HirnTumor-Forum

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Nachrichten - Anuschka

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Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 18. Juli 2007, 23:25:04 »
Dear Mrs. Freckled,

es tut mir leid, dass auch Ihr diese schwere Bürde tragen müsst.
Dein Vater kann Euren engen Zusammenhalt jetzt gut brauchen und Eure Nähe bekommt ihm mehr als jede Therapie. Ganz bestimmt, Ihr helft ihm in gleichem Maß wie die Chirurgen, Neurologen usw. Ihr seid ein Team.

Weißt Du, dass mit den Bettnachbarn, ist so eine Sache.
Ich denke, das Pflegepersonal verfolgt keine besondere Absicht.
Ich kann gut verstehen, dass Euch es zusätzlich belastet, wenn Ihr mit "schlimmeren" Fällen konfrontiert werdet.
Aber was bedeutet es, wenn ein Krebspatient mies dran ist ?

Vielleicht liegt bei Deinem Paps mal ein Patient mit niedriggradigem Tumor und verkraftet es nicht, dass Dein Papa eine Glio-Diagnose hat und deshalb mit dem Rolli durch den Garten geschoben werden muss und sich darüber auch noch freut. Kann ja sein, dass Ihr dann mitleidig oder befremdet betrachtet werdet.
Was ich damit sagen will:
Es ist -bis zum Schluß- ein Mensch, der da im Bett liegt.
Einer, der hoffentlich von mindestens einem anderen geliebt wird und selbst auch liebt. Und er liegt nicht im Bett, um schlechte Stimmung zu verbreiten.
Er liegt im Bett, mit all seinen Ängsten, Hoffnungen und all seinen Gefühlen,
wie jeder in einem Krankenbett.
Es gibt Situationen, da kann der, dem es noch besser geht dem anderen eine Stütze sein.
Manchmal -und das ist ein kleines Geschenk- ist es sogar umgekehrt.  
Ich wünsche Euch alles Gute und viel Zuneigung zu Euch und den anderen.
Anita

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Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 18. Juli 2007, 23:09:46 »
Liebe Hilde,

Du hast mit OP Angst, Du hast ohne OP Angst.
Du hast wirklich nackte Angst.
Und die kann Dir keiner nehmen, aber jeder hier verstehen.
Du hörst bei allem Gesagten vor allem das Nichtgesagte.
Jede noch so kleine Zwischenzeile nimmst Du wahr.
Was für Antennen die Seele entwickelt!

Wenn Heri von der OP überzeugt ist, wird sie ihm helfen.
Immerhin ist es für ihn, der schon mehr als genug seiner Persönlichkeit hergeben musste, die Möglichkeit einer eigenen Kampfansage an den Tumor.
Er kann ihm die Stirn bieten und die Chance ergreift er.
Wie auch immer diese OP ablaufen soll, Dein Heri hält dem Chirurgen seinen Kopf und dem Tumor seine Stirn hin. Er entscheidet es selbst und aktiv.
Mach Dir also keine allzu großen Sorgen, er wird sie überstehen.
Wunder wird die OP sicher nicht bewirken, aber Heri will sie und das ist Lebenswille und Kraft genug.

Den verdammten Tumor, den verhaßten, wird sie nicht aufhalten, aber
die Runde wird am Montag an Deinen Mann gehen.

Alles Liebe & Gute,
Anita
P.S.: Ich habe "Neurontin" eingenommen, ist rezeptfrei und kann in Notzeiten hoch dosiert eingenommen werden (Eisenhut oder sowas ähnliches).
Konnte einigermaßen schlafen, die Angstspitzen waren gekappt und mein Ruhepuls von 130 ging deutlich herunter.  
Baldrian und Johanniskraut haben mir nicht so gut geholfen.




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Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 02. Juli 2007, 21:23:12 »
Kurzer Nachtrag zur Erklärung:

Irgendwann sind die Schwierigkeiten unübersehbar:
Probleme beim Laufen, auf Toilette gehen, die ganz normalen Dinge.
Tut im Herzen weh, dieses beobachten zu müssen.
Wie viel schlimmer muss es derjenige empfinden, den es betrifft?

Ist es verantwortungslos nicht nach einer Lösung zu suchen und nur zu beobachten oder ist es bereits Entmündigung (des erwachsenen, geliebten Menschen) ihm ständig hinterher zu rennen ?

Bin ich zu früh mit meinen Vorkehrungen dran oder evtl zu spät.
Ein ewiger Eiertanz, eine Gratwanderung.
Schuldgefühle sind da schon fast vorprogrammiert.

Wem erzähle ich`s ?
Wir sind leider alle "Profis".

Eine gute Nacht mit tiefem Schlaf wünscht
Anita

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Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 02. Juli 2007, 21:15:36 »
Ach, liebe Agnes, klar hast Du Angst.

Nach all der langen Zeit, die gespickt war mit Hoffnung, Trauer, Verzweiflung, Wut, Zorn, Aktionismus stellt sich die Angst als treueste Begleiterin heraus. Sie bleibt und weicht nicht von der Seite.
Bei uns gab es irgendwann mal einen entscheidenden Wendepunkt. Meine Schwester strahlte einen plötzlichen Frieden aus, wurde ruhig. Nicht, dass sie sich aufgegeben hätte, nein, das nicht. Sie wirkte beseelt und hat es geschafft ein bisschen davon auf mich zu übertragen.
Ganz ohne Sprache, nur mit Blicken, trotz aller Angst.

So ein friedvolles, warmes Gefühl wünsche ich Dir, umarme dich und denke an Euch zwei und all die anderen, die gerade von ihrer Angst beherrscht werden.

Liebe Doro,

genau dieses Fragenlabyrinth, das Du derzeit durchirrst, macht einen so fertig.
Ich glaube, von Dir habe ich mal eine Frage gelesen, die mich nachhaltig beeindruckt hat:
"Wann verlängert man das Leben, wann das Sterben"
Wie gerne hätte man eine klare Antwort darauf, damit man endlich weiß auf welcher Seite des Graubereichs man steht.
Das weiß man nie, bei jedem verhält es sich anders und Erfahrungen will man ja -weiß Gott- nicht auf dem Gebiet sammeln.

Ich wünsch Euch was, viel Mut, liebe Grüße von Herzen
Anita

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Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 25. Juni 2007, 20:11:54 »
Ich kenne sie gut, diese angstmachende Leere.
Diese laute, dichte Stille.
Das mit dem Flascherl habe ich übetragen gemeint,
mache eine Familienpackung Eis nieder oder putze irgendein Auto oder die Fenster.
Am besten wäre natürlich eine Freundin/einen Freund zu besuchen und ein bißchen quatschen, wenn Du das verträgst.
Kann nicht jeder in der Situation.
Meine persönliche Lösung ist eher die Familienpackung Eis oder das Flascherl.
Ich wünsche Dir, dass Dein Abend erträglich bleibt, das Heri die Nacht gut übersteht und dass mit dem morgigen Tag die ersehnten, aussichtsreichen Therapien beginnen.
Dass es für Euch vorwärts geht.
Eine gute Nacht, liebe Hilde,
Anita

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Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 25. Juni 2007, 19:56:01 »
Liebe Hilde,
mach Dir "a Flascherl" irgendwas nettes auf und spiele mit Deinen Zehen im nicht vorhandenen Sand.
Lass Deine geschundene Seele baumeln, so gut es halt geht.
Viele Wünsche begleiten Euch.
Anita

22
Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 24. Juni 2007, 23:12:34 »
Liebe Hilde,

wie S. so treffend formuliert hat:
Holt Euch einen Arzt ins Haus oder nötige Deinen Heri ins Krankenhaus. Bezügl. des dicken Beines kann ihm geholfen werden.
Setze Dich durch gegen seinen "Sturschädel", Du würdest Dir Vorwürfe machen, wenn Du es nicht machst. Davor solltest Du Dich selbst schützen. Thrombose oder einfach "nur" Wasser, dagegen ist ein Kraut gewachsen.  
Den Stress könnt Ihr jetzt nicht auch noch gebrauchen.

Liebe Bergziege,
wenn ich es richtig verfolgt habe, hast Du Dich über ein Jahr nicht im Forum gemeldet. Es war wohl ein schreckliches Jahr für Euch ?

Liebe alle anderen, Sarabane, Kanita, Judith, Cira, Ihr alle,
an welcher Stelle der immer gleichen und doch so einzigartigen Geschichte Ihr Euch befindet, Kraft können wir alle brauchen und die wünsche ich Euch von Herzen
und eine gute Nacht mit wenig Träumen
Anita


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Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 09. Juni 2007, 23:52:29 »
Liebe Hilde,

Heri ist nicht sauer auf Dich!!

Er ist zornig über seine Situation und hat - wie Du- keine Ahnung, wo er seinen Zorn loswerden kann.

Ganz alltägliche, selbstverständliche Dinge (Treppen laufen) funktionieren nicht mehr. Wie weit oder besser wie nah die Grenze des Möglichen bereits ist, will er dann mit eigentlich normalen, aber jetzt waghalsigen Proben austesten: Auto fahren.
Dass er sich und andere gefährden kann wird ihm bewußt sein, aber er will es einfach wissen.

Du bist die ihm nähste Person und bekommst natürlich seine Wut ab.
Sei ihm nicht gram (bist Du eh' nicht), auch Dein Heri trauert bereits über seinen eigenen Verlust der Zukunft, seiner Fähigkeiten und auch über den Verlust seiner jetztigen Gegenwart, weil er auf einmal nicht mehr Auto fahren soll oder Dich ständig braucht, um über den Tag zu kommen.

Euch beiden, der Sarabane, all den vielen, die ich mir garnicht mehr merken kann, viel Liebe & Kraft für Euren gemeinsamen, aber doch einsamen, schweren Weg.

Anita


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Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 04. Juni 2007, 15:12:49 »
Allen,

die am Rande Ihrer Kräfte sind und
deren Leben durch Ängste zugeschnürt wird,
wünsche ich, dass sie es schaffen,
von einem Tag zum anderen zu kommen,  
um so diese unglaubliche Bürde zu stemmen.

Im nachhinein betrachtet eine so unfassbar, unmenschliche Aufgabe.

Gestern hatte ich einen ganz realen Angsttraum.
Als ich aufwachte, war ich erleichtert, dass ich diese Angst durch den Tod meiner Schwester nicht mehr durchstehen muss.
Fast war ich ihm dankbar.
Die Schuldgefühle stellten sich natürlich sofort ein.
Was für einen Preis mussten wir zahlen, um ohne diese vernichtende Angst leben zu können. Entschieden zu hoch, der Preis.

Ich denke fest an Euch alle, fühle genau Eure Phasen mit.
Holt Euch Hilfe, Hospizhelfer, Haushälter, was auch immer.

Alles Liebe
Anita

25
Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 29. Mai 2007, 19:03:51 »
Hallo Ihr draussen in der Welt,

es kommt wirklich auf die ureigene Mentalität und Geschichte an, wieviel und was man an Sorgen und Arbeit abladen kann und mag.
Es ist bewundernswert, wenn Ihr es schafft Eure Lieben zuhause selbst zu pflegen. Wenn aber die Kraftreserven nicht mehr ausreichen, ist es keine Schande, sich Hilfe zu holen oder zumindest einen doppelten Boden, ein Netz aufzubauen.
Nur für den Fall, dass es nicht mehr anders geht.
Auch wir hätten meine Schwester zuhause gepflegt, aber sie wollte es anders. Das Hospiz war für uns ein Ort der Ruhe.
Ohne Vergangenheit, ohne Zukunft, so ganz ausserhalb der Welt.

Was uns vor dieser Zeit sehr geholfen hat war der Notrufknopf, die Verbindung zum Roten Kreuz. Wenn sie einen Anfall hatte oder gefallen war, konnte sie oft noch den Notruf betätigen. Das RK hatte einen Schlüssel und hat sie sofort versorgt und mich informiert (meine Handynr. war hinterlegt).
Das nahm uns ein bißchen die Angst, wenn sie alleine zuhause war und gab ihr ein Stückchen mehr Selbstständigkeit, da sie sich nicht permanent überwacht vorkam.

Aber ich denke, das kennt ihr alle.

In Gedanken bin ich bei Euch, Ihr macht das alle ganz wunderbar.
Es gelingt Euch allen, zu Eurer Verantwortung zu stehen.
Zweifel, ob man es richtig macht oder besser machen könnte, sind normal, aber nicht nötig.

Die besten Wünsche für Euch
und Dir Doro alles Gute zur erneuten Heirat !!

Anita




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Liebe Sabine,
es tut mir so leid.
Unfassbar, schon wieder ein Kampf verloren.
Für Deinen persönlichen Trauerkampf wünsche ich Dir alles erdenklich Gute und Kraft.
Mit traurigen Grüßen
Anita

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... für Euren Einsatz.
Alle, denke ich, wissen, was es für einen Zeitaufwand bedeutet.
Danke, dass Ihr den Serverausfall wieder glatt gebügelt habt,
Dieses Forum ist für uns so wichtig.
Thanks,
Anita

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Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 13. Mai 2007, 22:58:04 »
Liebe Elisabeth,

wie unermesslich traurig ...
wie schön Du geschrieben hast ...

Betroffen sende ich Dir und Günter meine Gedanken.
Anita

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Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom im Endstadium
« am: 12. Mai 2007, 22:56:35 »
Liebe Katie,
es tut mir sehr leid.
Mehr ist nicht zu sagen, außer: Weine ruhig ...
Mit stillen Gedanken
Anita

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Glioblastom / Gliosarkom / Re:Glioblastom
« am: 09. Mai 2007, 22:15:04 »
... raus mit den Tränen, Doris.
Brauchst Dich nicht zurückhalten, es tut gut.
Zumindest das Wachstum des "Kloß im Hals" kann damit verringert werden.
Hoffentlich könnt Ihr (Deine Mutter und Du) vor einander weinen und versucht nicht ständig Euch gegenseitig zu schonen. Das kostet alles soviel Beherrschung und Kraft.
Meine besten Wünsche an Dich und an Euch alle,
habt eine gute Nacht und suße (!) Träume, sogni dolci :-)
Anita

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