HirnTumor-Forum

Autor Thema: Vergeßlichkeit - Meningeom  (Gelesen 12485 mal)

maro1010

  • Gast
Vergeßlichkeit - Meningeom
« am: 22. Januar 2011, 23:32:58 »
Hallo, meiner Mutter (67J)  ist Weihnachten von einem Jahr ein relativ großes Meningeom entfernt worden. Alles ist gut verlaufen.....bis auf das, daß Ihre Vergeßlichkeit immer mehr wird....ist das normal? Sie merkt es selber auch sehr stark!!! Oder kann das auch Alzheimer sein? Kann man da was dagegen machen??  Grüße maro1010

fips2

  • Gast
Re:Vergeßlichkeit - Meningeom
« Antwort #1 am: 23. Januar 2011, 08:10:50 »
Guten morgen und willkommen im Forum Maro.

Erst mal Glückwunsch zu guten Verlauf der OP.

Es ist für die Symptome wichtig zu wissen, wo das Meningeom saß. Wenn es in einem Bereich des Kurzzeitgedächtnisses  angesiedelt war, oder dieser Bereich durch die OP berührt werden musste, können Synapsenschäden (Schadigungen der Gehirnzellenknoten) auftreten.
Das ist aber nicht weiters schlimm,weil sich das wieder mit der Zeit gibt. Diese Verknüpfungen bilden sich wieder nach.

Du musst dir so eine OP, für das Gehirn, so vorstellen, als ob deine Mutter einen Unfall mit einer schweren Gehirnerschütterung hatte. Diese Nebenwirkungen sind normal und lassen nach und nach, mit der Zeit nach.
Was hier sehr gut hilft sind Gedächtnisspiele und Übungen, damit das Gehirn dazu gezwungen wird die entsprechenden Umleitungen um das beeinträchtigte Hirnareal zu bilden.


Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 23. Januar 2011, 09:31:50 von fips2 »

Offline menno-meningo

  • Mitglied Forum
  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 297
    • Profil anzeigen
Re:Vergeßlichkeit - Meningeom
« Antwort #2 am: 23. Januar 2011, 17:46:48 »
Guten Abend und willkommen im Forum Maro,

meine Meningeom-OP ist jetzt gerade mal ein Jahr her und immer noch habe ich manchmal den Eindruck, daß bestimmte "Schaltkreise" noch nicht flüssig funktionieren. Es braucht, wie fips2 schon schreibt, tatsächlich länger, bis alles wieder aufgegleist ist.

Es ist natürlich möglich, daß trotzdem Demenz bzw. Alzheimer die Ursache ist.
Vor meiner OP hatte ich bezüglich Lebenserwartung, Demenz, Alzheimer etliche Fachleute gefragt, ob es einen ursächlichen Zusammenhang mit einer Schädel/HirnOP gäbe. Es wurde verneint.

Das, was man immer noch nicht kann, spürt man eben viel stärker als das, was reibungslos klappt.

Grüße
menno-meningo
"Leben ist das, was einem zustösst, während man gerade eifrig andere Pläne schmiedet."

John Lennon

Offline TinaF

  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1356
  • Danke für dieses Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Vergeßlichkeit - Meningeom
« Antwort #3 am: 23. Januar 2011, 18:59:22 »
Hallo Maro1010,

meine OP ist 17 Monate her und ich war danach definitiv wesentlich vergesslicher als früher. In der ersten Zeit war es heftig, in den letzten Monaten wurde es aber deutlich besser. Bloß wenn es sehr stressig wird, dann klappt es "da oben" wieder nicht so gut.  

Aber wie Fips2 schon geschrieben hat, wäre es interessant zu wissen, wo das Meningeom Deiner Mutter saß.

Alles Gute,

TinaF
« Letzte Änderung: 23. Januar 2011, 19:15:46 von fips2 »
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Gabi

  • Gast
Re:Vergeßlichkeit - Meningeom
« Antwort #4 am: 08. Februar 2011, 15:05:17 »
Hallo, ich habe das Forum erst heute entdeckt. Schade, daß ich nicht schon früher nach Foren gesucht habe. Aber ich dachte bisher, bloße Information über das Thema Meningeom reicht mir. Es ist aber sehr schön, wenn man sehen kann, daß bei einem selber der Verlauf doch normal verläuft.
Ich bin im Juni 2010 operiert worden wegen eines Meningeoms im linken vorderen Bereich. Es lief alles gut und ich habe mich menthal sehr positiv darauf eingestellt. Es hat auch geholfen, aber nach und nach stellen sich Fragen. So auch  unter anderem zur Vergeßlichkeit.  Mein Mann muß mir manchmal bei Worten die fehlen aushelfen. Ich habe auch Schwierigkeiten, mit manche Dinge zu merken. Es ist nicht sehr schlimm, nervt aber. Zum Glück bin ich im Vorruhestand und kann mir doch einiges anders einteilen. Obwohl ich regelmäßig Sport gemacht habe (und jetzt auch wieder damit langsam beginne), bin ich noch nicht voll leistungsfähig.  Es kommen doch (jedenfalls bei mir) Beschwerden hinzu.  Zum Beispiel habe ich häufig das Gefühl, meine Kopfhaut zieht sich zusammen u.a. Ich hoffe doch, daß das normal ist.
So, für das erste Mal genug gejammert. Es ist schön, daß es Euch "Gleichbetroffene" gibt.
Danke .

Offline TinaF

  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1356
  • Danke für dieses Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Vergeßlichkeit - Meningeom
« Antwort #5 am: 08. Februar 2011, 16:09:05 »
Hallo Gabi,

auch Dir ein herzliches Willkommen.

Mein Meningeom saß auch links frontal und wie Du ja schon gelesen hast, geht es uns anderen auch teilweise so, dass so manches nicht mehr ganz so klappt wie früher.

Bei mir wird es allerdings immer besser, meine OP ist aber auch schon 17 Monate her. Ganz schlimm waren die ersten Wochen im Job. Obwohl ich den schon seit zehn Jahren mache, hatte ich mit den einfachsten Routinearbeiten so meine liebe Not. Aber das ist besser geworden. Allerdings bin ich immer noch langsamer als früher und meine Konzentrationsfähigkeit ist nicht mehr die beste. Dazu kommt, dass ich noch einen kleinen Sohn habe, der mich natürlich ganz schön fordert. Nach einem Arbeits-, Kind- und Haushaltstag bin ich immer noch fix und fertig.

Solltest Du Dir wegen irgendwas unsicher sein oder Dir Sorgen machen, dann scheue Dich nicht zu Deinem Neurologen zu gehen und es mit ihm abzuklären. Hast Du Dein erstes Kontroll-MRT schon hinter Dir?

LG TinaF

 
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

Gabi

  • Gast
Re:Vergeßlichkeit - Meningeom
« Antwort #6 am: 08. Februar 2011, 18:06:33 »
Hallo,
danke Tina.
Ich hatte meine 1. Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten. Die nächste ist im September.  Ich habe nur den Neurologen im Krankenhaus, der mich opperiert hat. Da ist es immer so umständlich, einen Termin zu bekommen und so versuche ich, die aufkommenden Fragen mit Zeit und recherche zu klären.
Wie ist das bei euch, habt ihr auch noch Schmerzen im Narbenbereich? Zeitweise ziemlich heftig, vor allem nach Anstrengungen.  Bei mir wurde die Haut vom Ohr bis über die Schädelmitte geöffnet und eine Platte  von Mitte bis ca.5 cm davor herausgenommen.  Diese wurde wieder eingesetzt und mit Titan fixiert.  Das Meningeom war 2,5 cm groß. Wie lief das bei euch.
Alles Gute.

fips2

  • Gast
Re:Vergeßlichkeit - Meningeom
« Antwort #7 am: 08. Februar 2011, 18:32:28 »
Hallo,
danke Tina.
Ich hatte meine 1. Kontrolluntersuchung nach 3 Monaten. Die nächste ist im September.  Ich habe nur den Neurologen im Krankenhaus, der mich opperiert hat. Da ist es immer so umständlich, einen Termin zu bekommen und so versuche ich, die aufkommenden Fragen mit Zeit und recherche zu klären.

Deine Recherchen können aber letztendlich keine ärztliche Diagnose ersetzten, falls ein ernsthafter Vorgang vorliegen würde, der dringendst ärztliche Hilfe erfordern würde.
Ein Forum kann nie einen Arztbesuch ersetzten und darf es auch nicht.

 Zumindest im ersten Jahr nach der OP, ist immer der erste Ansprechpartner, der behandelnde Neurochirurg/Klinik.


Ich bin der Auffassung.
Die Ausrede, dass dir das zu umständlich wäre, lasse ich nicht gelten.
Hinfahren und sagen: "Da bin ich. Ich habe momentan das akute Problem und möchte mit einem kompetenten Arzt reden" geht IMMER.
Es wird und darf dich auch sicher Niemand wegschicken, wenn die Symptome auf einen bedrohlichen Zustand hinweisen könnten. Das wäre ein ganz heißes Eisen, wenn dir hinterher was passieren würde. Das Risiko geht Keiner ein.
Überweisung kannst du immer noch vom Hausarzt nach reichen.

Bitte warte und forsche im eigenen Interesse nicht zu lange hier herum, wenn absonderliche Zustände auftreten würden. Ein guter Neurologe ist immer erreichbar, notfalls per Handy, oder sollte es zumindest sein. In der behandelnden Klinik, sofern sie nicht zu weit weg liegt, sollte zumindest immer ein diensthabender Arzt für dich ansprechbar sein.

Gruß Fips2
« Letzte Änderung: 08. Februar 2011, 18:52:27 von fips2 »

Offline TinaF

  • God Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 1356
  • Danke für dieses Forum!
    • Profil anzeigen
Re:Vergeßlichkeit - Meningeom
« Antwort #8 am: 08. Februar 2011, 20:06:23 »
Hallo Gabi,

ich muss Fips2 recht geben. Solltest Du ein Problem haben oder Dir irgendwas "merkwürdig" vorkommen, dann kann nur ein Arzt helfen, das hatte ich ja schon geschrieben. Klar kannst Du hier fragen oder im Internet forschen, aber wir sind keine Ärzte und das Internet kann keine Diagnose stellen. Und mich persönlich macht das Nachforschen z.B. im Internet eher nervös als das es mich beruhigt, weil man dort auf die komischsten Dinge stoßen kann, die auf einen gar nicht zutreffen, die man aber trotzdem auf sich bezieht. Geht mir jedenfalls so, deshalb greife ich lieber zum Telefon und mache einen Arzttermin aus, damit gehe ich auf Nummer Sicher.

Ich hatte mal so ein Erlebnis, als sich auf meiner Stirn plötzlich eine Delle gebildet hat. Ich hatte die wildesten Fantasien, dass sich mein Knochendeckel gelockert hätte und sich nun verschiebt oder bricht. Hier im Forum habe ich etliche Antworten bekommen, dass doch einige von uns solche Dellen bekommen haben. Trotzdem bin ich zu meiner Hausärztin, die hat mich zum Röntgen geschickt, auf dem Röntgenbild war der Knochendeckel gut zu sehen (meiner hat übrigens einen Durchmesser von 8 cm) und er war genau an Ort und Stelle. So weit, so gut. Eine Erklärung für die Delle konnten mir allerdings weder der Radiologe, noch meine Hausärztin geben, die habe ich - wie so oft - erst wieder von meinem Neurologen bekommen.

Kannst Du Dir nicht einen niedergelassenen Neurologen suchen? Dann müsstest Du nicht immer ins Krankenhaus. Also ich bin sehr froh, dass ich einen Neurologen habe, der mich seit der OP sehr gut "begleitet". Und der im Falle eines Falles auch ein MRT veranlassen kann. Ins Krankenhaus fahre ich auch nicht mehr gern, aber im Zweifel würde ich schon einen Termin in der neurochirurgischen Ambulanz vereinbaren. Immerhin ist dort der Mann, der schon in meinem Kopf war ::).

Trotzdem möchte ich Dir gern ein bisschen was zu den Narbenschmerzen schreiben. Meine Narbe (sie geht hinter dem Haaransatz über die Stirn, von einem Ohr bis zu anderen) zwickt immer wieder mal. Sie reagiert auf Kälte und Wärme, aber auch auf Wetterwechsel. Und manchmal tut sie einfach so weh, ohne dass ich weiß, warum. Es gibt aber auch Phasen, in denen ich sie gar nicht spüre. Mein Neurologe hat mir das so erklärt, dass die Nerven, die beim Schnitt durchtrennt wurden, immer wieder mal aktiv werden und (teilweise) wieder zusammenwachsen, so dass da oben dann verstärkt "gearbeitet" wird. Und das spürt man dann natürlich.

Alles Gute für Dich.

TinaF
Es passiert nichts umsonst, es hat alles seinen Sinn!

 



SMF 2.0.19 | SMF © 2022, Simple Machines
Hirntumor Forum © 1996-2022 hirntumor.de
Impressum | Datenschutzerklärung