Ihr Lieben,
da ich beim Thema Hirntumor hier immer sooo gut aufgehoben war, hoffe ich, in einer ganz schlimmen Situation von Euch einen Rat zu bekommen, auch wenn es keinen Hirntumor betrifft. Aber sicher ein Thema, mit dem sich die meisten HT-Patienten schon einmal auseinandergesetzt haben.
Mein Vater (84) ist vor gut 2 Wochen die Treppe runtergestürzt, hat sich einen Schädelbasisbruch zugezogen, eine starke Hirnblutung gehabt, eine Drainage in die Schädeldecke bekommen. Er musste gleich künstlich beatmet werden und bekam auch eine Ernährungssonde neben sonst jede Menge Kabel und Strippen.
Er hat eine Patientenverfügung, die eigentlich aussagt, dass er NICHT von irgendwelchen Maschinen am Leben gehalten werden möchte, im Prinzip eine ziemliche Standard-Patientenverfügung, aber notariell verfasst. Meine Mutter, mein Bruder und ich haben Generalvollmacht.
So, nun wurde meine Mutter, die ziemlich unter Schock stand, vom Unfallkrankenhaus gefragt, ob sie ihn behandeln dürfen, denn laut PV ja nicht. Meine Mutter willigte in dieser Situation ein... man wusste ja noch gar nicht wirklich was.
Er lag nun über eine Woche im künstlichen Koma, bekam einen Luftröhrenschnitt, damit die Beatmung besser wird. Ein Hauptproblem scheint auch eine chronische Lungenentzündung zu sein, die unter der Beatmung natürlich schlimmer wird. Die Sedierung ist jetzt abgesetzt und mein Vater zeigt erste Anzeichen von wach werden, jedoch sprechen alle Anzeichen dafür, dass er schwerstbehindert bleiben wird.
Wir als Familie sind jetzt an einem Punkt angekommen, wo wir sagen: "Das hätte er alles nicht gewollt und so wollte er nie enden". Im Prinzip hat er genau dies ja mit seiner PV ausschließen wollen.
So... Ärzte der Unfallklinik haben dafür überhaupt kein Gehör. "Wir sind da, um die Patienten zu retten". Mein Vater wird morgen in eine Neurologische Reha-Klinik nach Bad Tennstedt verlegt, weil es eine der wenigen neurologischen Reha-Kliniken ist, die auch Beatmung durchführen.
Als wenn das alles nicht schlimm genug ist... bleibt für uns immernoch die Frage: Wie setzen wir die Patientenverfügung meines Vaters durch? Er soll nicht nur noch vor sich hinvegetieren müssen....
Ich hoffe, dass mir einer einen Rat geben kann, wo ich mich hinwenden kann oder wie wir uns verhalten sollen.
LG an alle Kämpfer hier und deren Angehörige
Pem