die Bühne gegangen -
behandelt wurde dabei das in den letzten zwei Jahren gewachsene etwa 12 mm große Meningeom Rezidiv.

Im Arztbrief liest sich das folgendermaßen ...
Die gesamte Läsion wurde mit 15 Gy auf die 50%ige Isodose eingehüllt.

Was ich an Gamma Knife toll finde ist, daß diese Behandlungsform für mich mit sehr geringen Strapazen verbunden ist - einen Tag nach der Behandlung war ich schon wieder vollkommen fit. Auch das Ergebnis meiner 1./2. Gamma Knife Behandlung Ende 2008 würde ich nicht schlecht interpretieren, da nicht das Restmeningeom an Größe zugenommen hat sondern sich eigentlich ein Rezidiv gebildet hat (worüber ich zwar auch nicht glücklich bin, aber das ist nun mal bei WHO Grad II leider nicht allzu unwahrscheinlich).

Soweit bin ich mal guter Dinge und darüber wollte ich euch am Laufenden halten -
mein nächster MRT Kontrolltermin wird in 6 Monaten sein.
LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: probastel am 12. November 2010, 23:11:10
Hallo Pedro99!

Ich finde es toll, dass Du trotz Rezidiv so optimistisch nach vorne schaust. Ich hoffe, dass ich auch diesen Optimismus  haben werde, wenn mein (ex)who2 Meningiom beschließt wieder aufzutauchen.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass diese Gammaknifebehandlung Deinem Meningeom endgültig das Handwerk legt.

Beste Grüße

Probastel
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 14. November 2010, 01:09:28
Ich danke euch vielmals, Leute!  :)

Auch wenn ich weiß, daß ich das Thema in anderen Threads schon erwähnt habe möchte ich zu meiner Geschichte nochmals kurz ausholen. Nach der Diagnose Meningeom WHO Grad II Anfang 2008 erfolgten zwei Teilresektionen in Wien. Da eine vollständige operative Entfernung des Meningeom nicht möglich war wurde mir eine konventionelle Strahlentherapie vorgeschlagen und ich darauf hingewiesen, daß ich mit teils heftigen Langzeitschäden wie Erblindung und dergleichen rechnen müsse. Durch meine eigene Recherche wurde ich erst auf "Gamma Knife" im LKH Graz aufmerksam, was mich veranlasste die behandelnde Klinik zu wechseln - ein Entschluss über den ich auch heute noch sehr froh bin.

Im Zuge meiner 3. Gamma Knife Behandlung hatte ich vorige Woche ein Gespräch mit einer Ärztin im LKH Graz, wo sich wieder mal die Möglichkeit ergab die Problematik anzusprechen wie es denn so weit kommen konnte. Ich meinte damit die Frage, warum mir in Wien im Jahr 2008 niemand die "Gamma Knife" Option angeboten hat. Man meinte letztlich daß einzelne Ärzte der Meinung sein könnten, daß bei einem Meningeom WHO Grad II das "Gamma Knife" keine ausreichende Wirkung haben könnte - wobei ich sagen möchte, daß mir versichert wurde daß das LKH Graz in meinem Fall diese Meinung natürlich nicht vertritt. Es wurde mir mehr oder weniger bestätigt, daß Gamma Knife zwar eine Strahlenbehandlung wäre, die zwar im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie sogut wie keine Langzeitschäden hervorrruft auf der anderen Seite aber die konventionelle Strahlentherapie dennoch die stärkere Wirksamkeit hätte.

Ihr dürft mich jetzt bitte nicht falsch verstehen - ich bin nicht verunsichert und das Arztgespräch war sehr hilfreich und die Kernaussage auch nicht überrraschend. Trotzdem wollte ich euch gerne fragen, wie ihr die Gegenüberstellung der konventionellen Strahlentherapie zu Gamma Knife seht...

LG Pedro

Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 15. November 2010, 15:17:51
Hallo,
dies deckt sich auch mit meinen Erfahrungen. Manche Ärzte ignorieren die Option Gamma Knife anscheined schlichtweg. Auch ich bin nur über ein Tumorforum auf diese Alternative gestoßen - bisher kann ich sagen: zu meinem Glück!
In Bezug auf die Nebenwirkungen ist es (bei mir) wirklich weniger schlimm als eine Erkältung gewesen. Alles Weitere wird die Zeit weisen.
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Jens B am 15. November 2010, 15:36:56
Hallo Schlurf!

Da möchte ich dir weiterhin so gut wie keine oder am besten gar keine Nebenwirkungen wünschen!

LG Jens B
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 27. Juli 2011, 09:13:53
@pedro99

Wie geht es Dir inzwischen eigentlich?

Gruß
schlurf
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 27. Juli 2011, 10:25:27
Danke der Nachfrage, Schlurf! :-)

Ich war nach der 3. Gamma Knife Behandlung im November 2010 dann Mitte Mai 2011 wieder bei einem Kontroll MRT. Es wurde mir bestätigt, daß das Rezidiv nicht weiter gewachsen wäre. Die nächste Kontrolluntersuchung wird wieder in 6 Monaten stattfinden.

Es wurde mir aber auch mitgeteilt, daß die Behandlungsform Gamma Knife im Landeskrankenhaus Graz vor kurzem eingestellt wurde. Das LKH Graz hatte in Österreich in Sachen Gamma Knife seinerzeit eine gewiße Vorreiterrolle. Ersetzt werden soll das Gamma Knife Verfahren durch einen sogenannten "stereotaktischen Linearbeschleuniger" (Fachjargon: Linac), zu dem ich aber noch kaum Informationen sammeln konnte.
http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2326302/messerwetzen-um-grazer-gamma-knife.story (http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2326302/messerwetzen-um-grazer-gamma-knife.story)

Ich bin soweit beschwerdefrei und halbwegs guter Dinge. Wie ich mich bei einem neuerlichen Rezidiv verhalten würde kann ich noch gar nicht mal sagen. Es stünden natürlich andere Kliniken - überwiegend in Deutschland - zur Verfügung, die weiterhin die Gamma Knife Behandlung anbieten.

LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 27. Juli 2011, 11:43:57
Hallo Pedro!
Meine nächste Kontrolle ist auch Ende November 2011.
Der mich seit 3 Jahren dort betreuende Arzt hat mich darüber informiert, dass es Planungen gebe, das dortige GK durch ein Cyberknife (wie in München Großhadern) zu ersetzen. Hintergrund ist wohl, dass der Einsatzbereich des CK weit umfassender ist, es z.B. also auch bei Tumoren im Torax eingesetzt werden kann. GK geht konstruktionsbedingt nur am Kopf.
Auch der beim CK wegfallende Umgang mit radioaktivem Kobalt ist wohl ein Grund.
Der Unterschied ist, dass die Strahlen im CK nach Bedarf erzeugt werden, du so nur eine Strahlenquelle hast und das ganze auf einem Roboterarm montiert ist, also immer nur ein "Strahlenschuss" verabreicht wird, wohingegen das GK über 201 permanent strahlende Quellen verfügt.
Der der DNS zugefügte Schaden sollte bei gleicher Dosis wohl derselbe sein - ich bin aber kein Fachmann!
Gruß
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: seiltänzer am 28. Juli 2011, 15:09:17
Hallo Pedro,
meiner Mutter wurde vor ein paar Wochen die Bestrahlungmöglichkeit in Graz angeboten. Das neue Gerät ist dort also schon vorhanden. Gamma Knife gibt es nicht mehr, wurde mir gesagt. Meine Mutter möchte aber erst die nächste Kontrolluntersuchung im September abwarten und sich nur bei einem Wachstum des Meningeoms bestrahlen lassen.
Laut Aussage von der Uniklinik Graz soll auch Salzburg ein Bestrahlungsgerät bekommen. Artikel und Informationen darüber habe ich jedoch nicht gefunden.

Alles Gute und liebe Grüße
seiltänzer
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 28. Juli 2011, 16:58:09
Danke für die Info, Seiltänzer.

Ich war mit der Behandlung im LKH Graz immer sehr zufrieden und werde mich bei meinem nächsten Kontrolltermin Ende des Jahres auch mal wegen der neuen Möglichkeiten schlau machen. Die zwischen den Ärzten geführten Argumente pro und contra Gamma Knife kann ich im einzelnen leider nicht nachvollziehen.

Cyber Knife war bisher soweit mir bekannt nur in Deutschland verfügbar. Ich habe diesbezüglich auch schon mal ein entsprechendes Zentrum kontaktiert, es wurde mir damals aber mehr oder weniger mitgeteilt daß sich eine CK Behandlung in meinem Fall von GK nur insofern unterscheiden würde, daß die Strapazen für den Patienten durch Wegfall des Rahmens geringer wären.

Auch deiner Mutter alles Gute!
LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 16. September 2011, 08:26:20
Hallo Pedro!

Würdest Du mal einen aktuellen Sachstand geben? Ich denke es gibt da Parallelen bei uns und ich suche nach Fakten, die ich für meine Entscheidung OP/GK benötige.
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 16. September 2011, 09:09:09
Hallo Schlurf,

Mein nächster Kontrolltermin im LKH Graz wird Mitte November diesen Jahres sein -
seit der letzten Gamma Knife Behandlung 2010 bin ich weitestgehend beschwerdefrei, der Kontrolltermin im Frühjahr hat auch gezeigt daß sich das Rezidiv zumindest nicht verändert hat.

Die Entscheidung zwischen OP und Gamma Knife ist nicht einfach, ich hatte sie Ende 2010 für mich zu treffen.
Die behandelnden Ärzte votierten für eine OP und argumentierten, daß dadurch Chancen bestünden das Rezidiv gänzlich zu entfernen.  Ich entschied mich gegen die Strapazen einer neuerlichen OP und die Ärzte verstanden das auch ...

LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 16. September 2011, 09:56:44
Ich danke Dir!
Mein Doc (vom GK) meinte, man solle doch binnen 4 Wochen operieren, weil man nicht weiß, wie schnell das Ding wächst. Es hatte seit der letzten Untersuchung (o.B.) 10 Monate Zeit und hat es von 0 auf 6mm geschafft.
Ich hol mir jetzt mal NC-Meinungen ein.
Gruß und die besten Wünsche für die Kontrolle!!!!!!!!
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 01. Dezember 2011, 11:55:58
Liebe Leute,

Ich möchte euch gerne mal wieder berichten, was sich zuletzt bei mir so getan hat. Im November war ich wieder bei einer MRT Kontrolle und es zeigte sich ein Jahr nach der letzten und mittlerweile 3. Gamma Knife Behandlung keine Veränderung an meinem Restmeningeom - was mich natürlich schon sehr beruhigt hat. Trotzdem ist das bei einem Grad II Meningeom eben nur ein Aufschub, hoffentlich auf längere Zeit ...

Interessant ist in diesem Zusammenhang aber, dass die Behandlungsform Gamma Knife - die bisher in Österreich im LKH Graz und im AKH Wien angeboten wurde - seit kurzem hierzulande nicht mehr vertreten ist. Ich hatte nun mit meiner behandelnden Ärztin auf der neurochirurgischen Ambulanz ein sehr interessantes Gespräch darüber welche Optionen mir bei einem weiteren Rezidiv zur Verfügung stehen würden. Natürlich müsse man den - ohnehin noch nicht eingetretenen - Fall individuell beurteilen. So könne natürlich auch ein weiterer chiurgischer Eingriff notwendig sein, aber man könne auch auf die Gamma Knife Einrichtungen etwa in München zurückgreifen.

In sehr offenen Worten wurde mir auch ein wenig veranschaulicht, welche Hintergründe sich hinter der Einstellung von Gamma Knife in Österreich verbergen könnten. Eine Strahlenbehandlung würde in der Regel von der Fachabteilung für Strahlentherapie des Krankenhauses erfolgen, doch wäre Gamma Knife in der Regel durch die Neurochirurgie erfolgt. Warum sich die verantwortlichen Strahlentherapeuten gegen Gamma Knife (bzw. offenbar in weiterer Folge auch Cyber Knife) aussprechen verschließt sich meiner Auffassungsgabe. Habt ihr von derartigen Kompetenzstreitigkeiten zwischen Neurochirurgie und Strahlentherapie schon mal gehört?

LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 30. Dezember 2011, 12:37:51
Ich kann dazu nur sagen, dass ich auch "gehört" habe, GK werde selbst auf Fachkongressen sagen wir mal "sehr kritisch" diskutiert. Verstehen muss man das nicht. GK ist halt lokal nur sehr begrenzt einsetzbar, Cyber  Knife wohl die wirtschaftlichere Lösung. Dass auch diese kritisch gesehen wird, ist mir neu.
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 19. April 2012, 17:19:13
Ich möchte mich mal wieder bei euch kurz melden :) -
in rund vier Wochen steht bei mir die nächste MRT Untersuchung an, bei der festgestellt werden soll ob sich das atypische Rest-Meningeom weiterhin friedlich verhält.

Mit dem MRT Befund werde ich dann wieder die Neurochirurgie im LKH Graz aufsuchen. Auch wenn ich an den Fall eines Rezidives nicht wirklich denken will, weiß ich dass es über kurz oder lang nicht ganz unwahrscheinlich ist - und dann wird sich halt die Frage stellen, wie nach drei Gamma Knife Behandlungen weiter verfahren wird, wenn es mittlerweile kein Gamma Knife mehr in Österreich gibt. Aber ich vertraue darauf, daß meine behandelnden Ärzte in Graz eine Lösung finden werden und halte euch jedenfalls am Laufenden, was sich ergeben wird ...

Ich hatte heute meinen Hausarzt wegen der Zuweisung besucht. Dabei hatte ich erzählt, daß ich zuletzt bei beruflichen Stress vermehrt Kopfschmerzen feststellen würde und auch meine Konzentrationsfähigkeit nicht die beste wäre. Der Arzt meinte, daß er dabei keinen Zusammenhang mit meinem Meningeom vermuten würde und ich mich allenfalls um ein mentales Training umsehen könne. Ich werde diesen Punkt auch bei den Neurochirurgen vorbringen aber es ist schon klar, letztlich weiß ich selbst nicht so Recht auf was ich eigentlich hinausmöchte ...

LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 26. April 2012, 10:42:45
Ok - nach langem Schweigen meinerseits (mitgelesen habe ich aber immer :) gebe ich mal einen Sachstand bei ähnlicher Situation wie meinem Vorredner:

GK am 22.08.2008, nachfolgend baute sich das Menigeom praktisch vollständig ab.
September 2011 Rezidiv mit Größe 6mm
Januar 2012 Tumorgröße 8-9mm
23.04.2012 Meningeom hat weiter an Größe zugenommen, schätze mal so auf etwa 1 - 1,2 cm

Frage war, wieder GK oder OP.
Habe mich zur OP entschlossen, da GK ja keinen dauerhaften Erfolg brachte. Rezidiv kann's auch nach OP geben, aber man probiert halt mal gern was Neues  ;). Darüber, ob anschließend eine fraktionierte Bestrahlung nötig wird habe ich noch nichts erfahren.

OP sehe ich mit gemischten Gefühlen entgegen, vor dem Ergebnis der Histologie habe ich angesichts des schnellen Wachstums doch ein wenig Bammel.

Positiv ist, dass der Tumor homogen Kontrastmittel anreichert, keine Nekrosen erkennbar sind und er nicht infiltriert.

OP am 22.05.2012 - ich bin zuversichtlich.

Gruß an alle!
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Larifari am 05. Mai 2012, 00:52:30
Ich wünsche Dir ganz viel Glück für die O.P.
Mir hat man ganz abgeraten von Gamma Knife und co....
Das würde bei Meningiomen sowieso nichts bringen.....Jetzt hoffe Ich einfach mal das mein Resttumor nicht wieder wächst..... ;)
Liebe Grüße Larifari
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 11. Mai 2012, 13:42:55
Da siehst Du mal ...

Mein Meningeom ist nach der Bestrahlung rasant zusammengebrochen - und jetzt wieder da. Das kan aber auch daran liegen, dass sich winzige Ausläufer außerhalb des Bestrahlungsfeldes befanden. Es gab da so ein helles "Fädchen" ... und von da aus scheint mein Untermieter sich auch wieder entwickelt zu haben.

Danke für die guten Wünsche!!
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 06. September 2012, 09:26:21
Nur der Vollständigkeit halber:

Es war bei mir kein Meningeom sondern ein Paragangliom wie die Biopsie nach inzwischen erfolgter operativer Entfernung ergab.

Gruß
Schlurf
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 04. Juni 2013, 21:47:13
Ich hatte am 3.6. ein Kontroll MRT, welches ich am 24.6. mit den behandelnen Ärzten in der Neurochirurgischen Ambulanz besprechwn werde. Ohne den Ärzten vorgreifen zu wollen denke ich doch, dass ich mit dem Befund vorerst zufrieden sein darf, welcher kurz zusammengefasst wiefolgt lautet ...

Gegenüber der Voruntersuchung unveränderter Befund, keine Größenprogredienz, keine zwischenzeitlich neu aufgetretenen Läsionen.

Für mich ist dieser Befund in meinem Fall auch eine Erfolgsgeschichte von Gamma Knife bzw. der stereotaktischen Radiochirurgie. Ich habe mich Ende 2008 nach zwei chirurgischen Teilresektionen für die Gamma Knife Therapie entschieden. Ein Rezidiv wurde Ende 2010 ebenso - auf meinen Wunsch hin - mit Gamma Knife behandelt. Ich bin den Ärzten sehr dankbar, dass ich auf diese Behandlungsformen zurückgreifen konnte ...

Meine Erstdiagnose liegt mittlerweile schon 5 Jahre zurück und ich bin mit dem Verlauf zufrieden - wenngleich ich über fallweise Konzentrationsstörungen und Kopfschmerzen bewusst hinwegsehe. Ich bin mir dessen bewusst, dass ein atypisches Keilbeinmeningeom, dass chirurgisch nicht entfernt werden kann eine medizinische Herausforderugn darstellt ...

LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 01. Juli 2013, 12:38:06
Ich drück' Dir die Daumen!!!
Gruß
Schlurf
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: Pedro am 10. Juli 2013, 17:10:38
Danke, Schlurf!

Ich hatte vorige Woche das Gespräch mit den Neurochirurgen im LKH Graz. Auf dem aktuellen MRT Befund würde sich - insbesondere im Vergleich zu den Befunden nach der letzten Gamma Knife Behandlung Ende 2010 - ein Größenwachstum des atypischen Meningeom im Bereich des Sehnerves zeigen.

Dass ein Teil des Meningeom im Bereich des Sehnerves liegt ist mir seit der Erstdiagnose 2008 bewusst. Der Arzt meinte aber auch, dass das Größenwachstum äußerst gering wäre und damit kein Grund zur Sorge bestünde. Er rieht mir dazu mittelfristig eine weitere, mittlerweile dann vierte Gamma Knife Behandlung, anzudenken - dieser würde ich mich bestimmt auch nicht widersetzen wollen. Nachdem Gamma Knife im LKH Graz eingestellt wurde bleibt noch zu klären, ob auf eine einzeitige LINAC Bestrahlung oder auf ein anderes Krankenhaus ausgewichen werden soll.

Ich halte euch am Laufenden...
LG Pedro
Titel: Re:Wachstum eines Meningeoms nach erfolgter Gamma Knife Behandlung
Beitrag von: schlurf am 11. Juli 2013, 12:25:58
Ich denke. es macht Sinn, sich eine zweite Meinung einzuholen, schaden kann es bestimmt nicht!
Viel Erfolg!
Gruß
Schlurf