HirnTumor Diskussionsforum
Zytostatika und Medikamente => Sonstige Medikamente => Thema gestartet von: Ciconia am 16. April 2008, 16:23:27
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Als letzten medikamentösen Versuch werde ich nun die Valproinsäure probieren.
Ziel: wenn ich es vertrage, soll das Neurontin ausgeschlichen werden und man will sehen, ob das neue Medikament gegen fokale Anfälle und Schmerzen (Migräne und Trigeminusneuralgie) allein ausreicht.
Werde demnächst weiter darüber berichten.
Hat jemand damit schon Erfahrungen?
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Hallo,
auf der Liste gab es Infos, dass mit Valproinsäure auch als Anti-Tumor-Substanz geforscht wird:
http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/115076/ (http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/115076/)
Eine Nebenwirkung, die sich jeder wünschen würde.
Einige Hirntumorpatienten nehmen es deshalb "lieber" gegen ihre Epilepsie ein, als ein anderes Medikament.
Ich hoffe es ist das richtige Mittel für dich.
Lieben Gruß, Jo
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hallo
hab meine onkologin darauf angesprochen, sie meinte, die dosis eines antiepis wuerde nie gegen einen tumor wirksam sein...ich denke, immer besser als garnichts
;D
bacio
heifen
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Bin im Moment bei der halben Dosis im Aufdosieren, außer Müdigkeit und Bludruckabfall (90/60) habe ich keine NW. Ist aber auch, weil ich das Neurontin noch zusätzlich nehme - soll aber bald ausgeschlichen werden. Ich hoffe, das funktioniert und die Trigeminusneuralgie bleibt weg.
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Die Valproinsäure scheint eine echt interessante Substanz zu sein. Bei google findet man gleich z.B. diesen Beitrag:
http://www.mensch-und-krebs.de/modules.php?op=modload&name=PagEd&file=index&page_id=149
Eine in Wien durchgeführte Studie zeigte, dass die mit Valproinsäure als Antiepilektika behandelten Glioblastompatienten bessere Überlebenschancen der Carbamazepin-Gruppe gegenüber hatten (Oberndorfer S., et al., P450 enzyme inducing and non-enzyme inducing antiepileptics in glioblastoma patients treated with standard chemotherapy, J Neurooncol. 2005 May;72(3):255-60)
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Habe mich noch weiter damit beschäftigt:
Hier mal ein klares Wort zu den Nebenwirkungen:
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2006/6521/pdf/diss06_047.pdf (http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/volltexte/2006/6521/pdf/diss06_047.pdf)
Hier konnten Patienten ihre Nebenwirkungen selbst beurteilen:
http://www.sanego.de/Wirkstoff_Valproins%c3%a4ure (http://www.sanego.de/Wirkstoff_Valproins%c3%a4ure)
Leider wieder mal die häufigste NW Gewichtszunahme.
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Hier einige aktuelle Arbeiten: http://www.brainlife.org/treatment/valproic_acid.htm
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http://www.springerlink.com/content/557h47161hv6rqlx/
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Ja, ab einem gewissen Medikamentenspiegel im Blut scheint es tumorhemmende Wirkungen zu haben, bei Gliomen.
Bei mir jedoch wird dieser Spiegel bei weitem nicht erreicht. Habe momentan knapp 40 - unterste Wirksamkeitsschwelle.
Ich mache mir im Moment ganz andere Sorgen bezüglich dieses Medikamentes. Es gibt eine androgene Wirkung und als Folge dessen wohl auch einen indirektem Einfluss auf die Frauenhormone (Gestagen-Östrogen). Ich spüre das z.B. an heftigen Zwischenblutungen und auch Haarausfall. Positiv scheint aber meine sehr schmerzhafte zystische Mastopatie beeinflußt zu werden - wesentlich weniger fühlbare Zysten zum Ende des Zyklus und damit auch weniger Schmerzen.
Mein Neurologe bestätigt mir diese hormonelle NW, allerdings ist er der Meinung, dies würde keinen Einfluß auf mein Meningeomwachstum haben. Seltsam nur, dass ich im lezten MRT ein minimales aber eindeutiges Wachstum hatte.
Habe auch über den Hausarzt versucht, dies nochmal abzuklären. Er hat mit einem Arzt aus der Charité telefoniert (Rezeptorexperte). Dieser bestätigt auch die Hormonwirkung von Valproat. Allerdings sieht er dazu keine Alternative - es ist das letzte Medikament, welches ich noch nicht ausprobiert habe. Er empfiehlt auf keinen Fall abzusetzen! ???
Hat jemand eine Idee? Nächster Termin beim Neurologen ist Mitte September - muß es dann nochmal ansprechen und suche weitere Argumente (Risiko-Nutzen).
LG
Ciconia
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http://www.springerlink.com/content/557h47161hv6rqlx/
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Ich schleiche das Valproat nach ca. 6 Monaten nun wieder aus. Leider hatte es Nebenwirkungen, anhaltender starker Haarausfall, starke Zwischenblutungen, Schlafstörungen.
Die Wirkung gegen die Migräne war nicht überzeugend. Die Anfälle wurde nur um ca. 25 Prozent reduziert.
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Habe Valproat nun ganz ausgeschlichen, aber der Haarausfall soll noch mind. 3 Monate anhalten.
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Mein Neurologe meinte Die Valproinsäure in Kombination mit Lamotrigin sei eine sehr gute Lösung, weil beide zusammen eine synergetische Wirkung erzielen.
Für die, die es nicht verstehen sollten: Die Wirkung beider zusammen ist stärker als die Sunne der Wirkungen der einzelnen. Ich bin gerade dabei dahin umzustellen. Ein Bericht folgt...
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Vor ca. einem Monat wurde mein Vater auch umgestellt auf Valproinsäure in Kombination mit Lamotrigin. Er hat es nicht sehr gut vertragen: Kopfschmerzen und Schwindel. Als wir dann unseren Neurologen aufgesucht haben (die Umstellung war von einem anderen Neurologen, da unser zu der Zeit Urlaub hatte), war er gar nicht begeistert von der Kombination und hat Lamotrigin wieder abgesetzt, eben weil die Wirkung so verstärkt wird und es zu einem langsameren Abbau der Valproinsäure in der Leber kommt. Was stimmt den nun? Aber Lamotrigin als Monotherapie soll ja gut verträgllich sein und im Gegensatz zu anderen Antiepileptika eher aufhellend als schläfrig wirken.
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ALso, ich bin erst beim Einschleichen von Lamotrigin und kann selbst noch nichts sagen. Ich bin gerade mal bei 50 mg.
Mein Neurologe, übrigens auch ein neuer, wil ich beim Alten das Gefühl hatte, daß er sich überhaupt nicht ernsthaft mit meinen Problemen befasst hat, meinte auch Lamotrigin sei sehr gut verträglich, aber man könne wohl in der Kombination mit sehr geringen Dosen arbeiten. Bei mir ist das Problem, daß ich seit September letzen Jahres es nicht mehr schaffe komplett anfallsfrei zu bleiben, daher meint er eine Kombi sei eventuell nicht schlecht.
Allerdings hatte er auch angesprochen, daß die Valproinsäure ausprobiert werden muß, weil die teilweise Probleme bereiten kann
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hallo ihr Lieben,
ich denke, dass das Lamotrigin weniger Probleme bereitet, da es eine Freundin von mir nicht gegen fokale Anfälle bekommt, sondern gegen Depressionen.
Mein Mann hat es bis zum Schluss gegen fokale Anfälle gut vertragen. Dies kann ich allerdings nur aus der Beabachterposition sagen.
Wie sollte er selbst es beschreiben, welches Medikament Beschwerden verursacht. Ist es das Cortison, das Lamotrigin, das Temodal oder das Syrea?
Welches macht müde, welches verursacht Sodbrennen, wenn man alle gleichzeitig schluckt?
Lg Felicitas
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Amen zu deinen Worten:
Ich habe derzeit Timox, KEPPRA und jetzt das Lamotrigin im Einsatz. Bei KEPPRA weis ich, daß es mir massiv geschadet hat. Timox (Oxcarbazepin) bzw Tegretal (Carbamazepin) habe ich zwar ganz gut vertragen, aber halt doch mit einigen Nebenwirkungen, die ich auf Dauer nicht akzeptieren wollte. Zudem sind mir halt die angekündigten Folgeerscheinungen bei einer Dauergabe nicht akzeptabel.
Nebenbei schaffe ich es halt seit ich Frisium abgesetzt habe nicht mehr komplett anfallsfrei zu bleiben, was meine Lebensqualität doch massiv schmälert.