HirnTumor Diskussionsforum

Sonstiges zum Thema Hirntumor => Nachsorge und Spätfolgen => Thema gestartet von: Claudi am 24. Oktober 2005, 03:55:03

Titel: Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: Claudi am 24. Oktober 2005, 03:55:03
Hallo!

Ich hab mich mal heir durch das Forum gelesen. Ich selbst bin nicht von einem Hirntumor betroffen, es geht um einen Freund von mir.

Er ist 25, hatte einen Hirntumor (soweit ich weiß, ein Astrozytom), wurde vor 5 Monaten operiert. Der Tumor wurde vollständig entfernt, es gab keine weiteren Probleme, keine weitere Behandlung. Nur die vorher schon vorhandenen Sehstörungen werden nicht besser. Es heißt: Sehnerv nicht richtig durchblutet, da kann man nichts machen, ausser abwarten und hoffen, dass es wieder besser wird. Er war auch sbei mehreren Ärzten deswegen.

Er sieht nun aber nur noch schemenhaft, kann also grade mal sagen, ob etwas hell oder dunkel ist.

Was mich interessieren würde: hat jemand die gleichen Erfahrungen gemacht? Gibt es ein Möglichkeit, dass das wieder besser wird, oder ist der Sehnerv da so weit geschädigt, dass es da kein "zurück" mehr gibt?
Hat jemand da Erfahrungen mit alternativen Methoden gemacht (ich denk da z.B. an Akupunktur, Homöopathie oder Osteopathie, um die Durchblutung wieder zu fördern)?

Danke schonmal im Voraus für die Antworten.
Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: jana.ochs am 24. Mai 2006, 08:36:05
hallo. mein name ist jane, ich bin 26. nov 2005 worde ich operiert. gutartiger tumor. mein gesichtsfeld ist seit dem um ca. 50% auf beiden augen eingeschränkt .  würde gerne mit anderen bestroffenen darüber reden. gruß janulka(at)freenet.de
Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: Ciconia am 24. Mai 2006, 12:40:52
Hallo Jane,
herzlich willkommen hier im Forum.

Welche Art von gutartigem Tumor hattest du? War es vielleicht ein Meningeom? Frage mal deinen Arzt oder schau in den OP-Bericht.  Dann könntest du gezieltere Antworten bekommen.

LG
Ciconia
Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: kavernom am 10. Juli 2011, 18:45:47
Hallo!
Ich hab Doppelbilder nach einer Hirnblutung und schlage vor, fragt doch mal einen funktionalen Optometristen! Das sind die richtigen Spezialisten für funktionale Sehstörungen und die speisen Euch auch nicht mit "Abwarten, Tee trinken" ab. http://www.wvao.org/index.jsp?path=/pages/open_news/arbeitskreise/ak_funktionaloptometrie/
Ich kann noch keine Erfahrungen posten, weil ich den ersten Termin noch vor mir habe.
Kopf hoch, es grüßt Euch Susanna  ::)
Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: Stawi am 13. Juli 2011, 13:01:56
Hallo!
Ich hab Doppelbilder nach einer Hirnblutung und schlage vor, fragt doch mal einen funktionalen Optometristen! Das sind die richtigen Spezialisten für funktionale Sehstörungen und die speisen Euch auch nicht mit "Abwarten, Tee trinken" ab. http://www.wvao.org/index.jsp?path=/pages/open_news/arbeitskreise/ak_funktionaloptometrie/
Ich kann noch keine Erfahrungen posten, weil ich den ersten Termin noch vor mir habe.
Kopf hoch, es grüßt Euch Susanna  ::)


Hallo Susanna,
Ich war bei einem Augenarzt, hatte einen Termin dort bei einer Orthoptistin. Das einzige was sie machen wollte war eine Prismenbrille verschreiben. Ich wurde  2011 am Gehirn operiert, es wurde ein Schlauch in den vierten Ventrikel gelegt. Seit dieser Zeit sehe ich doppelt. Es liegt wohl eine Reizung des Sehnervs bzw. des Ventrikels vor.  Mich würde wirklich interessieren was die Orthoptistin dir verschreibt bzw. bei dir durchführt. Hier habe ich bereits gepostet.
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,2717.0.html
http://www.hirntumor.de/forum/index.php/topic,7280.0.html

Ups.... habe gesehen das du mir unter der zweiten Seite geschrieben hast. (Stawi) Man sollte an der richtige Stelle ein Kreuz setzen damit man per mail informiert wird.

Mit Sehhtrainig war jedenfalls nichts beim Augenarzt. Nur das was ich selber mache und ich sage dir, das ist anstrengend! Fusionieren und Focusieren und dann noch eine Art Augenjoga (Augen im geschlossenen und offenen Zustand sich bewegen lassen). Bedingt durch Schmerzen wache ich nachts (so gegen 3 Uhr) auf und nachdem ich mit kalten Kaffee die Schmerzen runterkriege (hilft wirklich) sitze ich im Wohnzimmer und mache Augentrainig, manchmal bis zu 2 oder 3 Stunden. Gehe dann aber wieder ins Bett und schlafe weiter.
Klar habe ich den Kopf hoch und arbeite an mir. Es geht nicht anders, Aufgeben gilt nicht.
Nun denn, ich / wir würde(n) mich / uns über eine Antwort von dir oder euch sehr freuen.

Liebe Grüße
Rudi (Stawi)


Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: Josi92 am 14. Juli 2011, 00:45:32
Hallo,

bei mir wurde am 12. April 2011 ein Tumor am Kleingehirn festgestellt. 2 Tage später (also genau heute vor 3 Monate) war dann die OP.

Ostern 2010 bekam ich eine Brille, hauptsächlich für den Führerschein, jedoch wurde meine Sehkraft von Monat zu Monat immer schlechter. Als ich die Diagnose Hirntumor bekommen habe, war es bei mir kurz vor knapp. Nach der OP verrieten mir die Ärzte, das ich meinen 19. Geburtstag def. nicht erlebt hätte (dieser war am 24. Mai).

Um auf das eigentliche Thema wieder zurück zukommen. Seit der OP vor 3 Monaten, hat sich meine Sehkraft wieder so gebessert, das ich fast keine Brille mehr bräuchte. Wenn sie nicht im Führerschein drin stehen würde, könnte ich ganz ohne sie leben. Werde jetzt in meinem Urlaub mich mal drum kümmern, ob evtl. die Möglichkeit besteht(nach Einreichung eines Sehtests), einen neuen Führerschein zu bekommen, ohne Brille.

Allerdings habe ich im Krankenhaus eine junge Frau kennengelernt bei der es ähnlich war wie hier beschrieben. Ich kann dazu nur sagen, das sie damals in eine Spezialklinik verlegt wurde, leider habe ich aber keine Ahnung wohin sie verlegt wurde und was es am Ende war (weis nicht mal ob sie überhaupt wegen dieser Sehschwäche verlegt wurde), schließlich durften die mir keine Auskunft geben und von ihr hab ich keine Adresse und nicht mal den kompletten Namen  :(!!!

Vielleicht hilft es einfach mal im I-net zu stöbern oder sich beim Arzt zu informieren, wo bzw ob es solche Kliniken gibt. 

Ich wünsche allen eine Gute Nacht!!!

Josi
Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: Stawi am 14. Juli 2011, 09:49:05
Hallo Josi,
Danke für deine Antwort. Und...herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag nachträglich.  :D
Gestern hat meine bessere Hälfte (was würde ich ohne sie machen) im Netz einen Optiker gefunden, der eine Sehschule hat. War schon da, habe mit ihm lange gesprochen und einen Termin vereinbart. Bezahlen natürlich aus eigener Tasche aber das ist es mir wert. Ich will wieder richtig sehen können. Versprochen hat er mir allerdings nichts, er will zumindest etwas tun! Bisher der einzige, der mit Augen zu tun hat. Von den Neurochirurgen rede ich hier mal nicht, die sind immer da. Nach seiner Aussage hatte er wohl mal einen Patienten mit Kleinhirnproblemen (Tumor? weiß nicht), dem konnte er wohl helfen. Wollte aber nicht darauf eingehen, keine Eigenreklame machen. Find ich gut. Zumindest habe ich Vertrauen zu ihm. Versprochen hat er mir nichts. Erstmal werden die Augen vermessen, hat so richtig auch noch keiner gemacht und danach sagt er mir was und ob er etwas machen kann.
Nachdem ich gestern bei ihm war waren meine Lebensgefährtin und ich noch in einem Möbelhaus. Für mich ein Horror, auch mit Augenklappe (mal rechtes mal linkes Auge). Allerdings ist es so, das ich raus muss, unter Leute, meine Augen müssen sehen lernen und auch mein Gleichgewichtssinn will geschult werden. Insgesamt waren wir mehrere Stunden unterwegs, incl. etwas essen, also auch sitzen. Als ich wieder zu Hause war war ich fertig, müde, erschöpft.
Deine mail hat mir Zuversicht gegeben, es kann also wieder besser werden aber eine Garantie kann mir natürlich niemand geben. Mal nächste Woche abwarten. Gehe da absolut positiv rein.

Liebe Grüße
Rudi

Zusatz: Der Neurochirurg will die Bilder an andere Kliniken schicken. Der kümmert sich auch.

@Susanna
Den Optiker hat meine bessere Hälfte übrigens auf der Seite von Susanna (kavernom) gefunden.
Vielen vielen Dank für den Tip!!
http://www.wvao.org/index.jsp?path=/pages/open_news/arbeitskreise/ak_funktionaloptometrie/


Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: enola2 am 14. Juli 2011, 19:04:02
hallo
also ich habe seit meiner op ja auch probleme
licht, wahrnehmung, sehnerv ist verletzt worden durch mein ödem/ vermutlich monatelang schon
besserung derzeit nicht in sicht
ein normaler augenarzt kann hier nicht helfen
ich bin auf der klinik beim neuro opftalmologen- meinem gehirnaugendoc
in kombination mit dem neurologen

Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: Stawi am 14. Juli 2011, 19:22:40
@enola2
Hallo,
Jau, die Sache mit den Augen ist nicht ohne. Der Augenarzt traut sich da nicht dran. Deshalb die Alternative über den Optiker, der eine entsprechende Ausbildung hat.
Heute war ich bei meinem Neurologen in der Stadt, der hat sich nochmal die Bilder angesehen. es ist ein Rückgang der Syrings in der Wirbelsäule zu erkennen. Ist ja schon mal gut, es müssen nur noch die Finger und Füße wieder gefühl bekommen und ich alles sehen können.

Abwarten was beim Optiker passiert.

Ergibt sich bei dir absolut keine Besserung? Bei mir sind die Nerven, so wie es aussieht, nicht geschädigt. Soll ein "Berechnungsfehler" im Gehirn sein. Allerdings ist da wohl auch einiges durch den Schlauch gereizt worden.

Schöne Grüße nach Wien.... geniale Stadt, war 2009 dort aber nur über das Wochenende. Da gibt es eine Kneipe, die ist Uralt. Keine Ahnung wie die heißt aber war klasse dort.

Liebe Grüße

Rudi

Zusatz... Habe gerade gesurft zum Thema Ophthalmologie. Sehr interessant. Du hast recht, wenn etwas gemacht wird sollten beide Ärzte zusammenarbeiten. Werde es im Kopf behalten. Danke für den Tip, bin für alles offen.

Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: Josi92 am 14. Juli 2011, 22:33:18
Hallo Stawi,

dankeschön...;-)

Wenn ich mich hier so durch das Forum lese, stelle ich leider fest, das es nicht allen wieder so gut geht wie mir!!! Das tut mir leid!!!

Bei mir ging alles recht schnell...8 Tage nach meiner OP wurde ich aus dem KKH entlassen und war danach nur 2 Wochen krank geschrieben...zum Glück!!! Meine Abschlussprüfung von meiner Ausbildung stand bevor, doch ich entschied im KKH sie erst ein halbes Jahr später zu schreiben um mir genügend Zeit für mich nehmen zu können. Als ich allerdings dann Zuhause merkte das es mir von Tag zu Tag besser geht, spielte ich mit dem Gedanken diese doch am normalen Termin zu schreiben. Von den Gedanken konnte mich keiner mehr abhalten und so schrieb ich am 7. und 8. Juni meine Abschlussprüfung. Vorher durfte ich aufgrund meiner Erkrankung Prüfungserleichterung beantragen und bekam dies auch genehmigt (pro Prüfung 15 Minuten mehr Zeit). Wie ich schon meinem letzten Beitrag schrieb, hab ich auch keine Probleme mit meinen Augen.

Was ich eigentlich sagen will ist, das ich mich aus diesem Grund leider nicht so in die hineinversetzen kann, denen es nicht so geht wie mir. Das tut mir von Herzen leid.

Ich bin froh wie es gekommen ist. Seitdem fühle ich mich wie neu geboren.

Aber natürlich tut es mir um die Leid, denen es nicht so geht.

Ich wünsche allen gaaaaaanz viel Kraft! Ich denk an euch!

Ganz liebe Grüße

Josi
Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: kavernom am 20. Juli 2011, 17:07:10
Hallo!
Bitte genau lesen!  :o
Ich schlug eine  FUNKTIONALE OPTOMETISTIN vor, das ist ein Riesenunterschied zur Orthoptistin!
Ich mach jetzt brav jeden Tag meine Übungen.
Des weiteren gibt es eine Behandlung mit Licht "Syntonics".
Eventuell krieg ich über ein ärztliches Attest sogar die Kosten von der Kasse zurück.

Ich bin der Meinung: Wer heilt, hat recht!

Allen hier toi toi toi! Gruß, Susanna
Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: Stawi am 20. Juli 2011, 19:23:44
Hallo Susanna,
Danke für die Info!! Wie schon gesagt, ich war bei einer Orthoptistin wohl angestellt bei meinem Augenarzt. Die wollte sofort ein Prismabrille verschreiben. Nun, da habe ich etwas dagegen, denn es muss doch andere Sachen geben, die ich machen kann und so kam deine mail, bzw. fast zeitgleich die Suche meiner besseren Hälfte im Internet, genau richtig.
Heute war ich dann, nachdem ich bereits letzte Woche zu einem persönlichen Gespräch unangemeldet bei ihm war, beim funktionalen Optometrist. Er hat erstmal alles vermessen, gefragt etc. etc..
Obwohl er mir keine Hoffnung machen kann habe ich welche. Habe ich zwar schon die ganze Zeit aber jetzt kümmert sich "jemand" darum. Wenn ich heute nicht so wahnsinnige Kopfschmerzen hätte würde es mir gut gehen. Billig ist der funktionalen Optometrist nicht aber er ist es mir wert.
Was mir selber noch aufgefallen ist: Wenn ich auf dem Bauch liege, Kopf auf der Seite, ca. 20 Minuten, und mich dann aufsetze kann ich besser einzeln, also so wie jeder andere auch, sehen. Wenn es dunkler wird habe ich den Eindruck, das ich auch besser sehen kann. Zum Beispiel Fernsehen!! Aber auch alles andere.

Ist doch richtig, dass du jetzt Training beim funktionalen Optometrist machst. Wie kann man da die Kosten von der Krankenkasse wiederbekommen. Ärztliches Attest. Ja aber weiter. Kannst mir auch eine mail schreiben. :) Würd mich freuen wenn Infos hättest.
Mal so nebenbei, ich mache viel Augentraining, mein eigenes (Fusionieren, wechsel zwischen weit und nah, zumindest das was ich einzeln sehen kann), aber habe heute einen Rüffel bekommen, denn zuviel ist auch nicht gut. Hatte mal nachts Kopfschmerzen bekommen, so gegen 3 Uhr nachts und habe dann fast 3 Stunden bis 6 Uhr so ein Training gemacht, trotz Kopfschmerzen. Konnte sogar besser sehen. War wohl etwas zu lang geübt.
Meine Krankenkasse hatte sich letzte Woche auch gemeldet. Ob die Ärzte etwas tun und mir helfen.

Danke noch einmal für die mail

Viele liebe Grüße

Rudi
Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: kavernom am 01. November 2011, 18:28:30
Hallo liebe Leute,
nach längerer Zeit bin ich mal wieder hier.

Die Sache mit den Doppelbildern entpuppt sich als langwierig. Nun, damit muß frau halt leben. Es wird schubweise immer ein bwenig besser.
Inzwischen kann ich wieder Fahrrad fahren, die Orientierung und das Gleichgewicht sind also viel besser geworden.
Bei mir scheint die Lichtbehandlung mit Syntonics den Effekt des Trainings zu verstärken.
Ich seh immernoch doppelt, aber komme besser damit zurecht.
Was hilft:
Regelmäßig Auszeit nehmen und die Augen und das Hirn fühlen.
Mal Ein- und mal Beidäugig gucken, ich hab mir mattierten Tesafilm auf das Glas einer Brille ("gutes" Auge) geklebt - Augenklappe ist nicht so toll.
Ich weiß nicht ob es was nützt, nehme aber einen Vitamin B-Komplex ein.

Ich hab nun zum dritten Mal Widerspruch bei der Krankenkasse eingelegt - viel Hoffnung auf Kostenübernahme gibt es leider nicht.
Ihr solltet es aber trotzdem versuchen, nur so kann sich da mal was verändern.

Lasst Euch bloß nicht entmutigen! Und laßt Euch auch nicht von Ärzten abspeisen.
Die Orthoptistin beim Augenarzt hatte behauptet: "Augentraining ist esoterischer Quatsch"!
Ich denke da spielt Angst vor Konkurrenz eine große Rolle. Und wer verdient denn das Geld bei einer OP, bei der die Augenmuskeln zurecht gestutzt werden?

Also, Kopf hoch! Alles Gute wünscht Euch, Susanna
Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: kavernom am 16. Januar 2012, 11:39:30
Hallo Ihr lieben Doppeltseher.
Ich hoffe, alle machen gute Fortschritte!
Nun ist mein Widerspruch zum dritten Mal von der Krankenkasse zurückgekommen: Wieder eine Ablehnung der Kostenübernahme fürs Visualtraining.
Ich werde nun eine Medizinrechts Beratung in Anspruch nehmen und herausfinden, ob es sinnvoll ist zu klagen.
Mir erscheint die Ablehnung so ungerecht! Es ist so, als ob man einem Schlaganfall Patienten die Physiotherapie verweigern würde, damit er seine gelähmten Körperteile wieder bewegen kann!

Vielleicht möchte sich jemand in eine Klage einklinken?

Lieber Stawi,
Du brauchst keine Angst zu haben! Die Angst ist Dein schlimmster Feind. Denn sie hindert Dich am LEBEN. Ich hatte das am Anfang auch und es ist nur allzu verständlich. Aber es ist auch die Aufgabe, die in einer solchen Erkrankung steckt: Wieder Vertrauen zu finden. Als ich das erste Mal wieder im Flugzeug saß nach meiner Hirnblutung und ein komisches Gefühl im Kopf hatte, hab ich mir auch Sorgen gemacht. Aber nun ist das vorüber - das Leben ist zu kostbar um es sich mit Angst zu versauen. Und seid mal ehrlich - jedem kann jederzeit was passieren, dazu braucht man keine Hirnerkrankung.

Ich wünsch allen hier viel Kraft, Geduld und Entschlossenheit, Gruß, Susanna
Antworten
Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: fips2 am 16. Januar 2012, 12:50:20


Vielleicht möchte sich jemand in eine Klage einklinken?



Ich verstehe hier die Effektivität einer Klage nicht.
 so gerechtfertigt die Klage auch sein mag. Die Gesetzte und Kostenübernahmekataloge ändern sich laufend. Da hat man endlich was gerichtlich durchgeboxt und schon gibt es einen neuen Gesetztespassus, der das Urteil wieder nichtig macht.
Eine Klage kostet jede Menge Zeit und es bleibt immer einen Ungewissheit des Obsiegends.
Spart euch die Mühe und Nerven.

Ich würde es so machen...

Warum nicht den einfacheren Weg gehen und zu einer Krankenkasse wechseln welcher noch was am Wohle der Patienten liegt?
Viele Kassen sind da weit kulanter.
Von den Beiträgen her sind alle kassen gleich,vom Zusatzbeitrag mal abgesehen. Aber die Unterschiede liegen immer noch bei den Leistungen.
Krankenkassenwechsel sind heute innerhalb von 3 Monaten ohne Probleme möglich. Auch bei bestehenden Erkrankungen.
Vorher aber bitte genau schriftlich abklären, ob die neue Krankenkasse die Behandlung wirklich übernehmen wird.


Fips2


Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: Stawi am 16. Januar 2012, 14:56:12
Hallo Susanna und auch alle anderen Doppeltseher :D,
Da isse ja wieder....freu.
Bin zur Zeit wieder in der Reha, heute erster Tag. Kenne es schon alles von den letzten Jahren 2011 und 2007 hier und die mich auch.
Die Rechnung vom Optometristen und vom Taxiunternehmen (jede Fahrt 50€), ich darf ja kein Auto fahren, werde ich bei der Steuer einreichen. Werde mich allerdings vorher mal mit einem Juristen, mal sehen wer sich auskennt, zusammen setzen. Es ist wirklich ungerecht, das der Optometrist nicht bezahlt wird. Bei mir hat die Optotistin, der Augenarzt, gesagt, das er / sie mir nicht helfen wird und ich eine Prismenbrille brauche. Das habe ich schriftlich!! Der Augenarzt hatte die Möglichkeit mit einem Sehtraining zu helfen, hat er abgelehnt.
Meinen Augen geht es ganz gut dank des Optometristen, der hat es echt drauf, Kopfschmerzanfälle habe ich noch immer, besonders nachts aber der Schwindel ist auch noch nicht weg. In den letzten Wochen hatte ich so ein schummeriges Gefühl im Kopf, geht langsam weg. Besser sieht es vielleicht mit der Syrings aus, nach den MRT Bildern ist diese von 30mm auf 29,8mm in der Länge und von 8,9mm auf 6mm in der Breite kleiner geworden. Sie ist allerdings etwas abgerutscht.
Zumindest geht es mir "ganz" gut auch wenn ich noch nicht arbeiten kann und darf (ich möchte sooooo gerne), so wie mit dem Autofahren (habe zwar den Schein aber fahren nach Ärzten darf ich nicht).
In 4 Monaten muss ich noch einmal zum Optometristen, Kontrolle, bis dahin habe ich noch einge Aufgaben zum abarbeiten. Jetzt freue ich mich auf die Reha, das letzte mal haben sie mir gut geholfen.
Stimmt meine Angst war und ist mein größter Feind. Ständig frage ich mich was mit mir noch alles passiert und wie das Leben weiter geht, falls ich so nicht mehr arbeiten kann..... schrecklich. Heute bekam ich einen Anruf von einem Kollegen, er wollte etwas wissen und konnte ihm so helfen. Dann fühle ich mich nicht mehr so nutzlos. Ich möchte produktiv sein, etwas tun. Kommt Zeit kommt Rat. Erst Reha dann sehen wir weiter. Und ich bin froh das ich meine bessere Hälfte (Lebensgefährtin), ihre Kinder, meinen besten Freund und einen guten ehemaligen Arbeitskollegen  habe. Was besseres kann mir nicht passieren.
Jetzt wünsche ich erstmal allen eine schöne Woche und einen positiven Blick in die Zukunft auch wenn mir das selbst nicht immer einfach fällt.

Ganz viele liebe Grüße

Rudi (Stawi)


Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: kavernom am 07. März 2012, 13:15:46
Hallo mal wieder!

Da gibt es also auch Optometristen, die einem das Blaue vom Himmel erzählen und etwas mit einem machen, das garnicht funktionieren kann!
Dafür bezahlt man nicht nur viel Geld, sondern man bezahlt mit verzögerter Heilung und dem Verlust an Lebensqualität! Ist mir leider widerfahren.

Nach einem Jahr(!) habe ich nun herausgefunden, das es 1(!) Klinik in Deuschland gibt, die eine neurovisuelle REHA (Das ist es was wir brauchen) anbietet und zwar die AHG Wolletzsee.
http://www.ahg.de/AHG/Standorte/Wolletzsee/index.html

Dort arbeitet auch eine Optikerin/Optometristin die obendrein Dozentin an der FH Berlin ist und einen Optiker Laden in Berlin hat.
http://www.esthergoeltzer.de/

Sie erscheint mir sehr kompetent und obendrein ist sie die Erste, die sich wirklich engagiert für mein Problem.

Ich kann allen hier nur dringend empfehlen, sich an Frau Goeltzer zu wenden! Lieber eine Fahrt nach Berlin machen, als Monatelang garnicht oder falsch behandelt zu werden.

Ich hätte sofort nach der Hirnblutung mit Prismenfolien versorgt werden müssen, erst danach macht ein Visualtraining bei einem grossen Schielwinkel Sinn.
Ich hoffe und bete, dass es noch nicht zu spät ist und die Prismenfolien mir nun helfen, auch ohne diese bald wieder räumlich sehen zu können.

Es grüßt Euch, Susanna
Titel: Re:Sehstörungen nach Hirntumor
Beitrag von: Stawi am 07. März 2012, 19:05:40
Hallo Zusammen,
Hallo Susanna,
Schön wieder von dir zu lesen. Ich hatte es abgelehnt eine Prismafolie zu nehmen und es hat mir geholfen, auch durch das Augentraining. Meine Optotistin, nicht Optometrist,  wollte kein Augentraining durchführen und nur ein Prisma verschreiben. Etwas anderes würde mir eh nicht helfen.
Mit meinem Optometristen hatte ich wirklich sehr viel Glück. Habe mir die Seite
http://www.ahg.de/AHG/Standorte/Wolletzsee/Service/Veroeffentlichungen/1_Konzeptbezogene_Literatur/Optometrie.pdf
durchgelesen und der Optometrist hat sich viel Zeit genommen und meine Augen getestet, wie auch auf der Seite beschrieben. Dann hat er sich etwas überlegt und mir eine Woche später mitgeteilt was er vorhat. 10 Sitzungen, alle zwei Wochen, haben wir durchgeführt. Was bedeutet, er hat mir in den Sitzungen gezeigt was ich zuhause machen soll, hat mir verschiedenste Aufgaben gezeigt, die ich dann jeden Tag in den zwei Wochen zwischen den Terminen durchführt habe.
Nachdem ich jetzt wieder fast zwei Wochen aus der Reha zurück bin und das Augentraining nach meinem Optometristen weiterführe, sehe ich besser, viel besser. Wenn ich mit den Augen nach links schaue kommen noch doppelte Bilder zusatande aber das kann ich durch drehen des Kopfes nach links kompensieren. Mein Optometrist kommt aus Dortmund, kann ihn wirklich weiterempfehlen. Er hatte mir sofort gesagt, das er mir nichts versprechen kann und haben erstmal 5 Sitzungen vereinbart, dann wollten wir sehen wie es weitergeht und ob es etwas bringt. Zwischenzeitlich hat er Sehtests gemacht, habe diese mitbekommen und es ist schon interessant zu sehen wie die Augen sich verändern. Auch wenn mich die Sitzungen etwas gekostet haben, sie haben es gebracht.
Doch zur Zeit ist es mir morgens "kotzübel", manchmal muss ich brechen. Keine Ahnung woran das wieder liegt. Bin bei einer Osteopatin und die gab mir den Tip morgens  mal Olivenöl zu trinken (Esslöffel). Auch nehme ich etwas für die Magenflora ein. Was tut man(n) nicht alles.
Vor einer Woche bekam ich auch eine neue Brille (neue Gläser), kann inzwischen auch wieder eine Brille tragen. Da hatte sich ebenfalls einiges geändert.
Zur Zeit habe ich ein schummeriges Gefühl im Kopf, wie besoffen, lt. MRT ist alles OK (habe einen Verdacht), mir ist übel, habe Kopfschmerzen und etwas doppeltsehen (s.o). Wäre diese Übelkeit nicht würde ich mich besser fühlen.

Wünsche erstmal allen eine schöne Woche

Liebe Grüße
Stawi