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Autor Thema: Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten  (Gelesen 102974 mal)

Offline krimi

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #75 am: 15. Oktober 2014, 23:54:33 »
Ich wünsche euch allen einen schönen und interessanten Tag in Berlin -
beim nächsten mal möchte ich auf jeden Fall auch wieder mit dabei sein.

Soweit ist schon alles okay bei mir - ich denke, dass ich wieder meinen Weg gefunden habe ...

LG Pedro

Hallo Pedro,

gut wenn du fühlst auf dem richtigen, deinen Weg zu sein.

Freue mich auf ein Wiedersehen bei einem der nächsten Infotage.

Viele Grüße
krimi
« Letzte Änderung: 16. Oktober 2014, 01:08:28 von krimi »
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Offline Pedro

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #76 am: 06. November 2014, 19:59:11 »
Ich nehme nun seit 3. September eine wöchentliche Psychotherapie in Anspruch.
Meine Therapeutin war der Meinung, dass ich durch einen zu langen Krankenstand die Probleme nur verdrängen würde und so kehrte ich nach sechs Wochen auf meinen Arbeitsplatz zurück. Vorige Woche habe ich mich dann bei einer Therapieeinheit darüber beklagt, dass sich an meinem Umgang mit stressigen Arbeitsabläufen nichts geändert hätte. Andere Kollegen schieben schon seit Jahren eine "ruhige Kugel", aber mir dürfte man es sogar neidig sein dass ich nun einen Tag in der Woche von daheim aus arbeiten darf. Meine Psychotherapeutin meinte, dass ich nicht umhin kommen würde diese Mißstände aufzuzeigen statt sie hinunterzuschlucken - wir werden darüber noch in den nächsten Wochen öfters reden und ich werde versuchen ihren Rat ein wenig zu befolgen.

In meinem heutigen Posting möchte ich aber auch ein kurzes Resümee über die vergangenen Wochen ziehen ...
  • Seit 10 Wochen nehme ich Psychotherapie in Anspruch - das ist okay für mich, auch wenn sich an meiner Psyche nicht viel verändert hat, aber ich glaube das wäre auch eine überzogene Erwartungshaltung ... Wir haben bisher schon Themen wie Kindheit, Schulzeit, Freunde, Familie, Kollegen und einiges mehr durchbesprochen.
  • Der erste Psychiater - den ich wegen eines Gutachtens aufsuchte - wollte meine Antiepileptika "Levetiracetam" gegen Lamictal ersetzen. Als ich daheim die Nebenwirkungen dieses Präparats nachgelesen habe verweigerte ich diese Umstellung. Ich bin der Meinung, dass Levetiracetam nicht an meiner psychischen Instabilität schuld ist - da war schon zuvor eine Baustelle ...
  • Der zweite Psychiater attestierte mir dann in einem Gutachten - wie schon zuvor in diesem Thread berichtet - ein depressives Syndrom und eine Persönlichkeitsstörung. Einen längeren Krankenstand würden seiner Meinung nach aber nur "Tachinierer" beanspruchen, außerdem solle ich "froh sein, dass ich kein Karzinom habe" (sondern ein atypisches Meningeom). Ist diese Aussage nicht doch etwas seltsam und kaltschnäuzig ...?
  • Der dritte Psychiater - ich wollte einfach noch eine Meinung einholen - verschrieb mir dann Paroxat und Quetialan und riet mir zu einer sechswöchigen ambulanten psychosomatischen Rehabilitation in Wien. Die Medikamente gegen Schizophrenie und Depression habe ich noch nie eingenommen und über die Rehab will ich bei Bedarf nachdenken - meine Psychotherapeutin meinte dazu, sie "sei sich noch nicht sicher, ob ich dazu schon bereit wäre". Diese Aussage dürfte in Zusammenhang mit meiner Sozialphobie zu verstehen sein.

    Fazit: Drei Psychiater aufgesucht, drei gänzlich verschiedene Sichtweisen erfahren - und ich werde alle drei Ärzte nicht mehr aufsuchen. Dass ich mit meinem sechswöchtigen Krankenstand in der Firma ein Zeichen setzen konnte, dass es mir doch nicht so gut geht war eine Fehleinschätzung - wer nicht pausenlos jammert ist im Auge von oberflächlichen und egoistischen Menschen gänzlich gesund. Die Psychotherapie war zumindest mal ein richtiger Schritt ...

    LG Pedro
« Letzte Änderung: 06. November 2014, 20:14:48 von Pedro »

Offline Bluebird

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #77 am: 07. November 2014, 10:05:51 »
Hallo Pedro,

ich wünsche Dir, dass Du mit Deiner Therapeutin den richtigen Zeitpunkt findest,
das anzusprechen, was am Arbeitsplatz nicht richtig läuft. Dazu muss man einigermaßen seelisch stabil und konfliktfähig sein. Ich glaube, in jedem Unternehmen, in jeder Behörde gibt es Mitarbeiter, die "Narrenfreiheit" haben, was Raucherpausen, Computerspielchen u. ä. betrifft, während andere immer noch einen Stapel Arbeit mehr drauf kriegen.

Deinen weiteren Eindruck kann ich nur bestätigen: wer nicht jammert, kriegt kein Mitgefühl.
Wenn ich - was selten vorkommt - Bekannten von meinem Meningeom berichte, wird mir direkt das Wort abgeschnitten "Du siehst doch gut und gesund aus..."
Du bist nicht allein mit diesen Erfahrungen. Du wirst lernen, sie zu akzeptieren.

Lass Dich nicht unterkriegen von Ungerechtigkeiten. Alles Gute weiterhin.

LG
Bluebird
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Offline Pedro

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #78 am: 28. November 2014, 06:58:22 »
Danke für deine Worte, Bluebird - wahrscheinlich liegt es wirklich daran, dass mein Verhalten zusehr darauf abzielt jedem Konflikt aus dem Wege zu gehen.

In den letzten Tagen habe ich wieder viel darüber nachgedacht, mit welch gleichgültigen Aussagen ich teilweise von der Ärzteschaft konfrontiert werde. Aber ich möchte den Medizinern auch keinen großen Vorwurf machen, denn es muss aus meiner Sicht schon ein Zusammenhang mit meinem Auftreten bestehen ...

  • Ein Psychiater beschenigte mir ein depressives Syndrom und eine Persönlichkeitsstörung. Eine längere Auszeit wird als "tachinieren" gewertet, aber man wollte mich mit Antidepressiva ruhigstellen - denen ich mich nach einer Nachdenkphase verweigerte.
  • Ein anderer Psychiater meint widerum - nachdem ich ihm von meiner Krankengeschichte erzähle -  ich solle halt froh sein dass ich kein Karzinom hätte (was ein Meningeom WHO Grad II auch nicht ist) und sieht kaum einen Handlungsbedarf - auch sehr einfühlsam ...
  • Augenfachärzte sehen eine beidseitige Optikusatrophie, doch solange ich meinen Job in der IT-Branche (Bildschirmarbeit) noch halbwegs nachkommen könne wäre das nicht allzu schlimm.
  • HNO Facharzt attetist Anosmie (Geruchs- und Geschmackverlust), doch das wäre nur dann ein Problem wenn ich als Koch arbeiten würde.
  • NC möchte für die nächste OP den "bestmöglichen Zeitpunkt abwarten", da diese nicht risikoarm wäre. Es wird aber auch mein "klinisch äußerst guter Zustand und meine sehr gurte Lebensqualität" gelobt.

Versteht mich bitte nicht falsch. Es liegt mir, wie wohl auch allen anderen Betroffenen, völlig fern bedauert werden zu wollen. Aber irgendwie empfinde ich die Aussagen auch ein wenig so als ob es nur mehr darum ginge irgendwie zu funktionieren. Ich habe diese Dinge natürlich auch bei meiner Psychotherapeutin angesprochen, aber es ist ein längerer Prozess hier etwas zu bewegen. Heute werde ich beim Bundessozialamt in Wien einen Antrag auf Neufeststellung des GdB stellen, da mir dieser seinerzeit ohnehin nur befristet zuerkannt wurde.

LG Pedro
« Letzte Änderung: 03. Dezember 2014, 21:15:56 von Pedro »

Offline Bluebird

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #79 am: 28. November 2014, 11:12:34 »
Hallo Pedro,

ich bin psychologisch nicht geschult, kann Dir nur sagen, wie Du aufgrund Deiner Beiträge auf mich wirkst.
Du ziehst Dir jeden Schuh an, wie man so sagt, nimmst jede Aussage sehr persönlich.
Einerseits geht es in den Aussagen der Ärzte natürlich um Dich, andererseits weiß ich aber aus eigener Erfahrung, dass solche oder ähnliche Statements zugunsten der Interessen anderer Institutionen getroffen werden. Die Ärzte sehen die Fähigkeiten, die dem Patient verblieben sind und klammern bestehende Defizite aus, so lange sie die Erwerbsfähigkeit nicht grundsätzlich in Frage stellen. Wärst Du Koch, könntest Du ohne Geruchs- und Geschmackssinn den Beruf nicht mehr ausüben, Du wärst damit berufsunfähig und hättest Aussicht auf Umschulung.
Deine Sehbehinderung schränkt Dich sicher in Deiner Tätigkeit in der EDV ein. Hier setzt man darauf, dass Du in der jetzigen Situation Hilfsmittel in Anspruch nehmen kannst, spezielle Monitore z.B.
Was die Mediziner dabei völlig ausklammern, ist Deine Psyche. Die Einschränkungen, die Du hast, musst Du erst einmal verarbeiten und dann lernen, mit ihnen im Alltag zurecht zu kommen. Eine OP, die als risikoreich beschrieben wird, steht evtl. auch noch an. Da ist es eine Frechheit, Dich als unwillig, um nicht direkt zu sagen "faul" abzustempeln.
Gib nicht auf, setze Dein Vorhaben durch, eine Verschlechterung des Behinderungsgrades zu erwirken und erkläre den Ärzten im Gespräch genau, wie sich Deine Defizite im Alltag auswirken, mit welchen Hürden Du täglich zu kämpfen hast. Das ist kein Jammern, das ist Dein gutes Recht!

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 28. November 2014, 11:14:29 von Bluebird »
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Offline Pedro

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #80 am: 03. Dezember 2014, 19:42:39 »
Du hast bestimmr Recht, Bluebird -
es klingt beinahe wie ein Widerspruch, dass ich die Sachen einerseits sehr persönlich neme, andererseits aber dem Arzt gegenüber keinerlei Emptionen zeige. Egal was mir ein Arzt sagt, ich werde frühestens darüber nachzudenken beginnen wenn ich die Ordination verlassen habe.

Ich habe mich heute mit meiner Psychotherapeutin auch darüber unterhalten. Ich denke, dass es passieren kann dass man an einen Arzt gerät wo die zwischenmenschliche Chemie nicht passt. Wenn sich so etwas aber wiederholt sollte man die Ursache auch ein wenig bei sich selbst sehen.

Meine Psychotherapeutin - mit der ich wirklich eine gute Basis habe - hat mir zu dieser Sichtweise nicht widersprochen. Sie meinte, dass ich gegenüber Fremden beinahe die Amtssprache einsetzen würde und durch mein vermeintlich emotionsloses Auftreten würde ich auch keine Emotionen bei den Ärzten wecken. Einzelne Arzttermine habe ich zuletzt gemeinsam mit einem guten Freund wahrgenommen und dann versucht mögllichst wenig selbst zu sagen. An meinem Verhalten etwas nachhaltig zu ändern wird schwierig und falls überhaupt nur langfristig möglich sein ...

LG Pedro
« Letzte Änderung: 03. Dezember 2014, 20:11:47 von Pedro »

Offline Bluebird

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #81 am: 04. Dezember 2014, 10:46:50 »
Ach Pedro, es muss nicht unbedingt richtig sein, was ich denke. Wenn die Psychotherapeutin sagt, dass eine Reaktion eine Gegenreaktion hervorruft, so stimmt das, wobei ich allerdings der Meinung bin, dass Ärzte es sich meist nicht zugestehen, Patienten auf der emotionalen Ebene zu begegnen. Sie haben gelernt, dem Patienten das Gefühl zu geben, verstanden zu werden, ohne dass sie das Leid der Patienten mit nach Hause nehmen. In Deinem "Problem" erkenne ich mich in gewisser Weise wieder. Ich bin auch eher "dienstlich", "amtlich " oder wie immer man das bezeichnen mag. Es dient dem Selbstschutz, denn da spielt die Befürchtung mit, dass man verletzt werden könnte, wenn man zu viel von sich preis gibt. Es stimmt doch: je mehr das Gegenüber erfährt, desto durchsichtiger wird man, besteht die Gefahr, dass alte Wunden aufgerissen werden.
Der Vertreter meines NCs versuchte mir im letzten Jahr eine Gefühlsregung zu entlocken, als er meinte "sie müssen doch Angst haben mit diesem Meningeom!" Daraufhin blockte ich total ab. Ich weiß nicht, ob er erwartet hatte, dass ich in Tränen ausbreche.
Kurz und knapp: wir fanden keinen gemeinsamen Nenner, die Chemie stimmte nicht.
Bei der Vielzahl von Patienten ist es nicht leicht für Ärzte, auf Anhieb zu erkennen, wie ein Patient reagiert.
Du bist wie Du bist, Deine Lebenserfahrung hat Dich geformt, da kannst Du nicht plötzlich über Deinen Schatten springen und gegen Deine Natur handeln. Es wird ein längerer Weg, den Du gemeinsam mit Deiner Psychotherapeutin gehen willst, ein hartes Stück Arbeit. Du kannst es aber schaffen, weil Du es willst.

LG
Bluebird
« Letzte Änderung: 04. Dezember 2014, 10:51:48 von Bluebird »
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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #82 am: 27. März 2015, 07:53:49 »
Liebe Leute,

Ich möchte mich mal gerne kurz bei euch melden. Das nächste MRT habe ich am 1.4. und die Befunde werden am 14.4. mit dem NC besprochen. Nachdem sich meine Sehstörungen nicht merklich verschlechtert haben bin ich zuversichtlich, dass die nächste OP doch noch etwas auf sich warten lassen wird. Am 15.4. bin ich beim EEG und am 22.4. beim Neurologen.

Die berufliche Situation in der IT Branche hat sich aber im letzten Jahr immer weiter zugespitzt. Ich wollte es mir lange Zeit nicht eingestehen, dass es eigentlich zur Qual geworden war - aber eine innere Unruhe, Kopfschmerzen, Konzentrations- und Sehstörungen setzten mir immer mehr zu. Immer öfter musste ich das Bürogebäude für eine kurze Zeit verlassen, da ich dem Lärm nicht mehr standhielt. Ein Krankenstand im Herbst vorigen Jahres änderte daran nicht viel, doch bescheinigte mir ein Psychiater eine "rezidivierende, depressive Störung", sowie Affektdissoziation und eine Persönlichkeitsstörung.

In den wöchentlichen Gesprächen mit meiner Psychotherapeutin war dies natürlich auch immer ein Thema. Ende vorigen Jahres brachte ich auf Anraten von Freunden bei der Sozialversicherung in Wien einen Antrag auf Berufsunfähigkeitspension ein. Nach entsprechenden Begutachtungen wurde mir diese gewährt und ich werde sie ab 1.4. in Anspruch nehmen. Es war mir alles andere als leicht gefallen das Berufsleben nach mehr als 25 Jahren zu beenden, doch ich sah dann ein dass es sieben Jahre nach der Erstdiagnose notwendig war neue Wege zu bestreiten. Ich hadere noch immer etwas damit, dass mir andere - nicht Betroffene - den Abstand vom stressigen Büroalltag neidig sein könnten. Auch wenn dieser Gedanke etwas absurd ist kann man sich solcher Eindrücke manchmal nicht ganz erwähren.

Es mangelt mir aber bestimmt nicht an Ideen für meinen neuen Lebensabschnitt abseits der IT und ich sehe ihm mit großer Zuversicht entgegen.

LG Pedro


« Letzte Änderung: 27. März 2015, 07:58:49 von Pedro »

Offline krimi

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #83 am: 27. März 2015, 09:18:25 »
Lieber Pedro,

die Berufsunfähigkeitspension zu beantragen hast du nach einiger Überlegung getroffen. Diesen Schritt zu gehen ist nicht leicht, aber du wirst sehen, dass Ruhe in dein Leben kommt.
Ich musste diesen Weg auch gehen. Unsere Krankheit ist damit nicht weg, aber der Druck seinen Stand im Beruf halten zu können ist nicht mehr da.
Der Berufsalltag ist sehr stressig geworden. Die Anforderungen immer höher.

Ich wünsche dir für diesen weiteren, neuen Weg alles Gute.

Liebe Grüße
krimi
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Offline Pedro

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #84 am: 27. März 2015, 09:58:20 »
Vielen DANK für deine Worte, liebe krimi.
Ich bin seit Mitte Februar im Krankenstand und mein Dienstverhältnis endet mit 31. März. Gestern war ich wegen einiger Formalitäten noch ein letztes mal in der Firma - nach gut einer halben Stunde war alles erledigt ...

Auch wenn ich hinter meiner Entscheidung 100%ig stehe tue ich mir noch schwer allzu offen darüber zu sprechen. Vielleicht rede ich mir auch nur ein, dass ich vereinzelt von Neidern umgeben bin und es sind in Wahrheit nur unüberlegte Aussagen. Etwa dass alle anderen schließlich auch Kopfschmerzen hätten oder - wie ich kürzlich zu hören bekam - nur für Berufstätige ein Wochenende bevorstehen würde.

Wenn du nach Würzburg kommen kannst freue ich mich schon sehr auf ein Wiedersehen ...  :)

LG Pedro

Offline schwede

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #85 am: 27. März 2015, 15:58:12 »
Hallo Pedro,

es wirkt am Anfang merkwürdig das du bald Berufsunfähigkeitspensioner bist. Glaube mir du wirst neue Wege finden.
Such dir einen neuen Weg, die Zeit hast du jetzt. Musste diesen Weg auch gehen.

Deine Psychologischen Probleme werden sie auch Ordnen. Es braucht alles seine Zeit.
Das die anderen Neidisch sein könnten, weil sie auch gerne nicht mehr Arbeiten müssen.
Von dem Gedanken verabschiede dich gleich.

Denn eines ist sicher, ich würde mit jedem der Arbeiten darf tauschen. Noch einmal ganz Gesund zu sein, was für ein schöner Traum. Die Gesunden sehen den Grund nicht unbedingt sofort. Sie denken nur seine Zeit komplett selber zu gestalten ist doch klasse.
Zu gegeben ich war als gesunder Mensch auch nicht anders das ist nur Menschlich.

Aber auch als Rentner habe ich jetzt immer etwas zu tun. Rentner haben nie Zeit heisst es .  ;D

LG Schwede
Niemals werde ich Aufgeben

Nur du alleine schaffst es, aber du schaffst es nicht alleine !!!
(Verfasser Unbekannt )

Richtig sieht man nur mit dem Herzen, das Wesentliche ist für das Auge unsichtbar. Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

Wenn du einen Menschen glücklich machen willst, dann füge nichts seinen Reichtümern hinzu, sondern nimm ihm einige von seinen Wünschen. Epikur von Samos

Offline Pedro

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #86 am: 27. März 2015, 18:03:49 »
Ich bin dir für deine Worte sehr dankbar, lieber Schwede.

In der letzten Zeit habe ich mich schon recht intensiv mit der neuen Situation beschäftigt. Und ich konnte erkennen, dass ich doch in Wahrheit ganz viele Ideen für meinen neuen Lebensabschnitt habe und Interessen verfolgen kann, für die ich mir bisher keine Zeit nehmen wollte.

Du hast natürlich auch Recht, dass die vermeintlichen Neider da ein wesentliches Detail übersehen. Andererseits ist es auch nicht so, dass jemand meine Entscheidung kritisiert hätte sondern ich halt manchmal zu sehr auf jedem Wort herumreite. Auch daran sollte ich arbeiten, der richtige Weg dazu wäre schon mal eingeschlagen ...

LG Pedro

Offline Bluebird

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #87 am: 29. März 2015, 19:42:38 »
Hallo Pedro,

gesunde Menschen können sich nicht in Deine Lage versetzen, zumal Du noch relativ jung bist und eigentlich noch gut 20 Berufsjahre vor Dir hättest. Es wird vielleicht auch ein wenig dauern, bis Du Struktur in Deinen neuen, arbeitsfreien Alltag bekommen hast.
Und...es ist Deine Entscheidung, ob Du erzählen möchtest, dass Du frühverrentet bist.
Du könntest ebenso berichten, von daheim am Computer aus zu arbeiten, viele Firmen bieten Telearbeitsplätze an. Das würde Dich erst einmal vor unliebsamen Fragen und Kommentaren schützen.

Alles Gute für Dich und Dein neues Leben.

Gruß
Bluebird

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #88 am: 29. März 2015, 20:32:07 »
... Und...es ist Deine Entscheidung, ob Du erzählen möchtest, dass Du frühverrentet bist.
Du könntest ebenso berichten, von daheim am Computer aus zu arbeiten, viele Firmen bieten Telearbeitsplätze an. Das würde Dich erst einmal vor unliebsamen Fragen und Kommentaren schützen.

Hallo Pedro,

diesem Tipp von Bluebird nachzugehen würde bedeuten, deinen neuen Lebensabschnitt mit einer Unwahrheit zu begründen bzw. erklären.

Es spricht nichts dagegen zuzugeben, dass du berentet wirst bzw. bald bist. Warum eine Pseodotätigkeit anführen? (Wie Bluebird vorschlägt.) - Es gibt auch noch Jüngere die nicht mehr arbeiten können.
Wenn dann herauskommt, dass du nicht mehr berufstätig bist, schadest du dir in deiner Glaubwürdigkeit nur selbst.

Ich weiß nicht wie es in Österreich geregelt oder möglich ist, hier in Deutschland gibt es die Möglichkeit des Hinzuverdienst zur Rente. Und damit eine Tätigkeit zu haben, damit du auch weiterhin etwas tun kannst, vielleicht auch in deinem Beruf.

Lieber Pedro, ich bin sicher du wirst die richtige Entscheidung treffen.

LG krimi
« Letzte Änderung: 29. März 2015, 20:41:08 von krimi »
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Offline Pedro

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Re:Emotionales Verhalten gegenüber Ärzten
« Antwort #89 am: 29. März 2015, 21:27:02 »
Hallo Bluebird,
Hallo krimi,

Über die von dir, Bluebird, angesprochene Möglichkeit habe ich schon durchaus nachgedacht. Auf der anderen Seite hast natürlich auch du, krimi, nicht ganz unrecht damit dass ich so meine Glaubwürdigkeit aufs Spiel setzen könnte.

Ich habe dann für mich einen Kompromiss geschlossen ...
  • Enge Freunde sollen die volle Wahrheit wissen - das ist eigentlich auch jetzt schon so. Es wurde mir von dieser Seite großes Verständnis entgegengebracht und meine Entscheidung respektiert.
  • Bei allen anderen kommt es darauf an, wieweit diese in meine bisherige berufliche Situation und nicht zuletzt meine Krankengeschichte involviert sind. Wie du, Bluebird, richtig sagst können sich gesunde Menschen schwer in unsere Lage versetzen. Es kann also sein, dass ich es einzelnen Menschen nicht sofort erzählen, andererseits aber bestimmt auch keine Unwahrheit verbreiten werde.

Die Zuverdienstgrenze für die Berufsunfähigkeitspension ist in Österreich ziemlich restriktiv geregelt. In meinem Fall würde es auch schon bei einem ganz kleinen Zuverdienst zu einer Pensionskürzung kommen. Das wußte ich schon vorab und ich habe mich damit arrangiert ...

LG Pedro
« Letzte Änderung: 29. März 2015, 21:29:12 von Pedro »

 



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