HirnTumor Diskussionsforum

Hirntumorarten => Astrozytom => Thema gestartet von: baseni am 29. September 2012, 20:49:06

Titel: NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 29. September 2012, 20:49:06
Hallo,

mein Name ist Sabine. Unser jüngster Sohn Jonathan, 9 Jahre alt, hat NF1, Neumutation, genetisch bestätigt. Diese Diagnose bekamen wir im Januar 2010. Seit etwa Ende 2010 hat er unregelmäßig auftretende Kopfschmerzen, z.T. so heftig, dass Paracetamol keine Besserung bringt. Zeitweise erwacht er mit Schmerzen, die so stark sind, dass er nur noch weint.
Zuerst hieß es, dass Kopfschmerzen typische Begleiterscheinung von NF1 sind, er damit leben muss. Da aber auch seine Schulbesuche darunter leiden, er manchmal erst später zur Schule gehen kann, manchmal die Schule früher verlassen muss, drängte ich auf Aufklärung. Die Augen werden sowieso halbjährlich untersucht. Eigentlich alles in Ordnung, evtl. Microschielen oder zu geringer Leseabstand...
Anfang des Jahres wieder in der Sprechstunde beim NF-Professor: ihm kam das ganze jetzt auch nicht mehr so normal vor und er regte ein EEG an. Das EEG war nicht in Ordnung, zeigte aber keine Hinweise auf Epilepsie. Der untersuchende Arzt regte ein Schädel-MRT an.
Im April wurde das erste MRT gemacht. Der Röntgenarzt zeigte uns einen weißen Fleck in Jonathans Gehirn und meinte, er wüßte nicht, was das sei, wahrscheinlich hänge das mit der NF1 zusammen.
Da bei NF1-Kindern häufig Läsionen im Gehirn, meist spiegelbildlich, auftreten, die keinerlei Krankheitswert haben (sogenannte UBOs), machten wir uns keine Gedanken. Im Arztbrief empfahl er eine Kontrolle nach ca. 3 Monaten. Im August wurde dann das zweite MRT gemacht. Der Röntgenarzt wies darauf hin, dass der Fleck nicht größer geworden war und dass das ja positiv sei.
Ich schickte die Bilder beider Untersuchungen zum NF-Professor. Schon am nächsten Tag rief er an und meinte, er sei der Meinung, es handele sich um ein Marklagergliom links parietal und wir sollten Jonathan in der Neurochirurgie vorstellen. Dann könnte es in den Herbstferien entfernt werden, falls keine neurologischen Bedenken gegen eine Entfernung sprechen. Sofort rief ich bei der vom Professor empfohlenen Kinderchirurgin an, da sich diese auch mit NF1 auskennt. Der Termin war drei Wochen später (letzten Donnerstag).
Was gefühlsmäßig bei meinem Mann und mir in diesen drei Wochen los war, brauche ich hier nicht zu erzählen, ich denke, jeder hier hat Ähnliches durchgemacht.
Die Chirurgin kam sehr kompetent rüber. Sie teilt die Einschätzung, dass es sich um einen Tumor handelt, ihrer Meinung nach ein pilozystisches Astrozytom. Einerseits liege es günstig, da nur etwa 2cm vom Gehirnrand weg, andererseits sind dort die Bezirke für die Steuerung der rechten Hand und für die Sprache. Außerdem sei der Tumor erst klein (Durchmesser ca. 8 mm) und daher schlecht lokalisierbar (unter der OP). Daher empfiehlt sie sechmonatige Kontrolle, wenn der Tumor gewachsen ist, soll dann operiert werden, also kein "Ende mit Schrecken", sondern "Schrecken ohne Ende" für uns.

Hat es hier bei irgendwem auch schon mal die Aussage gegeben, dass der Tumor zu klein zum operieren ist? Ich bin so unsicher!

Vielen Dank für jede Rückmeldung

Sabine

Überschrift editiert Mod
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: fips2 am 29. September 2012, 21:08:24
Hallo Sabine
Willkommen im Forum.
Es gibt, so weit ich weis einen guten Neurochirurgen der sich gerade mit Kindern befasst.
Leider fällt mir gerade der Name des Arztes nicht ein.
Ich will dir aber zumindest die Hoffnung geben, dass es gute Ärzte gibt die deinem Kind helfen können.
Ich meine es wäre die Kinderklinik der Charitè, bei der dieser Arzt war.

Hoffentlich meldet sich schnell ein Elternteil eines ebenfalls betroffenen Kindes hier, die einen solchen Arzt kennen und dir die Adresse nenne können.

Drück den Kleinen ganz lieb von mir.
Ich nehme den Link zu diesem Notruf-Thread in mein Profil als Hinweis auf, da es dann öfter auch von andren gelesen wird.

Gruß Fips2
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 29. September 2012, 21:55:16
Hallo Fips2,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung und die Aufnahme in den Notruf-Thread.
Die Ärzte vermitteln uns den Eindruck (gewollt oder ungewollt), dass alles gar nicht schlimm ist.  ???

Bei der Krebsberatung im Ort habe ich weder auf telefonische noch E-Mail-Anfrage irgendeine Reaktion bekommen (in 10 Tagen). Man macht sich Sorgen und fühlt sich, als würde man nur Panik machen.

Leider bin ich da etwas vorbelastet, da Jonathan nach der Geburt etwa 2 Jahre immer wieder in der Klinik war und mir zeitweise unterstellt wurde, seine Daten (er wurde bilanziert und nachts "verschwand" Gewicht) zu manipulieren. Daher reagiere ich empfindlich,wenn mir nicht geglaubt wird oder wenn etwas verharmlost wird.
Leider hat mein "Bauchgefühl" bisher immer Recht behalten, wenn mit meinen Kindern etwas nicht stimmte. Einzig unser Kinderarzt fragt mich: "Und was denken Sie darüber? Sie kennen die Kinder am besten und haben als dreifache Mutter die Erfahrung."
Darum nochmal Danke fürs Ernstnehmen!

Sabine
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: fips2 am 29. September 2012, 23:03:00
Hallo sabine
Noch was.
 Oben, in der schwarzen Leiste, findest du eine Lupe mit suchen.
Klick das mal an und gib dort Kinderneurochirurgie ein. Da erhältst du einige Treffer aus unsrem Forum.
Vielleicht ist da schon mal ne gute Adresse dabei, bei der du dir zumindest eine Zweitmeinung holen kannst.

Sorry. Mehr kann ich im Moment nicht für dich/euch tun.


Gruß Fips2
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: KaSy am 30. September 2012, 00:25:43
Dr. Vogel wagt sich auch an Hirntumore von Kindern, die als inoperabel gelten.
(Es könnte sein, dass er nicht mehr an diesem KH ist, dann würde man aber dort erfahren, wo er zur Zeit tätig ist.)

Zitat
Sankt-Gertrauden Krankenhaus         Anfahrt:
                     Heidelberger Platz  U- Bahn- Linie 1
Paretzer Straße 12               S- Bahn- Linien 45 und 46
                     Brabandter Platz   Bus- Linie 249
                     Blissestraße   Bus- Linie101
10713 Berlin (Wilmersdorf)

Neurochirurgische Abteilung

Chefarzt Prof. Dr. med. Siegfried Vogel
Oberarzt Dr. med. M. Tschigrjai
Oberarzt Dr. med. S. Öztürk

Chefarztsekretariat (Frau Emmer)    Tel. 030-82722580    Fax 030-82722180
Station 53/54                   Kinderbereich:
Stationsleitung Schwester Renate          Schwester Angelika
Tel. 030-82722608               Tel. 030-82722379


Beitrag aus Cpyrightgründen gekürzt Mod


Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: KaSy am 30. September 2012, 00:34:53
Liebe Forumianer,

in der Zeit vom 22.-25.Februar 2012 fand im ICC Berlin der 30. Deutsche Krebskongress statt.  Mehr als 5000 Mediziner nahmen an diesem alle zwei Jahre stattfindenden Kongress teil.

Ich selbst war beim dazu organisierten Krebsaktionstag und konnte dort viele Informationen aufschnappen, die ich Euch gern weiter gebe.

PD Dr. med. Pablo Hernaiz-Driever, Kinderonkologe an der Charité Berlin sprach sehr bewegt und  eindrucksvoll über Hirntumoren im Kindesalter bis 18 Jahren.

Jeder Hirntumor ist böse!

Wir reden nicht von „gutartigen“ Hirntumoren!

Die Kinderkrebszentren (für alle Krebsarten) sind bereits sehr gut ausgestattet. Es muss gelingen, dass möglichst alle krebskranken Kinder in jedem Zentrum gleich gut behandelt wird. Es geht um eine Optimierung der Behandlung.

Besonders wichtig war ihm hervorzuheben, dass Tumoren im Kindesalter nicht mit den gleichnamigen Tumoren bei Erwachsenen zu vergleichen sind!

Kinder sollten auf keinen Fall von Neurochirurgen behandelt werden, die für Erwachsene ausgebildet sind. Sie müssen zu den Kinderkrebszentren!

Hier gibt es nicht nur die optimalen Behandlungen, die auch zwischen den Zentren abgesprochen werden.
Es gibt dort bereits viele Möglichkeiten, den Kindern eine kind- / altersgerechte Umgebung für die Krankheitsphase und die kurzen oder längeren Zeiten dazwischen zu bieten. Für die Erholungszeiten stehen spezielle Räume zur Verfügung, in denen sich die kranken Kinder besonders wohl fühlen.

Und noch mehr: Der Kinderonkologe sagte:
„Alle glücklichen Familien Ähneln einander. Jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Art unglücklich.“
Davon ausgehend werden die gesamten Familien in die Betreuung einbezogen.
Eltern und Geschwisterkinder benötigen dringend gute Bedingungen und auch gezielte Behandlungen für den direkten Umgang mit dem kranken Kind und für ihr eigenes Wohlbefinden nach einer solch lebensbedrohenden Diagnose.
So werden die Familien in den Kinderkrebszentren untergebracht, die Geschwister nehmen an den schönen Sachen teil, die für das kranke Kind ermöglicht werden.
In Rehakliniken werden die Familien gemeinsam geschickt.
.......

Patientenfrage:

Werden diese Kinder nach ihrer überstandenen Krebserkrankung im späteren Leben weitere Tumore haben?

Diese Kinder sind mehr gefährdet als gesunde Kinder, auch später Krebserkrankungen zu erleiden.
Das sind immer seltener Spätfolgen der Therapien im Kindesalter.
Aber diese Kinder sind eben „keine unbespielte Platte“.


KaSy
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 02. Oktober 2012, 22:59:24
Hallo an alle und vielen Dank für Eure Antworten.
Über die Lupe habe ich eine Adresse gefunden, bei der ich kostenlos eine Zweitmeinung einholen kann. das werde ich bald tun.

Leider bin ich im Moment etwas zerrissen. Wäre nur Jona das Thema, könnte ich mich da voll reinhängen, wobei Ihr mir viel helft. Danke an alle.

Jonas Bruder (15 Jahre) hat neben vielen anderen Sachen im Moment Probleme, was das Blut betrifft. Seine Werte sind nicht in Ordnung (schlechter geworden zu heute), so dass nächsten Mittwoch eine Knochenmarkspunktion gemacht wird. Ich weiß garnicht, wo mir der Kopf steht. Zwei Kinder mit solchen Diagnosen. Doppelt Angst. Aber nur abwarten möglich. Wie schaffe ich das?

OK, ich bin im Anfangsstadium bei beiden. Es wird sich alles relativieren. Irgendwann kann ich wahrscheinlich (hoffe ich) den augenblicklichen Zustand genießen und das Kommende abwarten.
Aber noch bin ich nicht so weit. Ich bin verzweifelt. Meine Kinder! Sie sollen das nicht ertragen müssen. Sie sollen gesund und glücklich groß werden! Aber sie dürfen nicht. Aber wir müssen.

Gut, ich bin noch neu in dieser extremen Lage. Vielleicht klärt sich ja noch einiges. Aber ich bin sehr erstaunt, wie allein gelassen man ist. Hier im Forum habe ich Hilfsbereitschaft kennengelernt.
Vielen Dank an alle.

So, halbwegs ausgeheult, viel mehr in Kopf und Herz, bin ich dankbar, für jeden, der mich an seinen Erfahrungen teil haben läßt.

Vielen Dank an alle, die bis hierher gelesen haben.

Baseni
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind
Beitrag von: fips2 am 26. Oktober 2012, 08:11:31
Hallo Baseni
Darf man mal nachfragen wies momentan steht und ob du von den Tipps was verwerten konntest.

Gruß und gute Befunde
Fips2
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: Socke75 am 26. Oktober 2012, 09:01:50
Hallo Sabine,
unsere Tochter hat ein Astrozytom und ist daran in der Uniklinik Münster operiert worden. Es ist alles gut verlaufen und wir fühlen uns dort sehr gut aufgehoben.
Da nicht alles entfernt werden konnte hat es jetzt ein erneutes Wachstum gegeben. Daraufhin haben wir uns weiter schlau gemacht und erfahren das auch die Uniklinik in Tübingen und die Charite in Berlin diesbezgl. einen guten Ruf haben.
LG

 
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 27. Oktober 2012, 18:39:02
Hallo zusammen,

hier ein Update: Bei Benedict wurde inzwischen die Knochenmarkbiopsie und -stanze durchgeführt. Der Arzt bot mir an, Jonas MRT-Bilder für eine Zweitmeinung mitzubringen. Das war vor etwa zwei Wochen. Diese Woche musste ich wieder mit Bene zur Blutbildkontrolle in die Klinik und habe die MRT-CDs mitgenommen.

- Ich bin immer noch wütend über diesen Besuch! - Ich versuche, mich kurz zu fassen. Diesmal hatten wir einen Assistenzarzt, den ich vorher nie gesehen hatte (typisch UNI-Klinik!). Auf Benes Blutwerte ging er überhaupt nicht ein, statt dessen will er uns wieder auf die Schiene Gastro schieben, Nebenwirkungen von einem Medikament entdeckt haben, die längst ausgeschlossen sind. Er hat tatsächlich 20 Minuten die Krankenakte gelesen, während wir dabei saßen!!! Unmöglich! :(

Als ich ihn auf die Zweitmeinung zu den MRTs ansprach, war er verblüfft und meinte, ich solle sie den Radiologen zeigen (Bene musste erneut zum Ultraschall). Der Radiologe hingegen lehnte eine Stellungnahme ab, da Jona nicht in dieser Klinik behandelt würde. Alles sehr unbefriedigend! ???

@Socke75:
Ich habe massenhaft Fragen an Dich. Wie groß war das Astrozytom, wo genau war es, seit wann habt Ihr die Diagnose? Danke, dass Du Dich gemeldet hast. :)
Hat Eure Tochter Einschränkungen durch die OP? Welche Hinweise führten zur Diagnose?

Ich könnte immer weiter fragen. Nachher suche ich mal Deine Einträge, da wird bestimmt schon einiges beantwortet.

Jetzt muss ich mich ums Essen kümmern, die Kartoffeln sind fertig ;)

Bis später

Baseni
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: KaSy am 27. Oktober 2012, 21:35:55
Liebe Baseni,

danke für Deine laufenden Informationen zu Deinen beiden erkrankten Kindern.
Ich war aus Deinem letzten Beitrag überrascht, dass die Kinder in verschiedenen Kliniken behandelt werden, Benedict in einer Uni-Klinik, Jonathan bei einer Kinderchirurgin.

Ich weiß nicht, wie weit ein richtiges Kinderkrebszentrum von Euch entfernt ist, aber für Jonathanwäre das genau das richtige. (siehe auch mein Beitrag vom 30. September; 00:34 Uhr)

Es ist Euch zwar überhaupt nicht zu wünschen, aber das, was Du über Benedict schreibst, klingt danach, dass eine Leukämie ausgeschlossen werden soll. Sollte er aber tatsächlich an Leukämie erkrankt sein, wäre auch für ihn das Kinderkrebszentrum am besten geeignet.

Für Dein anderes Kind wird sich bestimmt eine Lösung finden.

Nutze die bestmögliche Behandlung für Deine Kinder, vor allem eine, wo auch psychologisch auf die Kinder und Eltern eingegangen wird.

Kinderkrebszentren gibt es in:
Augsburg, Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg, München.


Ich wünsche Euch viel Erfolg dabei.
KaSy
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 27. Oktober 2012, 22:31:52
Liebe KaSy,

mein Problem, welches in Deinem Beitrag sehr deutlich angesprochen wird, ist, dass die Koordination bei beiden Kindern bisher komplett bei mir liegt.

Jonathan, der den Hirntumor hat, ist in Behandlung bei unserem Kinderarzt, Beim SPZ, bei seinem NeurofibromatoseProf, bei der Gehirnchirurgin, bei der Ergotherapie. Der/die Einzige, die alle Fäden in der Hand hat, bin ich als Mutter und fühle mich (manchmal, häufig, öfters) überfordert.

Bene ist seit Monaten an einer Klinik in Behandlung, leider eine Uni-Klinik. Damit habe ich in den vergangenen Jahren sehr ambivalente Erfahrungen gemacht. Ist Dein Kind ein Sonderfall, spricht sogar der Professor mit Dir, aber sobald das Interesse erlahmt, hast du jedesmal einen anderen Assistenzarzt, der erst noch lernen muss.

Bei Jonathans Hirntumor wurde bisher alles sehr locker genommen. Ich fühle mich da schon etwas allein gelassen, auch wenn die Ärzte sehr nett waren. Der Tumor ist sehr klein, ok, 8 mm Durchmesser. Aber im Großhirn; Astrozytom ist nur eine Verdachtsdiagnose. Nicht typisch für Stelle, wo der Tumor sitzt (zumindest nach dem. was ich so im Internet gelesen habe). Aber da fehlt mir wieder das Gespräch mit einem Arzt, der Jonas Befund kennt und mit mir über alles redet. Bisher ist im Zusammenhang mit Jona ja auch noch nie das Wort "Krebs" gefallen. Geschweige denn, dass uns irgendwelche Angebote oder Möglichkeiten zur Hilfe genannt wurden.

Man könnte problemlos die Diagnose Hirntumor gegen Prellung wechseln. Mehr Hilfe oder Info habe wir bisher nicht bekommen.

Leider verschwindet ein Hirntumor nicht durch Kühlpacks wie eine Prellung. Dazu kommt Jonas Grunderkrankung Neurofibromatose Typ 1. Bestrahlung ist bei ihm deshalb ausgeschlossen.

Wir müssen wohl leider einfach abwarten. Auch wenn das so unbefriedigend ist. Ich weiß nicht, was ich zur Zeit noch tun soll.

Wenn Ihr Ideen habt, bitte her damit.

Verzweifelte Grüße

Sabine
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 28. Oktober 2012, 00:30:49
KREBS ist so ein mächtiges Wort. Bedrohlich, einschüchternd. Das betrifft doch andere, oder?
Hat Jona Krebs? Er hat einen Tumor im Gehirn, klein, nicht wachsend - bisher, niemand weiß, was da in seinem Kopf tatsächlich ist. Ein Fleck im MRT, der Kontrastmittel aufnimmt. Im Großhirn, im Marklager, links parietal. Ein kleiner Fleck, vielleicht tut er ja garnichts, vielleicht lebt Jona mit diesem Fleck sein ganzes Leben und wird uralt. Ich bin so unsicher, wie beeinflusst dieser kleine "Fleck" Jonas und unser Leben?
Zählt dieser Fleck wirklich zu Krebs? Und was bedeutet das?
So unsicher

Baseni
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: KaSy am 28. Oktober 2012, 00:37:26
Liebe Sabine,
das Wort Krebs nehmen die (oder manche) Ärzte nicht gern in den Mund, da es so schrecklich tödlich klingt und das ist all das, was man landläufig unter Krebs versteht, heutzutage oft nicht mehr. Es gibt viele, die nach ihrer diesbezüglichen Diagnose durch Therapien viele, sehr viele Jahre gut leben. Auch ich habe das Wort Krebs nie gehört, hatte 5 Operationen am Kopf (Meningeome, WHO I und viermal WHO III) sowie zwei Bestrahlungsserien. Natürlich kann man dazu Krebs sagen und wenn ich das irgendwem gegenüber sehr deutlich machen möchte, wieso es mir so geht, dann sage ich dieses Wort ganz bewusst. Seit meiner Erstdiagnose 1995 habe ich bis Mitte 2011 gearbeitet - mit den 6 - 9-monatigen Ausfallzeiten wegen der Operationen.

Also, dass das Wort Krebs bei Jonathan nicht gefallen ist, heißt nicht, dass es kein Krebs ist. Und ein Hirntumor hat, wenn er wächst, irgendwann keinen Platz mehr im Kopf. Erst verdrängt er Gehirn, aber irgendwann dringt er in das Gehirn ein und richtet Schäden an. Bei Kindern ist das so besonders, weil sich Kinder, je kleiner sie sind, im schnelleren Wachstum befinden und so teilen sich auch die Tumorzellen rascher als beim Erwachsenen, wodurch die Tumorerkrankung rascher voranschreitet und in kurzer Zeit gefährlich werden kann.

Wenn Du mit der Behandlung unzufrieden bist, den Überblick verlierst, befürchtest, den Kindern nicht mehr gerecht zu werden, dann wende Dich doch wirklich an ein Kinderkrebszentrum, das alles unter einem Dach hat. Hier wird auch für Geschwisterkinder gesorgt, denn sie leiden auch sehr darunter, dass in der Familie schwer erkrankte Kinder sind, um die die Mama sich besonders kümmern muss.

Du musst Übermenschliches tun und tust es mit Deiner ganzen Kraft und Mutterliebe - und fühlst Dich trotzdem immer so, als hättest Du nicht genug getan, würdest nicht alles Notwendige schaffen, wüsstest viel zu wenig, brauchst Hilfe und wirst nicht Ernst genommen ...

KaSy
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 28. Oktober 2012, 01:16:09
Liebe KaSy,

genau so fühle ich mich. Danke, es tut gut, dass irgendjemand, in diesem Fall Du, mitempfinden kann, was in mir vorgeht.

Danke auch für die Anstöße. In den nächsten Tagen werde ich versuchen, in der Nähe ein Kinderkrebszentrum zu finden.

Was hältst Du von Hospizen? Mir wurde von verschiedenen Seiten vorgeschlagen, mich ans Kinderhospiz zu wenden. Im Moment denke ich noch, was soll ich da? Mein Kind stirbt ja noch nicht. Es geht ihm gut.
Man merkt es ihm ja nicht an, dass eine Zeitbombe in seinem Kopf ist.

Ich bin so unsicher, was ich tun soll. Und noch unsicherer, was ich empfinden soll. Mache ich mich selbst verrückt oder ist es gerechtfertigt, dass ich mir Sorgen mache?

Ich hab solche Angst. Jona ist erst neun. Eigentlich sollte er noch ein langes Leben vor sich haben, jedenfalls länger als meins. Ich will mein Kind nicht sterben sehen, auch nicht in wer weiß wie vielen Jahren. Ich weiß nicht, was ich schreiben soll, ich bin so verzweifelt.

Dumm, ich will eigentlich nicht drüber nachdenken, aber es passiert.

Danke für Eure Anteilnahme

Baseni
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: fips2 am 28. Oktober 2012, 09:42:00
Hallo Baseni
Du weist, dass es zur Hilfestellung der Familie schwer erkrankter Kinder, Hilfe zur ortsnahen Unterbringung von Mc Donalds gibt?
Vielleicht befindet sich auch ein solches Haus in der Nähe eurer Klinik.
Ronald Mc donalds Häuser findest du hier:
http://www.mcdonalds-kinderhilfe.org/was-wir-machen/ronald-mcdonald-haeuser/

Ob und in wie fern ihr in Frage kommt, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, könnt ihr sicher per Kontakt zu MC Donalds erfahren.

Gruß Fips2
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: Anni am 28. Oktober 2012, 19:13:48
Hallo Baseni,

Ich verstehe sehr gut wie es dir im Moment geht, aber ich kann dir nur raten, mach dich nicht jetzt schon verrückt, auch wenns schwer fällt. So wie ich herausgelesen habe, ist da zwar was im Kopf, aber wächst nicht bzw. nicht sehr schnell und es wird ein Astro vermutet. Das bedeutet für dich, du hast Zeit dich umzuschauen und die richtige Behandlung für deinen Kleinen zu suchen. Anscheinend ist ja auch nicht raus, was es denn wirklich ist, vielleicht sollte dies mal genauer geklärt werden. Für Berlin würde ich die Bilder zu

Prof. Siegfried Vogel
Prof. Dr. med. Peter Vajkoczy oder
Prof. Dr. Dag Moskopp

schicken. Alle operieren auch Kinder, falls dies nötig werden sollte.
Kinderkrebszentren habe ich in Berlin auch zwei kennengelernt und muss allerdings sagen, da wo ich es mitbekommen habe, Kinder mit Hirntumoren, die gleiche Behandlung wie Erwachsene bekommen, nur angepasst auf ihr Alter und Gewicht bei Medikamenten zb.
Das es bei einer Operation nicht zu Ausfallerscheinungen kommt, darauf wird dir ein Neurochirurg niemals eine Garantie geben können.

Zum Thema Kinderhospiz kann ich dir raten, sprich dort mal vor und schau dir alles in Ruhe an. Kinderhospiz bedeutet nicht Endstation. So dachte ich vorher auch, aber so ist es ganz sicher nicht. Viele Kinder werden dort schon über viele Jahre betreut und du wirst feststellen, daß dort Ärzte und Schwestern von einem anderen Schlag sind. Hier in Berlin, haben wir die Björn-Schulz-Stiftung. Hier wirst du sogar zu Hause betreut, vielleicht gibt es sowas ja auch in deiner Nähe. Übrigens, so wie fips schrieb, kontaktiere ein Ronald Mc Donald Haus und dir wird sicher geholfen, dann könntest du auch mit der ganzen Familie anreisen, auch wenn Behandlungen länger dauern, diese Häuser wurden extra dafür ingerichtet.

Ich wünsche dir und vor allem deinen Söhnen alles Gute
Frank
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 29. Oktober 2012, 18:39:15
Lieber Frank,

vielen Dank für Deine Worte.
Manchmal gelingt es mir schon ganz gut, mich nicht verrückt zu machen. Ändern können wir im Moment sowieso nichts.

Besonders danke ich Dir für Deine Hinweise bezüglich Kinderhospiz. Wahrscheinlich werde ich Deinem Rat folgen. Bei uns im Ort gibt es ein ambulantes Kinderhospiz.

Gestern abend habe ich mir Eure Geschichte angesehen. Es tut mir sehr leid, dass Anni Euch so früh verlassen musste. Ich wünsche Euch viel Kraft, besonders auch für die kommenden Monate. Gerade Feiertage sind immer besonders schwer. Mein Vater starb vor zwei Jahren im Alter von 70 an COPD, einer chronischen Lungenkrankheit. Wir vermissen ihn jeden Tag. Daher fühle ich mit Euch. Noch schlimmer ist, das Kind zu verlieren. Umso beeindruckter bin ich, dass Du Dir immer noch die Zeit nimmst, hier mitzulesen und anderen zu helfen.

Dafür bewundere ich Dich. Fühl Dich umarmt und fest gedrückt. Danke

Sabine
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: Socke75 am 07. November 2012, 21:22:24
Hallo Sabine,
Ich weiß gar nicht mehr genau wie groß der Tumor zur Zeit der OP war, Ehr klein, unter 10 mm. Er befindet sich am/im Stammhirn am Boden des 4. Ventrikels. Dadurch konnte der Großteil damals gut entfernt werden, nur der Teil der im Stammhirn sitzt musste bleiben. Sie sprachen damals von einer Resthülle oder so ähnlich. Er war dann auch 2 Jahre ruhig, Dan wurde leider erneutes Wachstum festgestellt.
Unsere Tochter konnte damals nach 14 Tagen das KH verlassen. Man hatte uns gesagt das Es Den Kindern 2-3 Tage nach der OP besser geht, wenn die Luft absorbiert wurde. Bei unserer Tochter waren es leider Ehr 5 Tage in denen sie teilnahmslos im Bett lag u. sich übergeben musste sobald sie saß o. Zur Toilette gegangen war. Danach ging es aber schnell bergauf. Zuhause bekam sie Krankengymn. Ergotherapie und Logopädie (bei der OP wurde der Gesichtnerv angekratzt, dadurch erholt er sich rasch). 4 Monate nach der OP haben wir eine Familienreha gemacht was uns allen gut getan hat. Sie hat keine Schäden durch die OP erlitten, sie war schnell wieder ganz die alte.
Bei unserer Tochter fing alles mit Doppelbildern an. Quasi von einen auf den anderen Tag. Im ersten KH war man der Meinung das eine Abduzensparese bei einer (damals) 4jährigen immer was entzündliches, z.b Borreliose sei. Unser Kinderarzt schickte uns weiter in die Uniklinik Münster, da man keine Tumormarker fand auf den MRT Bildern aber deutlich was sehen konnte wurde erst Cortison probiert für den Fall das es doch eine Entzündung war. 3 Monate u. etliche MRTs später viel die Entscheidung zur OP. Es gab ein Wachstum u. die Ärzte wollten wissen womit sie es zu tun haben.
Wir fühlten uns im UKM immer wohl von Anfang an u auch jetzt während der Chemotherapie.
Hoffe ich konnte helfen, Drücke euch die Daumen
LG Socke75
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: jannopeter am 20. November 2012, 08:31:29
Hallo Sabine,
auch ich habe zwei betroffene Kinder. Mein Sohn hatte einen Glioblastom und ist im Februar mit gerade mal 11 Jahren gestorben. Meine Tochter hatte ebenfalls einen Glioblastom an der Sehrinde, ein pilozytisches Astrozytom im Kleinhirn und hat dann im Laufe der Therapie zusätzlich eine Leukämie bekommen. Sie ist so weit recht fit und geht voll zur Schule.

Wir waren in der Kinderonkologie in Homburg und wurden dort auch immer umfassend behandelt. Als Familie! Der Tumor bei meinem Sohn war leider bei der Entdeckung schon sehr groß, dennoch wurde er operiert und es konnten 98% des Tumor entfernt werden. Drei Monate später war nochmals eine OP notwendig. Beide Operationen verliefen ohne große Komplikationen, keine neurologischen Folgen. Mein Sohn hat bei der zweiten OP bereits nach 5 Tagen das Krankenhaus verlassen.

Auch die OP meiner Tochter war problemlos. Aktuell ist der Astrozytom wieder nachgewachsen und 4mm groß. Am Freitag haben wir MRT und dann wird entschieden ob oder ob nicht operiert werden soll. Auch ich habe Angst.

Zum Thema Hospiz: wir haben unseren Sohn Zuhause mit Hilfe eines ambulanten Hospiz gepflegt und dies war eine große Hilfe für uns. Allerdings denke ich, dass dies noch viel zu früh bei euch ist.

Zum Thema Leukämie: wenn ihr eine Knochenmarkpunktion hattet müsste doch die Diagnose feststehen - oder? Wir hatten die vorläufigen Ergebnisse bereits am Abend der Untersuchung!

Sabine, mach dich nicht verrückt und kämpfe weiter. Es wird nie leichter, denn ein Kind leiden zu sehen oder ein Kind zu verlieren ist das schlimmste was einem passieren kann. Aber selbst dann wird es einem helfen, wenn man die Zeit genutzt und nicht mit Sorgen vertan hat. Das hört sich leicht an - aber leider klappt es mal besser mal schlechter. Aber der Kopf im Sand nützt weder dir noch deinen Kindern.

Drück Dich
Jannopeter
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 23. November 2012, 00:18:55
Liebe(r) Socke, lieber jannopeter,

vielen Dank für Eure Beiträge. Es ist ermutigend, zu hören, dass die Kinder mit einer solchen OP gut zurecht kommen.

@jannopeter: Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Zweimal so eine schreckliche Diagnose. Es tut mir unendlich leid, dass ihr euren Sohn verloren habt. Er war noch so klein. Gut, er würde sagen, ich bin schon gross. Aber für uns Eltern sind 11 Jahre noch klein. Für morgen drücke ich ganz fest die Daumen, dass das Astrozytom nicht gewachsen ist und erst mal abgewartet werden kann.

Zur Knochenmarkpunktion: Eine Leukämie kann man (Arzt) wohl direkt unter dem Mikroskop erkennen, dies wurde auch sofort ausgeschlossen. Leider gibt es aber Knochenmarkerkrankungen, die unter anderem genetische Untersuchungen des Knochenmarks erfordern. Bei denen laut Arzt eine "Dekalzinierung" nötig ist, um sie zu diagnostizieren bzw. auszuschließen. Daher dauert es vier Wochen bis zur Auswertung. So wie es aussieht, hat Bene sich eine ziemlich seltene, schwer diagnostizierbare Krankheit ausgesucht. (Meine Einschätzung, von den Ärzten bisher nur blabla)

Nach der ersten KP haben wir mitgeteilt bekommen, dass erstens im Knochenmark zu wenig Zellen sind, zweitens, dass bei einigen Zellen die Zellreifung nicht funktioniert und drittens, dass missgebildete Zellen vorhanden sind.

Hört sich für mich nicht wirklich gut an. Am 04.12. wird erneut eine Knochenmarkuntersuchung stattfinden. Mich stört, dass die Ärzte mir nicht sagen, was sie vermuten oder befürchten. Als Laie bin ich natürlich im Internet unterwegs, was man dort zu nicht funktionierendem Knochenmark findet, ist ziemlich heftig. Ich habe bisher jedenfalls noch nichts gefunden, was eine solche Störung erklärt und harmlos ist oder wieder von allein verschwindet. Auf dem Anforderungsschein zur ersten Knochenmarkuntersuchung habe ich zufällig lesen können: Ausschluss von MDS: Myelodysplastisches Syndrom. Aplastische Anämie  ist eine andere Möglichkeit. Aber ich fürchte, es läuft darauf hinaus, dass er eine Knochenmarktransplantation oder Stammzellentransplantation benötigen wird. Andererseits kann ich natürlich absolut daneben liegen. Ich bin ja keine Ärztin. Aber vom Bauch her habe ich einfach Angst.


Aber hier sind wir im Hirntumorforum. Das war jetzt nur ein Ausflug für jannopeter.
Hirntumor betreffend sind wir weiterhin in Wartestellung.

Aber auch vielen Dank an Leser wie jannopeter, die eventuell mehrere Baustellen haben.

Ganz liebe Grüße, besonders an jannopeter und socke,

Sabine
Titel: MRT Befund vom 12.02.
Beitrag von: baseni am 21. Februar 2013, 11:18:27
Hallo Ihr Lieben,

das letze MRT ergab kein Größenwachstum  ;D , allerdings ist im Bericht des Radiologen erstmals ein kleines Ödem erwähnt. Der NF1-Prof empfahl daraufhin, einen erneuten Termin zur Befundbesprechung bei der Neurochirurgin. In fünf Wochen ist der Termin.

Ich lasse mich aber nicht verrückt machen, die Bilder sind für mich identisch und von einer leichten Signalanhebung war in den vorigen beiden Berichten auch die Rede. Ich denke, er hat es diesmal nur anders formuliert.

Euch allen wünsche ich weiterhin viel Kraft und danke dass Ihr mich so aufgefangen habt.

Liebe Grüße

Baseni
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 28. März 2013, 17:41:51
Hallo Ihr Lieben,

gestern war nun der Termin bei der Neurochirurgin. Sie bestätigte mir, dass die Bilder bezüglich des Ödems gleich sind. Allerdings sagte sie, dass der Tumor stärker strahle, mehr Kontrastmittel aufgenommen habe.  ??? Jetzt bin ich etwas ratlos, da ich irgendwie nirgendwo etwas dazu finde, was das bedeuten könnte. Bei Kindern ist das ja, soweit ich gelesen habe, anders als bei Erwachsenen.

Allerdings hat die Ärztin uns insoweit beruhigt, dass sie zur Zeit keinen Anlass sieht, unserem Kind die Strapazen und Folgen einer OP zuzumuten. Etwas seltsam ist jedoch auch, dass sie gern ein MRT in drei Monaten gehabt hätte. Da der NF1-Prof meinte, erst in neun Monaten, meinte sie dann, ok, in sechs Monaten (ich hatte eben schon Mühe, einen sechs-Monatstermin bei unserem Radiologen zu bekommen. Drei Monate wären gar nicht möglich gewesen).

Langsam bin ich soweit, dass ich gelassener bin. Ich kann jetzt besser mit der Zeit bis zur nächsten Untersuchung umgehen. Das tägliche Zittern bis zum nächsten Termin ist viel weniger geworden. Allerdings ärgere ich mich darüber, dass mir so wenig (nichts) abgenommen wird. Ich sorge dafür, dass die entsprechenden Ärzte die Untersuchungsergebnisse erhalten, ich koordiniere die Termine, für alles bin ich zuständig. Manchmal überrollt mich das alles und ich fürchte, irgendwas wichtiges vergessen zu haben, einen Termin nicht vereinbart zu haben, nicht alle Ärzte mit den Untersuchungsergebnissen versorgt zu haben.

Dazu kommt Ärger mit dem SPZ. Am liebsten würde ich da gar nicht mehr hingehen. Der Kleine wird eine oder zwei Stunden von jemandem begutachtet, der ihn noch nie zuvor gesehen hat. Schon beim Abgeben wird dir als Mutter gesagt, dass das, was untersucht werden soll, nicht zutrifft (bevor überhaupt das Kind untersucht wurde). Natürlich fällt dann die Diagnose entsprechend aus. Da soll einer sagen, das wäre objektiv! Das ist jetzt zweimal bei unterschiedlichen Untersuchern zu unterschiedlichen Fragestellungen geschehen. Langsam werde ich echt sauer. Vor allem, da auch andere die Probleme sehen (Ergotherapeuten, Lehrer). Aber laut SPZ existieren diese Probleme nicht.

Über diese Thema könnte ich jetzt stundenlang schreiben, mag ich aber nicht. Ich überlege, zu einem anderen SPZ zu wechseln, dabei weiß ich gar nicht, ob das möglich ist, da es wohl festgeschriebene Einzugsgebiete gibt. Aber irgendwie muss da etwas anders laufen.

Allen, die hier lesen, wünsche ich erholsame Ostertage.

Liebe Grüße baseni
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: KaSy am 28. März 2013, 19:56:55
Was ist eigentlich ein "SPZ" ?
KaSy

... habs gegoogelt:
= Sozial-Pädiatrisches Zentrum,
- interdisziplinäre Einrichtung für chronisch kranke Kinder
- verbindet die medizinische mit der psychosozialen Versorgung
- soll den Eltern ganzheitliche Unterstützung bieten, indem (gemeinsam?) geeignete Ärzte, Therapeuten, Beratungsstellen und Einrichtungen für das Kind gefunden werden und die bestehenden Sorgen über Wege, die möglicherweise in alle Himmelsrichtungen führen, verringert (abgenommen?) werden

Ich interpretiere das mal so:
Das SPZ soll also eigentlich eine große Hilfe sein als helfender Wegweiser durch den Dschungel der Zuständigkeiten in allen das chronisch kranke Kind betreffenden Stellen. Das SPZ müsste dann doch auch dafür sorgen, dass alle, die mit dem Kind wegen dessen Krankheit zu tun haben, von sich aus miteinander kooperieren und die Eltern in den Gesamtprozess einbeziehen. Sicher ist das für die Eltern eine große Aufgabe, der sie sich nicht entziehen können und es natürlich auch nicht wollen. Aber wenn es wie bei baseni zu einer übermäßig belastenden Zusatzverpflichtung wird und sie trotzdem alle Koordination allein durchführen muss, dann erfüllt dieses SPZ seine Aufgabe nicht.

Ich weiß keine Schlussfolgerungen jetzt, aber vielleicht andere, die wegen ihrer Kinder auch mit SPZ zu tun hatten?

KaSy

Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 28. März 2013, 20:25:21
Hallo KaSy,

ein SPZ ist ein Sozailpädiatrisches Zentrum. Dort sind Kinderärzte, Ergotherapeuten, Kinderpsychologen und was weiß ich noch für Spezialisten unter einem Dach. Sie kümmern sich um Kinder, die Entwicklungsstörungen oder Behinderungen haben oder davon bedroht sind. Dort werden z.B. Frühchen betreut oder eben Kinder mit irgendwelchen Einschränkungen.

Bei uns ist es so, dass das SPZ darüber entscheidet, ob weiterhin Ergotherapie verordnet werden darf oder nicht. Da wir längst außerhalb des normalen Verordnungsbereichs sind, muss sich der Kinderarzt über das SPZ absichern. Immerhin haben wir schon seit ungefähr sieben Jahren Ergotherapie. Dummerweise zählt die Einschätzung des NF1-Arztes nicht, der der Meinung ist, dass Ergotherapie präventiv nötig ist, um Rüchschritte zu vermeiden. Daher ist jährlich das Gutachten des SPZ nötig.

Viel Bürokratie, viel Zeitaufwand und jedes mal Ärger mit wieder neuen Untersuchern, die das Kind und seine Geschichte nicht kennen.

Aber gut, für diese Jahr haben wir es wieder geschafft. Ich hab mich nur so aufgeregt, dass angeblich kein Förderbedarf mehr im motorischen und feinmotorischen Bereich vorhanden ist (das sehen seine Ergo-Therapeutin und ich anders). Aber immerhin darf er weiterhin aufgrund von Konzentrationsproblemen Ergo bekommen.

Naja, lästige Umständlichkeiten halt.

Liebe Grüße

baseni
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 04. Juli 2013, 00:45:04
Hallo an alle,

am 22.7. haben wir wieder MRT. Bei mir laufen schon seit einigen Tagen Horrorzenarien im Kopf ab. Bei den letzen Bildern meinte die Gehirnchirurgin ja, dass der Tumor heller strahle. Ich habe vergeblich gegoogelt, was das bedeuten kann. Irgendwo fand ich dann den Hinweis, dass die Kontrastmittelaufnahme mit der Aktivität der Tumorzellen zunimmt.
Nun mache ich mir Gedanken. Je heller es strahlt - umso aktiver der Tumor. Aber er war ja beim letzten Mal nicht gewachsen, nur heller. Leider mache ich mich total verrückt und habe Angst vor dem nächsten MRT-Termin.

Vielen Dank fürs Lesen

baseni
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: Yvchen am 05. Juli 2013, 20:42:02
Für das MRT am 22.7. drücke ich auch hier die Daumen! Ich bin auch immer angespannt, wenn mein Mann MRT hat...
LG Yvonne
Titel: Re:NF1-Kind Astrozytom? Zu klein für OP--Vorstellung baseni (Mutter e.betr. Kind)
Beitrag von: baseni am 22. Juli 2013, 23:13:10
 ;D ;D ;D ;D
Vielen Dank fürs Daumendrücken.

Keine Änderung zum letzten Mal laut Radiologen. Dass die Hirnchirurgin eine Kontrastmittelanreicherung gesehen hat, kommentierte er mit: "Aha, wenn Sie das sieht..."

Statt eines Erdbebens wegen vom Herzen fallender Steine gab es die Geburt des kleinen Prinzen von England.
Herzlichen Glückwunsch dorthin. Möge er immer gesund bleiben!

An alle hier: Weiterhin viel Kraft und auch immer wieder solche Tage, wie für uns heute.

Alles Liebe

baseni